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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines Raumes zwischen einem ersten Maschinenelement und einem zweiten Maschinenelement, wobei das erste Maschinenelement und das zweite Maschinenelement relativ zueinander rotierbar sind. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Maschinenelementanordnung mit zwei derartigen Maschinenelementen und der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung.
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Hintergrund der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Dichtung dient zum Abdichten eines Raumes, beispielsweise eines Innenraumes in einem Gehäuse, in welchem sich eine nach außen tretende laufende Welle dreht, oder in einem Wälzlager. Sie verhindert ein Austreten von Schmierstoff aus dem Innenraum nach außen und ein Eindringen von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen von außen in den Innenraum. Hierbei muss sowohl eine Abdichtung im statischen Fall, bei Stillstand, als auch im dynamischen Fall, bei rotierenden Teilen, sichergestellt werden. Vorbekannte Dichtungsanordnungen verwenden eine Dichtscheibe mit Dichtlippen und eine davor axial benachbart angeordnete Schleuderscheibe. Die Dichtscheibe verhindert über die Anpresskraft der Dichtlippen einen Übergang der Medien zwischen den beiden getrennten Räumen. Die Schleuderscheibe sorgt bei Rotation aufgrund wirkender Fliehkräfte für eine Zurückweisung der von außen auf die Dichtung treffenden Medien.
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Die
WO 2015/048947 A1 befasst sich mit einer Dichtungsanordnung für ein Radlager mit einer als Schleuderscheibe ausgebildeten Vordichtung und einer Dichtlippen sowie eine Armierung umfassende Dichtungsgarnitur. Die Dichtungsgarnitur ist über die Armierung mit einem ersten Lagerteil verbunden. Sie bildet eine von einem elastischen Dichtwerkstoff radial begrenzte Aufnahme, in die ein radialer Bord der, eine Fangrinne bildende, Schleuderscheibe unter Einhaltung eines Dichtspaltes spielbehaftet zur Dichtungsgarnitur eingreift. Die Schleuderscheibe ist über einen radialen Schenkel an einem radial ausgerichteten Ringflansch eines zweiten drehbaren Lagerteils fixiert. Die Dichtungsgarnitur und die Schleuderscheibe bilden gemeinsam ein Dichtlabyrinth.
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Die
JP 2007-192363 A beschreibt eine Dichtungsanordnung für ein Wälzlager mit einer Dichtscheibe mit einer ersten Dichtlippe und einer zweiten Dichtlippe sowie einer davor axial benachbart angeordneten Schleuderscheibe. Die an einem Innenring des Wälzlagers befestigte Schleuderscheibe befindet sich vollständig innerhalb einer Aussparung des Innenrings. Die Schleuderscheibe besitzt einen L-förmigen Querschnitt. Sie weist einen ersten, sich axial in Richtung der Dichtscheibe erstreckenden Schenkel und einen zweiten sich radial in Richtung des Außenrings erstreckenden Schenkel auf. Der erste Schenkel der Schleuderscheibe ist in der Aussparung des Innenrings fixiert. Die Dichtscheibe ist in einer Ausnehmung eines Außenrings des Wälzlagers befestigt. Die erste Dichtlippe der Dichtscheibe erstreckt sich axial in Richtung Schleuderscheibe, wobei eine Dichtkante der ersten Dichtlippe an dem zweiten Schenkel der Schleuderscheibe anliegt. Die zweite Dichtlippe der Dichtscheibe ist in Richtung des Innenrings gerichtet. Eine Dichtkante der zweiten Dichtlippe liegt an dem Innenring an. Beide Dichtlippen befinden sich innerhalb der Aussparung des Innenrings.
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Die
JP 2004-183827 A zeigt eine Dichtungsanordnung für Wälzlager umfassend eine Dichtscheibe mit einer Dichtlippe und eine davor axial benachbart angeordnete Schleuderscheibe. Die Dichtscheibe ist in einer Ausnehmung eines Außenrings des Wälzlagers befestigt. Die Schleuderscheibe besitzt einen in Richtung der Dichtscheibe senkrecht abgewinkelten Endbereich, welcher in einer der Ausnehmung des Außenrings gegenüber liegenden Ausnehmung eines Innenrings des Wälzlagers fixiert ist. Die Dichtscheibe weist eine Armierung und einen an der Armierung befestigten Elastomerkörper auf. Der Elastomerkörper besitzt mehrere, in Richtung Schleuderscheibe verlaufende Erstreckungen.
