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Die Erfindung betrifft einen Waschtisch für den Einsatz in öffentlichen Einrichtungen mit einem Handwaschbecken, das mit einem Wasserhahn zur automatischen Abgabe von Wasser auf darunter gehaltenen Hände sowie einem Wasserablauf zur Kanalisation versehen ist, mit wenigstens einem Luftstromauslass eines Luftgebläses, dessen Luftstrom nach unten auf die gereinigten Hände ausgerichtet ist, und mit Sensoren zur Erfassung der Hände und Steuerung der Funktionen des Waschtisches. Ein derartiger Waschtisch kann in Waschräumen öffentlicher Einrichtungen, insbesondere öffentlicher WC-Anlagen wie beispielsweise Hotels, Bürogebäuden, Restaurants, Krankenhäusern, Einkaufszentren, Flughäfen, Sporthallen, Fußballstadien oder dgl. eingesetzt werden.
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Aus der
US 8,347,522 B2 ist eine Trocknungsvorrichtung für Hände mit einem von einem Gehäuse umgebenen Hohlraum für die Hände, mit einem in dem Gehäuse angeordneten Gebläse zum Erzeugen einem quer durch den Hohlraum geleiteten Luftstrom hoher Geschwindigkeit und hohem Druck. Das von den Händen abtropfende Wasser wird in einem Abfluss abgeführt und in einem Reservoir gesammelt.
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Als nachteilig erweist sich hierbei, dass der erforderliche Waschtisch und der Händetrockner in einem Abstand zueinander angeordnet sind, so dass beim Wechsel vom Waschtisch zum Händetrockner an den Händen verbliebenes Restwasser auf den Boden tropfen kann.
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In dem Prospekt „dyson airblade tap – Waschen und Trocknen der Hände am Waschbecken.” der Dyson GmbH, Lichtstr. 43 e, 50825 Köln, mit dem Druckzeichen JN: 75891 26.05.15, ist insbesondere auf Seite 6 die Funktionsweise eines Händetrockners beschrieben, der mit einem Wasserhahn kombiniert ist, so dass Waschen und Trocknen der Hände am Handwaschbecken erfolgen kann, ohne dass Restwasser auf den Boden tropfen kann. Da die Hände direkt oberhalb des Waschbeckens getrocknet werden können, besteht keine Notwendigkeit, zu einem anderen Bereich zu wechseln, um die Hände zu trocknen, so dass kein Wasser auf den Boden tropfen kann. Jedoch können aufgrund der starken Luftströmung in dem Handwaschbecken Wirbel entstehen, die Feuchtigkeit und Bakterien oder Viren nach außen gelangen lassen.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Waschtisch der eingangs genannten Art derart auszubilden, dass er sowohl die Hände reinigen als auch trocknen kann, ohne dass Restwasser oder Keime jeglicher Art außerhalb des Handwaschbeckens – sei es auf den Boden oder in die Luft – gelangen kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für ein Verfahren der eingangs genannten Art durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass dem Handwaschbecken eine Unterdruck-Absauganlage zugeordnet ist, die im Handwaschbecken einen Unterdruck erzeugt und den aus dem Luftstromauslass des Luftgebläses austretenden Luftstrom absaugt. Dadurch wird die Luft mit der verbliebenden Feuchtigkeit über das Handwaschbecken abgesaugt und keine Bakterien, Viren oder Sonstiges können im Raum verteilt werden.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Unterdruck-Absauganlage ein Absauggebläse, eine Absaugleitung sowie seitlich den Wasserablauf umgebene Absaugdüsen aufweist.
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Es hat sich bewährt, dass die Unterdruck-Absauganlage mit einem Abscheider versehen ist, der einen Filter (HEPA-Filter) und/oder einen Wasserauffangbehälter aufweisen kann.
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Nachahmenswert ist, dass das Handwaschbecken eine Rückwand aufweist, an der der Wasserhahn und/oder der Luftstromauslass angebracht sind.
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Es empfiehlt sich, um einen erfindungsgemäßen Waschtisch richtig steuern zu können, dass in dem Luftstromauslass wenigstens ein Luftsensor angeordnet ist, wobei die Sensoren automatische Infrarotsensoren sein können.
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Die richtige Verteilung des Luftstromes in dem Handwaschbecken kann erreicht werden, wenn der Luftstromauslass nach unten gerichtete Lamellen aufweist.
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In vorteilhafter Weise kann der Wasserhahn zur dosierten Abgabe von kaltem oder warmem Wasser ausgebildet sein.
