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Die Erfindung betrifft eine Abgasanalyseanlage zur Analyse eines Abgases einer Verbrennungskraftmaschine. Die Abgasanalyseanlage weist einen ersten Abgaskanal, zum Leiten eines Abgasstroms zumindest eines Teils des Abgases der Verbrennungskraftmaschine, und einen zweiten Abgaskanal, zum Leiten eines Abgasstroms zumindest eines Teils des Abgases der Verbrennungskraftmaschine auf. Im zweiten Abgaskanal ist ein Mischer angeordnet, der zum Einleiten eines Verdünnungsgases in den Abgasstrom dient. Es ist zumindest ein Ventil zum Steuern der Abgasströme innerhalb des ersten Abgaskanals und des zweiten Abgaskanals vorgesehen. Stromab des Mischers ist ein Auslasskanal angeordnet, der an einer Zusammenführungsstelle mit dem ersten Abgaskanal und dem zweiten Abgaskanal fluidisch verbunden ist.
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Die Einhaltung der sich weltweit verschärfenden Abgasemissionsgrenzwerte erfordert zunehmend komplexere Abgasnachbehandlungssysteme für Verbrennungskraftmaschinen, wie zum Beispiel Verbrennungsmotoren. Wesentliche Funktionselemente der Abgasnachbehandlungssysteme sind zum Beispiel Katalysatoren bzw. Partikelfilter unterschiedlichster Konzeption, Materialzusammensetzung und Gestaltung. Die Entwicklung und Applikation dieser Systeme erfordern unter anderem eine genaue Quantifizierung der gesetzlich limitierten Abgaskomponenten. Neben den gesetzlich limitierten Abgaskomponenten, wie zum Beispiel Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und -dioxid, sowie Stickoxide, treten bei der Verbrennung im Verbrennungsmotor verschiedene andere gesetzlich nicht limitierte Abgaskomponenten auf, wie zum Beispiel Benzol, Toluol, Xylol, Aldehyde oder Ammoniak. Diese Abgaskomponenten sind entweder bereits im Kraftstoff enthalten und gelangen unverbrannt in das Abgas, oder sie werden bei der Verbrennung des Kraftstoffes gebildet.
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Zur Ermittlung zumindest eines Teils dieser Abgaskomponenten werden Abgasanalyseanlagen eingesetzt, in denen zumindest ein Teil des Abgases der Verbrennungskraftmaschine einer Abgasmessanlage zugeführt wird. Abgasmessanlagen weisen in aller Regel ein oder mehrere Systeme für die Messung von Standard-Abgaskomponenten wie Partikel, Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und -dioxid, Ammoniak, Amine sowie Sauerstoff auf. Es können auch Systeme für die Messung weiterer Abgaskomponenten vorgesehen sein.
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Herkömmliche Abgasanalyseanlagen lassen sich unterteilen in Abgasanalyseanlagen, die nur im unverdünnten Abgas messen, und solche, die nur im verdünnten Abgas messen. Sollen beide Messmethoden realisiert werden, werden zwei separate Abgasanalyseanlagen verwendet, von denen eine nur im unverdünnten Abgas misst und eine nur im verdünnten Abgas misst.
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Sensoren für die Ermittlung von Abgaskomponenten haben begrenzte Messbereiche. Bei einem Sensor zur Ermittlung der Konzentration einer Abgaskomponente bedeutet dies, dass der Sensor zuverlässig ab einer bestimmten Mindestkonzentration der Abgaskomponente im Abgas arbeitet und ggf. auch nur bis zu einer bestimmten Maximalkonzentration betrieben werden kann. Bei einer Überschreitung der Maximalkonzentration kann es zu Kontaminationen kommen, die eine Wartung der Abgasanalyseanlagen erforderlich macht.
