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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überprüfen eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens, sowie ein Diagnosegerät zum Durchführen eines solchen Verfahrens.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik sind Verfahren zum Betreiben von Kraftfahrzeugen, insbesondere Kraftwagen, hinlänglich bekannt. Bei einem solchen Verfahren wird eine sogenannte An-Bord-Diagnose (On-Board-Diagnostic - OBD) durchgeführt. Im Zuge einer solchen An-Bord-Diagnose wird mittels einer Recheneinrichtung des Kraftfahrzeugs wenigstens ein Bauteil des Kraftfahrzeugs überprüft, wodurch wenigstens ein Zustand des Bauteils ermittelt wird. Zum Überprüfen des Bauteils wird beispielsweise wenigstens ein Sensor, insbesondere ein von dem Sensor bereitgestelltes Sensorsignal, genutzt. Das Signal wird beispielsweise mit wenigstens einem mittels eines weiteren Sensors erfassten und/oder mit einem mittels der Recheneinrichtung berechneten Wert verglichen und dadurch plausibilisiert. In der Folge kann im Zuge der An-Bord-Diagnose ermittelt werden, ob das Bauteil seine gewünschte Funktion oder aber ein von einem Sollzustand abweichendes Verhalten aufweist. Die elektronische Recheneinrichtung ist ein Steuergerät, welches als Steuergerät einer Verbrennungskraftmaschine ausgebildet sein kann und daher auch als ECU oder Motorsteuerung bezeichnet wird. Wird beispielsweise im Rahmen der An-Bord-Diagnose ein Fehler des Bauteils ermittelt, so kann die elektronische Recheneinrichtung beispielsweise wenigstens eine Gegenmaßnahme zur Kompensation oder Behebung des Fehlers bewirken.
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Die zuvor beschriebene Überprüfung des Bauteils wird als An-Bord-Diagnose bezeichnet, da das Kraftfahrzeug selbst ohne Zuhilfenahme von bezüglich des Kraftfahrzeugs externen Hilfsmitteln die An-Bord-Diagnose durchführt und somit das wenigstens eine Bauteil überprüft.
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Ferner ist es hinlänglich bekannt, dass Kraftfahrzeuge im Rahmen von Reparatur- oder Wartungsarbeiten überprüft und gewartet beziehungsweise repariert werden. Diese Reparatur- beziehungsweise Wartungsarbeiten können dabei zeit- und kostenaufwendig sein.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und ein Diagnosegerät zu schaffen, mittels welchen Reparatur- und/oder Wartungsarbeiten besonders zeit- und kostengünstig durchgeführt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Diagnosegerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Überprüfen eines eine erste elektronische Recheneinrichtung mit einer Speichereinrichtung umfassenden Kraftfahrzeugs zeichnet sich durch einen ersten Schritt aus, bei welchem zwischen der ersten elektronischen Recheneinrichtung und einer bezüglich des Kraftfahrzeugs externen zweiten elektronischen Recheneinrichtung eine Datenverbindung aufgebaut wird. Die Datenverbindung wird beispielsweise aufgebaut, indem die elektronischen Recheneinrichtungen miteinander gekoppelt beziehungsweise verbunden werden. Diese Kopplung beziehungsweise Verbindung kann über wenigstens ein physisch vorhandenes Kabel erfolgen. Alternativ ist es denkbar, dass die Datenverbindung eine drahtlose Datenverbindung ist, sodass die Recheneinrichtungen beispielsweise drahtlos. , insbesondere über Funktechnik, miteinander verbunden werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst einen zweiten Schritt, bei welchem über die Datenverbindung Diagnosedaten, insbesondere von der ersten elektronischen Recheneinrichtung, an die zweite elektronische Recheneinrichtung übertragen werden. Die Diagnosedaten sind beziehungsweise wurden im Zuge einer mittels der elektronischen Recheneinrichtung durchgeführten An-Bord-Diagnose (On-Bord-Diagnostic - OBD) ermittelt und charakterisieren wenigstens einen mittels der An-Bord-Diagnose ermittelten Zustand zumindest eines Bauteils des Kraftfahrzeugs. Dabei wurden beziehungsweise sind die Diagnosedaten in der Speichereinrichtung gespeichert. Durch das Übertragen der Diagnosedaten an die zweite elektronische Recheneinrichtung wird das Kraftfahrzeug, insbesondere die erste elektronische Recheneinrichtung beziehungsweise die Speichereinrichtung, ausgelesen, wobei die Diagnosedaten von der ersten elektronischen Recheneinrichtung beziehungsweise von der Speichereinrichtung an die zweite elektronische Recheneinrichtung übertragen werden.
