DE102017113965A1

DE102017113965A1 - Verfahren zur Einstellung eines maximalen Verfahrweges eines Kupplungsaktors

Info

Publication number: DE102017113965A1
Application number: DE102017113965.6A
Authority: DE
Inventors: Werner Schmitt
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2017-06-23
Filing date: 2017-06-23
Publication date: 2018-12-27

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines maximalen Verfahrweges eines Kupplungsaktors, bei welchem ein Anschlag im Bereich einer den maximalen Verfahrweg kennzeichnenden Position während eines Testbetriebes durch den Kupplungsaktor angefahren wird. Bei einem Verfahren legt bei Nichterkennung des Anschlages der Kupplungsaktor während des Testbetriebes einen Verfahrweg zurück, bei welchem eine Wegbegrenzung durch den Anschlag umgangen wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines maximalen Verfahrweges eines Kupplungsaktors, bei welchem ein Anschlag im Bereich einer den maximalen Verfahrweg kennzeichnenden Position während eines Testbetriebes durch den Kupplungsaktor angefahren wird
Aus der DE 10 2005 028 844 A1 ist ein Verfahren zum stromlosen Referenzieren einer Kupplungsposition bei nicht selbsthaltender Kupplungsaktorik bekannt. Dabei wird ein Elektromotor, welcher das Getriebe im Aktor bewegt, in Richtung „Kupplung AUF“ oder Richtung „Kupplung ZU“ bestromt. Anschließend wird der Elektromotor so lange bestromt, bis ein Anschlag erreicht ist und ein Aktorstillstand eingetreten ist. Mittels einer Kupplungssensorik wird die erreichte Kupplungsposition ermittelt. Die so erreichte Kupplungsposition im Stillstand des Aktors wird als Kupplungsreferenzposition für den weiteren Betrieb der Kupplung zugrunde gelegt.
Diese Anschlagposition unterliegt aber mechanischen Fertigungstoleranzen, welche sich aus den Einzeltoleranzen der den hydrostatischen Kupplungsaktor bildenden Bauteile ergibt. Durch diese Toleranzen unterliegt der Testbetrieb zur Bestimmung der Anschlagposition einer Wegbegrenzung, d.h. der Verfahrweg des Kupplungsaktors muss aufgrund von Einschränkungen bei der Verwendung im Fahrzeug und zum Schutz der verbauten Kupplung limitiert werden. In der Produktion muss geprüft werden, ob der maximal mögliche Verfahrweg auch tatsächlich erreicht wird. Dabei kann es auftreten, dass aufgrund von geringen Toleranzen in der internen Wegmessung fälschlicherweise der Anschlag nicht erreicht wird. In diesem Fall ist der Testbetrieb fehlgeschlagen, da der Anschlag nicht erkannt wurde. Die weitere Verwendung der Aktorik wird unterbunden, da das Vertrauen in die Aktorik nicht vorhanden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Einstellung eines maximalen Verfahrweges eines Kupplungsaktors einzugeben, bei welchem auch Verfahrwege angefahren werden können, die außerhalb der Limitierungen liegen, die bei der Verwendung im Fahrzeug gelten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei Nichterkennung des Anschlages des Aktors während des Testbetriebes ein Verfahrweg zurückgelegt wird, bei welchem eine Wegbegrenzung durch den Anschlag umgangen wird. Dies hat den Vorteil, dass durch eine zusätzliche Funktion zum Verfahren des Aktors eine vorhandene Limitierung ignoriert wird oder durch eine erweiterte Limitierung ersetzt wird. Dadurch kann das Vertrauen in die Aktorik bei Nichterkennung des Anschlages wieder hergestellt werden. Die Aktorik wird dann zum Betrieb im Fahrzeug zugelassen.
Vorteilhafterweise wird während des Testbetriebes zur Umgehung der Wegbegrenzung ein Verfahrweg mit einer modifizierten Begrenzung des maximalen Verfahrweges eingestellt. Durch die Verwendung einer anderen Limitierung kann somit trotz nicht erkannten Anschlages der Testbetrieb zur Feststellung des maximalen Verfahrweges durchgeführt werden und die Kupplungsaktorik als in Ordnung befunden werden.
In einer Alternative wird während des Testbetriebes zur Umgehung der Wegbegrenzung eine Positionsvorgabe für den maximalen Verfahrweg eingestellt, bei welcher der Testbetrieb ausgeführt wird, wenn der Anschlag nicht erkannt wird. Somit wird der Testbetrieb auch als erfolgreich anerkannt, wenn der Anschlag nicht erkannt wurde.
In einer Ausgestaltung wird der Testbetrieb einmalig während einer Erst-Inbetriebnahme des Kupplungsaktors ausgeführt. Dabei handelt es sich um eine einmalige Ausnahme von der Positionsbegrenzung im Rahmen der Erst-Inbetriebnahme, die am Bandende der Herstellung des Kupplungsaktors durchgeführt wird.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon soll anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.
Es zeigt:

