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Die Erfindung betrifft einen Mähdrescher-Dreschkorb mit einem Befestigungs- und Trägerrahmen und mit mehreren voneinander beabstandeten, parallel zueinander montierten und als Dreschleisten dienenden Korbleisten, zwischen denen Öffnungen vorhanden sind, durch die Getreide und anderer Samen hindurchströmen kann, und mit Korbdrähten, welche die Korbleisten miteinander verbinden und quer zu den Korbleisten angeordnet sind.
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Bereits in den Unterlagen der
DE 69 04 984 U wird ein Dreschkorb beschrieben, der aus Rahmenleisten mit an diesen befestigten parallel zur Dreschtrommelachse angeordneten Korbleisten und letztere quer durchdringenden Korbdrähten gebildet ist. Die Korbdrähte bestanden zuvor aus einem Metalldraht, der durch Bohrungen in den Korbleisten gezogen und beidendig zur Arretierung mittels eines Hammers abgebogen ist.
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Um einen Rostansatz der Drähte zu verhindern, an denen sich aufgrund der Raumoberfläche Schmutz festsetzt, wodurch der Korb beim Dreschen von feuchtem Getreide und anderen Nichtkornbestandteilen zugesetzt wird, werden als Korbdrähte gehärtete Kunststoffdrähte wie zum Beispiel aus Nylon vorgeschlagen, die an ihren Enden mittels Spannhülsen in Bohrungen der Dreschkorbleisten befestigt sind.
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Auch die
EP 1 433 373 A2 befasst sich mit einem Dreschkorb für eine Gutbearbeitungseinheit, mit einer Reihe voneinander beabstandeter, parallel orientierter Stäbe, zwischen denen Öffnungen vorhanden sind, durch die Getreide hindurch strömen kann. Solche Dreschkörbe werden in landwirtschaftlichen Mähdreschern zur Ernte eingesetzt, wobei das Erntegut geschnitten, aufgenommen, gedroschen, getrennt und gereinigt wird. Das gewonnene Getreide wird in einem am Mähdrescher angeordneten Korntank gespeichert, von wo das Korn durch einen Entladeförderer auf einen Lastwagen, Anhänger oder ein anderes Aufnahmegefäß verbracht werden kann.
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Grundsätzlich gibt es drei Typen von Mähdreschern, nämlich einen konventionellen Tangential-Mähdrescher mit einer quer zur Fahrtrichtung angeordneten Dreschtrommel, unter der ein Dreschkorb als eine Einrichtung zum Trennen des gedroschenen Gutes steht, einen mit einer längs eingebauten Dreschtrommel versehenen Axialflussmähdrescher mit einem Rotor, der ein Gehäuse mit darin angeordnetem Rotor aufweist, um das Erntegut sowohl zu dreschen als auch zu trennen, und einen Hybridmähdrescher, der mit einem Tangentialdreschwerk sowie dahinter gesetztem Rotor oder Rotoren für die Restkornabscheidung aus dem Stroh ausgestattet ist.
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Die bei Tangential- oder bei Hybridmähdreschern quer orientierte Dreschtrommel ist in einem einstellbaren Abstand, nämlich einem verstellbaren Dreschspalt, zu einem Dreschkorb angeordnet, worin das Erntegut, im Zusammenwirken der Schlagleisten der Dreschtrommel, mit dem über dem Dreschkorb beschleunigten Erntestrang gedroschen wird.
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Ein Dreschkorb umfasst beispielsweise eine Reihe gerader Stäbe (Dreschkanten), die sich bei Tangential- oder Hybridmähdreschern parallel und bei Axialflussmähdreschern quer zur Drehachse der Dreschtrommel erstrecken. Der Korbrundung angepasste Drähte durchdringen die Stäbe und erstrecken sich um den Umfang des Dreschkorbs.
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Der als Außenrahmen dienende Dreschkorb besitzt einen Ein- und Ausgangsbereich sowie seitliche Abgrenzungen, die längsaxial seitlich links und seitlich rechts angeordnet sind und schließlich je nach Mähdreschertyp parallel oder quer zur Längs-/Fahrtrichtung des Mähdreschers montierte Dresch- oder Korbleisten, die zuoberst in der Regel Dreschkanten bilden sowie die genannten montierten Drähte.
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Da insbesondere grüne oder restfeuchte Strohstängel oder auch feuchte Maiskolben ein größeres Volumen haben, diese neigen dazu, den Dreschkorb zu verstopfen.
