-
Die Erfindung betrifft ein Produktsicherungselement für die Absicherung eines einer Vielzahl gleichartiger Produkte sowie ein Verfahren zur Absicherung einer Vielzahl gleichartiger Produkte.
-
Hochwertige Produkte und deren Verpackungen werden zur Absicherung oft mit Produktsicherungselementen versehen, die als Echtheitsnachweis dienen und unerlaubte Reproduktionen verhindern sollen.
-
In Bereich von Wert- oder Ausweisdokumenten ist es seit längerem bekannt, Lumineszenzstoffe zur Echtheitsabsicherung einzusetzen. Das Vorhandensein der Lumineszenzstoffe kann beispielsweise mit Hilfe einer UV-Lampe einfach geprüft werden. So können etwa in ein Sicherheitspapier für Banknoten fluoreszierende Melierfasern aus kurzen, mit einer fluoreszierenden Beschichtung versehenen Faserkernen eingebracht sein. Bei normaler Beleuchtung sind die Melierfasern unsichtbar, unter UV-Beleuchtung treten sie jedoch durch ihre helle farbige Fluoreszenz trotz ihrer geringen Größe deutlich in Erscheinung. Im Pass-Bereich ist auch der Druck von Echtfarben-Lumineszenzbildern bekannt. Dabei werden spezielle Farben aufdruckt, die bei normaler Beleuchtung nicht sichtbar sind und nach Anregung mittels UV-Licht einen vergleichbaren Farbeindruck wie ein klassisches Bild, beispielsweise ein Portrait des Passinhabers, zeigen.
-
Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Produktsicherungselement anzugeben, das die im Produktsicherungsbereich unerlässliche kostengünstige Herstellung mit hohem Fälschungsschutz verbindet.
-
Die Erfindung stellt hierzu ein Produktsicherungselement für die Absicherung eines einer Vielzahl gleichartiger Produkte bereit, welches ein Serienkennzeichen, das für alle gleichartigen zu schützenden Produkte identisch ist und ein Individualisierungskennzeichen, das für jedes zu schützende Produkt einmalig ist, umfasst. Das Serienkennzeichen umfasst dabei einen mit UV-Strahlung anregbaren Lumineszenzbereich, und das Individualisierungskennzeichen umfasst einen im sichtbaren Spektralbereich unsichtbaren Modifikationsbereich, der in Zusammenwirkung mit dem Lumineszenzbereich bei UV-Anregung des Lumineszenzbereichs dessen Lumineszenz lokal modifiziert und dadurch das Individualisierungskennzeichen visuell und/oder maschinell erfassbar macht.
-
Das für alle gleichartigen Produkte identische Serienkennzeichen kann mit einem schnellen und kostengünstigen Verfahren, beispielsweise im Offsetdruck erzeugt werden und stellt eine Grundabsicherung für alle damit versehenen Produkte bereit. Das für jedes zu schützende Produkt einmalige Individualisierungskennzeichen ermöglicht zusätzlich eine eindeutige Individualisierung des jeweiligen Produkts. Die beiden Kennzeichnungen sind miteinander eng verwoben, da der Modifikationsbereich die Lumineszenz des Lumineszenzbereichs lokal modifiziert und damit eine starke Wechselwirkung erzeugt. In manchen Gestaltungen ist die im Modifikationsbereich enthaltende Information ohne den Lumineszenzbereich gar nicht lesbar. Die Wechselwirkung der beiden Kennzeichnung bietet mehrere wesentliche Vorteile:
-
So wird durch die Wechselwirkung die Fälschungssicherheit des Produktsicherungselements erhöht, da ein korrektes Zusammenwirken beider Elemente für eine erfolgreiche Echtheitsprüfung erforderlich ist. Weiter kann die Herstellung des Serienkennzeichens ohne weiteres von der Herstellung des Individualisierungskennzeichens getrennt werden, da die Sicherungswirkung erst durch die Kombination beider Elemente erreicht wird. So können die beiden Elemente von unterschiedlichen Herstellern in unterschiedlichen Produktionsstätten mit unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann eine Produktverpackung von einem Verpackungshersteller mit dem Serienkennzeichen versehen werden, während das Individualisierungskennzeichen in Form eines Klebeetiketts separat von einem Sicherheitsanbieter bereitgestellt wird. Auch wenn dieser nur die Individualisierungskennzeichen bereitstellt, behält er dennoch die vollständige Kontrolle über die Anzahl und den Einsatz der erzeugten Produktsicherungselemente.
