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Die Erfindung betrifft ein Instrument zum Verbinden eines Korrekturstabs mit einer Knochenschraube, insbesondere einer Pedikelschraube, mit einer axialen Längsrichtung, einer radialen Richtung und einer Umfangsrichtung, mit einem außenliegenden ersten Gehäuseteil, welches einen ungefähr halbschalenförmigen Abschnitt aufweist, der einen ersten Klammerschenkel bildet, und mit einem ungefähr halbschalenförmigen außenliegenden zweiten Gehäuseteil, welches einen zweiten Klammerschenkel bildet, der an dem ersten Klammerschenkel über ein Schwenkgelenk um eine orthogonal zu der axialen Längsrichtung verlaufende Schwenkachse schwenkbar angelenkt ist, und mit einem die außenliegenden Gehäuseteile axial durchsetzenden und damit innenliegenden Einstellteil, wobei ein proximales Ende des Einstellteils von außerhalb der Gehäuseteile manuell betätigbar ist, und mit einem Stabdruckteil, welches gegen den Korrekturstab axial anlegbar ist und mit dem Einstellteil axial gekoppelt ist, jedoch gegenüber dem Einstellteil um die axiale Längsrichtung drehbar ist, so dass Drehbewegungen des Einstellteils nicht auf das Stabdruckteil übertragen werden, und wobei die Klammerschenkel das Stabdruckteil schalenförmig umgeben und längsverschieblich aufnehmen und jeweils einen distalen Endbereich aufweisen, mit dem sie an der Knochenschraube angreifen, und wobei der zweite Klammerschenkel durch Fingerdruck auf sein proximales Ende durch den benutzenden Chirurgen in Freigabestellung betätigbar ist.
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Ein derartiges Instrument wird typischerweise als Repositionsinstrument bezeichnet, da hiermit ein Korrekturstab, der in der Regel mehrere Knochenschrauben, insbesondere Pedikelschrauben, miteinander verbinden soll, bezüglich einer jeweiligen Knochenschraube in der vom Chirurgen intendierten Weise positioniert und an der Knochenschraube fixiert wird. Die Knochenschraube verfügt über einen in den Knochen einbringbaren Schaft und einen in der Regel zwei Schenkel aufweisenden sogenannten Gabelkopf, der eine Nut zur Aufnahme des Korrekturstabs bildet. In dem Gabelkopf wird dann ein Befestigungselement, insbesondere eine Madenschraube, und gegebenenfalls weitere Komponenten, insbesondere ein Druckstück eingelegt, um den Korrekturstab nach der Positionierung gegenüber dem Gabelkopf bzw. der Knochenschraube zu fixieren. Meist wird der Gabelkopf gegenüber dem Schaft in eine gewünschte Orientierung gebracht, bevor die Komponenten dann schlussendlich dauerhaft gegeneinander fixiert werden.
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Ein eingangs genanntes Instrument ist beispielsweise bekannt aus
EP 2 792 325 A1 .
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Schwenkgelenk, welches den ersten und den zweiten Klammerschenkel schwenkbar miteinander verbindet, dahingehend weiter zu bilden, dass zur Verfügung stehender Bauraum quer zur axialen Längsrichtung noch besser genutzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einem Instrument der genannten Art erfindungsgemäß gelöst, indem dass das Schwenkgelenk dadurch gebildet ist, dass die beiden Klammerschenkel puzzleartig ineinandergreifende Gelenkbereiche aufweisen. - Die ineinander greifenden Gelenkbereiche sind also nicht durch zwei in Richtung der Schwenkachse aneinander grenzende Gelenklaschen mit einem diese verbindende Schwenkzapfen gebildet, sondern die ineinander greifenden Gelenkbereiche erstrecken sich in einer Ebene. Die ineinander greifenden Gelenkbereiche weisen hierfür einerseits einen zungenförmigen Vorsprung und andererseits eine hierzu im Wesentlichen komplementäre Ausnehmung zur Aufnahme des zungenförmigen Vorsprungs auf. Dabei wird, wie bei ineinander greifenden Puzzleteilen, ein in der Erstreckungsebene wirkender Hintergriff ausgebildet, damit die ineinander greifenden Gelenkbereiche sich nicht unbeabsichtigt lösen. Auf diese Weise kann die Erstreckung des Schwenkgelenks in Richtung der Schwenkachse von der wenigstens doppelten Wanddicke der Gelenkbereiche bei bekannten Instrumenten reduziert werden bis auf die Wandstärke eines der Gelenkbereiche, was einen erheblichen Gewinn von nutzbarem Bauraum darstellt, der anderweitig genutzt werden kann.
