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Die Erfindung betrifft ein Lenkstangengehäuse für Lenkstangenanordnungen mit Hilfsmotoren und langer Motorwelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Lenkstangenanordnung mit einem solchen Lenkstangengehäuse. Insbesondere betrifft die Erfindung Lenkstangengehäuse, die als Lenkgetriebegehäuse ausgebildet sind.
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Aus
DE 10 2007 010 053 A1 ist ein Lenkmodul mit einem Lenkgetriebe, einem als Lenkgetriebegehäuse bezeichneten Lenkstangengehäuse und einem elektrischen Servomotor bekannt, wobei der Servomotor in einer in dem Lenkstangengehäuse ausgebildeten Aufnahme angeordnet ist. Aus dieser Aufnahme ragt eine als Abtriebswelle bezeichnete Motorwelle heraus, um mittels eines unmittelbar benachbart zu der Aufnahme angeordneten, als Übertragungsvorrichtung dienenden Lenkgetriebes eine Lenkhilfskraft-Unterstützung zur Verfügung zu stellen.
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Aus
DE 10 2011 114 296 A1 ist eine elektromechanische Lenkung mit einem Lenkgetriebegehäuse, einer Lenkstange mit einem Spindelabschnitt, einer Kugelgewindemutter, die mit dem Spindelabschnitt im Eingriff steht, einer parallel zu der Lenkstange angeordneten Motorwelle, die von einem elektrischen Motor angetrieben wird, und einem die Lenkstange und die Motorwelle koppelnden, als Übertragungsvorrichtung dienenden Riementrieb bekannt. Bei dieser Lenkung ist ebenfalls der elektrische Motor in einer in dem Lenkstangengehäuse ausgebildeten Aufnahme angeordnet. Die Motorwelle ragt aus dieser Aufnahme heraus, und unmittelbar benachbart zu der Aufnahme ist eine Riemenscheibe des Riementriebes angeordnet.
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Aus
DE 103 36 867 A1 ist eine Fahrzeuglenkung mit elektrischem Hilfsantrieb bekannt, die ähnlich aufgebaut ist wie die in
DE 10 2011 114 296 A1 beschriebene Lenkung. Allerdings sind bei dieser Fahrzeuglenkung ein zweiteiliges Lenkstangengehäuse und eine integrale Ausbildung des Motorgehäuses und/oder eines Steuerelektronikgehäuses mit dem Lenkstangengehäuse vorgesehen.
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In der Praxis kann insbesondere bauraumbedingt die Notwendigkeit entstehen, dass ein Hilfsmotor und eine Übertragungsvorrichtung über eine lange Motorwelle verbunden sind, welche sich über einen Distanzierungsbereich d erstreckt und somit einen wenig Bauraum beanspruchenden Zwischenabschnitt zur Anordnung eines anderen Bauteils (oder mehrerer) zwischen Hilfsmotor und Übertragungsvorrichtung schafft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lenkstangengehäuse für Hilfsmotoren mit langer Motorwelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Lenkstangenanordnung mit einem solchen Lenkstangengehäuse zur Verfügung zu stellen, die einfach und kostengünstig herstellbar und montierbar sind.