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Somit kann es sinnvoll sein, bei geringen zu erwartenden Konzentrationen einer Abgaskomponente im unverdünnten Abgas zu messen. Bei sehr hohen Konzentrationen kann es hingegen erforderlich sein, das Abgas zu verdünnen und den Sensor somit wieder in seinem Messbereich nutzen zu können.
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Aus der
EP 2 410 326 B1 ist ein Gasanalysesystem bekannt, mit dem eine Partikelanzahl im Abgas eines Verbrennungsmotors gemessen wird, wobei im verdünnten Abgas gemessen wird. Hierzu wird aus einer Abgasführung eines Verbrennungsmotors ein Abgasstrom eines Teils des Abgases des Verbrennungsmotors in eine Abgasleitung des Gasanalysesystem geleitet. In der Abgasleitung ist ein Mischer vorgesehen, in dem dem Abgasstrom ein Verdünnungsgas, zum Beispiel Umgebungsluft, zugemischt wird. Die Abgasleitung führt zu einer Saugpumpe, wobei innerhalb der Abgasleitung Filter vorgesehen sind. Vor den Filtern zweigt eine Messleitung ab, die zu einem Abgasanalysegerät führt. Innerhalb des Abgasanalysegeräts wird die Partikelanzahl im Abgasstrom ermittelt und der Abgasstrom in die Umgebung abgeleitet. Um einen konstanten Volumenstrom des Abgasstroms zu gewährleisten, wird von dem Abgasanalysegerät der Volumenstrom des Abgasstroms in der Messleitung ermittelt. Durch eine Frischluftleitung wird ein Volumenstrom an Frischluft der Abgasleitung, zwischen den Filtern und der Saugpumpe, zugeleitet, wobei der Volumenstrom der Frischluft dem Volumenstrom des Abgasstroms in der Messleitung entspricht.
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US 8 794 048 B2 zeigt ein System zur Bestimmung der Partikelanzahl im Abgas eines Verbrennungsmotors, wobei die Partikelanzahl im verdünnten Abgas ermittelt wird. Das System weist einen Abgaseinlass auf, über den ein Abgasstrom eines Teils des Abgases des Verbrennungsmotors in einen Hauptdurchflusskanal eingeleitet wird. Innerhalb des Hauptdurchflusskanals ist eine Verdünnungseinrichtung vorgesehen, mittels derer ein Verdünnungsgas in den Hauptdurchflusskanal eingebracht wird, um den Abgasstrom zu verdünnen. Im Anschluss an die Verdünnungseinrichtung ist ein Abgasanalysegerät zur Bestimmung der Partikelanzahl im Abgasstrom angeordnet. Stromab des Abgasanalysegeräts ist eine Saugpumpe vorgesehen, die den Abgasstrom ansaugt. Stromauf des Mischers zweigt eine Bypassleitung von dem Hauptdurchflusskanal ab, der stromab des Abgasanalysegeräts und stromauf der Saugpumpe wieder mit dem Hauptdurchflusskanal zusammengeführt ist. Somit saugt die Saugpumpe verdünntes Abgas aus dem Hauptdurchflusskanal und unverdünntes Abgas aus der Bypassleitung an.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abgasanalyseanlage bereit zu stellen, die einen erweiterten Messbereich aufweist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Abgasanalyseanlage zur Analyse eines Abgases einer Verbrennungskraftmaschine, wobei die Abgasanalyseanlage einen ersten Abgaskanal, zum Leiten eines Abgasstroms zumindest eines Teils des Abgases der Verbrennungskraftmaschine, und einen zweiten Abgaskanal, zum Leiten eines Abgasstroms zumindest eines Teils des Abgases der Verbrennungskraftmaschine, aufweist. Ferner ist ein Mischer im zweiten Abgaskanal angeordnet, der zum Einleiten eines Verdünnungsgases in den Abgasstrom dient. Es ist zumindest ein Ventil zum Steuern der Abgasströme innerhalb des ersten Abgaskanals und des zweiten Abgaskanals vorgesehen. Stromab des Mischers ist ein Auslasskanal angeordnet, der an einer Zusammenführungsstelle mit dem ersten Abgaskanal und dem zweiten Abgaskanal fluidisch verbunden ist. Der Auslasskanal ist stromab der Zusammenführungsstelle mit einer Abgasmessanlage fluidisch verbunden.
