-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sitzanordnung mit mehreren Fahrzeugsitzen sowie ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Sitzanordnung.
-
In modernen Fahrzeugen befinden sich mit einem Druckmittel, insbesondere mit Druckluft befüllbare Blasen als Stellelemente in einem Bereich der Sitzfläche bzw. Sitzlehne (zusammen als Sitzanlagefläche bezeichnet) und können über eine jeweilige Druckmittelleitung mit Druckmittel versorgt werden. Durch das Befüllen einer jeweiligen Blase mit Druckmittel wird deren Volumen vergrößert, so dass dadurch die Eigenschaften der Sitzlehne bzw. Sitzfläche in der Kontur verändert werden können. Neben einer statischen Einstellung der Kontur der Sitzlehne bzw. Sitzfläche, beispielsweise im Rahmen einer Lordosenstütze, sind hierbei durch eine regelmäßige bzw. dynamische Veränderung der Kontur der Sitzlehne oder Sitzfläche auch Massagefunktionen für einen in dem Fahrzeugsitz befindlichen Insassen möglich. Zur Befüllung einer Blase mit Druckmittel wird dieses zunächst von einer Druckmittelquelle, beispielsweise einem Verdichter, mit Druck beaufschlagt und über ein entsprechendes Ventil, insbesondere ein elektropneumatisches Ventil mit einem Steuergerät zu einer jeweiligen Blase geführt.
-
Sind zusätzliche Komponenten für weitere Komfortsysteme in dem Fahrzeugsitz mit veränderbarer Kontur der Sitzlehne bzw. der Sitzfläche verbaut und ist der für den Verdichter erforderliche Bauraum in diesem Fahrzeugsitz nicht ausreichend, ist es möglich, den Verdichter in einem Kofferraum eines Fahrzeugs unterzubringen, was aber einen großen Verschlauchungsaufwand mit Fluidleitungen im Fahrzeug mit sich bringt.
-
Die Druckschrift US 2005 / 0 287 024 A1 offenbart eine Pumpenanordnung für ein Kraftfahrzeug mit vier dynamischen Kraftfahrzeugsitzen.
-
Die Druckschrift
DE 10 2005 016 184 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Befüllen und/oder Entleeren von aufblasbaren Kissen in einem Kraftfahrzeugsitz.
-
Somit besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, den vorrichtungstechnischen Aufwand zu verringern.
-
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 und den Gegenstand des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist eine Sitzanordnung mit mehreren Fahrzeugsitzen einen ersten Fahrzeugsitz mit einer ersten Sitzanlagefläche, eine erste Betätigungseinheit bzw. Verstelleinheit zum Verstellen einer Kontur der ersten Sitzanlagefläche, eine Druckmittelquelle, mittels der ein mit Druck beaufschlagbares Fluid für die erste Betätigungseinheit bereitstellbar ist, eine Steuervorrichtung, mittels der eine Versorgung der ersten Betätigungseinheit mit dem mit Druck beaufschlagbaren Fluid einstellbar ist, und einen zweiten Fahrzeugsitz auf, wobei die Steuervorrichtung in dem zweiten Fahrzeugsitz angeordnet ist. Da die Steuervorrichtung in dem zweiten Fahrzeugsitz angeordnet ist, ist es nicht mehr notwendig diese Komponente im Kofferraum eines Fahrzeugs unterzubringen. Da ferner zur Versorgung des ersten Fahrzeugsitzes mittels einer in dem zweiten Fahrzeugsitz angeordneten Steuervorrichtung kürzere Schläuche erforderlich sind als bei einer Versorgung mittels einer Druckmittelquelle aus dem Kofferraum, wird durch eine derartige Sitzanordnung der vorrichtungstechnische Aufwand verringert.
-
Unter dem Begriff „in einem Fahrzeugsitz angeordnet“ soll hier wie im Folgenden verstanden werden, dass eine Komponente in einem entsprechenden Fahrzeugsitz integriert oder an diesem angebracht (unterhalb, seitlich, etc.) sein soll.