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind in Verbindung mit den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßes Lenkstangengehäuse mit einem Lenkstangengehäuseabschnitt umfasst eine Durchgangsöffnung zur mindestens teilweisen Aufnahme einer Lenkstange, welche Teil einer Lenkstangenanordnung eines Kraftfahrzeuges ist. Die Lenkstangenanordnung umfasst einen radial zu der Lenkstange beabstandet angeordneten Hilfsmotor, über welchen mittels einer ebenfalls radial beabstandet zu der Lenkstange angeordneten Motorwelle und einer die Motorwelle und die Lenkstange funktional verbindenden Übertragungsvorrichtung bedarfsweise eine Lenkhilfskraft und/oder ein Lenkhilfsmoment bereitgestellt werden kann. Insbesondere kann es sich bei dem Hilfsmotor um einen Elektromotor handeln. Die Motorwelle ist eine lange Motorwelle, mit einem sich über eine Distanz d erstreckenden Zwischenabschnitt. Eine lange Motorwelle wird vorliegend als eine Motorwelle definiert, die eine Distanz d, insbesondere zwischen dem Motor und der Übertragungsvorrichtung überbrückt, um in dem Zwischenabschnitt Bauraum zur Anordnung mindestens eines weiteren Bauteils zu schaffen, insbesondere eines Bauteils, das – ausgehend von der Mittelachse (Drehachse) der Motorwelle betrachtet – in den radialen Erstreckungsbereich des Hilfsmotors oder eines den Hilfsmotor umgebenden Gehäuses hineinragt, so dass die Anordnung des Bauteils und des Hilfsmotors mit Gehäuse in einer gemeinsamen Ebene (in axialer Richtung betrachtet) nicht möglich ist. Bei einem solchen Bauteil kann es sich insbesondere um eine Pendelstütze eines Antriebsmotors (z.B. einer Hubkolben-Brennkraftmaschine) handeln. Bei einem erfindungsgemäßen Lenkstangengehäuse ist der Lenkstangengehäuseabschnitt einstückig mit dem Zwischengehäuseabschnitt ausgebildet, wobei in dem Zwischengehäuseabschnitt eine Durchgangsöffnung zur durchführenden Aufnahme des Zwischenabschnitts der Motorwelle ausgebildet ist. Dadurch wird die Herstellung und Montage eines separaten und aufwändig herzustellenden Zwischengehäuses zur Lagerung und zum Schutz der langen Motorwelle in dem Zwischenbereich vermieden. Ebenfalls entfällt eine zeitaufwändige Montage des Zwischengehäuses zur Lagerung der langen Welle durch ein erfindungsgemäßes Lenkstangengehäuse. Die Erfindung ermöglicht es darüber hinaus, den Hilfsmotor bereits in einem Gehäuse montiert als Zusammenbaueinheit an eine Montagestrecke liefern zu lassen. Als Gehäuse des Hilfsmotors kann in diesem Fall das gleiche Gehäuse genutzt werden wie bei Lenkstangenanordnungen mit kurzer Motorwelle, so dass sich die Zahl der Gleichteile erhöht. So können mit dem erfindungsgemäßen Lenkstangengehäuse weitere Kostenvorteile erzielt werden.
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In einer praktischen Ausführungsform weisen die Durchgangsöffnung des Lenkstangengehäuseabschnitts und die Durchgangsöffnung des Zwischengehäuseabschnitts parallel zueinander verlaufende Mittelachsen auf. Durch die daraus resultierende parallele Ausrichtung der langen Motorwelle und der Lenkstange kann eine Lenkkraftübertragung mit einer einfachen Übertragungsvorrichtung erfolgen. Beispielsweise können Hilfsmomente und/oder Hilfskräfte von der Motorwelle mit einem Riementrieb und eine Kugelgewindemutter in bekannter Art und Weise auf die Lenkstange übertragen werden. Aufgrund der einstückigen Ausbildung können der Lenkstangengehäuseabschnitt und der Zwischengehäuseabschnitt unmittelbar für eine parallele Anordnung einer Lenkstange und einer Motorwelle genutzt werden, da montagebedingte Abweichungen, die auf eine relative Ausrichtung von zwei separaten Elementen zurückzuführen sind, entfallen.
