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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines landwirtschaftlichen Arbeitsgeräts gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein landwirtschaftliches Arbeitsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 14.
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Eine derartiges Verfahren und ein derartiges Arbeitsgerät sind in der
DE 10 2015 105 967 A1 beschrieben. Zur Dokumentation eines Arbeitsvorgangs werden dort Betriebs- und/oder Bewegungsdaten eines Arbeitsgeräts drahtlos an ein mobiles Endgerät übermittelt und in einer dem Endgerät zugeordneten Speichereinheit abgelegt. Es wird vorgeschlagen, dass die derart gesammelten Daten nach Beendigung des Arbeitsvorgangs von dem mobilen Endgerät entnommen und zu Dokumentationszwecken weiterverarbeitet werden können.
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Nachteilig an dieser Ausführung ist, dass die Betriebs- und/oder Bewegungsdaten, welche in der beschriebenen Weise gewonnen werden, als Rohdaten vorliegen und somit nicht zu einer Optimierung des aktuellen Arbeitsvorgangs beitragen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein Verfahren zum Betreiben eines landwirtschaftlichen Arbeitsgeräts zu schaffen, welches die Nachteile des zitierten Stands der Technik überwindet und dem Bediener des Arbeitsgeräts die ermittelten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten während des Arbeitsvorgangs zu Informations- und/oder Optimierungszwecken zur Verfügung stellt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die an das mobile Endgerät übermittelten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten mittels einer Auswerteeinheit ausgewertet und aus der Auswertung abgeleitete Informationen einem Bediener über eine Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung angezeigt werden.
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Durch diese Maßnahme kann in vorteilhafter Weise die Rechenleistung des mobilen Endgeräts für die Datenauswertung genutzt werden. Betriebs- und/oder Bewegungsdaten, welche von der zumindest einen dem Arbeitsgerät zugeordneten Erfassungseinrichtung ermittelt worden sind, können somit unverarbeitet weitergeleitet werden. Dadurch müssen die Erfassungseinrichtungen keine wesentlichen Rechenkapazitäten bereitstellen. Zudem muss keine Zeit für einen Verarbeitungsprozess aufgewendet werden, wodurch die Datenübertragung an das mobile Endgerät somit sehr schnell erfolgen kann.
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Mobile Endgeräte im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Mobiltelefone oder Tablet-Computer. Derartige mobile Endgeräte sind üblicherweise mit leistungsstarken Rechenarchitekturen ausgestattet, welche eine schnelle Bearbeitung der ihnen zugeführten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten erlauben. Insbesondere verfügen sie oft mit Mehrkern-Recheneinheiten, welche die parallele Ausführung verschiedener Prozesse erlauben, wodurch die Auswertung der Betriebs- und/oder Bewegungsdaten unabhängig von anderen auf dem mobilen Endgerät ausgeführten Prozessen ausfall- bzw. absturzsicher ausgeführt werden kann.
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Einen zusätzlichen Vorteil bieten die üblicherweise großen und leuchtstarken berührungsempfindlichen als Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung dienenden Bildschirme der mobilen Endgeräte. Bei den während eines landwirtschaftlichen Arbeitsvorgangs auftretenden wechselnden und/oder schwierigen Lichtverhältnissen ist eine leuchtstarke und übersichtliche Darstellung der Bildschirminhalte von großem Nutzen.
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Üblicherweise sind mobile Endgeräte mit Übertragungsmitteln zur drahtlosen Kommunikation ausgerüstet. In vorteilhafter Weise ist der Bediener des Arbeitsgeräts bei der Betrachtung der Bildschirminhalte des mobilen Endgeräts nicht ortsgebunden. Dadurch kann er zur Wartung und/oder Einstellung des Arbeitsgerätes das mobile Endgerät mit sich führen, wodurch ihm die Betriebs- und/oder Bewegungsdaten sowie aus diesen abgeleitete Informationen stets zur Verfügung stehen.
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In alternativen Ausführungen können aber auch aus dem landwirtschaftlichen Umfeld bekannte Terminals erfindungsgemäß genutzt werden.
