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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich auf Reibungskupplungspaketanordnungen, die in automatischen Kraftfahrzeuggetrieben verwendet werden, und insbesondere auf eine Rückhalteplattenkonfiguration für eine Reibungskupplungspaketanordnung.
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EINFÜHRUNG
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Ein typisches Mehrganggetriebe verwendet eine Kombination aus Reibungskupplungen, Planetenradanordnungen und festen Verbindungen, um eine Vielzahl von Übersetzungsverhältnissen zu erreichen. Die Anzahl und die physikalische Anordnung der Planetenradsätze werden im Allgemeinen durch Verpackung, Kosten und gewünschte Drehzahlverhältnissen vorgegeben.
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Reibungskupplungspaketanordnungen zum Ein- und Ausrücken verschiedener Zahnräder innerhalb eines Getriebes beinhalten typischerweise verschachtelte Kupplungsplatten, die gegen eine Rückhalteplatte gepresst werden. Die Rückhalteplatte kann aus einem Gussmaterial oder aus pulverisiertem Metall bestehen. Es wird erwartet, dass die Rückhalteplatte als ein steifes Element wirkt, gegen das die Kupplungsplatten gepresst werden können. Dementsprechend sind die Rückhalteplatten im Vergleich zu den Kupplungsplatten typischerweise relativ dick, um die erforderliche axiale Steifigkeit bereitzustellen. Jedoch erfährt auch bei den typischen Rückhalteplatten die Rückhalteplatte eine Biegung und kann nicht die gewünschte Steifigkeit bereitstellen.
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Gesetzliche Vorschriften und/oder Verbraucherwünsche erfordern, dass Fahrzeugkomponenten weiterhin leichter und preisgünstiger werden, jedoch muss die Rückhalteplatte noch in der Lage sein, eine gewisse axiale Steifigkeit vorzusehen, gegen welche die Reibungskupplungsplatten gepresst werden können, um eine wirksame Kopplung zwischen Getriebekomponenten zu gewährleisten. Daher besteht ein Bedarf an neuen und verbesserten Rückhalteplatten, die eine bessere Leistung bei gleichzeitiger Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften und Verbraucheranforderungen aufweisen.
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DE 602 22 266 T2 offenbart eine Lamellenkupplung für ein Automatikgetriebe. Die Lamellenkupplung weist eine Stützplatte auf, welche ein Stützgehäuse und eine Kernplattenlamelle mit einem Reibbelag umfasst. Im eingerückten Zustand steht eine Stahllamelle oder eine Reibplatte mit dem Reibbelag der Stützplatte in Kontakt. Weiterer Stand der Technik ist aus
DE 10 2004 058 871 A1 bekannt.
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KURZDARSTELLUNG
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Rückhalteplatte einer Reibungskupplungsanordnung bereitzustellen.
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Zur Lösung der Aufgabe sind eine Reibungskupplungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Rückhalteplattenkonfiguration mit den Merkmalen des Anspruchs 8 vorgesehen. Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
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Die vorliegende Offenbarung stellt eine Rückhalteplatte für eine Reibungskupplungsanordnung bereit, die eine erhöhte axiale Steifigkeit und eine Verringerung der Masse der Rückhalteplatte selbst vorsieht und die durch Stanzen gebildet werden kann. Eine gleichseitige (geführt und/oder verzahnt an der derselben Komponente) gestanzte Reaktionsplatte kann mit einer gestanzten Hauptkörper-Rückhalteplatte kombiniert werden, um eine wirksame zweiteilige Rückhalteplatte mit erhöhter axialer Steifigkeit bereitzustellen.
