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Die Erfindung betrifft eine Pflanzanlage, insbesondere eine Spalierobstanlage, insbesondere Weinbauanlage, für in Reihe gestellte Obstpflanzen die an einem Befestigungsdraht vorzugsweise eines Drahtrahmengerüst befestigbar sind, wobei der Befestigungsdraht zwischen Pfosten gespannt ist, und wobei eine Heizeinrichtung vorgesehen ist,
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Heizanordnung zur Beheizung einer Pflanzanlage, insbesondere einer Spalierobstanlage, besonders bevorzugt einer Weinbauanlage, mit einem Heizkabel.
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Bei der gewerbsmäßigen Erzeugung von Obst stellt Frost insbesondere dann ein Problem dar, wenn im Frühjahr die Obstpflanzen zum Austrieb ansetzen. Die jungen Triebe sind besonders anfällig für Temperaturen unter 0 °C. Wenn er entsprechend längere Zeit dem Frost ausgesetzt ist, so stirbt der Trieb ab und die Obstpflanze kann hier keine Frucht mehr entwickeln. Besonders in Spalierobstanlagen, in denen eine große Anzahl von Pflanzen auf einem Ort gesetzt ist, kommt es zu massiven Ernteausfällen, wenn eine Frostnacht ansteht.
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Dieses Problem ist seit langem bekannt und es werden verschiedene aktive Schutzmethoden eingesetzt um Spalierobstanlagen insbesondere in Frostnächten zu schützen. Diese Methoden umfassen:
- 1. den Einsatz von Heizungen
- 2. den Einsatz von Windmaschinen oder Hubschraubern
- 3. den Einsatz von Sprinklern
- 4. Oberflächenbewässerung
- 5. Raucherzeuger
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Die vorgenannten Methoden haben sich als mehr oder weniger wirkungsvoll erwiesen. Beim Einsatz von Heizungen werden große Verbrennungsaggregate eingesetzt, bei denen ein Teil der Wärme über Strahlung von den Pflanzenteilen abgefangen wird. Ein weiterer Teil der Wärme wird über Konvektion transportiert. Unabhängig davon, dass diese Methode den intensiven Einsatz von Brennstoff bedingt, ist auch mit einer starken Umweltbelastung zu rechnen. Weiterhin kann diese Methode auch nur bei geringem Wind oder bei Windstille eingesetzt werden.
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Mittels Windmaschinen oder Hubschraubern wird versucht warme Luftschichten mit bodennahen kalten Luftschichten zu vermischen. In jüngerer Vergangenheit hat sich gezeigt, dass gerade bei wolkenlosen und klaren Nächten die nötige Inversionslage zur Vermischung von Luftschichten nicht vorliegt. Daher sind diese Methoden nur dann einsetzbar, wenn entsprechende Inversionslagen vorliegen.
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Beim Einsatz von Sprinklern oder der Methode der Oberflächenbewässerung wird die Verdampfungsenthalpie des Wassers ausgenutzt um eine lokale Temperaturerhöhung in Pflanzennähe zu erreichen. Dabei muss zuverlässig gesichert werden, dass das Wasser nicht auf den Trieben auffriert und dort eine unzulässig dicke Eisschicht bildet. Diese würde die Triebe beschädigen
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Häufig kommen in Weinbauanlagen Raucherzeuger zum Einsatz. Mit diesen Raucherzeugern wird eine Rauchschicht über der Pflanzanlage erzeugt. Diese Rauchschicht soll Wärmestrahlung, welche vom Boden kommt, absorbieren und eine übermäßige Abstrahlung verhindern. Es hat sich gezeigt, dass die Rauchschicht zwar die Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich des Lichts reduziert, aber wenig Einfluss auf die Übertragung langweiliger Strahlung hat. Insofern gelangt die aufwärtsgerichtete Wärmestrahlung insbesondere während der Nacht ungehindert durch die Rauchschicht. Ein Auskühlen der Obstplantage kann daher, insbesondere in kalten Nächten, mit dieser Methode nicht wirkungsvoll unterbunden werden. Darüber hinaus ist die starke Rauchentwicklung umweltbelastend.
