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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen. Derartige Vorrichtungen und Verfahren sind aus dem Stand der Technik sei langem bekannt. Die Kunststoffvorformlinge werden hierbei üblicherweise in eine Blasform eingebracht, welche einen Hohlraum ausbildet, der formgebend für die herzustellende Kunststoffbehältnisse ist und innerhalb dessen die Kunststoffvorformlinge durch Beaufschlagung mit einem fließfähigen Medium, wie beispielsweise Druckluft, und durch Strecken mit einer Reckstange zu den Kunststoffbehältnissen umgeformt werden.
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Die Blasform besteht dabei üblicherweise aus zwei Seitenteilen und einer Bodenform, wobei zudem auch Einrichtungen bzw. sogenannte Medienkupplungen zur Zuführung eines weiteren fließfähigen Mediums, wie einen Temperiermedium zum Kühlen und/oder Erwärmen der Blasform oder eines Sterilisationsmediums zum Sterilisieren der Blasform, vorhanden sein können. Soll nun eine andere Behälterform, -größe oder-typ hergestellt werden, ist es erforderlich vor einem Austausch der Blasformeinrichtungen auch die an den Blasformen angeordneten Medienkupplungen zu lösen und im Anschluss wieder mit den neuen Blasformen zu verbinden. Aktuell werden diese Medienkupplungen dabei manuell durch einen Bediener an- und abgekuppelt.
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Durch dieses manuelle An- bzw. Abkuppeln der Medienkupplungen entstehen allerdings hohe Rüstzeiten und dadurch hohe Maschinenstillstandszeiten. Zudem ist es auch nicht ausgeschlossen, dass durch den Eingriff des Bedieners mögliche Fehler entstehen, wie beispielsweise eine falsch oder nicht richtig bzw. nicht fest genug angeschlossene Medienkupplung oder auch eine Beschädigung der Medienkupplungen. Auch ist durch die im Stand der Technik übliche Vorgehensweise bei einem Blasformenwechsel stets zwingend ein Bediener notwendig.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde einen vollautomatischen Wechselprozess zur Verfügung zu stellen, durch welchen insbesondere die Wechselzeiten für die Blasformeinrichtungen, im Vergleich zum Stand der Technik, erheblich verkürzt werden. Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen weist dabei eine Blasformeinrichtung auf, welche wenigstens zwei Seitenteile und eine Bodenform aufweist, welche einen Hohlraum ausbilden innerhalb dessen die Kunststoffvorformlinge zu den Kunststoffbehältnissen umgeformt werden. Weiterhin weist die Vorrichtung eine Wechseleinrichtung auf, welche dazu geeignet und bestimmt ist entweder die komplette Blasformeinrichtung oder nur Teile der Blasformeinrichtung von deren Blasformträgern zu entfernen und/oder an den Blasformträgern anzuordnen, wobei die Bodenform an einer Bodenhalterung angeordnet ist und die Bodenform in einem Wechselbetrieb durch eine Hubbewegung und insbesondere ein Anheben und/oder Absenken der Bodenhalterung mit der Bodenhalterung verbindbar oder von der Bodenhalterung trennbar ist und zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform wenigstens eine erste trennbare Medienverbindung vorgesehen ist, über welche der Bodenform ein fließfähiges Medium zuführbar ist und/oder über welche das fließfähige Medium von der Bodenform abführbar ist.
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Erfindungsgemäß ist durch das Anheben und/oder Absenken der Bodenhalterung auch die Medienverbindung zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform herstellbar und/oder trennbar.
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Gegenstand der Erfindung ist demnach ein automatisches An- und Abkuppeln der Medienkupplungen an einer Bodenform in einer Blasstation durch Anheben und Absenken des Bodens bzw. der Bodenhalterung, wobei dies vorzugsweise während eines automatischen Blasformenwechsels, welcher bevorzugt mit Hilfe eines Roboters durchgeführt wird, erfolgt. Unter automatisch wird dabei insbesondere verstanden, dass das An- und/oder Abkuppeln der Medienkupplungen bzw. das Herstellen und/oder Lösen der Medienverbindungen ohne Eingriff bzw. ohne Einwirkung eines Bedieners erfolgt.
