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Die Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer, mit dessen Hilfe Drehschwingungen in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs gedämpft werden können.
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Aus
EP 1 412 656 B1 ist ein mit einer Kurbelwelle eines Kraftfahrzeugmotors verbindbarer Torsionsdämpfer bekannt, bei dem eine Riemenscheibe über ein elastomeres Material mit einer Nabe verbunden ist, so dass über die Nabe eingeleitete Drehschwingungen gedämpft werden können.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis für einen kostengünstigen Schwingungsdämpfer mit einer hohen Lebensdauer.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die einen kostengünstigen Schwingungsdämpfer mit einer hohen Lebensdauer ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen Schwingungsdämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einen Schwingungsdämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs 7 sowie einen Schwingungsdämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer zur Dämpfung von Drehschwingungen in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einer Speichenfeder zur Erzeugung eines der Drehschwingung entgegen gerichteten Rückstellmoments, wobei die Speichenfeder einen Außenring zur Ausbildung zumindest eines Teils einer Tilgermasse und eine Befestigungsscheibe zur Befestigung mit einer Drehschwingungen ausgesetzten Welle aufweist, wobei der Außenring über im Wesentlichen radial verlaufende federnde Speichen mit der Befestigungsscheibe verbunden ist, einem rotationssteifen Flanschblech zur Ausbildung einer Reibfläche und einem mit dem Außenring der Speichenfeder bewegungsgekoppelten Federelement, wobei das Federelement mit einer Federkraft an der Reibfläche des Flanschblechs angreift.
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Der Außenring kann eine Masse bereitstellen, die bei einer Drehungleichförmigkeit in der Drehzahl der Befestigungsscheibe infolge ihres Massenträgheitsmoments relativ zu der Befestigungsscheibe verdreht werden kann und dadurch ein der Drehungleichförmigkeit entgegen gerichtetes Rückstellmoment über die Speichen in die als Nabe wirkende Befestigungsscheibe einleiten, wodurch die entsprechende Drehschwingung gedämpft beziehungsweise getilgt werden kann. Hierbei können die mit dem Außenring und mit der Befestigungsscheibe, insbesondere einstückig, verbundenen Speichen elastisch verformt werden. Beispielsweise können die Speichen tordiert, in radialer Richtung gedehnt und/oder in Umfangsrichtung gebogen werden. Die elastisch gebogenen Speichen können hierbei Energie speichern, die nachfolgend wieder abgegeben werden kann, um die Drehschwingung zu dämpfen. Im Vergleich zu einem Gummitilger lassen sich bei gleichem oder sogar geringerem Bauraum vergleichbare Frequenzen tilgen. Im Gegensatz zu dem Gummimaterial des Gummitilgers kann die Speichenfeder aus einem Stahl, insbesondere Federstahl, hergestellt sein, der im Vergleich zu dem Gummimaterial eine im Wesentlichen temperaturunabhängig Steifigkeit aufweist und bei niedrigen Temperaturen nicht versprödet. Die Speichenfeder weist dadurch eine höhere Dauerfestigkeit auf, die eine entsprechend höhere Lebensdauer des Drehschwingungsdämpfers ermöglicht.
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Das mit dem Außenring der Speichenfeder mitbewegte Federelement kann an der Reibfläche des rotationssteifen Flanschblechs reiben, wodurch eine Reibeinrichtung ausgebildet werden kann. Diese Reibeinrichtung kann eine reibungsbehaftete Dämpfung erreichen, die auf das aus dem Außenring und den Speichen gebildete Feder-Masse-System einwirkt. Durch diese Dämpfungswirkung kann ein resonanzbedingtes Aufschaukeln von Relativbewegungen des Außenrings zur Befestigungsscheibe in der Nähe der Eigenfrequenz vermieden oder zumindest gedämpft werden. Die Lebensdauer des Schwingungsdämpfers ist dadurch erhöht. Der relativbewegbare Außenring erreicht gleichzeitig mit Hilfe des an dem Flanschblech reibenden mitbewegten Federelements eine Resonanzeffekte reduzierende bewusste Dämpfung, so dass ein kostengünstiger Schwingungsdämpfer mit einer hohen Lebensdauer ermöglicht ist.