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Bei dem hier in Rede stehenden Instrument wird durch die axiale Kopplung zwischen Einstellteil und Stabdruckteil eine axiale Stellbewegung von dem Einstellteil auf das Stabdruckteil übertragen, welches dann den Korrekturstab und die Knochenschraube in ihre relativ zueinander intendierte Montageposition zwingt. Um das Einstellteil hierfür zu verstellen, könnten verschiedene mechanische Mechanismen zum Einsatz kommen. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn hierfür bei dem ersten Gehäuseteil proximal zu dem ungefähr halbschalenförmigen Abschnitt ein Innengewindeabschnitt vorgesehen ist und das Einstellteil an einem Abschnitt ein Außengewinde aufweist und damit in den Innengewindeabschnitt bei dem außenliegenden ersten Gehäuseteil einschraubbar ist. Bei dieser Ausführungsform ist also der Innengewindeabschnitt von dem ersten Gehäuseteil gebildet, welches in diesem Bereich vorzugsweise nicht nur schalenförmig, sondern in Umfangsrichtung durchgehend, also hülsenförmig ausgebildet ist.
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Die puzzleartig ineinander greifenden Gelenkbereiche sind vorzugsweise von Wandbereichen der jeweiligen Klammerschenkel gebildet. Es ist also an dem einen Klammerschenkel ein zungenförmiger Vorsprung von einem Wandbereich des Klammerschenkels gebildet, und an dem anderen Klammerschenkel ist eine zu diesem Vorsprung im Wesentlichen komplementäre Ausnehmung von einem Wandbereich dieses Klammerschenkels begrenzt. - Hierbei sei darauf hingewiesen, dass die Orientierung des Vorsprungs und der Ausnehmung vorzugsweise jedoch nicht zwingend in der Umfangsrichtung des Instruments ausgerichtet ist. Der Vorsprung und die komplementäre Ausnehmung können auch in die distale oder proximale Richtung geneigt sein. Auch die Orientierung des erfindungsgemäß ausgebildeten Schwenkgelenks ist nicht zwingend vorgegeben. Die Schwenkachse kann hierbei in Richtung der Aufnahme der Knochenschraube für den Korrekturstab, also in Richtung des Korrekturstabs, oder orthogonal hierzu verlaufen, wie gemäß
WO 2016/150920 A1 .
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Wie oben bereits angedeutet, kann durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Schwenkgelenks eine Reduzierung des Bauraums erreicht werden. Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, wenn eine radiale Wanddicke oder radiale Erstreckung des Schwenkgelenks geringer ist als die Summe von Wanddicken der puzzleartig ineinander greifenden Gelenkbereiche der Klammerschenkel. Insbesondere erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn die radiale Wanddicke oder radiale Erstreckung des Schwenkgelenks höchstens so groß ist wie die Wanddicke eines der puzzleartig ineinandergreifenden Gelenkbereiche der Klammerschenkel.
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Der betreffende Vorsprung und die hierzu komplementäre Ausnehmung der ineinander greifenden Gelenkbereiche könnte durch zusätzliche Ansätze oder Komponenten bei den Klammerschenkeln gebildet sein. Demgegenüber erweist es sich als vorteilhaft, wenn an dem einen Klammerschenkel ein zungenförmiger Vorsprung von einem Wandbereich des Klammerschenkels gebildet ist und wenn an dem anderen Klammerschenkel eine zu dem Vorsprung im wesentlichen komplementäre Ausnehmung von einem Wandbereich des Klammerschenkels begrenzt ist. Dies eröffnet eine einfache Herstellbarkeit und Betriebssicherheit der Klammerschenkel bzw. des Schwenkgelenks zwischen den Klammerschenkeln.
