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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Fernsteuern einer Funktion eines Kraftwagens der in den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche angegebenen Art.
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Die
DE 10 2013 010 819 A1 zeigt ein Verfahren zum Fernsteuern einer Funktion eines Kraftwagens, bei welchem zwischen einem mobilen Bediengerät und dem Kraftwagen eine drahtlose Verbindung hergestellt und die Funktion mittels des mobilen Bediengeräts über die hergestellte drahtlose Verbindung ferngesteuert wird. Eine sichere drahtlose Kommunikation zwischen Kraftwagen und dem Bediengerät, bei welchem es sich beispielsweise um ein Smartphone handeln kann, wird über einen kodierten Informationsaustausch zwischen dem außerhalb des Kraftwagens angeordneten Bediengerät und dem Kraftwagen sichergestellt. Seitens des Kraftwagens wird ein optisches Signal ausgesendet, wobei die Funktion des Kraftwagens, beispielsweise ein Parkmanöver, nur solange mittels des mobilen Bediengeräts ferngesteuert wird, wie mittels eines Sensors des mobilen Bediengeräts das seitens des Kraftwagens ausgesandten optische Signal erfasst wird.
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Es ist also an sich schon bekannt, verschiedene Funktionen eines Kraftwagens, insbesondere Fahrmanöver, mittels eines mobilen Bediengeräts fernzusteuern. Dabei gilt es, eine versehentliche Aktivierung derartiger fernsteuerbarer Funktionen auszuschließen. Häufig ist es zudem erforderlich bzw. gewünscht, die Fernbedienung solcher Funktionen auf einen festgelegten Anwenderkreis zu beschränken.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein System zum Fernsteuern einer Funktion eines Kraftwagens bereitzustellen, mittels welchen eine besonders einfache und zuverlässige Beschränkung von fernsteuerbaren Funktionen eines Kraftwagens ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch ein System zum Fernsteuern einer Funktion eines Kraftwagens mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine besonders einfache und zuverlässige Beschränkung von fernsteuerbaren Funktionen eines Kraftwagens zu ermöglichen, ist es erfindungsgemäßen vorgesehen, dass die Fernsteuerung nur dann autorisiert wird, wenn ein Benutzer des mobilen Bediengeräts anhand biometrischer Daten erfolgreich authentifiziert worden ist.
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Zur Authentifizierung können beispielsweise Fingerabdrücke verwendet werden. Es ist zum Beispiel möglich, dass Fingerabdrücke mittels eines speziellen Scanners am mobilen Bediengerät erfasst werden. Ferner ist auch möglich, dass Fingerabdrücke mittels eines Kamerasystems am mobilen Bediengerät erfasst werden. Zudem ist es auch möglich, eine Gesichtserkennung über das Kamerasystem des mobilen Bediengeräts vorzunehmen. Des Weiteren kann auch zum Beispiel eine Iriserkennung über das Kamerasystem am mobilen Bediengerät durchgeführt werden. Auch ist es möglich, dass eine Stimmerkennung über ein Mikrofon am mobilen Bediengerät vorgenommen wird. Alternativ oder zusätzlich können auch fahrzeugseitige Sensoren für das Einlesen und/oder Prüfen der biometrischen Daten verwendet werden.
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Unter die fernsteuerbaren Funktionen des Kraftwagens können insbesondere eine Fahrzeugentwicklung, eine Aktivierung und Durchführung eines Packmanövers, ein Motorstart, ein Öffnen oder Schließen eines Verdecks und dergleichen fallen. Im Prinzip können mittels des mobilen Bediengeräts nach der erfolgreichen Authentifizierung beliebige Funktionen des Kraftwagens ferngesteuert werden.
