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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur digitalen Verwaltung von Eigentumsrechten an einem Fahrzeug, eine Autorisierungseinrichtung sowie ein Kommunikationssystem zur digitalen Verwaltung von Eigentumsrechten an einem Fahrzeug mit einer solchen Autorisierungseinrichtung.
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Nutzungsrechte an einem modernen Fahrzeug, wie einem PKW oder einem Nutzfahrzeug, werden in Zukunft vermehrt über digitale Strukturen verwaltet werden können. Beispielsweise beschreibt
DE 10 2010 029 929 A1 ein Verfahren, bei welchem Personen über ein mobiles Gerät, zum Beispiel einem mobilen Computer, einem Mobiltelefon, einem Smartphone oder einem PDA, Zugriffsberechtigungen an Funktionen eines Fahrzeugs bei einem Backend eines Fahrzeugherstellers anfordern können und dieser, im Falle einer vorliegenden Autorisierung, die angeforderte Zugriffsberechtigung an das mobile Gerät übermittelt.
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Darüber hinaus wird sich die Digitalisierung moderner Fahrzeuge zunutze gemacht, um die Funktionalität bekannter Fahrzeugkomponenten zu erweitern.
DE 10 2010 012 565 A1 beschreibt einen Fahrzeugschlüssel, mittels welchem spezifische Daten von einem Backend empfangen werden können, wenn ein bestimmtes Ereignis festgestellt wird. Dies kann beispielsweise die Bereitstellung eines Parktickets beim Einfahren in ein Parkhaus sein.
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Trotz der stetig wachsenden Einbindung digitaler Kommunikationssysteme in Fahrzeuge, erfolgt der Nachweis an dem Eigentum an Fahrzeugen mit einem amtlichen Schriftstück, zum Beispiel dem Fahrzeugschein beziehungsweise dem Fahrzeugbrief.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, den Eigentumswechsel an einem Fahrzeug digital zu verwalten und somit zu vereinfachen und zu beschleunigen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, eine Autorisierungseinrichtung gemäß Anspruch 7 beziehungsweise ein Kommunikationssystem gemäß Anspruch 9.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte: Bereitstellen einer portablen Autorisierungseinrichtung, welche einem Fahrzeug zugeordnet ist und als Eigentumsnachweis für das Fahrzeug dient, Bereitstellen einer Datenbank auf einem Zentralrechner, welcher die Eigentumsrechte an dem Fahrzeug verwaltet, Bereitstellen einer Kommunikationseinrichtung, welche mit der portablen Autorisierungseinrichtung signalleitend verbindbar ist, Herstellen einer signalleitenden Verbindung zwischen der portablen Autorisierungseinrichtung und der Kommunikationseinrichtung, Senden von entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs von der Kommunikationseinrichtung an den Zentralrechner und Speichern der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs in der Datenbank.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass die portable Autorisierungseinrichtung als digitaler Fahrzeugbrief beziehungsweise digitaler Fahrzeugschein verwendet werden kann, sodass durch den Besitz der portablen Autorisierungseinrichtung Eigentumsrechte an einem Fahrzeug nachgewiesen werden können. Darüber hinaus führt das erfindungsgemäße Verfahren zur Digitalisierung des Eigentümerwechselprozesses. Die Kommunikationseinrichtung, welche mit der portablen Autorisierungseinrichtung signalleitend verbindbar ist, kann beispielsweise ein fahrzeugexternes Gerät, wie ein Personal Computer, ein Smartphone oder ein Tablet, oder als Bestandteil des Fahrzeugs ausgebildet sein. Die portable Autorisierungseinrichtung kann beispielsweise als Chipkarte ausgebildet oder Bestandteil eines Fahrzeugschlüssels sein. Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete portable Autorisierungseinrichtung umfasst vorzugsweise einen Speicher und eine Kommunikationseinheit, welche mit einer Recheneinheit verbunden sind. Die signalleitende Verbindung zwischen der portablen Autorisierungseinrichtung und der Kommunikationseinrichtung kann somit beispielsweise über NFC (Near-Field-Communication), Bluetooth, WLAN, oder Mobilfunk erfolgen. Die portable Autorisierungseinrichtung kann über ein kryptographisches Protokoll seine Existenz gegenüber der Kommunikationseinrichtung authentisch nachweisen. Vorzugsweise erfolgt eine beidseitige Authentisierung über eine kryptographische Absicherung, insbesondere über TLS und/oder auf Basis einer kryptographischen Public-Key-Infrastruktur. Alternativ oder zusätzlich kann die Autorisierungseinrichtung mit einem Zugriffsschutz versehen werden. Der Zugriffsschutz erlaubt den Zugriff auf die Autorisierungseinrichtung beispielsweise nur nachdem spezifisches Wissen nachgewiesen wurde, insbesondere durch Eingabe eines PIN-Codes oder eines Passworts an der Kommunikationseinrichtung. Alternativ oder zusätzlich kann eine Geste oder der Nachweis eines biometrischen Merkmals, beispielsweise durch einen Fingerabdruck oder einen Iris-Scan, notwendig sein. Der Zentralrechner ist beispielsweise ein Backend eines Fahrzeugherstellers oder eines Dienstanbieters, welcher dazu eingerichtet ist, die Eigentumsrechte an einer Vielzahl von Fahrzeugen zu verwalten und hierzu eine oder mehreren Datenbanken umfasst. Das Senden