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Zur konstruktiven Herstellung der jeweiligen Ausnehmung bei dem einen Klammerschenkel erweist es sich als vorteilhaft, wenn diese Ausnehmung von zwei von einem Rand des einen Klammerschenkels abstehenden und aufeinander zu strebenden Stegbereichen gebildet oder begrenzt ist, welche dann bei Ausbildung des Schwenkgelenks den zungenförmigen Vorsprung umgeben.
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Es erweist sich weiter als besonders vorteilhaft, wenn einer der Stegbereiche oder beide Stegbereiche eine Anschlagsbegrenzung für die Verschwenkung der beiden Klammerschenkel gegeneinander bilden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist weiter vorgesehen, dass die puzzleartig ineinandergreifenden Gelenkbereiche der beiden Klammerschenkel in Richtung der Schwenkachse der Klammerschenkel ineinander einsetzbar sind. Dies bedeutet, dass die Klammerschenkel jeweils separat voneinander hergestellt werden und dann deren Gelenkbereiche in Richtung der Schwenkachse miteinander gefügt werden, so wie ein Puzzleteil orthogonal zur Ebene des anderen Puzzleteils in dieses eingesetzt wird.
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In Weiterbildung dieses Gedankens erweist es sich als vorteilhaft, dass die puzzleartig ineinandergreifenden Gelenkbereiche durch ein Sicherungselement in dieser Montagesituation gegen Loslösen gesichert sind. Dieses Sicherungselement ist in vorteilhafter Weise ein Federelement. Es kann weiter in vorteilhafter Weise teilringförmig oder U-förmig ausgebildet sein und quer zur axialen Längsrichtung auf die Klammerschenkel aufschiebbar oder aufklipsbar sein. Hierbei kann bei einer teilringförmigen Ausbildung diese Teilringform in Umfangsrichtung einen Winkel von mehr als 180°, vorzugsweise von wenigstens 190°, insbesondere von wenigstens 200° und weiter vorzugsweise von wenigstens 240° umfassen.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Sicherungselement seinerseits in einer Sicherungsposition an den Klammerschenkeln verliersicher gehalten ist, was durch die vorstehend genannten Maßnahmen erreichbar ist.
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In weiterer Ausbildung der vorstehenden Gedanken erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Sicherungselement in einer im Wesentlichen in Umfangsrichtung erstreckten Vertiefung oder Nut an dem einen oder beiden Klammerschenkeln aufgenommen ist.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Sicherungselement noch eine weitergehende Funktion ausübt. Danach wird vorgeschlagen, dass das Sicherungselement ein Federelement ist und zugleich die beiden Klammerschenkel derart vorspannt, dass ihre distalen Endbereiche aufeinander zu schwenken. Eine zwischen den beiden gegeneinander verschwenkbaren Klammerschenkeln wirkende Rückstellkraft wird nach diesem weiteren Vorschlag von dem vorgenannten Federelement ausgeübt. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass kein weiteres zusätzliches Federelement zwischen den beiden Klammerschenkeln vorgesehen werden muss.
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Hierfür erweist es sich weiter als vorteilhaft, wenn das Sicherungselement zumindest in der axialen Längsrichtung spielbehaftet in der Sicherungsposition an den Klammerschenkeln verliersicher gehalten ist.
