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Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum, insbesondere dichten, Verschließen einer oben offenen Tüte, wie es nach dem Füllen der Tüte in aller Regel erforderlich ist.
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II. Technischer Hintergrund
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Vorzugsweise soll die Tüte dicht verschlossen werden, weshalb die obere Öffnung der Tüte durch gegeneinander legen und Verkleben oder Versiegeln der oberen Ränder der beiden gegenüberliegenden Seitenwände der Tüte erfolgt.
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Eine solche Tüte besteht aus einem flächigen, flexiblen Material wie etwa einer Kunststofffolie oder Papier, welches entlang seiner Hauptebene begrenzt zugfest ist, quer zu seiner Hauptebene jedoch auslenkbar und flexibel ist.
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Wenn eine solche Tüte in einem maschinellen Abfüll- und Versiegelungsprozess zunächst geöffnet und dann teilweise oder ganz gefüllt wird, besitzen die Tüten danach nicht immer exakt die gleiche Form, denn gerade beim Befüllen mit Stückgütern wie etwa Keksen und abhängig von der Bauform und Nahtführung der Tüte besitzt diese vor allem im teilweise gefüllten Zustand auf unterschiedlichen Höhen ggfs. unterschiedliche Querschnitte.
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Auch der obere Rand, insbesondere die randseitige obere Öffnung, der auf einer Abstellfläche stehenden Tüte verläuft nicht bei allen Tüten identisch, und insbesondere verlaufen die oberen Ränder der Seitenwände, welche die obere Öffnung begrenzen, nicht exakt horizontal, selbst wenn die flach gefaltete, leere Tüte exakt rechteckig war.
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Nach dem Befüllen stehen die noch oben offenen Tüten jedoch in aller Regel aufrecht auf einer Abstellfläche in einer Verschließ-Maschine, in der die obere Öffnung dicht verschlossen werden soll.
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Hierfür werden in aller Regel die oberen Ränder der beiden Seitenwände gegeneinander gelegt und gegeneinander versiegelt oder verklebt und zu diesem Zweck ausreichend stark gegeneinander gepresst.
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Da dies maschinell erfolgt, befinden sich die hierfür benutzten Siegelbacken in aller Regel immer in der gleichen Höhenlage und sind beispielsweise horizontal ausgerichtet, während sich - die in aller Regel parallel zueinander verlaufenden - Oberkanten der zu verschließenden Tüten auf geringfügig voneinander abweichenden Höhenlagen befinden können und insbesondere auch nicht exakt horizontal, sondern in ihrer Längsrichtung auch leicht schräg ansteigend verlaufen können, eben abhängig von den zuvor genannten Faktoren. Dies selbst dann, wenn die Tüte nur zwei einander gegenüberliegende Seitenwände aufweist und keine drei, vier oder mehr Seitenwände.
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Daraus ergibt sich das Problem, dass die Siegelnaht oder Klebenaht immer an der gleichen Absolut-Position der Verschließ-Maschine hergestellt wird, jedoch gerade zu den Oberkanten der Seitenwände der Tüte eine unterschiedlichen Abstand aufweisen kann und unter Umständen auch nicht genau parallel zu diesen verlaufen kann.
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III. Darstellung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, ein Verfahren sowie eine Maschine zum Versiegeln oder Verkleben der oberen Ränder einer oben offenen Tüte zur Verfügung zu stellen, sodass die Siegelnaht immer im gleichen Abstand und parallel zu den Oberkanten der Seitenwände der Tüte verläuft.
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Lösung der Aufgabe
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Hinsichtlich der Vorgehensweise beim Verschließen wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Oberkanten der oberen Ränder der Seitenwände der Tüte vor dem Versiegeln oder Verkleben nach unten gedrückt werden auf eine definierte Höhe und dabei die in aller Regel bereits parallel zueinander, aber eventuell schräg ansteigend, verlaufenden Oberkanten der Seitenwände in eine definierte Lage zur horizontalen Ebene, insbesondere horizontal, ausgerichtet werden, und insbesondere auch in der Aufsicht betrachtet in eine definierte Längsrichtung.
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In dieser nach unten gedrückten und ausgerichteten Lage werden die oberen Ränder der Seitenwände im Nahtbereich gegeneinander gelegt und gegeneinander verklebt oder versiegelt, vorzugsweise über die gesamte Länge der oberen Ränder der Tüte.
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Damit das gegeneinander siegeln problemlos über die gesamte Länge der oberen Ränder erfolgen kann, erfolgt ein gegeneinander legen oder zueinander führen der oberen Ränder und damit positionieren der oberen Ränder in dem nach unten gedrückten und definiert ausgerichteten Zustand unterhalb oder oberhalb des Nahtbereiches, in dem die beiden oberen Ränder gegeneinander verklebt oder versiegelt werden.
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Beim nach unten drücken wird vorzugsweise sichergestellt, dass nicht nur die Oberkanten, sondern auch der sich daran nach unten anschließende obere Randbereich über eine solche Höhe nach unten gedrückt und gehalten wird, dass diese Höhe den Nahtbereich, in dem gesiegelt und geklebt wird, mit beinhaltet, und dabei der Abstand der Oberkanten zumindest bis zum unteren Ende des Nahtbereiches unverändert belassen wird. Es soll also insbesondere keine - vertikale und/oder horizontale - Stauchung der oberen Ränder zwischen den Oberkanten und dem unteren Ende des Nahtbereiches auftreten und insbesondere aktiv unterbunden werden.