-
Gemäß einer Ausgestaltung der Sitzanordnung weist die Sitzanordnung eine erste Fluidleitung auf, durch die mit Druck beaufschlagbares Fluid führbar ist und die von der Steuervorrichtung in dem zweiten Fahrzeugsitz zu der ersten Betätigungseinheit in dem ersten Fahrzeugsitz führt. Durch die Anordnung der Steuervorrichtung im zweiten Fahrzeugsitz ist in dem ersten Fahrzeugsitz zum Verstellen der ersten Sitzanlagefläche durch die erste Betätigungseinheit keine Steuervorrichtung erforderlich, wodurch Bauraum in dem ersten Fahrzeugsitz nicht für die Steuervorrichtung zur Verfügung zu stellen ist und für andere Komponenten verwendbar ist.
-
Gemäß einer nicht erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Sitzanordnung ist die Druckmittelquelle in dem zweiten Fahrzeugsitz angeordnet und weist die Sitzanordnung eine zweite Fluidleitung auf, durch die mit Druck beaufschlagbares Fluid führbar ist und die von der Druckmittelquelle in dem zweiten Fahrzeugsitz zu der Steuervorrichtung führt. Dies bietet in dem ersten Fahrzeugsitz eine Platzersparnis und erhöht die Flexibilität bei der Ausnutzung des in dem ersten Fahrzeugsitz zur Verfügung stehenden Bauraumes. Handelt es sich bei dem ersten Fahrzeugsitz beispielsweise um den Fahrersitz und ist der Bauraum in diesem ersten Fahrzeugsitz aufgrund zahlreicher integrierter Komfortfunktionen bereits belegt, so können sowohl die Druckmittelquelle als auch die Steuervorrichtung in dem zweiten Fahrzeugsitz untergebracht sein. Somit ist der Verschlauchungsaufwand für die zweite Fluidleitung zwischen der Druckmittelquelle und der Steuervorrichtung in dem zweiten Fahrzeugsitz besonders gering und es stehen für den ersten Fahrzeugsitz sämtliche Möglichkeiten der Verstellung der ersten Sitzanlagefläche durch die erste Betätigungseinheit zur Verfügung, ohne dass in dem genannten ersten Fahrzeugsitz Bauraum für die Druckmittelquelle oder die Steuervorrichtung erforderlich ist. In dem ersten Fahrzeugsitz ist lediglich die Betätigungseinheit untergebracht.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Sitzanordnung ist die Druckmittelquelle in dem ersten Fahrzeugsitz und die Steuervorrichtung in dem zweiten Fahrzeugsitz angeordnet und weist die Sitzanordnung eine zweite Fluidleitung auf, durch die mit Druck beaufschlagbares Fluid führbar ist und die von der Druckmittelquelle in dem ersten Fahrzeugsitz zur Steuervorrichtung führt. Diese Ausgestaltung der Sitzanordnung ermöglicht ebenfalls eine verbesserte Ausnutzung des Bauraumes in dem ersten Fahrzeugsitz.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Sitzanordnung hat der zweite Fahrzeugsitz eine zweite Sitzanlagefläche und weist die Sitzanordnung eine zweite Betätigungseinheit zum Verstellen der zweiten Sitzanlagefläche auf, wobei mittels der Druckmittelquelle ein mit Druck beaufschlagbares Fluid für die zweite Betätigungseinheit bereitstellbar ist und wobei mittels der Steuervorrichtung eine Versorgung der zweiten Betätigungseinheit mit dem mit Druck beaufschlagbaren Fluid einstellbar ist. Die Druckmittelquelle kann ein mit Druck beaufschlagbares Fluid nicht nur für die erste Betätigungseinheit zum Verstellen der ersten Sitzanlagefläche des ersten Fahrzeugsitzes, sondern zusätzlich auch für die zweite Betätigungseinheit zum Verstellen der zweiten Sitzanlagefläche des zweiten Fahrzeugsitzes bereitstellen. Mittels der Steuervorrichtung ist eine Versorgung der zweiten Betätigungseinheit neben der Versorgung der ersten Betätigungseinheit mit dem mit Druck beaufschlagbaren Fluid einstellbar. Somit sind zwei Fahrzeugsitze mittels einer Druckmittelquelle und einer Steuervorrichtung versorgbar, was eine Platzersparnis und eine Gewichtsreduktion zur Folge hat.