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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Assistenz eines Nutzers. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein tragbares Gerät sowie ein System zur Assistenz eines Nutzers.
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Aus dem Stand der Technik sind Assistenzsysteme bekannt, welche bspw. ein tragbares Gerät zur Bereitstellung von Notruf-Funktionalitäten bereitstellen. Gängige Informations- und Kommunikationstechnologien umfassen z. B. sogenannte „Near Body“ oder „On Body“ Geräte. Geräte dieser Art können Funktionen zur Verfügung stellen, die im Notfall durch den Nutzer oder einen externen Server ausgelöst werden. Hierbei ist es auch bekannt, dass eine komplexe und automatisierte Verarbeitung der Notrufe bzw. Notfallsituationen erfolgt. In der Regel arbeitet ein solches „Wearable Device“ als Frontend mit einem oder mehreren Servern zusammen, die das Gerät per Fernzugriff konfigurieren oder steuern können.
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Ein gattungsgemäßes Notrufsystem ist z. B. aus der
US 9,547,977 B2 bekannt.
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Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist häufig, dass die tragbaren Geräte eine feste Kommunikationsverbindung zu einer „Backend-IT“ benötigen. So stellen herkömmliche Systeme nur einige wenige Funktionen zur Verfügung (bspw. eine Notruf-Funktion). Eine darüber hinausgehende Funktionalität muss über einen Server gesteuert werden. Damit ist eine Verwendung dieser Systeme für viele Anwendungen nur eingeschränkt möglich.
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Darüber hinaus ist ein Nachteil bekannter Systeme oft, dass diese nur eine eingeschränkte und unflexible Funktionalität bieten, und/oder eine technisch aufwendige Kommunikationsinfrastruktur benötigen sowie ggf. hinsichtlich der Zuverlässigkeit eingeschränkt sind.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren, tragbares Gerät und System zur Assistenz eines Nutzers bereitzustellen, welches eine flexiblere und/oder zuverlässigere Bereitstellung von Funktionen für den Nutzer ermöglicht.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein tragbares Gerät mit den Merkmalen des Anspruchs 16 sowie durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 22. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen tragbaren Gerät sowie dem erfindungsgemäßen System, und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein Verfahren zur Assistenz eines Nutzers, vorzugsweise einer einzelnen Person, insbesondere zur Unterstützung einer allgemeinen Lebensführung des Nutzers und/oder von einer Mehrzahl von Nutzern, bspw. von kranken und/oder gefährdeten und/oder älteren und/oder alleinlebender und/oder allgemein auf Notruf-Funktionalitäten angewiesenen Menschen. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass wenigstens ein (tragbares, insbesondere mobiles) Gerät zur Bereitstellung wenigstens einer nutzerspezifischen Funktion für den Nutzer vorgesehen ist. Unter „nutzerspezifisch“ wird hierbei insbesondere verstanden, dass die Funktion bzw. die einzelnen Funktionen individuell an den Nutzer angepasst sind, vorzugsweise in Abhängigkeit von erfassten Informationen über den Nutzer (Nutzerinformationen) und/oder durch eine Initialkonfiguration. Eine solche Anpassung kann bspw. eine (automatische oder manuelle) Auswahl von Funktionen für den Nutzer aus einer Gesamtmenge von Funktionen umfassen, wobei die Gesamtmenge die Funktionen umfasst, die das Gerät insgesamt bereitstellt. Bspw. ist dabei die wenigstens eine Funktion dazu ausgeführt, eine Aufgabe zur Unterstützung der allgemeinen Lebensführung wahrzunehmen, bspw. eine gesundheitliche Überwachung des Nutzers und/oder eine Lokalisation des Nutzers und/oder eine Initiierung eines Notrufs, sowie ggf. darauf jeweils bezogene Hinweisfunktionen zur Unterrichtung des Nutzers.
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Bevorzugt umfasst dabei das Gerät zumindest eine der nachfolgenden Komponenten:
- - wenigstens eine Erfassungskomponente, vorzugsweise als Sensor und/oder Empfänger,
- - wenigstens eine Verarbeitungskomponente, vorzugsweise als Mikroprozessor, Mikrocontroller oder dergleichen,
- - wenigstens eine Kommunikationsschnittstelle, vorzugsweise zur Daten- und/oder Sprachkommunikation, bspw. über ein Mobilfunknetz und/oder über ein Festnetz und/oder Voice over IP und/oder dergleichen, wobei ggf. auch unterschiedliche Kommunikationsschnittstellen unterschiedlicher Kommunikationstechnologie vorgesehen sein können,
- - wenigstens eine Speicherkomponente, vorzugsweise zur dauerhaften (persistenten) Speicherung von Daten, bevorzugt als elektronischer Speicher,
- - wenigstens eine jeweilige Funktionskomponente zur Durchführung der jeweiligen Funktion.
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Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass wenigstens einer der nachfolgenden Schritte durchgeführt wird, vorzugsweise nacheinander oder in beliebiger Reihenfolge, wobei ggf. einzelne Schritte auch wiederholt durchgeführt werden können:
- - Bestimmen einer (insbesondere digital bereitgestellten) Initialinformation über den Nutzer durch eine Initialauswertung außerhalb des Geräts, bspw. durch eine Datenverarbeitungsvorrichtung, wie einen Server,
- - Durchführen einer (vorzugsweise zumindest teilweise automatisierten) Initialkonfiguration (initialen Personalisierung) des Geräts, bspw. durch die Datenverarbeitungsvorrichtung oder durch das Gerät selbst, bei welcher beim Gerät in Abhängigkeit von der Initialinformation eine (insbesondere digitale) nutzerspezifische Wissensbasis bereitgestellt wird (vorzugsweise persistent gespeichert wird, insbesondere in einer Speicherkomponente des Geräts), wobei die Wissensbasis verschiedene kontextabhängige Konfigurationen für die wenigstens eine nutzerspezifische Funktion des Geräts umfasst, vorzugsweise zur Auswahl und/oder Parametrisierung der wenigstens einen Funktion, wobei vorzugsweise anschließend die Wissensbasis an das Gerät z. B. durch eine digitale Übertragungsschnittstelle (ggf. über das Internet) übertragen wird,
- - Erfassen von wenigstens einem Umgebungsparameter des Geräts durch die wenigstens eine Erfassungskomponente, wobei der Umgebungsparameter für einen Kontext des Geräts spezifisch ist, bspw. für eine Umgebung (Lokalisation) des Geräts und/oder für einen Zustand des Nutzers und/oder für eine Uhrzeit und/oder Tageszeit und/oder für ein Nutzerverhalten und/oder dergleichen,
- - Aktivieren wenigstens einer der kontextabhängigen Konfigurationen durch das Gerät in Abhängigkeit von dem Erfassen (des wenigstens einen Umgebungsparameters) und der Wissensbasis, sodass die Bereitstellung der wenigstens einen nutzerspezifischen Funktion kontextsensitiv erfolgt.
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In anderen Worten kann (können) in Abhängigkeit von dem Kontext:
- - eine Funktion aktiviert werden, bspw. ein Notruf durchgeführt werden, und/oder
- - eine Erfassung der Umgebungsparameter erfolgen, und/oder
- - das Assistenzsystem bzw. das Gerät kontextsensitiv Funktions-Konfigurationen aufgrund von Parametern und Regeln der individualisierten Wissensbasis automatisch aktivieren und deaktivieren, und/oder
- - eine weitere Konfiguration des Geräts und/oder der wenigstens einen Funktion erfolgen.
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Dies hat den Vorteil, dass eine erweiterte, „intelligente“ Funktionalität zur Individualbetreuung und ggf. auch zur Assistenz für einen oder mehrere Nutzer (wie Teams im Objekt- oder Personenschutz, Feuerwehr und dergleichen) bereitgestellt werden kann, welche aufgrund der Berücksichtigung des Kontexts eine besonders zuverlässige und personalisierte Assistenz ermöglicht. Gleichzeitig kann durch die „Vorabkonfiguration“ und durch die kontextsensitive Bereitstellung ermöglicht werden, dass auch komplexe Funktionen unter Berücksichtigung einer aktuellen Situation und/oder unabhängig von einem Server (einer Serversteuerung) durchgeführt werden und/oder auf kontextuelle Veränderungen reagieren können (Ambience-Funktionalität). Die individuelle Konfiguration und die kontextsensitive Ausführung können hierbei die Grundlage dafür schaffen, dass die Funktionen stets zuverlässig zur Assistenz des Nutzers dienen.
