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Die vorliegende Erfindung ist gerichtet auf ein Verfahren zum Planen eines elektrischen Ladevorgangs eines Fahrzeugs, welches mittels eines Ladekabels elektrisch mit einer Ladestation gekoppelt wird. Die Erfindung ist ebenfalls gerichtet auf eine Systemanordnung, welche ein Planen des elektrischen Ladevorgangs veranlasst bzw. durchführt. Weiterhin wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren implementieren bzw. geeignet sind, die Systemanordnung zu betreiben.
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DE 10 2012 014 456 A1 beschreibt ein Verfahren zum Betreiben einer Aufladestation, die zum elektrischen Laden eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs ausgelegt ist, wobei das Fahrzeug zum Laden an die Aufladestation angekoppelt wird, wobei von dem Fahrzeug wenigstens ein erster Ankoppelzeitpunkt des Fahrzeugs an die Aufladestation, und von der Aufladestation wenigstens ein zweiter Ankoppelzeitpunkt des Fahrzeugs an die Aufladestation erfasst und dokumentiert wird.
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DE 10 2010 018 577 A1 beschreibt ein Verfahren zum Betreiben einer Aufladestation mit einem bekannten geographischen Ort, die zum elektrischen Aufladen eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs ausgestaltet ist, welche umfasst, dass eine erste Botschaft von einem betreffenden Fahrzeug an einen Fernzugriffsserver übermittelt wird, wobei die erste Botschaft geographische Ortsinformationen enthält.
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Aus dem Stand der Technik sind programmierte Elektrofahrzeuge bekannt, bei denen beispielsweise einstellbar ist, dass eine vorgegebene Standzeit abgewartet werden muss, bis das Fahrzeug abfahrbereit ist. Dies kann beispielsweise mittels einer Reservierung eines Carsharing-Dienstes erfolgen, kann aber auch von einem Fahrer an sich eingestellt werden. Gemäß bekannten Verfahren ist das Fahrzeug typischerweise stets in Ladebereitschaft. Dies impliziert, dass, falls das Fahrzeug bzw. die Fahrzeugbatterie an eine elektrische Ladestation angeschlossen wird, der Ladevorgang umgehend beginnt. Dies lässt sich jedoch auch mittels einer Fahrzeugkonfiguration umgehen. So ist es bekannt, eine Abfahrtszeit für das Fahrzeug einzustellen.
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In einem solchen Szenario würde das Fahrzeug somit nicht das Laden beginnen, selbst wenn das Fahrzeug mittels des Ladekabels elektrisch an die Ladestation gekoppelt wird.
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Gemäß bekannten Verfahren ist es nachteilig, dass kein intelligentes Laden implementiert wird derart, dass beispielsweise Ladestationen selbsttätig einen besonders vorteilhaften Zeitplan eines Ladens bereitstellen. Dies ist der Fall, da typischerweise herkömmliche Ladeprogrammierungen statisch vorgegeben sind und hierbei das Fahrzeug nicht mit der Ladestation kommunizieren kann.
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Im Allgemeinen sind Kommunikationsmöglichkeiten zwischen einem elektrischen Fahrzeug und einer Ladestation bekannt. Dies kann gemäß herkömmlicher Verfahren mittels einer Funkverbindung erfolgen, kann aber auch mittels einer kabelgebundenen Datenleitung, welche beispielsweise mit dem Ladekabel gekoppelt ist, durchgeführt werden.
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Ferner ist es ein Nachteil herkömmlicher Verfahren, dass diese rudimentär auf weiteren Kommunikationstechniken zwischen dem Fahrzeug und Ladestationen aufsetzen, ohne hierzu genau vorzusehen, wie ein Ladevorgang eines elektrischen Fahrzeugs geplant werden kann. Wird ein Ladevorgang geändert, so erfolgt dies typischerweise dadurch, dass Einstellungen durch den Fahrer am Fahrzeug vorgenommen werden und diese statisch einprogrammiert werden. Somit mangelt es herkömmlichen Verfahren an der Flexibilität, die es beispielsweise ermöglichen würde, in Abhängigkeit weiterer Ladestationen oder Fahrzeuge eine entsprechende Ladekonfiguration umzusetzen.