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Der erste Abgaskanal leitet somit einen unverdünnten Abgasstrom zum Auslasskanal, wohingegen der zweite Abgaskanal, der mit dem Mischer versehen ist, einen mit Verdünnungsgas verdünnten Abgasstrom zum Auslasskanal leitet. Über das zumindest eine Ventil kann gesteuert werden, von welchem der beiden Abgaskanäle, also vom ersten Abgaskanal oder vom zweiten Abgaskanal, ein Abgasstrom zum Auslasskanal geleitet wird. Dadurch, dass der Auslasskanal mit der Abgasmessanlage verbunden ist, lässt sich somit wahlweise ein unverdünnter Abgasstrom aus dem ersten Abgaskanal oder ein verdünnter Abgasstrom aus dem zweiten Abgaskanal zur Abgasmessanlage leiten. Sowohl der unverdünnte Abgasstrom als auch der verdünnte Abgasstrom werden somit von derselben Abgasmessanlage analysiert.
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In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein weiterer Abgaskanal vorhanden ist, in dem ein Mischer zum Einleiten eines Verdünnungsgases angeordnet ist. Der zumindest eine weitere Abgaskanal ist an der Zusammenführungsstelle mit dem ersten Abgaskanal und dem zweiten Abgaskanal verbunden. Das mindestens eine Ventil steuert hierbei auch den Abgasstrom innerhalb des zumindest einen weiteren Abgaskanals.
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Somit wird eine Ausführungsform bereitgestellt, bei der mittels des zumindest einen Ventils gesteuert werden kann, durch welchen Abgaskanal der Abgasstrom geleitet wird. Die Mischer des zweiten Abgaskanals und des zumindest einen weiteren Abgaskanals können hierbei für unterschiedliche Verdünnungsstufen ausgebildet sein, so dass durch Auswahl, durch welchen der Abgaskanäle der Abgasstrom geleitet wird, die Verdünnungsstufe ausgewählt werden kann.
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Die Abgasmessanlage misst zumindest eine Abgaskomponente. Bei Überschreitung eines Schwellwertes für diese Abgaskomponente, zum Beispiel bei der Überschreitung einer bestimmten Konzentration dieser Abgaskomponente, kann der erste Abgaskanal geschlossen werden und der zweite Abgaskanal geöffnet werden, so dass nur ein verdünnter Abgasstrom die Abgasmessanlage erreicht. Bei Unterschreiten eines Schwellwertes kann der erste Abgaskanal geöffnet und der zweite Abgaskanal geschlossen werden, so dass nur ein unverdünnter Abgasstrom die Abgasmessanlage erreicht.
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Das mindestens eine Ventil kann hierbei ein Umschaltventil an der Zusammenführungsstelle umfassen, wobei mittels des Umschaltventils an der Zusammenführungsstelle die fluidische Verbindung zwischen dem Auslasskanal und dem ersten Abgaskanal geöffnet und geschlossen werden kann, und wobei mittels des Umschaltventils an der Zusammenführungsstelle die fluidische Verbindung zwischen dem Auslasskanal und dem zweiten Abgaskanal geöffnet und geschlossen werden kann.
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Somit kann das Umschalten des Abgasstroms von einem Abgaskanal zum anderen Abgaskanal mit einem einzigen Ventil, nämlich dem Umschaltventil an der Zusammenführungsstelle, erfolgen.
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Alternativ ist es auch denkbar, dass in dem ersten Abgaskanal ein erstes Absperrventil vorgesehen ist, mittels dessen der erste Abgaskanal geöffnet und geschlossen werden kann. Ferner ist in diesem Fall im zweiten Abgaskanal ein zweites Absperrventil vorzusehen, mittels dessen der zweite Abgaskanal geöffnet und geschlossen werden kann.