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Die Diagnosedaten sind Diagnoseergebnisse, welche im Rahmen der An-Bord-Diagnose gewonnen wurden. Die An-Bord-Diagnose wird beziehungsweise wurde von dem Kraftfahrzeug, insbesondere mittels der ersten elektronischen Recheneinrichtung, selbst, das heißt ohne Zuhilfenahme von bezüglich des Kraftfahrzeugs externen, von dem Kraftfahrzeug unterschiedlichen Hilfsmitteln durchgeführt, wobei im Rahmen der An-Bord-Diagnose das zumindest eine Bauteil überprüft wird beziehungsweise wurde. Im Rahmen der An-Bord-Diagnose werden der genannte Zustand und somit die den Zustand charakterisierenden Diagnosedaten ermittelt und in der Speichereinrichtung gespeichert. Üblicherweise sind mehrere Überwachungsfunktionen, insbesondere Motorüberwachungsfunktionen, vorgesehen, um im Rahmen der An-Bord-Diagnose das Bauteil, insbesondere mehrere Bauteile, zu überprüfen. Bei dem Bauteil handelt es sich beispielsweise um ein Bauelement eines zum Antreiben des Kraftfahrzeugs ausgebildeten Antriebsaggregats, welches beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine beziehungsweise Verbrennungsmotor ausgebildet ist.
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Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass üblicherweise Diagnosedaten beziehungsweise Diagnoseergebnisse, welche im Rahmen einer An-Bord-Diagnose gewonnen werden, nur intern, das heißt von dem Kraftfahrzeug, insbesondere von der ersten elektronischen Recheneinrichtung, selbst verwendet werden, um beispielsweise auf einen im Rahmen der An-Bord-Diagnose ermittelten Fehler des Bauteils gegebenenfalls zu reagieren. Üblicherweise sind diese Diagnoseergebnisse bei einer Wartung beziehungsweise einer Reparatur des Kraftfahrzeugs nicht einsehbar und somit nicht verwendbar, sodass beispielsweise eine die Wartung beziehungsweise Reparatur durchführende Person beziehungsweise Werkstatt zunächst keine Information über den aktuellen Zustand des im Rahmen der An-Bord-Diagnose überwachten beziehungsweise überprüften Bauteils hat. Dies führt üblicherweise dazu, dass das Bauteil bei der Wartung beziehungsweise bei der Reparatur des Kraftfahrzeugs überprüft werden muss, obwohl das Bauteil bereits im Rahmen der An-Bord-Diagnose überprüft wurde.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es nun vorgesehen, auf die ohnehin bereits durchgeführte An-Bord-Diagnose und somit deren Diagnosedaten beziehungsweise Diagnoseergebnisse, insbesondere im Rahmen einer Wartung oder einer Reparatur des Kraftfahrzeugs, zurückzugreifen, um dadurch auf besonders einfache und somit zeit- und kostengünstige Weise den Zustand des Bauteils und somit den Zustand zumindest eines Teils des Kraftfahrzeugs zu ermitteln. Das Übertragen beziehungsweise Zugreifen auf die Daten ist hierbei jedoch zeitlich und räumlich von einer Wartung oder Reparatur unabhängig. Dadurch kann das Kraftfahrzeug beispielsweise besonders zeit- und kostengünstig gewartet beziehungsweise repariert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit eine Hilfestellung bei der Fehlersuche im Rahmen der Wartung beziehungsweise Reparatur des Kraftfahrzeugs, da im Rahmen des Verfahrens die Diagnosedaten als On-Bord-Diagnosestatistiken aus der ersten elektronischen Recheneinrichtung des Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden. Ferner ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren, eine proaktive Qualitätsarbeit, insbesondere im sogenannten After-Sales-Bereich, zu realisieren. Des Weiteren kann eine umfangreiche Transparenz bei Service- beziehungsweise Wartungsarbeiten realisiert werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird mittels der zweiten elektronischen Recheneinrichtung wenigstens eine durch eine Person bewirkte Eingabe empfangen. Dabei ist es vorgesehen, dass mittels einer der elektronischen Recheneinrichtung, insbesondere mittels der zweiten elektronischen Recheneinrichtung, zumindest ein durch die Eingabe charakterisierter Teil der Diagnosedaten ausgewählt wird.