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Bekannte Kommunikationsschnittstellen, die sich ebenfalls auf die Kommunikation mit Fahrzeugen, seien diese elektrisch betrieben oder nicht, beziehen, haben ferner den Nachteil, dass diese typischerweise mittels einer unsicheren bzw. nicht gegen einen Ausfall gesicherten Funkverbindung mit dem Fahrzeug kommunizieren, d.h. beispielsweise eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation einrichten oder aber auch Fahrzeuge mit einem Zentralrechner verbinden. Sollen nunmehr übermittelte Daten bzw. Einstellungen zurückgenommen werden, so kann dies gemäß bekannter Verfahren einen hohen technischen Aufwand bedeuten bzw. unmöglich sein, falls der Bereich, in dem sich das Fahrzeug gerade befindet, netzwerktechnisch nicht ausgeleuchtet ist.
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Somit ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, welches es ermöglicht, mit wenig technischem Aufwand eine Planung eines elektrischen Ladevorgangs eines Fahrzeugs sicherzustellen. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine entsprechend eingerichtete Systemanordnung bzw. Ladeanordnung bereitzustellen, die ein Planen eines elektrischen Ladevorgangs eines Fahrzeugs ermöglicht. Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein entsprechend eingerichtetes Computerprogrammprodukt zur Durchführung des Verfahrens bzw. zum Betreiben der Systemanordnung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gelöst gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Demgemäß wird ein Verfahren zum Planen eines elektrischen Ladevorgangs eines Fahrzeugs nach einem elektrischen Koppeln einer Ladestation mit dem zu ladenden Fahrzeug mittels eines Ladekabels vorgeschlagen. Ferner erfolgen erfindungsgemäß ein Auslesen einer im Fahrzeug abgespeicherten Ladekonfiguration sowie mindestens ein temporäres Überschreiben der Ladekonfiguration des Fahrzeugs mit einer bereitgestellten Ladekonfiguration.
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Typischerweise sind in Fahrzeugen keine Ladekonfigurationen hinterlegt, so dass es erfindungsgemäß vorteilhaft ist, anstatt eines Auslesens einer im Fahrzeug abgespeicherten Ladekonfiguration ein Überprüfen durchzuführen, ob in dem Fahrzeug eine Ladekonfiguration abgespeichert ist. Ist im Fahrzeug keine Ladekonfiguration abgespeichert, so erfolgt logischerweise auch kein Auslesen, sondern es kann erfindungsgemäß gleich mit dem temporären Überschreiben bzw. Einschreiben begonnen werden. Eine Ladekonfiguration kann generell beispielsweise vorsehen, dass eine Abfahrtszeit für das Fahrzeug eingestellt ist bzw. dass generell ein Modus eingestellt ist, der ein Laden verhindert. Somit gilt jede Fahrzeugeinstellung, welche ein Aufladen des Fahrzeugs beeinflusst, als eine Ladekonfiguration. Wird beispielsweise ein Fahrzeug abgestellt und reserviert, so kann dies ebenfalls als Ladekonfiguration beschrieben werden, da die Abfahrtszeit für das Fahrzeug bereits vorbestimmt ist und somit kein Ladevorgang durchführbar ist.
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Das Auslesen der abgespeicherten Ladekonfiguration erfolgt vorzugsweise mittels einer Signalisierung über das Ladekabel, kann aber auch über andere Schnittstellen, beispielsweise eine Funkschnittstelle, ausgeführt werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, nicht eine gesamte Ladekonfiguration auszulesen, sondern beispielsweise können diejenigen Parameter aus dem Fahrzeug ausgelesen werden, welche einen Ladevorgang zumindest beeinflussen. Somit erfolgt gegenüber dem Stand der Technik eine schlanke, d.h. effiziente, Datenübermittlung.
