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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Klimatisieren eines Fahrzeugs, das Fahrzeug aufweisend eine Erfassungsvorrichtung, eine Bereitstellvorrichtung, einen Verbrennungsmotor, eine Elektromaschine, eine Kupplungsvorrichtung und eine Klimatisierungsvorrichtung mit einem bidirektional betreibbaren Klimakompressor zur Klimatisierung des Fahrzeugs, wobei der Klimakompressor mit der Elektromaschine mechanisch wirkverbunden ist und die Elektromaschine durch die Kupplungsvorrichtung mit dem Verbrennungsmotor mechanisch wirkverbindbar ist, wobei bei geschlossener Wirkverbindung zwischen dem Verbrennungsmotor und der Elektromaschine die Elektromaschine in einer ersten Drehrichtung betrieben wird. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere Hybridfahrzeug, aufweisend eine Erfassungsvorrichtung, einen Verbrennungsmotor, eine Elektromaschine, eine Kupplungsvorrichtung und eine Klimatisierungsvorrichtung mit einem bidirektional betreibbaren Klimakompressor zur Klimatisierung des Fahrzeugs, wobei der Klimakompressor mit der Elektromaschine mechanisch wirkverbunden ist und die Elektromaschine durch die Kupplungsvorrichtung mit dem Verbrennungsmotor mechanisch wirkverbindbar ist, wobei bei geschlossener Wirkverbindung zwischen dem Verbrennungsmotor und der Elektromaschine die Elektromaschine in einer ersten Drehrichtung betreibbar ist.
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In der modernen Fahrzeugtechnik ist es bekannt, Fahrzeuge als Hybridfahrzeuge auszugestalten, die neben einem Verbrennungsmotor zumindest eine weitere Elektromaschine als Antrieb aufweisen Ein besonders sparsamer Betrieb des jeweiligen Fahrzeugs kann dadurch bereitgestellt werden.
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Um eine Klimatisierung des Fahrzeugs bereitstellen zu können ist es ferner bekannt, über eine Elektromaschine, die zum Beispiel über eine schaltbare Kupplungsvorrichtung mit dem Verbrennungsmotor mechanisch wirkverbunden ist, einen Klimakompressor einer Klimatisierungsvorrichtung anzutreiben. Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn dieser Klimakompressor bidirektional betreibbar ist. Dadurch kann bei einem Stillstand des Verbrennungsmotors bei dem insbesondere die mechanische Wirkverbindung zwischen dem Verbrennungsmotor und der Elektromaschine getrennt ist, der Klimakompressor in einer umgekehrten Drehrichtung durch die Elektromaschine angetrieben wird im Vergleich zur Drehrichtung bei laufenden Verbrennungsmotor, siehe beispielsweise die
DE 10 2012 208 318 A1 sowie die
DE 10 2014 214 306 . Die Trennung der mechanischen Wirkverbindung zwischen Elektromaschine und Verbrennungsmotor ist dann vereinfacht möglich, beispielsweise durch einen entsprechend gestalteten Freilauf.
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Dabei ist zu beachten, dass die Elektromaschine bevorzugt als ein Startergenerator ausgebildet ist und zum Starten des Verbrennungsmotors mit diesem über die Kupplungsvorrichtung mechanisch wirkverbunden sein muss. Dies steht in Konkurrenz mit der oben beschriebenen Standklimatisierung mit einem bezüglich der Drehrichtung umgekehrten Betrieb der Elektromaschine. Als problematisch hat sich insgesamt herausgestellt, eine Entscheidungsgrundlage für eine Steuerung und/oder Regelung bereitzustellen, die sowohl eine gute Klimatisierung des Fahrzeugs, als auch eine Betriebssicherheit und einen insgesamt effektiven Betrieb des Fahrzeugs ermöglicht.
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Es ist somit Aufgabe der Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bei Verfahren zum Klimatisieren eines Fahrzeugs sowie bei Fahrzeugen zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Klimatisieren eines Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug bereitzustellen, die in einfacher und kostengünstiger Art und Weise eine besonders gute und gleichzeitig bezüglich eines effizienten Gesamtbetriebs des Fahrzeugs sichere und effektive Klimatisierung des Fahrzeugs auch bei einem Stillstand des Verbrennungsmotors ermöglichen.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Klimatisieren eines Fahrzeugs gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 sowie durch ein Fahrzeug gemäß dem nebengeordneten Anspruch 9 gelöst. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale, die im Zusammenhang mit einem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeug und jeweils umgekehrt, so das bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Klimatisieren eines Fahrzeugs, das Fahrzeug aufweisend eine Erfassungsvorrichtung, eine Bereitstellvorrichtung, einen Verbrennungsmotor, zumindest eine Elektromaschine, eine Kupplungsvorrichtung und eine Klimatisierungsvorrichtung mit einem bidirektional betreibbaren Klimakompressor zur Klimatisierung des Fahrzeugs, wobei der Klimakompressor mit der Elektromaschine mechanisch wirkverbunden ist und die Elektromaschine durch die Kupplungsvorrichtung mit dem Verbrennungsmotor mechanisch wirkverbindbar ist, wobei bei geschlossener Wirkverbindung zwischen dem Verbrennungsmotor und der Elektromaschine die Elektromaschine in einer ersten Drehrichtung betrieben wird. Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- a) Erfassen eines ersten Entscheidungsparameters für eine Klimatisierungsentscheidung durch die Erfassungsvorrichtung bei Vorliegen eines Stillstands des Verbrennungsmotors,
