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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Warenausgabe nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs 1.
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Die Erfindung geht in einem zweiten Aspekt aus von einer Vorrichtung zur Warenausgabe nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs 6.
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Derartige Warenschränke werden benötigt, um beispielsweise im Supermarkt einem Kunden die Selbstbedienung zu ermöglichen
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Stand der Technik
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Zum Schutz von Waren, insbesondere besonders hochpreisigen und/oder diebstahlgefährdeten Waren wie Tabakwaren, sind im Stand der Technik, beispielsweise aus der Druckschrift
EP 2 526 532 B1 , Warenverkaufsautomaten, bekannt. Es ist aber gleichzeitig ein direkter Kundenzugriff auch auf solche Produkte erwünscht, um einen möglichst hohen Umsatz zu generieren.
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Die Druckschrift
DE 20 2015 104 526 U1 zeigt einen Warenschrank mit einem automatischen Schloss zum automatischen Verriegeln seiner beiden Schranktüren. Das automatische Schloss kann weiterhin einen elektrischen Öffnungsmechanismus aufweisen, der insbesondere fernsteuerbar ist, z.B. über eine Leitung oder bevorzugt über Funk, z.B. eine RFID-Anwendung, oder dergleichen. Dann kann ein Öffnen der Schranktüren in Abhängigkeit von einer Freigabe durch eine berechtigte Person, z.B. durch eine Verkäuferin, erfolgen.
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Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist, dass das Verkaufspersonal dazu den Warenschrank ständig im Blick haben muss, um zu erfahren, ob ein Kunde dem Warenschrank gerade eine Ware entnehmen möchte.
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Dadurch ist das Verkaufspersonal von anderen Tätigkeiten, z.B. dem üblichen Verkauf von Waren am Kassentisch, ständig abgelenkt, also auch zu Zeitpunkten, an denen gar keine aktuelle Kundenanfrage zum Öffnen des Warenschranks vorliegt.
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Aufgabenstellung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, welche die vorgenannten Nachteile überwinden und ein effizienteres Arbeiten des Verkaufspersonals unterstützen.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Das Verfahren zur Warenausgabe weist folgende Schritten auf:
- a. Anforderung einer Freigabe eines Warenzugriffs durch den Kunden;
- b. drahtlose Übertragung einer Freigabeanforderung auf eine tragbare Sende- und Empfangseinrichtung einer berechtigten Person;
- c. Melden des Eingangs der Freigabeanforderung an die berechtigte Person durch die tragbare Sende- und Empfangseinrichtung;
- d. Auslösen einer Freigabeanweisung durch die berechtigte Person;
- e. drahtlose Übertragung der Freigabeanweisung mittels der tragbaren Sende- und Empfangseinrichtung an den Warenschrank;
- f. zeitlich begrenzte Freigabe des Warenzugriffs durch den Warenschrank.
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Die Vorrichtung zur Warenausgabe weist zumindest Folgendes auf:
- - Einen Warenschrank, aufweisend:
- ○ Mittel zur Verhinderung und/oder Freigabe eines Warenzugriffs;
- ○ Mittel zur maschinellen Steuerung der vorgenannten Mittel zur Verhinderung und/oder Freigabe des Warenzugriffs;
- ○ Freigabeanforderungsmittel mit einer drahtlosen Sendeeinrichtung zum Senden einer Freigabeanforderung und
- ○ Mittel zum Empfang einer Freigabeanweisung,
- ○ einer Zeitmesseinrichtung zur zeitlichen Limitierung der Freigabe des Warenzugriffs; und weiterhin
- - eine tragbare Sende- und Empfangseinrichtung zum Empfang der Freigabeanforderung und zum Eingeben und Senden der Freigabeanweisung.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Anforderung in dem Verfahrensschritt a. kann, z.B. vom Kunden, mittels eines Tastendrucks direkt an dem Warenschrank erfolgen. Dazu kann der Warenschrank über Freigabeanforderungsmittel mit einer drahtlosen Sendeeinrichtung zum Senden der Freigabeanforderung aufweisen. Diese Freigabeanforderungsmittel können insbesondere einen Taster und eine drahtlose Sendeeinrichtung umfassen.