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Zur Verbindung von weiteren Gehäuseelementen mit dem Zwischengehäuseabschnitt ist es vorteilhaft, wenn an dem Zwischengehäuseabschnitt an mindestens einem die Durchgangsöffnung umgebenden Eintrittsbereich ein sich quer zur Mittelachse des Zwischengehäuseabschnitts erstreckender Flansch ausgebildet ist, beispielsweise auf der zu dem Hilfsmotor gerichteten Seite. In dem Flansch können unmittelbar Öffnungen zur Verschraubung oder Herstellung einer sonstigen Verbindung ausgebildet sein. Alternativ oder in Ergänzung dazu kann an dem gegenüberliegenden Eintrittsbereich der Durchgangsöffnung des Zwischengehäuseabschnitts ein Flansch zur Anbindung eines die Übertragungsvorrichtung umgebenden Übertragungsvorrichtungsgehäuses ausgebildet sein. Die Anbindung von weiteren, separaten Gehäuseelementen über Flansche ermöglicht eine zeitsparende Montage. Darüber hinaus ermöglicht diese Ausführungsform eine vorteilhafte spätere Zugriffsmöglichheit auf den Hilfsmotor und/oder die Übertragungsvorrichtung, insbesondere für Reparatur- und/oder Wartungszwecke.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich zwischen dem Lenkstangengehäuseabschnitt und dem Zwischengehäuseabschnitt ein Verbindungsabschnitt in Form einer Verbindungswand. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn sich die Verbindungswand über die volle Länge der Distanz d erstreckt, d.h. über die volle Länge des Zwischengehäuses. Dadurch wird eine hohe Steifigkeit der beiden Gehäuseabschnitte zueinander erzielt. Bevorzugt ist die Wanddicke in dem Verbindungsabschnitt gleich oder größer als die Wanddicke des Zwischengehäuseabschnitts und des Lenkstangengehäuseabschnitts um die jeweilige Durchgangsöffnung.
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Vorteilhaft für eine Herstellung des Lenkstangengehäuses in einem Gussverfahren ist es ferner, wenn sich der Verbindungsabschnitt jeweils tangential von dem Lenkstangengehäuseabschnitt und dem Zwischengehäuseabschnitt erstreckt.
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Die Biege- und/oder Torsionssteifigkeit eines erfindungsgemäßen Lenkstangengehäuses kann weiter erhöht werden, wenn sich der mindestens eine Flansch in radialer Richtung über den Verbindungsabschnitt von dem Zwischengehäuseabschnitt bis zu dem Lenkstangengehäuseabschnitt erstreckt. Besonders bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, wenn sich zwei, jeweils an den Eintrittsbereichen ausgebildete Flansche von dem Zwischengehäuseabschnitt über den Verbindungsabschnitt bis zu dem Lenkstangengehäuseabschnitt erstrecken.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform sind in dem Zwischengehäuseabschnitt Mittel zur Lagerung der Motorwelle ausgebildet. Durch die Integration von Mitteln zur Lagerung in dem Zwischengehäuseabschnitt wird zusätzlicher Montageaufwand durch separate Mittel zur Lagerung vermieden. Insbesondere kann ein Gleitlagerring in den Zwischengehäuseabschnitt integriert werden. Ferner werden dadurch Ungenauigkeiten, die durch eine Montage separater Elemente unvermeidbar sind, in diesem Fall vermieden.
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Das Lenkstangengehäuse ist vorzugsweise aus einem Metallwerkstoff hergestellt, insbesondere aus Aluminium oder Magnesium. Es kann aber auch aus Kunststoff oder aus einem anderen Werkstoff hergestellt sein.