-
Der Lumineszenzbereich kann bereits ohne Hilfsmittel sichtbar sein und beispielsweise mit herkömmlichen Druckfarben kombiniert sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist allerdings vorgesehen, dass der Lumineszenzbereich ohne UV-Anregung im sichtbaren Spektralbereich unsichtbar ist.
-
Der Lumineszenzbereich kann einfarbige Lumineszenz zeigen, oder auch mehrere unterschiedliche Lumineszenzfarben umfassen. Der Lumineszenzbereich kann beispielsweise ein Echtfarbbild aus den Lumineszenz-Grundfarben Rot, Grün und Blau enthalten oder auch ein beliebiges anderes mehrfarbiges Bild zeigen.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Modifikationsbereich über dem Lumineszenzbereich angeordnet, insbesondere auf den Lumineszenzbereich aufgedruckt. Modifikationsbereich und Lumineszenzbereich stehen in einer vorteilhaften Gestaltung in einer festen räumlichen Beziehung zueinander. In anderen, ebenfalls zweckmäßigen Gestaltungen, liegen die beiden Bereiche auf unterschiedlichen Teilen eines Produkts und/oder dessen Verpackung vor.
-
Der Modifikationsbereich enthält in einer vorteilhaften Erfindungsvariante einen UV-Absorber und reduziert die Lumineszenz des Lumineszenzbereichs in zumindest einem UV-Anregungswellenlängenbereich (UV-A, UV-B und/oder UV-C). In einer anderen, ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung enthält der Modifikationsbereich einen Lumineszenzstoff und modifiziert die Lumineszenz des Lumineszenzbereichs durch additive Farbmischung. Der Lumineszenzstoff des Modifikationsbereichs unterscheidet sich dabei vorteilhaft in seinem Lumineszenz-Farbton von den Lumineszenzfarben des Lumineszenzbereichs.
-
Der Lumineszenzbereich kann auch mit einem ersten Teilbereich oberhalb und mit einem zweiten Teilbereich unterhalb des Modifikationsbereichs angeordnet sein. Dadurch lassen sich auf einfache Weise visuell hochwertige Gestaltungen erzeugen. Insbesondere können die Teile des Modifikationsbereichs mit bzw. ohne einem darüber angeordneten Lumineszenzbereich bei UV-Anregung perfekt zueinander gepassert mit unterschiedlichen Farben in Erscheinung treten, ohne dass hierfür eine Passerung des Lumineszenzbereichs und des Modifikationsbereichs zueinander erforderlich wäre.
-
Der Modifikationsbereich umfasst mit Vorteil eine alphanumerische Ziffernfolge oder einen 1- oder 2-dimensionalen Code, wie etwa einen Barcode, einen Balkencode, oder einen QR-Code. In manchen Gestaltungen, etwa bei einem Zifferncode, kann die Information des Individualisierungskennzeichens bereits rein visuell erfasst werden, bei anderen Gestaltungen, wie etwa einem QR-Code, ist das Kennzeichen zwar im UV-Licht visuell sichtbar, benötigt zur Entschlüsselung der enthaltenen Information aber eine maschinelle Erfassung.
-
Die Lumineszenzbereich und der Modifikationsbereich können beide in Form einer Druckschicht auf dem zu schützenden Produkt vorliegen. Der Modifikationsbereich kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung auch auf einem Klebestreifen, insbesondere einem geschlitzten Klebestreifen vorliegen. Der Klebestreifen ist in diesem Fall auf das zu schützende Produkt, vorzugsweise im Bereich einer Verschlussöffnung aufgeklebt und bildet dort zusammen mit dem Lumineszenzbereich das Produktsicherungselement. Wird der Klebestreifen abgezogen oder die Produktverpackung geöffnet, so wird die Integrität des Produktsicherungselements zerstört. Der Lumineszenzbereich und der Modifikationsbereich können dann nicht ohne weiteres wieder in ihre ursprünglichen, das Produkt absichernden Positionen gebracht werden. Insbesondere wird ein geschlitzter Klebestreifen beim Öffnen der Verpackung oder beim Entfernen von der Verpackung unwiderruflich zerstört und kann daher keiner erneuten Verwendung zugeführt werden.
-
Das Produktsicherungselement ist mit Vorteil ein Markenschutzetikett, vorzugsweise mit einem Ablöseanzeiger, oder stellt ein Siegel oder einen Originalitätsverschluss, insbesondere für Flaschen oder Schachteln, dar. Der Ablöseanzeiger kann beispielsweise auch darin bestehen, dass beim Abziehen des Produktsicherungselements von einer Verpackung oder dem Öffnen der Verpackung ein Teil des Lumineszenzbereichs und/oder des Modifikationsbereichs auf der Verpackung verbleibt, während ein anderer Teil auf dem Produktsicherungselement selbst verbleibt. Das Produktsicherungselement kann auch eine thermogeformte Kunststofffolie, insbesondere eine Blisterverpackung oder ein Formteil eines Markenartikels sein. Des Weiteren kann es sich auch um eine Schrumpffolie handeln.