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Sitzanordnung sieht vor, dass die Sitzanordnung eine dritte Fluidleitung aufweist, durch die mit Druck beaufschlagbares Fluid führbar ist und die von der Steuervorrichtung zu der zweiten Betätigungseinheit in dem zweiten Fahrzeugsitz führt. Durch die dritte Fluidleitung ist es möglich, eine von der ersten Betätigungseinheit unabhängige Einstellung der zweiten Betätigungseinheit mit dem mit Druck beaufschlagbaren Fluid vorzunehmen.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Sitzanordnung ist bei der Sitzanordnung zum Befüllen der ersten Betätigungseinheit das mit Druck beaufschlagte Fluid von der Steuervorrichtung über die erste Fluidleitung zu der ersten Betätigungseinheit führbar und zum Entleeren der ersten Betätigungseinheit das mit Druck beaufschlagbare Fluid von der ersten Betätigungseinheit über die erste Fluidleitung zu der Steuervorrichtung führbar. Zum Befüllen der zweiten Betätigungseinheit ist das mit Druck beaufschlagte Fluid von der Steuervorrichtung über die dritte Fluidleitung zu der zweiten Betätigungseinheit führbar und zum Entleeren der zweiten Betätigungseinheit das mit Druck beaufschlagbare Fluid von der zweiten Betätigungseinheit über die dritte Fluidleitung zu der Steuervorrichtung führbar. Durch das Verwenden der ersten Fluidleitung sowohl zum Befüllen als auch zum Entleeren der ersten Betätigungseinheit ist vorteilhafterweise im Vergleich zur Verwendung einer separaten Fluidleitung für das Befüllen und einer separaten Fluidleitung für das Entleeren ein geringerer Bauraum erforderlich. Analoges gilt für die Verwendung einer dritten Fluidleitung sowohl zum Befüllen als auch zum Entleeren der zweiten Betätigungseinheit. Ist beispielsweise die Steuervorrichtung in dem zweiten Fahrzeugsitz angeordnet und mittels dieser eine Versorgung sowohl der ersten Betätigungseinheit als auch der zweiten Betätigungseinheit mit dem mit Druck beaufschlagbaren Fluid einstellbar, hat die oben beschriebene Verwendung der ersten Fluidleitung und der dritten Fluidleitung sowohl zum Befüllen als auch zum Entleeren der jeweiligen Betätigungseinheit den Vorteil, dass sowohl der Platzbedarf für die erste Fluidleitung zwischen dem ersten Fahrzeugsitz und dem zweiten Fahrzeugsitz als auch der Platzbedarf für die im ersten Fahrzeugsitz verlaufende erste Fluidleitung und für die im zweiten Fahrzeugsitz verlaufende dritte Fluidleitung geringer ist als bei der Verwendung separater Fluidleitungen zum Befüllen und Entleeren.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Sitzanordnung weist die erste und/oder die zweite Betätigungseinheit mehrere befüllbare Behälter auf, deren Volumen durch Befüllen mit Druck beaufschlagtem Fluid veränderbar ist. Insbesondere ist das Volumen der Behälter durch Befüllen mit mit Druck beaufschlagtem Fluid vergrößerbar und durch Ablassen des mit Druck beaufschlagbaren Fluids aus der ersten und/oder der zweiten Betätigungseinheit verkleinerbar, wobei eine Vergrößerung oder eine Verkleinerung des Volumens mindestens eines der befüllbaren Behälter der ersten Betätigungseinheit ein Verstellen der ersten Sitzanlagefläche bewirkt und eine Vergrößerung oder eine Verkleinerung des Volumens mindestens eines der befüllbaren Behälter der zweiten Betätigungseinheit ein Verstellen der zweiten Sitzanlagefläche bewirkt. Somit kann die Sitzanlagefläche des ersten und/oder des zweiten Fahrzeugsitzes vorteilhafterweise durch separates Befüllen der einzelnen Behälter mit dem mit Druck beaufschlagten Fluid oder Ablassen von mit Druck beaufschlagbaren Fluid aus den einzelnen befüllbaren Behältern flexibel eingestellt werden.