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Der Schwingungsdämpfer kann insbesondere mit einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors gekoppelt sein. Hierzu kann der Schwingungsdämpfer beispielsweise mit einer Riemenscheibe verbunden sein, die zum Antrieb von Nebenaggregaten des Kraftfahrzeugs mittels eines Zugmittels mit der Antriebswelle gekoppelt sein kann. Das Flanschblech kann mit der Befestigungsscheibe der Speichenfeder verbunden sein und mit der Drehzahl der Befestigungsscheibe drehen. Da sich der Außenring der Speichenfeder bei einer Drehungleichförmigkeit relativ zur Befestigungsscheibe drehen kann, kann sich der Außenring auch relativ zu dem rotationssteifen Flanschblech drehen. Dadurch ergibt sich bei einer Drehungleichförmigkeit eine Relativdrehung des mit dem Außenring gekoppelten Federelements relativ zu der Flanschscheibe. Aufgrund der, insbesondere axialen, Federkraft, mit welcher das Federelement gegen die von der Flanschscheibe ausgebildete Reibfläche drückt, führt die Relativdrehung des Außenrings der Speichenfeder automatisch zu einer gleichzeitigen reibungsbehafteten Dämpfung. Es ist möglich, dass an beiden Axialseiten des Flanschblechs jeweils ein Federelement reibungsbehaftet angreift, das von dem Außenring jeweils einer Speichenfeder mitgenommen wird, zwischen denen das Flanschblech vorgesehen ist. Insbesondere kann ein Federpaket von mehreren Speichenfedern vorgesehen sein, das an einer Axialseite des Federpakets oder an beiden Axialseiten des Federpakets mit einem Federelement gekoppelt ist. Vorzugsweise sind mehrere Speichenfedern und/oder Federpakete vorgesehen, zwischen denen, insbesondere in einer alternierenden Reihenfolge in axialer Richtung, jeweils ein Flanschblech vorgesehen ist. Das Federelement kann mit dem Außenring drehfest befestigt sein. Das Federelement kann auch über in Umfangsrichtung wirkende Anschläge an dem Außenring anschlagen und von dem Außenring nach Überwindung eines definierten Totspiels in Umfangsrichtung mitgenommen werden.
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Insbesondere ist das Federelement als Tellerfeder ausgestaltet. Das Federelement kann dadurch bei einem geringen axialen Bauraum eine Federkraft in axialer Richtung ausüben. Je nach axialen Abstand des Federelements zu dem Flanschblech und/oder zu der Speichenfeder kann das als Tellerfeder ausgestaltete Federelement eine entsprechende Konizität und damit korrespondierende Federkraft aufweisen. Das als Tellerfeder ausgestaltete Federelement kann mit einem inneren Kraftrand an dem Flanschblech und mit einem äußeren Kraftrand an dem Außenring der Speichenfeder angreifen. Zudem kann das als Tellerfeder ausgestaltete Federelement leicht einen Zentrierbund ausbilden, mit dessen Hilfe das Federelement koaxial zu einer Drehachse, um welche die Speichenfeder und das Flanschblech drehen können, an der Speichenfeder und/oder an dem Flanschblech zentriert werden kann. Bei einer Zentrierung des Federelements an dem Flanschblech kann an dem Zentrierbund eine zusätzliche reibungsbehaftete Relativbewegung vorgesehen sein, welche die Dämpfungswirkung des Federelements an dem Flanschblech erhöht.
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Vorzugsweise ist das Federelement über ein Befestigungsmittel, insbesondere ein Stufenbolzen und/oder eine Abstandshülse, auf einen definierten Axialabstand zu dem Flanschblech mit dem Außenring der Speichenfeder befestigt. Das Federelement kann mit Hilfe des Befestigungsmittels drehfest mit dem Außenring der Speichenfeder befestigt sein. Durch den definierten Axialabstand kann die von dem Federelement aufgeprägte Federkraft, die insbesondere als Normalkraft die an dem Flanschblech angreifende Reibungskraft bestimmt, eingestellt werden. Die mit Hilfe des Federelements erreichbare Dämpfungswirkung kann dadurch an bestimmte Anforderungsprofile angepasst werden.
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Besonders bevorzugt weist das Flanschblech ein Durchgangsfenster auf, wobei das Befestigungsmittel durch das Durchgangsfenster zur Begrenzung eines maximalen Schwingwinkels des Außenrings der Speichenfeder hindurchragt. Bei einem unerwünschten Überschwingen des Außenrings würde der Außenring rechtzeitig vorher mittelbar über das Befestigungsmittel an dem Flanschblech anschlagen, wodurch eine weitere Relativdrehung auf einen zu großen Winkelbetrag in Umfangsrichtung blockiert wird. Eine Überbeanspruchung der federnden Speichen der Speichenfeder kann dadurch vermieden werden.
