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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Spoilersystem für ein Fahrzeug sowie ein Verfahren für die Bewegung eines Spoilerkörpers eines Spoilersystems.
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Es ist bekannt, dass Fahrzeuge mit Spoilersystemen ausgestattet werden sollen, um die Luftströmung um das Fahrzeug positiv zu beeinflussen. Neben Frontspoilern, Seitenspoilern oder Unterbodenspoilern sind dabei insbesondere Heckspoiler bekannt. Auch ist es bekannt, dass Sportfahrzeuge diese Spoilersysteme mit Spoilerkörpern ausstatten, welche zwischen unterschiedlichen Positionen verfahrbar gelagert sind. Dies bezieht sich insbesondere auf unterschiedliche Fahrsituationen bzw. unterschiedliche Geschwindigkeitssituationen. Im normalen Fahrbetrieb kann zur Verbesserung des Widerstandswertes des Fahrzeugs der Spoilerkörper in eine Einfahrposition gebracht werden, in welcher er keine oder nur eine geringe Beeinflussung der Luftumströmung um das Fahrzeug zulässt. Werden jedoch größere Abtriebskräfte, zum Beispiel bei schnellen Kurvenfahrten gewünscht, so können Ausfahrpositionen gewählt werden, welche unterschiedliche Beeinflussungsmöglichkeiten für die Luftströmung um das Fahrzeug zulassen.
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Nachteilhaft bei den bekannten Lösungen ist es, dass insbesondere bei der Bewegung von der Einfahrposition in wenigstens eine Ausfahrposition ein Spalt entsteht, welcher zwischen dem Spoilerkörper und einer Spoileraufnahme aufgeht. In diesen Spalt kann die Luftströmung um das Fahrzeug zumindest während der Ausfahrbewegung eindringen, so dass zumindest während dieser Ausfahrbewegung nachteilige Strömung die Luftströmung um das Fahrzeug negativ beeinflusst.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise die Unterströmung unter den Spoilerkörper während der Ausfahrbewegung zu verhindern.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Spoilersystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Spoilersystem beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Erfindungsgemäß wird ein Spoilersystem für ein Fahrzeug vorgeschlagen, welches einen Spoilerkörper mit einer Spoilerfläche zur Beeinflussung einer Luftströmung um das Fahrzeug aufweist. Dieser Spoilerkörper ist an einer Spoileraufnahme bewegbar gelagert. Die bewegbare Lagerung erlaubt eine Ausfahrbewegung zwischen einer Einfahrposition, in welcher der Spoilerkörper wenigstens abschnittsweise in der Spoileraufnahme aufgenommen ist, und wenigstens einer Ausfahrposition, in welcher der Spoilerkörper wenigstens abschnittsweise aus der Spoileraufnahme ausgefahren ist. Dabei weist die Spoileraufnahme eine Dichtvorrichtung auf, mit einem Dichtmittel zum Abdichten zwischen der Dichtvorrichtung und einer Dichtfläche des Spoilerkörpers bei einer Ausfahrbewegung des Spoilerkörpers von der Einfahrposition in die Ausfahrposition.
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Ein erfindungsgemäßes Spoilersystem baut also grundsätzlich auf den bekannten Spoilersystemen auf. Auch hier ist ein Spoilerkörper vorgesehen, welcher mithilfe der Spoilerfläche eine entsprechende Beeinflussung der Luftströmung um das Fahrzeug in der gewünschten Weise vorsehen kann. Insbesondere handelt es sich dabei um einen Spoilerkörper, welcher Teil eines Heckspoilersystems eines Fahrzeugs ist. Die Spoilerfläche kann dabei in unterschiedliche Ausfahrpositionen gebracht werden, wobei zumindest eine Ausfahrposition eine Beeinflussungsposition in gewünschter Weise für die Luftströmung um das Fahrzeug darstellt. Wenigstens eine weitere Position ist eine Einfahrposition, in welcher die Luftströmung um das Fahrzeug in anderer Weise bzw. nur in geringer Weise durch die Spoilerfläche beeinflusst wird. Eine Einfahrposition ist also insbesondere dann gegeben, wenn die Spoilerfläche in die angrenzenden Konturoberflächen des Fahrzeugs bzw. das angrenzende Blechkleid des Fahrzeugs übergeht.
