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ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ein-Achs-Bedieneinheit, kurz Bedieneinheit, für sicherheitsrelevante Anwendungen umfassend ein Gehäuse, mindestens ein in dem Gehäuse um eine Schwenkachse schwenkbar gelagertes Betätigungselement mit einer Auflagefläche für einen Finger und mindestens einen Signalgeber, wobei das Betätigungselement mittels eines auf der Auflagefläche aufliegenden Fingers um die Schwenkachse verschwenkbar und mittels des Signalgebers bei einem Verschwenken des Betätigungselements ein Stellsignal erzeugbar ist.
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Derartige Bedieneinheiten werden beispielsweise zum Bedienen von Arbeitsfunktionen eines Flurförderfahrzeugs vorgesehen. Die Betätigungselemente sind in einer Ausgestaltung jeweils als um eine Schwenkachse schwenkbar gelagerter Hebel gestaltet, wobei für die unterschiedlichen Arbeitsfunktionen mehrere Betätigungselemente in einem gemeinsamen Gehäuse vorgesehen sein können oder mehrere Bedieneinheiten mit jeweils einem Betätigungselement miteinander kombiniert werden können.
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Ein Einsatz derartiger Bedieneinheiten ist nicht auf Flurförderfahrzeuge beschränkt. Sie lassen sich beispielsweise auch zum Bedienen von Arbeitsfunktionen von Nutzfahrzeugen, Baumaschinen, Agrarmaschinen und/oder Anbaugeräten oder zum Steuern derselben einsetzen.
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Mit einem Finger bedienbare Betätigungselemente werden im Zusammenhang mit der Anmeldung auch als Finger-Joystick bezeichnet. Derartige Finger-Joysticks zeichnen sich durch ein platzsparendes Design aus. Das Betätigungselement ist dabei im Einbauzustand derart angeordnet, dass es vorzugsweise bei aufliegendem Handballen und/oder aufliegendem Unterarm mit einem Finger, insbesondere einem Zeige-, Mittel- oder Ringfinger ergonomisch erreichbar ist.
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Dabei ist es bekannt, die Bedieneinheit von der zu bedienenden Vorrichtung mechanisch zu entkoppeln, wobei bei einer Auslenkung mittels eines Signalgebers ein elektrisches Stellsignal erzeugt wird, welches unmittelbar oder nach Auswertung in einem Steuergerät zur Ansteuerung eines Aktuators der Vorrichtung dient. Bei einer derartigen Entkopplung erhält ein Bediener an der Bedieneinheit keine unmittelbare Rückmeldung der angesteuerten Vorrichtung.
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Es ist daher beispielsweise aus
DE 10 2014 103 988 A1 eine Bedieneinheit mit einem Force-Feedback bekannt, wobei zu diesem Zweck an der Bedieneinheit eine Rückstelleinheit zum Bereitstellen eines Rückstelldrehmoments zum Rückstellen des Betätigungselements aus einem ausgelenkten Zustand in einen neutralen Zustand sowie eine mit der Rückstelleinheit in Wirkverbindung stehende Aktuatoreinheit zum begrenzten Modulieren des Rückstelldrehmoments vorgesehen sind. Um eine ungewünschte Auslenkung des Betätigungselements aus einer Ruhelage bei einem Fehler des Force-Feedback-Systems zu vermeiden, ist dabei vorgesehen, dass bei einer unteren Modulationsgrenze das Rückstelldrehmoment in dem ausgelenkten Zustand größer null ist.
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AUFGABE UND LÖSUNG
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Bedieneinheit für sicherheitsrelevante Anwendungen zu schaffen. Es ist eine weitere Aufgabe, eine Bedienvorrichtung für ein Flurförderfahrzeug umfassend mindestens eine Bedieneinheit zu schaffen.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Bedieneinheit für sicherheitsrelevante Anwendungen umfassend ein Gehäuse, mindestens ein in dem Gehäuse um eine Schwenkachse schwenkbar gelagertes Betätigungselement mit einer Auflagefläche für einen Finger, mindestens einen Signalgeber und eine elektrisch ansteuerbare Rückmeldeeinheit geschaffen, wobei das Betätigungselement mittels eines auf der Auflagefläche aufliegenden Fingers um die Schwenkachse verschwenkbar und mittels des Signalgebers bei einem Verschwenken des Betätigungselements ein Stellsignal erzeugbar ist, wobei die Rückmeldeeinheit an dem Betätigungselement angeordnet ist und mittels der Rückmeldeeinheit eine von einem Bediener haptisch wahrnehmbare Vibration an der Auflagefläche erzeugbar ist, und wobei die erzeugte Vibration rückwirkungsfrei für das Stellsignal und eine das Stellsignal beeinflussende Schwenkbewegung des Betätigungselements um die Schwenkachse ist.
