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Die Erfindung betrifft eine Dachklimaanlage für ein Fahrzeug, insbesondere für einen Wohnwagen oder ein Reisemobil. Die Erfindung betrifft ferner einen Fahrzeug-Dachaufbau mit einer solchen Dachklimaanlage.
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Um ein Fahrzeug wie einen Wohnwagen oder ein Reisemobil klimatisieren zu können, sind vielfach Dachklimaanlagen üblich, also Klimaanlagen, die auf dem Dach des Fahrzeugs angebracht sind. Sie enthalten in einem Gehäuse einen Kältemittelkreislauf, in dem Kältemittel, gefördert von einem Kompressor, durch einen Kältemittel-Kondensator und dann durch eine Expansionsvorrichtung und einen Kältemittel-Verdampfer zirkuliert. Im Kältemittel-Kondensator gibt das komprimierte Kältemittel Wärme an die Umgebungsluft ab. Dabei verflüssigt es sich. Im Kältemittel-Verdampfer expandiert das Kältemittel, wobei es die für den Phasenübergang von flüssig zu dampfförmig nötige Energiemenge einem zu klimatisierenden Luftstrom entzieht. Dieser Luftstrom kann dem Innenraum des Fahrzeugs entnommen, in Wärmeaustausch mit dem Kältemittel-Verdampfer gebracht und anschließend wieder in den Fahrzeuginnenraum eingeleitet werden.
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Auf dem Dach von Wohnwägen und Reisemobilen ist aber üblicherweise wenig Platz für die Dachklimaanlage vorhanden. Aus physikalischen Gründen ist es jedoch kaum möglich, die Abmessungen der Klimaanlage zu verringern, ohne dass es dabei zu Leistungseinbußen kommt.
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Üblicherweise wird daher zur Installation der Dachklimaanlage der Platz verwendet, an dem sich sonst ein Dachfenster befindet. Dieses wird ausgebaut, um in der Dachöffnung die Dachklimaanlage zu installieren. Dementsprechend haben sich quaderartige bzw. würfelartige Dachklimaanlagen etabliert, die in die Dachöffnung des früheren Dachfensters eingebaut werden. Durch die Dachöffnung kann dann auch die warme Raumluft entnommen, in der Klimaanlage gekühlt und durch die Dachöffnung wieder gekühlt in den Innenraum des Fahrzeugs zurückgeführt werden. Aus der
KR 10 2011 0 120 471 A , der
DE 38 18 224 A1 und der
US 4 051 691 A sind Dachklimaanlagen für Kraftfahrzeuge bekannt.
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Die
DE 10 2007 038 716 A1 zeigt ein Klimagerät, das im Bereich einer Öffnung eines Aufbaus so angeordnet ist, dass Funktionseinrichtungen und Bedienungseinrichtungen um einen Ausschnitt des Aufbaus herum angeordnet sind.
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Nachteilig für den Fahrzeugnutzer ist hierbei, dass er das Dachfenster nicht mehr als Licht- und Frischluftquelle nutzen kann. Zwar ist eine Dachklimaanlage bekannt, die ein Sichtglas verwendet; dennoch wird diese Dachklimaanlage an der Stelle des ursprünglichen Dachfensters eingebaut, und das Sichtglas kann auch nicht geöffnet werden, sodass der Fahrzeugnutzer keine Frischluft in den Innenraum hineinlassen kann. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einem Fahrzeugnutzer die Entscheidung zwischen entweder einer Frischluftzufuhr oder einer Klimaanlage zu ersparen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Dachklimaanlage für ein Fahrzeug vorgesehen, insbesondere für einen Wohnwagen oder ein Reisemobil, mit einem Gehäuse, das die Komponenten der Klimaanlage umgibt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Außenkante des Gehäuses, in einer Draufsicht gesehen, zumindest abschnittsweise einen konkaven Verlauf hat und das Gehäuse in einer Draufsicht L-Förmig ist.
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Die Erfindung löst sich von der in der Fachwelt fest verankerten Vorstellung, dass eine Dachklimaanlage als quaderartiger bzw. würfelartiger Block ausgeführt sein muss. Stattdessen werden die Komponenten der Dachklimaanlage flexibel verteilt, sodass die Dachklimaanlage um die sich auf dem Dach des Fahrzeugs befindenden Funktionsbauteile, beispielsweise Dachfenster, Solaranlage, Satellitenempfangsanlage oder Ähnliches, „herumgebaut“ werden kann. Dementsprechend hat das Gehäuse die konkav verlaufende Außenkante, also einen Bereich, in dem das Gehäuse nach innen eingezogen ist. Dieser nach innen eingezogene Bereich kann insbesondere rechtwinklig verlaufen, sodass das Gehäuse um eine Ecke des Dachfensters herum oder auch um mehrere Ecken des Dachfensters herum angeordnet werden kann.