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Vorzugsweise ist der Umgebungsparameter dadurch spezifisch für den Kontext des Geräts, dass anhand des Umgebungsparameters Eigenschaften der Umgebung des Geräts, insbesondere der Kontext, erfasst werden können. Dies umfasst bspw. eine Lokalisation, bspw. anhand von Signalen, welche durch wenigstens eine Signaleinheit in der Umgebung bereitgestellt werden. Auch kann bspw. der Nutzer die Umgebungsparameter bereitstellen, bspw. als Vitalparameter des Nutzers.
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Insbesondere wird unter „Kontext“ im weiteren Sinne das Umfeld und/oder die Umgebung des Geräts verstanden und/oder der Zusammenhang verstanden, in welchem das Gerät verwendet wird. Im engeren Sinne umfasst der Kontext durch das Gerät messbare und/oder durch das Gerät analysierbare Zusammenhänge, wie bspw. erfass- und messbare Parameter (wie Temperatur, Uhrzeit, Beschleunigung, Ort, Lautstärke oder dergleichen) und/oder Nutzerverhalten und/oder Nutzerparameter (wie Blutdruck, Puls, Lage, oder sonstige Vitalparameter oder dergleichen) und/oder visuelle Signale und/oder akustische Signale und/oder Kommunikationssignale (wie bspw. ein GPS-Signal und/oder ein Zeitsignal und/oder ein- oder ausgehende Signalevents und/oder dergleichen) und/oder Ereignisse (bspw. zeitliche Events oder Hardwareevents, Ergebnisse einer Mustererkennung oder dergleichen).
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Der Ausdruck „kontextsensitiv“ meint insbesondere, dass das Gerät geeignet ist, den Kontext zu erfassen und die zumindest eine Funktion entsprechend kontextabhängig bereitzustellen.
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Vorzugsweise kann in Abhängigkeit von der Initialinformation (insbesondere als Nutzerinformation) das Gerät konfiguriert werden (bspw. eine Auswahl getroffen werden, wann und/oder welche Funktionen ausgeführt werden können, bzw. welche Funktionen überhaupt verfügbar sind).
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Bspw. kann das Gerät dazu ausgeführt sein, automatisch auf definierte Ereignisse zu reagieren (bspw. Signalevents, welche durch Bluetooth, RFID, NFC oder dergleichen ausgelöst werden), vorzugsweise gemäß Regeln der geräteinternen Wissensbasis (NFC steht hierbei für engl. Near Field Communication, RFID für engl. Radio-Frequency Identification). Dies hat den Vorteil, dass das Gerät geeignete Funktionskonfigurationen zur Verfügung stellen kann, welche dem Nutzer (oder einem Helfer des Nutzers) in verschiedenen Situationen (insbesondere in einer Notfallsituation) unterstützende Daten oder Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Bspw. kann kontextabhängig eine Funktion aktiviert werden, welche von einer ersten Kommunikationsschnittstelle zu einer zweiten Kommunikationsschnittstelle umschaltet (also bspw. die erste deaktiviert und/oder die zweite aktiviert bzw. für eine Kommunikation auswählt).
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Optional kann auch eine Lokalisation, wie eine Innen-Außenraum-Erkennung und/oder GPS-Ortung, durch das Gerät erfolgen, um den Kontext zu erfassen. Bei einem ersten Kontext (wie dem Innenraum) kann dann bspw. eine erste Funktion genutzt werden (bspw. eine Kommunikation über eine erste Kommunikationsschnittstelle, wie einem Festnetz oder Voice over IP). Bei einem zweiten Kontext (wie dem Außenraum) kann dann bspw. eine zweite Funktion genutzt werden (wie bspw. eine Kommunikation über eine zweite Kommunikationsschnittstelle, wie einem Mobilfunknetz). Bevorzugt wird dabei über die Kommunikation ein Notruf abgesetzt und/oder Vitalparameter des Nutzers übertragen, vorzugsweise verschlüsselt. Dies ermöglicht es, stets zuverlässig die Funktionen (wie einen Notruf) bereitstellen zu können, insbesondere auch in Bereichen der Telemedizin.
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Als zumindest eine Funktion kann bspw. eine „Ambient Assisted Living“ (AAL bzw. „umgebungsgestütztes Leben“) Funktion bereitgestellt werden. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass das Gerät Verknüpfungen und/oder Abläufe externer Vorrichtungen in Abhängigkeit von Regeln der Wissensbasis steuert, vorzugsweise in Abhängigkeit von Rückmeldungen von - mit dem Gerät z. B. drahtlos verbundener - externer Signalgeber oder Sensoren. Hierbei kann das Gerät ggf. auch als zentrale funkbasierte Schnittstelle und/oder als zentraler Informationsknoten eines AAL-Systems eingesetzt werden. Bspw. kann es Signale von (geeigneten, in der Umgebung des Nutzers verbauten) externen Sensoren entgegennehmen und gemäß der Wissensbasis entscheiden, ob ein automatischer Notruf abgesetzt wird (oder bspw. lediglich eine Benachrichtigung, d. h. ein Hinweis oder eine Warnung, ggf. akustisch, per Vibration oder optisch, an den Nutzer ausgegeben wird). Auch kann es möglich sein, dass Parameter des AAL-Systems durch das Gerät kontextabhängig (gemäß der Regeln der Wissensbasis) verändert werden. Bspw. kann das Gerät auch als zentraler Informationsknoten Signale von Sensoren (wie Brandmelder oder dergleichen) empfangen und (bspw. in Abhängigkeit von der Wissensbasis) einen Notruf auslösen und/oder eine Haustechnik steuern (bspw. in Abhängigkeit von einer Tag-Nacht-Konfiguration, z. B. zur Steuerung der Jalousien eines Hauses). Vorzugsweise kann das Gerät, d. h. insbesondere die Wissensbasis, Adressen externer Sensoren und/oder Steuerelemente des AAL-Systems umfassen, um eine zuverlässige Kommunikation zu ermöglichen.
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Optional kann wenigstens eine der nachfolgenden nutzerspezifischen Funktionen bei dem Gerät vorgesehen sein und/oder bereitgestellt werden, wobei vorzugsweise die Funktionen dadurch gekennzeichnet sind, dass durch die Funktionen jeweils eine Gerätekomponente (des tragbaren Geräts) angesteuert und/oder ausgewertet wird:
- - eine Notruffunktion, insbesondere Hausnotruffunktion,
- - eine Umschaltfunktion zur Durchführung einer Umschaltung zwischen einem Notruf über Mobilfunk (z. B. GSM, 3G oder 4G) und einem Notruf über Hausnotruf, insbesondere in Abhängigkeit von einer Lokalisation des Geräts,
- - eine Ortungsfunktion,
- - eine Aktivierungsfunktion zur Durchführung einer Aktivierung wenigstens einer Kommunikationsschnittstelle,
- - eine Kommunikationsfunktion zur Durchführung einer Kommunikation über wenigstens eine Kommunikationsschnittstelle, welche vorzugsweise verschlüsselt erfolgt,
- - eine (weitere) Umschaltfunktion zur Durchführung einer Umschaltung zwischen Kommunikationsschnittstellen unterschiedlicher Kommunikationstechnologie,
- - eine Alarmfunktion, vorzugsweise zur Durchführung einer Ausgabe eines Signaltons,
- - eine Hinweisfunktion, vorzugsweise zur Durchführung einer Ausgabe von Text- und/oder Sprachhinweisen,
- - eine Übermittlungsfunktion, bspw. zur Durchführung einer Übermittlung von Textinformationen und/oder Code an einen Server (vorzugsweise eines Service Providers oder eine medizinische Einrichtung) oder dergleichen, bspw. zur Durchführung einer Bestellung und/oder zur Überwachung und/oder Protokollierung von Werten von Vitalparametern des Nutzers.
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Vorzugsweise kann wenigstens eine der nachfolgenden kontextabhängigen Konfigurationen vorgesehen sein, welche bspw. kontextabhängig (z. B. durch das Gerät selbst) aktiviert wird, um die wenigstens eine Funktion zu beeinflussen:
- - eine Bereitstellung wenigstens einer Textinformation für die wenigstens eine Funktion, bspw. für die Hinweisfunktion und/oder die Übermittlungsfunktion,
- - eine Auswahl und/oder Bereitstellung und/oder Parametrisierung der wenigstens einen Funktion des Geräts,
- - Tag-Nacht-Konfiguration (unterschiedliche Parametrisierung / Funktionen in Abhängigkeit von der Tageszeit),
- - Innen-Außen-Konfiguration (unterschiedliche Parametrisierung / Funktionen in Abhängigkeit von der Ortung des Geräts),
- - Krankheits-Gesundheitskonfiguration (unterschiedliche Parametrisierung / Funktionen in Abhängigkeit von den Vitalparametern oder dergleichen),
- - Notfallkonfiguration (bspw. aktiviert durch eine Grenzwertüberschreitung von Umgebungsparametern, wie den Vitalparametern, oder durch die Eingabe am Gerät an einem Eingabemittel),
- - Konnektivitätskonfiguration (bspw. erfolgt bei aktivierter Konnektivitätskonfiguration eine Umschaltung zwischen Kommunikationsschnittstellen unterschiedlicher Kommunikationstechnologie, wie WLAN oder Mobilfunk oder Festnetz oder Voice over IP oder dergleichen, wenn bspw. eine aktive Kommunikationsschnittstelle keine ausreichende Konnektivität bietet),
- - Sicherheits- und Fitnesskonfiguration (bspw. erfolgt hier die Aktivierung der Konfiguration durch eine manuelle Einstellung, wie durch die Eingabemittel am Gerät).