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Es ist auch bekannt elektrische Heizkabel an Pflanzen zu verlegen, um die von dem Heizkabel erzeugte Wärmeenergie in Pflanzennähe abzusetzen. Hierbei wird das Heizkabel sorgfältig an der Pflanze fixiert, um eine Wärmeübertragung auf die Pflanze sicherzustellen. Nur dann kann ein ausreichender Wärmeeintrag in die Pflanze garantiert werden und die Wärme kann mit dem Saftstrom der Pflanze zu den Trieben transportiert werden. Der Einsatz solcher Heizkabel ist allerdings auf einzelne Pflanzen beschränkt, da der Aufwand zur Fixierung des Heizkabels sehr aufwendig ist und nicht mit vertretbaren Montagekosten in Obstplantagen durchgeführt werden kann. Darüber hinaus muss die Heizanlage dann, wenn die Frostperiode vorüber ist, wieder demontiert werden, wodurch neue Kosten entstehen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Jungtriebe nicht beschädigt werden. Bei der kommerziellen Obsterzeugung ist weiterhin darauf zu achten, dass bei der Beschneidung der Obstpflanzen mit Scheren das Heizkabel nicht beschädigt wird.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Spalierobstanlage der eingangs erwähnten Art mit einer Heizeinrichtung derart auszustatten, dass mit vertretbarem Montage- und Energieaufwand eine Frostbekämpfung effektiv möglich wird.
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Diese Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass die Heizeinrichtung ein Heizkabel aufweist, das in einem Hohlprofil geführt und über dieses an dem Befestigungsdraht befestigt ist, und dass das Heizkabel einen elektrisch leitenden Heizleiter und einen elektrisch leitenden Kaltleiter aufweist, wobei sowohl der Heizleiter als auch der Kaltleiter von einem gemeinsamen Mantel umgeben sind.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst mit einer Heizeinrichtungen für eine Pflanzanlage, insbesondere eine Spalierobstanlage, insbesondere Weinbauanlage, mit in Reihe gestellten Obstpflanzen, wobei die Heizeinrichtung ein Heizkabel aufweist, das in einem Hohlprofil geführt ist, und dass das Heizkabel einen elektrisch leitenden Heizleiter und einen elektrisch leitenden Kaltleiter aufweist, wobei sowohl der Heizleiter als auch der Kaltleiter von einem gemeinsamen Mantel umgeben sind.
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Erfindungsgemäß wird mithin das Heizkabel nun unter Vermittlung des Hohlprofils an dem Befestigungsdraht des Drahtgerüsts festgemacht, der auch zur Befestigung der Obstpflanze dient. Dementsprechend steht die Obstpflanze bereits im Kontakt mit dem Befestigungsdraht. Das Heizkabel kann seine Wärmeenergien an das Hohlprofil übertragen. Von dem Hohlprofil wird dann die Wärmeenergie an den Befestigungsdraht übergeben. Für den Fall, dass die Pflanze auch am Hohlprofil fixiert ist, kann ein direkter Wärmeeintrag in die Pflanze erfolgen. Besonders bei Weinbauanlagen hat diese Art der Beheizung Vorteile. Es ist nämlich so, dass im Herbst die Weinstöcke beschnitten werden, wobei bei Spalieranlagen Strecker in Form von Flachbögen, Pendelbögen oder Rundbögen an dem Befestigungsdraht fixiert werden. Im Frühjahr treiben die Jungtriebe an den Strecker aus. Sie sind, da die Strecker bereits an den Befestigungsdrähten fixiert sind, mithin auch in unmittelbarer Nähe zu dem im Hohlprofil geführten Heizkabel angeordnet. Über die gute Wärmeleitfähigkeit des Hohlprofils und des Befestigungsdrahts kann die Wärme des Heizkabels unmittelbar zum Holz des Streckers transportiert werden. Von dort kann die Wärme über den Saftstrom transportiert werden. Weiterhin kann eine Eintragung der Wärmeleistung in unmittelbarer räumlicher Zuordnung zu dem Jungtrieb stattfinden. Auf