-
Stand der Technik
-
Der Ansatz geht aus von einer Vorrichtung oder einem Verfahren nach Gattung der unabhängigen Ansprüche. Gegenstand des vorliegenden Ansatzes ist auch ein Computerprogramm.
-
Felddaten von Fahrzeugen werden nicht nur zur Produktoptimierung verwendet, sondern zeigen teilweise auch viel Potenzial im Bereich Internet of Things. Daten werden in den Fahrzeugen über Sensoren oder als Softwaregrößen erfasst und meist in Steuergeräten im Fahrzeug gespeichert, um sie dann über Diagnose oder sonstige Kommunikationsschnittstellen zur Weiterverarbeitung auszulesen. Das verfügbare Datenvolumen ist dabei durch einen Speicherplatz auf dem Steuergerät, kurz ECU, bzw. durch ein zur Verfügung stehendes Übertragungsvolumen z. B. eines ESP-Systems beschränkt. Speicher ist hier im Gegensatz zu Consumer Hardware noch vergleichsweise teuer. Es ist ein laufendes Optimierungsproblem, die verfügbaren Informationen zur Einsparung von Speicherplatz ausreichend auszudünnen, dabei aber möglichst die relevanten Informationen zu behalten.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Verfahren zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt oder Ereignisses eines Fahrzeugs, weiterhin eine Vorrichtung, die dieses Verfahren verwendet, sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogramm gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
-
Es wird ein Verfahren zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt oder Ereignisses eines Fahrzeugs für ein Fahrzeug vorgestellt. Das Verfahren umfasst zumindest einen Schritt des Einlesens, einen Schritt des Abbildens und einen Schritt des Bereitstellens. Im Schritt des Einlesens wird ein Fahrparametersignal eingelesen, das zumindest den Parameter der Fahrt oder Ereignisses des Fahrzeugs repräsentiert. Im Schritt des Abbildens wird das Fahrparametersignal unter Verwendung einer linearen Abbildung abgebildet, um abgebildete Fahrparameterkoeffizienten zu erhalten. Im Schritt des Bereitstellens werden die abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten bereitgestellt.
-
Der Parameter kann beispielsweise zumindest ein während der Fahrt des Fahrzeugs auftretendes Ereignis oder eine während zumindest einer Fahrt des Fahrzeugs auftretende Ereignisfolge abbilden.
-
Ein hier vorgestelltes Verfahren ermöglicht es, dass zumindest ein Fahrparametersignal durch das Abbilden unter Verwendung der linearen Abbildung in Fahrparameterkoeffizienten transformiert wird. Diese so entstandenen Fahrparameterkoeffizienten erfordern im Folgenden einen deutlich geringeren Speicherplatz in einer Speichereinrichtung als das ursprüngliche Fahrparametersignal.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann das Verfahren zudem einen Schritt des weiteren Einlesens eines weiteren Fahrparametersignals, das zumindest einen weiteren Parameter einer Fahrt oder Ereignisses des Fahrzeugs repräsentiert, einen Schritt des weiteren Abbildens des weiteren Fahrparametersignals unter Verwendung der oder einer weiteren linearen Abbildung, um weitere abgebildete Fahrparameterkoeffizienten zu erhalten, einen Schritt des weiteren Bereitstellens der weiteren abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten und einen Schritt des Kombinierens der abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten und der weiteren abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten zu einem Fahrparametersatz umfassen.
-
Um die Fahrparameterkoeffizienten oder den Fahrparametersatz zu speichern, kann das Verfahren einen Schritt des Speicherns der Fahrparameterkoeffizienten oder des Fahrparametersatzes in einer Speichereinrichtung des Fahrzeugs aufweisen. Vorteilhafterweise können die gespeicherten Daten nachfolgend beispielsweise zu Diagnosezwecken ausgelesen werden.