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Es wird demnach bevorzugt vorgeschlagen eine Strömungsverbindung zu der Bodenform automatisch zu trennen und/oder herzustellen. Somit muss der Bediener bei einem Blasformwechsel nicht einzeln nacheinander die Medienkupplungen der Bodenform an- und abkoppeln, wodurch sich die Rüstzeit verringert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist daher durch das Anheben und/oder Absenken der Bodenhalterung zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform eine mechanische Verbindung herstellbar und/oder trennbar.
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Bei der Wechseleinrichtung handelt es sich bevorzugt um einen Wechselroboter. Die Wechseleinrichtung kann dabei bevorzugt stationär an der Vorrichtung angeordnet sein und ein Teil dieser Vorrichtung sein. Denkbar ist aber auch, dass es sich bei der Wechseleinrichtung um ein mobiles Gerät handelt, welches in seiner Gesamtheit bewegt werden kann und bei der Bedarf an der Vorrichtung angeordnet werden kann. Um eine weitere Zeitersparnis zu ermöglichen, können bevorzugt auch mehrere Wechseleinrichtungen vorgesehen sind, die zeitgleich an verschiedenen Umformungsstationen einen Blasformwechsel vornehmen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich daher bei der Wechseleinrichtung bevorzugt um eine Wechseleinrichtung, welche einen automatischen oder halbautomatischen Wechselvorgang ausführt, und diese Wechseleinrichtung ist insbesondere ein Roboter oder ein Handhabungsmanipulator.
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Auch bei einem automatischen Blasformenwechsel mit einem Formwechselrobotersystem ist es erforderlich die Medienverbindung zur Bodenform zu lösen und an der neu eingewechselten Form wiederherzustellen. Vorteilhaft wird demnach mit der Erfindung ein vollautomatischer Blasformenwechsel ermöglicht, da auch die Medienkupplungen automatisch an- bzw. abgekuppelt werden können, wobei auch ein pneumatischer manueller Schnellwechsel ohne aufwendiges An- und Abkuppeln der Medienkupplungen möglich ist.
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Bevorzugt wird die wenigstens eine Wechseleinrichtung in einem Wechselbetriebsmodus, in dem wenigstens eine Blasformeinrichtung gewechselt wird und der sich von einem Expansionsbetriebsmodus, in dem die Kunststoffvorformlinge zu Kunststoffbehältnissen expandiert werden, unterscheidet, eingesetzt. Bevorzugt erfolgt demnach das Trennen und/oder Verbinden der Medienverbindungen in einem Wechselbetriebsmodus der Vorrichtung, der sich von einem normalen Betriebsmodus unterscheidet.
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Bei der Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen handelt es sich bevorzugt um eine Umformungsstation, welche eine Vielzahl von Blasformeinrichtungen aufweist, die an einem gemeinsamen beweglichen Träger angeordnet sind. Bei diesem Träger handelt es sich dabei insbesondere um einen drehbaren Träger. Vorteilhaft ist eine Vielzahl derartige Blasformeinrichtungen innerhalb einer Blasmaschine und besonders bevorzugt innerhalb einer Streckblasmaschine angeordnet. Dies bedeutet, dass die Kunststoffvorformlinge durch Beaufschlagung mit Druckluft zu den Kunststoffbehältnissen expandiert werden. Dazu weist die Vorrichtung bevorzugt eine Blasdüse auf, welche an eine Mündung der Kunststoffvorformlinge anlegbar ist, um die Kunststoffvorformlinge so mit Blasluft zu beaufschlagen bzw. mittels Blasluft zu expandieren. Daneben ist bevorzugt auch eine Ventilanordnung vorgesehen, welche die Zuführung der Blasluft an die Kunststoffvorformlinge steuert. Es wäre dabei auch möglich, dass anstatt der Luft eine Flüssigkeit verwendet wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Umformungsstationen jeweils Reckstangen auf, welche die Kunststoffvorformlinge in ihrer Längsrichtung dehnen. Besonders bevorzugt ist die Blasmaschine bzw. sind der Träger und die Blasformeinrichtungen innerhalb eines Reinraums angeordnet, welcher die Blasformmaschine gegenüber einer unsterilen Umgebung abgrenzt. Antriebseinrichtungen für die Verschließung, Verriegelung und/oder Öffnung der Blasformen befinden sich dabei bevorzugt außerhalb des Reinraums angeordnet.