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In der Ausfahrbewegung kann nun der Spoilerkörper von der Einfahrposition in die Ausfahrposition bewegt werden. Während dieser Ausfahrbewegung besteht nun das bekannte Problem, dass zumindest ein Teil der Luftströmung um das Fahrzeug in einen Spalt eintritt, welcher zwischen dem Spoilerkörper und der Spoileraufnahme aufgeht. Um dies zu vermeiden, ist bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Spoilersystems nun eine Dichtvorrichtung vorgesehen. Diese Dichtvorrichtung ist mit einem Dichtmittel ausgestattet, welches zum Abdichten zwischen der Dichtvorrichtung und einer Dichtfläche des Spoilerkörpers ausgebildet ist. Dabei ist für die Abdichtung in einem ersten Schritt unerheblich, in welcher Weise diese Dichtfunktionalität zur Verfügung gestellt wird. So ist es grundsätzlich denkbar, dass für die Abdichtfunktionalität das Dichtmittel in eine flächige, linienförmige oder andersgeartete kontaktierende Berührung mit der Dichtfläche tritt. Jedoch sind auch andere abdichtende Lösungen, wie sie später noch mit Bezug auf eine Labyrinthfunktionalität erläutert werden, im Sinne der vorliegenden Erfindung als Dichtvorrichtung zu verstehen.
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Die Dichtfunktionalität wird dabei insbesondere bzw. zumindest während der Ausfahrbewegung von der Einfahrposition in die wenigstens eine Ausfahrposition gewährleistet. Jedoch kann es vorteilhaft sein, wenn auch bei Erreichen der Ausfahrposition diese Dichtfunktionalität mithilfe der Dichtvorrichtung noch aufrechterhalten wird.
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Mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Dichtvorrichtung wird es nun also möglich, die Ausfahrbewegung des Spoilerkörpers von der Einfahrposition in die Ausfahrposition durchzuführen, ohne dass Luftströmung zumindest teilweise in einen aufklaffenden Spalt zwischen Spoilerkörper und Spoileraufnahme eintritt. Vielmehr wird dieser Spalt durch die Dichtvorrichtung bzw. das Dichtmittel geschlossen bzw. abgedichtet, so dass dort auftreffende Luftströmung umgeleitet wird und im Wesentlichen ausschließlich auf diese Weise die Spoilerfläche des Spoilerkörpers umströmt.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die Dichtfunktionalität auch bei der umgekehrten Bewegung, also bei der Einfahrbewegung von der Ausfahrposition in die Einfahrposition zurück, die gleiche Dichtfunktionalität aufweist. Insbesondere bei der Ausfahrbewegung ist jedoch die technische Funktionalität der Abdichtung besonders mit Vorteilen versehen, da genau dann die gewünschte positive Beeinflussung der Luftströmung um das Fahrzeug erwünscht ist. Mit anderen Worten tritt während der Ausfahrbewegung das Fahrzeug nun in eine Situation ein, in welcher eine positive Beeinflussung der Luftströmung gewünscht ist. In der umgekehrten Richtung, also bei der Einfahrbewegung von der Ausfahrposition in die Einfahrposition, ist die Abdichtung bzw. die gewünschte positive Beeinflussung der Luftströmung deutlich weniger kritisch, da hier das Fahrzeug von einer Extremsituation sozusagen zurück in eine Normalsituation bewegt wird.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Spoilersystem die Dichtvorrichtung ein karosseriefestes Trägerteil aufweist, welches insbesondere eine Wasserführung zur Abfuhr von Wasser aufweist. Eine solche Dichtvorrichtung in Form eines karosseriefesten Trägerteils kann dabei separat von einem Grundbauteil der Spoileraufnahme ausgebildet sein oder auch ein integraler Bestandteil desselben Bauteils sein. Eine Wasserführung ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere im Querschnitt eine schalenförmige Ausbildung, welche Wasser, welches von der Außenseite des Spoilerkörpers in diesen Bereich eindringt, aufnehmen und seitlich abführen kann. Mit anderen Worten wird sozusagen eine Regenrinnenfunktionalität gewährleistet, welche insbesondere im karosseriefesten Trägerteil einer solchen Dichtvorrichtung ausgebildet ist. Selbstverständlich kann auch ein Teil der Spoileraufnahme in Form einer Wandung mit diesem karosseriefesten Trägerteil korrespondieren bzw. als Befestigungsschnittstelle für die Befestigung eines solchen Trägerteils dienen.