-
Im Schritt des Kombinierens können die abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten und die weiteren abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten zu dem Fahrparametersatz aufaddiert werden. Eine solche Vorgehensweise kann einfach umgesetzt werden.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann das Verfahren einen Schritt des Erfassens aufweisen, in dem der zumindest eine Parameter der Fahrt bzw. des Ereignisses des Fahrzeugs unter Verwendung eines Fahrzeugsensors erfasst wird. Dabei kann auf bekannte Sensoren zurückgegriffen werden.
-
Zum Bestimmen des Fahrparametersignals kann das Verfahren einen Schritt des Charakterisierens aufweisen, in dem der zumindest eine Parameter der Fahrt bzw. des Ereignisses des Fahrzeugs charakterisiert wird. Dabei kann auf vorbestimmte Charakterisierungseigenschaften zurückgegriffen werden, wie beispielsweise vorbestimmte Verzögerungswerte oder Geschwindigkeitswerte.
-
Im Schritt des Einlesens eines Fahrparametersignals kann ein Fahrparametersignal eingelesen werden, bei dem der weitere Parameter zum Beispiel eine Anzahl von Bremsungen über Verzögerungsstärke und/oder eine Geschwindigkeit und/oder eine Bremsdauer repräsentiert. Entsprechend kann im Schritt des Einlesens eines weiteren Fahrparametersignals ein weiteres Fahrparametersignal eingelesen werden, bei dem der weitere Parameter zum Beispiel eine Anzahl von Bremsungen über Verzögerungsstärke und/oder eine Geschwindigkeit und/oder eine Bremsdauer repräsentiert. Auf diese Weise können durch den Parameter relevante Ereignisse abgebildet werden.
-
Im Schritt des Abbildens kann das Fahrparametersignal unter Verwendung einer linearen Abbildung, zum Beispiel einer Fouriertransformation und/oder einer Z-Transformation und/oder einer Hermite-Funktion dargestellt werden. Somit kann auf bekannte Funktionen zurückgegriffen werden.
-
Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
-
Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante des Ansatzes in Form einer Vorrichtung kann die dem Ansatz zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
-
Hierzu kann die Vorrichtung zumindest eine Recheneinheit zum Verarbeiten von Signalen oder Daten, zumindest eine Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten, zumindest eine Schnittstelle zu einem Sensor oder einem Aktor zum Einlesen von Sensorsignalen von dem Sensor oder zum Ausgeben von Daten- oder Steuersignalen an den Aktor und/oder zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten aufweisen, die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise ein Signalprozessor, ein Mikrocontroller oder dergleichen sein, wobei die Speichereinheit zum Beispiel ein Flash-Speicher, ein EEPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle kann ausgebildet sein, um Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden einzulesen oder auszugeben, wobei eine Kommunikationsschnittstelle, die leitungsgebundenen Daten einlesen oder ausgeben kann, diese Daten beispielsweise elektrisch oder optisch aus einer entsprechenden Datenübertragungsleitung einlesen oder in eine entsprechende Datenübertragungsleitung ausgeben kann.
-
Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt durch die Vorrichtung eine Steuerung eines Verfahrens zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt oder Ereignisses eines Fahrzeugs. Hierzu kann die Vorrichtung beispielsweise auf Sensorsignale wie ein Fahrparametersignal zugreifen. Die Ansteuerung erfolgt über Aktoren wie eine Einleseeinrichtung, eine Abbildungseinrichtung und eine Bereitstellungseinrichtung.
-
Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
-
Ausführungsbeispiele des hier vorgestellten Ansatzes sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt oder Ereignisses eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel;
-
2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt oder Ereignisses eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel;
-
3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt oder Ereignisses eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel;
-
4 eine schematische Darstellung einer empirischen Verteilung eines Fahrparametersignals gemäß einem Ausführungsbeispiel;
-
5 eine schematische Darstellung eines Fahrparametersignals und eines Fahrparametersignals mithilfe eines Histogramms mit wenigen Intervallen gemäß einem Ausführungsbeispiel.
-
6 eine schematische Darstellung eines Fahrparametersignals und eines Fahrparametersignals mithilfe von wenigen Koeffizienten aus Hermite-Polynomen gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
-
7 einen Ausschnitt eines Ablaufdiagramms eines Verfahrens zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt oder eines Ereignisses eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel.