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In anderen Worten bewirkt die seitens der Rückmeldeeinheit erzeugte Vibration an dem Betätigungselement kein Drehmoment um die Schwenkachse oder eine andere durch das Stellsignal wahrnehmbare Auslenkung des Betätigungselements. Die Rückmeldeeinheit ist daher geeignet, einem Bediener eine Rückmeldung zu übermitteln, ohne dass die durch die Rückmeldeeinheit erzeugten Vibrationen eine unmittelbare Auswirkung auf die mittels des Stellsignals bewirkte Bedienung der Anwendung haben.
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Bei der Bedieneinheit handelt es sich in einer Ausgestaltung um eine digitale Bedieneinheit, wobei lediglich eine Schwenkbewegung in eine oder beide Richtungen aus einer Nulllage erfasst wird, nicht jedoch ein Schwenkwinkel. In vorteilhaften Ausgestaltungen ist eine analoge Bedieneinheit vorgesehen, wobei elektrische Stellsignale proportional zu einem Schwenkwinkel bei einer Auslenkung erzeugt werden. Das erzeugte Stellsignal ist in einer Ausgestaltung unmittelbar einer Anwendung zuführbar. In vorteilhaften Ausgestaltungen wird das Stellsignal einem Steuergerät (Controller) zugeführt und durch dieses ausgewertet. Mittels des Steuergeräts sind nachfolgend Aktuatoren oder andere Elemente der sicherheitsrelevanten Anwendung ansteuerbar.
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Die Auslegung eines Vibrationserzeugers der Rückmeldeeinheit erfolgt vorzugsweise derart, dass das System umfassend die zumindest abschnittsweise zur Schwingung angeregte Auflagefläche und der Vibrationserzeuger in Resonanz betrieben werden. Dadurch wird auch die Möglichkeit verhindert oder zumindest reduziert, dass andere Erschütterungen aus der Umgebung, das System zu unerwünschten Schwingungen anregen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Rückmeldeeinheit einen Linear-Vibrationserzeuger, wobei eine mittels des Linear-Vibrationserzeugers erzeugte Schwingungsbewegung radial oder parallel zur Richtung der Schwenkachse des Betätigungselements gerichtet ist. Als Linear-Vibrationserzeuger, Linear-Vibrationserreger oder Linear-Vibratoren werden im Zusammenhang mit der Anmeldung Vibrationserzeuger odererreger bezeichnet, welche eine linear gerichtete Schwingungsbewegung der Auflagefläche erzeugen. Die Bewegungsanregung der Auflagefläche oder Teilen davon bewirkt aufgrund der Ausrichtung kein Drehmoment um die Schwenkachse des Betätigungselements.
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In einer alternativen Ausgestaltung umfasst die Rückmeldeeinheit einen Rotations-Vibrationserzeuger mit einer Drehachse und einer exzentrisch zu der Drehachse angeordneten Unwucht, wobei die Drehachse des Rotations-Vibrationserzeugers tangential zur Bewegungsrichtung des Betätigungselements um die Schwenkachse angeordnet ist. Als Rotations-Vibrationserzeuger, Rotations-Vibrationserreger, Rotations-Vibrator oder Bogen-Vibrationserzeuger werden im Zusammenhang mit der Anmeldung Vibrationserzeuger oder -erreger bezeichnet, bei welchen eine Unwucht eine Rotationsbewegung oder eine hin- und hergerichtete Schwingungsbewegung um eine Drehachse ausführt, um an der Auflagefläche eine Vibration zu erzeugen. Die Bewegung der Unwucht bewirkt aufgrund der Anordnung der Drehachse kein Drehmoment um die Schwenkachse des Betätigungselements.