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Als Auswerteeinheit wird die Rechenarchitektur des mobilen Endgeräts in Verbindung mit einem geeigneten, herstellerseitig bereitgestellten Auswerteprogramm genutzt. Dieses Auswerteprogramm kann beispielsweise von dem Bediener auf dem mobilen Endgerät installiert werden. Dazu kann es beispielsweise über übliche Vertriebswege für Softwareprodukte bezogen werden. Es ist vorgesehen, dass das Auswerteprogramm plattformunabhängig auf mobilen Endgeräten verschiedener Fabrikate und/oder verschiedenen Typs lauffähig ist. Insbesondere ist das Auswerteprogramm mithilfe der berührungsempfindlichen Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung bedienbar.
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Nach der Auswertung der dem mobilen Endgerät von der zumindest einen Erfassungseinrichtung zugeführten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten des Arbeitsgeräts werden die aus den Betriebs- und/oder Bewegungsdaten des Arbeitsgeräts abgeleiteten Informationen dem Bediener über die Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung angezeigt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gegeben, dass zusätzliche Betriebs- und/oder Bewegungsdaten in einer Speichereinheit des mobilen Endgeräts hinterlegt sind und/oder mittels der Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung durch einen Bediener eingegeben und in der Speichereinheit des mobilen Endgeräts hinterlegt werden. Durch diese Maßnahme kann die Auswerteeinheit auf die hinterlegten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten zugreifen. Es wird zudem erreicht, dass der Bediener der Auswerteeinheit spezifische, beispielsweise das Arbeitsgerät betreffende, Informationen zuführen kann.
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Die Ergänzung der Auswertung um zusätzliche Betriebs- und/oder Bewegungsdaten eröffnet zusätzliche Möglichkeiten der Auswertung. Somit kann der Bediener die Auswertung der Betriebs- und/oder Bewegungsdaten an die persönlichen und/oder arbeitsvorgangsspezifischen Erfordernisse anpassen.
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Es ist möglich, dass der Bediener auf diese Weise die Auswertung steuert und/oder um zusätzliche Abfragen ergänzt. Der Bediener wählt in diesen Fällen aus, welche Informationen aus den ermittelten und/oder der Auswertung zusätzlich zugeführten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten abgeleitet und ihm angezeigt werden. Diese Informationen können je nach Arbeitsgerät und/oder Arbeitsvorgang unterschiedlich sein. Durch diese Anpassbarkeit entsteht der Vorteil, dass ein Auswerteprogramm für verschiedene Arbeitsgeräte und/oder Arbeitsvorgänge nutzbar ist. Dadurch werden einerseits Entwicklungs- und Fertigungsaufwand reduziert. Andererseits kann der Bediener sein mobiles Endgerät in Verbindung mit verschiedenen Arbeitsgeräten nutzen, ohne dabei eine Vielzahl von Auswerteprogrammen nutzen zu müssen. Dadurch wird der Bedienkomfort erheblich gesteigert, da nicht nur Informationen personalisiert anzeigbar sind, es entfällt auch die Notwendigkeit der Einarbeitung in verschiedene Auswerteprogramme. Die zusätzlichen Betriebs- und/oder Bewegungsdaten müssen zudem nur einmal in einem Auswerteprogramm hinterlegt werden.
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Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ohne die Eingabe zusätzlicher Betriebs- und/oder Bewegungsdaten in den zuvor beschriebenen Formen lediglich eine standardisierte Auswertung und Anzeige abgeleiteter Informationen erfolgen kann, diese aber über die Eingabe zusätzlicher Betriebs- und/oder Bewegungsdaten anpassbar ist.
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In dem beschriebenen Zusammenhang können die Betriebs- und/oder Bewegungsdaten auch Parameter, insbesondere die Arbeitsbreite, des Arbeitsgeräts sein.
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Das Zuführen zusätzlicher Betriebs- und/oder Bewegungsdaten erfolgt in besonders einfacher Weise über die berührungsempfindliche Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung.
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Es ist weiterhin von Vorteil, dass basierend auf den durch die zumindest eine Erfassungseinrichtung erfassten und/oder den in der Speichereinheit hinterlegten und/oder den durch den Bediener eingegebenen Betriebs- und/oder Bewegungsdaten die dem Bediener über die Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung anzuzeigenden Informationen abgeleitet werden. Durch ein Zusammenführen vieler erfasster und hinterlegter Betriebs- und/oder Bewegungsdaten ergibt sich in der bereits beschriebenen Weise eine Vielzahl von Möglichkeiten der Auswertung. Es können die erfassten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten mit hinterlegten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten derart kombiniert werden, dass spezifische Informationen für den aktuellen Arbeitsvorgang abgeleitet werden können.