-
In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele des vorliegenden Ansatzes werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
-
1 zeigt ein Blockschaltbild einer Vorrichtung 100 zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt oder eines Ereignisses eines Fahrzeugs 105 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
-
Die Vorrichtung 100 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel an dem Fahrzeug 105 angeordnet und umfasst eine Einleseeinrichtung 110, eine Abbildungseinrichtung 115 und eine Bereitstellungseinrichtung 120. Optional umfasst die Vorrichtung 100 gemäß diesem Ausführungsbeispiel weiterhin eine weitere Einleseeinrichtung 125, eine weitere Abbildungseinrichtung 130, eine weitere Bereitstellungseinrichtung 135 und eine Kombiniereinrichtung 140.
-
Die Einleseeinrichtung 110 ist dazu ausgebildet, um ein Fahrparametersignal 145 einzulesen, das zumindest den Parameter der Fahrt oder eines Ereignisses des Fahrzeugs 105 repräsentiert. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist das Fahrzeug 105 einen Fahrzeugsensor 150 auf, der dazu ausgebildet ist, um den zumindest einen Parameter zu erfassen und für die Einleseeinrichtung 110 bereitzustellen. Die Abbildungseinrichtung 115 ist dazu ausgebildet, um das Fahrparametersignal 145 unter Verwendung einer linearen Abbildung abzubilden, um abgebildete Fahrparameterkoeffizienten 155 zu erhalten. Die Bereitstellungseinrichtung 120 ist dazu ausgebildet, um die abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten 155 bereitzustellen.
-
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die weitere Einleseeinrichtung 125 dazu ausgebildet, um ein weiteres Fahrparametersignal 160 einzulesen, das zumindest einen weiteren Parameter einer Fahrt oder eines Ereignisses des Fahrzeugs 105 repräsentiert. Hierzu weist das Fahrzeug 105 einen weiteren Fahrzeugsensor 165 auf, der dazu ausgebildet ist, um zumindest den weiteren Parameter der Fahrt oder eines Ereignisses des Fahrzeugs 105 zu erfassen und für die weitere Einleseeinrichtung 125 bereitzustellen. Die weitere Abbildungseinrichtung 130 ist dazu ausgebildet, um das weitere Fahrparametersignal 160 unter Verwendung der oder einer weiteren linearen Abbildung abzubilden, um weitere abgebildete Fahrparameterkoeffizienten 170 zu erhalten. Die weitere Bereitstellungseinrichtung 135 ist dazu ausgebildet, um die weiteren abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten 170 bereitzustellen. Die Kombiniereinrichtung 140 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um die abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten 155 und die weiteren abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten 170 zu einem Fahrparametersatz 175 zu kombinieren. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist das Fahrzeug 105 eine Speichereinrichtung 180 auf, die dazu ausgebildet ist, um den Fahrparametersatz 175 zu speichern.
-
Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung 100 lediglich die beschriebene Einleseeinrichtung 110, die Abbildungseinrichtung 115 und die Bereitstellungseinrichtung 120 auf. Die Speichereinrichtung 180 ist in diesem Fall dazu ausgebildet, um die abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten 155 zu speichern.
-
Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Einleseeinrichtung 110 dazu ausgebildet, um ein Fahrparametersignal 145 einzulesen, bei dem der Parameter eine Anzahl von Bremsungen über Verzögerungsstärke und/oder eine Geschwindigkeit und/oder eine Bremsdauer des Fahrzeugs 105 während der Fahrt oder eines Ereignisses repräsentiert. Die weitere Einleseeinrichtung 125 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um ein weiteres Fahrparametersignal 160 einzulesen, bei dem der weitere Parameter eine Anzahl von Bremsungen über Verzögerungsstärke und/oder eine Geschwindigkeit und/oder eine Bremsdauer des Fahrzeugs 105 während der Fahrt repräsentiert. Die Abbildungseinrichtung 115 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel dazu ausgebildet, um das Fahrparametersignal 145 und die weitere Abbildungseinrichtung 130 ist dazu ausgebildet, um das weitere Fahrparametersignal 160 unter Verwendung einer als eine Fouriertransformation und/oder eine Z-Transformation und/oder eine Hermite-Funktion ausgeformten linearen Abbildung abzubilden.