- b) Erfassen eines zweiten Entscheidungsparameters für die Klimatisierungsentscheidung durch die Erfassungsvorrichtung bei Vorliegen eines Klimatisierungsbedarfs des Fahrzeugs,
- c) Erfassen eines dritten Entscheidungsparameters für die Klimatisierungsentscheidung durch die Erfassungsvorrichtung bei Vorliegen einer ausreichend vorhandenen elektrischen Energie für einen motorischen Betrieb der Elektromaschine,
- d) Bereitstellen der Klimatisierungsentscheidung durch die Bereitstellvorrichtung bei Vorliegen aller Entscheidungsparameter in den Schritten a), b) und c), und
- e) Betreiben der Elektromaschine bei in Schritt d) bereitgestellter Klimatisierungsentscheidung bei geöffneter Kupplungsvorrichtung in einer zweiten Drehrichtung durch die Bereitstellvorrichtung, wobei die zweite Drehrichtung der ersten Drehrichtung entgegengesetzt ist, zum Antreiben des Klimakompressors der Klimatisierungsvorrichtung zur Klimatisierung des Fahrzeugs.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist für einen Einsatz in einem Fahrzeug vorgesehen, dass neben einem Verbrennungsmotor zumindest eine weitere Elektromaschine aufweist. Das Fahrzeug kann bevorzugt als ein Hybridfahrzeug ausgebildet sein. Die Elektromaschine und der Verbrennungsmotor sind über eine bevorzugt schaltbare Kupplungsvorrichtung mechanisch wirkverbindbar. Durch die Kupplungsvorrichtung kann insbesondere eine aktive Entkopplung zwischen dem Verbrennungsmotor und der zumindest einen Elektromaschine bereitgestellt werden. So können zum Beispiel die Elektromaschine als Riemenstartergenerator und die Kupplungsvorrichtung als eine schaltbare Riemenscheibe ausgebildet sein. Ein unabhängiger Betrieb der Elektromaschine und des Verbrennungsmotors ohne gegenseitige Beeinflussung kann dadurch bereitgestellt werden. Gleichzeitig ist ein Klimakompressor der Klimatisierungsvorrichtung mit der Elektromaschine mechanisch wirkverbunden. Das bedeutet, dass sich bei einem Betrieb der Elektromaschine automatisch auch ein Betrieb des Klimakompressors der Klimatisierungsvorrichtung einstellt. Der Klimakompressor ist als ein bidirektional betreibbarer Klimakompressor ausgebildet. Das bedeutet, dass er seine Funktionalität innerhalb der Klimatisierungsvorrichtung bereitstellen kann, unabhängig von einer Drehrichtung, in der er von der Elektromaschine angetrieben wird. Bei einer geschlossenen Kupplungsvorrichtung, also bei einer bestehenden mechanischen Wirkverbindung zwischen der Elektromaschine und sowohl dem Verbrennungsmotor als auch der Klimatisierungsvorrichtung, dreht sich die Elektromaschine und damit auch der Klimakompressor der Klimatisierungsvorrichtung in einer ersten Drehrichtung. Ferner weist ein Fahrzeug zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens eine Erfassungsvorrichtung auf, die zum Erfassen von Daten verschiedenster Parameter und Variablen ausgebildet ist. Die Erfassungsvorrichtung kann als eine einzige Vorrichtung ausgebildet sein oder aus mehreren Vorrichtungen zusammengesetzt sein. Auch können im Fahrzeug bereits vorhandene Vorrichtungen wie beispielsweise Sensoren durch beziehungsweise als eine Erfassungsvorrichtung im Sinne der Erfindung verwendet werden, um die für das erfindungsgemäße Verfahren nötigen Daten zu erfassen. Insgesamt wird durch eine Erfassungsvorrichtung im Sinne der Erfindung jegliche Vorrichtung verstanden, durch die für eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens nötigen Parameter erfasst werden können. Auch weist darüber hinaus ein Fahrzeug noch eine Bereitstellvorrichtung auf, durch die die Daten und Parameter, die durch die Erfassungsvorrichtung erfasst werden, ausgewertet, bewertet und verarbeitet werden. Auch eine derartige Bereitstellvorrichtung kann als eine Vorrichtung oder durch mehrere Vorrichtungen gebildet sein, die wiederum jeweils auch bereits im Fahrzeug vorhanden sein können.
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Im ersten Schritt a) eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch die Erfassungsvorrichtung ein erster Entscheidungsparameter erfasst. Dieser erste Entscheidungsparameter betrifft den Verbrennungsmotor, insbesondere einen Stillstand des Verbrennungsmotors. Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist für eine Klimatisierung des Fahrzeugs bei stillstehendem Verbrennungsmotor vorgesehen. Durch ein Erfassen des ersten Entscheidungsparameters, der bei einem Vorliegen eines Stillstands des Verbrennungsmotors durch die Erfassungsvorrichtung erkannt beziehungsweise festgelegt wird, kann somit sichergestellt werden, dass dieser Zustand des Fahrzeugs, also insbesondere ein stillstehender Verbrennungsmotor, vorliegt.