-
In einer weiteren Erfindungsvariante wird der Modifikationsbereich in einem Klebestreifen erst nach dem Aufbringen des Klebestreifens auf die abzusichernde Verpackung erzeugt.
-
Bei Pharmaverpackungen werden die verpackten Tabletten oder Kapseln in der Regel in einer Blisterverpackung vor Verunreinigung geschützt verpackt und gleichzeitig eine visuell erkennbare zählgenaue Entnahme vereinfacht. Eine solche Blisterverpackung besteht in der Regel aus einer transparenten Oberlage, welche die Form der Tabletten oder Kapseln aufgreift und einer Alu-Unterlage mit einem Blisterlack, welche auf der Rückseite noch Informationen über das Produkt enthalten kann. Die transparente Blister-Oberseite kann dabei beispielsweise mittels Inkjet mit einem Modifikationsbereich oder einem Lumineszenzbereich in Form einer ersten Fluoreszenz versehen werden, und ein transparentes Fenster in der Karton-Verpackung kann mit einer zweiten Information versehen werden, die den zugehörigen Lumineszenzbereich bzw. Modifikationsbereich bildet. Die beiden in dem Blister und der Verpackung erzeugten Bereiche bilden dann ein Produktsicherungselement der oben beschriebenen Art und ergänzen sich bei UV-Beleuchtung zu einem vorbestimmten, die Echtheit der Produkte bestätigenden Erscheinungsbild. Dadurch ist es insbesondere möglich ohne Öffnung der Verpackung das Produkt bzw. die Originalität des Produkts zu prüfen.
-
Es kann sich des Weiteren auch um eine Steuerbanderole handeln. Die Steuerbanderole für eine Zigarettenverpackung trägt dann einen Modifikationsbereich oder einen Lumineszenzbereich in Form einer ersten Fluoreszenz und die transparente Umverpackung die zweite Information, die den zugehörigen Lumineszenzbereich bzw. Modifikationsbereich bildet.
-
Grundsätzlich kann das zu schützende Produkt beispielsweise auch ein KFZ-Kennzeichen sein.
-
Ein Autokennzeichen besteht in Deutschland aus einer Trägerplatte (vorzugsweise Metall oder Kunststoff), einer auf der Trägerplatte applizierte Retroreflektorfolie mit einem negativ ausgesparten Länderkennzeichen, einem oder mehreren Buchstaben für die Stadt oder dem Landkreis, alphanumerischen Zeichen für den Inhaber des KFZ-Kennzeichen und einer Prüfplakette für die Hauptuntersuchung, welche von der KFZ-Prüfstelle (z.B. TÜV oder DEKRA) aufgebracht wird.
-
In anderen Ländern gibt es Probleme mit der Entrichtung von KFZ-Steuern. Das heißt, dass der Inhaber des PKW's den PKW nicht anmeldet. Eine schnelle Überprüfung ist derzeit schwierig umsetzbar.
-
Auch für diesen Fall wäre die erfinderische Lösung geeignet, wenn mit der Erstellung des KFZ-Kennzeichens eine erste fluoreszierende Plakette appliziert wird, welche eine erste Information trägt. Mit der Entrichtung der KFZ-Steuer erhält der Fahrzeugbesitzer ein zweites Label, welches dann auf das erste Label appliziert wird. Die Label sind so beschaffen, dass diese nicht zerstörungsfrei entfernt werden können.
-
Die Prüfung erfolgt durch die Polizei mittels einer konventionellen UV-Handlampe.
-
Die Erfindung enthält ferner ein Verfahren zur Absicherung einer Vielzahl gleichartiger Produkte, bei dem auf jedem der Vielzahl gleichartiger Produkte ein Serienkennzeichen, das für alle gleichartigen zu schützenden Produkte identisch ist, und ein Individualisierungskennzeichen, das für jedes zu schützende Produkt einmalig ist, aufgebracht werden, wobei das Serienkennzeichen einen mit UV-Strahlung anregbaren Lumineszenzbereich umfasst, und das Individualisierungskennzeichen einen im sichtbaren Spektralbereich unsichtbaren Modifikationsbereich umfasst, der in Zusammenwirkung mit dem Lumineszenzbereich bei UV-Anregung des Lumineszenzbereichs dessen Lumineszenz lokal modifiziert und dadurch das Individualisierungskennzeichen visuell und/oder maschinell erfassbar macht.