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Zwischen der Schleuderscheibe und dem Elastomerkörper der Dichtscheibe ist ein Dichtlabyrinth ausgebildet.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Dichtungsanordnung mit einem verbesserten Dichtlabyrinth zur Abdichtung eines Raumes zwischen zwei relativ zueinander rotierbaren Maschinenelementen zur Verfügung zu stellen, welche wenig Bauraum erfordert und weiterhin eine gute Abdichtung gegenüber von außen eindringender Medien sicherstellt. Des Weiteren soll eine Maschinenelementanordnung mit zwei relativ zueinander rotierbaren Maschinenelementen und der beschriebenen Dichtungsanordnung bereitgestellt werden.
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Beschreibung der Erfindung
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Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe dient eine Dichtungsanordnung gemäß dem beigefügten Anspruch 1 sowie eine Maschinenelementanordnung gemäß dem beigefügten nebengeordneten Anspruch 9.
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Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung dient zur Abdichtung eines Raumes, der durch ein erstes Maschinenelement und ein zweites Maschinenelement begrenzt wird und sich insbesondere zwischen dem ersten Maschinenelement und dem zweiten Maschinenelement befindet. Das erste Maschinenelement und das zweite Maschinenelement sind relativ zueinander um eine Achse rotierbar. Die Achse stellt eine Rotationsachse dar und bildet den Bezug für eine radiale Richtung, eine axiale Richtung und eine tangentiale Richtung. Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung umfasst eine Schleuderscheibe, welche am ersten Maschinenelement festlegbar ist, d. h. am ersten Maschinenelement befestigt werden kann. Die Schleuderscheibe weist einen um die Achse umlaufenden sich in der radialen Richtung erstreckenden Bereich auf, der nachfolgend auch kurz als der radiale Bereich bezeichnet ist. Die Schleuderscheibe weist weiterhin einen um die Achse umlaufenden sich von dem radialen Bereich in der axialen Richtung erstreckenden Bereich auf, der nachfolgend auch kurz als der axiale Bereich bezeichnet ist. Der axiale Bereich der Schleuderscheibe ist zumindest teilweise, aber bevorzugt vollständig in einer um die Achse umlaufenden Aussparung des ersten Maschinenelements anordenbar. Der radiale Bereich kann zumindest abschnittsweise innerhalb der Aussparung des ersten Maschinenelements angeordnet werden. Des Weiteren beinhaltet die Dichtungsanordnung einen Dichtungsring, der an dem zweiten Maschinenelement festlegbar ist, d. h. an dem zweiten Maschinenelement befestigbar ist. Der Dichtungsring umfasst bevorzugt eine umlaufende sich in der axialen Richtung erstreckende Erweiterung, die nachfolgend auch kurz als die axiale Erweiterung bezeichnet ist und über welche der Dichtungsring an dem zweiten Maschinenelement festlegbar ist, d. h. an dem zweiten Maschinenelement befestigbar ist. Der Dichtungsring umfasst einen um die Achse umlaufenden sich in der radialen Richtung erstreckenden Bereich, der nachfolgend auch kurz als der radiale Bereich bezeichnet ist und sich bevorzugt von der axialen Erweiterung des Dichtungsrings erstreckt. An den radialen Bereich schließt sich radial mindestens eine elastische um die Achse umlaufende Dichtlippe an. Die Dichtlippe weist einen um die Achse umlaufenden sich in der radialen Richtung erstreckenden Schenkel und einen um die Achse umlaufenden sich in der axialen Richtung erstreckenden Schenkel auf, die nachfolgend auch kurz als der radiale Schenkel und der axiale Schenkel bezeichnet sind. Der radiale Schenkel der Dichtlippe schließt sich in der radialen Richtung an den radialen Bereich des Dichtungsrings an. Der axiale Schenkel der Dichtlippe erstreckt sich von dem axialen Schenkel der Dichtlippe in der axialen Richtung in Richtung des radialen Bereichs der Schleuderscheibe. Die Dichtlippe ist innerhalb der umlaufenden Aussparung des ersten Maschinenelements anordenbar. Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der axiale Bereich der Schleuderscheibe bezogen auf die radiale Richtung zwischen dem axialen Schenkel der Dichtlippe und dem sich radial erstreckenden Bereich des Dichtungsringes angeordnet ist. Bevorzugt ist der axiale Schenkel der Dichtlippe in radialer Richtung innen liegend angeordnet ist, während der axiale Bereich der Schleuderscheibe in radialer Richtung außen liegend angeordnet ist. Der axiale Bereich der Schleuderscheibe und der axiale Schenkel der Dichtlippe überlappen sich in der axialen Richtung, sodass sie einen um die Achse umlaufenden axial überlappenden Bereich aufweisen. Zwischen der Schleuderscheibe und dem Dichtungsring bestehen nachfolgend beschriebene umlaufende Dichtungsspalte. Ein erster radialer Spalt befindet sich zwischen dem axialen Bereich der Schleuderscheibe und dem radialen Bereich des Dichtungsrings. Zwischen dem axialen Bereich der Schleuderscheibe und dem axialen Schenkel der Dichtlippe besteht ein zweiter radialer Spalt. Ein erster axialer Spalt ist zwischen dem axialen Bereich der Schleuderscheibe und dem radialen Schenkel der Dichtlippe ausgebildet. Zwischen dem axialen Schenkel der Dichtlippe und dem radialen Bereich der Schleuderscheibe befindet sich ein zweiter axialer Spalt. Die oben und nachfolgend genannten umlaufenden radialen Spalte definieren jeweils einen Abstand in der radialen Richtung zwischen der Schleuderscheibe und der Dichtlippe. Die radialen Spalte weisen somit jeweils ein Spaltmaß in der radialen Richtung auf. Die umlaufenden radialen Spalte weisen bevorzugt jeweils die Form eines dünnwandigen Hohlzylinders bzw. eine Zylindermantels auf. Die umlaufenden radialen Spalte erstrecken sich aufgrund ihrer umlaufenden Ausbildung jeweils in der tangentialen Richtung. Die umlaufenden radialen Spalte erstrecken sich jeweils auch in der axialen Richtung. Die oben und nachfolgend genannten umlaufenden axialen Spalte definieren jeweils einen Abstand in der axialen Richtung zwischen der Schleuderscheibe und der Dichtlippe. Die axialen Spalte weisen somit jeweils ein Spaltmaß in der axialen Richtung auf. Die umlaufenden axialen Spalte weisen bevorzugt jeweils die Form eines flachen Scheibenringes bzw. eines Kreisringes auf. Die umlaufenden axialen Spalte erstrecken sich aufgrund ihrer umlaufenden Ausbildung jeweils in der tangentialen Richtung. Die umlaufenden axialen Spalte erstrecken sich jeweils auch in der radialen Richtung.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung besteht darin, dass durch die aufeinander abgestimmte Geometrie des Dichtungsringes und der Schleuderscheibe ein Dichtlabyrinth zwischen der Schleuderscheibe und dem Dichtungsring ausgebildet ist, welches einerseits eine gute Dichtwirkung sicherstellt und andererseits vergleichsweise wenig Bauraum erfordert. Die Dichtungsanordnung zeichnet sich durch einen verhältnismäßig einfachen Aufbau aus und kann somit aufwandsarm gefertigt und montiert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht zwischen dem axialen Schenkel der Dichtlippe und dem ersten Maschinenelement ein dritter radialer Spalt. Ein dritter axialer Spalt ist bevorzugt zwischen dem radialen Schenkel der Dichtlippe und dem ersten Maschinenelement ausgebildet.