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Die Rückmeldeeinheit ist erfindungsgemäß an dem Betätigungselement, d.h. in oder an dem für eine Erzeugung des Stellsignals gegenüber dem Gehäuse zu bewegenden Bauteil der Bedieneinheit angeordnet. In einer Ausgestaltung erfolgt eine Ansteuerung der Rückmeldeeinheit mittels einer ebenfalls an dem Betätigungselement vorgesehenen Steuereinheit, wobei mittels der Steuereinheit beispielsweise eine Auslenkung des Betätigungselements erfassbar ist. Eine Energieversorgung erfolgt dabei beispielsweise mittels eines an dem Betätigungselement vorgesehenen Energiespeichers.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen ist die Rückmeldeeinheit signalübertragend mit einer externen Steuereinheit verbindbar und mittels der verbundenen Steuereinheit ansteuerbar ist. Die Rückmeldeeinheit ist dabei nicht nur in Abhängigkeit einer Auslenkung des Betätigungselements ansteuerbar. Mittels der externen Steuereinheit sind zahlreiche die jeweilige Anwendung betreffende Signale erfassbar und/oder auswertbar und basierend auf diesen Signalen Warnmeldungen durch die Rückmeldeeinheit an der Bedieneinheit ausgebbar. Die Steuereinheit dient dabei in einer Ausgestaltung auch einer Ansteuerung von der Anwendung zugeordneten Aktuatoren aufgrund der durch die Bedieneinheit erzeugten Stellsignale. In anderen Ausgestaltungen sind zwei getrennte Steuereinheiten vorgesehen, welche miteinander kommunizieren.
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Eine Signal- und/oder Energieübertragung an die Rückmeldeeinheit aus einer Umgebung erfolgt in einer Ausgestaltung mittels Kabel, wobei die Anordnung der Kabel derart erfolgt, dass diese eine Bewegung des Betätigungselements nicht beeinträchtigen. Bei den Kabeln handelt es sich vorzugsweise um flexible Kabel, wobei die Kabel in einer Ausgestaltung in beweglichen Kabelführungen aufgenommen sind. In anderen Ausgestaltungen sind zwischen dem Gehäuse und dem Betätigungselement Schleifkontakte für eine Signal- und/oder Energieübertragung an die Rückmeldeeinheit angeordnet. Durch die Schleifkontakte ist eine sichere und wenig störanfällige Übertragung gewährleistet. Dabei ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass das Gehäuse mittels Kabel mit einer externen Steuereinheit verbindbar ist und die Signal- und/oder Energieübertragung zu dem Gehäuse mittels Kabel und von dem Gehäuse zu dem Betätigungselement mittels Schleifkontakten erfolgt. Das Kabel dient dabei in einer Ausgestaltung einer bidirektionalen Kommunikation, wobei mittels des Kabels auch die mittels des Signalgebers erzeugten Stellsignale an die Steuereinheit oder eine davon getrennt gestaltete Steuereinheit übertragbar sind.
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In anderen Ausgestaltungen weist die Rückmeldeeinheit Kommunikationselemente für eine berührungslose Signal- und/oder Energieübertragung auf, insbesondere für eine Übertragung mittels induktiver Kopplung und/oder mittels Funktechnik. Die Kommunikation erfolgt dabei in einer Ausgestaltung unmittelbar zwischen der Rückmeldeeinheit und der Steuereinheit. In anderen Ausgestaltungen erfolgt die Kommunikation unter Zwischenschaltung einer in dem Gehäuse vorgesehenen Kommunikationseinheit.
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In einer Ausgestaltung ist eine zweite Rückmeldeeinheit vorgesehen, wobei mittels der zweiten Rückmeldeeinheit ein optisch und/oder akustisch wahrnehmbares Signal erzeugbar ist. Die zweite Rückmeldeeinheit ist in einer Ausgestaltung als gemeinsames Bauteil mit der Rückmeldeeinheit gestaltet. In anderen Ausgestaltungen ist eine separate Baueinheit vorgesehen, wobei die Baueinheit beispielsweise getrennt von der Rückmeldeeinheit an einem Gehäuse platziert ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mittels der Rückmeldeeinheit mindestens zwei unterschiedliche haptisch wahrnehmbare Signale an der Auflagefläche erzeugbar sind. Vorzugsweise handelt es sich bei beiden Signalen um eine Vibration, wobei insbesondere eine Intensität, eine Dauer und/oder ein zeitliches Muster des Signals situativ anpassbar ist. Beispielsweise ist es denkbar, dass ein Erreichen einer Maximalstellung eines mittels der Bedieneinheit angesteuerten Lastarms mittels einer ersten Vibration kurzer Dauer und niedriger Intensität und die Möglichkeit einer Kollision des Lastarmes mit einer Umgebung mittels einer zweiten Vibration langer Dauer und hoher Intensität signalisiert wird.