-
Der Lumineszenzbereich wird dabei mit Vorteil durch Aufdrucken zumindest einer lumineszierenden Druckfarbe erzeugt. Als Druckverfahren eignen sich Offsetdruck, Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, tonerbasierter Druck mit Trocken- oder Flüssigtoner oder Inkjetdruck. Insbesondere eignet sich der Offsetdruck. Der Modifikationsbereich wird mit Vorteil durch Aufbringen einer einen UV-Absorber enthaltenden Druckfarbe erzeugt. Als Druckverfahren eignen sich Inkjet- oder Laserdruck oder Zifferndruck. Insbesondere eignet sich der Injektdruck. In einer anderen Ausgestaltung kann der Modifikationsbereich auch durch Aufbringen eines Lumineszenzstoffes erzeugt werden, der die Lumineszenz des Lumineszenzbereichs durch additive Farbmischung modifiziert. Der Lumineszenzstoff kann insbesondere aufgedruckt werden, vorzugsweise im Inkjet- oder Laserdruckverfahren.
-
In allen Ausgestaltungen kann der Lumineszenzbereich und/ oder der Modifikationsbereich mit zumindest einer Fluoreszenzfarbe und/oder zumindest einer Phosphoreszenzfarbe erzeugt werden.
-
Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
-
Es zeigen:
- 1 eine Medikamentenverpackung mit einem erfindungsgemäßen Produktsicherungselement in Aufsicht, wobei (a) das visuelle Erscheinungsbild bei normalen Umgebungsbedingungen ohne UV-Beleuchtung und (b) das visuelle Erscheinungsbild bei Anregung mit einer UV-Lampe zeigt,
- 2 schematisch einen Querschnitt durch die Verpackung mit dem Produktsicherungselement entlang der Linie II-II der 1(b),
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Produktsicherungselements nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 4 eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels der 3, bei dem das Individualisierungskennzeichen neben dem Modifikationsbereich auch einen Ergänzungsbereich umfasst,
- 5 eine weiteres erfindungsgemäßes Produktsicherungselement, wobei (a) einen Querschnitt durch das Produktsicherungselement und (b) das Erscheinungsbild bei Anregung mit UV-Strahlung in Aufsicht zeigt, und
- 6 die Absicherung des Verschlussbereichs einer Verpackung mit einem erfindungsgemäßen Produktsicherungselement.
-
Die Erfindung wird nun am Beispiel von Produktsicherungselementen für verschiedene abzusichernde Produkte näher erläutert. Zunächst zeigen die 1 und 2 einen Abschnitt einer Medikamentenverpackung 10, die mit einem erfindungsgemäßen Produktsicherungselement 12 versehen ist. 1 zeigt dabei eine Aufsicht auf den Teil der Verpackung 10, in dem das Sicherungselement 12 aufgebracht ist, wobei 1(a) das visuelle Erscheinungsbild bei normalen Umgebungsbedingungen ohne UV-Beleuchtung und 1(b) das visuelle Erscheinungsbild bei Anregung mit einer UV-Lampe 14 zeigt. 2 zeigt schematisch einen Querschnitt durch die Verpackung 10 mit dem Produktsicherungselement 12 entlang der Linie II-II der 1(b).
-
Die im Ausführungsbeispiel gezeigte Medikamentenverpackung 10 stellt eine Verpackung für ein bestimmtes Medikament M eines bestimmten Herstellers H dar, wobei die in der Verpackung enthaltenen Arzneimittel einer Produktionscharge mit einer bestimmten Chargennummer entstammen. Neben der allgemeinen Gattungsangabe, dass es sich bei dem Arzneimitteln um das Medikament M des Herstellers H handelt, sind die konkret in der Verpackung enthaltenen Arzneimittel durch die Angabe der Chargennummer (beispielhaft: 667408-11) individualisiert.
-
Beide der genannten Kennzeichnungsstufen sind in dem auf der Medikamentenverpackung 10 aufgebrachten Produktsicherungselement 12 enthalten. Das Produktsicherungselement 12 enthält hierzu einerseits ein Serienkennzeichen 20, das für alle gleichartigen Verpackungen des Medikaments M des Herstellers H identisch ist, und enthält andererseits ein Individualisierungskennzeichen 24, in dem die konkrete Chargennummer der jeweils enthaltenden Arzneimittel codiert ist und das für jede Verpackung 10 einmalig ist.