der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs von der Kommunikationseinrichtung an den Zentralrechner kann beispielsweise über eine Internetverbindung oder über Mobilfunk erfolgen. Das Senden der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs von der Kommunikationseinrichtung an den Zentralrechner kann auch asynchron erfolgen, beispielsweise wenn das Fahrzeug an einem Ort übernommen wird, an welchem keine Kommunikation mit dem Zentralrechner möglich ist. In diesem Fall erfolgt das Senden der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs an den Zentralrechner erst zu einem späteren Zeitpunkt, nachdem eine Kommunikation mit dem Zentralrechner wieder möglich ist. Somit ist gewährleistet, dass die Übernahme des Fahrzeugs auch an Orten möglich ist, an welchen keine Kommunikation mit dem Zentralrechner möglich ist. Erfolgt die Übernahme des Fahrzeugs nicht direkt am Fahrzeug, sondern beispielsweise über einen Personal Computer oder ein Tablet, und das Fahrzeug hat keine Funkverbindung zu dem Zentralrechner, dann kann der neue Eigentümer informiert werden, dass die Änderung erst später in das Fahrzeug übertragen werden kann. Zusätzlich kann diesem mitgeteilt werden, dass er sein Nutzungsrecht auf einem anderen Weg zum Fahrzeug bringen muss, beispielsweise über die Autorisierungseinrichtung, ein Smartphone oder einen USB-Stick, damit er das Fahrzeug nutzen kann. Alternativ kann der Eigentümer informiert werden, wenn das Fahrzeug dann später online ist und der Eigentümerwechsel in das Fahrzeug übertragen wurde. Die entitätsbezogenen Informationen können spezifische Daten einer Person, eines Unternehmens oder einer anderen Organisation sein und beispielsweise den Vornamen, den Namen, die Firma, das Geburtsdatum, den Firmensitz, die Straße, die Hausnummer, die Postleitzahl, den Standort oder eine Benutzerkennung umfassen. Im Falle der Benutzerkennung sind weitere entitätsbezogene Informationen in dem zu dem Benutzerkennung zugehörigem Benutzerkonto hinterlegt. Das Fahrzeug wird somit an das Benutzerkonto gebunden. Alternativ ist es weiter möglich, entitätsbezogene Informationen aus einem digitalen oder elektronischen amtlichen Dokument wie zum Beispiel einem Personalausweis zu beziehen. Dies kann gegebenenfalls im Rahmen einer gesetzlichen Regelung geschehen.
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Die entitätsbezogenen Informationen zu dem bisherigen Eigentümer des Fahrzeugs können nach Empfang der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer aus der Datenbank gelöscht werden. Ob die Löschung erfolgt, kann beispielsweise von dem Betreiber des Zentralrechners oder von dem neuen Eigentümer entschieden werden. Die Löschung der entitätsbezogenen Informationen zu dem bisherigen Eigentümer des Fahrzeugs aus der Datenbank hat den Vorteil, dass Ressourcen in der Datenbank gespart werden.
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Nach dem Herstellen einer signalleitenden Verbindung zwischen der portablen Autorisierungseinrichtung und einer Kommunikationseinrichtung können die entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs angefordert werden. Die Anforderung der entitätsbezogenen Informationen erfolgt vorzugsweise über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle der Kommunikationseinrichtung. Beispielsweise umfasst die Kommunikationseinrichtung hierzu eine Anzeige zur visuellen Darstellung von Informationen, wie einen LCD, TFT oder LED Bildschirm und/oder einen Touchscreen. Alternativ oder zusätzlich kann die Kommunikationseinrichtung hierzu eine Einrichtung zur Tonwiedergabe, wie einen Lautsprecher, aufweisen.
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Die entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs können der Kommunikationseinrichtung bereitgestellt werden. Die Bereitstellung der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs erfolgt vorzugsweise ebenfalls über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle der Kommunikationseinrichtung. Hierzu verfügt die Kommunikationseinrichtung beispielsweise über drucksensitive Eingabeelemente, wie eine Tastatur oder ein Touchscreen.
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Alternativ oder zusätzlich können die entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs auch von einem weiteren externen Kommunikationsgerät an die mit der portablen Autorisierungseinrichtung signalleitend verbundene Kommunikationseinrichtung versendet werden.
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Nach der Bereitstellung der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs können diese nicht nur von der Kommunikationseinrichtung an den Zentralrechner zum Speichern in der Datenbank sondern auch an die portable Autorisierungseinrichtung gesendet werden. Durch das Speichern der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs auf dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung wird der neue Fahrzeugeigentümer, genau wie bei einem herkömmlichen Fahrzeugbrief beziehungsweise Fahrzeugschein, ebenfalls in einem Objekt vermerkt, welches sich im Besitz des Fahrzeugeigentümers befindet. Dies erlaubt es dem Fahrzeugeigentümer unabhängig von dem Datenbankeintrag auf dem Zentralrechner die Eigentümereigenschaft an dem Fahrzeug nachzuweisen.