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Auch bei einer internen Steuereinheit kann in Abhängigkeit einer Auslenkung die taktile Rückmeldeeinheit situativ aktiviert werden. Zum Beispiel kann jedem Schwenkwinkel ein taktiles Muster zugewiesen werden. Dadurch können beispielsweise Schaltschwellen simuliert oder nachgebildet werden.
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Die Auflagefläche ist in einer Ausgestaltung zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoff. Die Auflagefläche ist dabei in einer Ausgestaltung aus einem steifen Kunststoff. In anderen Ausgestaltungen ist die Auflagefläche aus einem aufgrund der Vibration elastisch verformbaren Kunststoff. In wieder einer anderen Ausgestaltung ist die Auflagefläche aus einem anderen elastisch nachgiebigen Material, wobei die Auflagefläche bei einer Vibration zumindest abschnittsweise verformt wird. Alternativ oder zusätzlich weist das Betätigungselement in einer Ausgestaltung einen Grundkörper und einen die Auflagefläche aufweisenden Hilfskörper auf, wobei der Grundkörper und der Hilfskörper für eine Bewegungsübertragung zum Verschwenken des Betätigungselements um die Schwenkachse in einer ersten Richtung starr miteinander gekoppelt sind und für die Vibration der Hilfskörper in eine zweite Richtung relativ zu dem Grundkörper beweglich ist. Durch die starre Kopplung wird eine spielfreie Bewegungsübertragung an den Grundkörper für ein Verschwenken des Betätigungselements um die Schwenkachse sichergestellt.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird eine Bedienvorrichtung für ein Flurförderfahrzeug umfassend mindestens eine Bedieneinheit geschaffen. Die Bedienvorrichtung umfasst in einer Ausgestaltung mindestens eine räumlich getrennt zu der Bedieneinheit angeordnete Steuereinheit, wobei Stellsignale der Bedieneinheit an die Steuereinheit und Steuersignale für die Rückmeldeeinheit von der Steuereinheit an die Bedieneinheit übertragen werden. Das Flurförderfahrzeug ist in einer Ausgestaltung mit einer Vielzahl zusätzlicher Sensoren ausgerüstet, deren Signale ebenfalls an die Steuereinheit übermittelt werden, wobei ein Steuersignal für die Rückmeldeeinheit unter Berücksichtigung einer oder mehrerer Sensoren ermittelbar ist.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind. Dabei zeigen:
- 1 eine erste Ausgestaltung einer Bedieneinheit.
- 2 die Bedieneinheit gemäß 1 in einer vorderen Endlage, einer Nulllage und einer hinteren Endlage.
- 3 eine zweite Ausgestaltung einer Bedieneinheit ähnlich 1.
- 4 eine dritte Ausgestaltung einer Bedieneinheit ähnlich 1.
- 5 eine vierte Ausgestaltung einer Bedieneinheit ähnlich 1.
- 6 eine fünfte Ausgestaltung einer Bedieneinheit ähnlich 1.
- 7 ein Flurförderfahrzeug mit einer Bedienvorrichtung umfassend eine Bedieneinheit ähnlich 1.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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1 zeigt schematisch eine Bedieneinheit 1 umfassend ein Gehäuse 10 und ein in dem Gehäuse 10 um eine Schwenkachse 11 schwenkbar gelagertes Betätigungselement 12 mit einer Auflagefläche15 (siehe 2) für einen schematisch dargestellten Finger 2. Die Bedieneinheit umfasst weiter einen schematisch dargestellten Signalgeber 13 und eine elektrisch ansteuerbare, an dem Betätigungselement 12 angeordnete Rückmeldeeinheit 14. Die Bedieneinheit 1 kommuniziert mit einer externen Steuereinheit 3. Die in 1 dargestellten Größenverhältnisse sind lediglich schematisch.
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Das Betätigungselement 12 ist wie in 1 schematisch durch einen Doppelpfeil angedeutet mittels des auf der Auflagefläche 15 aufliegenden Fingers 2 um die Schwenkachse 11 relativ zu dem Gehäuse 10 verschwenkbar. Mittels des Signalgebers 13 ist bei einem Verschwenken des Betätigungselements 12 ein Stellsignal für eine nicht dargestellte Anwendung erzeugbar. Der Signalgeber 13 umfasst zu diesem Zweck beispielsweise Hall-Sensoren, mit welchem ein Schwenkwinkel des Betätigungselements 12 erfassbar ist. Die Messsignale sind an die externe Steuereinheit 3 kommunizierbar, so dass mittels der Steuereinheit 3 ein zu dem Schwenkwinkel proportionales Stellsignal für eine nicht dargestellte Anwendung bei der Auslenkung erzeugt werden kann.