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Insbesondere ist das Flanschblech an einer ersten Axialseite mittelbar über das Federelement an der Speichenfeder und an einer von der ersten Axialseite weg weisenden zweiten Axialseite direkt an einer anderen Speichenfeder abgestützt. Die von dem Federelement aufgeprägte Federkraft kann dadurch für einen Reibkontakt an beiden Axialseiten des Flanschblechs genutzt werden. Dadurch ist es nicht erforderlich an beiden Axialseiten des Flanschblech jeweils ein Federelement vorzusehen, so dass ein Federelement und dafür ansonsten vorgesehene Bauraum eingespart werden kann.
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Vorzugsweise ist ein Gehäuse zur Abdeckung der Speichenfeder vorgesehen, wobei das Gehäuse eine nach radial innen weisende Reibfläche zum Reibkontakt mit der Tilgermasse des Außenrings unter Fliehkrafteinfluss aufweist. Insbesondere ist die Speichenfeder über die Befestigungsscheibe und/oder das Flanschblech drehfest mit dem Gehäuse verbunden, so dass die Tilgermasse nur bei einer Drehungleichförmigkeit infolge ihres Massenträgheitsmoments eine Relativdrehung zum Gehäuse ausführt. Vorzugsweise ist die Tilgermasse in radialer Richtung weicher als in Umfangsrichtung angebunden, so dass die Tilgermasse zum übrigen Außenring der Speichenfeder eine Relativbewegung in radialer Richtung, aber im Vergleich zu der radialen Relativbewegung eine deutlich geringere Relativbewegung, falls überhaupt, in Umfangsrichtung ausführen kann. Die Tilgermasse des Außenrings kann sich unter Fliehkrafteinfluß nach radial außen bewegen und schließlich an der Reibfläche des Gehäuses anschlagen. Bei einer weiteren Erhöhung der Drehzahl erhöht sich auch die Fliehkraft, wodurch sich die wirksame Reibungskraft an dem Gehäuse erhöht. Der Dämpfungseffekt ist dadurch drehzahlabhängig. Hierbei kann insbesondere bei einer niedrigen Drehzahl ein Dämpfungseffekt durch die an dem Gehäuse reibende Tilgermasse ausbleiben. Zusätzlich oder alternativ kann oberhalb einer Grenzdrehzahl der Fliehkrafteffekt so groß sein, dass die Tilgermasse an dem Gehäuse reibschlüssig festgehalten ist und keine Relativdrehung mehr ausführen kann. Die Schwingungsdämpfungswirkung des Schwingungsdämpfers kann dadurch oberhalb der Grenzdrehzahl automatisch reibschlüssig abgeschaltet sein, wodurch eine Überbelastung des Schwingungsdämpfers vermieden werden kann. Der relativbewegbare Außenring erreicht gleichzeitig mit Hilfe der an dem Gehäuse reibenden mitbewegten Tilgermasse eine Resonanzeffekte reduzierende bewusste Dämpfung, so dass ein kostengünstiger Schwingungsdämpfer mit einer hohen Lebensdauer ermöglicht ist. Die an dem Gehäuse reibende Tilgermasse stellt hierbei eine Ausführungsform dar, die auch ohne das an dem Flanschblech reibende Federelement die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe löst.
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Ein unabhängiger Aspekt der Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer zur Dämpfung von Drehschwingungen in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einer Speichenfeder zur Erzeugung eines der Drehschwingung entgegen gerichteten Rückstellmoments, wobei die Speichenfeder einen Außenring zur Ausbildung zumindest eines Teils einer Tilgermasse und eine Befestigungsscheibe zur Befestigung mit einer Drehschwingungen ausgesetzten Welle aufweist, wobei der Außenring über im Wesentlichen radial verlaufende federnde Speichen mit der Befestigungsscheibe verbunden ist, und einem Gehäuse zur Abdeckung der Speichenfeder, wobei das Gehäuse eine nach radial innen weisende Reibfläche zum Reibkontakt mit der Tilgermasse des Außenrings unter Fliehkrafteinfluss aufweist. Der Schwingungsdämpfer kann insbesondere wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein. Der relativbewegbare Außenring erreicht gleichzeitig mit Hilfe der an dem Gehäuse reibenden mitbewegten Tilgermasse eine Resonanzeffekte reduzierende bewusste Dämpfung, so dass ein kostengünstiger Schwingungsdämpfer mit einer hohen Lebensdauer ermöglicht ist. Die nachfolgend beschriebenen Merkmale können alle vorstehend beschrieben Ausführungsformen des Schwingungsdämpfers weiterbilden.