1 ein Ausführungsbeispiel eines hydrostatischen Kupplungsaktors zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

In 1 ist ein hydrostatischer Kupplungsaktor 1 dargestellt, wie dieser in einem automatisierten Kupplungsbetätigungssystem in einem Fahrzeug verwendet wird. Der Kupplungsaktor 1 umfasst einen Geberzylinder, enthaltend ein Gehäuse 2 und einen in dem Gehäuse 2 axial verlagerbaren, eine mit Druckmittel befüllte Druckkammer 3 mit Druck beaufschlagenden Kolben 4. Der Kolben 4 wird von einem Planetenwälzgetriebe 5, welches eine Hülse 6 aufweist, bewegt, wobei eine Gewindespindel 7 zwischen abwälzenden Planetenwälzkörpern 11 gelagert ist. Das Planetenwälzgetriebe 5 wird über die Gewindespindel 7 von einem Elektromotor 8 angetrieben, wobei die Drehbewegung des Elektromotors 8 in eine Längsbewegung der Hülse 6 umgesetzt wird.
An der Stirnseite der Gewindespindel 7 ist ein stempelförmiges Einstellelement 9 angeordnet. Dieses Einstellelement 9 kommt in Kontakt mit einer Scheibe 12 eines Nadellagers 13 im Moment der Anschlagposition. Die Position eines Kopfteiles 10 des stempelförmigen Einstellelementes 9 besitzt einen Abstand zur Stirnfläche der Gewindespindel 7, welcher von Fertigungstoleranzen des gesamten Kupplungsaktors 1 abhängt.
Die axiale Position des Einstellelementes 9 wird dabei während des Montageprozesses des Kupplungsaktors eingestellt. Dabei wird bei der Erst-Inbetriebnahme des Kupplungsaktors 1 ein Testbetrieb durchgeführt, bei welchem ein maximal möglicher Verfahrweg des Kupplungsaktors 1 getestet wird. Gemäß dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Kupplungsaktor 1 auch dann als zuverlässig erkannt, wenn der Anschlag nicht erkannt wird. Zu diesem Zweck ist in dem Testverfahren eine Funktion adaptiert, bei welcher der Kupplungsaktor 1 unter Umgehung der Wegbegrenzung getestet wird. In einer ersten Funktion wird mit einer modifizierten Maximalwegbegrenzung gearbeitet. Alternativ dazu kann in dem Testbetrieb eine zusätzliche Funktion integriert sein, bei welcher eine Positionsvorgabe erfolgt, die auch bei reduziertem Vertrauen in die Aktorik eingesetzt wird, d.h. die verwendet wird, wenn der Anschlag nicht erkannt wurde.
Bezugszeichenliste

1: Kupplungsaktor
2: Gehäuse
3: Druckkammer
4: Kolben
5: Planetenwälzgetriebe
6: Hülse
7: Gewindespindel
8: Elektromotor
9: Stempelförmiges Einstellelement
10: Kopfteil des Einstellelementes
11: Planetenwälzkörper
12: Scheibe
13: Nadellager

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102005028844 A1 [0002]

Claims

Verfahren zur Einstellung eines maximalen Verfahrweges eines Kupplungsaktors, bei welchem ein Anschlag im Bereich einer den maximalen Verfahrweg kennzeichnenden Position während eines Testbetriebes durch den Kupplungsaktor angefahren wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei Nichterkennung des Anschlages der Kupplungsaktor während des Testbetriebes einen Verfahrweg zurücklegt, bei welchem eine Wegbegrenzung durch den Anschlag umgangen wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Testbetriebes zur Umgehung der Wegbegrenzung ein Verfahrweg mit einer modifizierten Begrenzung des maximalen Verfahrweges eingestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Testbetriebes zur Umgehung der Wegbegrenzung eine Positionsvorgabe für den maximalen Verfahrweg eingestellt wird, bei welcher der Testbetrieb ausgeführt wird, wenn der Anschlag nicht erkannt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Testbetrieb einmalig während einer Erst-Inbetriebnahme des Kupplungsaktors ausgeführt wird.