DE102016223607A1 - Schraube - Google Patents
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Abstract
Es ist bekannt, Schrauben zum Verschrauben von Metall- und Kunststoffteilen vorzusehen, die ein selbstfurchendes bzw. selbstschneidendes Gewinde aufweisen. In Schraubautomaten wird mittels einer Unterkopfverzahnung ein sicheres Anziehen gewährleistet, welche jedoch zu einem unerwünschten Abrieb, insbesondere in Form von ein oder mehreren Spänen, führt. Der Abrieb bzw. die Späne können sich vom zu verschraubenden Bauteil lösen oder von der Schraubverbindung abstehen, so dass eine Gefahrenquelle vorliegt.Zur Verbesserung wird eine Schraube (1) vorgeschlagen, mit einem Gewindestift (2) und einem Schraubenkopf (3), dessen Unterkopfseite (4) mit einer Unterkopfverzahnung (15) versehen ist, die beim Anziehen unter Auflage des Schraubenkopfes (3) an einer Auflagefläche (10) einer Schraubunterlage (11) zur Erzeugung eines zusätzlichen Reibmoments Material aus dieser verdrängt bzw. ablöst. Erfindungsgemäß ist die Unterkopfverzahnung (15) nun so ausgebildet, dass das verdrängte bzw. abgelöste Material nach innen in Richtung Gewindestift (2) abtransportierbar ist.Die Erfindung ist für Schraubverbindungen insbesondere von Metallen und Kunststoffen vorgesehen.
Description
- Stand der Technik
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schraube. Es ist bekannt, Schrauben zum Verschrauben von Metall- und Kunststoffteilen vorzusehen, die ein selbstfurchendes bzw. selbstschneidendes Gewinde aufweisen. In Schraubautomaten entsteht beim vorgesehenen Anziehen der Schraube durch eine Unterkopfverzahnung an der Kontaktstelle zwischen Schraubenkopf der Schraube und Schraubunterlage ein Abrieb, inbesondere in Form von ein oder mehreren Spänen. Dieser Abrieb bzw. die Späne können sich dabei vom zu verschraubenden Bauteil ablösen oder von der Schraubverbindung abstehen, wodurch sich eine Gefahrenquelle für den weiteren Transport des Bauteils ergibt. Insbesondere können Späne austreten, die für das spätere manuelle Handling, wie bei einer Qualitätskontrolle und Verpackung, gefährlich sein können, so dass es schlimmstenfalls zu Körperschäden kommen kann.
- Offenbarung der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Schraube nach Anspruch 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass sich der beim Verschrauben entstehende Abrieb bzw. ein nach außen gehender Materialabtrag in Form von Partikeln und Abspanungen zwischen Schraubenkopf und Schraubunterlage deutlich reduzieren lässt bzw. für das spätere Handling weitestgehend entfernt ist, wodurch sich ein verbesserter Schutz bei einem weiteren manuellen Umgang ergibt.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
- Ein sicherer Abtransport des Materials bzw. der Späne wird durch eine Unterkopfverzahnung erreicht, die aus mehreren am Umfang verteilten Schneidkörpern aufgebaut ist, die jeweils gegenüber einer radialen Ausrichtung um einen Winkel α gedreht ausgerichtet sind.
- Als vorteilhaft hat sich dabei herausgestellt, für den Winkel α einen Bereich von etwa 1 Grad bis 45 Grad vorzusehen.
- Eine vorteilhafte Ausführung ist gegeben, wenn die Schneidkörper am Umfang der Unterkopfseite gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
- Des Weiteren ist eine vorteilhafte Ausführung gegeben, wenn die Schneidkörper pyramidenstumpfartig ausgebildet sind.
- Besonders günstig ist es, wenn die pyramidenstumpfartige Schneidkörper eine viereckige - insbsondere näherungsweise rautenfömige - Grundfläche aufweisen, deren nach innen verlaufende, an Schneidflächen angeordnete Seitenlinien, um den Winkel α gegenüber der Radialrichtung verdreht sind.
- Dabei können die Schneidkörper bezüglich der Unterkopfseite radiale, schräge Flächen aufweisen, wobei die radial nach innen gerichtete schräge Flächen flacher ausgebildet sind, als die radial nach außen geneigten schrägen Flächen.
- Besonders vorteilhaft ist es, zusätzlich zur Unterkopfverzahnung in der Unterkopfseite des Schraubenkopfes noch eine ringförmige Ausnehmung zwischen Unterkopfverzahnung und Gewindestift einzubringen, welche dazu dient, das beim Eindrehvorgang entstehende überflüssige Material bzw. die Späne aufzunehmen.
- Die Erfindung eignet sich besonders für Schrauben mit einem Gewindestift und mit einem Gewinde, welches gewindefurchend bzw. selbstschneidend ausgebildet ist.
- Figurenliste
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert und anhand der Zeichnung weiter verdeutlicht.