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Nach dem Eintragen der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs in die Datenbank können außerdem Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs angefordert werden. Vorzugsweise erfolgt die Anforderung von Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle der Kommunikationseinrichtung. Beispielsweise umfasst die Kommunikationseinrichtung hierzu eine Anzeige zur visuellen Darstellung von Informationen, wie einen LCD, TFT oder LED Bildschirm und/oder einen Touchscreen. Alternativ oder zusätzlich kann die Kommunikationseinrichtung hierzu eine Einrichtung zur Tonwiedergabe, wie einen Lautsprecher, aufweisen. Durch die Zuweisung von Nutzungsberechtigungen können ausgewählten Entitäten, beispielsweise einzelnen Personen oder einer Personengruppe, bestimmte Nutzungsrechte eingeräumt werden. Nutzungsrechte können beispielsweise den Zugriff auf die Verriegelungsfunktion, die Fahrfunktion oder Nutzungsrechte an dem Entertainmentsystem umfassen. Die Entitäten, denen eine Nutzungsberechtigung für ausgewählte oder für sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs zugewiesen wird, können daraufhin von den zugewiesenen Fahrzeugfunktionen Gebrauch machen, nachdem sie in geeigneter Weise Ihre Identität nachgewiesen haben.
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Die Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können bereitgestellt werden, vorzugsweise durch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle der Kommunikationseinrichtung. Hierzu verfügt die Kommunikationseinrichtung beispielsweise über drucksensitive Eingabeelemente, wie eine Tastatur oder einen Touchscreen.
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Alternativ oder zusätzlich können die Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs auch von einem weiteren externen Kommunikationsgerät an die mit der portablen Autorisierungseinrichtung signalleitend verbundenen Kommunikationseinrichtung versendet werden. Auf diese Weise wird die Flexibilität der Bedienung weiter erhöht.
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Die bereitgestellten Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können von der Kommunikationseinrichtung an den Zentralrechner gesendet werden. Die bereitgestellten Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können daraufhin in der Datenbank gespeichert werden.
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Nach der Bereitstellung der Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können diese von der Kommunikationseinrichtung nicht nur an den Zentralrechner sondern auch an die portable Autorisierungseinrichtung gesendet werden. Die Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können somit optional auch in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung gespeichert werden.
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Nach der Bereitstellung der Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können diese von der Kommunikationseinrichtung nicht nur an den Zentralrechner sondern auch an das Fahrzeug gesendet werden. Die Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können somit optional auch in dem Fahrzeug gespeichert werden. Die Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen können auch von dem Zentralrechner, der Autorisierungseinrichtung oder durch direkte Freischaltung im Fahrzeug dem Fahrzeug mitgeteilt werden.
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Einzelne oder sämtliche der existierenden Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können aus der Datenbank gelöscht werden. Ob die Löschung erfolgt, kann beispielsweise von dem Betreiber des Zentralrechners oder von dem neuen Eigentümer entschieden werden. Vorzugsweise wird außerdem dem Fahrzeug mitgeteilt, dass einzelne oder sämtliche der existierenden Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs nicht mehr existieren, sodass diese auch vom Fahrzeug gelöscht werden.
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Nach dem Herstellen einer signalleitenden Verbindung zwischen der portablen Autorisierungseinrichtung und der Kommunikationseinrichtung kann mit einem Onlinedienst kommuniziert werden. Vorzugsweise erfolgt die Kommunikation mit dem Onlinedienst durch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle der Kommunikationseinrichtung, insbesondere über eine Internetverbindung oder eine Mobilfunkverbindung. Beispielsweise kann somit ein Benutzerkonto des Onlinedienstes verwaltet werden. In dem Benutzerkonto können ebenfalls entitätsbezogene Daten und/oder Eigentumsrechte an einem oder mehreren Fahrzeugen hinterlegt sein. Alternativ oder zusätzlich können Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs über den Onlinedienst gekauft oder abgerufen werden. Nutzungsberechtigungen können beispielsweise den Zugriff auf die Verriegelungsfunktion, die Fahrfunktion oder Nutzungsrechte an dem Entertainmentsystem umfassen. Diese gekauften und/oder abgerufenen Nutzungsberechtigungen können dann auch in der Datenbank gespeichert werden. Außerdem können die gekauften und/oder abgerufenen Nutzungsberechtigungen von der Kommunikationseinrichtung an die portable Autorisierungseinrichtung gesendet werden, um die gekauften und/oder abgerufenen Nutzungsberechtigungen in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung zu speichern.
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Nach dem Herstellen einer signalleitenden Verbindung zwischen der portablen Autorisierungseinrichtung und der Kommunikationseinrichtung können außerdem technische Informationen zu dem Fahrzeug angefordert werden. Vorzugsweise erfolgt die Anforderung der technischen Informationen zu dem Fahrzeug über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle der Kommunikationseinrichtung. Beispielsweise umfasst die Kommunikationseinrichtung hierzu eine Anzeige zur visuellen Darstellung von Informationen, wie einen LCD, TFT oder LED Bildschirm und/oder einen Touchscreen. Alternativ oder zusätzlich kann die Kommunikationseinrichtung hierzu eine Einrichtung zur Tonwiedergabe, wie einen Lautsprecher, aufweisen. Die technischen Informationen zu dem Fahrzeug können beispielsweise das Kennzeichen, das Datum der Erstzulassung des Fahrzeugs, die Fahrzeugklasse, die Art des Aufbaus, die Fahrzeug-Identifizierungsnummer, die Marke, den Typ, Handelsbezeichnungen, die Hersteller-Kurzbezeichnung, die Bezeichnung der Fahrzeugklasse und des Aufbaus, die Schadstoffklasse, die Emissionsklasse, die Kraftstoffart oder Energiequelle, den Hubraum, die Anzahl der Achsen, die Anzahl der Antriebsachsen, die Leistung, die Höchstgeschwindigkeit, die Länge, die Breite, die Höhe, die Masse, den Rauminhalt des Tanks, die Stützlast, das Leistungsgewicht, die Achslasten, Geräuschangaben, die zulässige Anhängelast, die Anzahl der Sitz- und/oder Stehplätz, die Bereifung, die Farbe und/oder das Datum der Zulassung umfassen.