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Es ist beispielsweise möglich, mithilfe einer Erfassung der von dem Arbeitsgerät während eines Arbeitsvorgangs zurückgelegten Strecke in Kombination mit einer hinterlegten arbeitsgerätespezifischen Arbeitsbereite die während des Arbeitsvorgangs bearbeitete Fläche zu bestimmen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ergibt sich, indem die durch die zumindest eine Erfassungseinrichtung erfassten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten zumindest den Betriebszustand des Arbeitsgeräts umfassen. Insbesondere kann dabei ermittelt werden, ob sich das Arbeitsgerät in einem Arbeitszustand befindet. Durch diese Maßnahme lässt sich beispielsweise bestimmen, welcher Anteil einer während eines Arbeitsvorgangs von dem Arbeitsgerät zurückgelegten Strecke auf welchen Betriebsmodus entfällt. Insbesondere kann bestimmt werden, welcher Anteil der von dem Arbeitsgerät zurückgelegten Strecke auf einen Arbeitsmodus entfällt. Dadurch ist eine erheblich genauere Bestimmung der während des Arbeitsvorgangs bearbeiteten Fläche möglich.
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Die Ausgestaltung eines Arbeitsmodus ist abhängig vom spezifischen Arbeitsgerät. Ein typisches Arbeitsgerät zur passiven Bodenbearbeitung befindet sich beispielsweise in einem Arbeitsmodus, sobald es sich in einer abgesenkten Stellung befindet, sodass die dem Arbeitsgerät zugeordneten Arbeitswerkzeuge in den Boden eingreifen. Ein typisches Arbeitsgerät zum Ausbringen von Material, beispielsweise eine Sämaschine, eine Pflanzenschutzspritze oder ein Düngerstreuer, befindet sich in einem Arbeitsmodus sobald ein dem Arbeitsgerät zugeordneter Behälter mit auszubringendem Material gefüllt und Dosier- und/oder Ausbringorgane aktiviert sind. Abhängig vom Gerätetyp kann es zusätzlich erforderlich sein, Ausbringorgane beispielsweise über ein Gestänge oder Rahmenbauteile geeignet gegenüber dem Erdboden zu positionieren.
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Ist das Arbeitsgerät, beispielsweise über sog. Teilbreitenschaltungen, in an sich bekannter Weise zum Betrieb bei reduzierter bzw. anteiliger Arbeitsbreite vorgesehen, kann eine Erfassung der tatsächlich wirksamen Arbeitsbreite vorgesehen sein. Alternativ kann die aktuell wirksame Arbeitsbreite der Auswerteeinheit von einem der Zugmaschine oder dem Arbeitsgerät zugeordneten Steuergerät zugeführt werden. Durch diese Maßnahme kann die Genauigkeit der Bestimmung der während des Arbeitsvorgangs bearbeiteten Fläche erheblich gesteigert werden.
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Ein besonderer Vorteil wird dadurch erreicht, dass mithilfe des mobilen Endgeräts Positionsdaten des Arbeitsgeräts ermittelt werden. Eine sehr große Anzahl mobiler Endgeräte, vorrangig Mobiltelefone oder Tablet-Computer, sind mit Einrichtungen zur satellitengestützten Navigation ausgestattet. Diese in den mobilen Endgeräten vorhandenen Einrichtungen zur satellitengestützten Navigation können ohne finanziellen Mehraufwand zur Erfassung von Positionsdaten herangezogen werden. Zudem sind die Signalwege sehr kurz, da die Navigationseinrichtung im mobilen Endgerät verbaut ist. Die ermittelten Positionsdaten können in der Speichereinheit des mobilen Endgeräts hinterlegt werden. Dadurch hat die Rechenarchitektur und/oder die Auswerteeinheit des mobilen Endgeräts direkten Zugriff auf die ermittelten Positionsdaten.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Auswerteeinheit, insbesondere das Auswerteprogramm, auf die Navigationseinrichtung und/oder die ermittelten Positionsdaten derart zugreifen, dass nur für die Auswertung relevante Positionsdaten in der Speichereinheit hinterlegt und/oder für die Auswertung genutzt werden.