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Bei einer Ausgestaltung der Abgasanalyseanlage weist diese einen Einlasskanal auf, der stromauf der Zusammenführungsstelle und stromauf des Mischers an einer Aufteilungsstelle mit dem ersten Abgaskanal und mit dem zweiten Abgaskanal fluidisch verbunden ist. Mit anderen Worten wird der Einlasskanal an der Aufteilungsstelle in den ersten Abgaskanal und den zweiten Abgaskanal aufgeteilt. Der Einlasskanal weist einen Abgaseinlass auf, der an einer Entnahmestelle mit einem Abgastrakt der Verbrennungskraftmaschine verbunden ist. Zum Beispiel kann der Einlasskanal mit dem Abgaseinlass in ein Abgasendrohr eines Kraftfahrzeugs eingesteckt werden oder an einer Abzweigung an einer beliebigen Stelle des Abgastrakts mit einem Abgasrohr des Abgastrakts verbunden werden.
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Es ist auch möglich, dass der erste Abgaskanal und der zweite Abgaskanal jeweils einen Abgaseinlass aufweisen, wobei sowohl der erste Abgaskanal und der zweite Abgaskanal, jeweils mit ihren Abgaseinlässen, mit einer Entnahmestelle verbunden werden, zum Beispiel in ein Abgasendrohr eingeschoben werden.
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In einer beispielhaften Ausführungsform der Abgasanalyseanlage umfasst das mindestens eine Ventil ein Umschaltventil an der Aufteilungsstelle, wobei mittels des Umschaltventils an der Aufteilungsstelle die fluidische Verbindung zwischen dem Einlasskanal und dem ersten Abgaskanal geöffnet und geschlossen werden kann, und wobei mittels des Umschaltventils an der Aufteilungsstelle die fluidische Verbindung zwischen dem Einlasskanal und dem zweiten Abgaskanal geöffnet und geschlossen werden kann.
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Somit kann das Umschalten des Abgasstroms von einem Abgaskanal zum anderen Abgaskanal mit einem einzigen Ventil, nämlich dem Umschaltventil an der Aufteilungsstelle, erfolgen.
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Alternativ ist es auch denkbar, dass in dem ersten Abgaskanal ein erstes Absperrventil vorgesehen ist, mittels dessen der erste Abgaskanal geöffnet und geschlossen werden kann. Ferner ist in diesem Fall im zweiten Abgaskanal ein zweites Absperrventil vorzusehen, mittels dessen der zweite Abgaskanal geöffnet und geschlossen werden kann.
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Es ist ferner möglich, dass das zumindest eine Ventil sowohl ein Umschaltventil an der Zusammenführungsstelle als auch ein Umschaltventil an der Aufteilungsstelle umfasst. Somit können der erste Abgaskanal und der zweite Abgaskanal wahlweise vollständig fluidisch getrennt werden.
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Innerhalb des Einlasskanals kann ein Filter angeordnet sein. Es ist alternativ oder zusätzlich möglich, dass ein Filter im Auslasskanal angeordnet ist. Der bzw. die Filter sind vorzugsweise beheizt.
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Zumindest einer der Kanäle der Abgasanalyseanlage aus der Gruppe bestehend aus dem ersten Abgaskanal, dem zweiten Abgaskanal, dem Einlasskanal und dem Auslasskanal kann beheizt sein. Vorzugsweise sind alle Kanäle der Abgasanalyseanlage beheizt.