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Es wird also der quer zur Hauptebene der Seitenwände gerichtete Bewegungsmöglichkeit der oberen Ränder entsprechend begrenzt, ohne diese oberen Ränder gegeneinander zu pressen und zu verklemmen, sondern nur indem sie seitlich geführt werden.
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Stattdessen wird die Elastizität des Materials der Tüte unterhalb dieses gegeneinandergehaltenen Bereichs der oberen Ränder ausgenützt, um dort eine Stauchung der Seitenwände durchzuführen, was das nach unten Drücken der Oberkanten der Tüte erst ermöglicht.
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Zu diesem Zweck muss das Material der Seitenwände, insbesondere in dem Bereich abwärts des Nahtbereiches, hierfür ausreichend flexibel sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vor dem nach unten Drücken der Oberkanten ein weiter unten liegender Bereich der Seitenwände hinsichtlich seiner Höhenlage vorpositioniert, indem dort die Seitenwände gegeneinandergepresst und dadurch hinsichtlich ihrer Höhenlage positioniert werden.
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Dadurch wird der Bereich festgelegt, in dem durch das nach unten drücken der Oberkanten und der oberen Ränder eine Verwerfung der Seitenwände der Tüte zur Seite hin - wobei meist beide Seitenwände zur gleichen Seite hin ausbeulen - möglich ist.
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Hierfür muss ein ausreichender Faltungsabstand in der Höhe eingehalten werden zwischen dem vorpositionierten Bereich und dem weiter oben liegenden Bereich, in dem die oberen Ränder der Seitenwände nach dem nach unten drücken gegeneinander gepresst und dadurch dort endgültig positioniert werden.
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Nachdem dieses weiter oben liegende gegeneinanderpressen und endgültige positionieren erfolgt ist, kann das weiter unten durchgeführte vorpositionieren wieder aufgehoben werden, also gegebenenfalls noch vor dem verkleben oder versiegeln der oberen Ränder der Tüte gegeneinander.
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Vor dem gegeneinander pressen und zusammenhalten von Bereichen der Seitenwände in Querrichtung gegeneinander kann auch eine Begasung des inneren der Tüte mit einem Prozessgas, beispielsweise Kohlendioxid oder Luft, durchgeführt werden, was insbesondere dazu dient, dass die Tüte im dicht verschlossenen Zustand prall gefüllt ist und allein dadurch der Inhalt der Tüte besser vor Beschädigungen geschützt ist.
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Die Backen, mit denen die Seitenwände der Tüten endgültig gegeneinandergepresst oder auch nur vorpositioniert werden, können - sofern sie an ihren Kontaktflächen zur Tüte hin Sauger aufweisen - auch dazu benutzt werden, die Seitenwände der Tüte zunächst einmal auf einen ausreichender Abstand auseinanderzuziehen, um dazwischen einen Schnorchel zum einströmen des Prozessgases in die Tüte hinein vorschieben zu können, und dennoch die oberen Ränder der Tüte abseits des Schnorcheln dicht gegeneinander anzulegen, damit das eingebrachte Prozessgas in der Tüte verbleibt.
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Vorzugsweise wird die Tüte hierfür in einer definierten Position auf einer Abstellfläche abgestellt.
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Bevorzugt werden auf diese Art und Weise solche Tüten verschlossen, die - zumindest im oberen Randbereich - nur zwei einander gegenüberliegende Seitenwände aufweisen und vorzugsweise über die gesamte Höhe der Tüte nur zwei einander gegenüberliegende Seitenwände aufweisen.
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Dennoch kann die Tüte im aufgespreizten Zustand einen Boden besitzen, der zwischen den unteren Enden der beiden Seitenwände vorhanden ist und von dem flachgefalteten Zustand der Tüte aus aufgefaltet werden kann.
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Auf diese Art und Weise können auch solche Tüten verschlossen werden, die knapp unterhalb des Nahtbereiches einen Wiederverschluss besitzen, also an den Innenflächen jeder der Seitenwände auf der gleichen Höhe jeweils eines von zwei zusammenwirkenden Wiederschluss-Elementen vorhanden ist.
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Hinsichtlich der Verschließ-Maschine wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Maschine natürlich zunächst einmal eine Abstellfläche aufweist, auf der die nach oben offene Tüte beim Verschließen steht, sowie eine Siegeleinheit, die auch eine Klebeeinheit sein kann, die insbesondere zwei gegeneinander pressbare z.B. Siegelbacken oder Siegelrollen aufweist.
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Die Abstellfläche ist dabei üblicherweise auf einer Fördervorrichtung ausgebildet, beispielsweise einem Förderband oder einem Transportschlitten einer Fördervorrichtung.
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Da die Siegeleinheit an einer bestimmten Position der Maschine angeordnet ist, weist die Abstellfläche auch eine definierte Abstell-Position zum Abstellen der zu verschließenden Tüte auf, die insbesondere als formhaltiges Nest mit einer Nestvertiefung ausgebildet sein kann.
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Eine solche gattungsgemäße Verschließ-Maschine weist erfindungsgemäß darüber hinaus ein vertikal wirkendes, sogenanntes vertikales, Anschlagelement, insbesondere eine vertikale Anschlagleiste, auf, das in seinem vertikalen Abstand relativ zur Abstellfläche gesteuert verstellbar ist und von oben auf die Oberkanten der offenen Tüte, die insbesondere an der abstellt-Position steht, aufgedrückt werden kann und diese nach unten drückt.