-
Das Serienkennzeichen 20 ist im Ausführungsbeispiel durch einen mit UV-Strahlung anregbaren Lumineszenzbereich 22 gebildet, der mit drei visuell nicht sichtbaren fluoreszierenden Farben in einem Regenbogendesign gedruckt ist. Dieses Regenbogenbogendesign ist bei allen Produktverpackungen des Medikaments M des Herstellers H identisch und wird bereits bei der Herstellung der Verpackung im Offsetdruck aufgedruckt.
-
Das Individualisierungskennzeichen 24 ist durch einen im sichtbaren Spektralbereich unsichtbaren Modifikationsbereich 26 gebildet, in welchem ein UV-Absorber, beispielsweise Tinuvin 460 oder Titandioxid in der Rutil- oder Anatas-Modifikation, in Form eines QR-Codes auf den Lumineszenzbereich 22 aufgedruckt ist. Diese Individualisierung durch das Aufdrucken eines die Chargennummer angebenden QR-Codes erfolgt beispielsweise im InkjetDruck bei der Befüllung der Verpackungen mit den Arzneimitteln.
-
Da sowohl die fluoreszierenden Farben des Lumineszenzbereichs 22 als auch der UV-Absorber des Modifikationsbereich 26 im sichtbaren Spektralbereich nicht sichtbar sind, stellt das Produktsicherungselement 12 ein verstecktes Merkmal dar, das bei normalen Beleuchtungsbedingungen auf der Verpackung 10 nicht zu erkennen ist, wie in 1(a) durch die gestrichelten Umrisslinien angedeutet.
-
Wird das Produktsicherungselement 12 mit der UV-Strahlung 16 einer UV-Lampe 14 beaufschlagt, wie in 1(b) gezeigt, so werden die fluoreszierenden Farben des Lumineszenzbereichs 22 zur Lumineszenz angeregt. Allerdings findet in den Bereichen, in denen auf den Lumineszenzbereich 22 der UV-Absorber aufgedruckt ist, durch dessen absorbierende Wirkung lokal keine Anregung der fluoreszierenden Farben statt, so dass diese Bereiche auch bei UV-Bestrahlung dunkel bleiben. Der QR-Code des Individualisierungskennzeichens 24 tritt daher im UV-Licht deutlich kontrastierend dunkel vor dem lumineszierenden Hintergrund des Lumineszenzbereichs 22 hervor. Er kann dann beispielsweise mit einer Smartphone-App eingelesen und die enthaltene Chargennummer decodiert werden.
-
Nach der Erfassung der Chargennummer kann die Smartphone-App auch prüfen, ob es sich bei der codierten Nummer um eine für dieses Medikament gültige Chargennummer und damit um ein authentisches Produkt handelt. Der QR-Code kann selbstverständlich auch weitere Informationen, beispielsweise über die Produktzusammensetzung, den Hersteller oder das Verfallsdatum des Medikaments enthalten. Diese und weitere Informationen können auch über einen in dem QR-Code enthaltenen Zeiger aus einer Datenbank abrufbar sein. Besondere Vorteile kann eine Mischform bieten, bei der eine Grundinformation, wie etwa die Chargennummer und das Verfalldatum des Medikaments, direkt in dem Code abgelegt ist und Zusatzinformationen, wie etwa Einnahme- und Verträglichkeitshinweise oder eine eventuelle Rückrufaktion des Herstellers über einen Zeiger aus einer Datenbank abrufbar sind. Die Chargennummer kann auch nochmals im Klartext auf der Verpackung 10 aufgedruckt sein, und dem Nutzer einen direkten Vergleich der von der Smartphone-App entschlüsselten Chargennummer und der aufgedruckten Chargennummer erlauben.