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Der nächste Schritt b) eines erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft ein Erfassen eines zweiten Entscheidungsparameters durch die Erfassungsvorrichtung. Dieser zweite Entscheidungsparameter betrifft ein Vorliegen eines Klimatisierungsbedarfs des Fahrzeugs. Ein derartiger Klimatisierungsbedarfs kann zum Beispiel durch einen Benutzer des Fahrzeugs angezeigt werden, beispielsweise durch eine entsprechende Bedienung einer Eingabevorrichtung der Klimatisierungsvorrichtung. Auch eine automatische Erkennung eines Klimatisierungsbedarfs ist denkbar, beispielsweise basierend auf Temperaturen beziehungsweise Temperaturdifferenzen innerhalb und/oder außerhalb des Fahrzeugs. Durch ein derartiges Vorliegen eines Klimatisierungsbedarfs kann eine Information darüber bereitgestellt werden, ob eine Klimatisierung derzeit nötig ist oder nicht. Unnötig vorgenommene Klimatisierungen und der damit verbundene unnötige Energieverbrauch können dadurch vermieden werden. Eine Steigerung der Energieeffizienz beim Betrieb eines Fahrzeugs bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann dadurch bereitgestellt werden.
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Im dritten Schritt c) wird weiterhin durch die Erfassungsvorrichtung ein dritter Entscheidungsparameter erfasst. Dieser dritte Entscheidungsparameter betrifft die elektrische Energie, die für ein Betreiben der Elektromaschine bei einem Betrieb der Klimatisierungsvorrichtung nötig ist. Bei einer Klimatisierung des Fahrzeugs gemäß dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren wird der Klimakompressor der Klimatisierungsvorrichtung bei stillstehendem Verbrennungsmotor durch die Elektromaschine angetrieben. Dadurch wird elektrische Energie verbraucht. Im vorliegenden Schritt c) wird nun ein dritter Entscheidungsparameter erfasst, der darauf gerichtet ist, ob genügend elektrische Energie im Fahrzeug vorrätig ist. Genügend vorrätig im Sinne der Erfindung bedeutet insbesondere, dass für ein späteres Starten des Verbrennungsmotors, das zumeist und bevorzugt ebenfalls durch die Elektromaschine vorgenommen wird, ausreichend elektrische Energie vorrätig ist. Ferner kann eine genügend vorhandene elektrische Energie auch besonders bevorzugt umfassen, dass auch ein Betrieb weiterer elektrischer Systeme des Fahrzeugs, beispielsweise eine Lichtanlage, eine Schließanlage oder ähnliches, durch eine Klimatisierung gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren nicht oder zumindest nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Eine bezüglich eines Gesamtbetriebs des Fahrzeugs besonders sichere Durchführung einer Klimatisierung gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren kann dadurch sichergestellt werden.
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Im folgenden Schritt d) werden durch die Bereitstellungsvorrichtung die in den Schritten a), b) und c) erfassten Entscheidungsparameter ausgewertet und insbesondere bei einem Vorliegen sowohl des ersten, als auch des zweiten, als auch des dritten Entscheidungsparameters eine Klimatisierungsentscheidung bereitgestellt. Mit anderen Worten wird in diesem Schritt d) eines erfindungsgemäßen Verfahrens durch die Bereitstellungsvorrichtung überprüft, ob die Voraussetzungen aller drei Entscheidungsparameter erfüllt sind beziehungsweise ob alle drei Entscheidungsparameter vorliegen. Nur bei einem positiven Ergebnis der Überprüfung, also bei gleichzeitigem Vorliegen eines stillstehenden Verbrennungsmotors, eines Klimatisierungsbedarfs und einer ausreichend vorhandenen elektrischen Energie, wird im Schritt d) eines erfindungsgemäßen Verfahrens die Klimatisierungsentscheidung bereitgestellt. Auf diese Weise kann besonders einfach sichergestellt werden, dass alle in den Schritten a) bis c) eines erfindungsgemäßen Verfahrens erfassten Entscheidungsparametern berücksichtigt werden.
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Wird in Schritt d) die Klimatisierungsentscheidung bereitgestellt, wird im folgenden Schritt e) die eigentliche Klimatisierung durchgeführt. Dafür wird die Klimatisierungsvorrichtung, insbesondere der Klimakompressor der Klimatisierungsvorrichtung, durch die Elektromaschine angetrieben. Durch die geöffnete Kupplungsvorrichtung ist ein Betrieb der Elektromaschine in einer zweiten Drehrichtung, entgegengesetzt zur ersten Drehrichtung bei geschlossener Kupplungsvorrichtung, möglich. Dies bringt beispielsweise den Vorteil mit sich, dass die Kupplungsvorrichtung, die insbesondere als eine Entkopplungsvorrichtung ausgebildet sein kann, mechanisch einfacher ausgestaltet sein kann. Durch das Vorliegen aller in den Schritten a) bis c) erfassten Entscheidungsparameter und der darauf in Schritt d) bereitgestellten Klimatisierungsentscheidung können durch diese Klimatisierung alle Vorteile bereitgestellt werden, die bereits bei den entsprechenden Schritten a) bis d) beschrieben worden sind. Eine für einen Gesamtbetrieb des Fahrzeugs besonders sichere, gleichzeitig effektive und besonders energieeffiziente Klimatisierung des Fahrzeugs bei einem Stillstand des Verbrennungsmotors kann auf diese Weise durch ein erfindungsgemäßes Verfahren bereitgestellt werden. Auch ein Komfort für den Benutzer kann verbessert werden, da eine kostenoptimale und energieeffiziente Klimatisierung des Fahrzeugs auch bei stillstehendem Verbrennungsmotor ermöglicht werden kann. Eine derartige Klimatisierung wird insbesondere auch als Stand-Klimatisierung bezeichnet.