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Daraufhin erfolgt in Verfahrensschritt b. eine drahtlose Übertragung einer Freigabeanforderung auf eine tragbare Sende- und Empfangseinrichtung einer berechtigten Person. Diese tragbare Sende- und Empfangseinrichtung meldet den Eingang der Freigabeanforderung an die berechtigte Person, z.B. durch ein akustisches Signal und/oder einen Vibrationsalarm o.ä. Bei der tragbaren Sende- und Empfangseinrichtung handelt es sich beispielsweise um ein dafür optimiertes sogenanntes „Handheld“, das beispielsweise in Form eines Schlüsselanhängers ausgestaltet sein kann, es kann sich aber alternativ dazu auch um ein Mobiltelefon, ein Smartphone, etc. handeln. Insbesondere kann die tragbare Sende- und Empfangseinrichtung zweistückig ausgeführt sein, also aus einem separaten Empfangsteil und einem separaten Sendeteil bestehen. Dann kann die berechtigte Person mittels des Empfangsteils die Freigabeanforderung erhalten und mittels des Sendeteils die Freigabeanweisung erteilen. Dies kann ergonomisch sinnvoll sein, um beispielsweise das Empfangsteil mit dem Vibrationsalarm am Körper zu tragen und gleichzeitig das Sendeteil zur Bedienung ständig griffbereit zu halten.
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Somit kann die berechtigte Person in Verfahrensschritt c. beispielsweise durch ein akustisches Signal und/oder einen Vibrationsalarm auf die aktuelle Situation aufmerksam gemacht werden und kann eine Entscheidung über die Freigabe treffen. Gegebenenfalls kann sie mittels dieser tragbaren Sende- und Empfangseinrichtung daraufhin in Verfahrensschritt d. eine Freigabeanweisung auslösen. Dazu kann die tragbare Sende- und Empfangseinrichtung, insbesondere das besagte Sendeteil, eine Taste, insbesondere genau eine Taste, besitzen, wodurch das Risiko von Fehlbedienungen minimiert wird.
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Die Freigabeanweisung kann daraufhin in Verfahrensschritt e. mittels der tragbaren Sende- und Empfangseinrichtung drahtlos an den Warenschrank übermittelt werden. Der Warenschrank kann daraufhin in Verfahrensschritt f. zeitlich befristet den Warenzugriff freigeben. Diese Freigabe kann insbesondere durch eine maschinelle Entriegelung mindestens einer Verschlussklappe und/oder mindestens einer Tür des Warenschranks erfolgen. Die Mittel zur maschinellen Steuerung des Warenzugriffs können insbesondere eine motorgesteuerte Ver- und Entriegelungseinrichtung der mindestens einen Verschlussklappe und/oder mindestens einer Tür umfassen.
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Nach Ablauf eines vorgegebenen Zeitraums kann mittels der Zeitmesseinrichtung eine Überprüfung stattfinden, ob der Warenzugriff erneut verhindert ist, z.B. dadurch, dass die mindestens eine Verschlussklappe oder mindestens eine Tür wieder verriegelt ist. Dazu kann der Warenschrank Mittel zur Überprüfung des Verriegelungszustandes, beispielsweise Sensoren, insbesondere Magnet-, Leitfähigkeits-, elektrische Widerstands- und/oder Drucksensoren, aufweisen.
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Falls der Warenzugriff nach Ablauf des vorgegebenen Zeitraums immer noch möglich ist, kann ein Alarmsignal, insbesondere ein akustisches und/oder optisches Alarmsignal, ausgegeben werden, so dass beispielsweise das Kassenpersonal darauf aufmerksam wird und dieses Problem händisch lösen kann.
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Alternativ oder ergänzend kann das Alarmsignal auch auf die tragbare Sende- und Empfangseinrichtung, insbesondere auf das separate Empfangsteil, gesendet werden, um die berechtigte Person zu alarmieren.
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Die Mittel zur maschinellen Steuerung des Warenzugriffs können insbesondere eine motorgesteuerte Ver- und Entriegelungseinrichtung der Verschlussklappen und/oder Türen umfassen.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- 1 Einen Warenschrank;
- 2 einen dazugehörigen Taster;
- 3 ein Handheld.