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Der grundlegende Erfindungsgedanke der vorliegenden Anmeldung, nämlich die Ausbildung eines Schwenkgelenks durch puzzleartig ineinander greifende Gelenkbereiche, kann sich auch bei anderen als Repositionsinstrumenten als vorteilhaft erweisen. Als Gegenstand der Erfindung wird daher auch angesehen ein Instrument zur Bildung eines Zugangskanals zu einem Knochenanker, insbesondere einer Knochenschraube, mit einer axialen Längsrichtung, einer radialen Richtung und einer Umfangsrichtung, mit einem außenliegenden ersten Gehäuseteil, welches einen ungefähr halbschalenförmigen Abschnitt aufweist, der einen ersten Klammerschenkel bildet, und mit einem ungefähr halbschalenförmigen außenliegenden zweiten Gehäuseteil, welches einen zweiten Klammerschenkel bildet, der an dem ersten Klammerschenkel über ein Schwenkgelenk um eine orthogonal zu der axialen Längsrichtung verlaufende Schwenkachse schwenkbar angelenkt ist, und wobei die Klammerschenkel jeweils einen distalen Endbereich aufweisen, mit dem sie an dem Knochenanker angreifen, und wobei der zweite Klammerschenkel durch Fingerdruck auf sein proximales Ende durch den benutzenden Chirurgen in Freigabestellung betätigbar ist, und wobei das Schwenkgelenk dadurch gebildet ist, dass die beiden Klammerschenkel puzzleartig ineinandergreifende Gelenkbereiche aufweisen. Ein derartiges Instrument kann beispielsweise bei der minimalinvasiven Chirurgie, insbesondere Wirbelsäulenchirurgie, Verwendung finden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Instruments im befestigten Zustand an einer Knochenschraube mit angedeutetem Korrekturstab in einer ersten Betriebsposition;
- 2 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Instruments im befestigten Zustand an einer Knochenschraube mit angedeutetem Korrekturstab in einer zweiten Betriebsposition;
- 3 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Instruments und der Knochenschraube nach 1 im noch nicht gekoppelten Zustand;
- 4 Komponenten des erfindungsgemäßen Instruments umfassend u.a. einen ersten und zweiten Klammerschenkel;
- 5a eine Seitenansicht der Komponenten nach 4 im gefügten Zustand;
- 5b ein Schwenkgelenk der Klammerschenkel als Einzelheit der 5a;
- 6a eine weitere perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Instruments nach 1;
- 6b innenliegende Komponenten des Instruments nach 6a, nämlich ein Einstellteil und ein Stabdruckteil;
- 6c das Instrument nach 6a ohne Einstellteil und Stabdruckteil;
- 7 a)bis c) eine Längsschnittansicht, eine Draufsicht sowie eine Detailansicht des Instruments nach 1 zur Verdeutlichung der Antriebsverbindung zwischen Einstellteil und außen liegendem Gehäuseteil in einer Eingriffssituation des Außengewindes des Einstellteils;
- 8 a)bis c) eine Längsschnittansicht, eine Draufsicht sowie eine Detailansicht des Instruments nach 1 zur Verdeutlichung der Antriebsverbindung zwischen Einstellteil und außen liegendem Gehäuseteil in einer Nicht-Eingriffssituation des Außengewindes des Einstellteils und
- 9 a)bis c) verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Instruments.
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Die 1 - 8 zeigen eine Vielzahl von Ansichten einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Instruments 2 zum Verbinden eines Korrekturstabs 4 mit einer Knochenschraube 6. Bei der Knochenschraube 6 handelt es sich beispielhaft um eine sogenannte Pedikelschraube für die Wirbelsäulenchirurgie, mit einem Gewindeschaft 8, der an seinem proximalen Ende einen Kopf 10 aufweist, der wiederum im beispielhaft dargestellten Fall polyaxial verschwenkbar in einem zwei Schenkel 12 aufweisenden Gabelkopf 14 aufgenommen ist. Die Schenkel 12 des Gabelkopfs 14 weisen radial außen hintergreifbare Bereiche 16 zum Ergreifen des Gabelkopfs mittels des Instruments 2 auf. In 4 ist eine axiale Längsrichtung A, eine hierzu radiale Richtung R und eine Umfangsrichtung U verdeutlicht. Bei dem erfindungsgemäßen Instrument handelt es sich um ein sogenanntes Repositionsinstrument zum Positionieren des Korrekturstabs 4 im Gabelkopf 14 der Knochenschraube 6. Das erfindungsgemäße Instrument 2 umfasst ein erstes außenliegendes Gehäuseteil 18, welches einen ersten ungefähr halbschalenförmigen Abschnitt 20 aufweist, der einen ersten Klammerschenkel 22 bildet, sowie ein zweites außen liegendes Gehäuseteil 24, das einen zweiten Klammerschenkel 26 bildet. Der erste und der zweite Klammerschenkel 22, 26 sind über ein Schwenkgelenk 28 auf noch näher zu beschreibende Weise schwenkbar miteinander verbunden. Ferner umfasst das Instrument 2 ein in 6 separat dargestelltes Einstellteil 30 und ein damit zusammenwirkendes Stabdruckteil 32.