-
Erfindungsgemäß weist die Druckmittelquelle einen Verdichter zum Beaufschlagen des Fluids mit Druck auf. Somit ist bei einer entsprechenden Anforderung eines Fahrzeuginsassen die Versorgung mit dem mit Druck beaufschlagten Fluid in dem benötigten Umfang gewährleistet.
-
Erfindungsgemäß weist die Druckmittelquelle ferner einen Druckspeicher auf, der über eine vierte Fluidleitung mit dem von der Druckmittelquelle mit Druck beaufschlagten Fluid befüllbar ist und zur Versorgung der ersten und/oder der zweiten Betätigungseinheit entleerbar ist. Mittels eines solchen Druckspeichers wird erreicht, dass die Versorgung der ersten Betätigungseinheit und/oder der zweiten Betätigungseinheit bzw. der befüllbaren Behälter der ersten und/oder der zweiten Betätigungseinheit mit dem mit Druck beaufschlagten Fluid nach erfolgter Anforderung durch den Fahrzeuginsassen mit geringem Zeitverzug erfolgt. Weist die Druckmittelquelle zusätzlich zu einem Verdichter einen Druckspeicher auf, kann der Verdichter sowohl als eine Baueinheit mit dem Druckspeicher in dem ersten Fahrzeugsitz oder in dem zweiten Fahrzeugsitz angeordnet sein als auch außerhalb des jeweiligen Fahrzeugsitzes angeordnet sein, in dem der Druckspeicher angeordnet ist. Es ist zum Beispiel denkbar, dass der Druckspeicher in dem ersten oder in dem zweiten Fahrzeugsitz und der Verdichter im Kofferraum des Fahrzeugs untergebracht ist. Alternativ hierzu ist es möglich, dass der Druckspeicher in dem ersten Fahrzeugsitz angeordnet ist, wohingegen der mit dem Druckspeicher über die vierte Fluidleitung verbundene Verdichter in dem zweiten Fahrzeugsitz angeordnet ist oder umgekehrt.
-
Gemäß einer Ausgestaltung der Steuervorrichtung weist diese eine pneumatische Steuereinheit zum Einstellen der Versorgung der ersten Betätigungseinheit und/oder der zweiten Betätigungseinheit mit dem mit Druck beaufschlagbaren Fluid ein oder mehrere Ventilelemente auf, von denen zumindest eines einer jeweiligen Betätigungseinheit zugeordnet ist, um die Versorgung mit dem mit Druck beaufschlagbaren Fluid einzustellen. Ist zumindest ein Ventilelement einer jeweiligen Betätigungseinheit oder einem der befüllbaren Behälter einer jeweiligen Betätigungseinheit zugeordnet und ist mittels dieses Ventils eine Versorgung der Betätigungseinheit bzw. des befüllbaren Behälters der Betätigungseinheit einstellbar, kann die Sitzanlagefläche des ersten und/oder des zweiten Fahrzeugsitzes durch separates Befüllen der einzelnen Behälter mit dem mit Druck beaufschlagten Fluid oder Ablassen von mit Druck beaufschlagbaren Fluid aus den einzelnen befüllbaren Behältern einzeln und individuell eingestellt werden.