- Es zeigen:
-
1 ein Diagramm eines Drehmomentenverlaufs bzw. einer Vorspannkraft einer Schraube beim Anschraubvorgang aufgetragen über die Zeit und -
2 eine Schraube mit erfindungsgemäß gestalteter Unterkopfverzahnung. - Ausführungsform der Erfindung
- Allgemein ist es beim Verschrauben bzw. dem Zusammenschrauben von Produkten in Schraubautomaten notwendig, ein sicheres Anzeichen zu identifizieren, dass sich eine in
2 dargestellte Schraube1 auf einer in2 nur angedeutet gezeigten Auflagefläche10 auf einer Schraubunterlage11 bereits befindet und sich beim anschließenden Weiterdrehen bzw. Weiteranziehen eine ausreichende axiale Vorspannung in der Schraubverbindung ausbildet. Diese ist notwendig, um einen sicheren Zusammenhalt der Schraubverbindung gewährleisten zu können. Die Schraube 1 weist in bekannter Art und Weise einen Schraubenkopf3 und einen Gewindestift2 mit Gewinde6 auf. - In dem Diagramm nach
1 ist der Verlauf der Vorspannkraft Fv sowie der Momentenverlauf beim Anziehvorgang der Schraubverbindung über die Zeit dargestellt. Um ein sicheres Anziehen der Schraube1 im Schraubautomat zu bewerkstelligen, muss hierfür ein genügend großer Abstand zwischen einem sogenannten Eindrehmoment ME und einem Überdrehmoment MÜ oberhalb eines maximalen Anziehmoments MA gegeben sein. Bei selbstfurchenden bzw. selbstgewindeschneidenden Schrauben1 kann dies aber ohne weitere Maßnahmen an der Kontaktfläche bzw. an der Auflagefläche10 der Schraubunterlage11 zu Problemen führen, da dieses Schraubfenster überdeckend sein kann. Zur Problemlösung wird dann zum Beispiel an einer Unterkopfseite4 des Schraubenkopfes3 , welche den Kontaktpartner zur Auflagefläche10 der Schraubunterlage11 darstellt, eine Verzahnung15 bzw. eine Geometrie eingesetzt, die beim Anziehen der Schraube1 durch ein zusätzliches Abbremsen des auf der Schraubunterlage11 aufliegenden Schraubenkopfes3 ein zusätzliches Reibbremsmoment erzeugt und so einen signifikanten Unterschied zwischen Eindrehmoment ME und Überdrehmoment MÜ bildet. Durch diese Entzerrung der Werte ist nun ein verlässliches Kriterium für ein sicheres Verschrauben im Schraubautomaten generierbar, wie der Verlauf des Drehmoments im Diagramm bzw. der Verlauf der Vorspannkraft Fv nach1 zeigt. - Dieses zusätzliche Reibbremsmoment wird erreicht, indem man unter dem Schraubenkopf
3 an seiner Unterkopfseite4 eine sogenannte Unterkopfverzahnung15 vorsieht. Die Unterkopfseite4 stellt eine Anlagefläche zur Auflagefläche10 der Schraubunterlage11 eines zu verschraubenden Bauteils dar. Es hat sich gezeigt, dass mittels der Unterkopfverzahnung15 durch das beim Festschrauben stattfindende Eindringen und Verdrängen von Material aus der Schraubunterlage11 sich das Reibbremsmoment am effektivsten gestalten lässt. Als Nebeneffekt ist bisher jedoch in Kauf zu nehmen, dass das von der Unterkopfverzahnung15 durchpflügte bzw. verdrängte Material, insbesondere in Form von Spänen, aus dem Auflagebauteil bzw. der Schraubunterlage11 sich ablöst und den Schraubverbund verlässt. Alternativ kann es vorkommen, dass das durchpflügte bzw. verdrängte Material noch am Auflagebauteil bzw. der Schraubunterlage11 anhaftend verbleibt und von der Schraubverbindung absteht, so dass eine Verletzungsgefahr für das spätere Handling des verschraubten Bauteils gegeben ist. - Zur Verbesserung ist erfindungsgemäß nun vorgesehen, die Unterkopfverzahnung
15 der Schraube1 so auszubilden, dass das von der Unterkopfverzahnung15 durchpflügte bzw. verdrängte Material aus dem Auflagebauteil bzw. der Schraubunterlage11 nicht radial nach außen, sondern zu einer zentralen Schraubenachse25 der Schraube1 hin, nach innen abtransportiert wird. Damit kann ein Austritt entstehender Späne oder abstehendes Material nahezu unterbunden oder sogar vollständig eliminiert werden. Die Unterkopfverzahnung15 weist an der Unterkopfseite4 hierzu mehrere Schneidkörper20 , beispielsweise Acht Schneidkörper20 auf, die am Umfang gleichmäßig verteilt angeordnet sind und von einer Mantelfläche5 des Schraubenkopfes3 sich radial nach innen zur Schraubenachse25 hin teilweise erstrecken und gemeinsam einen Außenring an der Unterkopfseite4 bilden. Des Weiteren ist in der Unterkopfseite4 ausgehend von den Schneidkörpern20 weiter radial nach innen zur Schraubenachse25 hin eine ringförmige Ausnehmung26 ausgenommen, die bis zu dem Gewindestift2 mit dem Gewinde 6 führt bzw. diesen ringförmig am Umfang umgibt. - Es erfolgt der Abtransport des von der Unterkopfverzahnung