diese Weise wird ein Schutz der jungen Triebe wirkungsvoll erreicht. Die Verlegung des Heizkabels im Hohlprofil hat darüber hinaus den Vorteil, dass ein effektiver Schnittschutz geboten wird. Dies ist insbesondere dann zuverlässig gewährleistet, wenn das Hohlprofil aus Aluminium oder einem anderen Metallmaterial besteht. Dieses Hohlprofil ist dann äußerst widerstandsfähig gegen die Schnittkräfte, die mit üblichen Scherenwerkzeugen erzeugt werden können. Erfindungsgemäß ist das Heizkabel so ausgebildet, dass in einem gemeinsamen Kabelverbund sowohl der Heizleiter als auch der nicht zu Heizzwecken konzipierte, zur Stromquelle zurückführende Kaltleiter geführt sind. Der Heizleiter hat einen ausreichend hohen ohmschen Widerstand um die geforderte Wärmeerzeugung gewährleisten zu können. Demgegenüber hat der Kaltleiter einen sehr kleinen ohmschen Widerstand für die möglichst verlustfreie Stromführung. Dadurch dass die beiden Leiter, nämlich der Heizleiter und der Kaltleiter in einem Kabelverbund geführt sind, kann eine gemeinsame Verlegung in dem Profil auf einfache Weise erfolgen. Bei in Reihen gestellten Spalierobstanlagen kann dann insbesondere ein Heizkabel längs einer Reihe der Spalierobstanlage verlegt werden. Am Ende der Reihe kann dann das Heizkabel einheitlich kontaktiert und an eine Stromversorgung angeschlossen werden. Bei der Verlegung des Heizkabels sind mithin keine Grabarbeiten erforderlich, was einen deutlichen Montagevorteil darstellt.
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Die Fixierung des Hohlprofils am Befestigungsdraht hat darüber hinaus den Vorteil, dass die Heizeinrichtung in der Obstplantage verbleiben kann. Sie muss insbesondere nicht demontiert werden. Insbesondere ist das Hohlprofil längs des Befestigungsdrahts an einer Stelle der Pflanze angeordnet, die auch beim Einsatz beispielsweise maschineller Erntemaschinen nicht übermäßig beansprucht wird, sodass eine Beschädigung verhindert ist. Dementsprechend muss das Hohlprofil nicht nach Abschluss der Frostperiode demontiert werden, wodurch Montagekosten gespart werden. Es kann dann über lange Jahre in der Obstanlage verbleiben.
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Gemäß einer bevorzugten Erfindungsvariante kann es vorgesehen sein, dass der Heizleiter mit dem Kaltleiter im Bereich eines Endes des Heizkabels elektrisch leitend verbunden ist, und dass das andere Ende des Heizleiters und des Kaltleiters zu einer elektrischen Anschlussdose geführt und dort kontaktiert sind, wobei die Anschlussdose vorzugsweise an einem Tragpfosten des Drahtrahmengerüsts befestigt ist. Auf diese Weise kann alleine mit der Verwendung des Heizkabels ein geschlossener Stromkreis gebildet werden, sodass die Verlegung des Heizkabels einfach gelingt. Am Ende des Heizkabels kann die Kontaktierung des Heizkabels an der Anschlussdose erfolgen. Der Obstbauer kann in der frostkritischen Zeit dann beispielsweise einen Kabelbaum verlegen und diesen über geeignete Stecker an die Anschlussdosen anschließen. Über den Kabelbaum kann eine Stromversorgung angeschlossen werden. Sobald die frostkritische Zeit vorbei ist, kann der Kabelbaum wieder demontiert werden. Hierbei ist es insbesondere von Vorteil, wenn vorgesehen ist, dass die Anschlussdose eine Anschlussklemme aus temperaturbeständigem Material, insbesondere eine keramische Anschlussklemme aufweist, an der sowohl der Heizleiter als auch der Kaltleiter unmittelbar kontaktiert sind. Der Heizleiter kann mithin unmittelbar an die Anschlussklemme angeschlossen werden, so dass keine aufwändige Überleitung des Heizleiters in ein Kaltanschluss-Ende erfolgen muss. Hierdurch wird ein besonders günstiges Heizkabel verwendbar.