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Eine Ladekonfiguration umfasst potentiell jegliche Fahrzeugparameter, welche in einem Fahrzeug, beispielsweise in einem Bordcomputer, abgespeichert sind. Hierbei kann es sich beispielsweise um Attribut-Wertpaare handeln, es kann aber auch eine Ladekonfiguration derart ausgelesen werden, dass sie ausgemessen wird. Ein Merkmal einer Ladekonfiguration ist beispielsweise eine Abfahrtszeit, welche für das Fahrzeug eingestellt sein kann. Ferner ist ein Parameter, der den Ladevorgang des Fahrzeugs beschreibt, ein Batteriezustand. Dieser Batteriezustand des Fahrzeugs kann ebenfalls aus einem Datenspeicher ausgelesen werden, kann aber auch mittels weiter vorzusehender Messinstrumente ausgemessen werden. Beispielsweise ergibt die Ladekonfiguration des Fahrzeugs, dass das Auto dringend geladen werden muss, da der Batteriestand niedrig ist, und somit kann eine weitere, bereitgestellte Ladekonfiguration eingeschrieben werden, welche besagt, dass das Fahrzeug unabhängig von bereits getätigten Einstellungen sofort geladen werden muss.
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Somit bezieht sich der Verfahrensschritt des Auslesens der abgespeicherten Ladekonfiguration sowohl auf ein datentechnisches Auslesen als auch ein sensorisches Ausmessen von Ladekonfigurationsparametern. Somit umfasst die Ladekonfiguration mindestens einen Ladeparameter, der generell zu bestimmen ist. Es kann identifiziert werden, dass relevante Ladeparameter ein Batteriestand, ein Energieverbrauch, ein zu erwartender Energieverbrauch oder aber auch eine Benutzereinstellung sind. Beispielsweise kann der Benutzer in seinem Bordcomputer mittels einer Navigationssoftware hinterlegt haben, dass er eine besonders weite Strecke fahren will. Somit ist es möglich, dies auszulesen und eine Ladekonfiguration bereitzustellen, welche besagt, dass das Fahrzeug umgehend geladen werden muss. Wird allerdings eine Ladekonfiguration ausgelesen, die besagt, dass nur noch wenige Kilometer zu fahren sind, so kann eine Ladekonfiguration eingespeist werden, die besagt, dass vorhandene Energie einer Ladestation einem anderen Fahrzeug bereitgestellt werden kann.
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Ein Überschreiben stellt darauf ab, dass zumindest einige Parameter der vorher abgespeicherten Ladekonfiguration neu belegt werden. Folglich muss also nicht die gesamte Ladekonfiguration überschrieben werden, sondern es können Attribut-Wertpaare überschrieben werden bzw. oftmals reicht auch nur ein Neusetzen der entsprechenden Werte. Ist beispielsweise in einer vorhandenen, abgespeicherten Ladekonfiguration ein Parameter derart belegt, dass ein Laden aufgrund einer Abfahrtszeit nicht möglich ist, so kann der entsprechende Wert dahingehend gesetzt werden, dass ein sofortiges Laden möglich ist. Beispielsweise sind innerhalb einer Ladekonfiguration numerische Werte aus einem Definitionsbereich vergeben, welche gemäß einem Wertebereich neu beschrieben werden. Eine Ladekonfiguration des Fahrzeugs bezieht sich darauf, dass eine Konfiguration verwendet wird, die sich generell auf das Fahrzeug bezieht. Somit ist es gemäß der vorliegenden Erfindung nicht notwendig, dass weitere Parameter auszulesen sind, sondern lediglich diejenigen Parameter, die sich eben auf die Ladekonfiguration des Fahrzeugs beziehen, sind neu zu belegen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung sieht die bereitgestellte Ladekonfiguration ein sofortiges Aufladen, ein zeitversetztes Aufladen und/oder eine Aufladeperiode vor. Dies hat den Vorteil, dass an das Fahrzeug Ladekonfigurationen bereitgestellt werden können, welche beispielsweise ausgelesene Fahrzeugparameter berücksichtigen. Beispielsweise kann in Abhängigkeit der ausgelesenen, abgespeicherten Ladekonfiguration ein Lademodus, also eine Ladekonfiguration ausgewählt werden, die eben auf die ausgemessenen