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In der
EP 1 433 373 A2 wird vorgeschlagen, dass zwischen den Stäben herausnehmbare Drähte angeordnet sind, die parallel zu den Stäben verlaufen. Diese Drähte vermindern die Öffnungsgröße des Dreschkorbs, sofern er bei Getreide mit kleineren Körner eingesetzt wird. Die Drähte sind vorzugsweise einzeln entfernbar, was eine große Anzahl möglicher Kombinationen von Anordnungen der Drähte erlaubt, so dass es möglich ist, den Separationspegel des Dreschkorbs zu variieren und somit die Effizienz des Mähdreschers den Erntebedingungen anzupassen. Die Stäbe können gleiche oder unterschiedliche Querschnitte besitzen.
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Die
DE 10 2010 061 863 A1 beschreibt einen Dreschkorb mit seitlichen Wangen (Abgrenzungen), die parallel zueinander orientiert und voneinander beabstandet sind. Zwischen diesen Wangen sind sogenannte Bogenleisten verteilt, die ebenfalls parallel zueinander und zu den Wangen orientiert und voneinander beabstandet sind. Quer zu den Wangen und den Bogenleisten, das heißt in axialer Richtung des Dreschkorbs, sind Dreschleisten vorgesehen. Die Wangen, die Bogenleisten und die Dreschleisten bilden die tragende Struktur des Dreschkorbs. Durch die Dreschleisten sind sich in Umfangsrichtung erstreckende Korbdrähte hindurchgeführt, die als Siebbelag dienen sollen. Auch in diesem Dreschkorb sind die Korbdrähte deutlich unterhalb der Dreschkanten angeordnet.
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Zusätzlich wird ein zweiter Dreschabschnitt beschrieben, in dem Fingerleisten an rechteckigen Stäben befestigt sind, die sich zwischen den Wangen erstrecken und durch einen geeigneten Verstellantrieb synchron um ihre Längsachsen drehbar sind.
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Die
JP H08-51854 A zeigt einen Mähdrescher-Dreschkorb mit einem Befestigungs- und Trägerrahmen und mit mehreren voneinander beabstandeten, parallel zueinander montierten Korbleisten, zwischen denen Öffnungen vorhanden sind, durch die Getreide und anderen Samen hindurchströmen können. Die quer zu den Korbleisten angeordneten Korbdrähte werden in jeder übernächsten Korbleiste durch vorhandene, etwa mittig und äquidistant angeordnete Bohrungen und in den dazwischenliegenden Korbleisten in randseitig eingefrästen Nuten gehalten. Durch diese Anordnung ragen die Innenkanten der Korbleisten mit den Bohrungen jeweils gegenüber den Innenkanten der Korbleisten mit den Nuten und gegenüber den Korbdrähten nach innen hervor.
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Die
JP 2004-275085 A beschreibt einen Mähdrescher-Dreschkorb der eingangs genannten Art, bei dem die Korbdrähte in vorhandenen Durchbrechungen der Korbleisten gehalten werden, wodurch die Korbdrähte deutlich unterhalb der Dreschkanten angeordnet sind. Die Korbdrähte können im Querschnitt rund, dreieckig, viereckig oder fünfeckig ausgebildet sein.
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Bei allen vorgenannten Konstruktionen besitzen die Dreschkörbe hervorstehende Korbleisten, über die der durch den Dreschspalt eingezogene Erntestrang hinweggeführt werden muss. Der Erntestrang muss, bevor er die nächste Dreschkante erreicht, ein durch die Korbdrähte und die Bogenleisten begrenzten tieferliegenden Raum überwinden. Neben der holprigen Bewegung des Stranges, von einer zur nächsten Kante, erfährt der Erntestrang Kompressionen und Dekompressionen, was insbesondere bei trockenen brüchigen Strohsträngen zu einem Zerreisen und der Entstehung von Bruchstroh führt. Indessen bei restfeuchtem bis restgrünem, voluminösen Strohstängeln rammeln sich diese gerne ineinander und verdichten den Strang im Dreschspalt. Durch die nicht kontinuierliche Bewegung wird vor, im Dreschspalt und am Ausgang der durchschießende Erntestrang in der Art behindert, dass dieser die im Dreschspalt sich lösenden einzelnen Körner oft erst nach hinten verlagert, verlangsamt an die Zentrifugalscheidung abgibt und der Korb und die nachfolgende Restkornabscheidung zusätzlich belastet werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Mähdrescher-Dreschkorb nach Anspruch 1 vorgeschlagen, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Korbdrähte in allen Korbleisten derart eingelassen sind, dass sie an der Innenseite im Wesentlichen bündig mit den Korbleisten abschließen. Unter einem bündigen Abschluss sind auch solche Ausführungsformen zu verstehen, bei denen die Korbdrähte nur geringfügig, das heißt maximal 3 mm, vorzugsweise maximal 1 mm unterhalb oder oberhalb der zum Korbinnenraum gerichteten Korbleistenkante liegen. Anders als in den nach dem Stand der Technik beschriebenen Ausführungsbeispielen besitzen die Korbleisten keine Bohrungen zur Durchführung der Drähte, sondern eingefräste Nuten mit einer Nutbreite, die vorzugsweise ein Befestigen der Drähte an den Korbleisten gestatten. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung wird ein Pressgitter gebildet. Der über die Dreschtrommel aufgenommene Erntestrang, der unter anderem ein- und vorgepresst Ähren enthält, gleitet über diese nach unten unnachgiebigen Presszellen, die unmittelbar von unten beziehungsweise außen zentripetal einen sofort einschießenden massiven Gegenpressdruck nach innen ausbilden. Dieser Druck zerlegt am Dreschkorbeingang sämtliche eingeführten Ähren, die sich sofort auflösen, um die Körner zur Zentrifugalabscheidung freizugeben. Durch diese neue Dreschkorbausbildung werden sämtliche Ähren zuvorderst aufgelöst und der Korb kann mit der Abscheidung der Körner unmittelbar intensiv zuvorderst anfangen.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. So wird als Material für die Korbdrähte vorzugsweise ein Federstahl oder ein gehärteter Stahl gewählt, der durch Schweißen befestigt wird. Prinzipiell können nach der vorliegenden Erfindung sämtliche Teile des Dreschkorbs auch aus Stahl, insbesondere einem gehärtetem Stahl bestehen.