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Die Blasformeinrichtungen werden dabei bevorzugt innerhalb des Reinraums transportiert, wobei der Reinraum bevorzugt von mehreren Wandungen begrenzt wird. Bevorzugt wird der Reinraum dabei von wenigstens einer stehenden Wandung und einer sich gegenüber dieser stehenden Wandung bewegenden Wandung begrenzt. Dabei kann beispielsweise der Träger, an dem die Blasformen angeordnet sind, bereits eine dieser Wandungen und insbesondere die sich bewegende Wandung aufweisen bzw. ausbilden. Der Reinraum grenzt die Blasformen dabei insbesondere von einer unsterilen Umgebung ab.
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Insbesondere findet dabei die Herstellung bzw. Expansion (und auch das Befüllen) der Behälter innerhalb eines Raums mit kontaminationsarmer Umgebung, bei der es sich insbesondere um einen Reinraum handelt, statt. Vorteilhaft umgibt der Reinraum den Transportpfad der Behältnisse zumindest abschnittsweise und bevorzugt zumindest in dem Bereich, in dem die Umformungsstationen und/oder der drehbare Träger angeordnet sind, kanalartig. Vorteilhaft kann die Wechseleinrichtung ebenfalls innerhalb des Reinraumes angeordnet sein, besonders bevorzugt nicht nur in einem Wechselbetriebsmodus sondern auch in einem Expansionsbetriebsmodus der Vorrichtung.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Hubbewegung der Bodenhalterung an eine Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Blasformträger gekoppelt. Zum Wechseln der Blasformeinrichtungen ist es erforderlich erst die Blasformträger, an welchen die Blasformeinrichtungen angeordnet sind zu Öffnen und nach dem Einsetzen einer neuen Blasformeinrichtung wieder zu Schließen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Hubbewegung der Bodenhalterung über eine Bodenhubkurve gesteuert. Innerhalb der Blasstation bzw. der Umformungsstation ist die Schwenkbewegung beim Öffnen und Schließen der beiden Formträgerhälften mit der Hubbewegung des Bodens über eine Bodenhubkurve und Rollen am Formträger gekoppelt. Es wird daher mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgeschlagen die an das Öffnen und Schließen des Formträgers gekoppelte Hubbewegung des Bodens auch zum Trennen und/oder Herstellen der Medienverbindung an der Bodenform zu nutzen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform sind in einem vorgegebenen Bereich der Blasform an der Unterseite der Bodenform wenigstens ein und bevorzugt zwei Stecknippel angeordnet und an der Bodenhalterung sind wenigstens ein und bevorzugt zwei Gegenstücke zu diesen Stecknippeln angeordnet. Die Verschlussnippel an der Bodenform sind daher nicht wie bei manuell zu wechselnden Bodenformen seitlich an den Bodenformen angebracht, sondern es sind nach bevorzugt unten gerichtete Stecknippel an der Unterseite der Bodenform vorhanden. Bevorzugt wäre es allerdings auch denkbar, dass die erwähnten Stecknippel an der Bodenhalterung angebracht sind und entsprechend die Gegenstücke hierzu an der Bodenform. Vorteilhaft wird demnach durch die Stecknippel und die Gegenstücke eine Steckverbindung zur Verfügung gestellt, um eine Medienverbindung zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform herzustellen und/oder zu trennen. Bevorzugt erfolgt das Herstellen und/oder Trennen dieser Medienverbindung durch eine Vertikalbewegung der Bodenhalterung.
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Vorteilhaft kann die Vorrichtung auch ein Ventil aufweisen, welches die Zufuhr und/oder Abfuhr des fließfähigen Mediums zu der Bodenform steuert und insbesondere in einem Wechselmodus der Vorrichtung unterbricht bzw. unterbindet.
