DE102016219754A1 - Bezug für einen Sitz und Sitzteil mit einem Bezug - Google Patents

Bezug für einen Sitz und Sitzteil mit einem Bezug Download PDF

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Tomás Drbohlav
Tereza Noskova
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Bezug (4) für einen Sitz (1), umfassend ein Außendekor (4.1) und zumindest ein darunter angeordnetes Abstandstextil (4.2), wobei das Außendekor (4.1) und das Abstandstextil (4.2) jeweils zumindest abschnittsweise aus unterschiedlichen oder gleichen synthetischen Fasern (4.1.1) gebildet sind, das Außendekor (4.1) und das Abstandstextil (4.2) zumindest stoffschlüssig miteinander verbunden sind, und zumindest die synthetischen Fasern (4.1.1) des Außendekors (4.1) wenigstens anteilig einen multilobalen Faserquerschnitt aufweisen. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Sitzteil (S) mit einem solchen Bezug (4).

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Bezug für einen Sitz, insbesondere einen Fahrzeugsitz, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Sitzteil mit einem solchen Bezug.
  • Aus der EP 2 444 281 A1 ist ein thermisch behaglicher Sitz, bestehend aus einer Schaumpolsterung mit Z-förmigen Quer- und Längskanälen und einem Bezugsstoff, bekannt. Der Bezugsstoff ist aus zwei Schichten, umfassend eine erste Schicht aus einem ersten Material, insbesondere Polyethersulfon (PES), und eine zweite als Distanzgewebe ausgebildete Schicht, gebildet.
  • Weiterhin sind aus dem Stand der Technik herkömmliche Fahrzeugsitze, insbesondere Sitze für Kraftfahrzeuge, bekannt. Die Fahrzeugsitze sind üblicherweise für einen hohen, insbesondere ergonomischen, Sitzkomfort und für eine einfache Herstellung aus einem Schaumstoff gefertigt, der mit einem Bezug überzogen ist.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Bezug für einen Sitz sowie ein verbessertes Sitzteil anzugeben.
  • Hinsichtlich des Bezugs für einen Sitz wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich des Sitzteils durch die im Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Der erfindungsgemäße Bezug für einen Sitz, insbesondere einen Fahrzeugsitz, umfasst zumindest ein Außendekor und zumindest ein darunter angeordnetes Abstandstextil, wobei das Außendekor und das Abstandstextil jeweils zumindest abschnittsweise unterschiedliche oder gleiche synthetische Fasern umfassen, das Außendekor und das Abstandstextil zumindest stoffschlüssig miteinander verbunden sind, und zumindest die synthetischen Fasern des Außendekors wenigstens anteilig einen multilobalen Faserquerschnitt aufweisen.
  • Insbesondere ist durch den Bezug mit Fasern mit jeweils multilobalem Faserquerschnitt eine Regelung eines Wärme- und Feuchtigkeitstransports des Sitzes optimiert. Die Optimierung der Regelung des Wärme- und Feuchtigkeitstransports steigert einen thermophysiologischen Komfort für eine sich auf dem Sitz befindende Person, insbesondere einen Fahrzeuginsassen. Zudem wird durch die Regelung des Feuchtigkeitstransports eine schnelle Trocknung eines beispielsweise aufgrund von feuchter Kleidung nass gewordenen Bezugs erreicht. Hierbei erfolgt eine schnelle Feuchtigkeitsverdunstung aufgrund der großen Faseroberfläche des Bezugs. Weiterhin wird durch die Regelung des Wärmetransports eine thermische Kapazität des Bezugs gesteigert.
  • Die synthetischen Fasern des Außendekors mit multilobalen Faserquerschnitten ermöglichen eine komfortsteigernde Elastizität des Bezugs für die auf dem Sitz sitzende Person. Zudem kann eine Reinigung eines verschmutzten Bezugs aufgrund der Fasern mit multilobalen Faserquerschnitten vereinfacht werden.
  • In einer Weiterbildung des Bezugs weisen zumindest die synthetischen Fasern des Abstandstextils wenigstens anteilig einen multilobalen Faserquerschnitt auf. Mittels dieser Fasern des Abstandstextils können Zwischenräume in einer Struktur des Abstandstextils erzeugt werden, wodurch der Wärme- und Feuchtigkeitstransport erhöht werden kann.
  • In einer Weiterbildung des Bezugs ist zwischen dem Außendekor und dem Abstandstextil eine zusätzliche Lage aus Vliesstoff oder Schaumstoff angeordnet. Der Vliesstoff umfasst beispielsweise Chemie- und/oder Naturfasern. Der Schaumstoff umfasst beispielsweise Kunststoff, insbesondere Polyurethan (PU). Die zusätzliche Lage erhöht einen Sitzkomfort und den Wärme- und Feuchtigkeitstransport durch ein flexibles, elastisches und textiles Flächengebilde des Vliesstoffes oder des Schaumstoffes.
  • In einer weiteren Ausführungsform des Bezugs ist das Außendekor als gewebte, gestrickte oder gewirkte Schicht und das Abstandstextil als 3-dimensional gewebte, gewirkte oder rundgestrickte Schicht gebildet. Insbesondere ermöglichen die gewebten oder gewirkten Schichten, beispielsweise aus Polyester-, Polyoelfin- oder Polyamidfasern, eine Modifizierung der statischen Belastbarkeit des Bezugs. Mittels dieser Modifizierung sind beispielsweise ein Faserabrieb und eine Verfilzung des Außendekors nach einer bestimmten Nutzungsdauer des Sitzes weitestgehend vermieden.