-
Im Folgenden werden Details der Vorrichtung 100 noch einmal genauer ausgeführt: Bei dem Fahrparametersignal 150 und dem weiteren Fahrparametersignal 160, die auch als relevante Daten bezeichnet werden können, handelt es sich um empirische Verteilungen von Ereignissen, Zeiten, etc. über ein- oder mehrdimensionale Charaktereigenschaften, z. B. die Anzahl von Bremsungen über Verzögerungsstärke und/oder die Geschwindigkeit und/oder die Bremsdauer des Fahrzeugs 105. Oftmals ist aber zum Zeitpunkt der Definition nicht klar, in welcher Granularität und in welchem Detail das Fahrparametersignal 145 und das weitere Fahrparametersignal 160 später relevant sein werden. Auch können in der Software relevante Ereignisse identifiziert, charakterisiert und in Histogrammen dargestellt werden. Da die Klassifizierung der Histogramme im Vorfeld festgelegt werden muss, bleiben später jedoch oftmals relevante Details in den Daten verborgen. z. B. aufgrund fehlender Granularität bei kleinen Zahlen. Ein bekannter Ansatz beispielsweise unterstellt der empirischen Verteilung verschiedene Verteilungsfunktionen und hält die charakteristischen Größen dieser Verteilungsfunktionen fest. Die Erfahrung zeigt aber, dass viele Größen keiner traditionellen Verteilungsfunktion folgen, sondern über die Zeit vielen Einflussfaktoren und Use Cases, dt. Anwendungsfällen, unterliegen, sodass unter anderem durch Superpositionen ein inhomogenes Verhalten beobachtet wird, welches u. U. komplexerer Darstellungen bedarf.
-
Die hier beschriebene Vorrichtung 100 hingegen ermöglicht eine Maximierung relevanter Information bei gegebenem Speichervolumen durch eine alternative Darstellung der Daten in Form zumindest des Fahrparametersignals 145 anhand von linearen Abbildungen. Beispiele für lineare Abbildungen sind diskrete Fouriertransformationen, kurz FFT, Z-Transformationen oder eine Zerlegung nach Hermite-Funktionen. Hierbei werden die Beiträge der Koeffizienten in Form der Fahrparameterkoeffizienten 155 einer definierten linearen Abbildung für jedes Ereignis bzw. kontinuierlich auf der ECU berechnet und entsprechend inkrementiert. Eine Rücktransformation kann dann bei der Weiterverarbeitung der Daten erfolgen.
-
Für viele Anwendungsfälle kann durch die alternative Darstellung anhand von geeigneten linearen Abbildungen von Fahrparametersignalen 145, 160 bei gegebenem Speicherplatz mehr an Information erhalten bleiben bzw. im Nachhinein extrahiert werden, z. B. Detailverläufe und/oder Inhomogenitäten. Dies führt zu einem großen Mehrwert bei der Verwendung von Felddaten.
-
2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt oder eines Ereignisses eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um ein Verfahren 200 handeln, das von der in 1 beschriebenen Vorrichtung ausführbar ist. In einem Schritt 205 des Einlesens wird ein Fahrparametersignal eingelesen, das zumindest den Parameter der Fahrt oder des Ereignisses des Fahrzeugs repräsentiert. In einem Schritt 210 des Abbildens wird das Fahrparametersignal unter Verwendung einer linearen Abbildung abgebildet, um abgebildete Fahrparameterkoeffizienten zu erhalten. In einem Schritt 215 des Bereitstellens werden die abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten bereitgestellt.
-
Das Verfahren 200 kann auch als ein Verfahren zur Nutzung linearer Abbildungen zur effektiven Erfassung von Felddaten bezeichnet werden.