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Grundsätzlich können nach Art eines Baukastensystems mehrere Gehäuseformen verfügbar sein, unter denen der Fahrzeugnutzer dasjenige auswählt, das im Hinblick auf die Raumverhältnisse auf dem Dach seines Fahrzeugs am besten geeignet ist.
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Das Gehäuse kann zwei Schenkel mit unterschiedlichen Längen haben, sodass der zur Verfügung stehende Raum optimal ausgenutzt werden kann.
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Vorzugsweise ist ein Auslass für Abluft von einem Kältemittel-Kondensator vorgesehen, wobei der Auslass auf der Oberseite des Gehäuses angeordnet ist. Somit muss bei der Montage der Klimaanlage nicht auf die Fahrtrichtung Rücksicht genommen werden und auch nicht darauf, ob seitlich der Dachklimaanlage irgendwelche Bauteile angeordnet sind, die bei der im Stand der Technik üblichen seitlichen Abluftabfuhr störend wären; oberhalb der Dachklimaanlage ist üblicherweise immer ausreichend Platz für die Abfuhr der Warmluft.
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Dem Kältemittel-Kondensator ist vorzugsweise ein Gebläse zugeordnet, und die Zuluftöffnung ist seitlich am Gehäuse angeordnet. Durch die räumliche Trennung vom Auslass für die Abluft des Kältemittel-Kondensators ist hier eine störende Kurzschlussströmung optimal vermieden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
- - 1 in einer schematischen, perspektivischen Ansicht einen Fahrzeug-Dachaufbau mit einer erfindungsgemäßen Dachklimaanlage;
- - 2 die Dachklimaanlage von 1 aus einem anderen Blickwinkel mit abgehobenem Gehäuse;
- - 3 in einer schematischen, perspektivischen Ansicht einen Fahrzeug-Dachaufbau und eine Dachklimaanlage gemäß einer nicht erfindungsgemäßen Ausführungsform; und
- - 4 in einer schematischen, perspektivischen Ansicht einen Fahrzeug-Dachaufbau und eine Dachklimaanlage gemäß einer nicht erfindungsgemäßen Ausführungsform, wobei das Gehäuse abgehoben dargestellt ist.
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In 1 ist ausschnittsweise eine Dachhaut 10 eines Fahrzeugs gezeigt, insbesondere eines Wohnwagens oder eines Reisemobils. Auf der Dachhaut 10 ist ein Dachfenster 12 angeordnet. Dieses hat hier eine rechteckige Form und beispielsweise Abmessungen in der Größenordnung von 400 x 400 mm. Es sind aber auch andere Abmessungen möglich.
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Unmittelbar benachbart zum Dachfenster 12 und sich in einem geringen Abstand entlang dessen Außenrand erstreckend ist eine Dachklimaanlage 14 angeordnet. Diese hat hier einen allgemein L-förmigen Aufbau mit einem ersten Schenkel 16 und einem zweiten Schenkel 18.
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Wie in 1 zu sehen ist, ist der erste Schenkel 16 etwas länger als der Außenrand des Dachfensters 12, entlang dem er sich erstreckt. Der zweite Schenkel 18 ist hingegen etwas kürzer als der entsprechende Außenrand des Dachfensters 12.
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Die Dachklimaanlage 14 weist ein Gehäuse 20 auf (siehe insbesondere 2), das die Komponenten der Dachklimaanlage abdeckt. Bei den Komponenten handelt es sich in an sich bekannter Weise um einen Kompressor 22, einen Kältemittel-Kondensator 24 (auch als Verflüssiger bezeichnet), dem hier zwei Gebläse 26 zugeordnet sind, eine nicht sichtbare Expansionsvorrichtung sowie einen Kältemittel-Verdampfer 28, dem ein Gebläse 30 zugeordnet ist. Weiterhin ist ein Elektronikmodul 32 zu sehen. Der besseren Übersichtlichkeit halber sind weitere Bauteile wie Rohre und Leitungen, durch die das Kältemittel zirkuliert, nicht dargestellt.