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Die Erfindung umfasst auch eine Lenkstangenanordnung, insbesondere mit einem wie vorstehend beschriebenen Lenkstangengehäuse. Ein solches Lenkstangengehäuse umfasst einen Lenkstangengehäuseabschnitt, wobei in dem Lenkstangengehäuseabschnitt eine Durchgangsöffnung ausgebildet ist, in welcher eine Lenkstange angeordnet ist. Die Lenkstangenanordnung umfasst einen radial zu der Lenkstange beabstandet angeordneten Hilfsmotor, über welchen mittels einer ebenfalls radial beabstandet zu der Lenkstange angeordneten Motorwelle und einer die Motorwelle und die Lenkstange funktional verbindenden Übertragungsvorrichtung bedarfsweise eine Lenkhilfskraft und/oder ein Lenkhilfsmoment bereitgestellt werden kann. Die Motorwelle ist eine lange Motorwelle mit einem sich über eine Distanz d erstreckenden Zwischenabschnitt. Der Lenkstangengehäuseabschnitt ist einstückig mit einem Zwischengehäuseabschnitt ausgebildet, wobei in dem Zwischengehäuseabschnitt eine Durchgangsöffnung zur durchführenden Aufnahme des Zwischenabschnitts der Motorwelle ausgebildet ist. Auf die vorstehende Definition einer langen Motorwelle und die in Verbindung mit dem Lenkstangengehäuse bereits beschriebenen Vorteile wird hiermit noch einmal verwiesen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Lenkstangengehäuse als Lenkgetriebegehäuse ausgebildet und umfasst einen Lenkgetriebegehäuseabschnitt. In dem Lenkgetriebegehäuse ist ein Lenkgetriebe aufgenommen, wobei darunter jede Vorrichtung verstanden wird, mittels welcher Lenkkräfte und/oder Lenkmomente über ein Lenkgetriebe von einer Lenkeingangswelle auf die Lenkstange übertragen werden. Wenn das Lenkstangengehäuse als Lenkgetriebegehäuse ausgebildet ist, ergibt sich ein insgesamt sehr kompakter Gehäuseaufbau für Anordnungen mit Hilfsmotor und langer Motorwelle.
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Bei erfindungsgemäßen Lenkstangengehäusen weist – insbesondere zur Einsparung von Material, Gewicht und Bauraum – der Zwischengehäuseabschnitt ausgehend von der Mittelachse (Drehachse) der Motorwelle zumindest teilweise eine geringere Ausdehnung in radialer Richtung auf den Hilfsmotor und/oder ein den Hilfsmotor umgebendes Motorgehäuse und/oder ein mit der Motorwelle gekoppeltes Element der Übertragungsvorrichtung, insbesondere eine Riemenscheibe.
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Die erfindungsgemäße Lenkstangenanordnung wurde insbesondere für Kraftfahrzeuge konzipiert, bei welchen im Motorraum eine Pendelstütze eines Antriebsmotors, insbesondere einer Hubkolben-Brennkraftmaschine, angeordnet ist, und in dem die Pendelstütze unmittelbar umgebenden Bereich eine Lenkstange mit einer parallel dazu angeordneten Motorwelle angeordnet ist. Dabei ist die Pendelstütze unmittelbar benachbart zu einem sich über die Distanz d erstreckenden Zwischengehäuseabschnitt angeordnet und verläuft insbesondere unterhalb des Zwischengehäuseabschnitts durch einen Bereich, wobei sich die Pendelstütze in einen Bereich erstreckt, der einen kleineren Abstand zur Mittelachse (Drehachse) der Motorwelle aufweist als die Außenkontur des Motors bzw. eines Motorgehäuses. Insbesondere kann die lange Motorwelle dann in dem Zwischengehäuseabschnitt oberhalb einer Pendelstütze sich über einen Bereich mit der Distanz d erstreckend angeordnet sein. Erfindungsgemäße Lenkstangenanordnungen eignen sich insbesondere für Kraftfahrzeuge mit rechtsseitiger Lenkung.
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Weitere praktische Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 einen in einem Gehäuse angeordneten Hilfsmotor mit einer langen Motorwelle in einer perspektivischen Ansicht,
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2 ein erfindungsgemäßes Lenkstangengehäuse in einer perspektivischen Ansicht,
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3 eine erfindungsgemäße Lenkstangenanordnung mit dem Lenkstangengehäuse aus 2 und dem Hilfsmotor mit langer Motorwelle aus 1 in einer perspektivischen Ansicht,
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4 die erfindungsgemäße Anordnung aus 3 in einer Schnittdarstellung gemäß einem Schnitt durch die Mittelachsen der Lenkstange und der Motorwelle aus 3,
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5 den mit V gekennzeichneten Ausschnitt aus 3 zusammen mit einem Ausschnitt einer Pendelstütze in einer perspektivischen Ansicht und
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6 die erfindungsgemäße Anordnung aus 4 in einer Schnittdarstellung gemäß Linie VI-VI mit einem Ausschnitt einer Pendelstütze.