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Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einem erfindungsgemäßen Spoilersystem das Dichtmittel formschlüssig mit einem Trägerteil der Dichtvorrichtung verbunden ist. Ein solches Dichtmittel kann insbesondere nachträglich auf dem Trägerteil aufgebracht werden. Dabei kann es sich vorzugsweise um ein karosseriefestes Trägerteil handeln, wie es im voranstehenden Absatz erläutert worden ist. Der Formschluss kann neben einem reinen Aufstecken auch durch ein Anspritzen, zum Beispiel mithilfe eines Spritzgussverfahrens, zur Verfügung gestellt werden. Dabei handelt es sich bei dem Dichtmittel insbesondere um eine Ausführungsform mit elastischem Material, um die gewünschte Dichtkraft als Anpresskraft bei einer direkten Kontaktierung zur Verfügung stellen zu können. Dadurch, dass eine formschlüssige Befestigung durch das Dichtmittel vorgegeben werden kann, ist auch ein nachträgliches Abdichten von bereits bestehenden Systemen, also sozusagen eine Nachrüstfunktionalität denkbar.
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Darüber hinaus von Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Spoilersystem das Dichtmittel wenigstens abschnittsweise ein Hohlkammerprofil aufweist. Insbesondere ist diese Ausführungsform ebenfalls kombiniert mit einer elastischen Materialwahl für das Dichtmittel. Ein Hohlkammerprofil für das Dichtmittel erlaubt eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung. Darüber hinaus wird durch die Hohlkammerprofilierung das Dichtmittel besonders leicht und damit mit einem geringen Gewicht ausstattbar. Gleichzeitig wird eine mechanische Stabilität zur Verfügung stellbar, mit welcher in gezielter Weise die gewünschte Dichtfunktionalität zur Verfügung gestellt werden kann. Das Dichtmittel kann dabei insbesondere eine Dichtlippe aufweisen, wie sie später noch erläutert wird.
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Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Spoilersystem das Dichtmittel eine Dichtlippe aufweist zur abdichtenden Kontaktierung der Dichtfläche des Spoilerkörpers bei der Ausfahrbewegung. Ein solches Dichtmittel mit einer Dichtlippe ist also zur direkten Kontaktierung der Dichtfläche vorgesehen, wobei dies im Gegensatz zu einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung steht, wie sie später noch mit der Labyrinthfunktionalität erläutert wird. Selbstverständlich kann diese direkte abdichtende Kontaktierung auch bei der bereits erläuterten Einfahrbewegung Vorteile mit sich bringen. Insbesondere findet diese Kontaktierung während der Ausfahrbewegung in einem gleitenden Kontakt statt. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Dichtlippe zumindest über einen Teil der Ausfahrbewegung ständig bzw. im Wesentlichen ständig an der zugehörigen Dichtfläche des Spoilerkörpers anliegt. Ein solcher gleitender Kontakt geht insbesondere einher mit der Ausfüllung einer Gleitfläche, wie sie später ebenfalls noch näher beschrieben wird. Die direkte abdichtende Kontaktierung erlaubt es, im Wesentlichen vollständig abdichtend die Funktionalität zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus wird eine definierte Dichtposition möglich, so dass für eine beliebige Wiederholung der Ausfahrbewegung bzw. einer zugehörigen Einfahrbewegung diese definierte Dichtposition immer wieder eingenommen wird bzw. beim Durchlaufen der Ausfahrbewegung immer wieder abgefahren wird. Diese Abdichtung funktioniert dabei insbesondere auch bei unterschiedlichsten Strömungsgeschwindigkeiten der Luftströmung, so dass sowohl bei einfachen bzw. langsamen Fahrsituationen die Dichtfunktionalität gewährleistet wird, wie auch bei hohen Geschwindigkeiten des Fahrzeugs.
