DE102017003718A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Abdichtung auf einem ein- oder mehrteiligen Bauteil - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Abdichtung auf einem ein- oder mehrteiligen Bauteil Download PDFInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer raupenförmigen oder flächigen Abdichtung (21) auf einem ein- oder mehrteiligen Bauteil (2) entlang einer Applikationsbahn (25) mittels einer Applikationsvorrichtung (23) sowie unter Relativbewegung (A) zwischen dem Bauteil (2) und der Applikationsvorrichtung (23), wobei in einem Auftragsschritt eine mit Überdruck beaufschlagte fließfähige Dichtmaterial-Ausgangskomponente (33) unter Bildung der Abdichtung (21) aufgetragen wird. Erfindungsgemäß wird im Auftragsschritt die Abdichtung (21) durch einen gezielten Abschuss von Einzeltropfen (37) der Dichtmaterial-Ausgangskomponente (33) erzeugt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Erzeugung einer raupenförmigen oder flächigen Abdichtung auf einem ein- oder mehrteiligen Bauteil nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 oder 12.
- Beim Fahrzeugbau erfolgt im Lackierprozess nach der KTL-Beschichtung als Dichtungsmaßnahme eine Fein- und Grobnahtabdichtung sowie ein Unterbodenschutz. Bei der Fein- oder Grobnahtabdichtung, zum Beispiel an Bördelfalzverbindungen in der Fahrzeugkarosserie, die im Sichtbereich oder außer Sichtbereich positioniert sind, wird in gängiger Praxis mit einer PVC-Raupe abgedichtet. Beim Unterbodenschutz wird üblicherweise der Fahrzeug-Unterboden mit einer PVC-Versiegelungsmasse großflächig versiegelt bzw. abgedichtet.
- Aus der
DE 42 34 054 A1 ist ein gattungsgemäßes Verfahren zur Erzeugung einer raupenförmigen oder flächigen Abdichtung auf einem Bauteil entlang einer Applikationsbahn sowie mittels einer Applikationsvorrichtung bekannt, die während der Applikation relativ zum Bauteil bewegt wird. In einem Auftragsschritt wird zunächst eine zum Beispiel mit geringem Überdruck beaufschlagte fließfähige Dichtmaterial-Ausgangskomponente unter Bildung der Abdichtung auf das Bauteil aufgetragen. Anschließend wird in einem Aushärteschritt die Dichtmaterial-Ausgangskomponente in einen Endzustand ausgehärtet. Die Applikationsvorrichtung kann eine Applikationsdüse aufweisen, durch die die fließfähige pastöse PVC-Ausgangskomponente mit geringer Überdruck-Beaufschlagung kontinuierlich ausläuft. Je nach Applikationsort sowie nach Dichtungserfordernis kann die Applikationsdüse zum Beispiel eine Rundstrahldüse oder eine Flachstrahldüse sein. Um eine ausreichend gute Dichtfunktion zu gewährleisten, ist eine bauraumintensive Mindest-Schichtdicke der Abdichtung erforderlich, die bei 2 oder 3 mm oder mehr liegen kann. - Alternativ dazu ist ein Applikationsverfahren bekannt, bei dem das PVC-Dichtmaterial entweder druckbeaufschlagt appliziert wird oder unter Zusetzung von Druckluft zerstäubt und auf das Bauteil aufgetragen wird. Nach erfolgter Applikation der PVC-Ausgangskomponente, wird diese in einem nachfolgenden Aushärteschritt zum Beispiel unter Wärmebeaufschlagung ausgehärtet. Dieses Verfahren ist jedoch mit hohen Sprühverlusten verbunden, wodurch sich ein vergleichsweise großer Materialeinsatz ergibt.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Erzeugung einer raupenförmigen oder flächigen Abdichtung auf einem ein- oder mehrteiligen Bauteil bereitzustellen, mittels der eine im Vergleich zum Stand der Technik bauraumreduzierte, sowie materialreduzierte Abdichtung ermöglicht wird.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 oder 12 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