  • Eine mögliche Ausführungsform des Bezugs sieht vor, dass das Außendekor flexible und/oder elastische Hohlfasern umfasst. Insbesondere ist das Außendekor aus geeigneten flexiblen, lufttexturieren und/oder drei- und/oder vierlappigen Fasern gebildet. Durch die aufgezählten möglichen Ausbildungen der flexiblen oder elastischen Hohlfasern ist zumindest eine optische Anmutung für einen Betrachter des Außendekors gesteigert, indem Schmutz durch eine Lichtbrechung der Hohlfasern weniger sichtbar ist. Zudem wird eine Durchlüftung des Außendekors und somit des Bezugs zur Steigerung des thermophysiologischen Komforts mittels der Hohlfasern und der Lufttexturierungen der Fasern verbessert.
  • In einer weiteren Ausführungsform des Bezugs umfassen das Außendekor und das Abstandstextil Polyesterfasern, Polyolefinfasern, Polyamidfasern oder Naturfasern. Insbesondere ist durch die Einbringung von synthetischen Fasern und/oder Naturfasern ein Sitzkomfort für eine auf dem Sitz sitzende Person erhöht. Zudem ist eine Steigerung der Anpassungsfähigkeit des Bezugs an einen Benutzer des Sitzes ermöglicht.
  • In einer möglichen Ausbildung des Bezugs können bzw. kann das Außendekor und/oder das Abstandstextil und/oder eine andere zusätzliche Lage des Bezugs zumindest anteilig Vliesstoff, insbesondere Vliesfaser, und/oder Naturfasern umfassen.
  • In einem Ausführungsbeispiel des Bezugs ist das Außendekor zumindest anteilig aus Garne gebildet, wobei die Garne Endlosfasern oder Stapelfasern umfassen. Dabei wird das Außendekor durch so genannte „Dry-fit Fasern“ und/oder „Dry-fit Garne“ gebildet. Insbesondere umfassen die Garne Glattgarne und/oder texturierte Garne. Diese Ausbildung des Außendekors ermöglicht ein stabiles und zugleich komfortables und schnell trocknendes Außendekor. Darüber hinaus ist das Außendekor mittels beispielsweise willkürlich verteilter Fasern, insbesondere „Dry-fit Fasern“, und/oder willkürlich verteilter Garnen, insbesondere „Dry-fit Garne“ in einfacher Weise herstell- und verarbeitbar. Zum Beispiel werden die Fasern, Garne oder Bündel von Fasern oder Bündel von Garne durch Luftströmen oder -texturieren, insbesondere durch Einführung in eine warme Luftzufuhr, zur Ausbildung des Außendekors verteilt.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Bezugs sieht vor, dass das Abstandstextil aus Zwischen-, Füll- oder Haltefäden gebildet ist. Des Weiteren ist bevorzugt das Abstandstextil als gewebte, gewirkte oder rundgestrickte Schicht gebildet. Dadurch ist eine elastische Nachgiebigkeit gegenüber Druck, eine Luftdurchlässigkeit und ein Feuchtigkeitstransport des Abstandstextils und somit des Bezugs optimiert.
  • Eine mögliche Ausführung des Bezugs sieht vor, dass das Außendekor und das Abstandstextil miteinander bereichsweise geklebt, laminiert oder thermokaschiert sind. Hierdurch ist die optische Anmutung für den Betrachter erhöht, da keine weiteren Verbindungselemente am Außendekor und/oder Abstandstextil zu sehen sind bzw. ist. Durch die lediglich bereichsweise Verbindung des Außendekors mit dem Abstandstextil wird insbesondere eine Luftzirkulation zwischen den Schichten des Bezugs ermöglicht.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin ein Sitzteil mit einem erfindungsgemäßen Bezug, wobei der Bezug mit einer durch das Abstandstextil gebildeten Seite an einer Sitzstruktur angeordnet und befestigt ist. Insbesondere ist der Bezug mit der durch das Abstandstextil gebildeten Seite an einem Schaumkörper angeordnet und dort stoffschlüssig befestigt. Somit ist zumindest ein passives Belüftungssystem des Sitzteils ermöglicht, wodurch der Komfort, insbesondere die Fähigkeit des Sitzes den Wärme- und Feuchtigkeitstransport vom Körper zu regulieren, verbessert ist.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 schematisch in Seitendarstellung einen Sitz, insbesondere einen Fahrzeugsitz,
  • 2 schematisch in Schnittdarstellung einen Bezug,
  • 3 schematisch in Schnittdarstellung ein Außendekor des Bezugs,
  • 4 schematisch in Schnittdarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Außendekors des Bezugs,
  • 5 schematisch in Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel eines Sitzteilbereichs mit einem Bezug,
  • 6 schematisch in Schnittdarstellung ein Sitzteilbereich mit einem Bezug,
  • 7 schematisch eine Seitendarstellung einer Vorrichtung zur Herstellung des Bezugs gemäß 2,
  • 8 schematisch eine perspektivische Ansicht einer weiteren Vorrichtung zur Herstellung des Bezugs gemäß 2 und
  • 9 schematisch eine vergrößerte Ansicht eines Ausführungsbeispiels des Außendekors.
  • Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
  • 1 zeigt in Seitendarstellung einen Sitz 1, insbesondere einen Fahrzeugsitz. Der Sitz 1 umfasst als Sitzteile S zumindest eine Sitzfläche 2 und eine Sitzlehne 3. Die Sitzlehne 3 ist insbesondere schwenkbeweglich zur Sitzfläche 2 ausgebildet.
  • Die Sitzfläche 2 und die Sitzlehne 3 sind jeweils mit einem Bezug 4 versehen.
  • 2 zeigt schematisch in Schnittdarstellung eine Ausführungsform für einen Bezug 4.