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Besonders bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass der oder die Tragpfosten einen hakenförmigen Drahthalter aufweist, an dem der gespannte Befestigungsdraht ein- und aushängbar ist, und dass das Hohlprofil um den Befestigungsdraht gewickelt ist. Solche Tragpfosten sind insbesondere bei Weinbauanlagen typisch. Für die Installation der Heizeinrichtung kann das Hohlprofil um den Befestigungsdraht gedrillt werden. Im Bereich des Tragpfostens kann der Befestigungsdraht ausgehangen und das Hohlprofil an dem Tragpfosten vorbei weiter um den Befestigungsdraht gewickelt werden. Anschließend kann der Befestigungsdraht wieder an dem hakenförmigen Drahthalter angehangen werden. Auf diese Weise wird eine innige Verbindung zwischen dem Befestigungsdraht und dem Hohlprofil erreicht, wobei sich die beiden Bauteile gegeneinander verspannen. Eine Abwicklung des Hohlprofils gegenüber dem Befestigungsdraht ist einfach dadurch verhindert, dass der Befestigungsdraht an dem hakenförmigen Drahthalter eingehangen ist. Die Installation der Heizeinrichtungen ist damit denkbar einfach und wirkungsvoll.
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Erfindungsgemäß kann es auch vorgesehen sein, dass das Hohlprofil eine oder mehrere Ausbuchtungen aufweist, und dass zwischen der Ausbuchtung und dem Befestigungsdraht eine Aufnahme gebildet ist, die geeignet ist einen Ast, insbesondere einen Strecker eines Weinstocks aufzunehmen. Auf diese Weise kann das Hohlprofil gleichzeitig auch zur Fixierung des Asts an dem Befestigungsdraht herangezogen werden. Der Ast muss lediglich abgebogen und in die Aufnahme zwischen der Ausbuchtung und dem Befestigungsdraht eingesteckt werden. Aufgrund seiner Eigenspannung hält der Ast dann selbsttätig. Auf eine zusätzliche Fixierung mit einem Befestigungsdraht, wie dies beispielsweise im Weinbau üblich ist, kann dann verzichtet werden.
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Eine weitere Erfindungsvariante kann dergestalt sein, dass das Hohlprofil eine Abwinklung aufweist, mittels derer es vom Befestigungsdraht weggebogen ist, dass das Hohlprofil im Anschluss an die Abwinklung an einem Ast, insbesondere einem Strecker eines Weinstocks befestigt ist, und dass das Hohlprofil anschließend über eine weitere Abwinklung wieder in Richtung auf den Befestigungsdraht hin abgebogen und an diesem befestigt ist. Dementsprechend kann das Hohlprofil bei einer vorhandenen Obstanlage entlang des Asts geführt werden. Auf diese Weise wird eine optimale Wärmeversorgung dieses Pflanzenteils gewährleistet. Die sichere Zuordnung des Hohlprofils zu dem Drahtgerüst erfolgt wieder über den Befestigungsdraht.
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Erfindungsgemäß kann es auch vorgesehen sein, dass der Heizleiter und der Kaltleiter in Kabel-Längsrichtung miteinander verdrillt sind. Über diese Verdrillung erfolgt keine gestreckte Ausrichtung des Heizleiters bzw. des Kaltleiters in Längsrichtung des Heizkabels. Vielmehr verlaufen diese Kabel wendelförmig. Auf diese Weise besitzt das Heizkabel die Möglichkeit der Längendehnung bei thermischen Schwankungen. Mit dieser einfachen Maßnahme wird eine Beschädigung des Heizkabels bei üblichen Temperaturschwankungen sicher verhindert.
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Bei Spalierobstanlagen werden üblicherweise lange Reihen von Obstpflanzen gebildet, die über ein Drahtgerüst miteinander verbunden sind. Dementsprechend kann sich das Heizkabel über eine erhebliche Länge längs der Reihe erstrecken. Bei der Verlegung des Heizkabels muss es in das Hohlprofile eingezogen werden. Um nun eine Beschädigung beim Einziehen des Heizkabels zu verhindern, sieht eine Erfindungsvariante vor, dass der Heizleiter, der Kaltleiter und ein Beilauf, vorzugsweise in Fadenform oder Faserform, aus zugfestem Material, beispielsweise Glasseide oder Metall miteinander in Kabel-Längsrichtung verdrillt sind. Über den Beilauf können die Zugkräfte aufgenommen werden.