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Insbesondere umfasst die kontextabhängige Konfiguration eine Funktions-Konfiguration, durch welche eine Auswahl und/oder Parametrisierung der durch das Gerät bereitgestellten Funktion erfolgt. Bspw. umfasst hierbei die Wissensbasis Regeln, durch welche das kontextabhängige Verhalten des Geräts bestimmt wird, also insbesondere bestimmt wird, bei welchem Kontext welche Funktion und/oder anhand welcher Konfiguration die Funktion ausgeführt wird.
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Bevorzugt kann die Initialinformation wenigstens eine der nachfolgenden Informationen umfassen:
- - Auswahl von einen oder mehreren Vitalparameter des Nutzers,
- - ein oder mehrere Werte für die Vitalparameter, bspw. als Grenzwerte, deren Unterschreiten und/oder Überschreiten die Aktivierung einer bestimmten Konfiguration (z. B. Krankheits-Gesundheitskonfiguration) und/oder Funktion (z. B. Notruf) bewirken,
- - Informationen über Erkrankungen des Nutzers,
- - Informationen über einen Wohnort des Nutzers,
- - manuelle Vorgabe der Konfiguration.
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Bspw. kann es möglich sein, dass die Initialinformation zumindest teilweise im Gerät gespeichert wird, um von einer Serversteuerung eines externen Servers (d. h. extern in Bezug auf das Gerät) unabhängig Funktionen kontextsensitiv bereitstellen zu können. Insbesondere wird dabei durch die Initialkonfiguration bestimmt, welche Funktionen und/oder welche Funktion bei dem Gerät zur Verfügung gestellt wird. Es kann weiter auch möglich sein, dass das Gerät selbst bspw. anhand der Umgebungsparameter und/oder anhand einer Auswertung die Wissensbasis verändert.
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Bspw. umfasst die Wissensbasis Datentabellen, welche bspw. die Konfigurationen repräsentieren, und/oder Algorithmen (Regeln), welche vorgeben, wann die Konfigurationen jeweils aktiviert und/oder deaktiviert und/oder manipuliert werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine selbstlernende Wissensbasis implementiert sein, welche bspw. das Erlernen individualisierter Bewegungs-, Fall- oder Verhaltensmuster bereitstellt. Vorzugsweise können (ggf. auch in Verbindung mit externen Sensoren und/oder einer Auswertung durch wenigstens einen Server) Muster, wie individuelle Gewohnheitsmuster (bspw. regelmäßiges nächtliches Verlassen des Betts oder tägliches Öffnen des Kühlschranks oder dergleichen) bestimmt werden. Des Weiteren können diese Muster dann Grundlage für die Aktivierung situationsbezogener (kontextabhängiger) Funktions-Konfigurationen und/oder für das Triggern bestimmter Funktionen (wie eines Notrufs) sein.
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Vorzugsweise kann die Wissensbasis zumindest eine oder mehrere Regeln umfassen, welche zur Verarbeitung von Signalen externer Funksignalgeber dient, wobei vorzugsweise die Signale als Signal-Events (ggf. zusammen mit Hardware- und/oder Zeitevents) die Aktivierung und/oder Deaktivierung von Funktions-Konfigurationen triggern.
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Eine Funktions-Konfiguration ist bspw. eine solche kontextabhängige Konfiguration, welche eine Funktion des Geräts auslöst.
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Besonders bevorzugt kann der wenigstens eine Umgebungsparameter wenigstens einen der nachfolgenden Parameter umfassen:
- - eine Temperatur,
- - einen Ort,
- - wenigstens ein Funksignal,
- - wenigstens einen Vitalparameter,
- - eine Uhrzeit,
- - eine Beschleunigung des Geräts,
- - eine Betätigung wenigstens eines Eingabemittels des Geräts.
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Gemäß einem weiteren Vorteil können die kontextabhängigen Konfigurationen vorgespeichert sein und kontextsensitiv (d. h. insbesondere auch kontextabhängig) aktiviert und/oder deaktiviert werden, insbesondere gemäß Regeln der Wissensbasis im Gerät. Die Funktionen, insbesondere die Konfigurationen, bieten vorzugsweise für den jeweiligen Kontext sinnvolle Funktionen (z. B. zur allgemeinen Unterstützung der Lebensführung kranker oder gefährdeter Menschen, wie z. B. die Aktivierung eines Notrufs). Der Notruf kann bspw. auch kontextsensitiv in unterschiedlicher Weise erfolgen, bspw. an einen zentralen Notruf über ein Telekommunikationssystem oder bspw. hausintern oder lokal, bspw. durch Verständigung eines Nachbarn. In anderen Worten kann in Abhängigkeit von dem Kontext durch das Gerät entschieden werden, welchen Kommunikationsweg das Gerät für den Notruf nutzt. Damit wird eine besonders zuverlässige Bereitstellung von Funktionen ermöglicht. Insbesondere kann das Gerät dabei in Verbindung mit einem Server stehen, aber ggf. auch ohne Verbindung zum Server kontextsensitiv die Funktionen bereitstellen.
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Zudem ist im Rahmen der Erfindung denkbar, dass ein Konfigurationslader des Geräts vorgesehen ist, welcher vorzugsweise bei der Initialkonfiguration automatisiert nutzerindividuell programmiert wird, wobei insbesondere bei der Initialkonfiguration wenigstens eine Regel der Wissensbasis bestimmt wird, und bevorzugt das Aktivieren der Konfiguration gemäß dieser Regel durch den Konfigurationslader durchgeführt wird. In anderen Worten kann der Konfigurationslader, bspw. als Softwarekomponente des Geräts, dazu ausgeführt sein, die wenigstens eine Regel der Wissensbasis auszulesen und/oder zu verarbeiten und/oder zu vergleichen, um in Abhängigkeit von der Regel eine bestimmte Konfiguration zu aktivieren. Bspw. ist die Regel als Datensatz ausgeführt, welcher Informationen über bestimmte Ereignisse und/oder Parameter und/oder damit verknüpfte Konfigurationen aufweist (bspw. auch als Zeiger auf eine bestimmte Konfiguration des Geräts). Dies hat den Vorteil, dass durch die Regeln in einfacher Weise der Kontext bestimmt werden kann, bei dessen Vorliegen eine bestimmte Konfiguration aktiviert wird. Die Detektion des Vorliegens des Kontexts und/oder die Zuordnung des detektierten Kontexts zu einer Konfiguration kann dann bspw. durch den Konfigurationslader durchgeführt werden. Auch kann es möglich sein, dass der Konfigurationslader eine Aktivierung der Konfiguration dadurch durchführt, dass anhand der Regel und/oder der zu aktivierenden Konfiguration das Gerät und/oder die wenigstens eine Funktion des Gerätes angesteuert wird.
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Es kann von Vorteil sein, wenn im Rahmen der Erfindung die nachfolgenden Schritte zum Bestimmen der Initialinformation durchgeführt werden:
- - Bereitstellen von Nutzerinformationen (insbesondere in Abhängigkeit von einer Nutzeranalyse), wobei vorzugsweise das Bereitstellen über eine Eingabeschnittstelle erfolgt,
- - Verarbeiten der bereitgestellten Nutzerinformationen, vorzugsweise durch eine zentrale Datenverarbeitungsvorrichtung, bevorzugt durch einen Server, sodass die Initialinformation bestimmt wird,
wobei vorzugsweise der nachfolgende Schritt zum Durchführen der Initialkonfiguration durchgeführt wird:
- - Bestimmen der Wissensbasis in Abhängigkeit von der Initialinformation, sodass die Wissensbasis für die Nutzerinformationen spezifisch ist, und vorzugsweise wenigstens einen Parameter und/oder wenigstens eine Regel und/oder wenigstens eine Konfiguration, vorzugsweise Funktions- und/oder Hardwarekonfiguration, für das Gerät umfasst.