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Zusätzlich ist wenigstens ein horizontal wirkendes, sogenanntes horizontales, Anschlagelement vorhanden, insbesondere eine horizontal wirkende Anschlagleiste, welches zur seitlichen Führung, gegebenenfalls auch Anlage an, der Außenfläche einer Seitenwand der Tüte dient, um die oberen Ränder der Tüte seitlich zu führen, ohne sie einzuklemmen und dabei auch in Längsrichtung der Maschine auszurichten.
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Entweder kann ein einziges solches horizontales Anschlagelement mit einem festmonierten Gegen-Element zusammenwirken, vorzugsweise sind jedoch zwei mit ihren Anschlagflächen gegeneinander gerichtete und gesteuert gegeneinander zustellbare Anschlagelemente vorhanden, die dann zwischen sich die oberen Ränder der Tüte, also beider Seitenwände, aufnehmen.
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Dabei wird das begrenzende seitlichen Bewegungsraumes der oberen Randbereiche mittels des wenigstens einen horizontalen Anschlagelementes vorzugweise noch vor dem Niederdrücken der Oberkanten durch das vertikale Anschlagelement durchgeführt um ein seitliches Ausbeulen der oberen Randbereiche zu verhindern.
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Dabei ist das wenigstens eine horizontal wirkende Anschlagelement und/oder das vertikal wirkende Anschlagelement mindestens so lang ausgebildet wie die oberen Ränder der Tüte, um eben diese oberen Ränder über ihre gesamte Länge seitlich in ihrem Bewegungsspielraum zu begrenzen.
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Vorzugsweise ist das wenigstens eine horizontale Anschlagelement, insbesondere auch beide horizontalen Anschlagelemente, mit dem vertikalen Anschlagelement funktionsvereinigt, insbesondere einstückig zusammen mit diesem ausgebildet.
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Ein solches kombiniertes Anschlagelement kann im einfachsten Fall eine unten offene U-Schiene sein, in deren Innenraum die gegeneinander gelegten oberen Ränder der Tüte Platz finden, und dessen Länge vorzugsweise mindestens so groß ist wie die Länge der Oberkanten der Tüte.
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Die oberen Ränder können problemlos horizontal in eine solche horizontal verlaufende U-Schiene eingeführt werden, indem diese vorzugsweise etwas länger als die Oberkanten ausgebildet ist und der Innenraum des U-Profils am Beginn des Profils, insbesondere konisch, aufgeweitet ist zum Einführen der oberen Ränder der Tüte.
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Dann ist jedoch eine Relativ-Bewegung zwischen einem solchen U-Profil als kombiniertem Anschlagelement und der Tüte in Längsrichtung, der Richtung der Oberkanten der Tüte, notwendig, was eine entsprechende Baugröße in Längsrichtung, in der Regel der Durchlaufrichtung der Tüte in der Maschine, nach sich zieht.
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Wenn dies nicht gewünscht ist, können die beiden horizontalen Anschlagelemente auch in Querrichtung zu ihren Kontaktflächen wie Anschlag-Backen gegeneinander bewegt, beispielsweise um eine horizontal und in Richtung der Oberkanten der Tüte verlaufende Schwenkachse gegeneinander verschwenkt werden, die sich am oberen Endbereich der horizontalen Anschlagelemente, insbesondere Anschlagleisten, befindet, oder horizontal verschoben werden.
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Dann können sich solche horizontalen Anschlagelemente im voneinander beabstandeten, insbesondere auseinander geklappten oder auseinander geschobenen, Zustand von oben annähern und die oberen Randbereiche der Tüte zwischen sich aufnehmen und durch gegeneinander annähern der Kontaktflächen der beiden horizontalen Anschlagelemente dann die oberen Randbereiche der Seitenwände der Tüte seitlich führen.
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Bei einem solchen beweglich zueinander angeordneten Paar von horizontalen Anschlagelementen kann insbesondere im Bereich der Verbindung der beiden horizontalen Anschlagelemente, insbesondere in deren oberen Bereich, auch das vertikale Anschlagelement untergebracht sein, beispielsweise indem sich die Schwenkachse oberhalb des vertikalen Anschlagelementes befindet, oder das vertikal wirkende Anschlagelement bildet oder das vertikale Anschlagelement die Führung für das wenigstens eine quer verfahrbare horizontale Anschlagelement bildet.
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Zumindest das vertikale Anschlagelement, vorzugsweise auch das wenigstens eine horizontale Anschlagelement, sind in vertikaler Richtung gesteuert verstellbar, um die dazwischen aufgenommenen oberen Ränder der Tüte durch Druck auf deren Oberkanten auf eine definierte Höhe und in eine definierte Winkellage zur horizontalen Ebene herabzudrücken und insbesondere auch in Längsrichtung zu halten.
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Um in diesem sowohl seitlich als auch an den Oberkanten geführten und gehaltenen Zustand die oberen Ränder der Tüte gegeneinander versiegeln zu können, sind in Längsrichtung - der Verlaufsrichtung der Oberkanten der Tüte - beabstandet mehrere Paare von horizontal gegeneinander gerichteten Positionier-Backen vorhanden, mit denen die oberen Ränder der Seitenwände der Tüte gegeneinander geklemmt und dadurch in einer definierten Vertikal-und Längs-Position gehalten werden können, und zwar vorzugsweise unterhalb des zum Verkleben oder Versiegeln vorgesehenen Nahtbereiches der oberen Ränder.