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Ein Heizkabel, welches für die Installation in Obstanlagen besonders geeignet und dabei gleichzeitig auch kostengünstig ist, ist dergestalt, dass der jeweils von einer Isolierhülle umgebene Heizleiter und der Kaltleiter gemeinsam von einer Schutzfolie umwickelt sind, und dass um die Schutzfolie eine elektrisch leitende Erdung (13) herumgeführt ist, die dann von einer weiteren Folie (12) umwickelt ist. Um die weitere Folie kann abschließend ein Isoliermantel herumgelegt sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird weiterhin auch gelöst mit einer Heizeinrichtungen für eine Spalierobstanlage, insbesondere Weinbauanlage, mit in Reihe gestellten Obstpflanzen, wobei die Heizeinrichtung ein Heizkabel aufweist, das in wenigstens zwei aneinandergereihten Hohlprofilen geführt ist, wobei sich die zwei Hohlprofile im Bereich eines ihrer längsseitigen Enden in einem Stoßbereich gegenüberstehen, wobei in diesem Stoßbereich eine Hülse über die beiden Hohlprofile geschoben ist, und wobei die beiden Hohlprofile mit der Hülse verbunden sind. Bezüglich der Vorteile der Heizeinrichtung wird auf die vorstehenden Ausführungen Bezug genommen. Bei langen Pflanzenreihen in Spalierobstanlagen können nicht durchgängige Hohlprofile verwendet werden. Vielmehr sind Abschnitte von Hohlprofilen an dem Drahtgerüst zu befestigen. Zur Verbindung der Hohlprofile wird die erfindungsgemäß vorgeschlagene Hülse verwendet, die über die beiden Enden der aneinander gereihten Hohlprofile geschoben wird. Dabei ist die Hülse mit ihrem Innendurchmesser so bemessen, dass sie über die Außendurchmesser der Hohlprofile geschoben werden kann. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache und effektive Verbindungsmöglichkeit für die Hohlprofile.
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Wenn vorgesehen ist, dass die Hülse zumindest bereichsweise von einem Schrumpfschlauch umgeben ist, und dass der Schrumpfschlauch im Anschluss an die Hülse einseitig oder beidseitig Endabschnitte aufweist, die zumindest bereichsweise über die anschließenden Hohlprofile geführt sind, dann wird eine einfache Verbindungsart erreicht. Hierbei zeichnet sich diese Verbindungsart auch noch durch elastische Eigenschaften aus. Insbesondere hat der Schrumpfschlauch in gewissen Grenzen die Möglichkeit eine Längsdehnung bzw. einen Versatz der Hohlprofile in Längsrichtung aufzunehmen. Eine solche Längsdehnung kann beispielsweise temperaturbedingt aufgrund von Temperaturunterschieden längs der Pflanzreihe der Pflanzanlage auftreten. Darüber hinaus bilden die längsseitigen Endabschnitte des Schrumpfschlauches eine wasserdichte Verbindung, sodass ein Eindringen von Wasser in den Raum, welcher von den Hohlprofilen umschlossen ist, zuverlässig verhindert ist. Die Montage der Hülse mit dem Schrumpfschlauch kann auf einfache Weise in der Obstanlage erfolgen, wozu lediglich ein Heizelement, beispielsweise einen Bunsenbrenner, verwendet werden muss. Selbstverständlich ist es auch denkbar, dass an den beiden Enden der Hülse jeweils ein kurzes Stück Schrumpfschlauch Verwendung findet, das dann einseitig über das angeschlossene Hohlprofil geführt ist.
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Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass zwischen dem Schrumpfschlauch und der Außenseite des oder der Hohlprofile und der Außenseite der Hülse zumindest bereichsweise eine Klebeverbindung, vorzugsweise bestehend aus Schmelz- oder Heißkleber angeordnet ist. Auf diese Weise wird eine hochfeste Verbindung zwischen der Hülse und dem angeschlossenen Hohlprofil erreicht.