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Die Schleuderscheibe ist vorzugsweise mit ihrem radialen Bereich an dem ersten Maschinenelement festlegbar, d. h. befestigbar. Alternativ kann die Schleuderscheibe auch einen axialen Befestigungsbereich zur Befestigung der Schleuderscheibe an dem ersten Maschinenelement aufweisen. Der axiale Befestigungsbereich liegt dem axialen Bereich in der radialen Richtung gegenüber. Zwischen dem axialen Befestigungsbereich und dem axialen Schenkel der Dichtlippe besteht ein vierter radialer Spalt. Die Schleuderscheibe weist in dieser Ausführungsform beidseitig der Achse einen U-förmigen Querschnitt auf. Der axiale Befestigungsbereich kann einerseits zur Befestigung der Schleuderscheibe an einem inneren oder äußeren Umfang des ersten Maschinenelementes und andererseits zur Befestigung der Schleuderscheibe in der Aussparung des ersten Maschinenelementes ausgebildet sein. Bei Befestigung der Schleuderscheibe in der Aussparung des ersten Maschinenelementes befindet sich die Schleuderscheibe vorzugsweise vollständig innerhalb der Aussparung des ersten Maschinenelementes. Diese Bauform benötigt besonders wenig Bauraum. Die Schleuderscheibe und das erste Maschinenelement können bevorzugt stoffschlüssig, beispielsweise mittels einer Klebeverbindung, oder formschlüssig miteinander verbunden sein. Zwischen der Schleuderscheibe und dem ersten Maschinenelement besteht vorzugsweise eine Pressverbindung.
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Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, den Dichtungsring mit einer Armierung auszustatten, an welcher ein die mindestens eine Dichtlippe umfassender Elastomerkörper stoffschlüssig befestigt ist. Durch die Armierung kann eine Verformung des Dichtungsrings durch im Betrieb auftretende Kräfte und Momente wirksam vermieden werden. Die Armierung besteht vorzugsweise aus einem Blech; besonders bevorzugt aus einem metallischen Blech.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die axiale Erweiterung des Dichtungsrings innerhalb eines um die Achse umlaufenden Einstichbereichs des zweiten Maschinenelements anordenbar. Auf diese Weise kann der Dichtungsring aufwandsarm und genau am zweiten Maschinenelement positioniert werden.
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Die Schleuderscheibe ist bevorzugt radial innenliegend zum Dichtungsring angeordnet. Bei alternativ bevorzugten Ausführungsformen ist die Schleuderscheibe radial außenliegend zum Dichtungsring angeordnet.
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Die erfindungsgemäße Maschinenelementanordnung umfasst ein erstes Maschinenelement und ein zweites Maschinenelement, die relativ zueinander rotierbar sind, sowie die beschriebene Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines Raumes zwischen erstem und zweitem Maschinenelement. Die erfindungsgemäße Maschinenelementanordnung umfasst bevorzugt eine der beschrieben bevorzugten Ausführungsformen der beschriebenen Dichtungsanordnung. Die Schleuderscheibe ist an dem ersten Maschinenelement befestigt, während der Dichtungsring an dem zweiten Maschinenelement befestigt ist.
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Das erste Maschinenelement ist bevorzugt radial innenliegend zum zweiten Maschinenelement angeordnet. Bei alternativ bevorzugten Ausführungsformen ist das erste Maschinenelement radial außenliegend zum zweiten Maschinenelement angeordnet.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind das erste und das zweite Maschinenelement Lagerringe eines Wälzlagers. Der abzudichtende Raum ist bei dieser Ausführung zumindest teilweise durch einen zur Aufnahme von Wälzkörpern dienenden Innenraum gebildet. Die Dichtungsanordnung kann darüber hinaus aber auch in andere Lagertypen eingebaut werden. Die beiden Lagerringe umfassen bevorzugt einen Lagerinnenring und einen Lageraußenring. Das erste Maschinenelement ist bevorzugt durch den Lagerinnenring gebildet, während das zweite Maschinenelement bevorzugt durch den Lageraußenring gebildet ist. Das Wälzlager ist bevorzugt dafür ausgebildet, dass der Lagerinnenring rotiert, während der Lageraußenring ruht.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sowie deren Vorteile und Einzelheiten werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Maschinenelementanordnung in Form eines Wälzlagers mit einer integrierten erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung;
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2 eine Detailansicht der Dichtungsanordnung aus 1 gemäß einer ersten Ausführungsform;
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3 eine Detailansicht der Dichtungsanordnung aus 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform; und
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4 eine Detailansicht der Dichtungsanordnung aus 1 gemäß einer dritten Ausführungsform.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Schnittansicht eines Wälzlagers 01 mit einer integrierten erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung 02. Das Wälzlager 01 bildet eine erfindungsgemäße Maschinenelementanordnung. Das Wälzlager 01 umfasst einen ersten Lagerring 03 und einen zweiten Lagerring 04. Zwischen den beiden Lagerringen 03, 04 sind Wälzkörper 05 in einem Wälzkörperraum 07 angeordnet. Zur Abdichtung des Wälzkörperraums 07 dient die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung 02, die in dieser Ausführungsform auf beiden axialen Seiten der Wälzkörper 05 gleich ausgebildet ist. Die Dichtungsanordnung 02 umfasst eine Schleuderscheibe 08, welche am ersten Lagerring 03 festgelegt, d. h. befestigt ist.