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Während die erste elektronische Recheneinrichtung eine Komponente beziehungsweise ein Bauelement des Kraftfahrzeugs und somit eine bezüglich des Kraftfahrzeugs interne Komponente ist, ist die zweite elektronische Recheneinrichtung eine bezüglich des Kraftfahrzeugs externe und somit von dem Kraftfahrzeug unterschiedliche, zusätzlich zu dem Kraftfahrzeug vorgesehene und nicht zu dem Kraftfahrzeug gehörende externe Komponente, welche im Rahmen einer Wartung oder einer Reparatur des Kraftfahrzeugs genutzt wird. Durch die Eingabe und das Auswählen zumindest des Teils der Diagnosedaten können die Diagnosedaten beziehungsweise der Teil der Diagnosedaten besonders anschaulich und nachvollziehbar bereitgestellt und zur Fehlersuche und zur Realisierung einer hohen Qualitätsarbeit genutzt werden.
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Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn mittels der zweiten elektronischen Recheneinrichtung wenigstens eine den ausgewählten Teil der Diagnosedaten optisch veranschaulichende Grafik erzeugt und auf einer Anzeige eines die zweite elektronische Recheneinrichtung und die Anzeige umfassenden Geräts, insbesondere Diagnosegeräts, angezeigt wird. Hierdurch können beispielsweise der die Wartung beziehungsweise die Reparatur des Kraftfahrzeugs durchführenden Person die ausgewählten Diagnosedaten besonders anschaulich und somit aussagekräftig optisch angezeigt werden, sodass die Person die Wartung beziehungsweise die Reparatur des Kraftfahrzeugs auf Basis der angezeigten Grafik besonders einfach und somit zeit- und kostengünstig sowie mit einer hohen Qualität durchführen kann.
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Um eine besonders umfangreiche Reparatur beziehungsweise Wartung des Kraftfahrzeugs auf besonders einfache und kostengünstige Weise durchführen zu können, ist es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass mittels der zweiten elektronischen Recheneinrichtung mehrere durch eine Person bewirkte Eingaben erfasst werden. Ferner werden mittels der zweiten elektronischen Recheneinrichtung jeweilige, durch die jeweiligen Eingaben charakterisierte Teile der Diagnosedaten ausgewählt. Außerdem werden mittels der zweiten elektronischen Recheneinrichtung jeweilige, die jeweiligen ausgewählten Teile der Diagnosedaten optisch veranschaulichende Grafiken erzeugt und auf der Anzeige angezeigt. Dabei ist es denkbar, dass die mehreren Grafiken gleichzeitig oder in Abhängigkeit von jeweiligen Eingaben der Person und somit beispielsweise zeitlich nacheinander auf der Anzeige angezeigt werden. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, unterschiedliche, durch die ausgewählten Diagnosedaten charakterisierte Zustände von unterschiedlichen Bauteilen des Kraftfahrzeugs anschaulich anzuzeigen und somit der Person zu kommunizieren, sodass diese die Fehlersuche besonders zeit- und kostengünstig durchführen kann.
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Zur Erfindung gehört auch ein Diagnosegerät, welches beispielsweise das zuvor genannte, die Anzeige und die zweite elektronische Recheneinrichtung umfassende Gerät ist. Somit ist das Diagnosegerät beispielsweise ein elektronisches Gerät. Das erfindungsgemäße Diagnosegerät ist zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet und umfasst die zweite elektronische Recheneinrichtung. Beispielsweise handelt es sich bei dem Diagnosegerät um ein portables Endgerät. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind dabei als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Diagnosegeräts anzusehen und umgekehrt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit den zugehörigen Zeichnungen. Dabei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Überprüfen eines Kraftfahrzeugs;
- 2 ein Diagramm zum Veranschaulichen des Verfahrens;
- 3 ein weiteres Diagramm zum Veranschaulichen des Verfahrens; und
- 4 ein weiteres Diagramm zum Veranschaulichen des Verfahrens.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Im Folgenden wird anhand von 1 bis 4 ein Verfahren zum Überprüfen eines in 1 besonders schematisch dargestellten und als Personenkraftwagen ausgebildeten Kraftfahrzeugs 1 erläutert. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst eine Mehrzahl von Bauteilen, wobei eines der Bauteile in 1 besonders schematisch dargestellt und mit 2 bezeichnet ist. Das Bauteil 2 ist ein Bauteil beziehungsweise eine Komponente eines Antriebsaggregats 3, mittels welchem das Kraftfahrzeug 1 antreibbar ist. Das Antriebsaggregat 3 ist beispielsweise eine Verbrennungskraftmaschine, welche auch als Verbrennungsmotor bezeichnet wird. Das Bauteil 3 ist beispielsweise ein Aktor oder ein Sensor der Verbrennungskraftmaschine beziehungsweise der Komponente 3.