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Mobile Endgeräte weisen Einrichtungen zur Kommunikation mit zumindest einem zur satellitengestützten Navigation vorgesehenen Satellitensystem, beispielsweise NAVSTAR GPS, GLONASS, Galileo, Beidou, auf. In vorteilhafter Weise ist dadurch kein zusätzlicher Sensor zur Erfassung von Positionsdaten erforderlich.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine Einrichtung zur satellitengestützten Erfassung von Positionsdaten an dem Arbeitsgerät und/oder der Zugmaschine vorgesehen sein. Diese Einrichtung ist dann zur, insbesondere drahtlosen, Kommunikation mit dem mobilen Endgerät vorgesehen. Diese Variante findet beispielsweise zur Steigerung der Genauigkeit und/oder der Ausfallsicherheit Anwendung. Vorzugsweise findet diese Variante Anwendung, wenn das mobile Endgerät nicht über eine Einrichtung zur Erfassung von Positionsdaten verfügt oder in einer alternativen Ausführung ein aus der Landwirtschaft bekanntes Terminal erfindungsgemäß genutzt wird.
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Es ist vorteilhaft, dass die durch die zumindest eine Erfassungseinrichtung erfassten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten die während eines Arbeitsvorgangs von dem Arbeitsgerät zurückgelegte Strecke umfassen. Durch diese Maßnahme kann in einfacher Weise, wie zuvor beschrieben, die während eines Arbeitsvorgangs bearbeitete Fläche bestimmt werden. Zudem können Erfassungseinrichtungen zur Erfassung einer zurückgelegten Strecke in einfacher Weise realisiert werden. Dadurch sind derartige Sensoren sehr kostengünstig.
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Bei vielen landwirtschaftlichen Arbeitsgeräten, beispielsweise bei solchen zur Ausbringung von Material, sind zur Steuerung, insbesondere hinsichtlich einer geeigneten Ausbringmenge, Erfassungseinrichtungen zur Erfassung einer momentanen Vortriebgeschwindigkeit vorgesehen. Aus einer erfassten momentanen Vortriebsgeschwindigkeit lässt sich mithilfe einfacher Gesetzmäßigkeiten eine zurückgelegte Strecke ermitteln. Somit können für das erfindungsgemäße Verfahren vielfach bereits vorhandene Erfassungseinrichtungen genutzt werden.
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Es wird ein Vorteil dadurch erreicht, dass basierend auf den durch die zumindest eine Erfassungseinrichtung erfassten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten und/oder den mithilfe des mobilen Endgeräts ermittelten Positionsdaten und zumindest einem in der Speichereinheit hinterlegten und/oder von dem Bediener eingegebenen Betriebsparameter, insbesondere der Arbeitsbreite des Arbeitsgeräts, von der Auswerteeinheit eine Information über die während des Arbeitsvorgangs bearbeitete Fläche abgeleitet wird. In der zuvor beschriebenen Weise lässt sich somit besonders einfach die bereits und/oder insgesamt bearbeitete Fläche ermitteln.
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Alternativ kann bei bekannter und der Auswertung zugeführter Gesamtfläche des zu bearbeitenden Feldes die verbleibende Restfläche abgeleitet werden.
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Die Information über die bearbeitete Fläche und/oder die verbleibende Restfläche ermöglicht einem Bediener zum Beispiel eine Abschätzung, wie viel Kraftstoff und/oder auszubringendes Material für ein Fortführen des Arbeitsvorgangs benötigt wird. Er kann abschätzen, ob eine Wiederbefüllung erforderlich ist.
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Alternativ oder zusätzlich können der Auswertung in der zuvor beschriebenen Weise geeignete Betriebs- und/oder Bewegungsdaten zugeführt worden sein, damit die Auswertung Informationen beispielsweise über Restmengen und/oder erforderliche Wiederbefüllungen automatisiert ableitet und dem Bediener anzeigt.
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Nach diesem Muster soll die Erfindung abhängig vom Typ des Arbeitsgeräts ein Ableiten weiterer denkbarer Informationen auf Basis der ermittelten und/oder hinterlegten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten umfassen.