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Die Dichtungsanordnung 02 beinhaltet des Weiteren einen Dichtungsring 09. Über eine axiale Erweiterung 10 ist der Dichtungsring 09 am zweiten Lagerring 04 festgelegt. Die axiale Erweiterung 10 befindet sich bei der gezeigten Ausführung innerhalb eines umlaufenden Einstichbereichs 12 des zweiten Lagerrings 04. Der axialen Erweiterung 10 des Dichtungsrings 09 folgt ein sich radial in Richtung zu dem ersten Lagerring 03 erstreckender Bereich 13. Dem radialen Bereich 13 folgt ein in Richtung des Wälzkörperraums 07 abgewinkelter Bereich 14. Der radiale Bereich 13, die axiale Erweiterung 10 und der abgewinkelte Bereich 14 des Dichtungsrings 09 sind als eine Armierung 15 ausgeführt. Dadurch ist der Dichtungsring 09 stabil. Die Armierung 15 besteht vorzugsweise aus Blech. An die Armierung 15 ist ein Elastomerkörper 16 angeformt, welcher sich zumindest abschnittsweise über den radialen Bereich 13 und den abgewinkelten Bereich 14 des Dichtungsrings 09 erstreckt. Der Elastomerkörper 16 endet radial in einer elastischen Dichtlippe 18. Die Dichtlippe 18 weist einen radialen Schenkel 17 und einen axialen Schenkel 11 auf. Der axiale Schenkel 11 erstreckt sich vom radialen Schenkel 17 axial in Richtung eines radialen Bereichs 19 der Schleuderscheibe 08.
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Mit Bezug auf 2 werden nachfolgend weitere Details der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung 02 näher erläutert. In 2 ist eine Detailansicht der Dichtungsanordnung 02 aus 1 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform gezeigt. Dargestellt ist der am ersten Lagerring 03 befindliche Bereich der Dichtungsanordnung 02.
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Die Schleuderscheibe 08 besitzt den sich radial erstreckenden Bereich 19, welcher am ersten Lagerring 03 befestigt ist. Dem radialen Bereich 19 schließt sich ein axialer Bereich 20 an. Der axiale Bereich 20 erstreckt sich in Richtung des radialen Schenkels 17 der Dichtlippe 18 des Dichtungsrings 09. Er befindet sich in einer Aussparung 22 des ersten Lagerrings 03. Die Dichtlippe 18 des Dichtungsrings 09 ist ebenfalls in der Aussparung 22 des ersten Lagerrings 03 angeordnet. Der axiale Schenkel 11 der Dichtlippe 18 befindet sich in radialer Richtung innen liegend zwischen dem ersten Lagerring 03 und dem axialen Bereich 20 der Schleuderscheibe 08. Der axiale Bereich 20 der Schleuderscheibe 08 und der axiale Schenkel 11 der Dichtlippe 18 weisen einen sich axial überlappenden Bereich auf, so dass der axiale Schenkel 11 der Dichtlippe 18 von dem axialen Bereich 20 der Schleuderscheibe 08 umfänglich umschlossen ist.
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Nachfolgend beschriebene Dichtungsspalte sind jeweils zwischen der Schleuderscheibe 08 und dem Dichtungsring 09 ausgebildet. So besteht zwischen dem axialen Bereich 20 der Schleuderscheibe 08 und dem sich gegenüberliegend erstreckenden Bereich des Dichtungsrings 09 ein erster radialer Spalt 23. Des Weiteren ist ein zweiter radialer Spalt 24 zwischen dem axialen Schenkel 11 der Dichtlippe 18 und dem axialen Bereich 20 der Schleuderscheibe 08 ausgebildet. Zwischen dem axialen Bereich 20 der Schleuderscheibe 08 und dem radialen Schenkel 17 der Dichtlippe 18 besteht ein erster axialer Spalt 25. Ein zweiter axialer Spalt 26 befindet sich zwischen dem axialen Schenkel 11 der Dichtlippe 18 und dem radialen Bereich 19 der Schleuderscheibe 08. Durch die beabstandete Anordnung von der Schleuderscheibe 08 und dem Dichtungsring 09 ist zwischen der Schleuderscheibe 08 und dem Dichtungsring 09 ein Dichtlabyrinth auf vergleichsweise kleinem Bauraum ausgebildet.