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Zu diesem Zweck können die horizontalen Anschlagelemente in Längsrichtung beabstandet mehrere nach unten offene Durchbrüche an zueinander fluchtenden Positionen aufweisen, durch welche hindurch die Klemmbacken eines Paares hindurchgreifen und die Außenseite der Seitenwände kontaktieren und gegeneinander pressen können.
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Dadurch erfolgt das Gegeneinanderpressen in einem solchen Höhenbereich, in dem die oberen Ränder durch die horizontalen Anschlagelemente in benachbart und dadurch in der Aufsicht betrachtet auch in Längsrichtung ausgerichtet wurden, sodass der so gehaltene obere Randbereich auch in der Aufsicht von oben betrachtet keine seitlichen Ausbuchtungen aufweist, die die danach oberhalb im Nahtbereich aufgebrachte Siegelnaht in ihrer Qualität stark reduzieren würden.
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Mit einer solchen Vorrichtung ist es somit möglich, nach dem Gegeneinanderpressen und Positionieren der beiden Seitenwände unterhalb des Nahtbereiches zumindest das horizontale wenigstens eine Anschlagelement z.B. nach oben, auch über die Oberkanten der Tüte hinaus zu entfernen, vorzugsweise auch das vertikale Anschlagelement, und im Bereich oberhalb der Positionierbacken die Siegelnaht herzustellen, insbesondere durch Gegeneinanderpressen von zwei Siegelbacken jeweils gegeneinander mit den beiden oberen Rändern der Tüte dazwischen.
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Es versteht sich von selbst, dass die oberen Ränder zu diesem Zweck siegelfähig, insbesondere heißsiegelfähig, sein müssen, also entweder aus einem entsprechenden Material bestehen oder mit einem entsprechenden Material auf den gegeneinander weisenden Innenflächen beschichtet sein müssen. Das Versiegeln kann mittels Heizsiegelbacken erfolgen, die beispielsweise mittels elektrischen Stromes erwärmt werden, oder mittels Ultraschall, also zwischen einer Sonotrode und einem Amboss.
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Für das Vorpositionieren weist die Maschine wenigstens einen in Querrichtung verlagerbaren Vorpositionier-Backen, vorzugsweise zwei horizontal gegeneinander gerichtete und gegeneinander annäherbare, in Längsrichtung verlaufende, Vorpositionier-Backen auf, die sich in einem ausreichenden Faltungs-Abstand unterhalb der Positionier-Backen befinden und in der Lage sind, die beiden Seitenwände der Tüte zwischen sich zu klemmen.
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Falls eine Begasung des Inneren der Tüte vor dem dichten verschließen gewünscht ist, ist ferner ein Begasungs-Schnorcheln vorhanden, der von oben her in die Tüte eingeführt werden kann, wenn deren Seitenwände im oberen Bereich ausreichend weit voneinander beanstandet sind, was beispielsweise mithilfe der horizontalen Anschlagelemente und/oder der Positionier-Backen und/oder der Vorpositionier-Backen erfolgen kann, indem diese beispielsweise an ihren Kontakt Flächen mit Unterdruck beaufschlagbare Sauger aufweisen, mit denen die Seitenwände auseinandergezogen werden können.
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Ausführungsbeispiele
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
- 1a, b: die zu verschließende, teilweise gefüllte Tüte von vorne und von der Seite, also in Längsrichtung. Letzteres in der Verschließmaschine,
- 1a1, 1b1: Detailvergrößerungen aus 1a, b,
- 2a - m: unterschiedliche Funktionszustände der Verschließmaschine betrachtet in Längsrichtung, der Blickrichtung der 1b in Einzeldarstellungen für den oberen Bereich der Tüte.
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Die 1a, b zeigen in 1b die Tüte 100, die im unteren Bereich mit Produkten P gefüllt ist, und deren Seitenwände 101, 102 sich von dem Boden 103 aus nach oben erstrecken und gegeneinander annähern, und im Bereich des oberen Randes 101a, 102a der Seitenwände 101, 102, der sich mit Abstand oberhalb des gefüllten Bereiches befindet, auch gegeneinander angelegt werden können, einschließlich der Oberkanten 111, 112 der beiden Seitenwände 101, 102, die dann parallel zueinander verlaufen, also auch gegenüber der Abstellfläche 5a, der Oberseite einer Fördervorrichtung 5, auf der die Tüte 100 steht.
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Dabei kann es - z.B. durch ungleichmäßige Verformung des Querschnittes der Tüte 100 beim Füllen oder andere Faktoren - dazu kommen, dass die Oberkanten 111, 112 der Tüte 100 zwar parallel zueinander verlaufen, aber nicht in der horizontalen Längsrichtung 10, sondern zu dieser horizontalen Richtung leicht ansteigend, wir in 1a1 gestrichelt dargestellt.
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Würde man dann knapp darunter eine in 1a streifenförmige Längs-Siegelnaht mittels der dort dargestellten Siegeleinheit 2, bestehend aus zwei in Querrichtung 11 gegeneinander bewegbaren Siegelbacken 2.1, 2.2 herstellen, so würde diese Längs-Siegelnaht gemäß 1a1 im rechten Endbereich fast keinen und im linken Endbereich eine wesentlich größeren Abstand zu den Oberkanten 111, 112 der Tüte 100 aufweisen. Dies ist unerwünscht, und kann durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und Vorgehensweise vermieden werden:
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Die in der Aufsicht betrachtete Verlaufsrichtung der gegeneinander gelegten Oberkanten 111, 112 wird als Längsrichtung der Tüte 100 definiert.