- Die Erfindung beruht auf dem Sachverhalt, dass im obigen Stand der Technik die PVC-Ausgangskomponente entweder mit nur geringem Überdruck sowie kontinuierlich aufgetragen wird oder der Auftrag mit hohem Overspray-Anteil erfolgt, wodurch ein hoher Materialeinsatz erforderlich ist, um eine einwandfreie Dichtfunktion zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund erfolgt gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 kein kontinuierliches Auftragen, sondern vielmehr eine Tröpfchen-Applikation der Dichtmaterial-Ausgangskomponente, bei der diese bis kontinuierlich in Form von Einzeltropfen auf das Bauteil aufgetragen wird. Hierbei wird durch einen gezielten Abschuss der Einzeltropfen eine Grob- oder Feinnahtabdichtung bzw. ein Unterbodenschutz erzeugt. Auf diese Weise treffen die Einzeltropfen mit wesentlich größerer Energie auf das Bauteil auf, wodurch die aufgetragenen Einzeltropfen unter Bildung einer geschlossenflächigen Abdichtung stoffschlüssig ineinander fließen und anschließend im Aushärteschritt ausgehärtet werden können. Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Tropfengröße beschränkt, sondern auf beliebige Tropfengrößen anwendbar. Bei der Erzeugung der Tropfen wird die Dichtmaterial-Ausgangskomponente im Tropfengenerator mit einem Überdruck beaufschlagt, der in einem Bereich bis 40 bar oder größer liegen kann.
- Die Tropfenapplikation erfolgt nach dem Funktionsprinzip eines Tintenstrahldruckers, bei dem zum Beispiel eine Düsentechnik mit einem Nadelventil sowie einem Piezoantrieb Anwendung findet. Auf diese Weise kann nur derjenige Einzeltropfen die Applikationsdüse verlassen, der tatsächlich erforderlich ist, um die Fein-/Grobnahtabdichtung zu erzeugen. Diese kann daher fertigungstechnisch einfach randscharf erfolgen, d.h. weitgehend ohne Overspray-Anteil. Zudem ist mit obiger Technologie fertigungstechnisch einfach ein nahezu rechteckförmiger PVC-Raupenauftrag realisierbar. Die mit der Tropfen-Applikation erzeugten Fein-/Grobnahtabdichtungen können in beliebig einstellbarer Schichtdicke realisiert werden, und zwar bereits ab einer äußerst geringfügigen Schichtdicke von 0,3 mm.
- Der Auftrag des Dichtmaterials kann ferner ohne manuelles Verstreichen der Dichtmasse erfolgen. Alternativ zur Auftragung eines Dichtmaterials ist auch die Auftragung von Klebstoff denkbar. Die Vorteile der Erfindung sind nachfolgend stichpunktartig erläutert: äußerst geringe Dichtmaterial-Raupenhöhe, Entfall von Schablonen, gleichmäßige Geometrie der Abdichtung, Reduzierung unergonomischer Arbeitsplätze, geringerer PVC-Auftrag am Fahrzeug sowie Gewichts- und Materialvorteile.
- Wie bereits oben erwähnt, kann erfindungsgemäß die für eine Dichtfunktion erforderliche Mindest-Schichtdicke im Vergleich zum Stand der Technik beträchtlich reduziert werden, zum Beispiel auf bis zu 0,3 mm. Erst nach Abschluss des Applikationsschrittes erfolgt der Aushärteschritt, bei dem die applizierte Dichtmaterial-Ausgangskomponente bevorzugt thermisch, das heißt durch Erwärmung, ausgehärtet werden kann.