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Ferner kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass in Schritt a) zum Erkennen eines vorliegenden Stillstands des Verbrennungsmotors ein aktuell vorhandener Stillstand des Verbrennungsmotors und eine zu erwartende Dauer des vorliegenden Stillstands des Verbrennungsmotors erkannt wird, wobei für die zu erwartende Dauer des Stillstands ein Startwunsch eines Benutzers des Fahrzeugs und/oder ein Fahrzeugzustand, insbesondere eine Fahrzeuggeschwindigkeit, ausgewertet werden. Auf diese Weise kann nicht nur sichergestellt werden, dass der Verbrennungsmotor aktuell stillsteht, sondern auch, dass dieser Stillstand über eine gewisse Dauer beibehalten werden wird. Zur Erkennung der Dauer kann bevorzugt beispielsweise ein Startwunsch eines Benutzers des Fahrzeugs ausgewertet werden. Als ein derartiger durch einen Benutzer hervorgerufenen Startwunsch kann zum Beispiel eine Betätigung eines Start-Stopp-Knopfes des Fahrzeugs oder eine Pedalbetätigung durch den Benutzer ausgewertet werden. Ferner kann alternativ oder zusätzlich ein Fahrzeugzustand ausgewertet werden. Als Fahrzeugzustand ist insbesondere bevorzugt eine Fahrzeuggeschwindigkeit ein möglicher Hinweis auf eine Dauer eines vorhandenen Stillstands des Verbrennungsmotors, beispielsweise bei einem ebenfalls stillstehenden Fahrzeug oder bei einem Fahrzeug, das sich mit stehendem Verbrennungsmotor in einem Rekuperationsbetrieb oder einem Segelbetrieb befindet. In allen Fällen kann aus der Fahrzeuggeschwindigkeit zumindest eine Abschätzung vorgenommen werden, wie groß die Dauer des derzeitig vorliegenden Stillstands des Verbrennungsmotors noch anhalten wird. Einen weiteren Fahrzeugzustand stellt beispielsweise ein Ladezustand eines elektrischen Energiespeichers dar. Ist dieser Ladezustand niedrig, kann ein Aufladen des elektrischen Energiespeichers durch den Verbrennungsmotor bevorstehen. Ein vorliegender Stillstand des Verbrennungsmotors würde in diesem Fall beendet. Insgesamt kann eine Durchführung einer Klimatisierung beziehungsweise Stand-Klimatisierung gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren somit abhängig davon durchgeführt werden, wie lang die erkannte Dauer des vorliegenden Stillstands ist, beispielsweise nur dann, wenn diese erkannte Dauer 10s, bevorzugt 30s oder länger ist. Standklimatisierungen über nur eine kurze Zeitspanne, die zum Einen zumeist keine große Änderung einer Klimatisierung des Fahrzeugs bewirken können und zum Anderen insbesondere mit einer erhöhten Belastung der beteiligten Komponenten des Fahrzeugs einhergehen können, können dadurch vermieden werden.
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Darüber hinaus kann ein erfindungsgemäßes Verfahren dahingehend ausgebildet sein, dass in Schritt b) zum Erkennen eines Klimatisierungsbedarfs des Fahrzeugs zumindest einer der folgenden Klimatisierungsparameter ausgewertet wird:
- - Klimatisierungswunsch eines Benutzers des Fahrzeugs,
- - Innentemperatur des Fahrzeugs,
- - Außentemperatur einer Umgebung des Fahrzeugs,
- - Sonneneinstrahlung auf das Fahrzeug.
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Dabei ist auch diese Liste nicht abgeschlossen, so dass, falls sinnvoll und möglich, auch weitere Klimatisierungsparameter zum Erkennen eines Klimatisierungsbedarfs des Fahrzeugs in Schritt b) eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgewertet werden können. Ein von einem Benutzer geäußerter Klimatisierungswusch stellt insbesondere einen bevorzugten Klimatisierungsparameter dar. Dieser Klimatisierungswunsch kann beispielsweise durch den Benutzer direkt über eine Eingabevorrichtung der Klimatisierungsvorrichtung, beispielsweise einem Dreh- und/oder Schieberegler oder einen berührungsempfindlichen Bildschirm, eingegeben werden. Aus einer Innentemperatur und/oder einer Außentemperatur können beispielsweise auch automatisch ein Klimatisierungsbedarf hergeleitet werden, beispielsweise wenn zumindest eine dieser Temperaturen einen entsprechend eingestellten Grenzwert überbeziehungsweise unterschreitet. So kann zum Beispiel ein Klimatisierungsbedarf bestehen, wenn die Innentemperatur des Fahrzeugs und/oder die Außentemperatur einer Umgebung des Fahrzeugs einen Wert von etwa 21 °C bis 25°C überschreiten. Auch eine hohe Luftfeuchte im Innenraum des Fahrzeugs kann einen Klimatisierungsbedarf begründen. Ferner kann auch, insbesondere unabhängig von einer vorherrschenden Außentemperatur, eine Sonneneinstrahlung auf das Fahrzeug eine Innentemperatur und damit eine Klimatisierung des Fahrzeugs beeinflussen, so dass auch eine derartige Sonneneinstrahlung als Klimatisierungsparameter auf einen Klimatisierungsbedarf des Fahrzeugs hindeuten kann. Insgesamt kann durch die Auswertung von Klimatisierungsparametern der Klimatisierungsbedarf des Fahrzeugs genauer bestimmt werden.