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Bakterien können abgetötet bzw. Viren beseitigt werden, wenn am und/oder im Handwaschbecken eine bei Bedarf zuschaltbare, Blaulicht emittierende Beleuchtungseinrichtung angebracht ist.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Frontansicht eines erfindungsgemäßen Waschtisches,
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2 eine Seitenansicht des Waschtisches gemäß 1,
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3 einen Schnitt durch den Waschtisch gemäß 2 und
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4 eine Schaltungsanordnung zur Steuerung des erfindungsgemäßen Waschtisches.
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In der 1 ist ein Waschtisch 1 für den Einsatz in Waschräumen öffentlicher Einrichtungen, insbesondere öffentlichen WC-Anlagen wie beispielsweise in Hotels, Bürogebäuden, Restaurants, Krankenhäusern, Einkaufszentren, Flughäfen, Sporthallen, Fußballstadien oder dgl. dargestellt. Der Waschtisch 1 ist mit einem Handwaschbecken 2 und einer Rückwand 3, mit einem Wasserablauf 4 zur Kanalisation sowie einem an der Rückwand 3 angebrachten Wasserhahn 5 zur ggf. dosierten Abgabe kalten oder warmen Wassers versehen. Wassersensoren 6, insbesondere automatische Infrarotsensoren, erfassen die zu reinigenden Hände und steuern die Funktionen des Waschtisches 1, insbesondere die Wasserabgabe des Wasserhahns 5. Wie auch aus der 2 ersichtlich, die den Waschtisch 1 gemäß 1 in der Seitenansicht zeigt, ist an der Rückwand 3 insbesondere unterhalb des Wasserhahns 5 ein mit nach unten gerichteten Lamellen versehener Luftstromauslass 7 für ein nicht dargestelltes Luftgebläse oder Warmluftgebläse vorgesehen, dessen Luftstrom nach unten auf die gereinigten, noch feuchten Hände ausgerichtet ist. Beispielsweise können in dem Luftstromauslass 7 ein oder zwei Trocknungs- oder Luftsensoren 8 für das Luftgebläse angeordnet sein, die die Trocknungsfunktionen des Waschtisches 1, insbesondere das Luftgebläse, steuern. Unten ist der Waschtisch 1 mit einer Abdeckung 9 für ein Abflussrohr und eine nachfolgend noch beschriebene Absauganlage versehen.
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In der 3 ist der Waschtisch 1 gemäß 2 geschnitten dargestellt, so dass im Handwaschbecken 2 eine an der Rückwand 3 angebrachte, Blaulicht emittierende Beleuchtungseinrichtung, kurz Blaulichtleuchte 10, zu sehen ist. Hinter der Abdeckung 9 sind ein Absauggebläse 11 einer Unterdruck-Absauganlage, eine Absaugleitung 12 sowie seitlich den Wasserablauf 4 umgebene Absaugdüsen 13 angeordnet, die im Handwaschbecken 2 einen Unterdruck erzeugen und die über die zu trocknenden Hände streichenden Luftstrom des Luftgebläses absaugen.
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Über einen Abscheider 14, der beispielsweise einen Filter (HEPA-Filter) und ggf. einen Wasserauffangbehälter aufweisen kann, kann die gereinigte, ggf. von Restfeuchte befreite Luft nach außen gelangen.
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Die 4 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Steuerung der Funktionen des erfindungsgemäßen Waschtisches 1 mit einer Steuervorrichtung 15, der die Ausgangssignale der Wassersensoren 6 und der Trocknungs- oder Luftsensoren 8 zugeführt werden. An den Ausgängen der Steuervorrichtung 15 sind ein elektrisch betätigbares Wasserventil 16 für den Wasserhahn 5, ein Gebläsemotor 17 für das Luftgebläse, ein Motor 18 für das Absauggebläse 11 der Unterdruck-Absauganlage sowie die Blaulichtleuchte 10 angeschlossen. Erkennen die Wassersensoren 6, dass eine zu reinigende Hand unter den Wasserhahn 5 gehalten wird, schaltet die Steuervorrichtung 15 das Wasserventil 16 ein, so dass Wasser aus dem Wasserhahn 5 strömt und die Hand gewaschen werden kann. Wird die zu reinigende Hand weiter abgesenkt, ist das ein Zeichen, dass sie sauber ist und nun getrocknet werden soll. Das erkennen die Luftsensoren 8, die über die Steuervorrichtung 15 den Motor 18 für das Absauggebläse 11 und den Gebläsemotor 17 für das Luftgebläse einschalten und das Wasserventil 16 sperren, so dass die Hand getrocknet wird. Durch die Absauganlage wird die feuchte und ggf. mit Keimen belastete Abluft des Trocknungsprozesses im Handwaschbecken 2 sicher abgesaugt, so dass sie nicht in die Umwelt gelangen kann.