-
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer oben genannten Sitzanordnung.
-
Im Folgenden sollen nun beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden.
-
Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Sitzanordnung mit zwei Fahrzeugsitzen gemäß einer beispielhaften Ausführungsform;
- 2 eine schematische Darstellung einer Sitzanordnung mit zwei Fahrzeugsitzen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
- 3 eine schematische Darstellung einer Steuervorrichtung mit einer pneumatischen Steuereinheit und einer elektronischen Steuereinheit zur Verwendung in einer der Ausführungsformen der 1 oder 2.
-
In der 1 ist schematisch eine Sitzanordnung SO mit zwei Fahrzeugsitzen FZS1 und FZS2 in einer Vorderansicht gezeigt, wobei die Fahrzeugsitze FZS1 und FZS2 teiltransparent dargestellt sind. Der erste Fahrzeugsitz FZS1 hat eine erste Sitzanlagefläche SF1 und verfügt über eine erste Betätigungseinheit BE1, mittels der eine Kontur der ersten Sitzanlagefläche SF1 verstellbar ist. Der zweite Fahrzeugsitz FZS2 hat analog zu dem ersten Fahrzeugsitz FZS1 eine zweite Sitzanlagefläche SF2, deren Kontur mittels einer zweiten Betätigungseinheit BE2 verstellbar ist. Zudem ist in dem zweiten Fahrzeugsitz FZS2 ein Verdichter VD1 zum Bereitstellen von mit Druck beaufschlagbaren Fluid (wie Luft), der als Druckmittelquelle DE1 dient, und eine damit verbundene Steuervorrichtung SV angeordnet.
-
Mittels der Druckmittelquelle DE1 und der Steuervorrichtung SV ist neben der Versorgung der zweiten Betätigungseinheit BE2, die in dem zweiten Fahrzeugsitz FZS2 angeordnet ist, zusätzlich auch die Versorgung der ersten Betätigungseinheit BE1 möglich, die in dem ersten Fahrzeugsitz FZS1 angeordnet ist. Um der ersten Betätigungseinheit BE1 mit Druck beaufschlagtes Fluid DF zuzuführen, ist die Steuervorrichtung SV mittels ersten Fluidleitungen FL11, FL12 und FL13 mit der ersten Betätigungseinheit BE1 verbunden.
-
In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder befüllbare Behälter BE11, BE12 und BE13, die Teil der ersten Betätigungseinheit BE1 sind, über eine separate erste Fluidleitung FL11, FL12 und FL13 mit der Steuervorrichtung SV verbunden. Dadurch kann vorteilhafterweise jeder der einzelnen befüllbaren Behälter BE11, BE12 und BE13 separat und unabhängig von den übrigen Behältern BE11, BE12 und BE13 durch das von der Druckmittelquelle DE1 bereitgestellte Fluid DF versorgt werden. Die Druckmittelquelle DE1 nimmt hierfür Fluid (Luft) aus der Umgebung auf, beaufschlagt das Fluid mit Druck und führt das mit Druck beaufschlagte Fluid DF über eine zweite Fluidleitung FL21 der Steuervorrichtung SV zu. Ferner ist jeder der befüllbaren Behälter BE21, BE22 und BE23 der zweiten Betätigungseinheit BE2 über eine jeweilige separate dritte Fluidleitung FL31, FL32, FL33 mit der Steuervorrichtung SV verbunden.
-
Durch das Zuführen von mit Druck beaufschlagtem Fluid DF in einen oder mehrere der befüllbaren Behälter BE11, BE12 und BE13 der ersten Betätigungseinheit BE1 bzw. in die Behälter BE21, BE22, BE23 der zweiten Betätigungseinheit BE2 ist das Volumen der entsprechenden befüllbaren Behälter vergrößerbar, wodurch eine Beeinflussung bzw. Verstellung der Kontur der ersten Sitzanlagefläche SF1 des ersten Fahrzeugsitzes FZS1 bewirkt werden kann, wenn Behälter an der Sitzanlagefläche SF1, SF2 (bzw. unter einem Bezug) der Fahrzeugsitze FZ31, FZ32 angeordnet sind.