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Die technischen Informationen zu dem Fahrzeug können der Kommunikationseinrichtung bereitgestellt werden. Die Bereitstellung der technischen Informationen zu dem Fahrzeug erfolgt vorzugsweise durch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle der Kommunikationseinrichtung. Hierzu verfügt die Kommunikationseinrichtung beispielsweise über drucksensitive Eingabeelemente, wie eine Tastatur oder einen Touchscreen. Mittels drucksensitiven Eingabeelementen können die technischen Informationen zu dem Fahrzeug schnell und ohne zusätzliche Geräte durch manuelle Eingabe der Kommunikationseinrichtung bereitgestellt werden.
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Alternativ oder zusätzlich können die technischen Informationen zu dem Fahrzeug auch von einem weiteren externen Kommunikationsgerät an die mit der portablen Autorisierungseinrichtung signalleitend verbundene Kommunikationseinrichtung versendet werden. Dies kann insbesondere bei größeren Informationsmengen den notwendigen Zeitaufwand erheblich reduzieren, da die Bereitstellung der technischen Informationen zu dem Fahrzeug durch die Kommunikation eines Datenpakets erfolgen kann.
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Die bereitgestellten technischen Informationen zu dem Fahrzeug können von der Kommunikationseinrichtung an den Zentralrechner gesendet werden. Die technischen Informationen zu dem Fahrzeug können somit in der Datenbank auf dem Zentralrechner gespeichert werden.
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Die bereitgestellten technischen Informationen zu dem Fahrzeug können von der Kommunikationseinrichtung nicht nur an den Zentralrechner sondern auch an die portable Autorisierungseinrichtung gesendet werden. Die technischen Informationen zu dem Fahrzeug können somit auch in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung gespeichert werden.
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Die technischen Informationen zu dem Fahrzeug in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung können kryptographisch signiert werden. Vorzugsweise erfolgt das kryptographische Signieren derart verschachtelt, dass eine neue kryptographische Signatur stets über die bereits auf der portablen Autorisierungseinrichtung gespeicherten Informationen und deren eine oder deren mehreren Signaturen gebildet wird. Beispielsweise erstellt der Fahrzeughersteller nach Produktion eines Fahrzeuges die Hersteller-Bezeichnung, welche direkt von Fahrzeughersteller kryptographisch signiert in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung gespeichert wird. Diese signierte Information kann anschließend von einer für den Straßenverkehr verantwortlichen Behörde geprüft und erneut kryptographisch signiert werden. Dabei wird die kryptographische Signatur über die vom Fahrzeughersteller eingefügte Hersteller-Bezeichnung und dessen Signatur gebildet, sodass die Signaturen ineinander geschachtelt werden. Bei technischen Änderungen am Fahrzeug kann dann an dieses Datenpaket die Information der vorgenommenen Änderungen angehängt und von der verantwortlichen Stelle, z.B. einer technischen Prüforganisation erneut signiert werden. Ein weiterer Vorteil dieser geschachtelten Signaturen ist, dass für nachträgliche Signaturen immer ein aktueller kryptographischer Signaturalgorithmus verwendet werden kann. Somit werden auch die älteren Informationen, die aufgrund Ihres Eintragungsdatums mit schlechteren Algorithmen signiert wurden, durch das neue Signaturverfahren geschützt.
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Die erfindungsgemäße Autorisierungseinrichtung umfasst einen Speicher und eine Kommunikationseinheit zur drahtlosen Kommunikation. Erfindungsgemäß ist die Autorisierungseinrichtung einem Fahrzeug zugeordnet und dazu eingerichtet, als Eigentumsnachweis für das Fahrzeug zu dienen. Vorzugsweise ist auf dem Speicher der Autorisierungseinrichtung ein kryptographisches asymmetrisches Schlüsselpaar hinterlegt. Der öffentliche Schlüssel dieses Schlüsselpaares ist in diesem Fall sowohl der Kommunikationseinrichtung als auch dem Zentralrechner bekannt, und kann somit zur Authentisierung der Autorisierungseinrichtung gegenüber der Kommunikationseinrichtung und dem Zentralrechner genutzt werden. Die Autorisierungseinrichtung ist vorzugsweise portabel ausgebildet, wobei die Kommunikationseinheit der Autorisierungseinrichtung vorzugsweise eine oder mehrere Schnittstellen zur Kommunikation zum Beispiel über NFC, Bluetooth, WLAN und/oder Mobilfunk aufweist. Vorzugsweise weist die Autorisierungseinrichtung eine Recheneinheit auf, welche signalleitend mit der Kommunikationseinheit und dem Speicher der Autorisierungseinrichtung verbunden ist, sodass die Recheneinheit Berechnungen und die Ansteuerung der Kommunikationseinheit und des Speichers ausführen kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Autorisierungseinrichtung ist diese zur Verwendung in einem Verfahren zur digitalen Verwaltung von Eigentumsrechten nach einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele eingerichtet.