  • Zur Verbesserung einer Temperierung, insbesondere einer Kühlung und eines Wärme- und Feuchtigkeitstransports T, T1 vom Körper eines Benutzers und zur verbesserten Druckelastizität des Sitzes 1 umfasst der Bezug 4 zumindest ein Außendekor 4.1 und ein darunterliegendes Abstandstextil 4.2. Das Außendekor 4.1 und das Abstandstextil 4.2 sind miteinander zumindest abschnittsweise stoffschlüssig gefügt, insbesondere geklebt, laminiert und/oder thermokaschiert.
  • Das Außendekor 4.1 und das Abstandstextil 4.2 sind jeweils aus unterschiedlichen oder gleichen Fasern 4.1.1, 4.2.4 gebildet. Insbesondere sind oder ist das Außendekor 4.1 und/oder das Abstandstextil 4.2 jeweils zumindest anteilig aus synthetischen Fasern 4.1.1, 4.2.4 und/oder Naturfasern gebildet. Insbesondere sind die jeweiligen Fasern 4.1.1, 4.2.4 des Außendekors 4.1 und des Abstandstextils 4.2 jeweils aus einem Anteil von mindestens 80 %, vorzugsweise 100 %, aus Polyethersulfon (PES) gebildet. Anteilig, also ergänzend, zu den aus Polyethersulfon (PES) gebildeten Fasern 4.1.1 des Außendekors 4.1 kann das Außendekor 4.1 Naturfasern umfassen.
  • Als Naturfasern können beispielsweise Pflanzenfasern, wie zum Beispiel Baumwolle, und/oder Fasern tierischen Ursprungs, wie zum Beispiel Wolle, verwendet werden. Ein Mischtextil, insbesondere ein Mischgewirk, aus Naturfasern und synthetischen Fasern 4.1.1, 4.2.4, beispielsweise eine Kombination aus Baumwolle und Polyester, ist ebenfalls möglich. Hierbei kann ein erhöhter Sitzkomfort für eine auf dem Sitz 1 sitzende Person ermöglicht werden, während der Bezug 4 mittels der synthetischen Fasern 4.1.1, 4.2.4 formbeständige und strapazierfähige Eigenschaften aufweist.
  • In einer möglichen Ausbildung des Bezugs 4 weisen die Fasern 4.1.1, 4.2.4 jeweils einen wie in 3 dargestellten trilobalen Faserquerschnitt auf. Die Fasern 4.1.1, 4.2.4 weisen also jeweils drei Ecken im Faserquerschnitt auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel des Bezugs 4 sind lediglich die Fasern 4.1.1 des Außendekors 4.1 detailliert dargestellt.
  • Alternativ oder zusätzlich umfasst das in 4 dargestellte Außendekor 4.1 Fasern 4.1.1 mit jeweils einem tetralobalen Faserquerschnitt. Hierbei weisen die Fasern 4.1.1 jeweils vier Ecken im Faserquerschnitt auf. Zudem sind die in 3 und 4 dargestellten Fasern 4.1.1 Hohlfasern mit Hohlräumen 4.1.2.
  • Die Fasern 4.1.1, 4.2.4 mit multilobalen Faserquerschnitten, insbesondere tri- und/oder tetralobalen und/oder einem anderen von den dargestellten Faserquerschnitten abweichenden Faserquerschnitten, weisen beispielsweise im multilobalen Faserquerschnitt jeweils abgerundete Ecken auf. Durch ihre Form und Ausbildung weisen die Fasern 4.1.1, 4.2.4 nur eine geringe Anschmutzungsfläche für textile und/oder natürliche Verschmutzung auf. Somit lassen sich Verschmutzungen, wie zum Beispiel Staub, Hautschuppen, Haare und andere textilen oder natürlichen Verschmutzungen, bei einer Reinigung des Außendekors 4.1 in einfacher Weise vom Bezug 4 trennen.
  • Eine Weiterbildung des Bezugs 4 sieht vor, dass das Außendekor 4.1 zumindest einen Anteil von 18 %, insbesondere von 20 %, von Fasern 4.1.1 mit multilobalen Faserquerschnitten aufweist. Hierbei kann das Außendekor 4.1 als ein Gewebe oder Gestricke ausgebildet sein. Insbesondere wird das Außendekor 4.1 mittels einer so genannten Schaftmaschine und/oder einer anderen Web- und/oder Strickmaschine hergestellt.
  • Wenn das Außendekor 4.1 einen Anteil von 20 % der Fasern 4.1.1 mit multilobalen Faserquerschnitten umfasst, kann der Restanteil, d. h. die weiteren 80 % der Fasern 4.1.1 des Außendekors 4.1, Fasern 4.1.1 mit kreisförmigen Faserquerschnitten umfassen.
  • Das Außendekor 4.1 ist beispielsweise hydrophil zum verbesserten Feuchtigkeitstransport T1 ausgebildet, d. h. das Außendekor 4.1 weist zumindest eine hydrophile Oberfläche auf. Des Weiteren kann das Außendekor 4.1 Kapillarporen zur Erhöhung einer Kapillarität und eines Kapillareffekts zur Verbesserung des Feuchtigkeitstransports T1 umfassen. Mit anderen Worten: Das Außendekor 4.1 ist oberflächenvergrößernd ausgebildet, so dass Feuchtigkeit schneller in Vertikalrichtung y von einem sich auf dem Sitz 1 befindenden Fahrzeuginsassen transportiert werden und verdunsten kann.