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Der Kältemittel-Kondensator 24 dient in an sich bekannter Weise als Wärmetauscher zwischen dem Kältemittel und der Umgebungsluft. Die Umgebungsluft wird zwischen der Oberfläche der Dachhaut 10 und Aussparungen 34 in den Seitenwänden des ersten Schenkels 16 des Gehäuses 20 mittels der Gebläse 26 angesaugt und durch einen Auslass 36 abgeführt. Der Auslass 36 befindet sich auf der Oberseite des Gehäuses 20.
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Der Kältemittel-Verdampfer 28 dient als Wärmetauscher zwischen der zu klimatisierenden Luft und dem Kältemittel. Die zu klimatisierende Luft wird durch eine (hier nicht sichtbare) Ansaugöffnung durch einen Dachdurchbruch angesaugt, gekühlt und wieder in den Fahrzeuginnenraum geleitet, in den sie durch ein oder mehrere geeignete Ausströmgitter einströmt. Die nötige Luftzirkulation wird mittels des Gebläses 30 erzielt.
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Wie insbesondere in 2 zu sehen ist, ist der Kältemittel-Verdampfer 28 räumlich getrennt vom Kältemittel-Kondensator 24 angeordnet. Konkret sind die beiden Wärmetauscher in unterschiedlichen Schenkeln des Gehäuses 20 untergebracht, sodass der „heiße“ Teil der Klimaanlage vom „kalten“ Teil räumlich getrennt ist.
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Aufgrund des konkaven Verlaufs der Außenkante des Gehäuses 20 im Bereich des „Knicks“ zwischen dem ersten und dem zweiten Schenkel ist eine Art Aufnahme gebildet, in der eine Ecke des Dachfensters 12 angeordnet werden kann. Die Dachklimaanlage 14 schmiegt sich somit optimal an die Kontur des Dachfensters 12 an. Dabei sind hier vier verschiedene Positionen möglich, nämlich jeweils mit dem konkaven Abschnitt der Außenkontur des Gehäuses an einer der vier Ecken des Dachfensters 12, sodass eine hohe Flexibilität bei der Anordnung der Dachklimaanlage gegeben ist und auf sonstige Funktionsbauteile, die auf der Dachhaut 10 angebracht sind, Rücksicht genommen werden kann.
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In 3 ist eine zweite Ausführungsform gezeigt. Der wesentliche Unterschied zur ersten Ausführungsform besteht darin, dass das Gehäuse 20 U-förmig ausgeführt ist und die beiden Schenkel 40 sich fast entlang der gesamten Länge des Dachfensters 12 erstrecken.
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Gemäß einer modifizierten Ausführungsform können die beiden Schenkel 40 auch unterschiedliche Längen haben.
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Auch bei der zweiten Ausführungsform sind wieder vier unterschiedliche Positionen der Dachklimaanlage 14 um das Dachfenster 12 herum möglich.
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In 4 ist eine dritte Ausführungsform gezeigt, die in gleicher Weise wie bei der zweiten Ausführungsform einen U-förmigen Aufbau hat. Es werden hier zwei Kältemittel-Kondensatoren 24 verwendet, denen jeweils ein separates Gebläse 26 zugeordnet ist. Die beiden Kältemittel-Kondensatoren 24 erstrecken sich in die beiden Schenkel 40 des Gehäuses 20 hinein, wobei diese Schenkel 40 sehr viel kürzer als bei der zweiten Ausführungsform ausgeführt sind. Dementsprechend erstrecken sich die beiden Kältemittel-Kondensatoren 24 auch entlang des Mittelabschnitts des Gehäuses 20.
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Die Dachklimaanlage 14 muss sich nicht notwendigerweise entlang eines Dachfensters erstrecken, sondern kann auch um eine Solaranlage herum oder um eine Satellitenempfangsanlage herum gebaut werden.
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Es ist auch möglich, dass das Gehäuse 20 die Form eines geschlossenen Rahmens hat, der sich dann beispielsweise um das Dachfenster 12 herum erstreckt. Dabei müssen die einzelnen Schenkel des Rahmens nicht dieselbe Geometrie haben, sondern es können beispielsweise unterschiedlich breite Schenkel verwendet werden, sodass wiederum durch Änderung der Ausrichtung der Dachklimaanlage auf die jeweiligen Platzverhältnisse reagiert werden kann.