-
Für die fluoreszierenden Farben und den UV-Absorber können beispielsweise folgende Farbzusammensetzungen eingesetzt werden
-
Offsetdruckfarben:
-
Fluo-Farbe #1, rot fluoreszierend |
17% |
CD 777 von Honeywell |
10% |
680281 High Tack Varnish von Gleitsmann Security Inks |
68% |
680280 Varnish von Gleitsmann Security Inks |
3% |
10 T 1405 Leinoel von Gleitsmann Security Inks |
2% |
680272/16 Trockenstoff von Gleitsmann Security Inks |
Fluo-Farbe #2, rot fluoreszierend |
17% |
CD 740 von Honeywell |
10% |
680281 High Tack Varnish von Gleitsmann Security Inks |
68% |
680280 Varnish von Gleitsmann Security Inks |
3% |
10 T 1405 Leinoel von Gleitsmann Security Inks |
2% |
680272/16 Trockenstoff von Gleitsmann Security Inks |
Fluo-Farbe #3, blau fluoreszierend |
17% |
CD 710 von Honeywell |
10% |
680281 High Tack Varnish von Gleitsmann Security Inks |
68% |
680280 Varnish von Gleitsmann Security Inks |
3% |
10 T 1405 Leinoel von Gleitsmann Security Inks |
2% |
680272/16 Trockenstoff von Gleitsmann Security Inks |
Fluo-Farbe #4, grün fluoreszierend |
17% |
CD 708 von Honeywell |
10% |
680281 High Tack Varnish von Gleitsmann Security Inks |
68% |
680280 Varnish von Gleitsmann Security Inks |
3% |
10 T 1405 Leinoel von Gleitsmann Security Inks |
2% |
680272/16 Trockenstoff von Gleitsmann Security Inks |
Fluo-Farbe #5, grün fluoreszierend |
62% |
680170 Tranparentweiss von Gleitsmann Security Inks |
38% |
Offset-Farbe 4 |
Absorber-Farbe #1, Transparent, UV-Absorber |
20% |
Tinuvin 460 Powder BASF |
10% |
680281 High Tack Varnish von Gleitsmann Security Inks |
65% |
680280 Varnish von Gleitsmann Security Inks |
3% |
10 T 1405 Leinoel von Gleitsmann Security Inks |
2% |
680272/16 Trockenstoff von Gleitsmann Security Inks |
Absorber-Farbe #2, Weiß, UV-Absorber |
20% |
TiO2 Rutil (UV A-C) |
10% |
680281 High Tack Varnish von Gleitsmann Security Inks |
65% |
680280 Varnish von Gleitsmann Security Inks |
3% |
10 T 1405 Leinoel von Gleitsmann Security Inks |
2% |
680272/16 Trockenstoff von Gleitsmann Security Inks |
Absorber-Farbe #3, Weiß, UV-Absorber |
20% |
TiO2 Anatas (UV B-C) |
10% |
680281 High Tack Varnish von Gleitsmann Security Inks |
65% |
680280 Varnish von Gleitsmann Security Inks |
3% |
10 T 1405 Leinoel von Gleitsmann Security Inks |
2% |
680272/16 Trockenstoff von Gleitsmann Security Inks |
-
Inkjet-Druckfarbe:
-
- 1 - 1,5 % N-Methyl N-oleyl-taurat
- 5 - 10 % Diethylenglykol
- 10 - 15 % Glycerin
- 1 - 5 % Titandioxid (Rutil, nanoskalig 10 - 100 nm)
-
Der fehlende Anteil auf 100% ist Wasser
-
Die Einstellung des pH-Wertes erfolgt z.B. mit Zitronensäure oder Triethanolamin. Der pH-Wert liegt zwischen 6 und 9.
-
Die Oberflächenspannung beträgt 30 - 35 mN/m. Die Einstellung der Oberflächenspannung erfolgt ionisch, z.B. mit Sulfobernsteinsäureester oder Natriumlaurylsulfat, oder nicht ionisch, z.B. Acetylenglykol oder Nonylphenolethoxylat oder Sorbitonstearat.
-
Die Viskosität liegt zwischen 100 - 200 mPas bei 20°C.
-
Die Farbe ist z.B. geeignet für Piezo-Inkjet-Drucker (z.B. Epson, Xaar)
-
Konkret kann beispielsweise der Lumineszenzbereich 22 mit den drei Fluo-Farben #1 (Rot), #3 (Blau) und #4 (Grün) in einem Regenbogenmuster mit einem Farbauftrag von 1,5 g/m2 im Offsetdruck aufgebracht werden, und der Modifikationsbereich 26 kann mit der Absorber-Farbe #1 mit einem Farbauftrag von 2 g/m2 im Offset-Druck aufgebracht werden. Alternativ kann der Modifikationsbereich auf mit der obengenannten Inkjet-Druckfarbe (1 - 2g als Trockenauftrag) gedruckt werden.
-
3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Produktsicherungselements 30, bei dem das Serienkennzeichen 20 durch einen mit UV-Strahlung anregbaren Lumineszenzbereich 32 gebildet ist, der mit einer visuell nicht sichtbaren, grün fluoreszierenden Farbe gedruckt ist. Hierzu kann beispielsweise die Fluo-Farbe #5 mit einem Farbauftrag von 1 g/m2 verwendet werden. Dieses Serienkennzeichen 20 ist auch hier bei allen Verpackungen des Medikaments M des Herstellers H identisch und wird beispielsweise bei der Herstellung der Verpackung im Offsetdruck aufgedruckt.