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In 1 ist ein Hilfsmotor 10 mit einer aus dem Motorgehäuse herausragenden langen Motorwelle 12 dargestellt, welche in der gezeigten Ausführungsform einstückig ausgebildet ist. Die Motorwelle 12 kann in einer alternativen Ausführungsform auch mehrteilig ausgebildet sein, beispielsweise als zwei mittels Kupplung gekoppelte Teilwellen oder zwei starr miteinander verbundene Teilwellen, die durch Aufschrumpfen, Schweißen oder auf andere geeignete Weise miteinander verbunden sind (nicht dargestellt). Es wird ferner angemerkt, dass im Rahmen dieser Beschreibung auch eine aus einem Hilfsmotor 10 und einem diesen Hilfsmotor 10 schützend umgebenden Hilfsmotorgehäuse vereinfacht als Hilfsmotor 10 bezeichnet wird. Üblicherweise ist der Hilfsmotor 10 von einem separaten Gehäuse umgeben. Der Hilfsmotor 10 kann daher eine Zusammenbaueinheit sein, die vormontiert an eine Montagestraße eines Kraftfahrzeugherstellers geliefert wird.
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Die lange Motorwelle 12 erstreckt sich über einen Zwischenabschnitt 14 von einer Stirnseite 16 des Hilfsmotors 10 über die Distanz d bis zu einem am freien Ende der langen Motorwelle 12 angeordneten, drehfest mit der langen Motorwelle 12 verbundenen Riemenrad 18.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Lenkstangengehäuse 20 zur Verwendung mit einer langen Motorwelle 12 gemäß 1. 3 zeigt eine Lenkstangenanordnung mit dem Hilfsmotor 10 aus 1 im montierten Zustand in einem Lenkstangengehäuse 20 gemäß 1. Der Hilfsmotor 10 dient zur Bereitstellung einer Lenkhilfskraft und/oder eines Lenkhilfsmoments für eine erfindungsgemäße Lenkstangenanordnung (vgl. 3).
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Das insbesondere in 2 gezeigte Lenkstangengehäuse 20 ist einstückig als Gussbauteil hergestellt, hier aus Aluminium. Das Lenkstangengehäuse 20 umfasst einen Lenkstangengehäuseabschnitt 22 mit einer Durchgangsöffnung 24 für eine Lenkstange 32 (vgl. 3 und 4) und einen einstückig mit dem Lenkstangengehäuseabschnitt 22 ausgebildeten Zwischengehäuseabschnitt 26 mit einer Durchgangsöffnung 28 zur Durchführung einer langen Motorwelle 12 (vgl. 4). In axialer Richtung schließt sich an den Lenkstangengehäuseabschnitt 22 ein Lenkgetriebegehäuseabschnitt 30 zur Aufnahme eines Lenkgetriebes (vgl. 4) an. Das Lenkstangengehäuse 20 ist damit als Lenkgetriebegehäuse ausgebildet.
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Wie in der in 3 dargestellten Lenkstangenanordnung zu erkennen ist, ist in der Durchgangsöffnung 24 des Lenkstangengehäuseabschnitts 22 eine Lenkstange 32 angeordnet. In radialer Richtung beabstandet zu der Lenkstange 32 ist der Hilfsmotor 10 mit der langen Motorwelle 12 angeordnet. Der Zwischenabschnitt 14 der langen Motorwelle 12 ragt durch die Durchgangsöffnung 28 des Zwischengehäuseabschnitts 26 gelagert und ist deshalb in dieser Darstellung nicht sichtbar. Der Zwischenabschnitt 14 der langen Motorwelle 12 wird über die Distanz d vollständig von dem Zwischengehäuseabschnitt 26 aufgenommen und vor äußeren Einflüssen geschützt. Die Mittelachse MM der langen Motorwelle 12 und die Mittelachse ML der Lenkstange 32 sind parallel zueinander ausgerichtet (vgl. 4).