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Der Schmelz- oder Heißkleber kann aus einem Polymerwerkstoff bestehen. Dabei lassen sich als Basispolymere vorzugsweise folgende Werkstoffe einsetzen
- • Polyamide
- • Polyethylen
- • amorphe Polyalphaolefine
- • EVAC (Ethylenvinylacetat-Copolymere)
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Diese Basispolymere sind ausreichend temperaturbeständig für die gewählte Anwendung.
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Als Harz können den vorgenannten Basispolymeren folgende Werkstoffe zugesetzt sein:
- • Kolophonium
- • Terpene
- • Kohlenwasserstoffharze
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Weiterhin können Stabilisatoren in Form von Antioxidantien zugesetzt sein, beispielsweise Phenole oder Peroxidzersetzer. Auch die Verwendung von UVbeständigen Lichtschutzmitteln erweist sich für den Einsatz in Obstanlagen als vorteilhaft. Auch lassen sich natürliche oder synthetische Wachse einsetzen
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- 1 in schematischer Seitenansicht ein Drahtgerüst einer Obstanlage in Seitenansicht,
- 2 ein Detail der Obstanlage mit einem Abschnitt einer Heizeinrichtung gemäß 1,
- 3 eine Muffenverbindung für Hohlprofile der Heizeinrichtung gemäß 2 in Seitenansicht und
- 4 in perspektivischer Darstellung ein Heizkabel.
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1 zeigt eine Pflanzanlage, wie sie im Weinbau zum Einsatz kommt. Es handelt sich hierbei um eine Erziehungsanlage für Weinstöcke 20. Bei dieser Pflanzanlage sind Tragpfosten 31 zueinander beabstandet entlang des Geländeprofils aufgestellt. Die Tragpfosten 31 sind unter Bildung eines Drahtrahmengerüsts 30 mittels Drähten miteinander verbunden. Dabei kommt ein Befestigungsdraht 32 zum Einsatz, der über die Tragpfosten 31 hinweg geführt ist. Oberhalb und im Abstand zu dem Befestigungsdraht ist ein Biegedraht 33 angeordnet. Oberhalb des Biegedrahts 33 sind drei Drahtpaare angeordnet, die beweglich sind und in Vertikalerstreckung der Tragpfosten 31 begrenzt verstellt werden können. Die Obstpflanzen 20 erstrecken sich mit ihrem Stamm bis in den Bereich des Befestigungsdrahts 32. Dem Boden abgewandt bildet der Stamm Strecker 21, die an dem Befestigungsdraht 32 befestigt werden können. In der Zeichnung sind exemplarisch zwei typische Erziehungsarten gezeigt. Bei den rechten beiden Weinstöcken 20 ist eine Horizontalerziehung dargestellt, wobei die Strecker 21 längs des Befestigungsdrahts 32 geführt und daran befestigt sind. Die linken beiden Weinstöcke 20 stellen eine sogenannte Pendelbogen-Erziehung dar. Dabei sind die Strecker 21 ausgehend von dem Stamm zu dem Biegedraht 33 geführt und dort befestigt. Von dem Biegedraht 33 werden die Strecker 21 wieder zurück in Richtung auf den Befestigungsdraht 32 gebogen und dort befestigt. Von den Streckern 21 gehen Triebe 22 ab. Diese Triebe 22 können dann an dem Biegedraht 33 oder den Drahtpaaren 34 bis 36 befestigt werden.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist längs des Befestigungsdrahts 32 eine Heizeinrichtung verlegt. Diese Heizeinrichtung weist ein Hohlprofil 40 auf, das am Befestigungsdraht 32 fixiert ist.