-
Mit Druck beaufschlagbares Fluid DF ist mittels der Steuervorrichtung SV über die erste Fluidleitung FL11, FL12 und FL13 der ersten Betätigungseinheit BE1 nicht nur zuführbar, sondern das mit Druck beaufschlagbare Fluid DF kann zur Verkleinerung des Volumens der befüllbaren Behälters BE11, BE12 oder BE13 der ersten Betätigungseinheit BE1 durch die erste Fluidleitung FL11, FL12 oder FL13 zurück in Richtung der Steuervorrichtung SV geführt und dort wieder abgelassen werden. Entsprechendes gilt natürlich auch für die Behälter BE21, BE22, BE23 der zweiten Betätigungseinheit BE2.
-
Um die erste Betätigungseinheit BE1 und die befüllbaren Behälter BE11, BE12 oder BE13 der ersten Betätigungseinheit BE1 mit Druck beaufschlagbarem Fluid DF zu versorgen, ist in dem ersten Fahrzeugsitz FZS1 somit keine separate Druckmittelquelle DE1 sowie keine separate Steuervorrichtung SV erforderlich, sondern es ist lediglich die erste Betätigungseinheit BE1 sowie ein Teil der ersten Fluidleitung FL11, FL12 und FL13 in dem ersten Fahrzeugsitz FZS1 vorzusehen. Es ist zudem kein großer Verschlauchungsbedarf gegeben, da die Druckmittelquelle DE1 und die Steuervorrichtung SV zwar nicht direkt in dem ersten Fahrzeugsitz FZS1 untergebracht sind, aber in dem neben dem ersten Fahrzeugsitz FZS1 angeordneten zweiten Fahrzeugsitz FZS2.
-
In der 2 ist eine Sitzanordnung SO2 gemäß einer weiteren Ausführungsform gezeigt, die sich dadurch von der in 1 dargestellten Sitzanordnung SO unterscheidet, dass sich die Druckmittelquelle DE2 nicht in dem zweiten Fahrzeugsitz FZS2 befindet. Die Druckmittelquelle DE2 hat hier einen in dem ersten Fahrzeugsitz FZS1 angeordneten Druckspeicher DS, sowie einen mit diesem über eine vierte Fluidleitung FL4 verbundenen Verdichter VD2. Natürlich ist es auch denkbar, dass die Druckmittelquelle DE1 auch einen Druckspeicher DS aufweisen kann.
-
Um die Steuervorrichtung SV, über die die Versorgung sowohl der ersten Betätigungseinheit BE1, als auch der zweiten Betätigungseinheit BE2 mit dem mit Druck beaufschlagten Fluid DF einstellbar ist, mit dem Fluid DF zu versorgen, führt eine zweite Fluidleitung FL22 von dem Druckspeicher DS zu der Steuervorrichtung SV. Diese zweite Fluidleitung FL22 wird bei diesem Ausführungsbeispiel ebenso wie die einzelnen Fluidleitungen FL11, FL12 und FL13 zur Druckmittelversorgung der Behälter BE11, BE12, BE13 der ersten Betätigungseinheit BE1 zwischen dem ersten Fahrzeugsitz FZS1 und dem zweiten Fahrzeugsitz FZS2 geführt.