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Die Richtung von den Oberkanten 111, 112 zum Boden 103 der Tüte 100 wird als Vertikale 12 festgelegt, und die dritte Raumrichtung, die horizontal und quer zur Längsrichtung 10 verläuft als Querrichtung 11.
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In Querrichtung 11 betrachtet ist gemäß 1a die Tüte 100 rechteckförmig, was jedoch für die vorliegende Erfindung unwesentlich ist, denn die beiden Seitenkanten der Tüte 100 könnten auch nicht parallel verlaufen und auch nicht gerade sein.
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In die Frontansicht der 1a sind auch zwei mögliche Horizontalschnitte durch Tüte100 eingezeichnet:
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Entweder hat gemäß der oberen der beiden Darstellungen die Tüte 100 nur zwei Seitenwände 101, 102, die insbesondere in ihren beiden vertikal verlaufenden Randbereichen oder an einer anderen Stelle dieses Umfanges gegeneinander verklebt oder versiegelt sind.
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Gemäß der unteren Querschnittsdarstellung sind außer den beiden einander gegenüberliegenden Seitenwänden 101, 102 noch zwei weitere, meist in der Aufsicht betrachtet schmalere, Seitenwände 104, 105 vorhanden, deren vertikal verlaufende Ränder mit jeweils einer der vertikal verlaufenden Ränder der anderen Seitenwände 101, 102 verbunden sind oder in diese übergehen, wobei die schmaleren Seitenwände 104, 105 vorzugsweise für das gegeneinander Annähern der anderen Seitenwände 101, 102, insbesondere im oberen Randbereich 101a, 102a nach innen gefaltet werden können.
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Das Ziel besteht darin, die oberen Ränder 101a, 102a in einem bestimmten Höhenbereich, dem Nahtbereich 101b, 102b dicht und über die gesamte Erstreckung in Längsrichtung 10 gegeneinander zu Versiegeln und dadurch die Tüte 100 zu schließen.
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1a1 ist eine vergrößerte Detaildarstellung aus 1a und lässt die Höhenlage der einzelnen Elemente und ihr Zusammenwirken besser erkennen.
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1b1 ist eine vergrößerte Detaildarstellung des oberen Bereiches der 1b.
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In 1b und 1b1 sind die Teile der Schließmaschine 1 um die Tüte 100 und deren oberen Bereich herum dargestellt, wobei alle Einzelteile der Verschließmaschine 1 von der Tüte 100 zurückgezogen sind und ohne Kontakt mit dieser dargestellt sind bis auf die Abstellfläche 5a, auf der die Tüte 100 steht, nämlich der Oberseite einer Fördervorrichtung 5 wie etwa eines Förderbandes.
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Wie insbesondere 1a zeigt, verlaufen die im Folgenden erwähnten, gegenüber dem Rest der Schließmaschine 1 in der Vertikalen 12 oder in der Querrichtung 11 beweglichen Teile der Schließmaschine 1 mit ihren der Tüte 100 zugewandten Kontaktflächen in Längsrichtung 10 der Maschine, im Fall der Abstellfläche 5a als Oberseite einer Fördervorrichtung 5 in der Regel die Durchlaufrichtung 10 der Tüte 100 durch die Schließmaschine 1. Dabei kann unter Umständen die Verlaufsrichtung der Oberkanten 111, 112 der Seitenwände 101, 102 der Tüte 100 vor Beginn des Verschließvorganges noch nicht exakt mit dieser Längsrichtung 10 der Maschine übereinstimmen, wird aber durch den Schließvorgang in diese Längsrichtung 10 ausgerichtet, weshalb für die Zwecke der nachfolgenden Beschreibung die Längsrichtung 10 der Schließmaschine 1 als identisch zu der Längsrichtung der Tüte 100, also der Verlaufsrichtung deren Oberkanten 111, 112, angenommen wird.
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Wie die 1a1 und 1b1 am besten erkennen lassen, umfasst die Schließmaschine 1 bei dem beschriebenen Schließvorgang, wie er Schritt für Schritt anhand der 2a - 2m beschrieben wird, folgende Elemente:
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Unterhalb der balkenförmigen, in Längsrichtung 10 verlaufenden und an beiden Enden, also in Längsrichtung 10 vorne und hinten, über die Seitenwände 101, 102 hinausragenden Siegelbalken 2.1, 2.2 sind ebenfalls in Querrichtung 11 gegeneinander bewegbare Positionier-Backen 7.1, 7.2 vorhanden, die ebenso wie die Siegelbacken 2.1, 2.2 in der Lage sind, soweit gegeneinander bewegt zu werden, dass sie die mindestens zwei Seitenwände 101, 102 der Tüte 100 dazwischen festklemmen und so ortsfest positionieren können.
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Die Positionier-Backen 7.1, 7.2 gehen in diesem Fall nicht in Längsrichtung 10 über die Länge der Tüte 100 durch, sondern sind nur an drei in Längsrichtung 10 beabstandeten Positionen (im Anfangsbereich, Mittelbereich und Endbereich) als Positionier-Stifte 7.1, 7.2 ausgebildet, wobei die drei Positionier-Stifte jeder Seite im Querabstand 11 von ihren Kontaktflächen zurückversetzt durchaus über eine durchgehende Positionierleiste miteinander verbunden sein können und sogar einstückig ausgebildet sein können.