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Bei dem mobilen Bediengerät handelt es sich Vorzugsweise um ein Mobiltelefon bzw. um ein Smartphone. Genauso kann es sich bei dem mobilen Bediengerät aber auch um einen Fahrzeugschlüssel handeln. Grundsätzlich kann es sich bei dem mobilen Bediengerät um beliebige mitführbare Geräte handeln, mittels welchen eine drahtlose Verbindung zum Kraftwagen herstellbar ist.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es also möglich, die Fernsteuerung einer Funktion des Kraftwagens oder auch mehrerer Funktionen mittels eines mobilen Bediengeräts auf besonders einfache und zuverlässige Weise auf einen vorgegebenen Anwenderkreis zu beschränken. Eine Aktivierung und Fernsteuerung verschiedener Funktionen des Kraftwagens kann also auch nur durch autorisierte Personen durchgeführt werden. Ferner kann dadurch insbesondere auch eine versehentliche Aktivierung derartiger Funktionen ausgeschlossen werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zur Authentifizierung biometrische Daten des Benutzers erfasst und mit auf einem Datenträger des Kraftwagens gespeicherten biometrischen Daten verglichen werden, wobei die Fernsteuerung nur dann autorisiert wird, wenn diese biometrischen Daten übereinstimmen. Vorzugsweise wird eine Speicherung der biometrischen Daten auf den Datenträger des Kraftwagens nur dann ermöglicht, wenn sich ein Fahrzeugschlüssel im Kraftwagen befindet. Das mobile Bediengerät muss also einmalig im Kraftwagen autorisiert werden. Dies ist Lux weisen im Kraftwagen durchzuführen. Für diesen Vorgang muss vorzugsweise zudem der Fahrzeugschlüssel im Fahrzeug Innenraum erkannt werden. Daraufhin wird eine sichere Funkverbindung zwischen dem Kraftwagen und dem mobilen Bediengerät aufgebaut, zum Beispiel über eine Bluetooth- oder WLAN-Verbindung. Zur Autorisierung ist eine PIN-Eingabe oder ein PIN-Vergleich beispielsweise über ein Zentraldisplay im Kraftwagen und am mobilen Bediengerät erforderlich. Alternativ oder zusätzlich kann Beispielsweise auch eine Plausibilisierung über eine Nahfeldkommunikation oder dergleichen erfolgen. Nachdem eine sichere Funkverbindung aufgebaut wurde, können vom Benutzer beispielsweise über Sensoren am mobilen Bediengerät entsprechende biometrische Daten eingelesen werden und über die bestehende Funkverbindung an den Kraftwagen übertragen werden. Die biometrischen Daten können danach für die spätere eindeutige Identifizierung des Benutzers auf Fahrzeugseite sicher gespeichert werden. Der zulässige Benutzerkreis für die Fernsteuerung von einer Funktion oder mehreren Funktion des Kraftwagens kann dadurch besonders einfach und sicher auf einen bestimmten Personenkreis beschränkt werden, nämlich auf den Personenkreis, der sich überhaupt unter Verwendung des Fahrzeugschlüssels Zugang zu dem Kraftwagen verschaffen kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zur Authentifizierung biometrische Daten des Benutzers erfasst und mit auf dem mobilen Bediengerät gespeicherten biometrischen Daten verglichen werden, wobei die Fernsteuerung nur dann autorisiert wird, wenn diese biometrischen Daten übereinstimmen. Zur Aktivierung der Fernsteuerung der Funktion wird eine sichere Funkverbindung zwischen dem mobilen Bediengerät und im Kraftwagen aufgebaut. Daraufhin muss eine bestimmte Funktionsauswahl, beispielsweise in Form einer bestimmten Manöverauswahl, am mobilen Bediengerät vorgenommen werden. Anschließend werden anschließend werden die biometrischen Daten des aktuellen Benutzers mit auf dem mobilen Bediengerät abgespeicherten biometrischen Daten abgeglichen. Sollte sich beispielsweise jemand auf unzulässige Weise Zugang zu dem mobilen Bediengerät beschafft haben, beispielsweise durch einen Diebstahl, so kann diese Person das mobile Bediengerät gar nicht so Fernsteuerung des Kraftwagens nutzen. Einerseits ist es möglich, dass eine ausschließliche Prüfung der biometrischen Daten am mobilen Bediengerät erfolgt. Andererseits ist es aber auch möglich, dass eine ausschließliche Prüfung der biometrischen Daten auf Fahrzeugseite Erfolg. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass die biometrischen Daten sowohl mit auf dem mobilen Bediengerät abgespeicherten biometrischen Daten und mit fahrzeugseitig abgespeicherten biometrischen Daten abgeglichen werden, um die Authentifizierung, und bei erfolgreicher Authentifizierung auch dann die Autorisierung vorzunehmen. In letzterem Fall kann beispielsweise zunächst einmal in einem ersten Schritt die Authentifizierung des Benutzers anhand von den auf dem mobilen Bediengerät abgespeicherten biometrischen Daten erfolgen. Sollte diese Authentifizierung erfolgreich sein, so werden dann die biometrischen Daten des betreffenden Benutzers an den Kraftwagen übertragen und mit den auf dem Datenträger des Kraftwagens gespeicherten biometrischen Daten abgeglichen. Durch diese zweistufige Vorgehensweise zur Authentifizierung kann diese besonders sicher und zuverlässig erfolgen.