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Bevorzugt erfolgt dabei auch eine Verriegelung der Bodenform mit der Bodenhalterung automatisch. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bodenform daher mittels eines automatischen Spannsystems mit der Bodenhalterung verriegelbar und/oder von der Bodenhalterung lösbar.
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Soll nun eine Blasform in die Umformungsstation eingesetzt werden, wird der Blasformträger bevorzugt (automatisch) geöffnet und der Boden bzw. die Bodenhalterung wird über die Bodenhubkurve nach unten gefahren. Die Wechseleinrichtung bzw. der Roboter setzt dann bevorzugt entweder ein komplettes Formenpaket, bestehend aus zwei Seitenteilen und der Bodenform, oder nur die Bodenform an die vorgesehene Position in der Umformungsstation ein. Durch (automatisches) Schließen des Blasformträgers fährt die Bodenhalterung über die Bodenhubkurve bevorzugt wieder nach oben und die Stecknippel an der Bodenform werden in bzw. an die Gegenstücke gedrückt, vorzugsweise jedoch nicht eingerastet. Durch das automatische Spannsystem wird die Bodenform an der Bodenhalterung fest verriegelt und somit bis zum Lösen dieser Verriegelung dauerhaft an die Bodenhalterung gekoppelt. Somit bleiben auch die Stecknippel an die Gegenstücke gedrückt und die Medienverbindung hergestellt. Beim Entnehmen der Blasform bzw. Bodenform aus der Umformungsstation wird das automatische Spannsystem zum Verriegeln der Bodenform bevorzugt wieder gelöst und die Bodenhalterung fährt durch Öffnen des Formträgers nach unten und somit die Stecknippel und Gegenstücke auseinander. Die Bodenform bzw. die komplette Blasform wird dabei von der Wechseleinrichtung bzw. von dem Wechselroboter gehalten. Somit ist die Medienverbindung zur Bodenform wieder abgekuppelt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform wenigstens eine erste Medienverbindung und eine zweite Medienverbindungen vorgesehen und durch das Anheben und/oder Absenken der Bodenhalterung sind insbesondere zeitgleich beide Medienverbindungen zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform herstellbar und/oder trennbar. Bevorzugt sind die Medienverbindungen demnach im Wesentlichen auf einem gleichen Höhenniveau angeordnet.
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Bevorzugt können die Medienverbindungen allerdings auch auf voneinander verschiedenen Höhenebenen angeordnet sein. Unter der Höhenebene bzw. dem Höhenniveau wird dabei eine, im Vergleich zur Bodenebene der Vorrichtung, horizontale Ebene verstanden. Bevorzugt sind die Medienverbindungen demnach zeitlich nacheinander herstellbar und/oder trennbar.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist jede Medienverbindung einen Kanal auf über welchen der Bodenform das fließfähige Medium zuführbar ist und/oder über welchen das fließfähige Medium von der Bodenform abführbar ist und das fließfähige Medium ist bevorzugt über den Kanal der ersten Medienverbindung der Bodenform zuführbar und über den Kanal der zweiten Medienverbindung von der Bodenform abführbar.
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Bei dem fließfähigen Medium handelt es sich bevorzugt um ein Temperiermedium zum Temperieren und bevorzugt zum Kühlen und/oder Erwärmen der Bodenform der Blasformeinrichtung. Bevorzugt handelt es sich bei dem Temperiermedium um ein Kühlwasser und/oder um ein Warmwasser. Dabei könnte es sich bei dem fließfähigen Medium allerdings auch um ein flüssiges oder dampfförmiges Sterilisations- oder Reinigungsmedium handeln, welches der Blasformeinrichtung und insbesondere der Bodenform zum Sterilisieren und/oder Reinigen der Blasformeinrichtung zugeführt wird.