-
Das Individualisierungskennzeichen 24 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch einen im sichtbaren Spektralbereich unsichtbaren Modifikationsbereich 34 gebildet, in welchem eine visuell nicht sichtbare, rot fluoreszierende Fluoreszenzfarbe in Form eines QR-Codes auf den Lumineszenzbereich 22 aufgedruckt ist. Hierzu kann beispielsweise die Fluo-Farbe #1 im Offset-Druck mit einem Farbauftrag von 1 g/m2 verwendet werden.
-
Da sowohl die Fluoreszenzfarbe des Lumineszenzbereichs 32 als auch die Fluoreszenzfarbe des Modifikationsbereichs 34 im sichtbaren Spektralbereich nicht sichtbar sind, ist das Produktsicherungselement 30 bei normalen Beleuchtungsbedingungen nicht zu erkennen. Wird das Produktsicherungselement 30 mit UV-Strahlung beaufschlagt, so werden die grün fluoreszierende Farbe des Lumineszenzbereichs 32 und die rot fluoreszierende Farbe des Modifikationsbereichs 34 zur Lumineszenz angeregt, so dass der Lumineszenzbereich 32 außerhalb des Modifikationsbereichs 34 grün luminesziert und sich innerhalb des Modifikationsbereichs 34 durch additive Farbmischung die Mischfarbe Gelb ergibt. Der QR-Code des Individualisierungskennzeichens 24 tritt daher deutlich kontrastierend gelb vor dem grün lumineszierenden Hintergrund des Serienkennzeichnens 20 hervor und kann beispielsweise mit einer Smartphone-App erfasst und entschlüsselt werden.
-
4 zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels der 3 in Form eines Produktsicherungselements 40, bei dem das Individualisierungskennzeichen 24 neben dem Modifikationsbereich 34 auch einen Ergänzungsbereich 42 umfasst, der mit derselben, visuell nicht sichtbaren, rot fluoreszierende Fluoreszenzfarbe gedruckt ist, der aber nicht über, sondern neben dem Lumineszenzbereich 32 angeordnet ist. Das Produktsicherungselement 40 zeigt bei Beaufschlagung mit UV-Strahlung dann neben dem grün fluoreszierenden Hintergrund des Lumineszenzbereichs 32 und der gelben Mischfarbe des Modifikationsbereichs 34 auch einen rot fluoreszierenden Kennzeichnungsbestandteil im Ergänzungsbereich 42.
-
5 zeigt ein weiteres Produktsicherungselement 50 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei 5(a) einen Querschnitt durch das Produktsicherungselement und 5(b) das Erscheinungsbild bei Anregung mit UV-Strahlung in Aufsicht zeigt. Bei dem Produktsicherungselement 50 ist auf einen Lumineszenzbereich 52, der beispielsweise mit einer visuell nicht sichtbaren, grün fluoreszierenden Farbe gedruckt ist, ein UV-Absorber in Form einer gewünschten Information aufgedruckt, um einen Modifikationsbereich 54 zu bilden. Weiter ist auf einen Teil des Lumineszenzbereichs 52 und einen Teil des Modifikationsbereichs 54 ein weiterer lumineszierender Aufdruck 56 mit einer visuell nicht sichtbaren, rot fluoreszierenden Fluoreszenzfarbe aufgebracht.
-
Der weitere lumineszierende Aufdruck 56 kann für alle gleichartigen Verpackungen des Medikaments identisch sein und damit zusammen mit dem Lumineszenzbereich 52 das Serienkennzeichen 20 bilden. In einer anderen Variante ist die Umrissform des lumineszierenden Aufdrucks 56 für jede Verpackung unterschiedlich gewählt, beispielsweise über einen Algorithmus aus der Chargennummer abgeleitet, so dass der Aufdruck 56 zusammen mit dem Modifikationsbereich 54 das Individualisierungskennzeichen 24 des Produktsicherungselements 50 bildet.
-
In beiden Varianten sind alle beteiligten Bereiche 52, 54, 56 mit im sichtbaren Spektralbereich nicht sichtbaren Farben gedruckt, so dass das Produktsicherungselement 50 bei normalen Beleuchtungsbedingungen nicht zu erkennen ist. Bei Anregung mit UV-Strahlung zeigt ein erster Hintergrundbereich 60 des Produktsicherungselements 50 grüne Fluoreszenz, da dort nur die grün fluoreszierende Farbe des Lumineszenzbereichs 52 vorliegt. Ein erster Vordergrundbereich 62 (hier in Form der Teilziffernfolge „667“), in dem die Anregung des Lumineszenzbereichs 52 durch den UV-Absorber im Modifikationsbereich 54 unterdrückt wird, zeigt keine Lumineszenz und erscheint daher dunkel.