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Besonders bevorzugt ist ein flüssigkeitsdichtes Gehäuse zur Aufnahme der Speichenfeder vorgesehen, wobei in dem Gehäuse ein viskoses Medium, insbesondere Öl und/oder Fett, vorgesehen ist, wobei der Außenring der Speichenfeder zur Verdrängung des viskosen Mediums ausgestaltet ist. Wenn bei einer Drehzahlschwankung der Außenring der Speichenfeder eine Relativdrehung zur Befestigungsscheibe und zu dem Gehäuse ausführt, kann das viskose Medium von dem Außenring der Speichenfeder auf das Gehäuse zu gedrückt werden, so dass das viskose Medium von der Druckseite des Außenrings weg ausweichen muss. Das viskose Medium kann hierbei insbesondere an die Saugseite des Außenrings gefördert werden, so dass der Außenring der Speichenfeder bei einer Drehungleichförmigkeit eine Pumpleistung ausführen muss. Dies resultiert in einer viskosen Reibung und einer Energiedissipation, indem bei der Relativbewegung des Außenrings relativ zum Gehäuse Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt wird. Der relativbewegbare Außenring erreicht durch das bei einer Relativbewegung zum Gehäuse verdrängte viskose Medium eine Resonanzeffekte reduzierende bewusste Dämpfung, so dass ein kostengünstiger Schwingungsdämpfer mit einer hohen Lebensdauer ermöglicht ist. Das mit Hilfe der Relativbewegung des Außenrings verdrängte viskose Medium stellt hierbei eine Ausführungsform dar, die auch ohne das an dem Flanschblech reibende Federelement und/oder ohne die an dem Gehäuse fliehkraftbedingt reibende Tilgermasse die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe löst.
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Ein unabhängiger Aspekt der Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer zur Dämpfung von Drehschwingungen in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einer Speichenfeder zur Erzeugung eines der Drehschwingung entgegen gerichteten Rückstellmoments, wobei die Speichenfeder einen Außenring zur Ausbildung zumindest eines Teils einer Tilgermasse und eine Befestigungsscheibe zur Befestigung mit einer Drehschwingungen ausgesetzten Welle aufweist, wobei der Außenring über im Wesentlichen radial verlaufende federnde Speichen mit der Befestigungsscheibe verbunden ist, und einem flüssigkeitsdichten Gehäuse zur Aufnahme der Speichenfeder, wobei in dem Gehäuse ein viskoses Medium, insbesondere Öl und/oder Fett, vorgesehen ist, wobei der Außenring der Speichenfeder zur Verdrängung des viskosen Mediums ausgestaltet ist. Der Schwingungsdämpfer kann insbesondere wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein. Der relativbewegbare Außenring erreicht durch das bei einer Relativbewegung zum Gehäuse verdrängte viskose Medium eine Resonanzeffekte reduzierende bewusste Dämpfung, so dass ein kostengünstiger Schwingungsdämpfer mit einer hohen Lebensdauer ermöglicht ist. Die nachfolgend beschriebenen Merkmale können alle vorstehend beschrieben Ausführungsformen des Schwingungsdämpfers weiterbilden.