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Nochmals unterhalb der Positionier-Backen 7.1, 7.2 befinden sich - wiederum beidseits der Tüte 100 und mit gegeneinander gerichteten Kontaktflächen - zwei Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2, die in diesem Fall vorzugsweise wiederum über die gesamte Länge der Tüte 100 in Längsrichtung 10 durchgehen, wobei wie später erläutert ein freier Abstand zwischen dem unteren Ende der Positionier-Backen 7.1, 7.2 und dem oberen Ende der Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 vorhanden ist.
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In diesem Fall sind in den gegeneinander gewandten Kontaktflächen der Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 jeweils ein oder mehrere in Längsrichtung 10 beabstandete Unterdruck-Sauger 13 angeordnet, die über eine Unterdruckleitung 14 mit Unterdruck beaufschlagbar sind und damit eine der Seitenwände 101, 102 ansaugen und halten und die Seitenwände 101, 102 auch auseinanderziehen können.
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In einer Höhenlage oberhalb der Oberkante der Siegel-Backen 2.1, 2.2 ist einerseits ein Vertikalanschlag 3 vorhanden, in diesem Fall ein in Längsrichtung 10 durchgehender Balken, dessen nach unten weisende Anschlagfläche 3a sich in der Aufsicht betrachtet über den Oberkanten 111, 112 der Tüte 100 befindet und zwischen einer davon vertikal beabstandeten, deaktivierten Lage und einer auf diesen aufsitzenden und diese nach unten drückenden, aktivierten Lage vertikal verstellbar ist.
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An dem Vertikalanschlag 3 sind in Längsrichtung 10 verlaufende, wiederum balkenförmige horizontale Anschlagelemente 4.1, 4.2 vorhanden, insbesondere befestigt, die wiederum beidseits der Längsmittelebene 12' der Tüte 100 einander gegenüber liegend und mit ihren Kontaktflächen gegeneinander weisend angeordnet sind.
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Die Längsmittelebene 12' verläuft einerseits in Längsrichtung 10 und andererseits in der Vertikalen 12 und stellt die Symmetrieeben zwischen den genannten, gegeneinander gerichteten Backen jedes Paares von Backen und verläuft bei dazwischen geklemmter Tüte 100 genau zwischen den Oberkanten 111, 112.
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Die gegeneinander gerichteten Kontaktflächen der horizontalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 verlaufen in Längsrichtung 10 betrachtet im oberen Bereich parallel zueinander und laufen im unteren Bereich auseinander und bilden damit eine - optionale - Einführschräge für das Einführen der Oberkanten 111, 112 von unten in den Querabstand zwischen den beiden Kontaktflächen, wenn sich die horizontalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 nach unten absenken, bis sie den oberen Rand der Tüte zwischen sich aufnehmen.
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Die horizontalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 müssen dabei weder in Längsrichtung 10 über die ganze Länge der Tüte 100 durchgehen, sondern können auch unterbrochen sein, und müssen auch in Querrichtung 11 nicht an dem vertikalen Anschlagelement 3 geführt sein, sondern können statt an dem vertikalen Anschlagelement 3 unabhängig von diesem an der Schließmaschine 1 querverschiebbar gelagert sein und damit unabhängig von dem Vertikal-Anschlagelement 3 in der Vertikalen 12 bewegt werden.
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Die horizontalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 besitzen in Querrichtung 11 durchgehende Durchbrüche 6, die zur Unterkante der horizontalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 hin offen sind und so positioniert und dimensioniert sind, dass jeweils einer der Positionier-Stifte 7.1, 7.2 darin Platz finden kann, wenn dieser im Höhenbereich des in der Höhe verstellbaren Horizontal-Anschlages 4.1, 4.2 in diesem Durchbruch 6 liegt.
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Ferner ist in der Vertikalen 12 verlaufend und entlang dieser beweglich ein Begasungs-Schnorchel 9 im Längenbereich der Tüte 100 angeordnet, der zwischen einer deaktivierten Lage - in der sich das untere Ende des Schnorchels 9 oberhalb der Oberkanten 111, 112 der Tüte, vorzugsweise oberhalb des in der aktivierten Position befindlichen Vertikal-Anschlages 3 befindet - und einer aktivierten Lage - in der sich das untere Ende des Schnorchels 9 soweit in der Tüte 100 befindet, dass aus seinem unteren Ende Gas in die Tüte 100 strömen kann - verstellbar ist.
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Wie 1a1 erkennen lässt, befindet sich der sogenannte Nahtbereich 101b, 102b, also der Höhenbereich, indem sich die Siegel-Backen 2.1, 2.2 befinden bei dazwischen angeordneter Tüte 100 in diesem Fall mit Abstand unterhalb der Oberkanten 111, 112, können jedoch auch mit dieser oben abschließen.
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Die Positionier-Backen 7.1 befinden sich in einem solchen Abstand unterhalb der Siegel-Backen 2.1, 2.2 und damit des Nahtbereiches 101b, dass sie nicht durch die hohe Temperatur der Siegel-Backen 2.1, 2.2 negativ beeinflusst werden.
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Des Weiteren sind die Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 in einem Falten-Abstand F unter der Unterkante der Positionier-Stifte 7.1, 7.2 angeordnet.
