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Die Erfindung betrifft einen Stößel für eine Kupplungsnehmerzylinderanordnung, die ein Gehäuse mit einem darin längsverschieblich angeordnetem und über Hydraulikdruck verfahrbaren Kolben besitzt, wobei der Stößel zum einen zum Anbringen an dem Kolben vorbereitet ist, und zum anderen zum Druckweitergeben an eine Lagerstelle / Druckaufnahmestelle eines Ausrückhebels vorbereitet. Ferner betrifft die Erfindung eine Kupplungsnehmerzylinderanordnung mit einem Stößel und einem Gehäuse und einem im Gehäuse längsverschieblich angeordneten und über Hydraulikdruck verfahrbaren Kolben.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Kupplungsnehmerzylinderanordnungen bekannt. Etwa offenbart die
DE 10 2015 208 639 A1 einen Kupplungsnehmerzylinder und ein Kupplungsausrücksystem, wobei der Kupplungsnehmerzylinder umfasst: einen Zylinderkörper, eine im Zylinderkörper befindliche Kolbenkonstruktion, eine mit dem ersten Ende der Kolbenkonstruktion verbundene Kolbenstange sowie eine im Zylinderkörper befindliche Feder und wobei das zweite Ende der Kolbenkonstruktion in die Feder eingesteckt ist; und wobei die Kolbenkonstruktion umfasst: ein Verbindungsstück, das einen Kopfteil und einen sich aus dem Kopfteil heraus erstreckenden Verbindungsstift aufweist, wobei der Kopfteil und der Verbindungsstift in der von der Kolbenstange wegführenden Richtung angeordnet sind; einen Kolben, der sich auf der gegenüber der Kolbenstange anderen Seite des Kopfteils befindet, wobei im Kolben eine dem Verbindungsstift entsprechende Stiftöffnung ausgebildet ist und der Verbindungsstift in der Stiftöffnung fest angeordnet ist; ein Ende des Kolbens in die Feder eingesteckt ist.
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Auch offenbart ein anderes Dokument etwa die
DE 10 2011 083 531 A1 einen Ausrückhebel für eine Fahrzeugkupplung, beispielsweise für eine Anfahrkupplung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einem Grundkörper, der einen Mittelabschnitt mit einer Ausnehmung und einen ersten sowie einen zweiten Endabschnitt aufweist, wobei der Grundkörper einstückig ausgebildet ist und vollständig aus einem faserverstärkten Kunststoffmaterial hergestellt ist.
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Bei einer hydraulisch betätigbaren Kupplung wirkt zur Betätigung derselben ein Stößel eines Nehmerzylinders auf einem Kupplungsausrückhebel, der üblicherweise als Guss- bzw. Blechumformteil hergestellt ist. An einem Endabschnitt des Ausrückhebels ist eine Kugelpfanne ausgebildet, die zur Aufnahme und Führung des endseitig halbkugelförmigen Stößels des Nehmerzylinders der hydraulischen Kupplungsbetätigungsvorrichtung dient.
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Der Stand der Technik hat jedoch immer den Nachteil, dass der Kontakt zwischen dem Ausrückhebel aus Metall und dem Kunststoffpins am Stößel des Nehmerzylinders zu einer hohen Geräuschentwicklung und hohem Verschließ führt.
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Es ist also die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu vermeiden oder wenigstens zu mildern. Insbesondere soll ein besonders ruhig kontaktierender Stößel eines Nehmerzylinders entwickelt werden, der gleichzeitig besonders einfach zu montieren ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein zum Druckweitergeben vorbereitetes Ende des Stößels kunststoff-umspritzt ausgestaltet ist. Unter einer Kunststoffumspritzung wir hier aber auch eine in den Kolben eingreifend und den Kolben nur auf einer Seite bedeckende Ausgestaltung verstanden.
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Dies hat den Vorteil, dass die Lebensdauer des Stößels durch eine erhebliche Verringerung des Verschleiß erhöht wird und ein besonders sanftes Betätigen der Kupplung möglich ist. Dies wirkt sich positiv auf den erforderlichen Kraftaufwand beim Einkuppeln und auf den Fahrkomfort aus.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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So ist es von Vorteil, wenn der Stößel so ausgelegt ist, dass die Kunststoffumspritzung einen Pin besitzt. Dieser Pin ist vorzugsweise so ausgebildet, dass er mit einer halbkugelförmigen Fläche im Eingriff mit der Lagerstelle des Ausrückhebels steht. Durch die Kunststoffumspritzung und die kugelige Lagerung wird eine besonders verschleißarme Kontaktstelle erreicht, die auch bei einer Veränderung des Winkels des Ausrückhebels, also insbesondere beim Betätigen der Kupplung, relativ materialschonend wirkt.