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In einer Form, die mit den anderen hierin offenbarten Formen kombiniert oder getrennt werden kann, ist eine Reibungskupplungsanordnung für ein Automatikgetriebe vorgesehen. Die Reibungskupplungsanordnung beinhaltet eine Vielzahl von ersten Kupplungsplatten, die mit einem Getriebeelement gekoppelt sind, und eine Vielzahl von zweiten Kupplungsplatten, die mit der Vielzahl von ersten Kupplungsplatten verschachtelt sind. Die Vielzahl der zweiten Kupplungsplatten ist über eine zweite Keilverzahnung mit einem zweiten Getriebeelement gekoppelt. Eine Hauptkörper-Rückhalteplatte ist benachbart zu einer endseitigen zweiten Kupplungsplatte der Vielzahl von zweiten Kupplungsplatten angeordnet. Die Hauptkörper-Rückhalteplatte ist entweder eines oder beides der folgenden:
- a) durch das zweite Getriebeelement geführt; und b) mit dem zweiten Getriebeelement keilverzahnt. Die Reibungskupplungsanordnung ist konfiguriert, um zwischen einer eingerückten und einer ausgerückten Position bewegt zu werden. In der eingerückten Position sind das erste und das zweite Getriebeelement miteinander verbunden, indem die Vielzahl der ersten und zweiten Kupplungsplatten gegen die Hauptkörper-Rückhalteplatte gepresst wird. Die endseitige zweite Kupplungsplatte wird direkt gegen und in Kontakt mit der Hauptkörper-Rückhalteplatte gepresst, wenn sich die Reibungskupplungsanordnung in der eingerückten Position befindet.
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In einer anderen Form, die mit den anderen hierin offenbarten Formen kombiniert oder getrennt werden kann, ist eine Rückhalteplattenkonfiguration zur Verwendung in einer Reibungskupplungsanordnung vorgesehen, die dazu konfiguriert ist, ein- und ausgerückt zu werden. Die Rückhalteplattenkonfiguration beinhaltet einen Hauptkörper, der einen Reaktionsabschnitt aufweist, der dazu konfiguriert ist, durch eine Vielzahl von verschachtelten Kupplungsplatten zusammengepresst zu werden, wenn die Reibungskupplungsanordnung eingerückt ist. Der Reaktionsabschnitt definiert eine Dicke des Reaktionsabschnitts. Ein Festigkeitsabschnitt ist mit dem Reaktionsabschnitt verbunden, und der Festigkeitsabschnitt ist im Allgemeinen senkrecht zum Reaktionsabschnitt angeordnet. Der Festigkeitsabschnitt definiert eine Festigkeitsabschnittsdicke, die kleiner oder gleich der Dicke des Reaktionsabschnitts ist.
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In noch einer weiteren Form, die mit den anderen hierin offenbarten Formen kombiniert oder getrennt werden kann, ist ein Verfahren zum Bilden einer Rückhalteplattenkonfiguration zur Verwendung in einer Reibungskupplungsanordnung vorgesehen, die dazu konfiguriert ist, ein- und ausgerückt zu werden. Das Verfahren beinhaltet einen Schritt des Erhaltens eines einzelnen Metallmaterials und einen Schritt des Stanzens des einzelnen Metallmaterials in einen Hauptkörper einer Rückhalteplatte, worin der Hauptkörper einen Reaktionsabschnitt, eine gekrümmte Ecke und einen Festigkeitsabschnitt aufweist, und worin der Reaktionsabschnitt dazu konfiguriert ist, durch eine Vielzahl von verschachtelten Kupplungsplatten zusammengepresst zu werden, wenn eine Reibungskupplungsanordnung eingerückt ist, und worin ferner der Festigkeitsabschnitt im Wesentlichen senkrecht zum Reaktionsabschnitt angeordnet ist, wobei die gekrümmte Ecke den Festigkeitsabschnitt mit dem Reaktionsabschnitt verbindet.