bzw. ausgelesenen Parameter abstellt. Ergibt beispielsweise die ausgelesene Ladekonfiguration, dass ein Batteriezustand einen niedrigen Energiestand anzeigt, so kann ein sofortiges elektrisches Aufladen des Fahrzeugs mittels der Ladekonfiguration eingeschrieben werden. Ferner kann auch ermittelt werden, dass lediglich eine geringe Energiemenge an den Ladestationen bzw. der Ladestation verfügbar ist. Sollen gerade mehrere Fahrzeuge an einer Ladestation mit mehreren Ladesäulen geladen werden, so kann in Abhängigkeit der ausgelesenen Ladekonfiguration entschieden werden, dass ein erstes Fahrzeug sofort auflädt und ein zweites Fahrzeug zeitversetzt auflädt. Somit ist es also möglich, den Ladevorgang auch zeitlich zu planen. Ferner kann auch vorgesehen werden, dass eine Aufladeperiode derart in das Fahrzeug eingeschrieben wird, dass das Fahrzeug für eine bestimmte absolute oder relative Zeit geladen wird. So kann vorgesehen werden, dass die neue eingeschriebene Ladekonfiguration für einen gewissen Zeitraum vorherrschen soll und dementsprechend eine Aufladeperiode erfolgt. Ist diese Zeitperiode abgelaufen, so endet auch das Aufladen, da die Gültigkeit der Ladekonfiguration erlischt. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da bei einem Abbruch einer Kommunikationsverbindung zwischen dem Fahrzeug und der Ladestation ein Zurücksetzen der Ladekonfiguration nicht mehr möglich ist. Da lediglich ein temporäres Einschreiben der Ladekonfiguration erfolgt, soll die Ladekonfiguration nach einem bestimmten Ereignis wieder zurückgesetzt werden. Das heißt die zuerst ausgelesene, abgespeicherte Ladekonfiguration soll dann wieder vorherrschen und die temporäre eingeschriebene Ladekonfiguration soll ihre Gültigkeit verlieren. Somit wird auf einen Abbruch der Kommunikationsverbindung vorsorglich reagiert und die temporäre Ladekonfiguration erlischt und wird wieder zurückgesetzt auf die ausgelesene Ladekonfiguration.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgen das Auslesen und/oder das Überschreiben mittels Signalübermittlung über das Ladekabel. Dies hat den Vorteil, dass bereits das Ladekabel als Kommunikationsstrecke dient und keinerlei weitere netzwerktechnische Komponenten vorzusehen sind. Lediglich die Ladestation und das Fahrzeug sind derart anzupassen, dass diese Signale codieren bzw. decodieren können und diese über das Ladekabel versenden können. Typischerweise gibt es bereits Ansätze, die ein solches Übermitteln implementieren, welche dann erfindungsgemäß weiterverwendet werden können. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass mittels des Ladekabels sogar ganze Ladekonfigurationen aus dem Fahrzeug ausgelesen werden können und eben auch wieder in das Fahrzeug eingeschrieben werden können. Der Fachmann erkennt hierbei weitere Komponenten, welche vorzusehen sind, damit Konfigurationen aus dem Fahrzeug ausgelesen bzw. geschrieben werden können. Typischerweise sind mindestens Datenspeicher vorzuhalten, welche entsprechend eingerichtet sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden nur die Teile der abgespeicherten Ladekonfiguration überschrieben, welche sich von der bereitgestellten Ladekonfiguration unterscheiden. Dies hat den Vorteil, dass nicht die gesamte Ladekonfiguration überschrieben werden muss, sondern vielmehr Schreiboperationen vermindert werden und zudem die Signalübertragung über das Ladekabel minimiert wird. Es kann beispielsweise ein weiterer Verfahrensschritt vorgesehen werden, der überprüft, welche Parameterwerte sich in der ausgelesenen, abgespeicherten Ladekonfiguration von der Ladekonfiguration, welche bereitgestellt wird, unterscheiden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die bereitgestellte Ladekonfiguration von der Ladestation und/oder von einem Zentralrechner erstellt. Dies hat den Vorteil, dass die Ladekonfiguration derart erstellt werden kann, dass eine verfügbare Energie auf die zu