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Außerdem ist es günstig, wenn der Pin auf den Stößel des Kupplungsnehmerzylinders aufgespritzt wird. Die Montage wird erheblich erleichtert, dadurch dass durch die aufspritzende Herstellung weniger Komponenten zusammengebaut werden müssen. Gleichzeitig kann das verschleißbelastete Ende des Stößels im Bedarfsfall auch durch einen neuen Pin ersetzt werden.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine Kupplungsnehmerzylinderanordnung mit einem Stößel, mit einem Gehäuse und mit einem im Gehäuse längsverschieblich angeordneten und über Hydraulikdruck verfahrbaren Kolben. Dabei ist der Stößel entweder einteilig oder separat von einer mit dem Kolben (gelenkig) verbundenen Kolbenstange ausgeführt. Wird der Kolbenraum des Nehmerzylinders mit Druck beaufschlagt, verschiebt sich der Kolben mit der Kolbenstange, die wiederum mit dem Stößel verbunden ist. Wird also der Stößel verschoben, greift ein stößelfester Pin in eine Lagerstelle ein, gibt den Druck der Verschiebung weiter und betätigt so den Ausrückhebel der Kupplung.
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Zudem ist es zweckmäßig, wenn ein Pin des Kupplungsnehmerzylinders mit einer Lagerstelle des Ausrückhebels in Kontakt steht. Vorteilhafterweise reduziert sich durch die erfindungsgemäße Geometrie und das erfindungsgemäße Material der Verschleiß erheblich und es kommt zu einer deutlich geringeren Geräuschentwicklung.
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Mit anderen Worten betrifft die Erfindung einen aufgespritzten Pin am Hydraulikzylinder zur Betätigung eines Ausrückhebels. Die Überspritzung reduziert die Reibung zwischen der Lagerstelle des Ausrückhebels und dem Stößelpin und reduziert so den Verschleiß. Dadurch erhöhen sich der Komfort und die Beständigkeit der Kupplung. Ein zusätzlicher Vorteil bietet die Reduktion der Einzelkomponenten durch das Aufspritzen, was sich positiv auf die Montage auswirkt.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 einen Kupplungsnehmerzylinder mit einem zum Betätigen eines Ausrückhebels ausgelegten Stößel in einem Längsschnitt,
- 2 einen vergrößerten Ausschnitt I des Stößels aus 1,
- 3 einen auf ein Ende des Stößels aufzuspritzenden Pin in einer perspektivischen Längsschnittansicht,
- 4 den Pin in einer perspektivischen Ansicht,
- 5 den mit dem Ausrückhebel in Kontakt stehenden Kupplungsnehmerzylinder in einer perspektivischen Ansicht,
- 6 den Kupplungsnehmerzylinder in einer zu 5 gedrehten Ansicht, und
- 7 den Kupplungsnehmerzylinder mit dem aufgespritzten Pin in einer perspektivischen Ansicht.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele können untereinander ausgetauscht werden.
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In 1 ist ein Stößel 1 für eine Kupplung dargestellt, der mit einem in einem Gehäuse 2 längsverschieblich angeordneten und über Hydraulikdruck verfahrbaren Kolben 3 verbunden ist. Der Stößel 1 ist zum einen zum Anbringen an dem Kolben 3 vorbereitet und zum anderen zum Druckweitergeben an eine Lagerstelle 4 eines Ausrückhebels 5 ausgelegt ist. Der Stößel 1 besitzt ein kunststoff-umspritztes Ende 6 mit einem Pin 7, das zum Druckweitergeben an die Lagerstelle 4 des Ausrückhebels 5 vorbereitet ist. Bei hydraulischer Betätigung eines Kupplungsnehmerzylinders 8, der mit einem nicht dargestellten Kupplungsgeberzylinder und einem nicht dargestellten Kupplungspedal in Wirkverbindung steht, verschiebt sich der Stößel 1, der den Ausrückhebel 5 in Bewegung versetzt.
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Gemäß 1 gibt der Stößel 1 Druck an den Ausrückhebel 5 weiter. Der Winkel des Ausrückhebels verändert sich und der Ausrückhebel wird an einem Ausrücklager 9 verschoben. Ein axial verschiebbarer Bestandteil des Ausrücklagers 9 nach Art einer Hülse 10 ist mit dem Ausrückhebel 5 verbunden und wird bei Betätigung des Kupplungsnehmers 8 mitverschoben. Dadurch werden weitere Mechanismen angestoßen und die Kupplung betätigt.