- Die Applikationsvorrichtung (nachfolgend auch als Tropfengenerator bezeichnet) weist zumindest eine Applikationsdüse auf, durch die die Einzeltropfen getrieben werden. Der Applikationsdüse ist zur Überdruck-Erzeugung eine elektrisch ansteuerbare Antriebseinheit, insbesondere ein Piezo-Wandler, zugeordnet, der mittels zumindest eines elektrischen Impulses ansteuerbar ist. Über die Größe des angelegten elektrischen Impulses kann das Einzeltropfen-Volumen festgelegt werden. Alternativ und/oder zusätzlich kann über eine Abfolge solcher elektrischer Impulse die Anzahl und/oder die zeitlichen Applikations-Intervalle der zu applizierenden Einzeltropfen festgelegt werden.
- In einer Weiterbildung kann der Applikationsdüse neben der Antriebseinheit (etwa Piezo-Antrieb) zusätzlich ein Ventil, etwa ein Nadelventil, zugeordnet sein. Durch gezieltes Auf- und Zusteuern des Ventils kann das Tropfenvolumen flexibel eingestellt werden, etwa durch Einstellung der Zeitdauer einer Ventilöffnungsphase, einer Ventilschließphase und/oder einer Offenhaltephase des Ventils.
- Auf diese Weise kann die Tröpfchen-Applikation mit einem jeweils individuell dosierten Einzeltropfen-Volumen erfolgen. Die Bewegungsgeschwindigkeit der Applikationsvorrichtung bzw. des Bauteils sowie das individuell dosierte Einzeltropfen-Volumen können aufeinander abgestimmt sein.
- Bevorzugt ist nicht nur eine Applikationsdüse bereitgestellt, sondern vielmehr eine Reihe von nebeneinander liegenden Applikationsdüsen bereitgestellt. In der Applikationsdüsen-Reihe sind die einzelnen Applikationsdüsen bevorzugt zum Beispiel in Flucht hintereinander angeordnet, wobei sich die Reihe quer zur Bewegungsrichtung der Applikationsvorrichtung bzw. des Bauteils erstreckt.
- Durch entsprechende elektrische Ansteuerung einer derart ausgelegten Applikationsvorrichtung kann der Querschnitt der zu erzeugenden Abdichtung entlang der Applikationsbahn beliebig variiert werden, insbesondere dessen Breite und/oder die Schichtdicke der Abdichtung. Zudem kann innerhalb der Abdichtung ein oberflächenseitiges Muster oder eine Dichtmaterialaussparung erzeugt werden, bei der die Bauteiloberfläche freigelegt ist.
- Während des Applikationsschrittes treffen die Einzeltropfen an Aufprallpositionen auf das Bauteil auf, die um Tropfenabstände bzw. freie Zwischenräume voneinander beabstandet sind. Die Tropfenabstände (Zwischenräume) sind derart bemessen, dass im weiteren zeitlichen Verlauf nach dem Auftreff-Zeitpunkt die applizierten Einzeltropfen stoffschlüssig ineinander fließen, wodurch sich eine im Wesentlichen geschlossenflächige Abdichtung ergibt.
- Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 in einer perspektivischen Teilansicht ein Bauteil mit einer Bördelfalzverbindung, die mit einer Feinnahtabdichtung abgedichtet ist; -
2 ,3 und4 jeweils Ansichten, die einen Auftragsschritt sowie einen nachfolgenden Aushärteschritt veranschaulichen; -
5 in einer Ansicht entsprechend der2 eine Abdichtung mit einer Dichtmaterialaussparung; und -
6 in einer Ansicht entsprechend der3 ein weiteres Ausführungsbeispiel. - In der
1 ist in einer perspektivischen Teilansicht ein Bauteil2 einer Fahrzeugkarosserie gezeigt, bei der ein inneres Blechteil1 über eine Bördelfalzverbindung3 mit einem äußeren Blechteil5 verbunden ist. Bei der Bördelfalzverbindung3 liegen das innere Blechteil1 und das äußere Blechteil5 aufeinander. Das äußere Blechteil5 ist randseitig mit einem Bördelflansch7 nach außen verlängert. Dieser umgreift unter Bildung einer Bauteil-Außenkante9 einen Blechrand11 des inneren Blechteils1 . In der1 ist die Bördelflanschverbindung3 um eine Bauteil-Außenecke13 geführt, an der die Bauteil-Außenkante9 mit einer weiteren Bauteil-Außenkante15 zusammenläuft. Um beim Bördelvorgang eine Blechmaterial-Anhäufung (d.h. Verdickung) am Bördelflansch7 zu vermeiden, ist dieser im Bereich der Bauteil-Außenecke13 mit einem Freischnitt17 versehen. - In der Bördelflanschverbindung
3 bildet der Bördelflansch7 , der Blechrand des inneren Blechteils11 sowie das äußere Blechteil5 einen Dreilagenaufbau, der zum Beispiel punktverschweißt ist. - Wie aus der
1 weiter hervorgeht, ist entlang einer freien Bördelkante19 des Bördelflansches7 eine Feinnahtabdichtung21 aus PVC appliziert, um die Bördelflanschverbindung3 abzudichten sowie die Bördelkante19 vor Korrosion zu schützen. - Die Feinnahtabdichtung
21 erstreckt sich in der1 entlang des Kantenverlaufes der Bördelkante19 , und zwar mit einer Schichtdicke s sowie mit einer Applikationsbreite b. Die Feinnahtabdichtung21 ist bis unmittelbar an die Bauteil-Außenecke13 herangeführt. In der1 ist exemplarisch die Schichtdicke s über den gesamten Kantenverlauf der Bördelkante19 konstant ausgelegt, während die Applikationsbreite b der Feinnahtabdichtung21 in Richtung auf die Bauteil-Außenecke13 ausgeweitet ist. Die Schichtdicke s der Feinnahtabdichtung21 kann exemplarisch zwischen 0,3 mm und 1,5 mm betragen, wobei die Feinnahtabdichtung21 die Stufenkontur zwischen dem Bördelflansch7 , der Bördelkante19 und dem inneren Blechteil11 konturangepaßt nachbildet. - Nachfolgend wird anhand der
2 bis4 ein Verfahren zur Erzeugung der in der1 gezeigten Feinnahtabdichtung21 beschrieben: Demzufolge erfolgt zunächst ein Auftragsschritt (2 und3 ), bei dem ein Tropfengenerator23 in einer Applikationsbewegung A in Bewegungsrichtung x entlang einer Applikationsbahn25 mit Abstand über das Bauteil2 bewegt wird. Der Tropfengenerator23 weist Applikationsdüsen29 auf, von denen in der2 und3 nur eine Applikationsdüse29 gezeigt ist. Die Applikationsdüsen29 sind in zumindest einer Düsenreihe30 (in der2 angedeutet) gruppiert, in der die Applikationsdüsen29 in Querrichtung y zur Applikationsrichtung A hintereinander angeordnet sind. - Jeder Applikationsdüse
29 ist eine in der3 als Blockschaltbild angedeutete, elektrisch ansteuerbare Antriebseinheit31 , bevorzugt ein Piezo-Wandler, zugeordnet. Dieser ist mittels elektrischer Impulse ansteuerbar, die von einer elektronischen Steuereinheit35 generiert werden. Bei aktiviertem Piezo-Wandler31 wird im Druckkopf23 ein Überdruck erzeugt, mittels dem ein Einzeltropfen37 einer Dichtmaterial-Ausgangskomponente33 mit hoher kinetischer Energie aus der Applikationsdüse29 geschossen wird und auf das Bauteil2 appliziert wird. - Im Auftragsschritt (