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Die Autorisierungseinrichtung kann als Chipkarte ausgebildet sein. Als Chipkarte kann die Autorisierungseinrichtung insbesondere als Kredit- oder PKI-Karte ausgebildet sein und/oder dem ISO/IEC 7810 Standard entsprechen. Diese Form ist in ihren Ausmaßen standardisiert und bietet zusätzlich die Möglichkeit Texte auf der Oberfläche vorzusehen. Die Kommunikationseinheit, der Speicher und die Recheneinheit können in diesem Fall an den standardisierten Stellen platziert werden.
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Alternativ kann die Autorisierungseinrichtung Bestandteil eines Schlüssels, insbesondere eines Funkschlüssels des Fahrzeugs sein. Somit können neben der Funktion der Autorisierungseinrichtung auch alle Funktionen eines klassischen Fahrzeugschlüssels, wie beispielsweise Öffnen und Schließen des Fahrzeugs oder Aktivieren der Zündung in einem physischen Objekt umgesetzt werden.
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Das erfindungsgemäße Kommunikationssystem zur digitalen Verwaltung von Eigentumsrechten an einem Fahrzeug umfasst eine portable Autorisierungseinrichtung, einen Zentralrechner und eine Kommunikationseinrichtung. Die portable Autorisierungseinrichtung ist gemäß einem der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele ausgebildet. Der Zentralrechner weist eine Datenbank auf. Die Datenbank verwaltet die Eigentumsrechte an dem Fahrzeug. Die Kommunikationseinrichtung ist signalleitend mit der portablen Autorisierungseinrichtung verbindbar und ist dazu eingerichtet, entitätsbezogene Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs an den Zentralrechner zu senden. Der Zentralrechner ist dazu eingerichtet, die entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs in der Datenbank zu speichern, nachdem eine signalleitende Verbindung zwischen der portablen Autorisierungseinrichtung und der Kommunikationseinrichtung hergestellt worden ist. Der Zentralrechner ist beispielsweise ein Backend eines Fahrzeugherstellers, welcher dazu eingerichtet ist die Eigentumsrechte an einer Vielzahl von Fahrzeugen zu verwalten und hierzu eine oder mehrere Datenbanken umfasst. Die Kommunikationseinrichtung weist vorzugsweise eine oder mehrere Schnittstellen zur Kommunikation zum Beispiel über NFC, Bluetooth, WLAN und/oder Mobilfunk auf. Die entitätsbezogenen Informationen können spezifische Daten einer Person, eines Unternehmens oder einer anderen Organisation sein und beispielsweise den Vornamen, den Namen, die Firma, das Geburtsdatum, den Firmensitz, die Straße, die Hausnummer, die Postleitzahl und den Standort umfassen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Kommunikationssystem zur Verwendung in einem Verfahren zur digitalen Verwaltung von Eigentumsrechten gemäß einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet.
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Das Kommunikationssystem kann mehrere Kommunikationseinrichtungen aufweisen, wobei eine Kommunikationseinrichtung vorzugsweise als Bestandteil des Fahrzeugs ausgebildet und ein oder mehrere Kommunikationseinrichtungen als fahrzeugexterne Geräte ausgebildet sind. Somit kann eine Anpassung der auf dem Zentralrechner und/oder auf der portablen Autorisierungseinrichtung gespeicherten Daten entweder direkt am Fahrzeug oder in einer externen Einrichtung erfolgen, beispielsweise vor Ort bei dem Fahrzeughersteller, bei einer für den Straßenverkehr verantwortlichen Behörde oder bei einer technischen Prüforganisation. Dies erlaubt eine sichere und flexible Implementierung.
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Die Kommunikationseinrichtung kann eine oder mehrere Mensch-Maschine-Schnittstellen zur Eingabe und/oder Wiedergabe von technischen Informationen und/oder entitätsbezogenen Informationen umfassen. Beispielsweise umfasst die Kommunikationseinrichtung eine Anzeige zur visuellen Darstellung von Informationen, wie einen LCD, TFT oder LED Bildschirm und/oder einen Touchscreen. Alternativ oder zusätzlich kann die Kommunikationseinrichtung eine Einrichtung zur Tonwiedergabe, wie einen Lautsprecher, aufweisen. Außerdem kann die Kommunikationseinrichtung drucksensitive Eingabeelemente, wie eine Tastatur oder einen Touchscreen aufweisen.
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Das Kommunikationssystem kann außerdem einen Onlinedienst umfassen, welcher dazu eingerichtet ist, mit der Kommunikationseinrichtung zu kommunizieren. Die Kommunikation erfolgt vorzugsweise über eine Internetverbindung oder eine Mobilfunkverbindung. Der Onlinedient ist dazu eingerichtet, dass mittels der Kommunikation ein Benutzerkonto verwaltet und/oder Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs gekauft oder abgerufen werden können. In dem Benutzerkonto können ebenfalls entitätsbezogene Daten und/oder Eigentumsrechte an einem oder mehreren Fahrzeugen hinterlegt sein. Nutzungsberechtigungen können beispielsweise den Zugriff auf die Verriegelungsfunktion, die Fahrfunktion oder Nutzungsrechte an dem Entertainmentsystem umfassen.