  • In einer möglichen Ausführungsform umfasst das Außendekor 4.1 alternativ oder zusätzlich flexible oder elastische Fasern 4.1.1. Beispielsweise ist das Außendekor 4.1 aus Polyesterfasern gebildet. Auch kann das Außendekor 4.1 aus anderen geeigneten flexiblen, insbesondere lufttexturierten und/oder drei- und/oder vierlappigen Fasern 4.1.1, die Hohlräume 4.1.2 enthalten, gebildet sein. Alternativ kann das Außendekor 4.1 aus Polyolefinfasern oder Polyamidfasern gebildet sein. Vorzugsweise werden sortenreine Fasern 4.1.1 verwendet. Auch können recycelte Fasern 4.1.1 verwendet werden.
  • Gemäß einer Weiterbildung wird das Außendekor 4.1 als faserförmige, gewebte, gestrickte oder gewirkte Schicht durch Luftströmen oder texturieren gebildet und geformt. Dabei werden Fasern 4.1.1 oder Bündel von Fasern 4.1.1 in eine, insbesondere warme Luftzufuhr eingeführt und dann auf einer Formungsfläche zur Formgebung aufgebracht. Denkbar ist auch, dass das Außendekor 4.1 mindestens anteilig aus Garne, insbesondere Glattgarne und/oder texturierte Garne, gebildet ist. Insbesondere umfassen die Garne Endlosfasern oder Stapelfasern.
  • Die willkürlich aufgebrachten Fasern 4.1.1 und/oder Garne werden unter beispielsweise Warmluft oder einem warmen Gas ohne oder mit einem Sprühklebemittel miteinander stoffschlüssig gefügt und verbunden. Hierdurch wird das Außendekor 4.1 als eine Lage von willkürlich verteilten Fasern 4.1.1 und/oder Garne gebildet und geformt.
  • In einer möglichen Ausführung des Bezugs 4 wird das Außendekor 4.1 durch so genannte „Dry-fit Fasern“ und/oder „Dry-fit Garne“ gebildet. Zum Beispiel ermöglicht diese Ausbildung des Außendekors 4.1 ein stabiles und zugleich komfortables und schnell trocknendes Außendekor 4.1. Darüber hinaus ist das Außendekor 4.1 mittels der Fasern 4.1.1, insbesondere „Dry-fit Fasern“, und/oder der Garne, insbesondere „Dry-fit Garne“, in einfacher Weise herstell- und verarbeitbar.
  • Das Abstandstextil 4.2 kann ebenfalls aus synthetischen Fasern 4.2.4, wie Polyester-, Polyamid-, Polyolefin- oder Polypropylenfasern oder dergleichen, gebildet sein. Optional werden sortenreine Fasern 4.2.4 verwendet. Auch können recycelte Fasern 4.2.4 verwendet werden. Alternativ kann das Abstandstextil 4.2 aus Textilmaterial, insbesondere aus Textilfasern, gebildet sein.
  • Das Abstandstextil 4.2 ist zum Beispiel ein Gewirk, bei welchem beispielsweise eine vordere und eine hintere Textilbahn 4.2.1, 4.2.2, insbesondere Gewirkebahn, durch Fäden, wie Zwischen-, Füll- oder Haltefäden 4.2.3, verbunden sind. Die Zwischen-, Füll- oder Haltefäden 4.2.3 können dabei vermascht oder gekreuzt sein. Des Weiteren ist bevorzugt das Abstandstextil 4.2 als gewebte, gewirkte, kettengewirkte oder rundgestrickte Schicht gebildet. Insbesondere ist das Abstandstextil 4.2 ein 3-dimensional ausgebildetes Gewirk.
  • Das 3-dimensional ausgebildete Abstandstextil 4.2 umfasst Fasern 4.2.4 und/oder Fäden, die nicht nur flach in einer Ebene, sondern räumlich verwinkelt angeordnet sind. Insbesondere wird das 3-dimensional ausgebildete Abstandstextil 4.2 mittels eines so genannten 3-D-Strickverfahrens oder Web-, Flecht- oder Häkelverfahrens hergestellt.
  • Mittels der 3-dimensionalen Ausbildung des Abstandstextils 4.2 können beispielsweise mechanische Kräfte in Vertikalrichtung y und Horizontalrichtung x weitestgehend gleichmäßig aufgenommen werden. Zudem ermöglicht das Abstandstextil 4.2 durch seinen Aufbau eine elastische Nachgiebigkeit gegenüber Druck, eine verbesserte Luftdurchlässigkeit und den verbesserten Wärme- und Feuchtigkeitstransport T, T1.
  • Zur Bestimmung und Prüfung einer Atmungsaktivität des Außendekors 4.1 und/oder des Abstandstextils 4.2 kann beispielsweise eine so genannte „sweating guarded hotplate“-Methode gemäß der ISO 11092-Richtlinie verwendet werden. Insbesondere wird hierbei ein Wärme- und Wasserdampfdurchgangswiderstand (Rct-Wert und Ret-Wert) als bekleidungsphysiologische Kerngrößen ermittelt. Hierbei erfolgt eine Messung der Atmungsaktivität des Abstandstextils 4.2 anhand eines Hautmodells.
  • Bei dieser Versuchsanordnung wird auf einer auf 35°C beheizbaren mikroporösen Platte eine wasserdichte, aber wasserdampfdurchlässige Membran angeordnet. Die mikroporöse Platte, insbesondere eine Sintermetallplatte, stellt hierbei eine menschliche Haut dar, d. h. die Platte simuliert eine Wärme- und Feuchteabgabe der Haut. Beispielsweise beträgt eine Umgebungstemperatur 20°C mit einer vorgegebenen Umgebungsfeuchtigkeit. Über die Membran wird ein zu prüfendes Textil gelegt, wobei die Platte auf 35°C beheizt wird. Hierbei entsteht Wasserdampf zwischen der Platte und der Membran, wobei der Wasserdampf durch Poren der Membran und des Textils tritt. Hierdurch kühlt die Platte wieder ab.