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Es ist von besonderem Vorteil, dass der Bediener über eine Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung die Art und/oder die Darstellungsweise der Informationen auswählen kann. Durch diese Maßnahme können abhängig von der Art des Arbeitsgeräts und/oder des Arbeitsvorgangs stets die relevanten Funktionen ausgewählt werden. Somit bleibt auch bei einer Vielzahl potentiell verfügbarer Informationen die Darstellung der Informationen übersichtlich. Gleichzeitig ist durch diese Maßgabe eine große Variabilität gegeben, welche einen Einsatz der Erfindung bei einer Vielzahl von Arbeitsgeräten und/oder Arbeitsvorgängen ermöglicht.
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Ferner betrifft die Erfindung ein landwirtschaftliches Arbeitsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 14. Die beschriebene Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass das mobile Endgerät eine Speichereinheit, eine Auswerteeinheit zur Auswertung der Betriebs- und/oder Bewegungsdaten sowie eine Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung zur Anzeige aus der Auswertung abgeleiteter Informationen und eine Positionsbestimmungseinrichtung umfasst.
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Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, dass das beschriebene Verfahren mit dem landwirtschaftlichen Arbeitsgerät, insbesondere im Zusammenwirken mit dem mobilen Endgerät, durchführbar ist.
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Es ist vorteilhaft, dass die zumindest eine Erfassungseinrichtung lösbar an dem Arbeitsgerät befestigt ist. Durch eine Anordnung der zumindest einen Erfassungseinrichtung an dem Arbeitsgerät können in einfacher und zuverlässiger Weise Betriebs- und/oder Bewegungsdaten des Arbeitsgeräts erfasst werden. Die Art der Betriebs- und/oder Bewegungsdaten ist zuvor beschrieben worden. Die Befestigung ist dabei ausreichend sicher zu wählen, damit sich die zumindest eine Erfassungseinrichtung während eines Arbeitsvorgangs nicht löst, wodurch sie erheblich beschädigt werden kann.
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Eine lösbare ist beispielweise zu Wartungszwecken vorteilhaft. Zudem kann in einfacher Weise eine Umrüstung des Arbeitsgeräts erfolgen, abhängig davon ob eine und/oder welche Erfassungseinrichtung für einen Arbeitsvorgang verwendet werden soll. Durch eine lösbare Befestigung kann die zumindest eine Erfassungseinrichtung auch in komfortabler Weise je nach Bedarf an verschiedenen Arbeitsgeräten angebracht werden. Somit ist das erfindungsgemäße Verfahren in einfacher und kostengünstiger Weise mit verschiedenen, erfindungsgemäß ausgestatteten Arbeitsgeräten durchführbar. In diesen Fällen führt ein schnelles Befestigen oder Lösen der zumindest einen Erfassungseinrichtung zu einer erheblichen Zeitersparnis und somit zu einer Senkung der Betriebskosten.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gegeben, dass das mobile Endgerät eine Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung zur Eingabe von Anweisungen durch einen Bediener umfasst. Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, dass der Bediener ein der zuvor beschriebenen Weise die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beeinflussen kann. Es ist insbesondere vorgesehen, dass zusätzliche Betriebs- und/oder Bewegungsdaten eingegeben werden können und/oder der Bediener die Anzeige und/oder Darstellungsweise der aus den Betriebs- und/oder Bewegungsdaten abgeleiteten Informationen in geeigneter Weise anpassen kann.
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Es ist von Vorteil, dass das mobile Endgerät einen berührungsempfindlichen Bildschirm aufweist, welcher zugleich als Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung nutzbar ist. Durch diese Maßnahme ist es nicht notwendig zur Anzeige und/oder Eingabe von Informationen unterschiedliche Bauelemente vorzusehen. Das mobile Endgerät kann somit besonders kompakt ausgeführt sein. Durch derart reduzierte Masse und/oder Abmessungen werden die Mobilitätseigenschaften des mobilen Endgeräts verbessert. Zudem ist es leicht beispielsweise in einer beengten Kabine einer landwirtschaftlichen Zugmaschine untergebracht werden.
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Ein berührungsempfindlicher Bildschirm ermöglicht überdies in an sich bekannter Weise eine besonders intuitive Bedienung und bietet somit einen sehr hohen Bedienkomfort.