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Dies hat den Vorteil, dass eine Personalisierung des Geräts durchgeführt werden kann, sodass vorzugsweise das Gerät individuell für den Nutzer angepasst wird. Dabei kann die Eingabeschnittstelle bspw. eine Schnittstelle der zentralen Datenverarbeitungsvorrichtung sein, wie bspw. eine Kommunikationsschnittstelle oder dergleichen. Insbesondere kann in Abhängigkeit von der Initialinformation eine Auswahl von Konfigurationen und/oder Funktionen für das Gerät durchgeführt werden, da bspw. für unterschiedliche Nutzer verschiedene Konfigurationen und/oder Funktionen relevant sind. Bspw. ist die Nutzerinformation eine Sammlung von Daten über den Nutzer, wie ein Alter, ein Gesundheitszustand oder dergleichen, und/oder von dem Nutzer oder einem Dritten vorgenommene Einstellungen (wie eine manuelle Auswahl von Funktionen für das Gerät). Die Nutzeranalyse ist bspw. eine automatisierte oder manuelle Auswertung von Werten für Vitalparameter oder dergleichen, und kann ggf. auch eine einfache Zuordnung anhand einer Vorgabe umfassen (so erfolgt bspw. bei bestimmten Werten eine Auswahl einer zugehörigen Nutzerinformation). Dies ermöglicht es z. B., bei einem Vorliegen von Werten, welche auf ein bestimmtes Krankheitsbild hinweisen, eine entsprechende Nutzerinformation zu bestimmen. Vorzugsweise ist die Initialkonfiguration eine digital gespeicherte Information, bspw. eine Konfigurationsdatei oder dergleichen, und umfasst bevorzugt wenigstens eine Einstellung für das Gerät (wie die Auswahl der Funktionen). Das Bestimmen der Initialkonfiguration kann bspw. dadurch erfolgen, dass (ggf. automatisch oder manuell) eine (Initial-) Konfiguration aus einer Sammlung von vorgegebenen Konfiguration ausgewählt wird. Diese wird bspw. derart ausgewählt, dass diese möglichst den Anforderungen der Nutzerinformation entspricht (bspw. um bei einem bestimmten Krankheitsbild, wie einem Bluthochdruck oder dergleichen, eine entsprechende Funktionalität bereitstellt, wie einen Notruf).
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Insbesondere kann die Wissensbasis auch eine erweiterte Konfiguration und/oder erweiterte Funktionen umfassen, wie bspw. wenigstens eine Nachricht und/oder Self-Check- und/oder Wartungsfunktionen. Diese erweiterte Konfiguration kann dann z. B. durch das Gerät genutzt werden, um nutzerindividuell die wenigstens eine Funktion bereitzustellen (z. B. durch die Anzeige der Nachricht in bestimmten Situationen, bspw. wenn kontextabhängig eine Notfallsituation erkannt wurde).
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Ferner kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass das Aktivieren der Konfiguration automatisiert und autonom durch das Gerät durchgeführt wird, wobei hierzu vorzugsweise autonom durch einen Konfigurationslader des Geräts, vorzugsweise durch eine Verarbeitungskomponente, eine Auswertung des wenigstens einen erfassten Umgebungsparameters durchgeführt wird. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass das Gerät auch unabhängig von einer Datenverbindung oder dergleichen, bspw. zu einer zentralen Datenverarbeitungsvorrichtung, die wenigstens eine Funktion kontextsensitiv ausführen kann. Bspw. kann hierzu der Konfigurationslader als eine Software ausgebildet sein, welche durch die Verarbeitungskomponente des Geräts ausgeführt wird.
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Vorzugsweise kann der Konfigurationslader selbstständig (d. h. insbesondere ohne Steuerung von außen, bevorzugt kontextabhängig) eine geeignete Konfiguration laden und/oder wenigstens eine Funktion triggern. Somit wird insbesondere der Vorteil erzielt, dass das Gerät keinen Kontakt zu einem Server oder dergleichen benötigt.
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Es kann ferner möglich sein, dass durch einen Konfigurationslader in Abhängigkeit von dem Erfassen des Umgebungsparameters kontextabhängig wenigstens eine Funktion bzw. Funktionen aktiviert werden, insbesondere in Abhängigkeit von der wenigstens einen aktivierten kontextabhängigen Konfiguration. Bspw. kann die Aktivierung automatisch durch den Konfigurationslader erfolgen, bspw. dadurch, dass der Konfigurationslader regelmäßig (z. B. initiiert durch einen Zeitgeber des Geräts) gestartet wird, bspw. in Abständen von maximal 10 ms oder maximal 100 ms oder maximal 1 s oder maximal 10 s. Bspw. kann bei jedem Start durch den Konfigurationslader geprüft werden, ob wenigstens ein bestimmter Wert für wenigstens einen bestimmten Umgebungsparameter erfasst wurde, insbesondere auch ein Ereignis erfasst wurde, was dann zur Aktivierung der Funktion führt. Die Parametrisierung, insbesondere die Bestimmung des Werts, welcher zur Aktivierung führt, und/oder der zu erfassenden Umgebungsparameter, kann dabei bspw. durch die aktivierte (aktive) Konfiguration und/oder durch die Initialkonfiguration erfolgen. Insbesondere ist es dabei denkbar, dass in einem ersten Schritt kontextabhängig eine Konfiguration geladen wird, und in einem zweiten Schritt kontextabhängig und/oder abhängig von der aktivierten (geladenen) Konfiguration die wenigstens eine Funktion aktiviert wird. Das Aktivieren der wenigstens einen Konfiguration in Abhängigkeit vom Kontext kann beispielsweise anhand einer ersten Regel erfolgen und/oder das Aktivieren der wenigstens einen (kontextabhängigen) Funktion in Abhängigkeit von einer zweiten Regel erfolgen. Da die Regeln bevorzugt nutzerindividuell für das Gerät festgelegt werden, kann somit eine personalisierte und flexible Assistenz für den Nutzer bereitgestellt werden.
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Vorteilhafterweise kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass anhand des wenigstens einen erfassten Umgebungsparameters eine Lokalisierung des Geräts erfolgt, und die Wissensbasis zumindest eine lokalisationsabhängige Konfiguration als kontextabhängige Konfiguration umfasst, welche in Abhängigkeit von der Lokalisierung aktiviert wird, wobei bevorzugt eine Außenkonfiguration aktiviert wird, wenn sich das Gerät außerhalb eines bestimmten Bereichs befindet, und eine Innenkonfiguration aktiviert wird, wenn sich das Gerät innerhalb des Bereichs befindet. Bspw. ist es hier von der aktivierten Konfiguration abhängig, welche Funktion bei Vorliegen eines bestimmten Kontexts aktiviert wird. So kann bspw. bei aktivierter Außenkonfiguration eine erste Funktion gem. einer ersten Regel aktiviert werden, wenn ein bestimmter Kontext vorliegt. Weiter kann bei aktivierter Innenkonfiguration eine zweite Funktion aktiviert werden, wenn der bestimmte Kontext vorliegt. Das Vorliegen des bestimmten Kontexts erfolgt beispielsweise dadurch, dass weitere Umgebungsparameter ausgewertet werden, wie bspw. die Eingabe durch ein Eingabemittel am Gerät, um so einen Notfall oder dergleichen zu erkennen.
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Ferner ist es denkbar, dass bei dem Erfassen des wenigstens einen Umgebungsparameters die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden:
- - Auswerten einer ersten Kommunikationsschnittstelle des Geräts, sodass eine erste Kommunikationsinformation bestimmt wird,
- - Auswerten wenigstens einer zweiten Kommunikationsschnittstelle des Geräts, dessen Kommunikationstechnologie sich von der Kommunikationstechnologie der ersten Kommunikationsschnittstelle unterscheidet, sodass eine zweite Kommunikationsinformation bestimmt wird,
- - Bestimmen einer Erfassungsinformation in Abhängigkeit von den Kommunikationsinformationen.
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Vorzugsweise können somit unterschiedliche Signale benutzt werden, welche durch die jeweiligen Kommunikationsschnittstellen empfangen werden. Auch können anhand dieser Signale unterschiedliche Rückschlüsse gezogen werden, wie bspw. eine Lokalisation des Gerätes oder dergleichen. Hierzu kann bspw. auch bei dem erfindungsgemäßen System vorgesehen sein, dass bestimmte Sendeeinrichtungen zur Aussendung dieser Signale in einer vorgegebenen Weise in der Umgebung des Geräts positioniert werden.