  • Um die Temperatur der Platte auf 35°C zu halten, muss diese nachheizen. Dabei gilt: Je geringer der Wasserdampfdurchgangswiderstand, desto größer die Atmungsaktivität des Textils.
  • Insbesondere kann eine Materialdicke und Lufttexturierungen des Abstandstextils 4.2 so gewählt werden, dass der Wasserdampfdurchgangswiderstand gering bleibt.
  • Des Weiteren können andere zur Ermittlung der Wärme- und/oder Wasserdurchlässigkeit eines Textils geeigneten Versuche durchgeführt werden. Zum Beispiel kann eine so genannte Thermokamera zur Erfassung der Wärme- und/oder Wasserdurchlässigkeit des Textils verwendet werden.
  • Das Außendekor 4.1 und das Abstandstextil 4.2 sind stoffschlüssig miteinander gefügt, insbesondere geklebt, laminiert oder thermokaschiert, und bilden einen laminierten Bezug 4. Zum Beispiel können das Außendekor 4.1 und das Abstandstextil 4.2 miteinander laminiert, insbesondere heiß- und/oder bereichsweise kaltlaminiert, werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Außendekor 4.1 und das Abstandstextil 4.2 mittels einer perforierten Laminierfolie oder einer anderen geeigneten und perforierten Klebe- oder Druckfolie oder eines Fügepulvers miteinander verbunden werden. Weiterhin ist die stoffschlüssige Verbindung des Außendekors 4.1 und des Abstandstextils 4.2 mittels Schmelz- und Heißklebestoffe, insbesondere Heißleim, auch Hotmelt genannt, realisierbar.
  • 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Sitzteilbereichs B des Sitzes 1 mit einem laminierten Bezug 4, umfassend eine zusätzliche Lage 4.3, die zwischen dem Außendekor 4.1 und dem Abstandstextil 4.2 angeordnet ist.
  • Die zusätzliche Lage 4.3 ist beispielsweise aus Vliesstoff gebildet. Beispielsweise umfasst der Vliesstoff Naturfasern und/oder Chemiefasern oder andere als Vliesstoff geeignete Fasern 4.3.1.
  • In einer Weiterbildung ist die zusätzliche Lage 4.3 aus Schaumstoff gebildet. Hierbei kann Kunststoff, wie zum Beispiel Polyurethan (PU), verwendet werden. Die aus Vliesstoff oder Schaumstoff gebildete Lage 4.3 ist beispielsweise mittels eines Heißklebeverfahrens, Laminier- oder Thermokaschierverfahrens mit dem Außendekor 4.1 und dem Abstandstextil 4.2 beidseitig stoffschlüssig verbunden. Insbesondere umfasst die zusätzliche Lage 4.3 zumindest einen Anteil von 80 %, vorzugsweise 100 %, Fasern 4.3.1 aus Polyethersulfon (PES), wobei ein Restanteil der Fasern 4.3.1 Naturfasern umfassen kann.
  • Die zusätzliche aus Vliesstoff oder Schaumstoff gebildete Lage 4.3 ist zur Steigerung einer Feuchtigkeitsregulierung und Atmungsaktivität des Bezugs 4 vorgesehen. Zudem ist der Vliesstoff oder Schaumstoff, insbesondere Polyurethanschaumstoff, zur Verbesserung einer Polsterung und somit einer Verbesserung des Sitzkomforts für den Benutzer des Sitzes 1 vorgesehen.
  • 6 zeigt eine weitere Ausführungsform des Sitzteilbereichs B mit dem laminierten Bezug 4 an einer Sitzstruktur 5. Die Sitzstruktur 5 ist eines der Sitzteile S des Sitzes 1. Dabei ist der Bezug 4 mit der durch das Abstandstextil 4.2 gebildeten Seite an der Sitzstruktur 5 angeordnet.
  • Beispielsweise ist der Bezug 4, gebildet aus den miteinander gefügten Außendekor 4.1 und Abstandstextil 4.2, auf der Sitzstruktur 5, insbesondere an einem Schaumkörper oder Schaumkern (auch Polsterkörper oder -kern genannt) einer der Teile, beispielsweise der Sitzfläche 2 oder der Sitzlehne 3, fixiert. Das Abstandstextil 4.2 kann als gewebtes, gewirktes oder gestricktes Abstandstextil 4.2 ausgebildet sein. Des Weiteren ist als Abstandstextil 4.2 beispielsweise ein als Distanzgewebe, Distanz- oder Abstandsgestricke ausgebildetes 3-dimensional ausgebildetes Abstandstextil 4.2 zu verstehen.
  • Die Sitzstruktur 5 weist beispielsweise Hohlräume 5.1, in Form von im Schaumkörper ausgebildeten, luft- und feuchtigkeitsdurchlässigen Öffnungen, Rinnen und/oder Kanälen, auf. Die Hohlräume 5.1 erstrecken sich beispielsweise in Vertikalrichtung y und/oder in Horizontalrichtung x. Dadurch wird ein passives Belüftungssystem des Sitzes 1 ermöglicht, da zumindest eine Feuchtigkeitsansammlung zwischen einzelnen Schichten des Bezugs 4 zumindest weitestgehend vermieden wird. Insbesondere wird der Wärme- und Feuchtigkeitstransport T, T1 mittels der in der Sitzstruktur 5 ausgebildeten Hohlräume 5.1 verbessert.
  • Es ist zu verstehen, dass der Bezug 4, sowohl das Außendekor 4.1 als auch das Abstandstextil 4.2, aus unterschiedlichen, aus einer Mischung von und/oder aus gleichen oben aufgeführten Fasern 4.2.4 gebildet sein kann.