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Das erfindungsgemäße System zum Fernsteuern einer Funktion eines Kraftwagens umfasst ein mobiles Bediengerät, mittels welchem eine drahtlose Verbindung zum Kraftwagen herstellbar und die Funktion über die hergestellte drahtlose Verbindung fern steuerbar ist. Das erfindungsgemäße System zeichnet sich dadurch aus, dass es dazu eingerichtet ist, einen Benutzer des mobilen Bediengeräts anhand biometrischer Daten zu authentifizieren und die Fernsteuerung nur bei erfolgreichen Authentifizierung zu autorisieren. Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems und umgekehrt anzusehen, wobei das System insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Figur eine schematische Darstellung eines Kraftwagens und einen neben dem Kraftwagen stehenden Benutzer, der mittels eines Smartphones eine Funktion des Kraftwagens fernsteuert.
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Ein Kraftwagen 10 ist in einer schematischen Darstellung in der einzigen Figur gezeigt. Verschiedene Funktionen des Kraftwagens 10, wie beispielsweise eine Verriegelung und Entriegelung des Kraftwagens, eine Aktivierung und Durchführung eines Parkmanövers, ein Starten eines Motors und dergleichen, können durch einen außerhalb des Kraftwagens 10 angeordneten Benutzer 12 mittels eines Smartphones 14 ferngesteuert werden. Statt Smartphones 14 können beispielsweise auch ganz andere mobile Bediengeräte zum Fernsteuern des Kraftwagens 10 verwendet werden.
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Bevor der Benutzer 12 jedoch unter Verwendung des Smartphones 14 verschiedene Funktionen des Kraftwagens 10 überhaupt fernsteuern kann, muss dieser sich erfolgreich authentifizieren.
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Das Smartphone 14 muss zunächst einmal einmalig am Kraftwagen 10 autorisiert werden. Dies ist im Innenraum des Kraftwagens 10 durchzuführen. Für diesen Vorgang muss zudem ein Fahrzeugschlüssel im Fahrzeuginnenraum erkannt werden. Daraufhin wird eine sichere Funkverbindung zwischen dem Kraftwagen und dem Smartphone 14 aufgebaut, zum Beispiel über eine Bluetooth- oder WLAN-Verbindung. Zur Autorisierung ist eine PIN-Eingabe oder ein PIN-Vergleich über ein Display im Kraftwagen 10 und am Smartphone 14 erforderlich. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Plausibilisierung über eine Nahfeldkommunikation erfolgen.
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Nachdem eine sichere Funkverbindung aufgebaut wurde, können vom Benutzer 12 beispielsweise über Sensoren am Smartphone 14 biometrische Daten eingelesen werden und über die bestehende Funkverbindung an den Kraftwagen 10 übertragen werden. Die biometrischen Daten können nun für die spätere eindeutige Identifizierung und Authentifizierung des Benutzers 12 fahrzeugseitig auf einem Datenträger 16 gespeichert werden.