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Zusätzliche Funktionen können wahlweise in Verbindung mit beliebigen der vorstehend beschriebenen Funktionen bereitgestellt werden, wie zum Beispiel: die Hauptkörper-Rückhalteplatte, die durch das zweite Getriebeelement geführt wird; die Hauptkörper-Rückhalteplatte, die an der endseitigen zweiten Kupplungsplatte befestigt ist; die Hauptkörper-Rückhalteplatte, die einen Reaktionsabschnitt beinhaltet; die endseitige zweite Kupplungsplatte, die direkt gegen den Kontaktabschnitt der Hauptkörper-Rückhalteplatte presst und in Kontakt kommt, wenn sich die Reibungskupplungsanordnung in der eingerückten Position befindet; der Reaktionsabschnitt, der eine Reaktionsabschnittsdicke definiert; die Hauptkörper-Rückhalteplatte, die ferner einen Festigkeitsabschnitt beinhaltet, der mit dem Reaktionsabschnitt verbunden ist; der Festigkeitsabschnitt, der im Wesentlichen senkrecht zum Reaktionsabschnitt angeordnet ist; der Festigkeitsabschnitt, der eine Festigkeitsabschnittsdicke definiert, die kleiner oder gleich der Reaktionsabschnittsdicke ist; der Reaktionsabschnitt und der Festigkeitsabschnitt, die einheitlich zueinander ausgebildet sind; ferner umfassend einen gekrümmten Eckabschnitt, der den Reaktionsabschnitt mit dem Festigkeitsabschnitt verbindet; der gekrümmte Eckabschnitt, der einheitlich mit dem Reaktionsabschnitt und dem Festigkeitsabschnitt ausgebildet ist; die Hauptkörper-Rückhalteplatte, die aus einem gestanzten Material gebildet ist; die Hauptkörper-Rückhalteplatte, die durch Stanzen zu einer endgültigen Rückhalteplattenform geformt wird; das Stanzmaterial aus Stahl, eine Stahllegierung oder Aluminium; ferner umfassend ein Stellglied, das auf einer Seite der Vielzahl von ersten und zweiten Kupplungsplatten angeordnet ist; das Stellglied, welches dazu konfiguriert ist, die Vielzahl der ersten und zweiten Kupplungsplatten in die eingerückte Position zu drücken; das Stellglied ist elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch; eine Feder, die dazu konfiguriert ist, die Vielzahl der ersten und zweiten Kupplungsplatten in die ausgerückte Position zurückzubringen; ferner umfassend einen Sicherungsring, der die Hauptkörper-Rückhalteplatte am zweiten Getriebeelement hält; eine Fläche von jeder der ersten und zweiten Kupplungsplatten, die Reibmaterial darauf tragen; ferner umfassend eine direkt an den Hauptkörper angeordnete Reaktionsplatte; jeder der Hauptkörper und die Reaktionsplatte, die durch die gleiche Getriebekomponente geführt und/oder verzahnt wird; die Hauptkörper-Rückhalteplatte, welche eine Vielzahl von eingekerbten Pfeilen darin definiert; das Verfahren ferner umfassend das Anordnen einer Reaktionsplatte direkt neben dem Hauptkörper, um eine wirksame zweiteilige Rückhalteplattenkonfiguration zu bilden; das Verfahren, ferner umfassend das Bilden des Festigkeitsabschnitts mit einer Dicke des Festigkeitsabschnitts und das Ausbilden des Reaktionsabschnitts mit einer Dicke des Reaktionsabschnitts, wobei die Dicke des Festigkeitsabschnitts kleiner oder gleich der Dicke des Reaktionsabschnitts ist.
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Weitere Ziele, Vorteile und Anwendungsgebiete werden aus der hierin vorgestellten Beschreibung offensichtlich. Es versteht sich, dass die Beschreibung und die spezifischen Beispiele nur dem Zweck der Veranschaulichung dienen und nicht dazu beabsichtigt sind, den Umfang der vorliegenden Offenbarung zu begrenzen.
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Figurenliste
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Die hierin beschriebenen Zeichnungen dienen nur dem Zweck der Veranschaulichung und sind nicht dazu beabsichtigt, den Umfang der vorliegenden Offenbarung auf irgendeine Weise zu begrenzen.