-
Aus der 3 ist ein schematischer Aufbau einer Steuervorrichtung SV ersichtlich, die zum einen eine pneumatische Steuereinheit SEP mit zugehörigen Ventilelementen VE1, VE2, VE3, VE4, VE5 und VE6 und zum anderen eine elektronische Steuereinheit SEE aufweist. Diese Steuervorrichtung wird von einer Druckmittelquelle DE über eine Fluidleitung FL2 mit Druckmittel versorgt. Mittels einer solchen Steuervorrichtung SV ist es möglich, sowohl die befüllbaren Behälter BE11, BE12 und BE13 der ersten Betätigungseinheit BE1, als auch die befüllbaren Behälter BE21, BE22 und BE23 der zweiten Betätigungseinheit BE2 (in den 1 und 2) bedarfsgerecht und unabhängig voneinander mit mit Druck beaufschlagtem Fluid DF zu versorgen.
-
Abhängig von der Anforderung eines Fahrzeuginsassen und einer Betätigung eines entsprechenden Bedienelements steuert die elektronische Steuereinheit SEE die pneumatische Steuereinheit SEP an und öffnet einzelne bzw. bestimmte der Ventilelemente VE1, VE2, VE3, VE4, VE5 und VE6. Das Öffnen eines oder mehrerer der Ventilelemente VE1, VE2, VE3, VE4, VE5 und VE6 hat zur Folge, dass das von einer Druckmittelquelle DE, stellvertretend für die Druckmittelquellen DE1, DE2, mit Druck beaufschlagte Fluid DF über eine oder mehrere der ersten Fluidleitungen FL11, FL12 und FL13 einem oder mehreren der befüllbaren Behälter BE11, BE12 und BE13 der ersten Betätigungseinheit BE1 und/oder über eine oder mehrere der dritten Fluidleitungen FL31, FL32 und FL33 einem oder mehreren der befüllbaren Behälter BE21, BE22 und BE23 der zweiten Betätigungseinheit BE2 zugeführt wird. Somit ist sowohl die Kontur der ersten Sitzanlagefläche SF1 des ersten Fahrzeugsitzes FZS1, als auch die Kontur der zweiten Sitzanlagefläche SF2 des zweiten Fahrzeugsitzes FZS2 individuell auf die Bedürfnisse des Fahrzeuginsassen anpassbar.
-
Zudem ist es denkbar, eine Massagefunktion zu realisieren, indem mittels der Steuervorrichtung SV eine dynamische Veränderung der Kontur der Sitzlehne oder Sitzfläche eines der Fahrzeugsitze FZS1 und FZS2 erfolgt. Hierzu steuert die elektronische Steuereinheit SEE die pneumatische Steuereinheit SEP beispielsweise derart an, dass die Ventilelemente VE1, VE2 und VE3, die über die ersten Fluidleitungen FL11, FL12 und FL13 mit den befüllbaren Behältern BE11, BE12 und BE13 der ersten Betätigungseinheit BE1 verbunden sind, nacheinander geöffnet und nach einem bestimmten Zeitintervall wieder geschlossen werden, die befüllbaren Behälter BE11, BE12 und BE13 dadurch nacheinander (quasi wellenförmig) mit Fluid befüllt werden und eine Massagewirkung an dem Insassen auf dem ersten Fahrzeugsitz FZS1 erzielt wird.
-
Um eine Massagefunktion an beiden Fahrzeugsitzen FZS1 und FZS2 zur gleichen Zeit und unabhängig voneinander zu ermöglichen, wird die pneumatische Steuereinheit SEP durch die elektronische Steuereinheit SEE derart angesteuert, dass zusätzlich zur Ansteuerung der Ventilelemente VE1, VE2 und VE3 die Ventilelemente VE4, VE5 und VE6, die über die dritten Fluidleitungen FL31, FL32 und FL33 mit den befüllbaren Behältern BE21, BE22 und BE23 der zweiten Betätigungseinheit BE2 verbunden sind, nacheinander geöffnet und nach einem bestimmten Zeitintervall wieder geschlossen werden und dadurch zusätzlich eine Massagewirkung an dem zweiten Fahrzeugsitz FZS2 erreicht wird.
-
Entsprechend ist es dann möglich das Druckmittel wieder gezielt aus den jeweiligen Behältern abzulassen.