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Mittels der Rückmeldeeinheit 14 ist eine von einem Bediener an dem aufliegenden Finger 2 haptisch wahrnehmbare Vibration an der Auflagefläche 15 erzeugbar. In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Linear-Vibrationserreger als Rückmeldeeinheit 14 vorgesehen, wobei mittels des Linear-Vibrationserregers eine in Radialrichtung zu der Schwenkachse 11 gerichtete Vibration erzeugbar ist. Kräfte, die aufgrund der erzeugten Vibration auf das Betätigungselement 12 einwirken, bewirken aufgrund der Ausrichtung des Linear-Vibrationserreger an dem Betätigungselement 12 kein Drehmoment um Schwenkachse und die erzeugte Vibration ist daher rückwirkungsfrei für eine das Stellsignal beeinflussende Schwenkbewegung des Betätigungselements 12 um die Schwenkachse 11.
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Die Rückmeldeeinheit 14 wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel von der externen Steuereinheit 3 angesteuert. Die Ansteuerung der Rückmeldeeinheit 14 ist dabei unabhängig von einer Schwenkstellung des Betätigungselements 12. Warnsignale sind daher sowohl bei einem Erreichen einer Endlage der Schwenkbewegung des Betätigungselements 12 als auch aufgrund anderer externer Ereignisse absetzbar. Für eine Signal- und/oder Energieübertragung ist in einer Ausgestaltung eine Kabelverbindung zwischen der externen Steuereinheit 3 und einem an dem Gehäuse 10 vorgesehenen Anschlussbereich 18 vorgesehen. Eine Signal- und/oder Energieübertragung von dem Gehäuse 10 an das Betätigungselement 12 erfolgt in dem Ausführungsbeispiel mittels eines schematisch dargestellten Schleifkontakts 19.
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Das dargestellte Betätigungselement 12 ist zweiteilig und weist einen verschwenkbar um die Schwenkachse 11 gelagerten Grundkörper 120 und einen die Auflagefläche 15 aufweisenden Hilfskörper 121 auf. Der Grundkörper 120 und der Hilfskörper 121 sind für eine Bewegungsübertragung zum Verschwenken des Betätigungselements 12 um die Schwenkachse 11 in einer ersten Richtung, tangential zur Bewegungsrichtung des Betätigungselements 12 starr miteinander gekoppelt. Radial zur Bewegungsrichtung des Betätigungselements 12 ist der Hilfskörper 121 dagegen für eine Vibration in relativ zu dem Grundkörper 120 beweglich mit diesem gekoppelt.
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2 zeigt die Bedieneinheit gemäß 1 mit dem Betätigungselement 12 in einer vorderen Endlage (links in 2), einer Nulllage (2 Mitte) und einer hinteren Endlage (rechts in 2). Wie in 2 erkennbar, ist dabei in jeder Lage des Betätigungselements 12 sichergestellt, dass die an der Auflagefläche 15 erzeugte Vibration rückwirkungsfrei für die Auslenkung des Betätigungselements 12 ist. Die dargestellten Positionen sind lediglich beispielhaft. In anderen Ausgestaltungen ist eine abweichende Nulllage vorgesehen und/oder ist eine Bewegung aus der Nulllage lediglich in eine der zwei möglichen Endlagen möglich.
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3 bis 6 zeigen in schematischen Darstellungen weitere Ausgestaltungen von Bedieneinheiten 1 ähnlich 1, wobei für gleiche oder ähnliche Elemente einheitliche Bezugszeichen verwendet werden.
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Bei den in den 3 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen der Bedieneinheit 1 sind zusätzlich Rückstellelemente 16 vorgesehen, mittels welchen das Betätigungselement 12 in eine in den Figuren dargestellte Nulllage rückführbar ist. Bei den Rückstellelementen 16 handelt es sich vorzugsweise um passive Rückstellelemente 16. Es sind jedoch auch Ausgestaltungen mit aktiven Rückstellelementen denkbar.