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Bevorzugt weist dabei nicht nur die Bodenform derartige Medienverbindungen auf, sondern auch ein oder beide Seitenteile. Bevorzugt ist daher in der Bodenform und/oder in einem Seitenteil und/oder in beiden Seitenteilen der Blasformeinrichtung eine Medienverbindung angeordnet. Bevorzugt sind mehrere Kanäle vorgesehen, so dass die einzelnen Teile der Blasformeinrichtung individuell mit einem fließfähigen Medium versorgt werden können. Dies bietet den Vorteil, dass etwa die einzelnen Teile separat und unabhängig voneinander temperiert werden können. Denkbar ist daher etwa, dass als Kanal wenigstens ein Kühlmittelkanal und/oder ein Wärmemittelkanal vorgesehen ist, der zum Leiten eines fließfähigen Kühlmittels und/oder Wärmemittels zum Kühlen und/oder Erwärmen der Blasformeinrichtung und/oder der Blasformträgereinrichtung dient. Bevorzugt ist wenigstens ein erster Fluidkreislauf vorgesehen, um die Seitenwand zu temperieren, und wenigstens ein weiterer Fluidkreislauf, um die Bodenform zu temperieren.
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Die Vorrichtung kann derart ausgebildet sein, dass die Bodenteile und die Seitenteile der Blasformeinrichtungen, bevorzugt gemeinsam und besonders bevorzugt individuell, mit fließfähigem Medium versorgt bzw. temperiert werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die vorhandenen Medienverbindungen selbstdichtend ausgestaltet. Dies bietet den Vorteil, dass nicht eigens bei dem Herstellen der Medienverbindung bzw. bei der Herstellung einer Strömungsverbindung eine Abdichtung der Kupplungseinrichtung vorgenommen werden muss, was dann vorteilhaft zu einer kürzeren Rüstzeit beiträgt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Wechseleinrichtung weist die Wechseleinrichtung eine Greifeinrichtung zum Greifen der Blasformeinrichtung auf, wobei diese Greifeinrichtung dazu geeignet ist, wahlweise die vollständige Blasformeinrichtung zu wechseln oder nur Teile der Blasformeinrichtung zu wechseln. Bevorzugt ist die Greifeinrichtung derart angeordnet, so dass sie um mehrere Achsen schwenkbar ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Bodenform auch manuell eingesetzt und/oder entnommen werden. Zum Entnehmen löst der Bediener dabei bevorzugt das automatische Spannsystem und die Bodenform kann einfach herausgenommen und somit die Medienkupplung gelöst werden. Zum Einsetzen der Bodenform drückt der Bediener die Bodenform bevorzugt an die vorgesehene Position an der Bodenhalterung und verriegelt das automatische Spannsystem. Durch das automatische Spannsystem wird die Bodenform wieder an die Bodenhalterung gezogen, die Stecknippel an die Gegenstücke gepresst und somit die Medienkupplung hergestellt.
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Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auch auf ein Verfahren zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen mit einer Blasformeinrichtung, welche wenigstens zwei Seitenteile und eine Bodenform aufweist, welche einen Hohlraum ausbilden innerhalb dessen die Kunststoffvorformlinge zu den Kunststoffbehältnissen umgeformt werden gerichtet, wobei eine Wechseleinrichtung vorgesehen ist, welche entweder die komplette Blasformeinrichtung oder nur Teile der Blasformeinrichtung von deren Blasformträgern entfernt und/oder an den Blasformträgern anordnet, wobei die Bodenform an einer Bodenhalterung angeordnet ist und die Bodenform in einem Wechselbetrieb durch eine Hubbewegung und insbesondere ein Anheben und/oder Absenken der Bodenhalterung mit der Bodenhalterung verbunden wird oder von der Bodenhalterung getrennt wird und zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform wenigstens eine erste trennbare Medienverbindung vorgesehen ist, über welche der Bodenform ein fließfähiges Medium zugeführt wird und/oder über welche das fließfähige Medium von der Bodenform abgeführt wird.
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Erfindungsgemäß wird durch das Anheben und/oder Absenken der Bodenhalterung auch die Medienverbindung zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform hergestellt und/oder getrennt.
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Es wird demnach auch verfahrensseitig vorgeschlagen, dass während eines Blasformwechsels, ohne Einwirkung eines Bedieners, auch automatisch eine Medienverbindung an der Bodenform getrennt und/oder hergestellt wird.