- 1 ist eine Querschnittsansicht eines Abschnitts eines Automatikgetriebes mit einer Reibungskupplungsanordnung und einer Rückhalteplattenkonfiguration gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung;
- 2A ist eine nicht erfindungsgemäße perspektivische Ansicht eines Hauptkörpers der in 1 dargestellten Rückhalteplattenkonfiguration;
- 2B ist eine nicht erfindungsgemäße Querschnittsansicht des Hauptkörpers der in den 1-2A dargestellten Rückhalteplattenkonfiguration, genommen entlang der Linie 2B-2B von 2A;
- 3A ist eine Querschnittsansicht der in 1 dargestellten Reibungskupplungsanordnung, welche die Reibungskupplungsanordnung in einer ausgerückten Position gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung zeigt;
- 3B ist eine Querschnittsansicht der in den 1 und 3A dargestellten Reibungskupplungsanordnung, welche die Reibungskupplungsanordnung in einer eingerückten Position gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung zeigt;
- 4 ist eine erfindungsgemäße perspektivische Ansicht des Hauptkörpers der in 1 dargestellten Rückhalteplattenkonfiguration; und
- 5 ist ein Blockdiagramm, das ein Verfahren zum Bilden einer Rückhalteplattenkonfiguration zur Verwendung in einer Reibungskupplungsanordnung darstellt, die dazu konfiguriert ist, gemäß den Prinzipien der vorliegenden Offenbarung ein- und ausgerückt zu werden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die folgende Beschreibung ist ihrer Art nach lediglich exemplarisch und beabsichtigt nicht, die vorliegende Offenbarung, Anwendung oder Verwendungen zu begrenzen.
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Mit Bezug auf 1 ist ein Abschnitt eines Kraftfahrzeug-Automatikgetriebes dargestellt und im Allgemeinen mit 10 bezeichnet. Das Getriebe 10 kann eine Vielzahl von Planetenradanordnungen beinhalten, die im Allgemeinen nicht dargestellt sind, wobei jedoch eines von mehreren Zahnrädern mit der Nabe 12 und/oder dem Kupplungsgehäuse 14 gekoppelt sein kann. Zwischen der Nabe 12 und dem Kupplungsgehäuse 14 ist eine Reibungskupplungsanordnung 16 angeordnet, die konfiguriert ist, die Nabe 12 (und beliebige Planetenradelemente, Wellen oder stationäre Elemente, die mit der Nabe 12 verbunden sind) selektiv mit dem Kupplungsgehäuse 14 (und beliebigen Planetenradelementen, Wellen oder stationären Elementen, die mit dem Kupplungsgehäuse 14 verbunden sind) zu koppeln.
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Die Reibungskupplungsanordnung 16 beinhaltet eine erste Vielzahl von Kupplungsplatten oder Scheiben 18 mit kleinerem Durchmesser, die durch ineinandergreifende männliche und weibliche Keilverzahnungen 20 mit der Nabe 12 verbunden sind, die ein inneres Drehmoment tragendes Element ist. Eine zweite Vielzahl von Reibungskupplungsplatten oder Scheiben 22 mit größerem Durchmesser sind durch ineinandergreifende männliche und weibliche Keilverzahnungen 24 mit dem Kupplungsgehäuse 14 verbunden, das ein äußeres, im Wesentlichen ringförmiges Drehmoment tragendes Element ist. Das Kupplungsgehäuse 14 könnte beispielsweise ein Gehäuse sein. Die Vielzahl der zweiten Kupplungsplatten 22 ist mit der Vielzahl der ersten Kupplungsplatten 18 verschachtelt. Gemäß einer herkömmlichen Reibungskupplungspraxis beinhaltet mindestens eine Fläche der Reibungskupplungsplatten oder -scheiben 18, 22 ein darauf angeordnetes Reibmaterial 26. An einem Ende der Reibungskupplungsanordnung 16 (dem linken Ende in der Ausrichtung von 1) ist ein hydraulischer, elektrischer oder pneumatischer Betätiger oder Stellglied 28 angeordnet, das selektiv eine axiale Druckkraft auf die Reibungskupplungsanordnung 16 bereitstellt, um eine Drehmomentübertragung darüber zu bewirken und die Reibungskupplungsanordnung 16 in eine eingerückte Position zu bewegen. Eine Feder 29 ist konfiguriert, die Reibungskupplungsanordnung 16 in eine ausgerückte Position zurückzubringen, wenn das Stellglied 28 freigegeben wird.