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Insbesondere weist das Gehäuse zur Ausbildung von Aufnahmekammern für das viskose Medium eine Innenverzahnung auf, wobei der Außenring zum teilweisen Eingreifen in die jeweilige Aufnahmekammer eine Außenverzahnung aufweist, wobei insbesondere ein Kammerspalt zwischen einem Zahnkopf der Innenverzahnung und einem Zahngrund der Außenverzahnung größer als ein Verbindungsspalt zwischen einem Zahnkopf der Außenverzahnung und einem Zahngrund der Innenverzahnung ist. Hierbei kann der jeweilige Zahn der Innenverzahnung keiner als die zwischen den Zähnen der Innenverzahnung des Gehäuses ausgebildeten Aufnahmekammer sein, so dass in der Aufnahmekammer nicht nur der Zahn der Außenverzahnung sondern auch ein signifikantes Volumen des viskosen Mediums aufgenommen sein kann. Das viskose Medium kann bei einer Relativdrehung des Außenrings der Speichenfeder zum Gehäuse, welche zu einer Relativdrehung der Außenverzahnung des Außenrings zur Innenverzahnung des Gehäuses führt, umgepumpt werden. Hierbei kann insbesondere das viskose Medium innerhalb der Aufnahmekammer von der Druckseite des Zahns der Innenverzahnung über den Kammerspalt zur Saugseite dieses Zahns gefördert werden. Zusätzlich oder alternativ kann zumindest ein Teil des Volumens des viskosen Mediums über den Verbindungsspalt zur Saugseite eines Zahns der Innenverzahnung in einem in Umfangsrichtung entlang der Pumprichtung nachfolgende Aufnahmekammer gefördert werden. Der Verbindungsspalt kann hierbei insbesondere als eine Art Überdruckventil wirken. Alternativ kann der Verbindungsspalt größer als der Kammerspalt ausgestaltet sein, so dass das viskose Medium bei einer Drehungleichförmigkeit zwischen den benachbarten Aufnahmekammern hin- und her gepumpt werden kann. In diesem Fall würde der Kammerspalt als eine Art Überdruckventil wirken. Insbesondere kann durch die Fliehkraft und die Spaltgeometrie sichergestellt sein, dass im Wesentlichen möglichst keine Kavitation entsteht. Dadurch können Lufteinschlüsse vermieden werden und der für die Dämpfungswirkung gewünschte Druck erreicht werden. Die Zahngeometrie der Innenverzahnung und/oder der Außenverzahnung, insbesondere bezüglich der Zahnhöhe und/oder der Zahnbreite, kann an eine gewünschte Dämpfungswirkung angepasst sein. Insbesondere kann die Anpassung Zahngeometrie auf einen möglichst hohen Volumenstrom des viskosen Mediums hin optimiert sein, so dass besonders hohe Drücke und somit eine höhere Dämpfung erreicht werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
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1: eine schematische perspektivische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines Schwingungsdämpfers,
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2: eine schematische perspektivische Ansicht eines Teils des Schwingungsdämpfers aus 1,
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3: eine schematische Draufsicht eines Details eines zu dem Schwingungsdämpfer aus 2 leicht abgewandelten Schwingungsdämpfers,
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4: eine schematische Draufsicht einer zweiten Ausführungsform eines Schwingungsdämpfers,
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5: eine schematische Draufsicht einer dritten Ausführungsform eines Schwingungsdämpfers und
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6: eine schematische Draufsicht eines Details des Schwingungsdämpfers aus 5.
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Der in 1 dargestellte Schwingungsdämpfer 10 weist ein insbesondere flüssigkeitsdichtes zweiteiliges Gehäuse 12 auf, das beispielsweise mittelbar oder unmittelbar mit einer Drehungleichförmigkeiten ausgesetzten Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors gekoppelt sein kann. In dem Gehäuse 12 sind aus mehreren Speichenfedern 14 zusammengesetzte Federpakete 16 vorgesehen. Die jeweilige Speichenfeder 14 weist eine mit dem Gehäuse 12 drehfest befestigbare Befestigungsscheibe 18 auf, von der aus mehrere Speichen 20 nach radial außen abstehen, die mit einem Außenring 22 einstückig verbunden sind. Bei einer Drehungleichförmigkeit der Antriebswelle, mit der die Befestigungsscheibe 18 gekoppelt sein kann, kann der Außenring 22 infolge seiner Massenträgheit gegen eine Federwirkung der Speichen 20 eine Relativbewegung in Umfangsrichtung ausführen und dadurch ein der Drehungleichförmigkeit entgegen gerichtetes Rückstellmoment einleiten, wodurch die Drehungleichförmigkeit gedämpft und/oder getilgt werden kann.
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In axialer Richtung zwischen den Federpaketen 16 ist ein rotationssteifes Flanschblech 24 vorgesehen. Die Federpakete 16 sind über ein Befestigungsmittel 26 miteinander verbunden, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel das Befestigungsmittel 26 als Stufenbolzen ausgestaltet ist. Der Stufenbolzen kann insbesondere als Nietverbindung ausgestaltet sein. Mit dem einen Federpaket 16 ist, insbesondere mit Hilfe des Befestigungsmittels 26, ein als Tellerfeder ausgestaltetes Federelement 28 auf einen definierten Abstand zum Flanschblech 24 befestigt, das mit einer Federkraft gegen eine Reibfläche 30 des Flanschblechs 24 drückt und dadurch eine reibungsbehaftete Dämpfungswirkung erzielt. An der gegenüberliegenden Axialseite kontaktiert das Flanschblech 24 das andere Federpaket 16, wodurch eine weitere Reibpaarung für die reibungsbehaftete Dämpfungswirkung erzeugt wird, die mit Hilfe der Federkraft des Federelements 28 bereitgestellt wird. Zwischen der Befestigungsscheibe 18 und dem Flanschblech 24 kann in dem axialen Bereich des Federelements 28 ein Distanzblech 32 vorgesehen sein.