  • In einer möglichen Ausführungsform des auf der Sitzstruktur 5 angeordneten Bezugs 4 umfasst der Bezug 4 zwischen dem Außendekor 4.1 und dem Abstandstextil 4.2 die zusätzliche Lage 4.3, umfassend Naturfasern und/oder Vliesstoff oder andere geeignete Fasern 4.3.1
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mittels eines solchen laminierten Bezuges 4 ein passives Belüftungssystem ermöglicht ist, wodurch der Komfort, insbesondere die Fähigkeit des Sitzes 1, den Luft-, Wärme- und Feuchtigkeitstransport vom Körper zu regulieren, verbessert ist.
  • Zudem ist der Bezug 4 einfach und schnell herstellbar. Insbesondere ermöglicht der Bezug 4 aufgrund einer Oberflächenvergrößerung durch die faserförmige Ausgestaltung des Außendekors 4.1 und des Abstandstextils 4.2 eine schnelle Trocknung und Entfeuchtung der mit einem solchen Bezug 4 versehenen Teile, wie der Sitzfläche 2 und/oder der Sitzlehne 3, des Sitzes 1.
  • 7 zeigt eine Vorrichtung 6 zur Herstellung des Bezugs 4. Insbesondere ist die Vorrichtung 6 eine so genannte Flachbett-Kaschieranlage zum Beschichten, Kaschieren, zur thermischen Verfestigung und zum stoffschlüssigen Fügen des Außendekors 4.1 mit dem Abstandstextil 4.2. Hierbei wird insbesondere ein als Klebstoff ausgebildetes Bindemittel 7 und/oder ein als Pulver ausgebildetes Bindemittel 7 für die Laminierung der Textilen verwendet. Wenn eine Schmelzfolie verwendet wird, muss diese vorperforiert sein, d. h. Durchgangsöffnungen aufweisen, damit der Wärme- und Feuchtigkeitstransport T, T1 zwischen den Schichten des Bezugs 4 gewährleistet ist.
  • Alternativ kann die Vorrichtung 6 eine andere zur Herstellung des Bezugs 4 geeignete Vorrichtung 6, wie zum Beispiel eine Schmelzfolien- und/oder Pulverbeschichtungsanlage, sein.
  • Die Vorrichtung 6 stellt den Bezug 4 insbesondere mittels abschnittsweise zugeführter Kontaktwärme und/oder Druck her.
  • Der Bezug 4 kann zu einer Rolle R, wie zum Beispiel zu einem Rollmaterial, aufgerollt werden. Der aufgerollte Bezug 4 kann anschließend zur Fertigung des Sitzteils S verwendet werden.
  • Die Vorrichtung 6 umfasst zumindest eine Führungsrolle 6.1, wobei eine Abmessung der Führungsrolle 6.1 von einer in diesem Ausführungsbeispiel dargestellten Abmessung variieren kann. Zum Beispiel variiert die Abmessung der Führungsrolle 6.1 in Abhängigkeit einer aufzutragenden Druckstärke zum Fügen des Außendekors 4.1 mit dem Abstandstextil 4.2. Die Druckstärke ist zum Beispiel von einer Materialdicke des Außendekors 4.1 und/oder des Abstandstextils 4.2 abhängig. Alternativ oder zusätzlich ist die Führungsrolle 6.1 eine Andruckrolle oder Walze.
  • Die Vorrichtung 6 umfasst eine Wicklung 6.2, welche beispielsweise das Außendekor 4.1 oder das Abstandstextil 4.2 umfasst. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Wicklung 6.2 das aufgerollte Außendekor 4.1, beispielsweise in Form einer vorbeschichteten Rohmaterialrolle. Eine Wicklung 6.3 umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel das Abstandstextil 4.2, beispielsweise in Form einer Gewebeschichtrolle.
  • Das Außendekor 4.1 wird in Abwicklungsrichtung a von der Wicklung 6.2 abgerollt, wobei auf dem abgerollten Außendekor 4.1 das in einer Zuführeinheit 8 angeordnete Bindemittel 7 aufgetragen wird. Insbesondere wird das Bindemittel 7 gleichmäßig abschnittsweise, insbesondere punktuell, aufgetragen.
  • Die Auftragung des Bindemittels 7 erfolgt insbesondere anhand eines Rasters und/oder Musters, so dass eine Luftzirkulation zwischen den Textilen bzw. Schichten des Bezugs 4 nicht blockiert wird. Zum Beispiel wird zur Ermöglichung der Luftzirkulation das Bindemittel 7 in Form eines Gitters oder eines Netzes, d. h. nur an bestimmten Eckpunkten und/oder auf vorgegebenen Linien über eine Fläche des Außendekors 4.1 und/oder des Abstandstextils 4.2 aufgetragen.
  • Als Bindemittel 7 kann beispielsweise ein aus Polyethersulfon (PES) gebildetes Klebemittel, insbesondere in Form eines Pulvers oder eines flüssigen Klebestoffs, oder ein anderes Klebemittel verwendet werden.
  • Anschließend wird das auf dem Außendekor 4.1 aufgetragene Bindemittel 7 mittels einer Heizeinrichtung 9 zur Änderung einer Viskosität, insbesondere zur Schmelzung und gleichmäßigen Verteilung, des Bindemittels 7 auf dem Außendekor 4.1 erhitzt. Die Heizeinrichtung 9 kann hierfür eine Kontaktwärme beaufschlagen, so dass sich das Bindemittel 7 gleichmäßig über einen mittels der punktuellen Auftragung des Bindemittels 7 vorgegebenen Bereich verteilt.