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Ferner kann die Kommunikationseinrichtung ein oder mehrere Kommunikationsmodule zur drahtlosen Kommunikation mit der Autorisierungseinrichtung, dem Zentralrechner und/oder dem Onlinedienst aufweisen. Vorzugsweise ist das eine oder sind die mehreren Kommunikationsmodule dazu eingerichtet über NFC, Bluetooth, WLAN oder Mobilfunk zu kommunizieren.
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Als Fahrzeuge im Sinne der Erfindung werden Landfahrzeuge, wie zum Beispiel LKWs, Busse, Motorräder, Schienenfahrzeuge sowie Luft- und Wasserfahrzeuge angesehen.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems;
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2 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems;
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3 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Datenbank auf dem Zentralrechner;
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4 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen verschachtelten Signaturstruktur in dem Speicher der Autorisierungseinrichtung; und
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5 ein Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur digitalen Verwaltung von Eigentumsrechten an einem Fahrzeug.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kommunikationssystem 11 zur digitalen Verwaltung von Eigentumsrechten an einem Fahrzeug 10. Das Kommunikationssystem 11 umfasst eine portable Autorisierungseinrichtung 12, einen Zentralrechner 20 und eine Kommunikationseinrichtung 18.
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Die Autorisierungseinrichtung 12 weist einen Speicher 14 und eine Kommunikationseinheit 16 auf. In dem Speicher 14 ist ein kryptographisches asymmetrisches Schlüsselpaar hinterlegt. Der öffentliche Schlüssel dieses Schlüsselpaares ist sowohl der Kommunikationseinrichtung 18 als auch dem Zentralrechner 20 bekannt und kann somit zur Authentisierung der Autorisierungseinrichtung 12 gegenüber der Kommunikationseinrichtung 18 und dem Zentralrechner 20 genutzt werden. Die Autorisierungseinrichtung 12 ist dem Fahrzeug 10 zugeordnet und dazu eingerichtet, als Eigentumsnachweis für das Fahrzeug 10 zu dienen.
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Die Autorisierungseinrichtung 12 ist hier als Bestandteil eines Funkschlüssels des Fahrzeugs 10 ausgebildet und kann somit neben der Verwendung als Eigentumsnachweis ebenfalls als herkömmlicher Fahrzeugschlüssel genutzt werden, beispielsweise zum Ver- und Entriegeln des Fahrzeugs 10 oder zur Betätigung der Zündung des Fahrzeugs 10.
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Der Zentralrechner 20 weist eine Datenbank 22 auf, welche die Eigentumsrechte an dem Fahrzeug 10 verwaltet. Der Zentralrechner 20 ist als Backend-System eines Fahrzeugherstellers ausgebildet, welches die Eigentumsrechte an einer Vielzahl von Fahrzeugen verwaltet.
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Die Kommunikationseinrichtung 18 ist als Bestandteil des Fahrzeugs 10 ausgebildet. Außerdem ist die Kommunikationseinrichtung 18 über ein erstes Kommunikationsmodul signalleitend mit der Kommunikationseinheit 16 der portablen Autorisierungseinrichtung 12 und über ein zweites Kommunikationsmodul mit dem Zentralrechner 20 verbunden. Das erste Kommunikationsmodul und das zweite Kommunikationsmodul sind zur drahtlosen Kommunikation ausgebildet. Die Kommunikation zwischen der Kommunikationseinrichtung 18 und dem Zentralrechner 20 erfolgt beispielsweise über eine Internetverbindung oder eine Mobilfunkverbindung. Die Kommunikationseinrichtung 18 weist mehrere Mensch-Maschine-Schnittstellen zur Eingabe und Wiedergabe von technischen Informationen zu dem Fahrzeug 10 und von entitätsbezogenen Informationen zu dem Eigentümer des Fahrzeugs 10 auf.
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Die Kommunikationseinrichtung 18 ist dazu eingerichtet, entitätsbezogene Informationen zu einem neuen Eigentümer des Fahrzeugs 10 an den Zentralrechner 20 zu senden, und der Zentralrechner 20 ist dazu eingerichtet, die entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs 10 in der Datenbank 22 zu speichern, nachdem eine signalleitende Verbindung zwischen der portablen Autorisierungseinrichtung 12 und der Kommunikationseinrichtung 18 hergestellt worden ist.
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Das in 2 dargestellte erfindungsgemäße Kommunikationssystem 11 unterscheidet sich von dem in 1 dargestellten Kommunikationssystem 11 dadurch, dass die Autorisierungseinrichtung 12 als Chipkarte ausgebildet und die Kommunikationseinrichtung 18 als fahrzeugexternes Gerät ausgebildet ist. Ein solches Kommunikationssystem 11 kann vorteilhaft für die Verwendung durch einen Fahrzeughersteller, eine für den Straßenverkehr verantwortliche Behörde oder eine technischen Prüforganisation eingerichtet werden. Es erlaubt die Verwaltung der Eigentumsrechte und gegebenenfalls Zugriffsrechte auf das Fahrzeug 10 von einer von dem Fahrzeug 10 entfernten Position aus.
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Die in 3 dargestellte Datenbank 22 auf dem Zentralrechner 20 beinhaltet mehrere entitätsbezogene Informationen 24a–24d zu dem Eigentümer eines Fahrzeugs, beispielsweise dem in 1 dargestellten Fahrzeug 10. Außerdem beinhaltet die die Datenbank 22 mehrere technische Informationen 26a–26d, 28a–28d zu dem Fahrzeug. Die technischen Informationen 26a–26d, 28a–28d zu dem Fahrzeug können alternativ oder zusätzlich auch in einer separaten Datenbank gespeichert werden. Dies kann insbesondere aus Datenschutzgründen vorteilhaft sein. Im Folgenden werden beispielhaft Informationen beschrieben.