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Es wird davon ausgegangen, dass sich
- - die mehreren Positionier-Stifte 7.1 der einer Seite und die mehreren Positionier-Stifte 7.2 der anderen Seite jeweils auf gleicher Höhe sowohl zu demjenigen der anderen Seite, insbesondere auch untereinander, befinden,
- - die Siegel-Backen 2.1, 2.2 auf gleicher Höhe liegen und parallel zueinander verlaufen, insbesondere horizontal verlaufen,
- - die Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 im gleichen Höhenbereich liegen und insbesondere parallel zueinander verlaufen und insbesondere mit ihren Kontaktflächen horizontal verlaufen und
- - die vertikalen Anschlag-Elemente 4.1, 4.2 im gleichen Höhenbereich liegen und insbesondere parallel zueinander verlaufen und insbesondere mit ihren Kontaktflächen horizontal verlaufen.
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Mit einer solchen Schließ-Vorrichtung lässt sich ein Verfahrensablauf gemäß den 2a - 2m vollziehen:
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Zunächst steht die im unteren Bereich mit Produkten P gefüllte Tüte 100 in der Schließmaschine 1 in dem in 1b dargestellten Zustand, in der alle in Querrichtung 11 beweglichen Elemente von der Längs-Mittelebene 12' soweit zurückgezogen sind, dass sie keinen Kontakt mit der Tüte 100 besitzen und auch der Schnorchel 9 und das vertikale Abstandselement 3 soweit nach oben bewegt sind in ihre Ausgangslage, dass sie keinen Kontakt mit der Tüte 100 besitzen, selbst wenn deren Seitenwände 101, 102 im oberen Bereich, also oberhalb der Füllung mit Produkten P, noch nicht gegeneinander angenähert sein sollten.
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Davon ausgehend ist der Ablauf wie folgt:
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Figur 2a:
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Die Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 werden soweit gegeneinander angenähert, dass die Seitenwände 101, 102 gegeneinander anliegen und die Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 an ihnen anliegen.
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Figur 2b:
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Die Sauger 13 werden über die Unterdruckleitungen 14 mit Unterdruck beaufschlagt, halten dadurch jeweils eine der Seitenwände 101, 102 und ziehen diese in Querrichtung 11 so weit auseinander, dass in den Abstand dazwischen gemäß 2c der Schnorchel 9 vertikal nach unten in die Tüte 100 einfahren kann, bis seine untere Öffnung auf Höhe der Unterkanten der Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 oder tiefer liegt.
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Figur 2d:
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Die Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 werden wieder in Querrichtung 11 gegeneinander gefahren, bis sie im Bereich des Schnorchels 9 die Seitenwände 101, 102 dicht an diesen andrücken und in Längsrichtung 10 abseits des Schnorchels 9 die Seitenwände 101, 102 direkt dicht gegeneinander anlegen.
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Figur 2e:
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Über den Schnorchel 9 wird ein Gas, beispielsweise Luft, mit geringem Überdruck, beispielsweise 0,05 bar bis 0,2 bar, in die Tüte 100 eingebracht um diese prall aufzublähen.
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Die Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 sind so geschaffen, dass auch nach Entfernen des Schnorchels 9, also Zurückziehen nach oben zwischen den Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 heraus, die Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 die beiden Seitenwände 101, 102 auch im Bereich der vorherigen Position des Schnorchels 9 dicht direkt gegeneinander andrücken.
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Zu diesem Zweck können beispielsweise gemäß 2f die gegeneinander gerichteten Kontaktflächen der Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 mit einem elastischen Material 8a beschichtet sein, welches eine Dicke mindestens entsprechend dem halben Durchmesser des Schnorchels 9 in Querrichtung 11 gemessen besitzt, sodass
- - im Längsbereich des Schnorchels 9 dieses elastische Material 8a zusammengedrückt wird und die Seitenwände 101, 102 dicht gegen den Außenumfang des Schnorchels 9 drückt,
- - im Bereich abseits des Schnorchels 9 das elastische Material 8a die gegeneinander gelegten Seitenwände 101, 102 im Bereich des oberen Randes 101a, 102a direkt gegeneinander drückt und
- - nach Entfernen des Schnorchels 9 gemäß 2f auch im Bereich der vorherigen Position des Schnorchels 9 die Seitenwände 101, 102 dicht gegeneinander drückt, und dadurch die Tüte 100 prall gefüllt mit dem eingebrachten Gas verbleibt.
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Figur 2g:
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Das vertikale Anschlagelement 3 und die noch auf einen Abstand größer als der Durchmesser des Schnorchels 9 auseinander gefahrenen horizontalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 werden gemeinsam nach unten bewegt, bis sich das obere Ende der Tüte 100, also die Oberkanten 111, 112, zwischen den gegeneinander gerichteten Kontaktflächen der horizontalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 befindet, insbesondere in deren oberen, parallel zueinander verlaufenden Bereich, aber die nach unten gerichtete Kontaktfläche 3a des vertikalen Anschlagelementes 3 noch nicht die Oberkanten 111, 112 erreicht hat.
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Dabei ist davon auszugehen, dass der Durchmesser des Schnorchels 9 ein Vielfaches, mindestens das doppelte, besser das 3-fache, besser das 4-fache, der gemeinsamen Dicke der beiden gegeneinander gelegten Seitenwände 101, 102 besitzt.
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Figur 2h:
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Nun werden die horizontalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 bis auf einen Begrenzungsabstand B gegeneinander gefahren.