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Wie 2 erkennen lässt, ist der Befestigungsdraht 32 an hakenförmigen Drahthaltern 31.1 der Tragpfosten eingehängt. Das Hohlprofil 40 wird um den Befestigungsdraht gedrillt herum verlegt, sodass sich eine innige Zuordnung des Hohlprofils 40 zu dem Befestigungsdraht 32 ergibt. Bedarfsweise können auch zusätzlich Bindedrähte 37 verwendet werden, mit denen das Hohlprofil 40 am Befestigungsdraht 32 fixiert ist. Innerhalb des Hohlprofils 40 ist ein Heizkabel 10 geführt, das später unter Bezugnahme auf 4 näher erläutert wird. Das Hohlprofil 40 kann, wie dies 2 weiter zeigt, eine Ausbuchtung 41 aufweisen. Diese wird derart erzeugt, dass von dem Hohlprofil eine Abwinklung erzeugt wird, wobei das Hohlprofil 40 zunächst vom Bindedraht 32 weg und dann wieder in Richtung auf den Bindedraht 32 zurückgebogen wird, wobei eine Aufnahme 42 entsteht. In diese Aufnahme 42 kann der Strecker 21 der benachbarten Obstpflanze eingesteckt werden, sodass eine einfache Fixierung möglich wird. Insbesondere muss der Strecker 21 lediglich in die Aufnahme 22 hineingesteckt werden. Eine zusätzliche Befestigung des Streckers mittels eines Befestigungsdrahts 37 ist dann nicht mehr erforderlich. Wie 3 zeigt, können längs des Befestigungsdrahts 32 mehrere Hohlprofile 40 verlegt und an ihren längsseitigen Rohrenden aneinandergeschlossen sein. Zur Verbindung der Hohlprofile 40 ist eine Hülse 50 verwendet. Die Hülse 50 kann als Rohrabschnitt ausgebildet sein. Dabei ist der Innendurchmesser der Hülse 50 auf den Außendurchmesser der Hohlprofile 40 abgestimmt. Auf diese Weise kann die Hülse 50 über die Rohrenden 43 geschoben werden. Um die Hülse 50 ist ein Schrumpfschlauch 60 gelegt. Der Schrumpfschlauch 60 weist Endabschnitte 61 auf, die im montierten Zustand um die Bereiche der Rohrenden 43 herumgeführt sind, die sich im Anschluss an die Hülse 50 bilden. Der Schrumpfschlauch ist vorzugsweise auf seiner der Hülse 50 und/oder den Hohlprofilen 40 zugewandten Innenkontur mit einem Schmelzkleber beschichtet. Wenn nun der über die Hülse 50 und die Hohlprofile 40 gestellte Schrumpfschlauch 60 erwärmt wird, so schrumpft er auf die Außenwandung der Hülse 50 und die Hohlprofile 40 auf. Dies erfolgt unter Einbringung von Wärmeenergie, beispielsweise mit einem Bunsenbrenner. Bei diesem Wärmeeintrag wird auch der Schmelzkleber erwärmt. Beim Aufschrumpfen des Schrumpfschlauches 60 erfolgt mithin gleichzeitig eine Verklebung des Schrumpfschlauchs mit der Hülse 50 bzw. den Rohrenden 43. Auf diese Weise wird eine hochfeste Verbindung für die aneinandergereihten Hohlprofile 40 erzeugt. Diese Verbindung ist auch wasserdicht, da der Schrumpfschlauch 60 im Übergang der Hülse 50 zu den Hohlprofilen 40 mit den Endabschnitten 61 eine dichte Verbindung bildet.
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In 4 ist das Heizkabel 10 gezeigt. Wie diese Darstellung zeigt, weist das Heizkabel 10 einen Heizleiter 16 auf. Dieser ist so konzipiert, dass er bei einer Spannung von 220 V einen Widerstand aufweist, sodass sich Heizleistungen im Bereich zwischen 10 bis 25 W/Meter erzeugen lassen. Hierdurch lassen sich übliche Obstanlagen ausreichend Frost sicher schützen. Vorzugsweise kann das Heizkabel eine Heizleistung im Bereich zwischen 12 bis 20 W/Meter erzeugen. Dies ist für den Einsatz in Weinbergen optimal. Der Heizleiter 16 ist von einer Isolierhülle 15 umgeben. Weiterhin ist ein Kaltleiter 17 verwendet, der beispielsweise in Form einer Kupferlitze mit einem sehr geringen Widerstand ausgebildet sein kann. Beispielsweise kann ein Widerstand im Bereich von 0,035 Ohm/Meter verwirklicht werden. Auch der Kaltleiter 17 ist von einer Isolierhülle 18 umgeben. Der Heizleiter 16 und der Kaltleiter 17 sind mit einem Beilauf 19 verdrillt, also in Längserstreckung des Heizkabels 10 wendelförmig umeinander gewickelt. Der Beilauf 19 kann aus Glasseide bestehen. Um den Heizleiter 16, den Kaltleiter 17 und den Beilauf 19 herum ist ein Schutz aus Polyester herum angeordnet. Dieser Schutz kann beispielsweise von einer Schutzfolie 14 gebildet sein, die um den Heizleiter 16, den Kaltleiter 17 und den Beilauf 17 herum gewickelt ist. Zwischen einer Aluminiumkaschierten Folie 12 und der Schutzfolie 14 ist eine Erdung 13 geführt. Diese kann beispielsweise von einem verzinnten Kupferdraht oder einem verzinnten Kupferdrahtgeflecht gebildet sein. Das Heizkabel 10 ist mit einem Außenmantel aus Polyethylen abgeschlossen, der auf die Folie 12 aufextrudiert ist.