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Des Weiteren können auch weitere Kommunikationsschnittstellen vorgesehen sein. Die Kommunikationsschnittstellen umfassen bspw. BAN (Body Area Network) und/oder WPAN (Wireless Personal Area Networks) und/oder WLAN (Wireless Local Area Networks) und/oder RFID- Bluetooth und/oder dergleichen.
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Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass durch das Erfassen des Umgebungsparameters eine Erfassungsinformation bestimmt wird, wobei nach dem Erfassen die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden:
- - Durchführen eines Vergleichs durch eine Verarbeitungskomponente des Geräts, wobei die Erfassungsinformation mit wenigstens einer Vergleichsinformation, insbesondere einer Regel, der Wissensbasis des Geräts verglichen wird,
- - Aktivieren der Konfiguration in Abhängigkeit von dem Vergleich.
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Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass das Durchführen des Vergleichs und/oder das Aktivieren der Konfiguration durch einen Konfigurationslader durchgeführt wird, welcher bspw. als Software des Geräts ausgeführt ist. Insbesondere kann dabei der Konfigurationslader in einer persistenten Speichereinheit des Geräts gespeichert sein. Dies hat den Vorteil, dass das Gerät unabhängig von einer Verarbeitung durch externe Geräte (autonom) die Konfiguration aktivieren kann. Alternativ oder zusätzlich kann es möglich sein, dass das Gerät die wenigstens eine Funktion in Abhängigkeit von der aktivierten Konfiguration durchführt, sodass die aktivierte Konfiguration die wenigstens eine Funktion des Geräts beeinflusst.
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Ferner kann es im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass während des Betriebs des Geräts eine lernfähige Anpassung der Wissensbasis durch das Gerät erfolgt, wobei vorzugsweise zumindest eine Erfassungsinformation gespeichert wird, um in Abhängigkeit von einer geräteseitigen Analyse, insbesondere einer statistischen Auswertung und/oder einer Mustererkennung oder dergleichen, der gespeicherten Erfassungsinformation die Wissensbasis anzupassen. So kann es bspw. möglich sein, dass sich das Gerät auf die Gewohnheiten des Nutzers einstellt. Bspw. kann anhand bestimmter Umgebungsparameter, wie bspw. einer Beschleunigung des Geräts, erkannt werden, zu welcher Tageszeit der Nutzer bspw. unterwegs ist oder sich ausruht oder dergleichen. Somit kann eine entsprechende Anpassung der Konfiguration erfolgen, und ggf. auch eine Protokollierung dieser Erfassungsinformationen durchgeführt werden.
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Weiter ist im Rahmen der Erfindung denkbar, dass das Gerät zur Benutzerinteraktion mit einer Applikation eines mobilen Kommunikationsgeräts, vorzugsweise eines Smartphones, und/oder mit einer Freisprechanlage, bspw. einer Ladestation für das Gerät, kommuniziert. Bspw. kann hierzu eine Kommunikationsschnittstelle des Geräts genutzt werden, um mit dem mobilen Kommunikationsgerät und/oder der Freisprechanlage zu kommunizieren. Somit können bspw. Alarme oder Hinweise bei diesen externen Geräten für den Nutzer ausgegeben werden.
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Gemäß einem weiteren Vorteil kann vorgesehen sein, dass eine Analyse zumindest einer Erfassungsinformation und/oder einer Eingabeinformation, vorzugsweise in Abhängigkeit von der Wissensbasis, durch das Gerät und/oder durch eine zentrale Datenverarbeitungsvorrichtung durchgeführt wird, wodurch eine Kontextinformation bestimmt wird, welche bevorzugt kontextabhängig über wenigstens eine Kommunikationsschnittstelle an einen Empfänger übermittelt wird. Bevorzugt kann hierzu die Erfassungsinformation und/oder Eingabeinformation auch über einen bestimmten Zeitraum protokolliert und/oder gespeichert werden, so dass die Kontextinformation für diese Informationen spezifisch ist und/oder eine Auswertung des Nutzerverhaltens oder dergleichen ermöglicht.
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Vorzugsweise kann wenigstens eine Kommunikationsschnittstelle des Geräts vorgesehen sein, wobei bevorzugt die nachfolgenden Kommunikationsschnittstellen vorgesehen sind:
- - wenigstens eine Bluetooth-Schnittstelle, und/oder
- - wenigstens eine WLAN-Schnittstelle, und/oder
- - wenigstens eine ZigBEE-Schnittstelle, und/oder
- - wenigstens eine RFID-Schnittstelle, und/oder
- - wenigstens eine NFC-Schnittstelle.
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Bspw. kann der Empfänger als ein Server, insbesondere eines Service Providers, ausgeführt sein. Der Service Provider ist hierbei bspw. als ein Dienstleister ausgeführt, welcher dem Assistenzsystem und/oder dem Gerät eine geeignete Schnittstelle zur Verfügung stellt. Bspw. kann in einem Notfall und/oder kontextabhängig eine Nachricht an den Service Provider geschickt werden (z. B. mit der Anforderung einer Lebensmittelbestellung oder dergleichen).
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Bevorzugt kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Umgebungsparameter wenigstens einen der nachfolgenden Parameter umfasst:
- - ein Bluetooth-Signal, vorzugsweise wenigstens eines Bluetooth Beacons,
- - ein Signal eines mobilen oder stationären WLAN-Geräts, insbesondere eine SSID, vorzugsweise eines WLAN-Routers,
sodass jeweils bspw. das Betreten und/oder Verlassen von Räumlichkeiten erfasst werden kann. Bspw. kann es möglich sein, dass bereits registrierte WLAN-Signale durch das Gerät erkannt werden, um in Abhängigkeit von dieser Erkennung die wenigstens eine Funktion kontextabhängig (kontextsensitiv) zu aktivieren. Die Registrierung der WLAN-Signale kann bspw. dadurch erfolgen, dass entsprechende SSIDs (Service Set Identifier) in der Konfiguration vorgegeben sind. Das Bluetooth Beacon ist dabei bspw. ein Signalgeber, vorzugsweise Sender, welcher ein Bluetooth Signal, vorzugsweise Bluetooth Low Energy Signal, aussendet. Vorzugsweise ist dabei der Beacon stationär in einer Umgebung des Geräts installiert. Dies ermöglicht bspw. eine einfache Lokalisation des Geräts anhand der erfassten Signale. Hierzu kann bspw. ein Vergleich der Signale mit einer Vorgabe durch den Konfigurationslader erfolgen, wobei bevorzugt die Vorlage dauerhaft im Gerät gespeichert ist und/oder durch die Initialkonfiguration des Geräts festgelegt wird.
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Ein weiterer Vorteil kann im Rahmen der Erfindung erzielt werden, wenn das Erfassen des wenigstens einen Umgebungsparameters eine Personendetektion umfasst, sodass Personen im Umkreis des Geräts detektiert werden können, insbesondere um das Aktivieren der Konfiguration in Abhängigkeit von der Detektion durchzuführen, vorzugsweise sodass bei positiver Detektion von wenigstens einer bestimmten Person eine Alarmfunktion des Geräts deaktiviert wird. Bspw. kann es möglich sein, dass bei Abnahme des Geräts (z. B. Öffnen eines Armbands) der Alarm aktiviert wird, wenn keine Person (wie ein Helfer des Nutzers) detektiert wird, und andernfalls bei positiver Detektion der Person keine Alarmauslösung erfolgt. Dies hat den Vorteil, dass kontextsensitiv nur dann ein Notruf erfolgt, wenn keine Hilfe vor Ort ist. Bspw. kann sich zur Detektion des Nutzers sich der Nutzer bei dem Gerät anmelden, vorzugsweise durch die Eingabemittel, bevorzugt durch die Eingabe eines Passwortes oder dergleichen. Auch kann es möglich sein, dass nach erfolgreicher Anmeldung bzw. Detektion eine entsprechende Nachricht über eine Kommunikationsschnittstelle (bspw. über das Internet) an einen Server übertragen wird.
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In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die kontextabhängigen Konfigurationen eine Konfiguration einer Funktionsbelegung für multifunktionale Eingabemittel, insbesondere drucksensitive Bereiche, vorzugsweise Druckknöpfe, des Geräts umfasst, sodass die Funktionsbelegung während des Betriebs des Geräts kontextsensitiv verändert werden kann. Bspw. kann in Abhängigkeit von einem Kontext des Gerätes ein Konfigurationslader (in Abhängigkeit von wenigstens einer Regel der Wissensbasis) eine Funktionsbelegung auswählen, welche für den vorliegenden Kontext spezifisch ist. Insbesondere kann für wenigstens einen weiteren davon unterschiedlichen Kontext eine weitere Funktionsbelegung ausgewählt werden. Dies hat den Hintergrund, dass für den Nutzer bei einer Veränderung des Kontexts des Geräts andere Funktionen relevant sein können. Bspw. ist im Kontext eines Innenraums eine Haussteuerung sinnvoll, sodass ggf. eine entsprechende Funktionsbelegung zur Haussteuerung für das Gerät aktiviert werden kann. Sollte sich dann z. B. der Kontext verändern, bspw. sich das Gerät im Außenraum befinden, so kann bspw. eine entsprechende Funktionsbelegung (bspw. zur Steuerung eines Smartphones) insbesondere automatisch aktiviert werden.