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Das Kraftfahrzeug 1 umfasst ferner eine erste elektronische Recheneinrichtung 4, welche auch als Steuergerät oder elektronisches Steuergerät bezeichnet wird. Die elektronische Recheneinrichtung 4 ist eine bezüglich des Kraftfahrzeugs 1 interne Komponente, da die Recheneinrichtung 4 eine Komponente und somit Bestandteil des Kraftfahrzeugs 1 ist. Die Recheneinrichtung 4 ist beispielsweise dem Verbrennungsmotor zugeordnet, welcher mittels der Recheneinrichtung 4 (Steuergerät) betrieben, insbesondere gesteuert oder geregelt, werden kann. Dabei wird die Recheneinrichtung 4 beispielsweise auch als Motorsteuergerät (ECU) oder Motorsteuerung bezeichnet.
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Beispielsweise während eines Betriebs des Kraftfahrzeugs 1, insbesondere der Komponente 3, und/oder nach Abstellen des Kraftfahrzeugs 1, insbesondere der Komponente 3, wird mittels der elektronischen Recheneinrichtung 4 beispielsweise eine sogenannte An-Bord-Diagnose durchgeführt, welche auch als OBD (On-Board-Diagnostic) bezeichnet wird. Im Rahmen der An-Bord-Diagnose wird beispielsweise zumindest das Bauteil 2 überprüft. Im Zuge dieser Überprüfung des Bauteils 2 wird beispielsweise mittels der elektronischen Recheneinrichtung 4 zumindest ein Zustand des Bauteils 2 ermittelt, wobei beispielsweise überprüft beziehungsweise ermittelt wird, ob das Bauteil 2 seine gewünschte Funktion oder aber einen Fehler aufweist. Im Rahmen der An-Bord-Diagnose wird das Bauteil 2 beispielsweise mithilfe wenigstens eines in den Fig. nicht näher dargestellten Sensors des Kraftfahrzeugs 1, insbesondere auf Basis wenigstens eines von dem Sensor bereitgestellten Signals, überprüft. Die An-Bord-Diagnose ist somit eine Diagnose, in deren Rahmen zumindest das Bauteil 2 überprüft wird, um dadurch wenigstens einen, insbesondere aktuellen, Zustand des Bauteils 4 zu ermitteln. Da diese Diagnose von dem Kraftfahrzeug 1 selbst beziehungsweise alleine, das heißt ohne Zuhilfenahme von von dem Kraftfahrzeug 1 unterschiedlichen Hilfsmitteln durchgeführt wird, wird die Diagnose auch als An-Bord-Diagnose bezeichnet.
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Wird beispielsweise im Rahmen der An-Bord-Diagnose ermittelt, dass das Bauteil 2 einen Fehler aufweist, so kann die Recheneinrichtung 4 wenigstens eine Maßnahme einleiten, um den Fehler zu kompensieren oder zu beheben.
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Bei der An-Bord-Diagnose werden beispielsweise Diagnosedaten ermittelt, welche den zuvor genannten, im Rahmen der An-Bord-Diagnose ermittelten Zustand des Bauteils 4 charakterisieren. Dabei weist die erste elektronische Recheneinrichtung 4 beispielsweise eine Speichereinrichtung 5 auf, in welcher die den ermittelten Zustand des Bauteils 2 charakterisierenden Diagnosedaten gespeichert werden. Charakterisieren die Diagnosedaten beispielsweise einen Fehler des Bauteils 2, so werden die den Fehler charakterisierenden und in der Speichereinrichtung 5 gespeicherten Diagnosedaten auch als Fehlereintrag bezeichnet.