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Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Betreiben einer vorangehend beschriebenen Abgasanalyseanlage gelöst. Bei diesem Verfahren wird ein Abgasstrom zumindest eines Teils des Abgases einer Verbrennungskraftmaschine in die Abgasanalyseanlage eingeleitet. Das zumindest eine Ventil wird derart gesteuert, dass der Abgasstrom ausschließlich über den ersten Abgaskanal zur Abgasmessanlage geleitet wird. In der Abgasmessanlage wird die Konzentration zumindest einer Abgaskomponente des Abgases im Abgasstrom ermittelt. Wenn ein Schwellwert der Konzentration der zumindest einen Abgaskomponente überschritten wird, wird das zumindest einen Ventil derart gesteuert, dass der Abgasstrom ausschließlich über den zweiten Abgaskanal zur Abgasmessanlage geleitet wird, wobei dem Abgasstrom im Mischer ein Verdünnungsgas zugeführt wird.
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Über das zumindest eine Ventil wird somit gesteuert, von welchem der beiden Abgaskanäle, also vom ersten Abgaskanal oder vom zweiten Abgaskanal, ein Abgasstrom zum Auslasskanal geleitet wird. Dadurch, dass der Auslasskanal mit der einen Abgasmessanlage verbunden ist, lässt sich somit wahlweise ein unverdünnter Abgasstrom aus dem ersten Abgaskanal oder ein verdünnter Abgasstrom aus dem zweiten Abgaskanal zur Abgasmessanlage leiten. Sowohl der unverdünnte Abgasstrom als auch der verdünnte Abgasstrom werden somit von derselben Abgasmessanlage analysiert.
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Hierbei ist es möglich, dass ein Teil des Abgasstroms durch eine Bypassleitung geführt wird, die nicht zur Abgasmessanlage führt, um überschüssiges Abgasvolumen abzuleiten. Der Grund hierfür kann in einer begrenzten Aufnahmefähigkeit der Abgasmessanlage liegen.
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Die Abgasmessanlage misst die Konzentration zumindest einer Abgaskomponente. Bei Überschreitung eines Schwellwertes der Konzentration dieser Abgaskomponente kann der erste Abgaskanal geschlossen werden und der zweite Abgaskanal geöffnet werden, so dass nur ein verdünnter Abgasstrom die Abgasmessanlage erreicht. Bei Unterschreiten eines Schwellwertes kann der erste Abgaskanal geöffnet und der zweite Abgaskanal geschlossen werden, so dass nur ein unverdünnter Abgasstrom die Abgasmessanlage erreicht.
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Bei der zumindest einen Abgaskomponente kann es sich um zumindest eine Komponente aus der Gruppe von Komponenten bestehend aus Partikel, Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und -dioxid, Ammoniak, Amine und Sauerstoff handeln.
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Abgasemissionen werden auf Rollenprüfständen, Motorenprüfständen und zunehmend auch im realen Fahrbetrieb gemessen. Bei der Messung der Abgasemissionen auf einem Rollenprüfstand oder Motorenprüfstand ist die erfindungsgemäße Abgasanalyseanlage Bestandteil des Prüfstandaufbaus.
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Hierbei kann das zumindest eine Ventil auch von einer Prüfstandsautomatisierung, welche zur Überwachung und Steuerung des gesamten Prüfstands dient, gesteuert werden. Somit kann prädiktiv je nach Messpunkt eine Steuerung des Ventils zur Messung im unverdünnten Abgasstrom oder verdünnten Abgasstrom erfolgen.
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Die Figur zeigt schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Abgasanalyseanlage.
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In der Figur ist eine Abgasanalyseanlage dargestellt, die ein Abgasleitsystem 1 aufweist, durch welches Abgas eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs zu einer Abgasmessanlage 2 der Abgasanalyseanlage geleitet wird. Das Abgasleitsystem 1 umfasst einen Einlasskanal 3, der an einem Ende einen Abgaseinlass 4 aufweist. Der Einlasskanal 3 ist mit demjenigen Ende, das den Abgaseinlass 4 aufweist, in ein Endrohr 5 eines Abgastrakts des Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs eingeschoben. Somit kann ein Abgasstrom zumindest eines Teils des Abgases aus dem Abgastrakt direkt in den Einlasskanal 3 geleitet werden.