  • Nach der Schmelzung des Bindemittels 7 wird das Abstandstextil 4.2 von der Wicklung 6.3 in Abwicklungsrichtung a abgerollt und an der mit dem Bindemittel 7 beaufschlagten Seite des Außendekors 4.1 geführt.
  • Mittels der Führungsrolle 6.1 und des Bindemittels 7 werden beide Textile, d. h. das Außendekor 4.1 und das Abstandstextil 4.2, form-, kraft- und/oder stoffschlüssig miteinander zusammengefügt. Insbesondere ist die Führungsrolle 6.1 vorgesehen, um die beiden Textilien mittels gleichmäßiger Druckbeaufschlagung miteinander zu verkleben.
  • Zur thermischen Verfestigung der beiden Textilien werden diese durch eine Kühleinrichtung 10 geführt. Die Kühleinrichtung 10 beaufschlagt die beiden Textilien beispielsweise mit gekühlter Luft. Der thermisch verfestigte Bezug 4 wird dann zu der als Endprodukt vorgesehenen Rolle R aufgerollt.
  • 8 zeigt eine weitere Vorrichtung 11 zur Herstellung des Bezugs 4. Insbesondere ist die Vorrichtung 7 eine so genannte Heißschmelzanlage, Heißschmelz-Kaschieranlage und/oder eine Heißschmelz-Laminieranlage zum stoffschlüssigen Fügen des Außendekors 4.1 mit dem Abstandstextil 4.2.
  • Alternativ oder zusätzlich ist die Vorrichtung 11 eine Rollenlaminiereinheit zur Laminierung von unterschiedlichen Schichten, insbesondere zur Laminierung des Außendekors 4.1 und des Abstandstextils 4.2 zu dem Bezug 4.
  • Der Bezug 4 wird zu der Rolle R aufgerollt und anschließend zur maßgeschneiderten Fertigung des Sitzteils S verwendet.
  • Die Vorrichtung 11 umfasst zwei weitere Führungsrollen 11.1, 11.2, wobei beispielsweise die erste weitere Führungsrolle 11.1 eine Klemm- und/oder Andruckwalze und die zweite weitere Führungsrolle 11.2 eine Kühl- und Andruckwalze, insbesondere ein Kühl- und Druckzylinder, ist. Alternativ oder zusätzlich können die Führungsrollen 11.1, 11.2 als andere zum form-, kraft- und/oder stoffschlüssigen Fügen und/oder zur thermischen Verfestigung der Schichten des Bezugs 4 ausgebildet sein.
  • Weiterhin umfasst die Vorrichtung 11 eine erste weitere Wicklung 11.3, welche beispielsweise das aufgerollte Außendekor 4.1 umfasst. Eine zweite weitere Wicklung 11.4 weist das aufgerollte Abstandstextil 4.2 auf. Eine umgekehrte Anordnung der weiteren Wicklungen 11.3, 11.4 ist ebenfalls möglich.
  • Das Außendekor 4.1 wird in Abwicklungsrichtung a und in Richtung der ersten weiteren Führungsrolle 11.1 von der ersten weiteren Wicklung 11.3 abgerollt und entlang der ersten weiteren Führungsrolle 11.1 geführt.
  • Im Bereich B1 zwischen der ersten und der zweiten weiteren Führungsrolle 11.1, 11.2 ist eine Bindemittelzuführeinheit 12 zur Zuführung eines weiteren Bindemittels 13 zwischen dem Außendekor 4.1 und dem Abstandstextil 4.2. Hierfür wird das Abstandstextil 4.2 von der zweiten weiteren Führungsrolle 11.4 in Abwicklungsrichtung a abgerollt, wobei das weitere Bindemittel 13 zwischen dem Außendekor 4.1 und dem Abstandstextil 4.2 angeordnet wird.
  • Das weitere Bindemittel 13 wird beispielsweise bereits in der Bindemittelzuführeinheit 12 erhitzt, so dass das weitere Bindemittel 13 als ein geschmolzener Klebstoff zwischen den Schichten zugeführt wird. Insbesondere umfasst das weitere Bindemittel 13 reaktives Polyurethan oder ein anderes als stoffschlüssiges Fügungsstoff geeignetes weiteres Bindemittel 13.
  • Hierbei wird das weitere Bindemittel 13 derart zugeführt, dass beispielsweise Zwischenräume 13.1 zur Vermeidung einer Verhinderung der Luftzirkulation zwischen den Schichten des Bezugs 4 gebildet werden. Die Zwischenräume 13.1 ermöglichen insbesondere den Wärme- und Feuchtigkeitstransport T, T1 zur Verbesserung des passiven Belüftungssystems des Bezugs 4.
  • Die thermische Verfestigung und die kraft-, form- und/oder stoffschlüssige Fügung des Außendekors 4.1 mit dem Abstandstextil 4.2 erfolgt aufgrund der Kühlung und Druckausübung der zweiten weiteren Führungsrolle 11.2. Insbesondere erfolgen die Verfestigung und die Fügung im Bereich einer Verbindung, insbesondere Zusammenführung, des Außendekors 4.1 und des Abstandstextils 4.2.
  • 9 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Ausführungsbeispiels des Außendekors 4.1.
  • Das dargestellte Außendekor 4.1 ist beispielsweise ein als gewebte Schicht ausgebildetes Außendekor 4.1, welche eine Verkreuzung von Schuss- und Kettfäden 14, 15 umfasst.
  • Die Schuss- und Kettfäden 14, 15 können die gleichen Fasern 4.1.1 oder unterschiedliche Fasern 4.1.1 umfassen. Zum Beispiel umfassen die Schussfäden 14 synthetische Fasern 4.1.1, insbesondere einen multilobalen Faserquerschnitt aufweisende Fasern 4.1.1, und die Kettfäden 15 zumindest anteilig synthetische Fasern 4.1.1 und/oder Naturfasern. In weiteren Ausführungsformen können die Anteile der Fasersorten und die Schicht in ihrer Ausbildung als Gewebe, Gewirke, Gestricke oder eine andere Schichtform variieren.