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Es ist weiterhin möglich, Funktionen des Arbeitsgeräts über das mobile Endgerät zu steuern.
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Die über das mobile Endgerät zu steuernden Funktionen des Arbeitsgeräts können vorzugsweise solche sein, die für einen aktuellen, spezifischen Arbeitsvorgang relevant sind. Dabei können die für einen Arbeitsvorgang relevanten Funktionen in analoger Weise, insbesondere durch den Bediener, ausgewählt werden, wie es zuvor für die Anpassung der aus den Betriebs- und/oder Bewegungsdaten durch die Auswertung abgeleiteten, anzuzeigenden Informationen beschrieben worden ist.
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Die Steuerung von Funktionen über das mobile Endgerät kann auf Grundlage der durch die Auswertung aus den Betriebs- und/oder Bewegungsdaten abgeleiteten Informationen erfolgen. Insbesondere können Parameter des Arbeitsgeräts auf diese Weise eingestellt werden. Es ist auch möglich, dass der Bediener über das mobile Endgerät in Gefahrensituationen, beispielsweise bei drohenden Beschädigungen, in einen ansonsten zumindest teilweise automatisierten Arbeitsvorgang eingreifen kann.
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Es ist vorteilhaft, dass die zumindest eine Erfassungseinrichtung eine Speichereinrichtung zum Hinterlegen von Betriebs- und/oder Bewegungsdaten umfasst. Durch diese Maßnahme ist ein Zwischenspeicherung der durch die zumindest eine Erfassungseinrichtung erfassten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten möglich, wodurch beispielsweise ein Datenverlust vermieden werden kann. Ein Datenverlust kann drohen, falls beispielsweise die drahtlose Übertragung der erfassten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten gestört ist. Somit kann die Ausfallsicherheit der Erfindung gesteigert werden.
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Zusätzlich kann es vorteilhaft sein, insbesondere zusätzlich hinterlegte, Betriebs- und/oder Bewegungsdaten in der Speichereinrichtung der zumindest einen Erfassungseinrichtung zu hinterlegen. Dadurch ist beispielsweise bei einem Wechsel des mobilen Endgeräts keine erneute Eingabe dieser Daten erforderlich. Dies erhöht den Bedienkomfort erheblich und schützt vor Datenverlust.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beispielsbeschreibung und der Figur zu entnehmen. Die Figur zeigt ein an eine Zugmaschine angebautes landwirtschaftliches Arbeitsgerät in schematischer Ansicht von der Seite.
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Zur Bearbeitung landwirtschaftlicher Nutzflächen ist eine Vielzahl verschiedener landwirtschaftlicher Arbeitsgeräte 1 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel der Figur ist ein als Grubber ausgeführtes Arbeitsgerät 1 dargestellt, welches von einer Zugmaschine 2 gezogen wird. Grubber dienen der Bodenbearbeitung beispielsweise abgeernteter Nutzflächen.
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Das Arbeitsgerät 1 ist über einen Dreipunktkraftheber 3 der Zugmaschine 2 an die Zugmaschine 2 angebaut und umfasst einen Rahmen 4. An dem Rahmen 4 sind mehrere Arbeitswerkzeuge 5 angeordnet, welcher zum Eingriff in den Boden vorgesehen sind.
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Das dargestellte Arbeitsgerät 1 ist zwischen einem Arbeitsmodus und einem Nicht-Arbeitsmodus verbringbar.
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Das Arbeitsgerät 1 befindet sich in seinem Arbeitsmodus, sobald es über den Dreipunktkraftheber 3 derart abgesenkt ist, sodass die Arbeitswerkzeuge 5 in den Boden eingreifen. Durch eine Bewegung des Arbeitsgeräts 1 in Arbeitsrichtung A wird der Boden durch die in den Boden eingreifenden Arbeitswerkzeuge 5 bearbeitet.
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Eine Nicht-Arbeitsstellung ist erreicht, sobald das Arbeitsgerät 1 angehoben ist und die Arbeitswerkzeuge 5 nicht in den Boden eingreifen. Eine Nicht-Arbeitsstellung ist beispielsweise für Straßenfahrten oder Wendemanöver während eines Arbeitsvorgangs erforderlich.