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Auch kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass in Schritt c) zum Erkennen einer ausreichend vorhandenen elektrischen Energie ein Ladezustand eines elektrischen Energiespeichers und/oder eine durch Rekuperation durch zumindest eine zweite Elektromaschine bereitstellbare elektrische Energie ausgewertet werden. Für eine Klimatisierung gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren wird in Schritt e) der Klimakompressor der Klimatisierungsvorrichtung durch die Elektromaschine angetrieben. Dafür muss genügend elektrische Energie vorhanden sein. Dieser Entscheidungsparameter wird in Schritt c) eines erfindungsgemäßen Verfahrens abgeprüft. Dabei ist insbesondere unerheblich, aus welcher Quelle die elektrische Energie zum Betrieben der Elektromaschine stammt, so lange nur genügend elektrische Energie vorhanden ist. Bevorzugt kann die elektrische Energie durch einen elektrischen Energiespeicher und/oder durch einen Rekuperationsvorgang bereitgestellt werden. Bei einem derartigen Rekuperationsvorgang wird mechanische Bewegungsenergie des Fahrzeugs durch eine weitere, zweite Elektromaschine in elektrische Energie umgewandelt, die dann von der ersten Elektromaschine zum Antreiben des Klimakompressors der Klimatisierungsvorrichtung verwendet werden kann. Der Verbrennungsmotor des Fahrzeugs steht währenddessen bevorzugt still. Durch eine Auswertung eines Ladezustands des elektrischen Energiespeichers und/oder der durch die Rekuperation bereitstellbaren elektrischen Energie kann somit auf besonders einfache Art und Weise festgestellt und darüber hinaus auch sichergestellt werden, dass für den Betrieb der Elektromaschine in Schritt e) eines erfindungsgemäßen Verfahrens genügend elektrische Energie vorhanden ist.
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Ferner kann ein erfindungsgemäßes Verfahren dahingehend ausgebildet sein, dass in Schritt d) bei der Bereitstellung der Klimatisierungsentscheidung zusätzlich zu den in den Schritten a), b) und c) erfassten Entscheidungsparametern zumindest einer der folgenden Umgebungsparameter für die Klimatisierungsentscheidung berücksichtigt wird:
- - Fahrzeugumgebung,
- - Geländeprofil,
- - Wetterprognose,
- - Verkehrslage,
- - Verkehrszeichen.
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Dabei ist diese Liste nicht abgeschlossen, so dass, falls sinnvoll und möglich, auch weitere Umgebungsparameter für die Klimatisierungsentscheidung in Schritt d) berücksichtigt werden können. So beinhaltet eine Fahrzeugumgebung im Sinne der Erfindung beispielsweise Informationen darüber, wo und in welcher Umgebung sich das Fahrzeug befindet. Insbesondere können für diese Fahrzeugumgebung zum Beispiel GPS-Daten des Fahrzeugs ausgewertet werden. Eine Position des Fahrzeugs in einer Stadt kann beispielsweise auf eine zu erwartende kürzere Dauer eines Stillstands des Verbrennungsmotors, beispielsweise an einer roten Ampel, hinweisen. Im Vergleich dazu kann eine Position des Fahrzeugs auf einer Autobahn auf einen längeren Rekuperationsbetrieb und/oder Segelbetrieb des Fahrzeugs mit stillstehendem Verbrennungsmotor schließen lassen. Auch ein längeres Gefälle, eine Information, die einem Geländeprofil als Umgebungsparameter entnommen werden kann, kann auf einen lang andauernden Stillstand des Verbrennungsmotors hinweisen. Eine Wetterprognose kann, beispielsweise bei einer Fahrt in ein Gebiet mit hoher prädizierter Sonneneinstrahlung, auf einen zukünftig erhöhten Klimatisierungsbedarf schließen lassen. Auch eine Verkehrslage, beispielsweise ein Stau, in dem sich das Fahrzeug befindet, kann einen erheblichen Einfluss auf eine Dauer eines Stillstands des Verbrennungsmotors aufweisen. Durch die Erfassung von Verkehrszeichen, beispielsweise einer Geschwindigkeitsbegrenzung, kann eine Ermittlung eines zukünftigen Klimatisierungsbedarfs verbessert werden. So kann beispielsweise eine Information darüber, ob in naher Zukunft eine Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit möglich ist oder ob demnächst Bremsmanöver anstehen, den erfassten Verkehrszeichen entnommen werden. Diese Information wiederum hat einen Einfluss auf eine Länge einer Phase mit stillstehendem Motor und somit auf den Klimatisierungsbedarf. Zusammenfassend kann insgesamt durch eine Einbeziehung von zusätzlichen Parametern, insbesondere Umgebungsparametern, die Klimatisierungsentscheidung verbessert werden.
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Darüber hinaus kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass in Schritt d) bei der Bereitstellung der Klimatisierungsentscheidung zusätzlich zu den in den Schritten a), b) und c) erfassten Entscheidungsparametern ein Benutzerprofil berücksichtigt wird. Ein Benutzerprofil im Sinne der Erfindung beinhaltet bevorzugt Informationen über den derzeitigen Benutzer des Fahrzeugs, beispielsweise über dessen Fahrweise. So kann beispielsweise bei einem Fahrer mit sportlichem Fahrstil darauf geschlossen werden, dass die Dauer von Stillständen des Verbrennungsmotors generell kürzer ausfallen werden, als bei einem Fahrer mit einer sparsamen Fahrweise. Eine weitere Verbesserung der Genauigkeit der Klimatisierungsentscheidung in Schritt d) eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann somit durch die zusätzliche Berücksichtigung eines Benutzerprofils bereitgestellt werden.