  • Eine Breite der jeweiligen Schussfäden 14 weichen von einer Breite der jeweiligen Kettfäden 15 ab. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kettfäden 15 breiter als die Schussfäden 14 ausgebildet. In einer möglichen Ausführungsform des Außendekors 4.1 können die jeweiligen Schuss- und Kettfäden 14, 15 jeweils die gleiche Breite oder unterschiedliche Breiten zueinander aufweisen.
  • Die Kettfäden 15 weisen durch die Verkreuzungen des Gewebes erzeugte Erhebungen 16 auf, die jeweils mit dem Bindemittel 7 oder mit dem weiteren Bindemittel 13 beschichtet werden. Beispielsweise wird eines der als Klebstoff ausgebildeten Bindemittel 7, 13 vor Auftragung der Erhebungen 16 erhitzt und geschmolzen und insbesondere bereichsweise auf den Erhebungen 16 des Außendekors 4.1 aufgetragen.
  • An den Erhebungen 16 wird das Abstandstextil 4.2 bereichsweise stoffschlüssig mit dem Außendekor 4.1 verbunden, insbesondere verklebt. Durch die Erhebungen 16 werden Vertiefungsbereiche 17 erzeugt, welche nach der stoffschlüssigen Verbindung des Außendekors 4.1 mit dem Abstandstextil 4.2 zwischen diesen Schichten zur Ermöglichung der Luftzirkulation und somit des Wärme- und Feuchtigkeitstransports T, T1 erhalten bleiben.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Sitz
    2
    Sitzfläche
    3
    Sitzlehne
    4
    Bezug
    4.1
    Außendekor
    4.1.1
    Faser
    4.1.2
    Hohlraum
    4.2
    Abstandstextil
    4.2.1, 4.2.2
    Textilbahnen
    4.2.3
    Zwischen-, Füll- oder Haltefäden
    4.2.4
    Faser
    4.3
    Lage
    4.3.1
    Faser
    5
    Sitzstruktur
    5.1
    Hohlraum
    6
    Vorrichtung
    6.1
    Führungsrolle
    6.2, 6.3
    Wicklung
    7
    Bindemittel
    8
    Zuführeinheit
    9
    Heizeinrichtung
    10
    Kühleinrichtung
    11
    weitere Vorrichtung
    11.1, 11.2
    weitere Führungsrolle
    11.3, 11.4
    weitere Wicklung
    12
    Bindemittelzuführeinheit
    13
    weiteres Bindemittel
    13.1
    Zwischenraum
    14
    Schussfaden
    15
    Kettfaden
    16
    Erhebung
    17
    Vertiefungsbereiche
    S
    Sitzteil
    B
    Sitzteilbereich
    B1
    Bereich
    T
    Wärmetransport
    T1
    Feuchtigkeitstransport
    R
    Rolle
    x
    Horizontalrichtung
    y
    Vertikalrichtung
    a
    Abwicklungsrichtung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 2444281 A1 [0002]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • ISO 11092-Richtlinie [0051]

Claims (10)

  1. Bezug (4) für einen Sitz (1), umfassend ein Außendekor (4.1) und zumindest ein darunter angeordnetes Abstandstextil (4.2), wobei – das Außendekor (4.1) und das Abstandstextil (4.2) jeweils zumindest abschnittsweise unterschiedliche oder gleiche synthetische Fasern (4.1.1, 4.2.4) umfassen, – das Außendekor (4.1) und das Abstandstextil (4.2) zumindest stoffschlüssig miteinander verbunden sind, und – zumindest die synthetischen Fasern (4.1.1) des Außendekors (4.1) wenigstens anteilig einen multilobalen Faserquerschnitt aufweisen.
  2. Bezug (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die synthetischen Fasern (4.2.4) des Abstandstextils (4.2) wenigstens anteilig einen multilobalen Faserquerschnitt aufweisen.
  3. Bezug (4) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine zusätzliche Lage (4.3) aus Vliesstoff oder aus Schaumstoff zwischen dem Außendekor (4.1) und dem Abstandstextil (4.2) vorgesehen ist.
  4. Bezug (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Außendekor (4.1) als gewebte, gestrickte oder gewirkte Schicht und das Abstandstextil (4.2) als 3-dimensional gewebte, gewirkte oder rundgestrickte Schicht gebildet ist.
  5. Bezug (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (4.1.1) des Außendekors (4.1) jeweils einen tetralobalen Faserquerschnitt aufweisen.
  6. Bezug (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Außendekor (4.1) und das Abstandstextil (4.2) Polyersterfasern, Polyolefinfasern, Polyamidfasern oder Naturfasern umfassen.
  7. Bezug (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Außendekor (4.1) zumindest anteilig aus Garne gebildet ist, wobei die Garne Endlosfasern oder Stapelfasern umfassen.
  8. Bezug (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandstextil (4.2) Zwischen-, Füll- oder Haltefäden (4.2.3) umfasst.
  9. Bezug (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Außendekor (4.1) und das Abstandstextil (4.2) miteinander bereichsweise geklebt, laminiert oder thermokaschiert sind.
  10. Sitzteil (S) mit einem Bezug (4) nach einem der vorhergehenden 4.2 Ansprüche, wobei der Bezug (4) mit einer durch das Abstandstextil (4.2) gebildeten Seite an einer Sitzstruktur (5) angeordnet und befestigt ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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ISO 11092-Richtlinie

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