ladenden Fahrzeuge verteilt werden kann. So ist es generell möglich, die Ladekonfiguration vorab zu erstellen und auf der Ladestation bzw. auf dem Zentralrechner statisch zu hinterlegen. Es ist jedoch auch möglich, die Ladekonfiguration dynamisch zur Laufzeit derart zu errechnen, dass für die Gesamtmenge aller zu ladenden Fahrzeuge eine optimale Ladekonfiguration erstellt wird. Eine optimale Ladekonfiguration ist diejenige Ladekonfiguration, welche sicherstellt, dass alle Fahrzeuge gemäß den Anforderungen des Fahrers geladen werden. Ist es beispielsweise einem Fahrer möglich, eine spätere Abfahrtszeit zu wählen, so kann dies erfindungsgemäß durch das vorgeschlagene Verfahren durchgeführt werden und einem anderen Fahrzeug kann Vorrang gegeben werden. Hierbei ist es möglich, empirische Daten bereitzustellen und diese bei der Erstellung der jeweiligen Ladekonfiguration zu verwenden. Ferner ist es auch möglich, die Ladekonfigurationen auf einem Zentralrechner zu hinterlegen, welcher mit einer oder mehreren Ladestationen kommuniziert. Somit kann ausgehend von einem Anstecken des Fahrzeugs an der Ladestation eine Ladekonfiguration angefragt werden, welche mittels einer Datenverbindung von dem Zentralrechner abgefragt wird. Der Zentralrechner kann hierauf die geforderte Ladekonfiguration erstellen und diese an die Ladestation übermitteln. Entweder setzt die Ladestation dann die entsprechende Ladekonfiguration um oder aber auch das Fahrzeug ist derart eingerichtet, dass ein Ladevorgang gemäß der empfangenen Ladekonfiguration erfolgt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt mit dem Überschreiben ein weiteres Überschreiben von Fahrzeugparametern. Dies hat den Vorteil, dass nicht lediglich Ladeparameter überschrieben werden, sondern vielmehr können jegliche Fahrzeugparameter mitsamt der Ladekonfiguration in das Fahrzeug eingeschrieben werden. Beispielsweise hängen auch weitere Parameter von den Ladevorgängen ab, welche in dem gleichen Verfahrensschritt ebenfalls überschrieben werden können.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt das Bereitstellen der Ladekonfiguration in Abhängigkeit von mehreren ausgelesenen Ladekonfigurationen. Dies hat den Vorteil, dass eine Ladestation mit diversen Ladesäulen aus allen angeschlossenen Fahrzeugen die jeweilige Ladekonfiguration auslesen kann und somit jedem Fahrzeug unter Berücksichtigung von weiteren Fahrzeugen eine Ladekonfiguration erstellen kann. Somit ist es möglich, die angeschlossenen Fahrzeuge untereinander derart intelligent zu vernetzen, dass für die Gesamtheit und nicht zwingendermaßen für jedes einzelne Fahrzeug eine sinnvolle Ladekonfiguration erstellt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung beschreibt eine Ladekonfiguration ein Rückspeisen von Energie an die Ladesäule. Dies hat den Vorteil, dass bei einer Mehrzahl von Fahrzeugen, welche an der Ladestation angeschlossen sind, wiederum eine Gesamtstrategie gefunden werden kann und Energiebedarfsspitzen ausgeglichen werden können. Beispielsweise wird erkannt, dass ein Fahrzeug über mehr Energie verfügt, als dies für die weitere Wegstrecke benötigt. Dann kann bei einem Energieengpass diese überflüssige Energie an die Ladesäule rückgespeist werden und einem weiteren Fahrzeug, welches sofort geladen werden muss, bereitgestellt werden.
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Die Erfindung wird auch gelöst durch eine Systemanordnung zum Planen eines elektrischen Ladevorgangs eines Fahrzeugs nach einem elektrischen Koppeln einer Ladestation mit dem zu ladenden Fahrzeug mittels eines Ladekabels. Hierzu ist eine Schnittstelleneinheit vorgesehen, welche eingerichtet ist zum Auslesen einer im Fahrzeug abgespeicherten Ladekonfiguration, sowie eine Konfigurationseinheit, welche eingerichtet ist zum mindestens temporären Überschreiben der Ladekonfiguration des Fahrzeugs mit einer bereitgestellten Ladekonfiguration.