-
Optional weist das Verfahren 200 gemäß diesem Ausführungsbeispiel einen Schritt 220 des Erfassens, einen Schritt 225 des Charakterisierens und einen Schritt 230 des Speicherns auf. Im Schritt 220 des Erfassens wird der zumindest eine Parameter der Fahrt des Fahrzeugs unter Verwendung eines Fahrzeugsensors erfasst. Im Schritt 225 des Charakterisierens wird der zumindest eine Parameter der Fahrt des Fahrzeugs charakterisiert, um das Fahrparametersignal zu bestimmen. Im Schritt 230 des Speicherns werden die Fahrparameterkoeffizienten oder der Fahrparametersatz in einer Speichereinrichtung des Fahrzeugs gespeichert.
-
3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das in 2 beschriebene Verfahren 200 ohne die optionalen Schritte jedoch mit zusätzlichen Schritten handeln.
-
In einem Schritt 305 des weiteren Einlesens wird ein weiteres Fahrparametersignal eingelesen, das zumindest einen weiteren Parameter einer Fahrt des Fahrzeugs repräsentiert. In einem Schritt 310 des weiteren Abbildens wird das weitere Fahrparametersignal unter Verwendung der oder einer weiteren linearen Abbildung abgebildet, um weitere abgebildete Fahrparameterkoeffizienten zu erhalten. In einem Schritt 315 des weiteren Bereitstellens werden die weiteren abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten bereitgestellt. In einem Schritt 320 des Kombinierens werden die abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten und die weiteren abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten zu einem Fahrparametersatz kombiniert.
-
Im Schritt 320 des Kombinierens können die abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten und die weiteren abgebildeten Fahrparameterkoeffizienten zu dem Fahrparametersatz aufaddiert werden.
-
4 zeigt eine schematische Darstellung einer empirischen Verteilung eines Fahrparametersignals 145 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das anhand der vorangegangenen Figuren beschriebene Fahrparametersignal 145 handeln. Das Fahrparametersignal 145 stellt hier eine vollständige Information bei unbegrenztem Speicher dar.
-
5 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrparametersignals 145 eines Fahrparametersignals mithilfe eines Histogramms 500 mit wenigen Intervallen gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das in 4 dargestellte vollständige Fahrparametersignal 145 handeln, das der Darstellung mithilfe des Histogramms 500 gegenübergestellt ist.
-
6 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrparametersignals 145 und eines Fahrparametersignals mithilfe von wenigen Koeffizienten aus Hermite-Polynomen 600 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das in 4 dargestellte vollständige Fahrparametersignal 145 handeln, das der Darstellung mithilfe der Koeffizienten aus Hermite-Polynomen 600 gegenübergestellt ist.
-
7 zeigt einen Ausschnitt eines Ablaufdiagramms eines Verfahrens 700 zum Weiterverarbeiten zumindest eines Parameters einer Fahrt eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich bei den Schritten 225, 210 und 320 um die in den 2 und 3 beschriebenen Schritte handeln, die hier genauer ausgeführt werden.
-
Im Schritt 225 werden kontinuierliche oder diskrete aber definierte Ereignisse in Form der Fahrparametersignale von einer ECU in Form der Vorrichtung identifiziert und bezüglich relevanter Eigenschaften charakterisiert, z. B. eine Bremsung mit 0.5 g Verzögerung für 2 Sekunden bei 2 km/h und/oder eine aktuelle Geschwindigkeit von beispielsweise 120 km/h. Im Schritt 210 wird das Ereignis in jeder Dimension durch die vorher definierte lineare Abbildung transformiert und abgebildet.
-
Im Schritt 320 werden die resultierenden Koeffizienten in Form der Fahrparameterkoeffizienten der einzelnen Transformationen zu einem akkumulierten Satz, also zu dem Fahrparametersatz, aufaddiert. Der akkumulierte Satz kann dann über ein Abfrageinterface abgefragt werden und spiegelt eine empirische Verteilungsfunktion der Ereignisse über die Eigenschaftsattribute wieder.
-
Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.