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Um nun eine besonders einfache und somit zeit- und kostengünstig durchführbare Wartung beziehungsweise Reparatur des Kraftfahrzeugs 1 zu realisieren, kommt im Rahmen des zuvor genannten Verfahrens zum Überprüfen des Kraftfahrzeugs 1 ein vorliegend portables Diagnosegerät 6 zum Einsatz, welches ein elektronisches Gerät ist. Das Diagnosegerät 6 wird auch als Diagnosetester bezeichnet und beispielsweise in einer die Reparatur beziehungsweise Wartung des Kraftfahrzeugs 1 durchführenden Werkstatt verwendet, sodass das Diagnosegerät 6 auch als Werkstatt-Diagnosetester bezeichnet wird.
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Das Diagnosegerät 6 umfasst eine zweite elektronische Recheneinrichtung 7. Aus 1 ist erkennbar, dass das Diagnosegerät 6 und somit die zweite elektronische Recheneinrichtung 7 des Diagnosegeräts 6 bezüglich des Kraftfahrzeugs 1 externe Komponenten sind, da das Diagnosegerät 6 nicht zum Kraftfahrzeug 1 gehört beziehungsweise kein Bestandteil des Kraftfahrzeugs 1 ist. Das Diagnosegerät 6 ist somit beispielsweise ein zuvor genanntes Hilfsmittel, mithilfe dessen das Kraftfahrzeug 1 überprüft werden kann.
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Um nun das Kraftfahrzeug 1 auf besonders einfache und somit zeit- und kostengünstige Weise warten beziehungsweise reparieren zu können, ist es bei einem ersten Schritt des Verfahrens zum Überprüfen des Kraftfahrzeugs 1 vorgesehen, dass eine in 1 besonders schematisch dargestellte Datenverbindung 8 zwischen der elektronischen Recheneinrichtung 4 und der bezüglich des Kraftfahrzeugs 1 externen elektronischen Recheneinrichtung 7 aufgebaut wird. Hierzu wird das Diagnosegerät 6 über die Datenverbindung 8, beispielsweise drahtlos oder über ein physisches Kabel, mit dem Kraftfahrzeug 1 verbunden, sodass beispielsweise Daten von dem Kraftfahrzeug 1 an das Diagnosegerät 6 und/oder, umgekehrt, Daten von dem Diagnosegerät 6 an das Kraftfahrzeug 1 übertragen werden können.
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Bei einem zweiten Schritt des Verfahrens werden über die Datenverbindung 8 die im Zuge der mittels der elektronischen Recheneinrichtung 4 durchgeführten, den mittels der An-Bord-Diagnose ermittelten Zustand des Bauteils 2 charakterisierenden und in der Speichereinrichtung 5 gespeicherten Diagnosedaten an das Diagnosegerät 6, insbesondere an die elektronische Recheneinrichtung 7, übermittelt.
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Über die Datenverbindung 8 wird beispielsweise ein Fehlerspeicher, insbesondere ein von der Speichereinrichtung 5 unterschiedlicher Fehlerspeicher, von dem Diagnosegerät 6 ausgelesen. Dabei werden beispielsweise im Hintergrund die in der Speichereinrichtung 5 gespeicherten Diagnosedaten, welche An-Bord-Diagnoseergebnisse sind, ausgelesen und dabei an die Recheneinrichtung 7 übertragen. Dieses Auslesen der Diagnosedaten, welche auch als Diagnoseergebnisse bezeichnet werden, erfolgt beispielsweise, sobald das Kraftfahrzeug 1 mit dem Diagnosegerät 6 verbunden wird.
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Aus 1 ist erkennbar, dass das Diagnosegerät 6 eine, insbesondere elektronische, Anzeige 9 und wenigstens ein Bedienelement 10 umfasst. Mittels des Bedienelements 10, welches von einer die Reparatur beziehungsweise Wartung durchführenden Person bedienbar, insbesondere betätigbar, ist, kann die Person wenigstens eine Eingabe in das Diagnosegerät 6 tätigen beziehungsweise vornehmen.
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Bei einem dritten Schritt des Verfahrens wird beispielsweise mittels der elektronischen Recheneinrichtung 7 wenigstens eine durch die Person über das Bedienelement 10 bewirkte Eingabe in das Diagnosegerät 6 empfangen. Bei einem vierten Schritt des Verfahrens wird dann mittels der elektronischen Recheneinrichtung 7 in Abhängigkeit von der Eingabe zumindest ein durch die Eingabe charakterisierter Teil der Diagnosedaten ausgewählt.