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Das Arbeitsgerät 1 kann in alternativer Ausführung abhängig von seinen Abmessungen und/oder seiner Arbeitsbreite ein Fahrwerk umfassen, mittels welchem sich der Rahmen 4 auf dem Erdboden abstützt. Ein derartiges Arbeitsgerät 1 muss nicht an den Dreipunktkraftheber 3 der Zugmaschine 2 angebaut sein, sondern kann auf andere Weise mit der Zugmaschine 2 verbunden sein. Insbesondere kann das Arbeitsgerät 1 in diesem Fall mehrere Segmente und/oder Teilarbeitsbreiten aufweisen, welche unabhängig voneinander in ihre Arbeits- oder Nicht-Arbeitsstellungen verbracht werden können.
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Dem Arbeitsgerät 1 ist zumindest eine Erfassungseinrichtung 6 zugeordnet, welche am Rahmen 4 angeordnet ist. Die Erfassungseinrichtung 6 ist geeignet ausgebildet, um Betriebs- und/oder Bewegungsdaten des Arbeitsgeräts 1 zu erfassen.
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Die Betriebs- und/oder Bewegungsdaten umfassen zumindest den Betriebsmodus des Arbeitsgeräts 1. Der Betriebsmodus gibt Auskunft darüber, ob sich das Arbeitsgerät 1 in Arbeitsstellung oder einer Nicht-Arbeitsstellung befindet.
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Alternativ oder zusätzlich kann jeder Teilbreite bzw. jedem Segment des Arbeitsgerät 1 eine Erfassungseinrichtung 6 zugeordnet sein. Somit wird der Betriebsmodus eines jeden Segments bzw. einer jeden Teilbreite erfasst.
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Die zumindest eine Erfassungseinrichtung 6 umfasst Übertragungsmittel zur drahtlosen Kommunikation. Über die Übertragungsmittel zur drahtlosen Kommunikation werden die von der zumindest einen Erfassungseinrichtung 6 erfassten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten an ein mobiles Endgerät 7 übermittelt.
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Als mobiles Endgerät 7 dient ein kommerziell verfügbares Mobiltelefon oder ein kommerziell verfügbarer Tablet-Computer. Das mobile Endgerät 7 weist eine Speichereinheit, eine Auswerteeinheit, Einrichtungen zu satellitengestützten Navigation sowie eine berührungsempfindliche Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung 8 auf.
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Die von der zumindest einen Erfassungsvorrichtung 6 übermittelten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten können in der Speichereinheit hinterlegt werden. Zusätzlich können in der Speichereinheit, beispielsweise durch den Bediener, zusätzliche Betriebs- und/oder Bewegungsdaten hinterlegt sein. Die zusätzlichen Betriebs- und/oder Bewegungsdaten umfassen spezifische Betriebs- und/oder Bewegungsdaten des Arbeitsgeräts und/oder des Arbeitsvorgangs. Insbesondere umfassen die zusätzlichen Betriebs- und/oder Bewegungsdaten die Arbeitsbreite des Arbeitsgeräts 1. Darunter fallen auch Teilarbeitsbreiten einzelner Segmente des Arbeitsgeräts 1.
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Die von der zumindest einen Erfassungseinrichtung 6 übermittelten und/oder in der Speichereinheit hinterlegten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten werden der Auswerteeinheit übergeben und/oder können von der Auswerteeinheit abgerufen werden.
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Als Auswerteeinheit dient die Rechenarchitektur des mobilen Endgeräts 7 in Verbindung mit einem geeigneten, herstellerseitig bereitgestellten Auswerteprogramm genutzt. Dieses Auswerteprogramm kann beispielsweise von dem Bediener auf dem mobilen Endgerät 7 installiert werden. Dazu kann es beispielsweise über übliche Vertriebswege für Softwareprodukte bezogen werden. Es ist vorgesehen, dass das Auswerteprogramm plattformunabhängig auf mobilen Endgeräten 7 verschiedener Fabrikate und/oder verschiedenen Typs lauffähig ist. Das Auswerteprogramm ist mithilfe der berührungsempfindlichen Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung 8 bedienbar sowie die Art und Darstellungsweise der abgeleiteten Informationen anpassbar. Der Bediener auf diese Weise aus, welche Informationen aus den ermittelten und/oder der Auswertung zusätzlich zugeführten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten abgeleitet und ihm angezeigt werden. Diese Informationen können je nach Arbeitsgerät 1 und/oder Arbeitsvorgang unterschiedlich sein
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Das Zuführen zusätzlicher Betriebs- und/oder Bewegungsdaten erfolgt ebenfalls über die berührungsempfindliche Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung 8.