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Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einem erfindungsgemäßen Spoilersystem der Spoilerkörper angrenzend an die Dichtfläche eine Gleitfläche aufweist für ein Abgleiten der Dichtlippe während der Ausfahrbewegung. Wie bereits im voranstehenden Absatz erläutert worden ist, kann eine solche Gleitfläche dazu dienen, während des Verlaufs der Ausfahrbewegung die gewünschte definierte Dichtposition zur Verfügung zu stellen. Für das Abgleiten der Dichtlippe kann die Gleitfläche eine entsprechende Oberflächenfunktionalität aufweisen, zum Beispiel mit reibungsarmer Oberflächenstruktur versehen werden. Selbstverständlich sind auch Führungsabschnitte, Führungsmittel oder Führungsnuten denkbar, um eine definierte Gleitbewegung zwischen der Dichtlippe einerseits und der Gleitfläche andererseits zur Verfügung stellen zu können. Die Gleitfläche kann dabei sowohl Teil der Dichtfläche sein, an die Dichtfläche angrenzen oder aber auch als separates Bauteil an dem Spoilerkörper ausgebildet sein.
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Darüber hinaus von Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Spoilersystem die Dichtfläche einen Anschlag für die Dichtlippe aufweist. Ein solcher Anschlag dient dazu, eine definierte Endposition zur Verfügung zu stellen, um sozusagen eine mechanische Stoppfunktion auszubilden. Mit anderen Worten wird nun zumindest bei der Endposition, also bei der letztmöglichen Ausfahrposition des Spoilerkörpers, die Dichtfläche an diesen mechanischen Anschlag anschlagen und somit in definierter Weise diese Endposition erreicht. Die Gegenseite bzw. die gegenüberliegende Oberfläche eines solchen Anschlages kann aerodynamisch ausgebildet sein, um eine Übergabe der Luftströmung über das Dichtelement zum Beispiel an die Spoilerfläche ermöglichen zu können. Ein Anschlag, zum Beispiel in Form eines Vorsprungs nach unten, erlaubt es, die Dichtlippe in definierter Weise in dieser Endposition zu halten und damit ein Überschlagen bzw. ein unerwünschtes Weiterbewegen der Dichtlippe und damit ein Reduzieren der Dichtwirkung zu vermeiden.
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Darüber hinaus von Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Spoilersystem das Dichtmittel eine Dichtwand und der Spoilerkörper eine Gegen-Dichtwand aufweisen, wobei die Dichtwand und die Gegen-Dichtwand im Verlauf der Ausfahrbewegung voneinander beabstandet miteinander flächig überlappen. Während der Ausfahrbewegung entsteht eine Relativbewegung zwischen der Gegen-Dichtwand und der Dichtwand. Während zum Beispiel in einer oder in mehreren Endpositionen die Gegen-Dichtwand und die Dichtwand miteinander kontaktieren können, sind sie im Verlauf der Ausfahrbewegung voneinander beanstandet. Jedoch wird in Richtung des Spaltes, welcher sich dann zwischen der Dichtwand und der Gegen-Dichtwand auftut, eine flächige Überlappung stattfinden, so dass sich für eine Luftströmung, welche in diesen Spalt eindringen möchte, sozusagen ein Labyrinth ausbildet. Ein solches Labyrinth wird von der Luftströmung üblicherweise nicht durchströmt und kann hinsichtlich der Strömungsfunktionalität vorab so ausgebildet und definiert werden, dass trotz einer fehlenden direkten Kontaktierung die gewünschte Abdichtfunktionalität gewährleistet wird. Selbstverständlich kann eine solche Ausführungsform des Dichtmittels grundsätzlich auch kombinierbar sein, mit einer direkten Kontaktierung gemäß der voranstehenden Erläuterung. Die Ausbildung eines solchen Labyrinths erlaubt es auch bei geringen Spalten, eine aerodynamische Wirkung zu erzielen, welche der einer vollständigen Abdichtung im Wesentlichen gleichkommt. Dabei können hohe Genauigkeiten bzw. elastische Materialien für das Dichtmittel im Wesentlichen vollständig vermieden werden.