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Vorzugsweise wird ferner ein fünfter Schritt durchgeführt, bei welchem eine grafische Aufbereitung, insbesondere des ausgewählten Teils beziehungsweise der ausgewählten Diagnosedaten, durchgeführt wird. Im Rahmen dieser grafischen Aufbereitung wird mittels der elektronischen Recheneinrichtung 7 wenigstens eine den ausgewählten Teil der Diagnosedaten optisch veranschaulichende Grafik erzeugt, wobei die Grafik auf der Anzeige 9 des Diagnosegeräts 6 angezeigt wird. Mit anderen Worten werden beispielsweise erst bei aktiver Eingabe beziehungsweise Auswahl durch die Person die ausgewählten Diagnosedaten mittels des Diagnosegeräts 6 grafisch aufbereitet und insbesondere angezeigt.
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Im Rahmen der zuvor beschriebenen An-Bord-Diagnose werden beispielsweise mehrere Diagnosefunktionen durchgeführt, mittels welchen jeweilige Bauteile und/oder das Bauteil 2 des Kraftfahrzeugs 1 überprüft werden. Mittels der jeweiligen Diagnosefunktion werden jeweilige Teile der Diagnosedaten insgesamt ermittelt, sodass die Diagnosedaten insgesamt jeweilige, den jeweiligen Diagnosefunktionen zugeordnete und mittels der jeweiligen Diagnosefunktionen ermittelte Teile umfassen. Durch jeweilige Eingaben kann die Person beispielsweise jeweilige, insbesondere mehrere, der Diagnosefunktionen beziehungsweise alle Diagnosefunktionen auswählen, sodass die jeweiligen, zu den jeweiligen ausgewählten Diagnosefunktionen gehörenden Teile der Diagnosedaten ausgewählt werden. Beispielsweise werden die ausgewählten Diagnosedaten beziehungsweise die ausgewählten Teile der Diagnosedaten ausgelesen, wobei es vorzugsweise vorgesehen ist, dass je ausgelesenem Teil der Diagnosedaten eine den jeweiligen ausgelesenen Teil der Diagnosedaten optisch veranschaulichende Grafik mittels der Recheneinrichtung 7 erzeugt und insbesondere auf der Anzeige 9 angezeigt wird.
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In 2 ist dabei eine erste der Grafiken veranschaulicht, wobei diese erste Grafik ein in 2 gezeigtes erstes Diagramm ist. Dies bedeutet, dass beispielsweise das in 2 gezeigte erste Diagramm einen zu einer ersten Diagnosefunktion gehörenden ersten Teil der Diagnosedaten und somit beispielsweise zumindest einen Zustand wenigstens eines ersten Bauteils des Kraftfahrzeugs 1 optisch veranschaulicht. Dabei wird das Diagramm beispielsweise auf der Anzeige 9 angezeigt, sodass die Person anhand des ersten Diagramms wenigstens einen durch den ersten Teil der Diagnosedaten charakterisierten Zustand des ersten Bauteils, welches mittels der An-Bord-Diagnose überprüft wird beziehungsweise wurde, einfach und schneller erkennen kann.
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Das in 2 gezeigte erste Diagramm zeigt beispielsweise ermittelte Verbrennungsaussetzer des Verbrennungsmotors an. Dabei umfasst das erste Diagramm eine Abszisse 11, auf welcher die Laufleistung des Kraftfahrzeugs 1, insbesondere in der Einheit Kilometer, aufgetragen ist. Ferner umfasst das erste Diagramm eine Ordinate 12, auf welcher beispielsweise der erste Teil beziehungsweise das Diagnoseergebnis, welches zur ersten Diagnosefunktion gehört, aufgetragen ist.
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Entsprechend dazu zeigt 3 eine zweite der Grafiken, wobei die zweite Grafik als zweites Diagramm ausgebildet ist. Das in 3 gezeigte zweite Diagramm veranschaulicht beispielsweise einen Katalysator beziehungsweise eine Überwachung des Katalysators, mittels welchem Abgas des Verbrennungsmotors nachbehandelt wird. Jeweilige, in 2 und 3 eingetragene Verläufe 13 und 14 veranschaulichen die Diagnosedaten beziehungsweise die jeweiligen, ausgewählten Teile über der Laufleistung, die auf der Abszisse 11 aufgetragen ist.