15 durchpflügten bzw. verdrängten Materials aus dem Auflagebauteil bzw. aus der Schraubunterlage11 radial nach innen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Schneidkörper20 jeweils gegenüber einer radialen Ausrichtung verdreht angeordnet sind, so dass sich eine sekantenförmige Ausrichtung ergibt. Ein vorgesehener Drehwinkel α der Schneidkörper20 zur radialen Ausrichtung soll dabei etwa in einem Bereich von 1 Grad bis 45 Grad liegen. Die beispielsweise pyramidenstumpfartig ausgebildeten Schneidkörper20 weisen zwei Schneid-Seitenkanten21 ,22 und eine rampenförmige Fläche23 auf, welche alle insgesamt so gedreht ausgerichtet sind, dass die entsprechend kontaktierende Seitenkante zu einer resultierenden Schneid-Schabrichtung in die Schraube1 hinein führt, wie in2 exemplarisch durch einen Pfeil30 gekennzeichnet ist. Bei einem Einschraubvorgang mit Schneidbewegung in Einschraubdrehrichtung 31 wird dann das durchpflügte Material nach innen transportiert und es gelangt in die mittige Ausnehmung26 der Unterkopfseite4 . Durch den modifizierten Drehwinkel α werden die Späne nach innen geschoben und auch abgelöste Teile radial nach innen befördert. Damit kann beim Einschraubvorgang ein Austritt von Material, insbesondere in Form von Spänen oder auch in Form abstehenden Materials, wirksam verhindert werden. Denkbar sind neben der dargestellten Geometrie der Schneidkörper20 auch andersartig gestaltete Geometrien, mit Schneidkanten, die jeweils so orientiert bzw. eingedreht sind, dass es beim Einschraubvorgang zu einem Materialabtransport zum Schraubeninneren hin kommt. - Die Erfindung ist für Schraubverbindungen insbesondere von Metallen und Kunststoffen vorgesehen. Der Einsatzbereich ist für alle Schraubverbindungen möglich, bei denen ein hohes Überdrehmoment gefordert ist.
Claims (9)
- Schraube, mit einem Gewindestift und mit einem Schraubenkopf, dessen Unterkopfseite mit einer Unterkopfverzahnung versehen ist, die beim Anziehen unter Auflage des Schraubenkopfes an einer Auflagefläche einer Schraubunterlage zur Erzeugung eines zusätzlichen Reibmoments Material aus dieser verdrängt bzw. ablöst, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkopfverzahnung (15) so ausgebildet ist, dass das verdrängte bzw. abgelöste Material nach innen in Richtung Gewindestift (2) abtransportierbar ist.
- Schraube nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkopfverzahnung (15) aus mehreren am Umfang verteilten Schneidkörpern (20) aufgebaut ist, die jeweils gegenüber einer radialen Ausrichtung um einen Winkel α gedreht ausgerichtet sind. - Schraube nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α in einem Bereich von etwa 1° bis 45° - insbesondere zwischen 10° und 30° - liegt. - Schraube nach
Anspruch 2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkörper (20) am Umfang der Unterkopfseite (4) gleichmäßig verteilt angeordnet sind. - Schraube nach einem der
Ansprüche 2 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkörper (20) pyramidenstumpfartig ausgebildet sind. - Schraube nach
Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die pyramidenstumpfartige Schneidkörper (20) eine viereckige - insbsondere näherungsweise rautenfömige - Grundfläche aufweisen, deren nach innen verlaufende, an Schneidflächen angeordnete Seitenlinien, um den Winkel α gegenüber der Radialrichtung verdreht sind. - Schraube Schraube nach einem der
Ansprüche 2 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkörper (20) bezüglich der Unterkopfseite radiale, schräge Flächen aufweisen, wobei die radial nach innen gerichtete schräge Flächen (23) flacher ausgebildet sind, als die radial nach außen geneigten schrägen Flächen. - Schraube nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass in der Unterkopfseite (4) des Schraubenkopfes (3) eine ringförmige Ausnehmung (26) radial zwischen der Unterkopfverzahnung (15) und dem Gewindestift (2) eingebracht ist. - Schraube nach einem der
Ansprüche 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Gewinde (6) des Gewindestifts (2) gewindefurchend bzw. selbstschneidend ausgebildet ist.
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Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB370948A (en) * | 1930-10-08 | 1932-04-08 | Hall & Kay Ltd | Improvements in or relating to metal sockets, bushes, ferrules, rivets and the like |
US3127919A (en) * | 1959-05-06 | 1964-04-07 | Penn Eng & Mfg Corp | Screw with cavity head |
DE19647546A1 (de) * | 1996-11-16 | 1998-05-20 | Hans Dieter Niemann | Befestigungsschraube und Schraubbefestigung |
US5772376A (en) * | 1995-05-29 | 1998-06-30 | Ejot Verbindungstechnik Gmbh & Co. Kg | Countersunk head screw |
-
2016
- 2016-11-29 DE DE102016223607.5A patent/DE102016223607A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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