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Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren gemäß einem der vorgenannten Aspekte implementieren bzw. die vorgenannte Systemanordnung betreiben.
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Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass das Verfahren zum Betreiben der vorgeschlagenen Systemanordnung, Vorrichtungen und Einheiten verwendet werden kann. Ferner eignen sich die vorgeschlagenen Vorrichtungen und Einrichtungen zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Somit implementiert jeweils die Vorrichtung strukturelle Merkmale, welche geeignet sind, das entsprechende Verfahren auszuführen. Die strukturellen Merkmale können jedoch auch als Verfahrensschritte ausgestaltet werden. Auch hält das vorgeschlagene Verfahren Schritte zur Umsetzung der Funktion der strukturellen Merkmale bereit. Das Computerprogrammprodukt weist Steuerbefehle auf, welche geeignet sind, die vorgeschlagene Systemanordnung zu betreiben und ferner die Verfahrensschritte zu implementieren.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigt:
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1: ein Verfahren zum Planen eines elektrischen Ladevorgangs gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung und
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2: eine Systemanordnung zum Planen eines elektrischen Ladevorgangs gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt ein mögliches Beispiel, wie ein elektrisches Fahrzeug an der Ladestation geladen werden kann. Hierzu erfolgt in einem vorbereitenden Schritt 100 ein elektrisches Koppeln, welches typischerweise gemäß herkömmlichen Verfahren durchgeführt werden kann. Hierzu kann ein herkömmliches Ladekabel verwendet werden, das geeignet ist, eine Datenübertragung durchzuführen. Hierzu können seitens der Ladestation als auch seitens des Fahrzeugs weitere Einheiten vorgesehen sein, die die Ladekonfiguration codieren, übermitteln und decodieren bzw. empfangen.
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In einem darauffolgenden Verfahrensschritt 101 erfolgt ein Auslesen von abgespeicherten Ladekonfigurationen in einem Fahrzeug. Damit Ladekonfigurationen in einem Fahrzeug abgespeichert werden können, sind ebenfalls weitere strukturelle Komponenten notwendig, wie beispielsweise ein Datenspeicher. Typischerweise liegt der Datenspeicher bereits in Form eines Bordcomputers vor. In einem weiteren, optionalen Verfahrensschritt 101A erfolgt ein Erstellen einer Ladekonfiguration in Abhängigkeit der ausgelesenen Ladekonfiguration. Dies kann beispielsweise derart durchgeführt werden, dass der Verfahrensschritt 101 mehrfach iterativ ausgeführt wird und somit anhand mehrerer ausgelesener Ladekonfigurationen eine neue Ladekonfiguration bzw. für jedes Fahrzeug jeweils eine Ladekonfiguration erstellt, welche in einem darauffolgenden Verfahrensschritt 102 auf das jeweilige Fahrzeug übertragen werden.
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Weiterhin sind optionale Verfahrensschritte möglich, wie beispielsweise das weitere Überschreiben 103 von Fahrzeugparametern. Insbesondere ist es vorteilhaft, dass die Verfahrensschritte iterativ und/oder in anderer Reihenfolge ausgeführt werden können. Somit sind auch Ladekonfigurationen von Fahrzeugen zu berücksichtigen, die an mehreren Ladestationen angekoppelt sind. Somit kann wiederum für alle Fahrzeuge bzw. für alle Ladestationen in dem Verfahrensschritt 102 eine jeweils geeignete Ladekonfiguration bereitgestellt werden.
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2 zeigt ein beispielhaftes Szenario und beschreibt einen Aspekt der vorgeschlagenen Systemanordnung zum Planen eines elektrischen Ladevorgangs. Hierzu ist eine Ladestation L vorgesehen, welche ein Fahrzeug F lädt. Hierzu erfolgt eine Kommunikation und ein Austauschen von einer Ladekonfiguration K. Der bidirektionale Pfeil zeigt hierbei an, dass in dem Verfahrensschritt 101 ein Auslesen der abgespeicherten Ladekonfiguration stattfindet und in dem Verfahrensschritt 102 ein Überschreiben der Ladekonfiguration K erfolgt. Auch wenn vorliegend nur ein einheitliches Bezugszeichen K vergeben wird, so ist dies nicht einschränkend aufzufassen, sondern vielmehr handelt es sich bei der auszulesenden Ladekonfiguration um diejenige Ladekonfiguration K, welche in der vorliegenden Figur von rechts nach links übertragen wird. Die bereitgestellte Ladekonfiguration K erfolgt in der vorliegenden 2 mittels eines Überschreibens, was von links nach rechts angezeigt ist.