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Schließlich zeigt 4 eine dritte der Grafiken, wobei die dritte Grafik ein drittes Diagramm zeigt. Das dritte Diagramm veranschaulicht beispielsweise das Kraftstoff-Luft-Gemisch beziehungsweise dessen Überwachung über der Laufleistung, wobei das Kraftstoff-Luft-Verhältnis des Verbrennungsmotors über der Laufleistung durch einen in das Diagramm eingetragenen Verlauf 15 veranschaulicht ist. Aus 4 ist ein Anstieg 16 des Verlaufs 15 erkennbar, wobei der Anstieg 16 ein Hinweis auf eine Verschlechterung in der Aufbereitung des Kraftstoff-Luft-Gemisches ist.
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Um der Person deutlich zu kommunizieren, zu welcher der Bauteile beziehungsweise Diagnosefunktionen das jeweilige Diagramm gehört, wird beispielsweise zusammen mit dem jeweiligen Diagramm auf der Anzeige 9 eine das jeweilige Diagramm beschreibende Überschrift angezeigt. Diese Überschrift kennzeichnet somit das mittels der An-Bord-Diagnose überprüfte beziehungsweise überwachte Bauteil, dessen Zustand durch das jeweilige Diagramm charakterisiert ist und veranschaulicht wird.
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Der jeweilige Verlauf 13, 14 beziehungsweise 15, insbesondere dessen jeweilige Punkte, geben beispielsweise bezogen auf die jeweilige Ordinate 12 einen Abstand des jeweiligen Diagnoseergebnisses von einer Fehlerschwelle an, wobei der Abstand beispielsweise in der Einheit Prozent angegeben ist. Um dabei eine besonders einfache Wartung beziehungsweise Reparatur realisieren zu können, weisen die Grafiken beziehungsweise Diagramme vorzugsweise dasselbe Erscheinungsbild auf.
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Im Folgenden werden Anwendungsfälle für das Verfahren beschrieben. Ist beispielsweise für das Bauteil 2 ein Fehlereintrag vorhanden und kann der Fehlereintrag trotz eines Austauschs des Bauteils 2 nicht beseitigt werden, so kann in einem Prüfplan des Werkstatt-Testers eine Verknüpfung zu den Diagrammen erfolgen. Die Diagramme beziehungsweise die Diagnosedaten (Diagnoseergebnisse) sind dabei eine Statistik hinsichtlich der Fehlerauswertung beziehungsweise Fehlerüberprüfung. In der Folge können nun Verläufe von Diagnoseergebnisse von von dem Bauteil 2 unterschiedlichen Bauteilen einen Hinweis auf eine mögliche Querwirkung zu dem ursprünglich beanstandeten beziehungsweise ausgetauschten Bauteil 2 liefern.
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Kommt es beispielsweise zu einer Reklamation bezüglich des Laufs des Verbrennungsmotors und ist jedoch kein Fehlereintrag diesbezüglich vorhanden, so ermöglicht das Verfahren eine Verknüpfung von Testmodulen zur symptombasierten Fehlersuche mit den Grafiken beziehungsweise Diagrammen. Dadurch kann ermittelt werden, dass sich beispielsweise ein Bauteil zwar verschlechtert hat, dieses Bauteil jedoch noch innerhalb einer vorgebbaren Toleranz liegt, sodass eine Fehlerschwelle noch nicht erreicht ist.
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Ferner können mittels des Verfahrens Anfragen zum allgemeinen Zustand des Kraftfahrzeugs 1, zum Beispiel im Rahmen einer Inspektion, einfach beantwortet werden. Die Diagnosedaten und daraus resultierende Diagnosestatistiken können Hinweise auf ein zukünftiges Bauteilverhalten und beispielsweise mögliche, zukünftige Bauteilausfälle beziehungsweise auf einen Verschleiß von jeweiligen Bauteilen geben, insbesondere in der Annahme, dass sich die Diagnoseergebnisse und die zugehörigen Bauteile in gleichem Maße verschlechtern wie bislang oder einem bekannten Verlauf folgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Bauteil
- 3
- Komponente
- 4
- erste elektronische Recheneinrichtung
- 5
- Speichereinrichtung
- 6
- Diagnosegerät
- 7
- zweite elektronische Recheneinrichtung
- 8
- Datenverbindung
- 9
- Anzeige
- 10
- Bedienelement
- 11
- Abszisse
- 12
- Ordinate
- 13
- Verlauf
- 14
- Verlauf
- 15
- Verlauf
- 16
- Anstieg