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Ferner kann ein erfindungsgemäßes Verfahren dahingehend ausgebildet sein, dass in Schritt d) durch die Klimatisierungsvorrichtung zusätzlich oder alternativ zur Klimatisierung des Fahrzeugs ein Kältespeicher des Fahrzeugs aufgeladen wird. Auf diese Weise kann ermöglicht werden, thermische Energie für einen späteren Zeitpunkt im Kältespeicher zu speichern. Eine noch bessere Ausnützung eines Stillstands des Verbrennungsmotors für eine Klimatisierung kann dadurch bereitgestellt werden. Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass das Vorhandensein eines derartigen Kältespeichers auch in Schritt d) bei der Klimatisierungsentscheidung mit berücksichtigt wird, sowohl als Quelle thermischer Energie als auch als zu füllender Speicher thermischer Energie. Eine Klimatisierung, insbesondere eine Stand-Klimatisierung, eines Fahrzeugs kann dadurch insgesamt verbessert werden.
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Besonders bevorzugt kann ferner bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass nach Schritt e) bei Wegfall zumindest eines der den Schritten a), b) und c) erfassten Entscheidungsparameter der Betrieb der Elektromaschine in der zweiten Drehrichtung beendet wird, insbesondere dass durch einen Betrieb der Elektromaschine in der ersten Drehrichtung bei geschlossener Kupplungsvorrichtung der Verbrennungsmotor gestartet wird. Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren wird in Schritt e) die Elektromaschine in einer zweiten Drehrichtung betrieben um die Klimatisierungsvorrichtung anzutreiben. Gemäß dieser besonders bevorzugten Weiterentwicklung eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die in den Schritten a) bis c) erfassten Entscheidungsparameter auch nach dem Beginn der Ausführung des Schritts e) eines erfindungsgemäßen Verfahrens weiter überwacht werden. Auf diese Weise kann ein Wegfall zumindest eines dieser erfassten Entscheidungsparameter zeitnah erkannt werden. Da durch einen derartigen Wegfall zumindest eines der Entscheidungsparameter sich die Entscheidungsgrundlage ändert, welche in Schritt d) eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Klimatisierungsentscheidung geführt hat, ist es gemäß dieser Weiterentwicklung vorgesehen, automatisch den Betrieb der Elektromaschine in der zweiten Drehrichtung und damit die Klimatisierung einzustellen. Ein Betrieb der Elektromaschine in der zweiten Drehrichtung und damit eine Stand-Klimatisierung ohne ein Vorliegen aller in den Schritten a) bis c) eines erfindungsgemäßen Verfahrens erfassten Entscheidungsparameter kann dadurch sicher vermieden werden. Besonders bevorzugt kann ferner vorgesehen sein, dass anschließend die Elektromaschine bei geschlossener Kupplungsvorrichtung in der ersten Drehrichtung betrieben wird um den Verbrennungsmotor zu starten. Ein nahtloser Übergang im Betriebsablauf des Fahrzeugs kann dadurch sichergestellt werden. Da insbesondere der Klimakompressor bidirektional betreibbar ausgebildet ist, kann durch diesen Betrieb der Elektromaschine auch sofort eine Fortführung der Klimatisierung durch ein Antreiben des Klimakompressors der Klimatisierungsvorrichtung in der ersten Drehrichtung bereitgestellt werden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Fahrzeug, insbesondere Hybridfahrzeug, aufweisend eine Erfassungsvorrichtung, einen Verbrennungsmotor, eine Elektromaschine, eine Kupplungsvorrichtung und eine Klimatisierungsvorrichtung mit einem bidirektional betreibbaren Klimakompressor zur Klimatisierung des Fahrzeugs, wobei der Klimakompressor mit der Elektromaschine mechanisch wirkverbunden ist und die Elektromaschine durch die Kupplungsvorrichtung mit dem Verbrennungsmotor mechanisch wirkverbindbar ist, wobei bei geschlossener Wirkverbindung zwischen dem Verbrennungsmotor und der Elektromaschine die Elektromaschine in einer ersten Drehrichtung betreibbar ist. Ein erfindungsgemäßes Fahrzeug ist dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug eine Bereitstellungsvorrichtung zum Ausführen eines Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung aufweist. Auf diese Weise können sämtliche Eigenschaften und Vorteile, die bereits ausführlich in Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß dem ersten Aspekt Erfindung beschrieben worden sind, auch durch ein Fahrzeug gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung bereitgestellt werden.
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Besonders bevorzugt kann bei einem erfindungsgemäßen Fahrzeug vorgesehen sein, dass das Fahrzeug einen durch die Klimatisierungsvorrichtung aufladbaren Kältespeicher aufweist. In einem derartigen Kältespeicher kann thermische Energie gespeichert werden. Auf diese Weise kann ermöglicht werden, thermische Energie für einen späteren Zeitpunkt bereitzustellen. Eine noch bessere Ausnützung eines Stillstands des Verbrennungsmotors für eine Klimatisierung kann dadurch bereitgestellt werden. So kann beispielsweise während eines Rekuperationsbetriebs, bei dem wie oben beschrieben der Verbrennungsmotor stillsteht und mechanische Bewegungsenergie des Fahrzeugs durch eine weitere, zweite Elektromaschine in elektrische Energie umgewandelt wird, diese erzeugte elektrische Energie verwendet werden, um über die Elektromaschine den Klimakompressor der Klimatisierungsvorrichtung zu betreiben. Eine Speicherung der im Rekuperationsbetrieb zurückgewonnenen mechanischen Bewegungsenergie des Fahrzeugs in Form von thermischer Energie kann dadurch bereitgestellt werden. Eine zukünftige Klimatisierung des Fahrzeugs kann dann zumindest zum Teil durch die im Kältespeicher gespeicherte thermische Energie bereitgestellt werden. Eine Begrenzung einer Klimatisierung, insbesondere der Klimatisierung des Fahrzeugs bei stillstehendem Verbrennungsmotor, durch die vorhandene beziehungsweise bereitstellbare elektrische Energie kann dadurch zumindest vermindert werden.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zu verschiedenen Ausführungsbeispielen in der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Figuren hervorgehenden Merkmale, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumliche Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein. Elemente mit gleicher Funktion und/oder Wirkungsweisen sind in den 1 bis 4 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen schematisch:
- 1 ein erfindungsgemäßes Verfahren,
- 2 Schritt d) eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 3 ein schematischer Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- 4 ein erfindungsgemäßes Fahrzeug.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren gezeigt, dessen Schritt d) in 2 detailliert schematisch in einer möglichen Ausgestaltungsform abgebildet ist. 3 zeigt schematisch einen möglichen zeitlichen Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Im Folgenden werden die drei Figuren daher gemeinsam beschrieben.