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Die entitätsbezogene Information 24a ist der Vorname und der Nachname des Eigentümers des Fahrzeugs. Die entitätsbezogene Information 24b ist die Straße und die Hausnummer des Eigentümers des Fahrzeugs. Die entitätsbezogene Information 24c ist die Postleitzahl und der Wohnort des Eigentümers des Fahrzeugs. Die entitätsbezogene Information 24d ist das Geburtsdatum des Eigentümers des Fahrzeugs.
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Die technische Information 26a ist das Kennzeichen des Fahrzeugs. Die technische Information 26b ist das Datum der Erstzulassung des Fahrzeugs. Die technische Information 26c die Fahrzeugklasse des Fahrzeugs. Die technische Information 26d ist die Fahrzeug-Identifizierungsnummer des Fahrzeugs.
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Bei den technischen Informationen 28a–28d handelt es sich um Einträge zu technischen Änderungen an dem Fahrzeug. Die technische Information 28a betrifft die Nachrüstung einer Flüssiggasanlage in dem Fahrzeug. Die technische Information 28b betrifft den nachträglichen Anbau einer Anhängerkupplung an das Fahrzeug. Die technische Information 28c betrifft eine durchgeführte Spurverbreiterung an dem Fahrzeug. Die technische Information 28d betrifft die Nachrüstung einer Niveauregelanlage in dem Fahrzeug.
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4 zeigt eine verschachtelte Signaturstruktur in dem Speicher einer Autorisierungseinrichtung. Die technische Information 30 ist eine technische Beschreibung des zugehörigen Fahrzeugs, welche der Fahrzeughersteller nach Produktion des Fahrzeugs auf der Autorisierungseinrichtung gespeichert hat. Die technische Information 30 wurde von dem Fahrzeughersteller mit der Signatur 32 kryptographisch signiert. Diese signierte technische Information 34 wurde anschließend von einer für den Straßenverkehr verantwortlichen Behörde geprüft und mit der Signatur 36 kryptographisch signiert. Danach wurde das Fahrzeug technisch verändert. Die technische Information 40 betrifft die technische Änderung. Die bereits von dem Fahrzeughersteller und der für den Straßenverkehr verantwortlichen Behörde signierte technische Information 38 wurde nach Abnahme der technischen Änderung an dem Fahrzeug zusammen mit der zugehörigen technischen Information 40 mit der Signatur 42 kryptographisch signiert, sodass die signierte technische Information 44 vorliegt. Darüber hinaus ist die kryptographische Signierung mit weiteren Signaturen 46 möglich, sodass somit signierte technische Informationen 48 erzeugt werden können, für welche ein aktueller kryptographischer Signaturalgorithmus verwendet werden kann. Somit werden auch die älteren Informationen, die aufgrund Ihres Eintragungsdatums mit schlechteren Algorithmen signiert wurden, durch das neue Signaturverfahren geschützt.
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5 zeigt ein Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur digitalen Verwaltung von Eigentumsrechten an einem Fahrzeug. Zunächst werden die folgenden drei Schritte ausgeführt, um ein Kommunikationssystem zur digitalen Verwaltung von Eigentumsrechten an dem Fahrzeug bereitzustellen:
- 50) Bereitstellen einer portablen Autorisierungseinrichtung, beispielsweise in Form einer Chipkarte, wobei die portable Autorisierungseinrichtung dem Fahrzeug zugeordnet ist und als Eigentumsnachweis für das Fahrzeug dient;
- 52) Bereitstellen einer Datenbank auf einem Zentralrechner, beispielsweise auf einem Backend eines Fahrzeugherstellers, wobei die Datenbank die Eigentumsrechte an dem Fahrzeug verwaltet; und
- 54) Bereitstellen einer Kommunikationseinrichtung, beispielsweise einem Smartphone, wobei die Kommunikationseinrichtung mit der portablen Autorisierungseinrichtung signalleitend verbindbar ist.
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Nachdem das Kommunikationssystem bereitgestellt worden ist, kann nunmehr eine Überprüfung stattfinden, ob die portable Autorisierungseinrichtung dazu autorisiert ist, auf die Datenbank auf dem Zentralrechner zuzugreifen. Hierzu wird der folgende Schritt ausgeführt:
- 56) Herstellen einer signalleitenden Verbindung zwischen der portablen Autorisierungseinrichtung und der Kommunikationseinrichtung.
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Die Kommunikation zwischen der portablen Autorisierungseinrichtung und der Kommunikationseinrichtung erfolgt beispielsweise durch NFC. Die Kommunikationseinrichtung prüft, ob die portable Autorisierungseinrichtung über die notwenigen Rechte zum Zugriff auf die Datenbank verfügt. Ist dies der Fall, werden mit dem folgenden Schritt entitätsbezogene Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs angefragt, vorzugsweise durch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle, beispielsweise einen Touchscreen, der Kommunikationseinrichtung:
- 58) Anfordern der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs.
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Die angeforderten entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs können dann durch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle der Kommunikationseinrichtung mitgeteilt werden, hierzu wird folgender Verfahrensschritt ausgeführt:
- 60 Bereitstellen der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs für die Kommunikationseinrichtung.