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Wie 1 zeigt, ist das Heizkabel 10 in dem Hohlprofil 40, bzw. den Hohlprofilen 40 geführt. An einem Ende ist das Heizkabel 10 an eine Anschlussdose 70 angeschlossen. Die Anschlussdose 70 weist dabei eine Anschlussklemme aus Keramikmaterial auf, die Temperatur beständig ist. Auf diese Weise kann das Heizkabel mit dem Heizleiter 16 und dem Kaltleiter 17 unmittelbar an die Anschlussklemme der Anschlussdose 70 angeschlossen werden. Die Anschlussdose 70 ist vorzugsweise an dem letzten Tragpfosten 31 des Drahtgerüsts angebaut. Hier kann dann mittels eines Verbindungskabels 71 und eines an dem Verbindungskabel 71 angebrachten, auf die Anschlussdose 70 abgestimmten Steckers ein Anschluss an eine Stromversorgung 72 erfolgen. Der Anschlussdose 70 abgewandt ist das Heizkabel 10 endseitig so ausgestaltet, dass der Heizleiter 16 mit dem Kaltleiter 17 verbunden ist, um den Stromkreis zu schließen.
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Sobald die Stromversorgung 72 an das Heizkabel 40 angeschlossen ist, erwärmt sich der Heizleiter 16. Die Wärmeenergie des Heizleiters 16 wird auf das Hohlprofil 40 bzw. die Hohlprofile 40 übertragen. Die Wärmeenergie wird von den Hohlprofilen 40 dann in den Befestigungsdraht 32 eingebracht. Bei der in der 1 dargestellten rechten Erziehungsmethode wird die Wärmeenergie dann über den Befestigungsdraht 32 bzw. über das Hohlprofil 40 in die Strecker 21 eingebracht, sodass diese wirkungsvoll vor Frost geschützt sind. Bei der in 1 links gezeigten Pendelbogenerziehung wird das Hohlprofil 40 längs der Pendelbögen (Strecker 21) gebogen, sodass auch hier eine unmittelbare Wärmeeinbringung in die Strecker 21 erfolgen kann. Wenn das Hohlprofil 40 aus einem Aluminiummaterial gebildet ist, so kann ein einfaches Anformen an die Strecker 21 gelingen.
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Im Rahmen der Erfindung lassen sich auch sogenannte selbstregulierende Heizkabel einsetzen. Selbstregulierende Heizbänder weisen zwei parallelen Versorgungsleiter, nämlich einen Heizleiter und einen rückführenden Kaltleiter auf. Diese Versorgungsleiter sind, in ein vernetztes und mit Kohlenstoffteilchen dotiertes Kunststoff-Heizelement eingebettet. Steigt die Temperatur im Betrieb, so dehnt sich der Kunststoff durch molekulare Expansion aus, und die Abstände zwischen den Kohlenstoffteilchen vergrößern sich. Der Widerstand des leitfähigen Kunststoffs steigt, und die Leistung sinkt. Bei Abkühlung kehrt sich dieser Prozess um, und die Leistung steigt. Solche selbstregulierenden Heizkabel müssen nicht in fertig konvektionierter Größe gefertigt werden. Vielmehr lassen Sie sich beliebig ablängen, wobei stets eine gleichbleibende Wärmeleistung pro Meter abgegeben wird.