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Am anderen Ende des Reibungskupplungspakets oder der Reibungskupplungsanordnung 16 (dem rechten Ende in der Konfiguration von 1) ist eine ringförmige gestanzte Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 angeordnet. Die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 ist durch einen Sicherungsring 32 oder durch eine ähnliche Komponente, die innerhalb eines Umfangskanals oder einer Umfangsnut 34 aufgenommen ist und sitzt, gegen eine axiale Bewegung vom Betätiger 28 und der Reibungskupplungsanordnung 16 weg gelegen und gehalten. Die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 kann entweder einfach über das Kupplungsgehäuse 14 geführt oder mit dem Kupplungsgehäuse 14 verzahnt werden.
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Obwohl die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 als durch das äußere Kupplungsgehäuse 14 geführt und/oder mit diesem verzahnt dargestellt und beschrieben ist, versteht es sich, dass die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 alternativ durch ein oder mit einem Innenelement, wie beispielsweise die Nabe 12, geführt oder verzahnt werden kann.
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Die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 ist direkt benachbart zu einer endseitigen zweiten Kupplungsplatte 22a der Vielzahl von zweiten Kupplungsplatten 22 angeordnet. In einigen Beispielen kann die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 auch an der endseitigen zweiten Kupplungsplatte 22a befestigt sein, beispielsweise durch eine Verbindung, eine Schweißung oder einen Klebstoff.
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Nun bezugnehmend auf die 2A-2B ist die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 dargestellt. Die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 beinhaltet einen Reaktionsabschnitt 38, wobei die endseitige zweite Kupplungsplatte 22a dazu konfiguriert ist, direkt gegen den Reaktionsabschnitt 38 der Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 gepresst und kontaktiert zu werden, wenn sich die Reibungskupplungsanordnung 16 in der eingerückten Position befindet.
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Ein Eckabschnitt 40 verbindet den Reaktionsabschnitt 38 mit einem Festigkeitsabschnitt 42. Der Eckabschnitt 40 bildet eine runde Biegung zwischen dem Reaktionsabschnitt 38 und dem Festigkeitsabschnitt 42 mit einem Krümmungsradius c. Der Reaktionsabschnitt 38, der Eckabschnitt 40 und der Festigkeitsabschnitt 42 können zum Beispiel einheitlich als einzelnes Stück eines Metalls gebildet sein. Der Reaktionsabschnitt 38 kann eine Vielzahl von männlichen und weiblichen Keilverzahnungen 44, 46 aufweisen, die sich davon erstrecken.
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Der Reaktionsabschnitt 38 ist im Allgemeinen senkrecht zum Festigkeitsabschnitt 42 angeordnet. Der Reaktionsabschnitt 38 definiert eine Reaktionsabschnittsdicke r, und der Festigkeitsabschnitt 42 definiert eine Festigkeitsabschnittsdicke s. In einigen Formen kann die Festigkeitsabschnittsdicke s kleiner oder gleich der Reaktionsabschnittsdicke r sein. In einigen Formen ist die Reaktionsabschnittsdicke r im Wesentlichen gleich der Festigkeitsabschnittsdicke s und einer Eckabschnittsdicke t.
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Somit kann die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 durch Stanzen gebildet sein; mit anderen Worten, kann die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 aus einem gestanzten Material gebildet sein und durch Stanzen zu einer endgültigen Rückhalteplattenform geformt werden. Das Stanzmaterial, das für die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 verwendet wird, kann Stahl, eine Stahllegierung, Aluminium oder jedes andere geeignete Material sein. Wenn der Festigkeitsabschnitt 42 durch den Stanzvorgang herausgezogen wird, kann die Festigkeitsabschnittsdicke s etwas kleiner sein als die Reaktionsabschnittdicke r sein. Der Festigkeitsabschnitt 42 kann eine lange Länge j aufweisen, um eine Umfangsspannung für eine bessere Biege- oder Widerstandsfestigkeit zu entwickeln, da die Kupplungsplatten 18, 22 gegen die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 gepresst werden.
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Der Festigkeitsabschnitt 42 erstreckt sich axial weg vom Reaktionsabschnitt 38 zu einem distalen Ende 43. Die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 definiert somit im Querschnitt ein „L“, wobei der Fuß des „L“ (der Festigkeitsabschnitt 42) in diesem Beispiel näher zur Mittelachse des Getriebes 10 liegt. Die endseitige zweite Kupplungsplatte 22a und die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 übertragen Drehmoment vom ersten und zweiten Satz von Kupplungsplatten 18, 22.