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Der Stößel 1 liegt innerhalb eines Faltbalgs / Faltenbalgs 11, der zum Schutz gegen Staubeindringen an dem Gehäuse 2 des Kupplungsnehmerzylinders 8 und in einer Nut des Stößels 1 befestigt wird.
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In 2 ist eine vergrößerte Darstellung des Stößels 1, der in die Lagerstelle 4 des Ausrückhebels 5 eingreift, dargestellt. Die Lagerstelle 4 ist kugelförmig ausgebildet. So kann bei verschiedenen Eingriffswinkeln, die beim Betätigen durch das Verschieben des Ausrückhebels entstehen, eine ausreichende Eingriffsfläche für den Stößel 1 sichergestellt werden. Das kunststoff-umspritzte Ende 6 des Stößels 1 ist auch so ausgebildet, dass der Pin 7 eine zumindest halbkugelförmige Fläche aufweist, mit der der Pin 7 die Lagerstelle 4 kontaktiert.
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3 zeigt den Pin 7 in einem Zustand, in dem er nicht mit dem Stößel 1 verbunden ist. Der Pin 7 ist aus Kunststoff und wird vorzugsweise direkt auf den Stößel 1 aufgespritzt. Der Pin 7 besitzt eine Eingriffskugel 12, die gelenkig über mehrere kleinere Kugeln 13 in einem Hauptkörper 14 des Pins 7 gelagert ist und die Lagerstelle 4 kontaktiert. Die Kugeln 13 haben einen erheblich kleineren Durchmesser als die Eingriffskugel 12, der etwa zwischen einem Viertel und einem Achtel des Durchmessers der Eingriffskugel 12 liegt. Die kleineren zum Lagern ausgelegten Kugeln 13 sind aus dem gleichen Material gefertigt wie die Eingriffskugel 12.
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Gemäß 4 ragt ein Teil der Eingriffskugel 12 aus dem Hauptkörper 14 des Pins 7 heraus. Der herausragende Teil ist kleiner als die Hälfte der Eingriffskugel 12, damit die Eingriffskugel 12 nicht aus dem Hauptkörper 14 unbeabsichtigt herausfallen kann. Die Eingriffskugel 12 kann sich durch die Art der Lagerung frei um ihren Mittelpunkt drehen und verringert so eine Reibung und damit einen erhöhten Verschleiß an der Kontaktstelle mit der Lagerstelle 4 des Ausrückhebels 5.
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In 5 und 6 ist der Kupplungsnehmerzylinder 8, der mit seinem Stößel 1 in die Lagerstelle 4 des Ausrückhebels 5 eingreift, dargestellt. Der Stößel 1 liegt größtenteils innerhalb des Faltbalgs 11, der als Staub- und Verschmutzungsschutz angebracht ist. Das Ende 6 des Stößels 1 ist als besonders verschleißfest ausgestaltet, da an dieser flächenmäßig kleinen Kontaktstelle der gesamte Druck vom Kupplungsnehmerzylinder 8 auf den Ausrückhebel 5 der Kupplung weitergegeben wird. Deshalb ist das Ende 6 des Stößels 1 kunststoff-umspritzt und geometrisch kugelig ausgestaltet. Der Pin 7 wird direkt auf das Ende 6 des Stößels 1 aufgespritzt und verringert so die Anzahl der Einzelkomponenten und zusätzliche Schritte zum Montieren des Kupplungsnehmerzylinders 8.
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In 7 ist der Kupplungsnehmerzylinder 8 separat von den mit ihm in Wirkverbindung stehenden Bauteilen gezeigt. Der Kupplungsnehmerzylinder 8 ist sehr kompakt ausgebildet. An sein Gehäuse 2 schließt sich innerhalb eines Faltbalgs 11 liegend der mit dem Kolben 3 verbundene Stößel 1 an, der oft auch als Kolbenstange bezeichnet wird, wenn er einteilig mit dieser ausgeführt wird. An dem Ende 6 des Stößels 1, das aus dem Faltbalg 11 herausragt, ist der kunststoff-aufgespritze Pin 7, der den Druck, der auf den Kupplungsnehmerzylinder hydraulisch aufgebracht wird, an den Ausrückhebel 5 weitergibt und in einer Verschiebung in dem Ausrücklager 9 resultiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stößel
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kolben
- 4
- Lagerstelle
- 5
- Ausrückhebel
- 6
- Ende
- 7
- Pin
- 8
- Kupplungsnehmerzylinder
- 9
- Ausrücklager
- 10
- Hülse
- 11
- Faltbalg / Faltenbalg
- 12
- Eingriffskugel
- 13
- Kugel
- 14
- Hauptkörper
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015208639 A1 [0002]
- DE 102011083531 A1 [0003]