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 zeigt einen Warenschrank 1. Dieser Warenschrank besitzt mehrere verriegelbare Verschlussklappen 11 zur Verhinderung und/oder Freigabe eines Warenzugriffs. Weiterhin besitzt der Warenschrank 1 einen in der Zeichnung nicht gezeigten Elektromotor mit einem dazugehörigen Ver- und Entriegelungsmechanismus zur gemeinsamen maschinellen Ver- und Entriegelung der Verschlussklappen 11.
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Der Warenschrank 1 besitzt weiterhin eine in der 2 dargestellte drahtlose Sendeeinrichtung 12 mit einem Taster 123 und einer Antenne 124 zur Freigabeanforderung. Dabei ist die Antenne 124 in der Zeichnung symbolisch dargestellt. Die Sendeeinrichtung 12 besitzt einen Mikroprozessor und einen kombinierten Programm- und Datenspeicher zur Abwicklung der Sende- und Empfangsvorgänge, welche zusätzlich auch die funktionale Steuerung des Elektromotors übernehmen. Weiterhin ist die Sendeeinrichtung 12 aus ökonomischen Gründen auch gleichzeitig als Empfangseinrichtung konzipiert.
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Wird der Taster 123 gedrückt, so sendet die Sendeeinrichtung 12 über ihre Antenne 124 eine Freigabeanforderung an den in der 3 dargestellten Handheld 2.
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Beim Handheld 2 handelt es sich um eine tragbare Sende- und Empfangseinrichtung. Er besitzt eine kombinierte Sende- und Empfangseinheit mit einer dazugehörigen Antenne 224. Außerdem besitzt der Handheld 2 eine Taste 223 zur Eingabe einer Freischaltungsanweisung.
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Will ein Kunde dem Warenschrank 1 eine Ware entnehmen, so betätigt er den Taster 123 der Sendeeinrichtung 12 des Warenschranks 1. Daraufhin wird die Freigabeanforderung drahtlos über die dazugehörige Antenne 123 an den Handheld 2 einer berechtigten Person gesendet. Der Handheld 2 empfängt diese Freigabeanforderung über seine in der Zeichnung symbolisch dargestellte Antenne 224 und benachrichtigt die berechtigte Person per Vibrationsalarm. Daraufhin wird die berechtigte Person auf die Situation aufmerksam, entscheidet über eine Freigabe und drückt gegebenenfalls die Taste 223 des Handhelds 2. Daraufhin sendet der Handheld 2 mittels seiner Antenne 224 drahtlos eine Freigabeanweisung an eine Empfangseinrichtung des Warenschranks 1. Im vorliegenden Fall ist die Empfangseinrichtung aus ökonomischen Gründen identisch mit der besagten Sendeeinrichtung 12. Diese steuert mit ihrem Prozessor und dem dazugehörigen kombinierten Programm- und Datenspeicher den Elektromotor, der über den Ver- und Entriegelungsmechanismus die Verschlussklappen 11 des Warenschranks 1 entriegelt. Der Kunde kann daraufhin die Ware entnehmen. Weiterhin besitzt der Warenschrank 1 eine Zeitmesseinrichtung. Diese wird ebenfalls über den Mikroprozessor realisiert. Nach Ablauf eines damit zu bestimmenden vorgegebenen Zeitraums überprüft der Mikroprozessor mittels eines Sensors den Verriegelungszustand der Verschlussklappen 11. Sind die Verschlussklappen 11 nach Ablauf des Zeitraums nicht wieder verriegelt, so ertönt über einen Lautsprecher des Warenschranks ein Warnsignal. Daraufhin wird das Personal, insbesondere die berichtigte Person auf den Missstand aufmerksam und kann Abhilfe schaffen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Warenschrank
- 11
- Verschlussklappe
- 12
- drahtlose Sendeeinrichtung
- 123
- Taster
- 124
- Antenne der drahtlosen Sendeeinrichtung
- 2
- Handheld
- 223
- Taste
- 224
- Antenne des Handhelds
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2526532 B1 [0004]
- DE 202015104526 U1 [0005]