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In dem Einlasskanal 3 ist ein Filter 6 vorgesehen, mit dem der Abgasstrom vorgefiltert wird.
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An einer Aufteilungsstelle 7 an einem dem Abgaseinlass 4 entfernten Ende des Einlasskanals 3 wird der Einlasskanal 3 in einen ersten Abgaskanal 8 und einen zweiten Abgaskanal 9 aufgeteilt. Der Einlasskanal 3 ist somit sowohl mit dem ersten Abgaskanal 8 als auch mit dem zweiten Abgaskanal 9 verbunden. Stromab der Aufteilungsstelle 7 sind der erste Abgaskanal 8 und der zweite Abgaskanal 9 an einer Zusammenführungsstelle 10 zu einem Auslasskanal 11 zusammengeführt.
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Der Auslasskanal 11 leitet den Abgasstrom zur Abgasmessanlage 2, in der der Abgasstrom analysiert wird.
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In dem zweiten Abgaskanal 9 ist ein Mischer 14 vorhanden, der dazu dient, ein Verdünnungsgas, wie zum Beispiel Umgebungsluft oder Stickstoff, dem Abgasstrom im zweiten Abgaskanal 9 hinzuzumischen, um den Abgasstrom zu verdünnen.
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Um steuern zu können, durch welchen der beiden Abgaskanäle der Abgasstrom geleitet wird, also durch den ersten Abgaskanal 8 oder den zweiten Abgaskanal 9, ist an der Aufteilungsstelle 7 ein ersten Umschaltventil 12 und an der Zusammenführungsstelle 10 ein zweites Umschaltventil 13 angeordnet. Das erste Umschaltventil 12 ist eingangsseitig mit dem Einlasskanal 3 verbunden. Auslassseitig ist das erste Umschaltventil 12 mit dem ersten Abgaskanal 8 und dem zweiten Abgaskanal 9 verbunden. Mittels des Abgasmessanlage 2, oder mittels einer separaten Steuerung, wie zum Beispiel einer übergeordneten Steuerung für einen Prüfstand, kann das erste Umschaltventil 12 dahingehend gesteuert werden, ob der Abgasstrom aus dem Einlasskanal 3 mit dem ersten Abgaskanal 8 oder mit dem zweiten Abgaskanal 9 strömungsverbunden ist.
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Das zweite Umschaltventil 13 ist einlassseitig mit dem ersten Abgaskanal 8 und mit dem zweiten Abgaskanal 9 und ausgangseitig mit dem Auslasskanal 11 verbunden. Mittels der Abgasmessanalage 2 oder der separate Steuerung kann gesteuert werden, ob der erste Abgaskanal 8 oder der zweite Abgaskanal 9 mit dem Auslasskanal 11 strömungsverbunden ist.
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Mit dem ersten Umschaltventil 12 und dem zweiten Umschaltventil 13 kann somit einer der beiden Abgaskanäle 8, 9 vollständig geschlossen werden, so dass der Abgasstrom nicht durch den geschlossenen Abgaskanal strömt, sondern ausschließlich durch den geöffneten Abgaskanal 8, 9. Somit wird gesteuert, ob der Abgasmessanalage 2 ein unverdünnter Abgasstrom durch den ersten Abgaskanal 8 oder ein verdünnter Abgasstrom durch den zweiten Abgaskanal 9 zugeführt wird.
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Alternativ ist es auch möglich, nur eines der beiden beschriebenen Umschaltventile 12, 13 vorzusehen.
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Darüber hinaus ist es möglich, anstelle des ersten Umschaltventils 12 ein Absperrventil im ersten Abgaskanal 8 und ein weiteres Absperrventil im zweiten Abgaskanal 9, stromauf des Mischers 14, anzuordnen. Alternativ dazu oder zusätzlich kann auch das zweite Umschaltventil 13 durch ein Absperrventil im ersten Abgaskanal 8 und ein weiteres Absperrventil im zweiten Abgaskanal 9, stromab des Mischers 14, angeordnet sein.