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Das Einstellteil 30 weist im beispielhaft und bevorzugt dargestellten Fall ein Außengewinde 34 auf, mit dem es auf noch im einzelnen zu beschreibende Weise gegenüber dem ersten außenliegenden Gehäuseteil 18 verschraubbar ist. Hierdurch ergibt sich zugleich eine axiale Verstellung des Einstellteils 30 gegenüber den außenliegenden Gehäuseteilen 18 und 24. Das Einstellteil 30 ist mit dem Stabdruckteil 32 axial gekoppelt, jedoch gegenüber diesem drehbar, so dass eine Längsverstellung des Einstellteils 30 auf das Stabdruckteil 32 übertragen wird, so dass das Stabdruckteil 32 mit distalen Endabschnitten 36 den Korrekturstab 4 in seine bestimmungsgemäße Montageposition an der Knochenschraube 6 bringen kann. Das Stabdruckteil 32 ist dabei längsverschieblich zwischen den beiden Gehäuseteilen 18, 24 bzw. Klammerschenkeln 22, 26 jedoch drehfest aufgenommen.
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Nachfolgend wird das bevorzugt ausgebildete Drehgelenk 28 zwischen dem ersten außenliegenden Gehäuseteil 18 bzw. erstem Klammerschenkel 22 und dem zweiten außenliegenden Gehäuseteil 24 bzw. zweitem Klammerschenkel 26 beschrieben, wobei auf 4, 5a, 5b Bezug genommen werden wird. Das Schwenkgelenk 28 ist bevorzugt dadurch gebildet, dass die beiden Klammerschenkel 22, 26 puzzleartig ineinander greifende Gelenkbereiche 38, 40 aufweisen. Sie sind von jeweiligen Wandbereichen 42, 44 der Klammerschenkel 22, 26 gebildet. Die Gelenkbereiche 38, 40 umfassen einen zungenförmigen Vorsprung 46, beispielhaft bei dem ersten Klammerschenkel 22, und eine hierzu komplementäre Ausnehmung 48 bei dem anderen Klammerschenkel 26. Im beispielhaft dargestellten Fall ist die Ausnehmung 48 von zwei von einem Rand 50 des zweiten Klammerschenkels 26 abstehenden und um den Vorsprung 46 herum aufeinander zustrebenden Stegbereichen 51, 52 begrenzt. Die freien Enden dieser Stegbereiche 51, 52 bilden zugleich eine Anschlagsbegrenzung 54, 56 für die Verschwenkbarkeit der Klammerschenkel 22, 26 zueinander.