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In dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel des Schwingungsdämpfers 10 weisen die Befestigungsmittel 26 im Vergleich zu dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel des Schwingungsdämpfers 10 jeweils eine Distanzhülse auf. Wie insbesondere in 3 zu sehen ist, kann das Befestigungsmittel 26 durch ein Durchgangsfenster 32 des Flanschblechs 24 hindurch geführt sein, so dass bei einer zu starken Relativbewegung des Außenrings 22 zur Befestigungsscheibe 18 und zu dem mit der Drehzahl der Befestigungsscheibe 18 drehenden Flanschblech 24 das Befestigungsmittel 26 an dem Rand des Durchgangsfensters 32 anschlagen kann. Eine Überbelastung der Speichen 20 kann dadurch vermieden werden.
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Bei der in 4 dargestellten Ausführungsform des Schwingungsdämpfers 10 weist der Außenring 22 Tilgermassen 34 auf, die nur an einer tangentialen Seite angebunden sind und deswegen unter Fliehkrafteinfluss nach radial außen wandern können. Die Tilgermassen 34 können dadurch ab einer bestimmten Nenndrehzahl an dem Gehäuse 12 anschlagen und bei einer durch eine Drehungleichförmigkeit verursachten Relativbewegung an dem Gehäuse 12 reiben, wodurch eine drehzahlabhängige reibungsbehaftete Dämpfungswirkung erzielt werden kann. Falls eine drehzahlabhängige reibungsbehaftete Dämpfungswirkung nicht gewünscht sein sollte, können die in Umfangsrichtung aufeinander zu weisenden Tilgermassen 34 miteinander verbunden sein.
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Bei der in 5 dargestellten Ausführungsform des Schwingungsdämpfers 10 weist das Gehäuse 12 eine Innenverzahnung auf, in die eine Außenverzahnung des Außenrings 22 der Speichenfeder 14 mit deutlichen Spiel eingreifen kann. In dem Zwischenraum zwischen der Innenverzahnung des Gehäuses 12 und der Außenverzahnung des Außenrings 22 kann ein viskoses Medium, beispielsweise Öl oder Fett, vorgesehen sein. Zwischen den Zähnen der Innenverzahnung des Gehäuses 12 ist jeweils eine Aufnahmekammer 36 ausgebildet. Innerhalb der Aufnahmekammer 36 ist zwischen einem Zahn der Außenverzahnung des Außenrings 22 und einem Zahngrund der Innenverzahnung des Gehäuses 12 ein Kammerspalt 38 ausgebildet, der einen größeren Strömungsquerschnitt für das viskose Medium bereitstellt als ein zwischen einem Zahngrund der Außenverzahnung des Außenrings 22 und einem Zahn der Innenverzahnung des Gehäuses 12 ausgebildeten Verbindungsspalt 40. Dadurch kann das viskose Medium bei einer Relativbewegung des Außenrings 22 zum Gehäuse 12 zu einem deutlich überwiegenden Teil innerhalb der jeweiligen Aufnahmekammer 36 von der Druckseite des Zahns der Außenverzahnung des Außenrings 22 zu der Saugseite des selben Zahns der Außenverzahnung des Außenrings 22 umgepumpt werden, um durch viskose Reibung eine Dämpfungswirkung zu erreichen.
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Die vorstehend beschriebenen Varianten zur Erzeugung einer Dämpfungswirkung können jeweils oder auch alle zusammen miteinander in einem gemeinsamen Schwingungsdämpfer kombiniert sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schwingungsdämpfer
- 12
- Gehäuse
- 14
- Speichenfeder
- 16
- Federpaket
- 18
- Befestigungsscheibe
- 20
- Speiche
- 22
- Außenring
- 24
- Flanschblech
- 26
- Befestigungsmittel
- 28
- Federelement
- 30
- Reibfläche
- 32
- Durchgangsfenster
- 34
- Tilgermasse
- 36
- Aufnahmekammer
- 38
- Kammerspalt
- 40
- Verbindungsspalt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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