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Ein Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Spoilersystem der Spoilerkörper als Heckspoiler des Fahrzeugs ausgebildet ist. Dabei handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform, bei welcher die erfindungsgemäßen Vorteile besonders deutlich zutage treten. Selbstverständlich kann ein Spoilersystem jedoch auch Spoilerkörper aufweisen, welche an anderen Positionen des Fahrzeugs die gewünschte Spoilerfunktionalität mit der gewünschten und erfindungsgemäßen Abdichtfunktion zur Verfügung stellen.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Bewegung eines Spoilerkörpers eines Spoilersystems, insbesondere ausgestaltet gemäß der vorliegenden Erfindung, mittels einer Ausfahrbewegung von einer Einfahrposition in wenigstens eine Ausfahrposition, aufweisend die folgende Schritte:
- - Beginn der Ausfahrbewegung aus der Einfahrposition,
- - Abdichten einer Spoileraufnahme gegen den Spoilerkörper mit einem Dichtmittel einer Dichtvorrichtung gegen eine Dichtfläche des Spoilerkörpers während der Ausfahrbewegung,
- - Beenden der Ausfahrbewegung bei Erreichen einer Ausfahrposition.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren werden die gleichen Vorteile erzielt, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Spoilersystem erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spoilersystems,
- 2 die Ausführungsform der 1 im Querschnitt,
- 3 die Ausführungsform der 1 und 2 in der Einfahrposition,
- 4 die Darstellung der 3 in einer ersten Ausfahrposition,
- 5 die Ausführungsform der 3 und 4 in einer zweiten Ausfahrposition,
- 6 eine weitere Ausführungsform eines Spoilersystems in Einfahrposition,
- 7 die Ausführungsform der 6 in einer ersten Ausfahrposition und
- 8 die Ausführungsform der 6 bis 7 in einer zweiten Ausfahrposition.
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Ein Spoilersystem 10 gemäß der vorliegenden Erfindung wird gemäß 1 insbesondere durch die Kombination aus einem Spoilerkörper 20 und einer Dichtvorrichtung 40 ausgebildet. Der Spoilerkörper 20 ist dabei mit einer aerodynamisch wirksamen Spoilerfläche 22 versehen, welche in direkten Kontakt mit der Luftströmung um das Fahrzeug tritt und diese in gewünschter Weise positiv beeinflusst. Die 1 zeigt dabei eine eingefahrene Position EP, in welcher diese Beeinflussung durch die Spoilerfläche 22 auf ein Minimum reduziert wird und die Spoilerfläche 22 insbesondere an die angrenzenden Oberflächen des Fahrzeugs übergeht. Hier ist bereits gut zu erkennen, wie unterhalb des Spoilerkörpers 20 des Spoilersystems 10 die Dichtvorrichtung 40 eine Dichtfunktionalität gewährleistet. Diese Dichtfunktionalität wird insbesondere mit Bezug auf die Fig. 2 näher erläutert.