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Unter einem Wechselbetrieb wird dabei ein von dem Betriebsmodus abweichender Modus verstanden, in welchen bevorzugt keine Umformung der Kunststoffvorformlinge zu Kunststoffbehältnissen durchgeführt wird.
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Bei der Wechseleinrichtung handelt es sich bevorzugt um einen Wechselroboter, welcher die auszuwechselnden Blasformeinrichtungen bzw. Teile der Blasformeinrichtung mittels einer Greifeinrichtung greift und aus der Vorrichtung entnimmt und eine neue Blasformeinrichtung bzw. Teile der Blasformeinrichtung in die Vorrichtung einbringt.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird bei einem Öffnen der Blasformträger die Bodenhalterung abgesenkt und/oder bei einem Schließen der Blasformträger die Bodenhalterung angehoben.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform wenigstens eine erste Medienverbindung und eine zweite Medienverbindung vorgesehen und durch das Anheben und/oder Absenken der Bodenhalterung werden zeitgleich beide Medienverbindungen zwischen der Bodenhalterung und der Bodenform hergestellt und/oder getrennt.
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen:
Darin zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen; und
- 2 eine Detailansicht der Vorrichtung zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 1 zum Umformen von Kunststoffvorformlingen 10 zu Kunststoffbehältnissen 20. Dabei werden die Kunststoffvorformlinge 10 den einzelnen Umformungsstationen 8 zugeführt und, bevorzugt während sie von einer Transporteinrichtung 2 transportiert werden, zu Kunststoffbehältnissen 20 expandiert. Nach dieser Expansion werden die Kunststoffbehältnisse 20 wieder von der Vorrichtung 1 entnommen. Zu diesem Zwecke kann ein (nicht gezeigter) Zuführstern vorgesehen sein, der die Kunststoffvorformlinge der Vorrichtung 1 zuführt, sowie eine (ebenfalls nicht gezeigte) Abführeinrichtung, insbesondere ebenfalls ein Transportstern, der die fertiggestellten Behältnisse 20 von der Vorrichtung abführt. Die Vorrichtung 1 weist einen Stationsträger 12 auf, an dem eine Vielzahl von Umformungsstationen 8 angeordnet ist. Dieser Stationsträger kann dabei beispielsweise, wie in 1 gezeigt, ein Blasrad sein, welches bezüglich einer Drehachse D (welche hier senkrecht zu der Figurenebene und damit vertikal verläuft) drehbar ist. Jede einzelne Umformungsstation weist dabei jeweils eine Blasformeinrichtung 14 auf. Diese Blasformeinrichtung 14 setzt sich aus zwei Seitenteilen und einem Bodenteil zusammen.
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Diese Blasformeinrichtungen können gemäß der Erfindung ausgewechselt werden. Die Blasformeinrichtungen 14 sind dabei an Blasformträgern 16 angeordnet und können von diesen entnommen bzw. an diesen angeordnet werden.
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Das Bezugszeichen 40 kennzeichnet eine Wechseleinrichtung, welche dazu dient, die Blasformeinrichtungen von deren Blasformträgern zu entfernen oder die Blasformeinrichtungen an den Blasformträgern anzuordnen. Das Bezugszeichen 6 kennzeichnet einen Basisträger, an dem der Stationsträger 12 drehbar gelagert ist. An bzw. neben dem Basisträger 6 ist bevorzugt auch die Wechseleinrichtung 40 angeordnet. Damit kann die Wechseleinrichtung 40 in die Vorrichtung integriert werden. Das Bezugszeichen 18 kennzeichnet ein Gehäuse, welches zumindest teilweise den Stationsträger 12 umgibt, welches jedoch bevorzugt auch die Wechseleinrichtung 40 einschließen bzw. einhausen kann. Bevorzugt trennt das Gehäuse seinen Innenraum, der als Steril- bzw. Reinraum ausgebildet ist, von einer normalen Atmosphäre ab. Durch die (in der linken Ecke der Vorrichtung) gestrichelt dargestellte Wechseleinrichtung 40 soll dabei verdeutlicht werden, dass die Wechseleinrichtung 40 auch an verschiedenen Positionen der Vorrichtung 1 angeordnet sein kann bzw. auch mehr als eine Wechseleinrichtung 40 an der Vorrichtung 1 vorhanden sein kann.