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In den ersten drei Schritten a), b) und c) eines erfindungsgemäßen Verfahrens, in 1 mit A, B beziehungsweise C bezeichnet, werden Entscheidungsparameter 31, 32, 33 erfasst, die im nächsten Schritt d), in 1 mit D bezeichnet, als Grundlage einer Bereitstellung einer Klimatisierungsentscheidung 30 dienen. In Schritt a) wird ein erste Entscheidungsparameter 31 erfasst, der eine Information über einen Stillstand 40 eines Verbrennungsmotors 11 eines Fahrzeugs 10 (nicht mit abgebildet) beinhaltet. Diese Information kann beispielsweise eine zu erwartende Dauer 44 des Stillstands 40 umfassen, siehe hierzu 3. Diese Dauer 44 wiederum kann insbesondere zum Beispiel von einem möglichen bevorstehenden Startwunsch 45, beispielsweise ausgelöst durch einen Benutzer des Fahrzeugs 10, und/oder einem Fahrzeugzustand 46, beispielsweise einer Fahrzeuggeschwindigkeit oder einem Ladezustand 42, abhängen, siehe 2. Der Stillstand 40 des Verbrennungsmotors 11 liegt für eine gewisse Dauer 44 vor. In Schritt b) eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird ferner ein zweiter Entscheidungsparameter 32 basierend auf einem Klimatisierungsbedarf 41 erfasst. Dieser Klimatisierungsbedarf 41 kann direkt durch einen Benutzer des Fahrzeugs 10 vorgegeben werden. Auch eine automatische Bestimmung des Klimatisierungsbedarfs 41, beispielsweise aus einer Innen- oder Außentemperatur des Fahrzeugs 10 oder einer Sonneneinstrahlung auf das Fahrzeug 10, kann erfindungsgemäß vorgesehen sein. Als weiterer dritter Entscheidungsparameter 33 wird in Schritt c) eines erfindungsgemäßen Verfahrens ein Vorhandensein von genügend elektrischer Energie verwendet. Genügend im Sinne der Erfindung bedeutet insbesondere, dass bei einer vollständigen Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens keine oder zumindest keine wesentliche Beeinträchtigung von anderen elektrischen Systemen des Fahrzeugs 10 zu erwarten sind. Die elektrische Energie kann beispielsweise durch einen elektrischen Energiespeicher, alternativ oder zusätzlich direkt durch eine Rekuperationsbetrieb des Fahrzeugs 10, bereitgestellt werden. Da die Quelle der elektrischen Energie nicht ausschlaggebend ist, sind in 2 diese dritten Entscheidungsparameter 33 mit einer ODER-Verknüpfung verknüpft dargestellt. Insgesamt müssen, ebenfalls abgebildet in 2, alle drei Entscheidungsparameter 31, 32, 33 gleichzeitig vorliegen, damit in Schritt d) die eigentliche Klimatisierungsentscheidung 30 getroffen werden kann. Dies ist in 2 durch die Verknüpfung aller Entscheidungsparameter 31, 32, 33 durch eine UND-Verknüpfung dargestellt. In diese Klimatisierungsentscheidung 30 können auch noch weitere Parameter einfließen, beispielsweise Umgebungsparameter wie zum Beispiel ein Geländeprofil oder eine Verkehrslage, oder ein Benutzerprofil. In 3 sind in der mittleren Abbildung die drei Entscheidungsparameter 31, 32, 33 gezeigt, wobei bei einem Vorliegen aller drei Entscheidungsparameter 31, 32, 33 die Klimatisierungsentscheidung 30 bereitgestellt wird. Bei bereitgestellter Klimatisierungsentscheidung 30 wird anschließend in Schritt e), in 1 mit E bezeichnet, eine Elektromaschine 12 des Fahrzeugs 10 betrieben, um einen Klimakompressor 15 einer Klimatisierungsvorrichtung 14 des Fahrzeugs 10 (jeweils nicht mit abgebildet) anzutreiben. Diese Klimatisierung des Fahrzeugs 10 erfolgt somit bei stillstehendem Verbrennungsmotor 11 und kann daher auch als Stand-Klimatisierung bezeichnet werden. Das Antreiben erfolgt insbesondere in einer zweiten Drehrichtung 60, siehe die untere Abbildung in 3. Ermöglicht ist dies durch den Einsatz eines bidirektional betreibbaren Klimakompressors 15 in der Klimatisierungsvorrichtung 14. In 3 in der unteren Abbildung ist die jeweilige Drehrichtung 50,60 gezeigt, in der die Elektromaschine 12 betrieben wird. Die Elektromaschine 12 ist über eine Kupplungsvorrichtung 13 (nicht mit abgebildet) mit dem Verbrennungsmotor 11 schaltbar mechanisch wirkverbunden. Bei nicht stillstehendem Verbrennungsmotor 11 ist bei geschlossener Kupplungsvorrichtung 13 insbesondere ein Betrieb der Elektromaschine 12 nur in einer ersten Drehrichtung 50 möglich, welche der zweiten Drehrichtung 60 entgegengesetzt ist. Dies ist in der untersten Abbildung in 3 deutlich zu sehen. Insbesondere