2 ) wird die mit Überdruck beaufschlagte fließfähige Dichtmaterial-Ausgangskomponente33 unter Bildung der Feinnahtabdichtung21 aufgetragen. Die Feinnahtabdichtung21 wird nicht durch ein kontinuierliches Auftragen der Dichtmaterial-Ausgangskomponente33 erzeugt, sondern vielmehr durch gezielte Abschüsse von Einzeltropfen37 der Dichtmaterial-Ausgangskomponente33 aus dem Druckkopf23 in einer Schußrichtung S senkrecht zur Bauteiloberfläche. Wie aus der3 hervorgeht, prallen die ausgestoßenen Einzeltropfen37 an einer Aufprallposition auf das Bauteil2 , die noch um einen geringfügigen Tropfenabstand a von der geschlossenflächigen Abdichtung21 beabstandet ist. Die sehr hohe kinetische Energie des aufprallenden Einzeltropfens37 wird in Aufprallenergie umgewandelt, woraus sich ein Materialfluß ergibt. Dieser bewirkt, dass sich das Dichtmaterial-Volumen des aufprallenden Einzeltropfens37 (unter Aufbrauch des Tropfenabstands a) stoffschlüssig mit der Feinnahtabdichtung21 verbindet. D.h. dass die applizierten Einzeltropfen37 aufprallbedingt stoffschlüssig ineinanderfließen, woraus sich die in der2 gezeigte geschlossenflächige Feinnahtabdichtung21 ergibt. - Der Aufbau und die Funktionsweise des in der
2 und3 nur grob schematisch angedeuteten Druckkopfes23 entspricht im Wesentlichen einem bereits bekannten Aufbau eines Tintenstrahldruckkopfes bzw. eines Druckkopfes oder eines Dosierkopfes, wie er zum Beispiel aus derDE 10 2009 029 946 A1 bekannt ist. - Nach Abschluß des Auftragsschritts (
2 und3 ) erfolgt ein Aushärteschritt (4 ). Im Aushärteschritt wird mittels einer Heizeinheit41 die auf das Bauteil2 aufgetragene Dichtmaterial-Ausgangskomponente33 ausgehärtet. - In der
5 ist in einer Ansicht entsprechend der2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Durch elektrische Ansteuerung der Tropfengenerator23 kann in beliebiger Weise der Abdichtungsquerschnitt entlang der Applikationsbahn25 variiert werden, insbesondere dessen Applikationsbreite b oder dessen Schichtdicke s. Wie aus der5 hervorgeht, ist in der Feinnahtabdichtung21 eine Dichtmaterial-Aussparung39 erzeugt, bei der die Bauteiloberfläche im Bereich eines Schraubloches43 freigelegt ist, um beispielhaft eine nachfolgende Schraubverbindung zu realisieren. - In der
6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, in dem die Einzeltropfen37 nicht mehr in einer zur Bauteiloberfläche rechtwinkligen Schußrichtung S aufgetragen werden, sondern mit Bezug auf die Aufprallposition in Richtung der Applikationsbewegung A vorauseilend angeordnet ist (d.h. die Aufprallposition eilt in Richtung der Applikationsbewegung A nach) sowie schräggestellt ist. Daraus ergibt sich eine Schußrichtung S, die in einem Winkel α zur Bauteiloberfläche schräggestellt ist sowie gegenläufig zur Bewegungsrichtung x orientiert ist. - Auf diese Weise kann dem aufprallenden Einzeltropfen
37 ein Materialfluß in Richtung auf die sich bildende Feinnahtabdichtung21 aufgeprägt werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 4234054 A1 [0003]
- DE 102009029946 A1 [0026]
Claims (13)
- Verfahren zur Erzeugung einer raupenförmigen oder flächigen Abdichtung (21) auf einem ein- oder mehrteiligen Bauteil (2) entlang einer Applikationsbahn (25) mittels einer Applikationsvorrichtung (23) sowie unter Relativbewegung (A) zwischen dem Bauteil (2) und der Applikationsvorrichtung (23), wobei in einem Auftragsschritt eine mit Überdruck beaufschlagte fließfähige Dichtmaterial-Ausgangskomponente (33) unter Bildung der Abdichtung (21) aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Auftragsschritt die Abdichtung (21) durch einen gezielten Abschuss von Einzeltropfen (37) der Dichtmaterial-Ausgangskomponente (33) erzeugt wird, und dass insbesondere die Einzeltropfen (37) beim Auftragen auf das Bauteil (2) unter Bildung der Abdichtung (21) stoffschlüssig ineinanderfließen.