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Über die Einrichtungen zur satellitengestützten Navigation werden Positionsdaten des Arbeitsgeräts 1 ermittelt. Die Positionsdaten können ebenfalls in der Speichereinheit hinterlegt werden. Die Positionsdaten werden der Auswerteeinheit zugeführt und/oder können von der Auswerteeinheit abgerufen werden.
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Durch die Zusammenführung von den Positionsdaten und dem Betriebsmodus des Arbeitsgeräts 1 bzw. von jeder Teilbreite des Arbeitsgeräts 1 wird die während des Arbeitsvorgangs bearbeitete Fläche abgeleitet. Dazu wird anhand der Positionsdaten die mit dem in Arbeitsstellung befindlichen Arbeitsgerät 1 zurückgelegte Strecke ermittelt.
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Die abgeleitete während des Arbeitsvorgangs bearbeitete Fläche wird dem Bediener über die Anzeige- und/oder Eingabevorrichtung 8 des mobilen Endgeräts 7 angezeigt.
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Die Erfindung ist nicht auf Arbeitsgeräte 1 zur Bodenbearbeitung beschränkt. Vielmehr ist ihre Verwendung bei vielen weiteren Arbeitsgeräten 1 denkbar, welche zu einer flächigen Bestellung einer Nutzfläche vorgesehen sind. Insbesondere umfasst neben Bodenbearbeitungsgeräten auch Ausbringgeräte, die zur Ausbringung von Material auf einer Nutzfläche eingerichtet sind. Abhängig von der Art des Arbeitsgeräts 1 ändern sich beispielsweise die Charakteristika der Betriebsmodi, weil das Arbeitsgerät 1 zusätzliche und/oder andere spezifische Funktionselemente verfügt.
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In alternativen Ausführungsformen sind auf analoge Weise andere und/oder Betriebs- und/oder Bewegungsdaten über die zumindest eine Erfassungseinrichtung 6 erfassbar und in analoger Weise der Auswerteeinheit zuführbar, um Informationen für einen spezifischen Arbeitsvorgang abzuleiten. Abhängig von der Art des Arbeitsvorgangs unterscheiden sich die relevanten, abzuleitenden und anzuzeigenden Informationen sowie die dafür zu erfassenden Betriebs- und/oder Bewegungsdaten.
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Verfügt das mobile Endgerät 7 nicht über Einrichtungen zur Positionsbestimmung und/oder wird ein aus der Landwirtschaft bekanntes Terminal als mobiles Endgerät 7 genutzt, können in alternativen Ausführungsformen Positionsdaten über geeignete dem Arbeitsgerät 1 oder der Zugmaschine 2 zugeordnete Einrichtungen zur Positionsbestimmung der Auswerteeinheit zugeführt werden.
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Der zumindest einen Erfassungseinrichtung kann eine Speichereinrichtung zugeordnet sein. Alternativ kann die zumindest eine Erfassungseinrichtung eine Speichereinrichtung umfassen. Die erfassten Betriebs- und/oder Bewegungsdaten können in der der Erfassungseinrichtung zugeordneten Speichereinrichtung zur Zwischenspeicherung hinterlegt werden. Durch ein Datenverlust vermieden, der beispielsweise durch eine gestörte drahtlose Übertragung der Betriebs- und/oder Bewegungsdaten an das mobile Endgerät drohen kann.
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Alternativ oder zusätzlich können zusätzlich hinterlegte Betriebs- und/oder Bewegungsdaten in der der zumindest einen Erfassungseinrichtung hinterlegten Speichereinrichtung hinterlegt werden, Diese für ein Arbeitsgerät und/oder einen Arbeitsvorgang spezifischen Daten müssen dann beispielsweise bei einem Wechsel des mobilen Endgeräts nicht erneut eingegeben werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015105967 A1 [0002]