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Zum Auslesen bzw. Einschreiben der Ladekonfiguration K verfügt das Fahrzeug F über einen weiteren Datenspeicher, beispielsweise einen Bordcomputer. Ebenso ist eine Recheneinheit R vorgesehen, welche ebenfalls über einen Datenspeicher verfügt. Dieser Datenspeicher kann additiv oder alternativ an der Ladestation L angeordnet werden. Hier sind vordefinierte Ladekonfigurationen K abgespeichert bzw. werden erstellt und dort abgespeichert. Die bereitgestellte Ladekonfiguration K wird dann beispielsweise über die Ladestation L oder aber auch direkt an das Fahrzeug F übermittelt.
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Generell bietet das den Vorteil, dass das Fahrzeug, wie es der Stand der Technik zeigt, nicht stets in Ladebereitschaft sein muss. Oftmals ist dies nicht der Fall, da beispielsweise eine Abfahrtszeit für ein Fahrzeug eingestellt ist. In solch einem Szenario würde ein Fahrzeug nicht das Laden beginnen. Erfindungsgemäß kann trotz dem für einen Output, d.h. einen Energiefluss, für eine Ladestation-Stimulation gesorgt werden, und das Fahrzeug wird in einen anderen Modus versetzt. Dieser Modus kann zum Beispiel „Sofort-Laden“ sein und damit einen voreingestellten Modus bzw. ein Konfigurationsprofil deaktivieren. Ferner kann auch erfindungsgemäß die Abfahrtszeit verändert werden. Treten beispielsweise Probleme mit schlechter Funkverbindung zum Fahrzeug auf, so könnte dies dazu führen, dass ein nachgelagertes Zurücksetzen des Modus nicht gelingt. Erfindungsgemäß kann diesem Szenario Rechnung getragen werden derart, dass die Veränderung von Einstellungen soweit wie möglich umgangen wird. Dies erfolgt derart, dass zum Beispiel bei zwei Fahrzeugen, von denen ein Fahrzeug auf „Sofort-Laden“ gesetzt ist, und ein Fahrzeug, welches auf „ToU“ gesetzt ist, gezielt für das erste Fahrzeug die Ladezugriffsteuerung für die Ladesäule freigegeben wird, während es für das zweite Fahrzeug zunächst verhindert wird.
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Erfindungsgemäß kann auch auf das Setzen in einen anderen Modus verzichtet werden, wenn die Abfahrtszeit vorbei ist und die Ladezeit bis zur Abfahrtszeit nicht mehr ausreicht, so dass erwartet werden kann, dass das zweite Fahrzeug tatsächlich sofort das Laden beginnen muss. Des Weiteren wird vorgeschlagen, eine „temporär überschreibende“ Einstellung, welche beispielsweise beim Abstecken des Fahrzeugs automatisch zurückgesetzt wird, anzuwenden und andere Einstellungen wieder in Kraft zu setzen.
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Das vorgeschlagene Verfahren zur Zuordnung von Ladestationen und Fahrzeugen stellt sicher, dass bereits im Stand der Technik genannte Mechanismen überhaupt greifen können. Zudem sorgt das Verfahren für eine größere Stabilität, indem möglichst wenig Einstellungen am Fahrzeug geändert werden, welche im Nachhinein eventuell nicht zurückgesetzt werden können oder welche auch zu mehr Datenaufkommen in der Funkkommunikation führen können. Ferner ist es besonders vorteilhaft, dass das Verfahren sicherstellt, dass bei einem Fehlerfall von Funkkommunikation möglichst alte Einstellungen wieder zurückgesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012014456 A1 [0002]
- DE 102010018577 A1 [0003]