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Es kann optional möglich sein, dass die Funktionsbelegung eine Ausführung von kontextabhängigen Funktionen (also von nutzerspezifischen Funktionen des Geräts, welche kontextabhängig bereitgestellt werden) umfasst, wobei diese Funktionen zumindest eine der nachfolgenden Funktionen umfassen:
- - Aussenden wenigstens einer Nachricht, vorzugsweise Textnachricht, wobei die Nachricht und/oder wenigstens ein Empfänger der Nachricht durch die Wissensbasis vorgegeben ist,
- - Aussenden der wenigstens einen Nachricht oder wenigstens einer weiteren Nachricht, welche eine Information über den wenigstens einen Umgebungsparameter umfasst, vorzugsweise über einen Ort des Geräts anhand einer Lokalisierung, bevorzugt durch die Auswertung eines GPS-Signals als Umgebungsparameter.
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Damit kann bspw. zuverlässig ein Notruf mit weitergehenden Informationen abgesetzt werden.
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Bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass als wenigstens eine der Funktionen des Geräts eine kontextabhängige Nachrichtenübermittlung vorgesehen ist. Diese wenigstens eine Funktion kann bspw. durch eine Betätigung eines dieser Funktion zugeordneten Eingabemittels des Geräts ausgelöst werden. Die Zuordnung kann bspw. durch die Funktionsbelegung des Geräts festgelegt sein, und bspw. auch kontextabhängig geändert werden. So kann es möglich sein, dass ein Versenden von Text und/oder Code „auf Knopfdruck“ erfolgt, sodass bspw. auf Grundlage einer Abstimmung mit einem Dienstleister anhand vorformulierter Textnachrichten bestimmte Dienstleistungen abrufbar sind. Bspw. kann das Gerät eine Funktion zur Bestellung eines Taxis aufweisen, und/oder unter Einbeziehung von GPS der Standort an den Dienstleister übermittelt werden, und/oder es kann ggf. als weitere Funktion ein Wocheneinkauf oder der Pflegenotdienst bestellt werden.
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Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein tragbares Gerät zur Assistenz eines Nutzers des Geräts, insbesondere zur Unterstützung einer allgemeinen Lebensführung des Nutzers.
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Hierbei ist bevorzugt vorgesehen, dass das Gerät zumindest einen der nachfolgenden Komponenten umfasst:
- - eine Speicherkomponente zur Bereitstellung einer nutzerspezifischen Wissensbasis, wobei die Wissensbasis verschiedene kontextabhängige Konfigurationen für wenigstens eine nutzerspezifische Funktion des Geräts umfasst,
- - eine Erfassungskomponente zur Erfassung von wenigstens einem Umgebungsparameter des Geräts, wobei der Umgebungsparameter für einen Kontext des Geräts spezifisch ist,
- - einen Konfigurationslader zur Aktivierung wenigstens einer der kontextabhängigen Konfigurationen durch das Gerät in Abhängigkeit von der Erfassung und der Wissensbasis, sodass die Bereitstellung der wenigstens einen nutzerspezifischen Funktion kontextsensitiv erfolgt.
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Damit bringt das erfindungsgemäße tragbare Gerät die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren beschrieben worden sind. Zudem kann das tragbare Gerät dazu ausgeführt sein, gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren betreibbar zu sein.
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Vorzugsweise ist die Speicherkomponente als ein elektronischer Speicher, insbesondere semi-permanenter Speicher, des Geräts zur Bereitstellung der Wissensbasis ausgeführt. Hierzu wird bspw. initial bei Inbetriebnahme die individualisierte, nutzerspezifische Wissensbasis in den Speicher geladen.
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Z. B. kann der Konfigurationslader durch eine (elektronische) Verarbeitungskomponente, wie einen Mikroprozessor und/oder Mikrocontroller und/oder dergleichen, bereitgestellt werden.
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Weiter ist im Rahmen der Erfindung denkbar, dass das Gerät dazu ausgeführt ist, am Körper des Nutzers getragen zu werden, vorzugsweise als eine Armbanduhr, und bevorzugt wenigstens ein Befestigungsmittel zur Befestigung am Körper aufweist.
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Dabei kann es auch möglich sein, dass die Befestigung durch das Befestigungsmittel gesichert ist, sodass bspw. nur befugte Personen die Befestigung lösen können. Damit kann insbesondere bei gesundheitskritischen Anwendungen ein versehentliches Entfernen durch den Nutzer verhindert werden.
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Insbesondere kann das Gerät als ein sogenanntes On-Body Device ausgeführt sein, bspw. mit Druck- bzw. berührungsempfindlichen Bereichen zur Bedienung des Geräts.
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Vorteilhafterweise kann bei der Erfindung vorgesehen sein, dass eine Konfigurationsschnittstelle vorgesehen ist, um eine nachträgliche Veränderung der Wissensbasis durchzuführen, wobei vorzugsweise die Konfigurationsschnittstelle eine Sicherheitssperre umfasst. Bspw. kann die Sicherheitssperre die Eingabe eines Passwortes und/oder die Verbindung eines Schlüssels (bei einer mechanischen Sicherung) umfassen. Damit kann gewährleistet werden, dass die nachträgliche Rekonfiguration nur durch befugte Personen durchgeführt wird.
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Außerdem kann es im Rahmen der Erfindung von Vorteil sein, dass wenigstens eine Kommunikationsschnittstelle vorgesehen ist, insbesondere zur Mobilfunkkommunikation und/oder zur mobilen Datenkommunikation, um vorzugsweise wenigstens eine der Funktionen des Geräts bereitzustellen, vorzugsweise einen Notruf einzuleiten.
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Ebenfalls unter Schutz gestellt ist ein tragbares (insbesondere mobiles) Gerät, vorzugsweise das erfindungsgemäße Gerät, welches wenigstens ein multifunktionales Eingabemittel aufweist, dessen Funktionalität kontextsensitiv während des Betriebs des Geräts festgelegt wird. Bspw. ist dieses Eingabemittel als ein drucksensitiver Bereich, vorzugsweise als ein Druckknopf oder dergleichen, ausgeführt. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Touchscreen oder dergleichen als Eingabemittel bei dem Gerät vorgesehen sein. Somit kann flexibel und zuverlässig in Abhängigkeit vom Kontext des Geräts die Funktionalität eingestellt werden, welche für den Nutzer zur Verfügung steht.
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Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein System, vorzugsweise ein automatisches Assistenzsystem. Hierbei ist vorgesehen, dass das erfindungsgemäße System zumindest eine der nachfolgenden Einheiten umfasst:
- - wenigstens ein tragbares Gerät („wearable device“), vorzugsweise ein erfindungsgemäßes tragbares Gerät,
- - wenigstens eine Signaleinheit (insbesondere als Sendeeinheit) zur Bereitstellung eines kontextspezifischen Umgebungssignals für das Gerät.
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Damit bringt das erfindungsgemäße System die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren und/oder ein erfindungsgemäßes tragbares Gerät beschrieben worden sind. Zudem kann das erfindungsgemäße System geeignet sein, gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren betreibbar zu sein.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems,
- 2 eine schematische Darstellung zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Geräts,
- 4 eine schematische Darstellung von Teilen eines erfindungsgemäßen Geräts,
- 5 eine schematische Darstellung einer Wissensbasis,
- 6 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
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In 1 ist schematisch ein erfindungsgemäßes System, vorzugsweise Assistenzsystem 200, gezeigt. Weiter dient 1 auch zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens 300. Dabei ist ein (erfindungsgemäßes) Gerät 10 dargestellt, welches insbesondere als tragbares Gerät 10 ausgeführt ist. Das Gerät 10 ist bspw. als Armbanduhr oder Smartphone oder dergleichen ausgeführt, und umfasst insbesondere mindestens ein Eingabemittel 110 sowie ggf. mindestens ein Befestigungsmittel 130. Durch das Befestigungsmittel 130 wird ermöglicht, dass ein Nutzer 1 das Gerät 10 stets mit sich führen kann. Auf diese Weise kann anhand des Kontexts des Geräts 10 auf den Kontext des Nutzers 1 geschlossen werden (wie bspw. kritische Situationen für den Nutzer, wie einen Notfall, oder eine Lokalisation des Nutzers oder Vitalparameter des Nutzers oder dergleichen).