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Die beiden Klammerschenkel 22, 26 werden vorzugsweise vorgefertigt und dann miteinander gefügt, indem der jeweilige Vorsprung 46 und die jeweilige komplementäre Ausnehmung 48 in Richtung einer Schwenkachse 58 des Schwenkgelenks 28 nebeneinander positioniert und dann in Richtung der Schwenkachse 58 wie Puzzlestücke ineinander eingesetzt werden. Um die Klammerschenkel 22, 26 herum ist ein Sicherungselement 60 in Form eines Federelements 62 vorgesehen, welches auf die gefügten Klammerschenkel aufklipsbar ist. Das Sicherungselement 60 selbst ist teilringförmig und in der in 5a, 5b dargestellten Montagesituation verliersicher gehalten. Hierfür weisen die Klammerschenkel 22, 26 eine in Umfangsrichtung erstreckte Nut 64 auf, die in axialer Längsrichtung A breiter ist als das Sicherungselement 60. Zudem weist das Sicherungselement 60 einen nach radial innen vorstehenden Vorsprung 66 auf, der in eine Vertiefung 68 bei dem Klammerschenkel 26 eingreift. Durch die Spielbehaftung in der axialen Längsrichtung A wirkt das Sicherungselement 60 zugleich als Rückstellfedermittel zwischen den Klammerschenkeln 22, 26. Wenn die Klammerschenkel 22, 26 durch Fingerdruck auf einen proximalen Abschnitt 70 des zweiten Klammerschenkels 26 in die in 3 dargestellte Position verschwenkt werden, so öffnen die distalen Endbereiche 72, 74, der Klammerschenkel wobei gleichzeitig durch das Sicherungselement 60 bzw. Federelement 62 eine Rückstellkraft zwischen den Klammerschenkeln 22, 26 erzeugt wird, welche die distalen Endbereiche 72, 74 wieder aufeinanderzu zu schwenken versucht. Es wäre aber ebenso denkbar, dass für die Rückstellung separate Federmittel verwendet werden. Durch die vorbeschriebene Betätigung wird das Instrument 2 geöffnet und kann an den hintergreifbaren Bereichen 16 des Gabelkopfs 14 der Knochenschraube 6 lösbar fixiert werden.
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Durch die bevorzugte Ausbildung des Schwenkgelenks 28 kann der radiale Bauraum des Schwenkgelenks auf die radiale Wandstärke der Wandbereiche 42, 44 beschränkt werden, was als erheblicher Vorteil der bevorzugten Ausbildung angesehen wird.
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Die Kopplung des in
6b dargestellten Einstellteils
30 und des Stabdruckteils
32 sind entsprechend
DE 10 2015 205 362 A ausgebildet, so dass diesbezüglich hierauf verwiesen wird.
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Nachfolgend wird die bevorzugte Funktionsverbindung zwischen dem Einstellteil 30 und der außenliegenden Gehäusekomponente des Instruments 2 anhand der 4, 7 und 8 beschrieben.
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Bei dem ersten Gehäuseteil 18 ist proximal zu dem ungefähr halbschalenförmigen Abschnitt 20 ein Innengewindeabschnitt 90 vorgesehen, der aber nicht unmittelbar von dem ersten Gehäuseteil 18 gebildet ist, sondern an einem quer zur axialen Längsrichtung verstellbaren Trägerkörper 92 ausgebildet ist. Der Innengewindeabschnitt 90 ist zudem in Umfangsrichtung U nicht durchgehend, sondern er ist nur in einem verhältnismäßig geringen Umfangswinkelsegment ausgebildet. Der Trägerkörper 92 ist vorzugsweise hülsenförmig ausgebildet und des weiteren im beispielhaft und bevorzugt dargestellten Fall in einem Führungskörper 94 aufgenommen. Dieser Führungskörper 94 ist im beispielhaft dargestellten Fall so ausgebildet, dass er radial außerhalb des ersten Gehäuseteils 18 angeordnet ist. Er lässt sich bezüglich des ersten Gehäuseteils 18 unverschieblich stellen. Er weist im beispielhaft dargestellten Fall zwei voneinander beabstandete und in Umfangsrichtung U erstreckte Flanschabschnitte 96 auf, welche sich um das erste Gehäuseteil 18 herum erstrecken. Zwischen diesen Flanschabschnitten 96 ist ein in der axialen Längsrichtung erstreckter Lagerabschnitt 98 ausgebildet. Zwischen der Innenseite des Lagerabschnitts 98 und einer Außenseite 100 des Trägerkörpers 92 sind beispielhaft zwei Druckfedermittel 102 abgestützt, welche den Trägerkörper 92 nach radial innen in die in den Figuren und insbesondere in 7 dargestellte Position drücken. Wie man im Einzelnen aus 7a und c ersieht, ragt dann der Trägerkörper 92 mit seinem Innengewindeabschnitt 90 in die lichte Öffnung 104 des ersten Gehäuseteils 18 ein. Das Einstellteil 30 ist in dieser Position mit seinem Außengewinde 34 in den Innengewindeabschnitt 90 einschraubbar. Dabei dreht es sich auch gegenüber dem unverdrehbar zwischen den Gehäuseteilen aufgenommenen Stabdruckteil 32 und bewegt dieses in distale Richtung oder in entgegengesetzte proximale Richtung.