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Die zur Verfügung gestellten entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs können daraufhin in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung und in der Datenbank des Zentralrechners gespeichert werden, hierzu werden die folgenden Schritte ausgeführt:
- 62) Senden der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs von der Kommunikationseinrichtung an die portable Autorisierungseinrichtung;
- 64) Speichern der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs in einem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung;
- 66) Senden von entitätsbezogenen Informationen zu einem neuen Eigentümer des Fahrzeugs von der Kommunikationseinrichtung an den Zentralrechner; und
- 68) Speichern der entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs in der Datenbank des Zentralrechners.
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Neben den entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs können von der Kommunikationseinrichtung auch Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs angefordert werden. Durch die Zuweisung von Nutzungsberechtigungen können ausgewählten Entitäten, beispielsweise einzelnen Personen oder einer Personengruppe, bestimmte Nutzungsrechte eingeräumt werden. Nutzungsrechte können beispielsweise den Zugriff auf die Verriegelungsfunktion, die Fahrfunktion oder Nutzungsrechte an dem Entertainmentsystem umfassen. Hierzu wird folgender Schritt ausgeführt:
- 70) Anfordern von Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs.
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Nachdem diese Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs angefordert worden sind, können diese zur Verfügung gestellt werden, nämlich mit dem folgenden Schritt.
- 72) Bereitstellen von Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs.
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Das Anfordern und Bereitstellen von Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs erfolgt vorzugsweise durch eine Mensch-Maschine-Schnittstelle, beispielsweise einem Touchscreen, der Kommunikationseinrichtung. Die zur Verfügung gestellten Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können daraufhin in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung und in der Datenbank des Zentralrechners gespeichert werden, hierzu werden die folgenden Schritte ausgeführt:
- 74) Senden der bereitgestellten Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs von der Kommunikationseinrichtung an die portable Autorisierungseinrichtung;
- 76) Speichern der bereitgestellten Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung;
- 78) Senden der bereitgestellten Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs von der Kommunikationseinrichtung an den Zentralrechner; und
- 80) Speichern der bereitgestellten Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs in der Datenbank des Zentralrechners.
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Neben den entitätsbezogenen Informationen zu dem neuen Eigentümer des Fahrzeugs und den Zuweisungen von Nutzungsberechtigungen für ausgewählte oder sämtliche Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs können von der Kommunikationseinrichtung auch technische Informationen zu dem Fahrzeug angefordert und bereitgestellt werden. Hierzu werden folgende Schritte ausgeführt:
- 82) Anfordern der technischen Informationen zu dem Fahrzeug; und
- 84) Bereitstellen der technischen Informationen zu dem Fahrzeug für die Kommunikationseinrichtung.
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Das Anfordern und das nachfolgende Bereitstellen der technischen Informationen zu dem Fahrzeug erfolgt vorzugsweise über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle, beispielsweise einem Touchscreen, der Kommunikationseinrichtung.
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Die zur Verfügung gestellten technischen Informationen zu dem Fahrzeug können daraufhin in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung und in der Datenbank des Zentralrechners gespeichert werden, hierzu werden die folgenden Schritte ausgeführt:
- 86) Senden der technischen Informationen zu dem Fahrzeug von der Kommunikationseinrichtung an die portable Autorisierungseinrichtung;
- 88) Speichern der technischen Informationen zu dem Fahrzeug in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung;
- 92) Senden der technischen Informationen zu dem Fahrzeug von der Kommunikationseinrichtung an den Zentralrechner; und
- 94) Speichern der technischen Informationen zu dem Fahrzeug in der Datenbank des Zentralrechners.
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Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die technischen Informationen zu dem Fahrzeug in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung kryptographisch signiert werden, hierzu wird folgender Schritt ausgeführt:
- 90) kryptographisches Signieren der technischen Informationen zu dem Fahrzeug in dem Speicher der portablen Autorisierungseinrichtung, nämlich derart verschachtelt, dass eine neue kryptographische Signatur stets über die bereits auf der portablen Autorisierungseinrichtung gespeicherten Informationen und deren eine oder deren mehreren Signaturen gebildet wird.
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Das hier vorgeschlagene Verfahren erlaubt die Digitalisierung von Fahrzeugbriefen beziehungsweise Fahrzeugscheinen. Somit können Eigentums- und Nutzungsrechte an einem Fahrzeug sowie technische Informationen zu dem Fahrzeug mit erheblich verringertem Aufwand digital verwaltet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug
- 11
- Kommunikationssystem
- 12
- portable Autorisierungseinrichtung
- 13
- Recheneinheit
- 14
- Speicher
- 16
- Kommunikationseinheit
- 18
- Kommunikationseinrichtung
- 20
- Zentralrechner
- 22
- Datenbank
- 24a–24d
- entitätsbezogene Informationen
- 26a–26d
- technische Informationen
- 28a–28d
- technische Informationen (Änderungen)
- 30
- technische Information
- 32
- Signatur
- 34
- signierte technische Information
- 36
- Signatur
- 38
- signierte technische Information
- 40
- Änderung der technischen Information
- 42
- Signatur
- 44
- signierte geänderte technische Information
- 46
- weitere Signaturen und/oder Änderungen
- 48
- signierte geänderte technische Information
- 50–94
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010029929 A1 [0002]
- DE 102010012565 A1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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