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Die endseitige zweite Kupplungsplatte 22a ist über eine Keilverzahnung 24a mit dem Kupplungsgehäuse 14 keilverzahnt, und die benachbarte Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 kann mit dem Kupplungsgehäuse 14 keilverzahnt oder nicht keilverzahnt sein, wobei die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 eine axiale Steifigkeit zur Rückhalteplattenkonfiguration über den Festigkeitsabschnitt 42 bereitstellt. Die Auslenkung der Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 aufgrund der langen Länge j des Festigkeitsabschnitts 42, der eine erhöhte Umfangsspannung aufweist, ist geringer als bei typischen Rückhalteplatten.
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Die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 und die benachbarte endseitige zweite Kupplungsplatte 22a bilden zusammen eine wirksame zweiteilige Rückhalteplatte, gegen welche die Vielzahl der ersten und zweiten Kupplungsplatten 18, 22 reagieren. Dies liegt daran, dass die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 durch die gleiche Getriebekomponente geführt wird und mit dieser verbunden werden kann, wenn die endseitige zweite Kupplungsplatte 22a keilverzahnt ist. Im dargestellten Beispiel werden die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 und die endseitige zweite Kupplungsplatte 22a durch das Kupplungsgehäuse 14 geführt, welches in diesem Beispiel ein angetriebenes Element ist. Es versteht sich, dass die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 und die endseitige zweite Kupplungsplatte 22a alternativ durch ein Antriebselement, wie beispielsweise die Nabe 14, geführt und/oder keilverzahnt sein könnte.
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Die Rückhalteplattenkonfiguration kann somit die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 und die endseitige zweite Kupplungsplatte 22a umfassen, die zusammen als eine Anschlag- oder Bewegungsgrenze wirken, gegen welche die ersten und zweiten Reibplatten oder Scheiben 18, 22 zusammengepresst werden.
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Unter Bezugnahme auf 3A ist die Reibungskupplungsanordnung 16 in einer ausgerückten Position dargestellt. In der ausgerückten Position ist das Stellglied 28 von einer vorderen endseitigen Kupplungsplatte 22b ausgerückt, und ein kleiner Spalt g1 kann zwischen dem Stellglied 28 und der vorderen endseitigen Kupplungsplatte 22b vorhanden sein. 3A stellt auch kleine Spalte g2 zwischen jeder der ersten und zweiten Kupplungsplatten 18, 22 dar; es versteht sich jedoch, dass die kleinen Spalte g2 nicht alle Spalte darstellen, sondern lediglich einen Schlupf zwischen der ersten und der zweiten Kupplungsplatte 18, 22. Es kann auch ein Spalt oder Schlupf zwischen der Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 und der endseitigen zweiten Kupplungsplatte 22a vorhanden sein, wenn beide nicht miteinander verbunden sind und sich die Kupplungsanordnung 16 in der ausgerückten Position befindet.
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Die Kupplungsanordnung 16 ist konfiguriert, um zwischen der ausgerückten und einer eingerückten Position bewegt zu werden. In der eingerückten Position, die in 3B dargestellt ist, kontaktiert und presst das Stellglied 18 die vordere endseitige Kupplungsplatte 22b und presst die Vielzahl der ersten und zweiten Kupplungsplatten 18, 22 gegen die endseitige zweite Kupplungsplatte 22a und die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30. In der eingerückten Position sind die Getriebeelemente 12, 14, mit denen die Kupplungsplatten 18, 22 keilverzahnt sind, durch Zusammenpressen der Vielzahl der ersten und zweiten Kupplungsplatten 18, 22 gegen die Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 miteinander verbunden, wobei die endseitige zweite Kupplungsplatte 22a direkt gegen und in Kontakt mit der Hauptkörper-Rückhalteplatte 30 zusammengepresst wird, wenn sich die Reibungskupplungsanordnung 16 in der eingerückten Position befindet. In der eingerückten Position sind keine Spalte g1, g2 vorhanden, und es ist ein vernachlässigbarer oder kein Schlupf zwischen dem Stellglied 28 und den Kupplungsplatten 18, 22 vorhanden.