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Man erkennt am besten aus 4, dass der erste Gehäusekörper 18 im Bereich des Trägerkörpers 92 und des Führungskörpers 94 nicht in Umfangsrichtung U geschlossen ausgebildet ist, sondern derart offen ausgebildet ist, dass der Trägerkörper 92 mit seinem Innengewindeabschnitt 90 nach radial innen in Eingriff mit dem Außengewinde 34 des Einstellteils 30 gelangen kann. Der Trägerkörper 92 weist diametral gegenüberliegend zu dem Innengewindeabschnitt 90 einen manuellen Betätigungsbereich 108 in Form einer Taste mit einer ergonomisch geformten Drückermulde 110 auf. Durch Fingerdruck auf diesen Betätigungsbereich 108 wird der gesamte Trägerkörper 92 mitsamt dem Innengewindeabschnitt 90 entgegen der Vorspannung der Druckfedermittel 102 in Richtung des Pfeils 112 in die in 8a bis c dargestellte weitere Betriebsstellung verdrängt. Man erkennt aus 8c, dass der Innengewindeabschnitt 90 des Trägerkörpers 92 nach außerhalb der lichten Öffnung 104 und damit außer Eingriff mit dem Außengewinde 34 des Einstellteils 30 gelangt, so dass das Einstellteil 30 in axialer Längsrichtung A bezüglich der Gehäuseteile 18, 24 verschieblich ist. Hierdurch kann eine Schnelllösefunktion realisiert werden. Ein wesentlicher Vorteil dieser vorbeschriebenen Ausführungsform besteht weiter darin, dass auch hierdurch radialer Bauraum gespart werden kann. Man erkennt am besten aus 8c, dass auf diese Weise der Nenndurchmesser des Außengewindes 34 des Einstellteils 30 bis an den Innendurchmesser der lichten Querschnittsöffnung 104 des Gehäuseteils erstreckt werden kann. Dies wiederum ermöglicht einen großen Innendurchmesser Di des Einstellteils 30, der für die Zuführung weiterer Instrumente, insbesondere Schraubendreher, zur Verfügung steht.
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Anhand der 6b und 7 werden nachfolgend bevorzugte Abmessungen erläutert. Es erweist sich als vorteilhaft, dass ein Nenndurchmesser (Dnenn) des Außengewindes 34 des Einstellteils 30 nahezu einem Innendurchmesser (Di) des ersten außenliegenden Gehäuseteils 18 entspricht.
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Ebenfalls erweist es sich als vorteilhaft, dass ein Außendurchmesser (Da1) eines Drehkopplungsbereichs zwischen dem Stabdruckteil 32 und dem Einstellteil 30 größer ist als ein Außendurchmesser (Da2) eines daran proximal anschließenden Abschnitts des Einstellteils und größer ist als ein Kerndurchmesser (Dkern) des Außengewindes 34 des Einstellteils 30.
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Des Weiteren erweist es sich als vorteilhaft, dass ein Außendurchmesser (Da1) eines Drehkopplungsbereichs zwischen dem Stabdruckteil 32 und dem Einstellteil 30 zwischen dem 0,95 und 1,05-fachen des Nenndurchmessers des Außengewindes des Einstellteils beträgt.
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Schließlich zeigen die 9a bis c eine weitere Ausführungsform, die sich nur hinsichtlich des Schnelllöse-Mechanismus von der vorherigen Ausführungsform unterscheidet. Anstelle eines zusätzlichen Führungskörpers für den Trägerkörper 92 für das Innengewinde 90 bildet hier das erste Gehäuseteil 18 zugleich einen Führungskörper 94' für den quer verschieblichen Trägerkörper 92.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2792325 A1 [0003]
- WO 2016/150920 A1 [0007]
- DE 102015205362 A [0025]