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Insbesondere wird dabei das Gerät 10 durch eine Wissensbasis 85 charakterisiert, welche bspw. durch eine Speicherkomponente 80 des Geräts 10 bereitgestellt wird. Die Wissensbasis 85 kann beispielsweise kontextabhängige Konfigurationen und/oder Regeln und/oder dergleichen umfassen, auf welche durch einen Konfigurationslader 35 zugegriffen werden kann. Der Konfigurationslader 35 ist dabei bspw. eine Softwarekomponente, welche durch eine Verarbeitungskomponente 30 des Geräts 10 ausgeführt wird.
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Weiter kann das Gerät 10 eine Erfassungskomponente 20 zur Erfassung von wenigstens einem Umgebungsparameter des Geräts 10 aufweisen. Es können dabei auch unterschiedliche Erfassungskomponenten 20 vorgesehen sein, welche beispielsweise jeweils Kommunikationsschnittstellen 90 aufweisen. Bspw. kann über eine erste Kommunikationsschnittstelle 90a ein erstes Signal empfangen werden, und über eine zweite Kommunikationsschnittstelle 90b ein zweites Signal empfangen werden, welche sich hinsichtlich der Kommunikationstechnologie unterscheiden. Ein erstes Signal wird bspw. durch eine erste Signaleinheit 220a bereitgestellt, bspw. ein BAN-Signal. Ein zweites Signal wird bspw. durch eine zweite Signaleinheit 220b bereitgestellt, welches bspw. eine WPAN-Signaleinheit ist. Auch kann es möglich sein, dass weitere Signale durch die Kommunikationsschnittstelle 90 bzw. weitere nicht gezeigte Kommunikationsschnittstellen 90 empfangen werden, wie bspw. ein drittes Signal von einer dritten Signaleinheit 220c, bspw. ein WLAN-Signal, und/oder ein viertes Signal einer vierten Signaleinheit 220d, bspw. ein Funknetz-Signal. In Abhängigkeit von den empfangenen Signalen als Umgebungsparameter und/oder durch weitere Umgebungsparameter (wie bspw. Vitalparameter des Nutzers 1) können dann Funktionen des Geräts 10 bereitgestellt werden. So ermöglichen bspw. die Signaleinheiten 220, dass der Kontext des Nutzers 1, wie bspw. eine Lokalisation (d. h. der Aufenthaltsort des Nutzers 1), durch das Gerät 10 erfassbar ist. In anderen Worten kann durch die Erfassung unterschiedlicher Signale ein unterschiedlicher Kontext erfasst werden, da die Signale den Kontext bestimmen können.
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Die Entscheidung darüber, welche Funktionen bei welchem Kontext ausgeführt werden, erfolgt anhand der Wissensbasis 85 (bspw. durch Regeln und/oder Konfigurationen). Zur Personalisierung dieser Wissensbasis 85 an einen bestimmten Nutzer 1 kann eine Initialkonfiguration des Geräts 10 durchgeführt werden, bspw. durch eine Konfigurationsschnittstelle 120 und/oder durch eine (externe) Datenverarbeitungsvorrichtung 210, bspw. einen Server 210. Auch kann während des Betriebs des Geräts 10 eine Kommunikation mit einem solchen Server 210 erfolgen, vorzugsweise über das Internet 211. Bspw. können erfasste Umgebungsparameter (dauerhaft) gespeichert werden und von dem Gerät 10 an einen ersten Server 210a und/oder einen zweiten Server 210b und/oder einen dritten Sever 210c übertragen werden. Bei dem zweiten Server 210b handelt es sich bspw. um einen Notrufserver und bei dem dritten Server 210c handelt sich bspw. um einen Dienstleister-Server. Dies verdeutlicht, dass bspw. kontextsensitiv als eine erste Funktion eine Kommunikation mit dem Notrufserver 210b erfolgen kann, um bspw. einen Notruf abzusetzen (so insbesondere in einer gesundheitsgefährdenden Situation des Nutzers 1). In einer anderen Situation kann dann bspw. (bei Vorliegen eines weiteren Kontexts) eine weitere Funktion kontextabhängig aktiviert werden, bspw. die Kommunikation zu den Dienstleister-Server 210c (z. B. zur Durchführung einer Bestellung oder dergleichen). Für diese weitere Funktion werden dann bspw. Daten genutzt, welche durch das Gerät 10 (bspw. auch durch die Kommunikation mit weiteren externen Geräten des Nutzers 1) erfasst worden sind.
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Insbesondere ist es dabei möglich, dass die jeweiligen Funktionen durch wenigstens eine Funktionskomponente 40 des Geräts 10, bspw. einer Anzeige und/oder eines Lautsprechers und/oder einer Kommunikationsschnittstelle und/oder dergleichen, ausgeführt werden. Diese kann bspw. durch den Konfigurationslader 35 angesteuert werden. Auch kann es möglich sein, dass als eine der Funktionen ein mobiles Kommunikationsgerät 150 angesteuert wird, mit welchem das tragbare Gerät 10 in Verbindung stehen kann. Bevorzugt kann als eine weitere Funktion auch eine Videofunktion vorgesehen sein, durch welche eine Videoübertragung über eine Kommunikationsschnittstelle 90 oder dergleichen an eine entsprechende Video-Anlage möglich ist.
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In 2 ist schematisch eine Initialkonfiguration gezeigt. Hierbei wird durch eine (vom Gerät 10 extern ausgebildete) Datenverarbeitungsvorrichtung 210 genutzt, um eine Initialinformation 310 zu bestimmen. Das Bestimmen der Initialinformation 310 kann beispielsweise automatisch oder auch manuell durch eine weitere Person durchgeführt werden (z. B. durch eine entsprechende Eingabe an der Datenverarbeitungsvorrichtung 210). Aus dieser Initialinformation 310 kann dann (auch bspw. durch die Datenverarbeitungsvorrichtung 210 oder auch durch eine Verarbeitungskomponente 30 des Geräts 10) die Wissensbasis 85 generiert werden. Wenn diese Wissensbasis 85 extern vom Gerät 10 generiert wurde, kann anschließend die Wissensbasis 85 an das Gerät 10 übertragen werden (gem. Verfahrensschritt 311). Dies kann bspw. durch eine Datenbindung, wie über das Internet 211, erfolgen.
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In 3 ist ein erfindungsgemäßes Gerät 10 mit weiteren Einzelheiten schematisch dargestellt. Dabei ist erkennbar, dass das Gerät 10 verschiedene Druckknöpfe 110 aufweisen kann, bspw. einen ersten Druckknopf 110a und/oder einen zweiten Druckknopf 110b und/oder einen dritten Druckknopf 110c und/oder einen vierten Druckknopf 110d. Diese können vorteilhafterweise unterschiedlich belegt werden, insbesondere durch eine kontextabhängige Funktionsbelegung des Geräts 10. Des Weiteren kann es vorgesehen sein, dass ein Notrufknopf 110e (insbesondere als Alarmauslöser) vorgesehen ist, welcher beispielsweise stets (auch ggf. kontextunabhängig) die Aktivierung eines Notrufs ermöglicht. Dabei ist es denkbar, dass bei Aktivierung des Notrufs kontextabhängig der Übertragungsweg gewählt wird (bspw. in Abhängigkeit von einer Konnektivität von Übertragungsnetzen für Kommunikationsschnittstellen 90 des Geräts 10).
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Des Weiteren ist es denkbar, dass mindestens eine Kennzeichnung 115 am Gerät 10 vorgesehen ist, um den Benutzer eine Information über die Funktionsbelegung oder dergleichen zu bieten. Diese Kennzeichnung 115 kann bspw. statisch am Gerät 10 vorgesehen sein oder dynamisch durch eine Anzeigevorrichtung wie ein Display am Gerät 10 verändert werden.
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Ferner kann es auch möglich sein, dass wenigstens ein Mikrofon 51 und/oder wenigstens ein Lautsprecher 52 vorgesehen sind, um bspw. gem. einer kontextabhängigen Funktion einen Hinweis an den Nutzer 1 bereitzustellen.
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Ferner kann das Gerät 10 ein Befestigungsmittel 130, wie ein Armband, umfassen, und ggf. zusätzlich durch einen Sicherheitsverschluss 50 abgesichert sein.