bei einem Wegfall zumindest eines der Entscheidungsparameter 31, 32, 33 und damit einem Ende der Klimatisierungsentscheidung 30, kann bevorzugt das Betreiben der Elektromaschine 12 in ihrer zweiten Drehrichtung 60 beendet werden. Besonders bevorzugt kann insbesondere die Elektromaschine 12 wieder in der ersten Drehrichtung 50 betrieben werden, um den Verbrennungsmotor 11 anzutreiben beziehungsweise zu starten. Eine für einen Gesamtbetrieb des Fahrzeugs 10 besonders sichere, gleichzeitig effektive und besonders energieeffiziente Klimatisierung des Fahrzeugs 10 bei einem Stillstand 40 des Verbrennungsmotors 11 kann auf diese Weise durch ein erfindungsgemäßes Verfahren bereitgestellt werden. Auch ein Komfort für den Benutzer kann verbessert werden, da eine Klimatisierung des Fahrzeugs 10 auch bei stillstehendem Verbrennungsmotor 11 ermöglicht werden kann.
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4 zeigt schematisch in der oberen Abbildung ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 10, das bevorzugt als ein Hybridfahrzeug ausgebildet sein kann und zum Ausführen eines Verfahrens ausgebildet ist, wie es oben beispielhaft zu den 1 bis 3 beschrieben wurde. Sämtliche Eigenschaften und Vorteile, die in Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren beschrieben wurden, können somit auch durch ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 10 bereitgestellt werden. Im Fahrzeug 10 ist ferner schematisch ein Verbrennungsmotor 11 angedeutet. In der unteren Abbildung der 4 ist schematisch eine mögliche Ausgestaltungform dieses Verbrennungsmotors 11 und weiterer Komponenten des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 10 gezeigt. Eine Elektromaschine 12, die beispielsweise als Riemen-Starter-Generator ausgebildet sein kann, ist über eine Kupplungsvorrichtung 13 mit dem Verbrennungsmotor 11 mechanisch wirkverbindbar. Die Kupplungsvorrichtung 13 kann zum Beispiel als ein einfacher Freilauf ausgebildet sein. Direkt und permanent mechanisch wirkverbunden mit der Elektromaschine 12 ist eine Klimatisierungsvorrichtung 14, insbesondere ein bidirektional betreibbarer Klimakompressor 15 der Klimatisierungsvorrichtung 14. Bei einem Stillstand 40 des Verbrennungsmotors 11, dem ersten Entscheidungsparameter 31, wird bei gleichzeitigem Vorliegen der beiden weiteren Entscheidungsparametern 32, 33, nämlich einem Klimatisierungswunsch und ausreichend vorhandener elektrischer Energie, die Elektromaschine 12 bei geöffneter Kupplungsvorrichtung 13 in einer zweiten Drehrichtung 60 (nicht mit abgebildet) betrieben und dadurch der Klimakompressor 15 der Klimatisierungsvorrichtung 14 angetrieben. Durch die gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführte Überprüfung der Entscheidungsparameter kann eine für einen Gesamtbetrieb des Fahrzeugs 10 besonders sichere, gleichzeitig effektive und besonders energieeffiziente Klimatisierung des Fahrzeugs 10 bei einem Stillstand 40 des Verbrennungsmotors 11 bereitgestellt werden. In der dargestellten Ausgestaltungsform weist das erfindungsgemäße Fahrzeug 10 ferner einen Kältespeicher 20 auf, der durch die Klimatisierungsvorrichtung 14 aufgeladen werden kann. Auf diese Weise kann ein Kältereservoir für eine spätere Verwendung geschaffen werden. Im Rahmen eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann dies auch während einer Stand-Klimatisierung bei stillstehendem Verbrennungsmotor 11 vorgenommen werden. Eine Effizienz einer Klimatisierung eines Fahrzeugs 10, insbesondere eine gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführte Stand-Klimatisierung, kann dadurch weiter gesteigert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 11
- Verbrennungsmotor
- 12
- Elektromaschine
- 13
- Kupplungsvorrichtung
- 14
- Klimatisierungsvorrichtung
- 15
- Klimakompressor
- 16
- Erfassungsvorrichtung
- 17
- Bereitstellvorrichtung
- 20
- Kältespeicher
- 30
- Klimatisierungsentscheidung
- 31
- erster Entscheidungsparameter
- 32
- zweiter Entscheidungsparameter
- 33
- dritter Entscheidungsparameter
- 40
- Stillstand
- 41
- Klimatisierungsbedarf
- 42
- Ladezustand
- 43
- Rekuperation
- 44
- Dauer
- 45
- Startwunsch
- 46
- Fahrzeugzustand
- 50
- erste Drehrichtung
- 60
- zweite Drehrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012208318 A1 [0003]
- DE 102014214306 [0003]