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4 zeigt eine dritte Ausgestaltung einer Bedieneinheit ähnlich 1 umfassend einen als Rückmeldeeinheit 14 dienenden Linear-Vibrationserreger, wobei mittels des Linear-Vibrationserregers gemäß 4 eine parallel zu der Schwenkachse 11 gerichtete Vibration erzeugbar ist. Kräfte, die auf das Betätigungselement 12 aufgrund der parallel zur Schwenkachse 11 erzeugten Vibration einwirken, bewirken auch bei dieser Ausgestaltung an dem Betätigungselement 12 kein Drehmoment um Schwenkachse 11 und die erzeugte Vibration ist daher ebenfalls rückwirkungsfrei für eine das Stellsignal beeinflussende Schwenkbewegung des Betätigungselements 12 um die Schwenkachse 11.
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5 zeigt eine vierte Ausgestaltung einer Bedieneinheit ähnlich 1 umfassend einen als Rückmeldeeinheit 14 dienenden Rotations-Vibrationserzeuger mit einer Drehachse 140 und eine exzentrisch zu der Drehachse 140 angeordnete Unwucht 141. Die Drehachse 140 des Rotations-Vibrationserzeugers ist senkrecht zu der Schwenkachse 11 und tangential zur Bewegungsrichtung des Betätigungselements 12 um die Schwenkachse 11 angeordnet. Weder eine Drehbewegung der Unwucht 141 um die Drehachse 140 noch eine schwingenden Hin-und Herbewegung der Unwucht 141 um die Drehachse 140 bewirkt dabei an dem Betätigungselement 12 ein Drehmoment um Schwenkachse 11. Die mittels des dargestellten Rotations-Vibrationserzeugers erzeugte Vibration ist daher ebenfalls rückwirkungsfrei für eine das Stellsignal beeinflussende Schwenkbewegung des Betätigungselements 12 um die Schwenkachse 11.
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6 zeigt eine fünfte Ausgestaltung einer Bedieneinheit 1 ähnlich 1. Bei dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Bedieneinheit 1 zusätzlich eine zweite Rückmeldeeinheit 17 auf, wobei mittels der zweiten Rückmeldeeinheit 17 ein akustisch wahrnehmbares Signal erzeugbar ist. Die zweite Rückmeldeeinheit 17 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls an dem Betätigungselement 12 vorgesehen. In anderen Ausgestaltungen ist die zweite Rückmeldeeinheit 17 an dem Gehäuse 10 angeordnet. Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass eine derartige zweite Rückmeldeeinheit 17 auch mit anderen Ausgestaltungen der Bedieneinheit 1 kombinierbar ist.
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7 zeigt ein Flurförderfahrzeug 4 mit einer Bedienvorrichtung 5 umfassend eine in 7 vergrößert dargestellte Bedieneinheit 1 oder mehrere Bedieneinheiten 1 ähnlich 1 und eine Steuereinheit 3. Die Bedieneinheit 1 oder die Bedieneinheiten sind an einer Armlehne 50 derart angeordnet, dass das jeweilige Betätigungselement 12 der Bedieneinheit bei einem auf der Armlehne aufliegenden Unterarm mit einem Finger, insbesondere einem Zeige-, Mittel- oder Ringfinger erreichbar ist.
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Die Bedienvorrichtung 5 dient dem Bedienen von Arbeitsfunktionen des Flurförderfahrzeugs, wie beispielsweise dem Anheben oder Absenken einer Gabel 40 und/oder dem Verschwenken der Gabel 40.
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In dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Flurförderfahrzeug 4 weiter ein Ultraschall-Abstandssensor 6 vorgesehen, mittels welchem ein Abstand einer durch das Flurförderfahrzeug 4 aufgenommenen Last 7 zu einem Endanschlag 8 erfassbar ist. Das Signal des Ultraschall-Abstandssensors 6 ist an die Steuereinheit 3 übertragbar. Bei einem Anheben der Last 7 kann einem Bediener der Bedienvorrichtung 6 eine Annäherung an den Endanschlag 8 durch die Rückmeldeeinheit 14 der Bedieneinheit 1 mittels einer haptisch wahrnehmbaren Vibration signalisiert werden.
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Wie oben beschrieben, sind in vorteilhaften Ausgestaltungen mehrere unterschiedliche, haptisch wahrnehmbare Vibrationen mittels der Rückmeldeeinheit 14 an der Auflagefläche 15 der Bedieneinheit erzeugbar. Dadurch ist es beispielsweise denkbar, unterschiedliche Abstände der Last 7 zu dem Endanschlag8 durch unterschiedliche Vibrationsmuster oder eine unterschiedliche Intensität der Vibration zu signalisieren.
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Die dargestellten Ausführungsbeispiele sind lediglich beispielhaft und zahlreiche Abwandlungen sind denkbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014103988 A1 [0006]