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In 4 ist schematisch ein beispielhafter Aufbau eines erfindungsgemäßen Geräts 10 gezeigt. Dabei kann das Gerät 10 mindestens ein Steuermodul 400 umfassen, welches zumindest ein Rechenwerk 401 und/oder zumindest einen Festspeicher 402 und/oder zumindest einen flüchtigen Speicher 403 aufweist. Das Rechenwerk 401 kann beispielsweise als die Verarbeitungskomponente 30 für das Gerät 10 dienen. Des Weiteren kann es möglich sein, dass der Festspeicher 402 und/oder der flüchtige Speicher 403 als Speicherkomponente 80 des Geräts 10 dienen.
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Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Gerät 10 zumindest einen Vibrationsmotor 410 aufweisen, um beispielsweise einen Hinweis an den Nutzer 1 zu übermitteln. Auch kann es möglich sein, dass wenigstens ein Benutzerschnittstellenmodul 420 vorgesehen ist, welches zumindest einen Alarmauslöser 421 und/oder wenigstens einen Bildschirm 422 und/oder wenigstens einen multifunktionalen Druckknopf 423 und/oder wenigstens eine berührungssensitive Region 424 aufweist. Diese können bspw. dazu genutzt werden, die nutzerspezifischen (kontextabhängigen) Funktionen des Geräts 10 anzusteuern.
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Ferner kann es möglich sein, dass zumindest ein GPS (Global Positioning System) Modul 430 vorgesehen ist, welches bspw. zumindest ein Gyroskop 431 und/oder zumindest einen Kompass 432 aufweist. Dieses ermöglicht bspw. die Erfassung von wenigstens einem Umgebungsparameter des Geräts, insbesondere eines Ortes bzw. einer Lokalisation des Geräts 10. Ein ähnlicher Zweck und/oder eine Datenübertragung kann durch mindestens ein Kommunikationsmodul 440, insbesondere als Kommunikationsschnittstelle 90, bereitgestellt werden. Das Kommunikationsmodul 440 umfasst dabei bspw. Kommunikationsschnittstellen 90, wie bspw. zumindest eine Bluetooth-Schnittstelle 441 und/oder zumindest eine WLAN-Schnittstelle 442 und/oder wenigstens eine ZigBEE-Schnittstelle 443 und/oder wenigstens eine RFID-Schnittstelle 444 und/oder wenigstens eine NFC-Schnittstelle 445.
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Darüber hinaus kann auch ein Energieversorgungsmodul 450 vorgesehen sein, um das Gerät 10 mit Energie zu versorgen. Dieses umfasst bspw. wenigstens einen Batterielader 451 und/oder wenigstens ein Batteriestatuselement 452 und/oder wenigstens eine Versorgungsbatterie 453.
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Weiter kann zumindest ein Audiomodul 460 vorgesehen sein, welches bspw. wenigstens ein Mikrofon 461 und/oder wenigstens einen Lautsprecher 462 und/oder wenigstens eine Freisprecheinrichtung 463 umfasst.
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Einige der genannten Module und/oder Komponenten können dabei in Abhängigkeit von einer Aktivierung der mindestens einen Funktion des Geräts 10 angesteuert werden. Dies wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass die Module untereinander durch ein Bussystem 415 verbunden sind. Als weitere Schnittstellen können bspw. auch USB 470 (Universal Serial Bus) und/oder SIM (Subscriber Identity Module) 472 für die Funktion des Geräts 10 genutzt werden.
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In 5 ist schematisch ein Datensatz 800 gezeigt, welcher zur Bereitstellung einer Wissensbasis 85 des Geräts 10 dienen kann. Dieser Datensatz 800 kann bspw. Parameter 801 und/oder Regeln 802 und/oder Hardware-Einstellungen 803 und/oder Nachrichten 804 und/oder Wartungsfunktionen 805 umfassen, welche entsprechend den kontextabhängigen Betrieb des Geräts 10 beeinflussen können. Auch kann es möglich sein, dass weitere Datensätze 800n mit solchen Informationen vorgesehen sind, wobei bspw. die einzelnen Datensätze 800 verschiedenen Kontexten zugeordnet sind. Vorzugsweise kann eine Initialinformation 310 auch als ein Datensatz ausgeführt sein, jedoch mit Informationen über den Nutzer 1 (wie Alter, Gesundheitszustand oder dergleichen). Dies ermöglicht es, in Abhängigkeit von der Initialinformation 310 konkrete Werte für die Wissensbasis 85 zu bestimmen, z. B. automatisiert (z. B. anhand einer Datenbank und/oder Analyse) oder manuell.
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In 6 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren mit weiteren Einzelheiten visualisiert. Gem. einem ersten Verfahrensschritt 910 wird dabei nach definierten Events gesucht, welche durch eine aktive Konfiguration des Geräts 10 vorgegeben sind. Gem. einem zweiten Verfahrensschritt 920 wird entschieden bzw. geprüft, ob ein solches Event identifiziert werden konnte. Weiter wird in diesem Schritt geprüft, ob der ggf. erfasste Event einen Konfigurationswechsel erfordert. Sollte dies der Fall sein, wird über einem dritten Verfahrensschritt 930 eine aktive Konfiguration deaktiviert und eine neue Konfiguration in Abhängigkeit von der Wissensbasis 85 sowie dem identifizierten Event aktiviert. Sollte hingegen ein Konfigurationswechsel nicht erforderlich sein, wird gem. einem vierten Verfahrensschritt 940 geprüft, ob durch den identifizierten Event eine bestimmte Funktion kontextsensitiv aktiviert werden muss. Diese Entscheidung wird dabei ggf. in Abhängigkeit von der aktiven Konfiguration und/oder der Wissensbasis 85 getroffen. Gem. einem fünften Verfahrensschritt 950 wird anschließend diese Funktion aktiviert.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nutzer
- 10
- Gerät, Tragbares Gerät
- 20
- Erfassungskomponente
- 30
- Verarbeitungskomponente
- 35
- Konfigurationslader
- 40
- Funktionskomponente
- 50
- Sicherheitsverschluss
- 51
- Mikrofon
- 52
- Lautsprecher
- 80
- Speicherkomponente
- 85
- Wissensbasis
- 90
- Kommunikationsschnittstelle
- 90a
- erste Kommunikationsschnittstelle
- 90b
- zweite Kommunikationsschnittstelle
- 110
- Eingabemittel
- 110d
- vierter Druckknopf
- 110e
- Notrufknopf
- 110a
- erster Druckknopf
- 110b
- zweiter Druckknopf
- 110c
- dritter Druckknopf
- 115
- Label
- 120
- Konfigurationsschnittstelle, Eingabeschnittstelle
- 130
- Befestigungsmittel
- 150
- mobiles Kommunikationsgerät
- 200
- Assistenzsystem
- 210
- Datenverarbeitungsvorrichtung, Server
- 210a
- erster Server
- 210b
- zweiter Server
- 210c
- dritter Server, Service Provider
- 211
- Internet
- 220
- Signaleinheit
- 220d
- vierte Signaleinheit, Funknetz
- 220a
- erste Signaleinheit, BAN
- 220b
- zweite Signaleinheit, WPAN
- 220c
- dritte Signaleinheit, WLAN
- 300
- Verfahren
- 310
- Initialinformation
- 311
- Übertragen der Wissensbasis an das Gerät
- 400
- Steuermodul
- 401
- Rechenwerk
- 402
- Festspeicher
- 403
- flüchtiger Speicher
- 410
- Vibrationsmotor
- 415
- Bus
- 420
- Benutzerschnittstellenmodul
- 421
- Alarmauslöser
- 422
- Bildschirm
- 423
- multifunktionale Druckknöpfe
- 424
- berührungssensitive Regionen
- 430
- GPS Modul
- 431
- Gyroskop
- 432
- Kompass
- 440
- Kommunikationsmodul
- 441
- Bluetooth
- 442
- WLAN
- 443
- ZigBEE
- 444
- RFID
- 445
- NFC
- 450
- Energieversorgungsmodul
- 451
- Batterielader
- 452
- Batteriestatus
- 453
- Versorgungsbatterie
- 460
- Audiomodul
- 461
- Mikrofon
- 462
- Lautsprecher
- 463
- Freisprechanlage
- 470
- USB
- 472
- SIM
- 800
- Datensatz
- 800n
- weitere Datensätze
- 801
- Parameter
- 802
- Regel
- 803
- Hardware-Einstellungen
- 804
- Nachrichten
- 805
- Wartungsfunktionen
- 910
- erster Verfahrensschritt
- 920
- zweiter Verfahrensschritt
- 930
- dritter Verfahrensschritt
- 940
- vierter Verfahrensschritt
- 950
- fünfter Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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