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Auftragsschritt ein Aushärteschritt erfolgt, in dem die auf das Bauteil (2) aufgetragene Dichtmaterial-Ausgangskomponente (33), insbesondere unter Wärmebeaufschlagung, ausgehärtet wird. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das tröpfchenweise Applizieren mit einem jeweils individuell dosierten Einzeltropfen-Volumen an viskosem Dichtmaterial erfolgt. - Verfahren nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsgeschwindigkeit und die individuell dosierte tröpfchenweise Applikation des Dichtmaterials aufeinander abgestimmt sind. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtdicke (s) der Abdichtung (21) 0,3 mm beträgt.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtmaterial PVC ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationsvorrichtung (23) zumindest eine Applikationsdüse (29) aufweist, durch die der Einzeltropfen (37) getrieben wird, und dass der Applikationsdüse (29) für eine Überdruck-Erzeugung eine elektrisch ansteuerbare Antriebseinheit (31), insbesondere ein Piezo-Wandler, zugeordnet ist, der mittels zumindest eines elektrischen Impulses ansteuerbar ist, und dass insbesondere über die Größe des angelegten elektrischen Impulses das Einzeltropfen-Volumen festgelegt wird, und/oder über eine Folge von elektrischen Impulsen die Anzahl und/oder die zeitliche Abfolge der zu applizierenden Einzeltropfen (37) festgelegt wird.
- Verfahren nach
Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, dass der Applikationsdüse (29) neben der Antriebseinheit (31) zusätzlich ein Ventil, etwa ein Nadelventil, zugeordnet ist, und dass durch gezieltes Auf- und Zusteuern des Ventils das Tropfenvolumen flexibel eingestellt wird, etwa durch Einstellung der Zeitdauer einer Ventilöffnungsphase, einer Ventilschließphase und/oder einer Offenhaltephase des Ventils. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationsvorrichtung (23) eine Mehrzahl von Applikationsdüsen (29) aufweist, und dass insbesondere die Applikationsdüsen (29) in zumindest einer quer zur Bewegungsrichtung ausgerichteten Düsenreihe hintereinander angeordnet sind, wobei das mittels der Applikationsdüsen (29) applizierte Dichtmaterial nach dem Applizieren zu einem geschlossenen Film verläuft.
- Verfahren nach
Anspruch 8 oder9 , dadurch gekennzeichnet, dass durch elektrische Ansteuerung der Applikationsvorrichtung (23) der Abdichtungsquerschnitt entlang der Applikationsbahn (25) variierbar ist, insbesondere die Breite (b) oder die Schichtdicke (s) der Abdichtung (21), und/oder dass in der Abdichtung (21) ein Muster oder eine Dichtmaterialaussparung (39) erzeugbar ist, bei der die Bauteiloberfläche freigelegt ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Auftragsschritts die Einzeltropfen (37) an Aufprallpositionen auf das Bauteil (2) treffen, die um einen Tropfenabstand (a) voneinander beabstandet sind, und dass der Tropfenabstand (a) derart bemessen ist, dass im zeitlichen Verlauf unmittelbar nach dem Auftreffen die applizierten Einzeltropfen (37) ineinander stoffschlüssig fließen, und zwar unter Bildung der geschlossenflächigen Abdichtung (21).
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle der raupenförmigen oder flächigen Abdichtung (21) ein Klebstoff auf das Bauteil (2) aufgetragen wird.
- Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis12 , gekennzeichnet durch - eine Applikationsvorrichtung (23) mit zumindest einer oder einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Applikationsdüsen (29) zur tröpfchenweisen Applikation eines viskosen Dichtmaterials, - eine Dosiervorrichtung zum individuellen Dosieren der Menge eines Tropfens (37) des tröpfchenweise applizierten viskosen Dichtmaterials.
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- 2017-04-15 DE DE102017003718.3A patent/DE102017003718A1/de active Pending
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