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Die Abgasmessanlage 2 weist Sensoren zur Ermittlung von Abgaskomponenten auf, die einen begrenzten Messbereich haben. Bei einem Sensor zur Ermittlung der Konzentration einer Abgaskomponente bedeutet dies, dass der Sensor zuverlässig ab einer bestimmten Mindestkonzentration der Abgaskomponente im Abgas arbeitet und ggf. auch nur bis zu einer bestimmten Maximalkonzentration betrieben werden kann. Bei einer Überschreitung der Maximalkonzentration kann es zu Kontaminationen kommen, die eine Wartung der Abgasanalyseanlagen erforderlich macht.
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Bei einigen Abgasanalysen, zum Beispiel bei der Analyse von Abgasen eines Gasmotors, enthält das Abgas einen hohen Feuchtigkeitsanteil. Dadurch kann es verstärkt dazu kommen, dass der Taupunkt unterschritten wird und es im Abgasleitsystem 1 und der Abgasmessanlage 2 zu Kondensatbildung kommt. Ein weiteres Problem bei Abgasen mit hohem Feuchtigkeitsanteil kann darin bestehen, dass zwar Abgastrockner verwendet werden, diese jedoch nicht für die hohen Feuchtigkeitsanteile ausreichend dimensioniert sind, so dass die Feuchtigkeit zu Wasser kondensiert. Hierdurch kann es zum Ausfall der gesamten Abgasanalyseanlage kommen. Durch die Verdünnung des Abgasstroms kann der Taupunkt deutlich abgesenkt werden, um diese Probleme zu vermeiden.
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Durch die Möglichkeit zu steuern, ob der Abgasmessanlage 2 ein unverdünnter Abgasstrom oder ein verdünnter Abgasstrom zugeführt wird, kann zum einen verhindert werden, dass Sensoren kontaminiert werden, was eine kosten- und zeitintensive Wartung zur Folge hätte. Zum anderen können die Messbereiche der in der Abgasmessanlage 2 verbauten Sensoren vergrößert werden.
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Das Mischungsverhältnis am Mischer 14, also zum Beispiel der Volumenstrom des Verdünnungsgases im Verhältnis zum in den Mischer 14 eingeleiteten Volumenstroms des Abgasstroms, kann an die Abgasmessanlage 2 übermittelt werden. Der Mischer 14 kann auch über die Abgasmessanlage 2 oder die separate Steuerung derart gesteuert sein, dass der Volumenstrom des Verdünnungsgases steuerbar ist.
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Zumindest einer der Kanäle, also der Einlasskanal 3, der erste Abgaskanal 8, der zweite Abgaskanal 9 oder der Auslasskanal 11, sind beheizt. Vorzugsweise sind sämtliche der genannten Kanäle beheizt. Ferner ist auch der Filter 6 im Einlasskanal 3 vorzugsweise beheizt. Darüber hinaus können weitere Filter, vorzugsweise beheizte Filter, innerhalb des Abgasleitsystems 1 angeordnet sein.
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Innerhalb des Abgasleitsystems 1 oder der Abgasmessanlage 2 ist zudem zumindest eine Saugpumpe (nicht dargestellt) angeordnet, damit zumindest ein Teil des Abgases aus dem Endrohr 5 abgesaugt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abgasleitsystem
- 2
- Abgasmessanlage
- 3
- Einlasskanal
- 4
- Einlassöffnung
- 5
- Entnahmestelle (Endrohr)
- 6
- Filter
- 7
- Aufteilungsstelle
- 8
- erster Abgaskanal
- 9
- zweiter Abgaskanal
- 10
- Zusammenführungsstelle
- 11
- Auslasskanal
- 12
- erstes Umschaltventil
- 13
- zweites Umschaltventil
- 14
- Mischer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2410326 B1 [0007]
- US 8794048 B2 [0008]