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In den Lenkgetriebegehäuseabschnitt 30 des Lenkstangengehäuses 20 ragt von der Oberseite her eine Lenkeingangswelle 34 mit einem drehfest verbundenen Ritzel hinein, das mit einem auf der Lenkstange 32 ausgebildeten Zahnstangenabschnitt 54 kämmt und somit ein Lenkgetriebe 56 bildet.
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Zur bedarfsweisen Bereitstellung einer Lenkhilfskraft und/oder eines Lenkhilfsmoments ist als Teil einer Übertragungsvorrichtung 36 zwischen der Lenkstange 32 und der langen Motorwelle 12 ein Riemen 38 angeordnet, welcher ein mit dem freien Ende der langen Motorwelle 12 drehfest gekoppeltes Riemenrad 18 und drehfest mit einer Kugelgewindemutter 40 gekoppeltes Riemenrad umspannt. Auf den Antrieb wird nun in Verbindung mit 4 näher eingegangen.
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Zur Anbindung weiterer Gehäuseteile ist an dem Zwischengehäuseabschnitt 26 an den die Durchgangsöffnung 28 umgebenden Eintrittsbereichen 42a, 42b ein sich quer zu Mittelachse der Durchgangsöffnung 28 in Richtung des Hilfsmotors 10 erstreckender erster Flansch 44 und ein sich quer zur Mittelachse der Durchgangsöffnung 28 in Richtung des Riemenrades 18 erstreckender zweiter Flansch 46 ausgebildet. Der erste Flansch 44 dient zur Anbindung des separaten Hilfsmotors 10 (insbesondere des Hilfsmotorgehäuses), insbesondere zur Verschraubung mittels Schrauben 48. Der zweite Flansch 46 dient zur Anbindung eines die Übertragungsvorrichtung 36 umgebenden Übertragungsvorrichtungsgehäuses 50 (in 4 dargestellt).
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In der Schnittdarstellung in 4 ist ein Schnitt durch das Lenkstangengehäuse 20 dargestellt, wobei die Schnittebene durch die Mittelachsen MM, ML verläuft. Gut erkennbar sind daher die lange Motorwelle 12 mit dem Zwischenabschnitt 14 in dem Zwischengehäuseabschnitt 26 und die Lenkstange 32 in dem Lenkstangengehäuseabschnitt 22. Der Zwischenabschnitt 14 ist über einen in dem Zwischengehäuseabschnitt 26 eingesetzten Lagerring 52 in dem Zwischengehäuseabschnitt 26 gelagert.
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In einem in 4 links dargestellten Abschnitt weist die Lenkstange 32 einen Spindelabschnitt 58 auf, an dem die Übertragungsvorrichtung 36 zur Bereitstellung von Lenkhilfskräften und/oder Lenkhilfsmomenten angreift. Die Übertragungsvorrichtung 36 umfasst dazu in bekannter Weise eine Kugelgewindemutter 40, welche den Spindelabschnitt 58 der Lenkstange 32 umgibt und mittels des Riemens 38 über das antreibende Riemenrad 18 der langen Motorwelle 12 antreibbar ist. Die Übertragungsvorrichtung 36 ist zum Schutz vor äußeren Einflüssen von einem Übertragungsvorrichtungsgehäuse 50 umgeben, das mit dem zweiten Flansch 46 verschraubt ist.