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Weitere Dichtungsspalte bestehen vorzugsweise zwischen dem ersten Lagerring 03 und dem Dichtungsring 09. So ist zwischen dem axialen Schenkel 11 der Dichtlippe 18 und dem ersten Lagerring 03 ein dritter radialer Spalt 27 ausgebildet. Ein dritter axialer Spalt 28 befindet sich zwischen dem radialen Schenkel 17 der Dichtlippe 18 und dem ersten Lagerring 03. Auf diese Weise verlängert sich das Dichtlabyrinth.
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3 zeigt eine Detailansicht der Dichtungsanordnung 02 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Im Unterschied zu der in 2 enthalten Ausführungsform besitzt die Schleuderscheibe 08 hier einen axialen Befestigungsbereich 29, welcher dem axialen Bereich 20 der Schleuderscheibe 08 gegenüber liegend angeordnet ist. Die Schleuderscheibe 08 weist somit einen U-förmigen Querschnitt auf. Der radiale Bereich 19 und der axiale Befestigungsbereich 29 der Schleuderscheibe 08 sind so ausgeführt, dass sie den ersten Lagerring 03 umfänglich umgreifen.
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4 zeigt eine dritte Ausführungsform der Dichtungsanordnung 02. Die Schleuderscheibe 08 besitzt bei dieser Ausführung ebenfalls einen axialen Befestigungsbereich 29. Der radiale Bereich 19 und der axiale Befestigungsbereich 29 der Schleuderscheibe 08 sind im Unterschied zu der in 3 gezeigten Ausführung jedoch derart ausgebildet, dass sie innerhalb der Aussparung 22 des ersten Lagerrings 03 angeordnet werden können. Die Fixierung der Schleuderscheibe 08 erfolgt vorzugsweise über eine Pressverbindung. Zwischen dem axialen Befestigungsbereich 29 der Schleuderscheibe 08 und dem axialen Schenkel 11 der Dichtlippe 18 besteht ein vierter radialer Spalt 30.
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Die beschriebenen Ausführungsformen tragen lediglich beispielhaften Charakter. Andere Ausführungsformen sind durchaus möglich. Denkbar wäre beispielsweise eine Ausstattung des Dichtungsrings mit zwei oder mehr Dichtlippen. Die zusätzlichen Dichtlippen könnten unterschiedliche Ausrichtungen aufweisen, um auf diese Weise das Dichtlabyrinth zu verlängern.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Wälzlager/Maschinenelementanordnung
- 02
- Dichtungsanordnung
- 03
- erster Lagerring
- 04
- zweiter Lagerring
- 05
- Wälzkörper
- 06
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- 07
- Wälzkörperraum
- 08
- Schleuderscheibe
- 09
- Dichtungsring
- 10
- axiale Erweiterung des Dichtungsrings
- 11
- axialer Schenkel der Dichtlippe
- 12
- Einstichbereich
- 13
- radialer Bereich des Dichtungsrings
- 14
- abgewinkelter Bereich des Dichtungsrings
- 15
- Armierung
- 16
- Elastomerkörper
- 17
- radialer Schenkel der Dichtlippe
- 18
- Dichtlippe
- 19
- radialer Bereich der Schleuderscheibe
- 20
- axialer Bereich der Schleuderscheibe
- 21
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- 22
- Aussparung
- 23
- erster radialer Spalt
- 24
- zweiter radialer Spalt
- 25
- erster axialer Spalt
- 26
- zweiter axialer Spalt
- 27
- dritter radialer Spalt
- 28
- dritter axialer Spalt
- 29
- axialer Befestigungsbereich
- 30
- vierter radialer Spalt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2015/048947 A1 [0003]
- JP 2007-192363 A [0004]
- JP 2004-183827 A [0005]