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Die Sensoren 6 und 8 sind mit ihren Detektionsbereichen derart angeordnet und nach unten in das Handwaschbecken 2 ausgerichtet, dass die Steuervorrichtung 15 aufgrund der detektierten Stellung der Hände erkennt, ob ein Waschvorgang ausgelöst werden soll, oder ob eine Trocknung erfolgen soll. Entsprechend werden entweder das elektronische, sensorgesteuerte Wasserventil 16 oder der Gebläsemotor 17 für das Luftgebläse und der Motor 18 für das Absauggebläse 11 angesteuert. Es ist auch denkbar, dass nur ein Motor Verwendung findet, der das Luftgebläse und das Absauggebläse 11 antreibt.
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Weiterhin wird, wenn also die Hände ins Handwaschbecken 2 abgesenkt werden, die Blaulichtleuchte 10 einschaltet, so dass einerseits gezeigt wird, dass die Hände tief genug im Handwaschbecken 2 sind, und andererseits werden eventuell noch vorhandene Bakterien abgetötet bzw. Viren beseitigt.
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In diesem Beispiel wurden je zwei Wassersensoren 6 und Luftsensoren 8 zur Detektion der Hände getrennt dargestellt. Es lässt sich jedoch die Anzahl der Sensoren reduzieren, wenn diese derart ausgebildet und zusammengeschaltet sind, dass die Steuervorrichtung 15 aufgrund der Position und Haltung der Hände die gewünschte erforderliche Funktion erkennen können.
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Mittels der Sensoren 6 und 8 werden Luft und Wasser nur dann aktiviert, wenn wenigstens eine Hand unter den Wasserhahn 5 gehalten wird. Die getrennte Steuerung kann dadurch erfolgen, dass der Infrarotsensorbereich für die Wasseraktivierung ein anderer ist als der Infrarotsensorbereich für die Luftaktivierung. Dies kann durch die getrennten Wassersensoren 6 und Luftsensoren 8 erreicht werden.
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Das Handwaschbecken 2, die Rückwand 3, der Wasserhahn 5 sowie die Abdeckung 9 können aus Edelstahl erstellt und mit einem antibakteriell wirkenden Material beschichtet sein
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Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch den vorliegenden erfindungsgemäßen Gegenstand eine Anlage zum Händereinigen, bestehend aus einem Handwaschbecken 2 mit den die üblichen Funktionen Wasserzufuhr und Abfluss von Gebrauchtwasser, ermöglicht wird, bei der nach dem Waschen der Hände nicht mehr ein Händetrockner, bei dem die Luft im Raum verteilt wird, verwendet wird, sondern lediglich die Hände ins Handwaschbecken 2 gehalten werden müssen. Ein dort angebrachter Luftsensor 8 schaltet von oben ein Luftgebläse oder Warmluftgebläse und einen Unterdruck im Waschbecken ein, so dass der Luftstrom über das Handwaschbecken 2 abgesaugt wird und keine Bakterien, Viren oder Sonstiges im Raum verteilt werden können.
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Zusätzlich wird die Blaulichtleuchte 10 eingeschaltet, welches auch zeigt, wenn die Hände ins Handwaschbecken 2 abgesenkt werden, ob diese tief genug im Waschbecken sind. Weiterhin tötet das Blaulicht noch Bakterien ab bzw. beseitigt Viren. Als weitere Maßnahme kann in dem Abluftweg, gebildet von dem Absauggebläse 11, der Absaugleitung 12 und den seitlichen Absaugdüsen 13, ein Abscheider 14 mit einem Filter angeordnet werden, über den z. B. Feststoffe, wie Hautschuppen, und über einen anderen Filter Bakterien, Viren oder Sonstiges ausgeschieden werden, die dann getrennt entsorgt werden können.
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Selbstverständlich kann die Abgabe von Seife und/oder Desinfektionsmittel ebenfalls über Sensoren und die Steuervorrichtung bewerkstelligt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Waschtisch
- 2
- Handwaschbecken
- 3
- Rückwand
- 4
- Wasserablauf
- 5
- Wasserhahn
- 6
- Wassersensoren
- 7
- Luftstromauslass
- 8
- Luftsensoren
- 9
- Abdeckung
- 10
- Blaulichtleuchte
- 11
- Absauggebläse
- 12
- Absaugleitung
- 13
- Absaugdüsen
- 14
- Abscheider
- 15
- Steuervorrichtung
- 16
- Wasserventil
- 17
- Motor für Warmluftgebläse
- 18
- Gebläsemotor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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