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2 zeigt einen Querschnitt durch das Spoilersystem 10, wobei hier gut zu erkennen ist, welche technischen Bauteile sich unterhalb der Spoilerfläche 22 des Spoilerkörpers 20 befinden. So ist der Spoilerkörper 20 hier mit einer Dichtfläche 24 ausgestattet, in welcher bereits in Einfahrposition EP ein Dichtmittel 42 in Form einer Dichtlippe 43 der Dichtvorrichtung 40 anliegt. Mithilfe eines Trägerteils 44, welches hier karosseriefest an der Spoileraufnahme 30 befestigt ist, wird darüber hinaus zum Abführen von Oberflächenwasser eine Wasserführung 46 in schalenförmige Weise zur Verfügung gestellt.
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Um nun auch bei einer Bewegung eine Abdichtung von einer Einfahrposition EP in eine oder mehrere Ausfahrposition AP zur Verfügung stellen zu können, ist hier eine Gleitfläche 26 sowie ein zugehöriger Anschlag 28 zu erkennen. Die einzelnen Bewegungsschritte werden nachfolgend mit Bezug auf die Fig. 3 bis 5 näher erläutert.
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In den 3 bis 5 sind unterschiedliche Positionen des Spoilerkörpers 20 relativ zur Spoileraufnahme 30 zu erkennen. Die 3 zeigt dabei eine Einfahrposition EP, während die 4 und 5 Ausfahrpositionen AP zeigen. Die 4 zeigt dabei eine Zwischenposition, welche auch als Ecoposition bezeichnet werden kann. Bei der Darstellung gemäß 5 handelt es sich insbesondere um eine Endposition als Ausfahrposition AP, welche für maximalen Abtrieb zur Verfügung gestellt werden kann.
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Die Ausfahrbewegung führt also nun den Spoilerkörper 20 von der Darstellung gemäß 3 in die Position gemäß 5. Während dieser Bewegung, also der Ausfahrbewegung, gleitet das Dichtmittel 42 in Form der Dichtlippe 43 an der Gleitfläche 26 des Spoilerkörpers 22 ab. Mit anderen Worten befindet sich während der Ausfahrbewegung nun die Dichtlippe 43 des Dichtmittels 42 in abdichtendem Kontakt mit der Gleitfläche 26, welche über diese Gleitfläche nun auch die Dichtfläche 24 zur Verfügung stellt. Mit anderen Worten kann nun Luftströmung, welche unterhalb der Spoilerfläche 22 in die Spoileraufnahme 30 eindringen möchte, nicht mehr dorthin gelangen, da die abdichtende Funktionalität des Dichtmittels 42 dies wirkungsvoll verhindert.
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Die 6 bis 8 zeigen eine alternative Ausführungsform, bei welcher bei dem Spoilersystem 10 nun die Dichtvorrichtung 40 mit einem Restspalt ausgebildet ist. Das Dichtmittel 42 gerät nun hier nicht bzw. nur teilweise in einen Kontakt mit einer zugehörigen Dichtfläche 24. Vielmehr ist das Dichtmittel 42 hier mit einer Dichtwand 45 ausgebildet, welche insbesondere in der Zwischenposition als Ausfahrposition AP gemäß der in 7 dargestellten Ausführungsvariante eine flächige Überlappung darstellt, so dass in dieser Seitenansicht nun das Labyrinth erkennbar wird zwischen der Dichtwand 45 und der Gegen-Dichtwand 25 des Spoilerkörpers 20. Luftströmung, welche in dieser Ausfahrposition AP gemäß 7 nun in diesen sich ausbildenden Spalt eindringt, wird durch das Labyrinth zwischen der Gegen-Dichtwand 25 und der Dichtwand 45 daran gehindert, weiter in die Spoileraufnahme 30 einzudringen. Auch der Restspalt, wie er in der Ausfahrposition AP gemäß 8 dargestellt ist, ist immer noch mit einer Labyrinthfunktionalität versehen, so dass auch hier nur in minimaler Weise bzw. ohne nachteilige aerodynamische Wirkung, die Luftströmung nicht mehr in die Spoileraufnahme 30 eindringen kann.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.