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Die Korbdrähte sind nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung herausnehmbar und liegen eingeklemmt in nutenförmigen Korbleistenausnehmungen.
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Die Korbdrähte sind vorzugsweise im Querschnitt rund.
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Die Korbleisten oder die Korbdrähte können einen rechteckigen, runden, ovalen oder anderen Querschnitt aufweisen, wobei es im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenso möglich ist, alternierend nebeneinander Korbleisten bzw. Korbdrähte mit unterschiedlichen Profilquerschnitten anzuordnen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen
- 1-3 jeweils unterschiedliche Ansichten des erfindungsgemäßen Dreschkorbes für einen Mähdrescher.
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In den meisten Anwendungsfällen sind die erfindungsgemäßen Dreschkörbe Teil eines landwirtschaftlichen Mähdreschers, der beispielsweise als radangetriebenes Fahrzeug ausgebildet sein kann. Der Mähdrescher besitzt ein Schneidwerk, mit dem das Erntegut geschnitten und anschließend über eine Schrägförderung der Dreschtrommel zugeführt wird.
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Um eine Beschädigung der Trommeln zu verhindern, ist am Ende des Schrägförderers und am Anfang der Dreschtrommel eine Steinfangmulde vorgesehen. Die Dreschtrommel drischt als Gutbearbeitungseinheit und trennt das Erntegut, wobei der erfindungsgemäße Dreschkorb prinzipiell sowohl als Teil der Drescheinheit als auch als Trenneinheit verwendet werden kann.
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Getreide und Spreu, die durch den Dreschkorb auf eine Zuführungseinrichtung fallen, werden einem Reinigungssystem zugeführt, in dem die Spreu entfernt und das saubere Getreide und andere saubere Samen einem Körnertank zugeführt werden.
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Gedroschenes und von Getreide befreites Stroh wird durch einen Auslass des Dreschspaltes von der Gutbearbeitungseinheit (Dreschwerk) ausgestoßen und an einen Schüttler, Hybridscheiderotoren oder eine Auslasstrommel aufgegeben, welche das vom Restkorn befreite Stroh an der Rückseite des Mähdreschers auswirft.
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Der erfindungsgemäße Dreschkorb ist Teil der Gutbearbeitungseinheit.
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Der Trägerrahmen des Dreschkorbs wird aus Wangen 10, 11, Bogenleisten 13, 14 und als Dreschleisten dienenden Korbleisten 16 gebildet, die im gleichen Abstand parallel zueinander angeordnet sind und vertikal zu den Bogenleisten 13, 14 verlaufen. Am vorderen Ende des Dreschkorbs, dem Einlaufbereich ist vorzugsweise ein schräg zuführendes Einlaufblech 17 vorgesehen. Zwischen den Korbleisten 16 und vertikal hierzu angeordnet sind Korbdrähte 18 vorgesehen, die in die Korbleisten beziehungsweise Nuten der Korbleisten derart reibschlüssig eingelassen sind, dass sie an der Innenseite bündig mit den Korbleisten 16 abschließen. Dies geht insbesondere aus 2 hervor, die eine Draufsicht auf die Innenseite des Dreschkorbes zeigt. Die vorliegende Erfindung umfasst jedoch auch solche Ausführungsformen, in denen die Korbdrähte 18 schräg, das heißt unter einem Winkel ≤ 90 zu den Korbleisten angeordnet sind.
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Der Dreschkorb kann einstückig oder aus verschiedenen Segmenten zusammengesetzt sein, die jeweils unterschiedliche Abstände der Dreschleisten und/oder Korbdrähte besitzen.