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Der Begrenzungsabstand B begrenzt die Bewegungsfreiheit der dazwischen befindlichen oberen Ränder 101a, 102a der Seitenwände 101, 102 in Querrichtung 11, und ist zu diesem Zweck größer als die Summe der Dicken der Seitenwände 101, 102 in diesem Bereich, insbesondere mindestens doppelt so groß, besser mindestens 3 mal so groß, besser das 4-mal so groß, jedoch nicht größer als insbesondere das 10-fache, besser nicht größer als das 8-fache, besser nicht größer als das 6-fache der Summen der Dicken der Seitenwände 101, 102 in diesem Bereich.
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In diesem in Querrichtung 11 nun begrenzten Bewegungsbereich werden die oberen Ränder der Seitenwände in ihrer Beweglichkeit in Querrichtung 11 begrenzt und geführt.
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Figur 2i:
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Das vertikale Anschlagelement 3 wird abgesenkt - vorzugsweise zusammen mit den horizontalen Anschlagelementen 4.1, 4.2 - bis auf einen definierten vertikalen Anschlagabstand A (siehe 1a), von der Kontaktfläche 3a zur Abstellfläche 5a, der so bemessen ist, dass in diesem Zustand die Oberkanten 111, 112 der Seitenwände 101, 102 nicht nur an der Anschlagfläche 3a anliegen, sondern von dieser bereits - vorzugsweise über die gesamte Länge - von ihrer Ausgangslage nach unten gedrückt wurden und hierdurch im Bereich zwischen der Unterkante der Kontaktflächen der vertikalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 und der Oberkante der Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 die nebeneinander liegenden Seitenwände 101, 102 eine Falte 15, also eine Ausbeulung in Querrichtung 11 zu einer Seite hin, durch diese Stauchung vollziehen.
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Die Unterkanten der vertikalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 liegen nun tiefer als die Unterkanten der Positionier-Backen, hier Positionier-Stifte 7.1, 7.2, die sich damit in den Durchbrüchen 6 befinden.
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Figur 2k:
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Die Positionier-Stifte 7.1, 7.2 werden in Querrichtung 11 gegeneinander vorgefahren, bis sie die beiden Seitenwände 101, 102 in diesem Bereich gegeneinander pressen und dadurch in Position halten.
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Figur 2l:
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Zumindest die horizontalen Anschlagelement 4.1, 4.2 werden nach oben verfahren, bis sie mit ihren Unterkanten oberhalb der Höhenlage der Oberkanten der Siegel-Backen 2.1, 2.2 liegen, vorzugsweise wird - insbesondere synchron damit - auch das vertikale Anschlagelement 3 in seine Ausgangslage in der Vertikalen 12 zurückverfahren.
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Vorzugsweise werden gleichzeitig oder danach die horizontalen Anschlagelemente 4.1, 4.2 auch in Querrichtung 11 auseinandergefahren in ihre Ausgangslage.
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Die Vorpositionier-Backen 8.1 können in ihrer gegeneinander angenäherten aktivierten Position verbleiben oder in Querrichtung 11 nach außen in ihre Ausgangslage zurückverfahren werden. Dann kann sich eventuell die gebildete Falte 15 etwas nach unten verlagern, jedoch nicht in den Bereich oberhalb der Positionier-Backen 7.1, 7.2 hinein.
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Figur 2m:
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Die Siegel-Backen 2.1, 2.2 werden oberhalb der Positionier-Backen 7.1, 7.2 gegeneinander gefahren und siegeln im Nahtbereich 101b, 102b die oberen Ränder 101a, 102a der Seitenwände 101, 102 gegeneinander oder verkleben diese gegeneinander.
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Wenn anschließend auch die Siegel-Backen 2.1, 2.2 und die Positionier-Backen 7.1, 7.2 in Querrichtung 11 von der Tüte 100 abgehoben und insbesondere in ihre Ausgangslagen in Querrichtung 11 zurückverfahren werden, ist die dicht verschlossene Tüte 100 vorzugsweise nur noch über die Aufstandsfläche 5a mit der Schließmaschine 1 in Kontakt und kann aus dieser entfernt werden.
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Falls kein Begasen des Innenraumes der Tüte gewünscht wird, beginnt der Verfahrensablauf erst mit 2f.
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Falls kein Vorpositionieren des oberen Bereiches der Tüte 100 durch die Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 gewünscht ist, beginnt der Verfahrensablauf mit 2g, und es sind natürlich dann keine Vorpositionier-Backen 8.1, 8.2 vorhanden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Siegel-Maschine
- 2
- Siegel-Einheit
- 2.1, 2.2
- Siegel-Backe
- 3
- vertikales Anschlagelement
- 3a
- Anschlagfläche
- 4
- horizontales Anschlagelement
- 5
- Fördervorrichtung, Förderband, Transportschlitten
- 5a
- Abstellfläche
- 6
- Durchbruch
- 7.1, 7.2
- Positionier-Backe
- 8.1, 8.2
- Vorpositionier-Backe
- 8a
- elastischer Frontbelag, elastisches Material
- 9
- Begasung-Schnorchel
- 10
- Längsrichtung, Horizontale
- 11
- Querrichtung
- 12
- Vertikale
- 12'
- Längs-Mittelebene
- 13
- Sauger
- 14
- Unterdruck-Leitung
- 15
- Falte
- 100
- Tüte
- 101, 102
- Seitenwand
- 101a, 102a
- oberer Rand
- 101b, 102b
- Nahtbereich
- 103
- Boden
- 104
- Seitenwand
- 105
- Seitenwand
- 111, 112
- Oberkante
- A
- vertikaler Anschlag-Abstand
- B
- Begrenzungs-Abstand
- F
- Faltungs-Abstand
- P
- Produkt
- Q
- Quer-Abstand