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Bei den biometrischen Daten kann es sich beispielsweise über Fingerabdrücke, eine Gesichtserkennung, eine Iriserkennung oder auch um eine Stimmerkennung handeln. Zur Erfassung solcher biometrischen Daten können Sensoren des Smartphones 14 verwendet werden, beispielsweise ein Fingerabdruckscanner, ein Kamerasystem, ein Mikrofon oder dergleichen. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass fahrzeugeigene Sensoren für das Einlesen der biometrischen Daten verwendet werden.
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Zur Aktivierung und Fernsteuerung einer Funktion des Kraftwagens 10 wird wiederum eine sichere Funkverbindung zwischen dem Smartphone 14 und im Kraftwagen 10 aufgebaut, wobei das Smartphone 14 sich dann wie vorliegend dargestellt außerhalb des Kraftwagens 10 befindet. Daraufhin kann eine Funktionsauswahl, beispielsweise die Auswahl eines automatischen Parkvorgangs oder dergleichen, am Smartphone 14 erfolgen. Anschließend müssen die zuvor auf dem Datenträger 16 gespeicherten biometrischen Daten zur Bestätigung des ausgewählten Manövers oder der ausgewählten Funktion abgeglichen werden.
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Beispielsweise bitte Benutzer 12 über eine App am Smartphone 14 dazu aufgefordert, bestimmte biometrische Daten, wie beispielsweise einen Fingerabdruck oder dergleichen, smartphoneseitig einzulesen. Beispielsweise können auf dem Smartphone 14 selbst ebenfalls schon biometrische Daten an einem zulässigen Benutzerkreis gespeichert sein. In dem Fall werden die eingelesen biometrischen Daten zunächst mit den auf dem Smartphone 14 bereits gespeicherten Daten verglichen. Sollte eine Übereinstimmung mit zumindest einem Datensatz festgestellt werden, war die Prüfung als erfolgreich, werden die eingelesen biometrischen Daten gemeinsam mit dem bereits durchgeführten Ergebnis der Prüfung an den Kraftwagen 10 übermittelt.
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Fahrzeugseitig werden die empfangenen Daten noch einmal mittels der auf dem Datenträger 16 gespeicherten Daten plausibilisiert. Erst wenn diese Prüfung erfolgreich ist, wird die Ausführung des ausgewählten Manövers bzw. der ausgewählten Funktion, welche ferngesteuert werden soll, freigegeben.
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Es ist auch möglich, dass die Überprüfung der biometrischen Daten zur Authentifizierung des Benutzers 12 rein smartphoneseitig erfolgt. In dem Fall müssen keine biometrischen Daten auf dem Datenträger 16 gespeichert werden. Ferner ist auch möglich, dass die Authentifizierung des Benutzers 12 reinfahrzeugseitig erfolgt. In dem Fall werden biometrische Daten, wie beispielsweise Fingerabdrücke oder dergleichen, mittels des Smartphones 14 oder auch mittels des Kraftwagens 10 erfasst und direkt mit den auf dem Datenträger 16 gespeicherten biometrischen Daten abgeglichen. Zudem ist es auch möglich, dass gemäß der beschriebenen Vorgehensweise eine doppelte Überprüfung der biometrischen Daten des Benutzers 12, also zunächst smartphoneseitig und dann erst fahrzeugseitig, durchgeführt wird.
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Dadurch, dass eine Fernsteuerung einer Funktion des Kraftwagens 10, beispielsweise eines Fahrmanövers oder dergleichen, unter Verwendung des Smartphones 14 oder auch mittels anderer mobiler Bediengeräte, erst nach erfolgreicher Authentifizierung anhand biometrischer Daten des Benutzers 12 freigegeben wird, kann die Fernsteuerung des Kraftwagens 10 auf einen klar definierten Benutzerkreis auf zufällige Weise eingeschränkt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kraftwagen
- 12
- Benutzer
- 14
- Smartphone
- 16
- Datenträger
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013010819 A1 [0002]