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Das Bezugszeichen W kennzeichnet eine Wechselposition der Vorrichtung 1. Die Blasformeinrichtungen können bevorzugt an einer bestimmten Wechselposition eingewechselt werden. Dies bedeutet, dass die Umformungsstationen durch eine Drehung des Trägers 12 sukzessive in diese Wechselposition W gefahren werden können und in dieser Wechselposition dann die alten Blasformeinrichtungen entnommen und bevorzugt auch neue Blasformeinrichtungen zugeführt werden können. Das Bezugszeichen R kennzeichnet eine radiale Richtung. In dieser radialen Richtung wird die Wechseleinrichtung bzw. eine Greifeinrichtung der Wechseleinrichtung bevorzugt auf die Umformungsstationen bzw. die Blasformeinrichtungen zugestellt, um diese zu wechseln
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2 zeigt eine Detailansicht der Vorrichtung 1 zum Umformen von Kunststoffvorformlingen zu Kunststoffbehältnissen, wobei hier insbesondere die Bodenform 14c und die Bodenhalterung 19 in einer abgesenkten Position der Bodenhalterung 19 dargestellt sind. Das Bezugszeichen H kennzeichnet dabei die Hubbewegung der Bodenhalterung 19. An einer Unterseite 15 der Bodenform 14c sind dabei zwei Stecknippel 23 angeordnet, welche in an der Bodenhalterung 19 angeordnete Gegenstücke 24 passen und in einem Zustand, in welchen die Bodenform 14c und die Bodenhalterung 19 miteinander verbunden bzw. miteinander verriegelt sind, eine feste Verbindung herstellen und somit eine Zufuhr und/oder Abfuhr eines fließfähigen Mediums über eine erste und eine zweite 21, 22 Medienverbindung ermöglichen.
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Bevorzugt weisen die erste und die zweite Medienverbindung 21, 22 jeweils einen Kanal 25 auf, über welchen das fließfähige Medium zugeführt und/oder abgeführt werden kann, wobei insbesondere auch eine Kupplungseinrichtung 30 vorgesehen sein kann über welche die Medienverbindung 21, 22 vorzugsweise manuell trennbar und/oder herstellbar ist. Das Bezugszeichen 26 kennzeichnet bevorzugt einen weiteren Anschluss, über welchen ebenfalls ein fließfähiges Medium, wie beispielsweise Druckluft, ein Temperiermedium, ein Sterilisationsmedium, ein Reinigungsmedium oder dergleichen zu- und/oder abgeführt werden kann. Weiterhin kann an der Bodenhalterung 19 eine Halterung 28 für die Medienverbindungen 21 und 22 vorgesehen sein.
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Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass in den einzelnen Figuren auch Merkmale beschrieben wurden, welche für sich genommen vorteilhaft sein können. Der Fachmann erkennt unmittelbar, dass ein bestimmtes in einer Figur beschriebenes Merkmal auch ohne die Übernahme weiterer Merkmale aus dieser Figur vorteilhaft sein kann. Ferner erkennt der Fachmann, dass sich auch Vorteile durch eine Kombination mehrerer in einzelnen oder in unterschiedlichen Figuren gezeigter Merkmale ergeben können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Transporteinrichtung
- 6
- Basisträger
- 8
- Umformungsstation
- 10
- Kunststoffvorformling
- 12
- Stationsträger
- 14
- Blasformeinrichtung
- 14a, 14b
- Seitenteile
- 14c
- Bodenform
- 15
- Unterseite der Bodenform 14c
- 16
- Blasformträger
- 18
- Gehäuse
- 19
- Bodenhalterung
- 20
- Kunststoffbehältnis
- 21
- erste Medienverbindung
- 22
- zweite Medienverbindung
- 23
- Stecknippel
- 24
- Gegenstück
- 25
- Kanal
- 26
- Anschluss
- 28
- Halterung
- 30
- Kupplungseinrichtung
- 40
- Wechseleinrichtung
- H
- Hubbewegung
- D
- Drehachse
- R
- radiale Richtung
- W
- Wechselposition