-
In einem zweiten Hintergrundbereich 64 entsteht durch additive Farbmischung der grün fluoreszierende Farbe des Lumineszenzbereichs 52 und der rot fluoreszierende Farbe des weiteren lumineszierenden Aufdrucks 56 ein gelber Farbeindruck. In einem zweiten Vordergrundbereich 66 (hier in Form der Teilziffernfolge „408“), in dem der weitere Aufdruck 56 über dem UV-Absorber 54 liegt, ergibt sich schließlich eine rote Fluoreszenz, da dort die Anregung des grünen Lumineszenzbereichs 52 durch den UV-Absorber unterdrückt wird, und somit nur die rote Fluoreszenzfarbe des Aufdrucks 56 in Erscheinung tritt. Als Besonderheit erscheinen der dunkle Vordergrundbereich 62 und der rot fluoreszierende Vordergrundbereich 66 automatisch perfekt zueinander gepassert, und bilden die Gesamtziffernfolge „667408“, ohne dass die Schichten 52, 54, 56 hierzu zueinander gepassert werden müssen.
-
Anstelle des beispielhaft beschriebenen QR-Codes können selbstverständlich auch andere individualisierende Kennzeichnungen verwendet werden, wie etwa ein 1D- oder 2D-Balkencode oder 1D- oder 2D-Barcode. Der Lumineszenzcode kann beispielsweise durch Vergleich mit einem visuell sichtbaren Code, beispielsweise einer aufgedruckten Chargennummer oder, wie oben beschrieben, durch Abgleich des Codes mit einer Datenbank verifiziert werden.
-
6 illustriert in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung die Absicherung des Verschlussbereichs 72 einer Verpackung 70. Die abgesicherte Verpackung 70 ist dabei auf beiden Seiten des Verschlussbereichs 72 jeweils mit Teilbereichen 74-1, 74-2 eines Lumineszenzbereichs 74 versehen, der als Serienkennzeichen für alle gleichartigen Verpackungen 70 identisch ausgebildet ist. Die beiden Seiten des Verschlussbereichs 72 sind mit einem Klebestreifen 80 überklebt, der ein Individualisierungskennzeichen der oben beschriebenen Art in Form eines im sichtbaren Spektralbereich unsichtbaren Modifikationsbereichs 82 aufweist. Der Modifikationsbereich 82 ist insbesondere in Form eines Ziffern-, Balken-, oder Barcodes ausgebildet. Das Individualisierungskennzeichen und das Serienkennzeichen bilden zusammen ein Produktsicherungselement 84.
-
Beispielsweise kann der Lumineszenzbereich 74 durch aufgedruckte Fluoreszenzfarben und der Modifikationsbereich 82 durch einen auf dem Klebestreifen 80 aufgebrachten UV-Absorber gebildet sein. Die in dem Klebestreifen 80 enthaltene Information erschließt sich dann nur in Kombination mit einem fluoreszierenden Untergrund, wie er von dem Lumineszenzbereich 74 bereitgestellt wird, und ist dem Klebestreifen 80 alleine nicht zu entnehmen.
-
Beim Öffnen der Verpackung 70 oder dem Abziehen des Klebestreifens 80 wird das Produktsicherungselement 84 zerstört, so dass ein intaktes Produktsicherungselement 84 die Gewähr für ein authentisches und ungeöffnetes Produkt bietet.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Medikamentenverpackung
- 12
- Produktsicherungselement
- 14
- UV-Lampe
- 16
- UV-Strahlung
- 20
- Serienkennzeichen
- 22
- Lumineszenzbereich
- 24
- Individualisierungskennzeichen
- 26
- Modifikationsbereich
- 30
- Produktsicherungselement
- 32
- Lumineszenzbereich
- 34
- Modifikationsbereich
- 40
- Produktsicherungselement
- 42
- Ergänzungsbereich
- 50
- Produktsicherungselement
- 52
- Lumineszenzbereich
- 54
- Modifikationsbereich
- 56
- weiterer lumineszierender Aufdruck
- 60
- erster Hintergrundbereich
- 62
- erster Vordergrundbereich
- 64
- zweiter Hintergrundbereich
- 66
- zweiter Vordergrundbereich
- 70
- Verpackung
- 72
- Verschlussbereich
- 74
- Lumineszenzbereich
- 74-1,74-2
- Teilbereiche
- 80
- Klebestreifen
- 82
- Modifikationsbereich
- 84
- Produktsicherungselement