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Wie aus den 2 bis 6 ersichtlich, ist der Zwischengehäuseabschnitt 26 über einen Verbindungsabschnitt 60 in Form einer Verbindungswand mit dem Lenkstangengehäuseabschnitt 22 verbunden. Der Verbindungsabschnitt 60 erstreckt sich über die gesamte Distanz d des Zwischenabschnitts 14 der langen Motorwelle 12 bzw. des Zwischengehäuseabschnitts 26. Dadurch ergibt sich eine hohe Biege- und Torsionssteifigkeit der beiden Gehäuseabschnitte 22, 26 zueinander.
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Wie insbesondere aus 6 ersichtlich, schließlich sich der Verbindungsabschnitt 60 tangential sowohl an den Zwischengehäuseabschnitt 26 als auch an den Lenkstangengehäuseabschnitt 22 an. Die Wanddicke des Verbindungsabschnitts 60 entspricht der Wanddicke des Zwischengehäuseabschnitts 26 und des Lenkstangengehäuseabschnitts 22 um die jeweilige Durchgangsöffnung 24, 28. Sowohl der erste Flansch 44 als auch der zweite Flansch 46 erstrecken sich in radialer Richtung über den Verbindungsabschnitt 60 von dem Zwischengehäuseabschnitt 26 bis zu dem Lenkstangengehäuseabschnitt 22 und erhöhen damit zusätzlich die Biege- und Torsionssteifigkeit des Lenkstangengehäuses 20.
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Die gezeigte erfindungsgemäße Lenkgetriebegehäuseanordnung ist in einem Motorraum eines Kraftfahrzeuges eingesetzt, bei dem, wie jeweils aus den 5 und 6 zu erkennen ist, unterhalb des Zwischenabschnitts 14 mit der Distanz d unmittelbar benachbart eine Pendelstütze 62 angeordnet ist. In 6 ist gut zu erkennen, dass die Pendelstütze 62 in den Bereich zwischen der Außenkontur des Zwischengehäuseabschnitts 26 und der Außenkontur KA des Hilfsmotors 10 (hier des Motorgehäuses) hineinragt. Mit anderen Worten ausgedrückt, befindet sich die Pendelstütze 62 – in axialer Richtung betrachtet – in radialer Überdeckung mit dem Hilfsmotor 10. Die (zwingend erforderliche bzw. erwünschte) Anordnung der Pendelstütze 62 relativ zu der Lenkstange 32 und der Motorwelle 12 erfordert daher aus Bauraumgründen die Verwendung einer langen Motorwelle 12, so dass die Distanz d mit einem reduzierten radialen Platzbedarf zwischen Hilfsmotor 10 und Übertragungsvorrichtung 36 überbrückt werden kann. Dementsprechend weist der Zwischengehäuseabschnitt 26 eine kleinere Erstreckung in radialer Richtung auf als der Hilfsmotor 10, so dass die Pendelstütze 60 unmittelbar benachbart unterhalb des Zwischengehäuseabschnitts 26 angeordnet sein kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hilfsmotor
- 12
- lange Motorwelle
- 14
- Zwischenabschnitt
- 16
- Stirnseite (des Hilfsmotors)
- 18
- Riemenrad
- 20
- Lenkstangengehäuse
- 22
- Lenkstangengehäuseabschnitt
- 24
- Durchgangsöffnung
- 26
- Zwischengehäuseabschnitt
- 28
- Durchgangsöffnung
- 30
- Lenkgetriebegehäuseabschnitt
- 32
- Lenkstange
- 34
- Lenkeingangswelle
- 36
- Übertragungsvorrichtung
- 38
- Riemen
- 40
- Kugelgewindemutter
- 42a, b
- Eintrittsbereich
- 44
- erster Flansch
- 46
- zweiter Flansch
- 48
- Schraube
- 50
- Übertragungsvorrichtungsgehäuse
- 52
- Lagerring
- 54
- Zahnstangenabschnitt
- 56
- Lenkgetriebe
- 58
- Spindelabschnitt
- 60
- Verbindungsabschnitt
- 62
- Pendelstütze
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007010053 A1 [0002]
- DE 102011114296 A1 [0003, 0004]
- DE 10336867 A1 [0004]