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Unter Bezugnahme auf 4 ist eine erfindungsgemäße Hauptkörper-Rückhalteplatte veranschaulicht und im Allgemeinen mit 130 bezeichnet. Es sollte verstanden werden, dass die Rückhalteplatte 130 anstelle der vorstehend in der Kupplungsanordnung 16 dargestellten Rückhalteplatte 30 verwendet werden kann. Die Hauptkörper-Rückhalteplatte 130 kann gleich oder ähnlich der vorstehend beschriebenen Rückhalteplatte 30 sein, die einen Reaktionsabschnitt 138 und einen Festigkeitsabschnitt 142 aufweist, der durch einen Eckabschnitt 140 verbunden ist. Die Hauptkörper-Rückhalteplatte 130 umfasst eine Vielzahl von eingekerbten Pfeilen 150, die durch den Eckabschnitt 140 gebildet sind, um eine verringerte Masse und/oder zusätzliche Steifigkeit zu schaffen.
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Jede dargestellte Hauptkörper-Rückhalteplatte 30, 130 könnte auch Erleichterungslöcher (nicht dargestellt) beinhalten, um die Masse der Hauptkörper-Rückhalteplatte 30, 130 weiter zu reduzieren. So können sich beispielsweise radiale Schnitte, Schlitze oder Kanäle (nicht dargestellt) durch den Eckabschnitt 40, 140, den Reaktionsabschnitt 38, 138 oder den Festigkeitsabschnitt 42, 142 der Hauptkörper-Rückhalteplatte 30, 130 erstrecken.
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Die hierin offenbarte Rückhalteplattenkonfiguration ermöglicht eine Reduzierung der Masse im Vergleich zu typischen Rückhalteplatten. Ferner ist aufgrund der langen Länge j, die für den Festigkeitsabschnitt 42, 142 gestanzt werden kann, eine größere axiale Steifigkeit vorgesehen.
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Unter Bezugnahme auf 5 ist ein Verfahren zum Bilden einer Rückhalteplattenkonfiguration in einer Reibungskupplungsanordnung, die dazu konfiguriert ist, eingerückt und ausgerückt zu werden, vorgesehen und schematisch bei 200 veranschaulicht. Das Verfahren 200 beinhaltet einen Schritt 202, um ein Einzelstück eines Metallmaterials zu erhalten. Das Metall kann zum Beispiel als Stahl oder eine Stahllegierung oder Aluminium vorgesehen sein.
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Das Verfahren 200 beinhaltet ferner einen Schritt 204 zum Stanzen des Einzelstücks eines Metallmaterials in einen Hauptkörper einer Rückhalteplatte, wobei der Hauptkörper einen Reaktionsabschnitt, eine gekrümmte Ecke und einen Festigkeitsabschnitt aufweist. Der Reaktionsabschnitt ist konfiguriert, um durch eine Vielzahl von verschachtelten Kupplungsplatten zusammengepresst zu werden, wenn eine Reibungskupplungsanordnung eingerückt ist und der Festigkeitsabschnitt ist im Allgemeinen senkrecht zum Reaktionsabschnitt angeordnet. Die gekrümmte Ecke verbindet den Festigkeitsabschnitt mit dem Reaktionsabschnitt.
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Das Verfahren 200 kann zusätzliche optionale Schritte beinhalten, wie beispielsweise einen Schritt des Anordnens einer Reaktionsplatte direkt neben dem Hauptkörper der Rückhalteplatte, um eine wirksame zweiteilige Rückhalteplattenkonfiguration zu bilden. Das Verfahren 200 kann auch Schritte des Bildens des Festigkeitsabschnitts mit einer Dicke des Festigkeitsabschnitts und das Bilden des Reaktionsabschnitts mit einer Dicke des Reaktionsabschnitts beinhalten, wobei die Dicke des Festigkeitsabschnitts kleiner oder gleich der Dicke des Reaktionsabschnitts ist.