DE102016123922A1 - Vorrichtung und Verfahren zur elektromechanischen Verteilung von Drehmoment - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung (100) und Verfahren zur elektromechanischen Verteilung von Drehmoment, gekennzeichnet durch ein Überlagerungsgetriebe (102) mit einer ersten Welle (104) und einer zweiten Welle (106) zur Übertragung von Drehmoment und einer Elektromaschine (108) zur Erzeugung eines Drehmoments an einer dritten Welle (144) des Überlagerungsgetriebes (102), zur Einstellung eines Drehmomentverhältnisses zwischen der ersten Welle (104) und der zweiten Welle (106), wobei das Überlagerungsgetriebe (102) ein erstes Umlaufgetriebe (110), ein zweites Umlaufgetriebe (112) und ein drittes Umlaufgetriebe (114) umfasst, die in Serie geschaltet sind, wobei das erste Umlaufgetriebe (110) und das zweite Umlaufgetriebe (112) ein gemeinsames Zentralrad (116) zur Übertragung von Drehmoment aufweisen, wobei das zweite Umlaufgetriebe (112) und das dritte Umlaufgetriebe (114) über eine Koppelwelle (140) zur Übertragung von Drehmoment verbunden sind, wobei die erste Welle (104) mit dem ersten Umlaufgetriebe (110) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist, wobei die zweite Welle (106) mit dem zweiten Umlaufgetriebe (112) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist, und wobei die dritte Welle (144) mit dem dritten Umlaufgetriebe (114) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur elektromechanischen Verteilung von Drehmoment, insbesondere über eine Längswelle eines Kraftfahrzeugs, mit Allradantrieb. Bei einem Kraftfahrzeug mit permanentem Allradantrieb sind eine Vorderachse und eine Hinterachse über eine gemeinsame Längswelle verbunden. Die Längswelle wird von einem Traktionsmotor, insbesondere einer Verbrennungskraftmaschine oder einem elektrischen Antrieb angetrieben.
- Die Längswelle kann auch über ein Mittendifferenzial in zwei Teilwellen unterteilt sein. Ein Mittendifferenzial ist beispielsweise als Planetengetriebe aufgebaut. Beispielsweise schließt ein Hohlrad ein Sonnenrad ein. Zwischen Hohlrad und Sonnenrad drehen sich beispielsweise drei walzenförmige Planetenräder, die mit einem vom Traktionsmotor angetriebenen, rotierenden Gehäuse des Mittendifferenzials verbunden sind. Ein derartiges Mittendifferenzial verteilt ein Antriebsmoment des Traktionsmotors in einem unveränderlichen asymmetrischen Verhältnis. Der etwas größere Teil, beispielsweise 60%, des Antriebsmoments wird über das Hohlrad, das einen größeren Durchmesser hat, und eine mit dem Hohlrad verbundene erste Teillängswelle zur Hinterachse übertragen. Der kleinere Teil, beispielsweise 40%, des Antriebsmoments gelangt über das kleinere Sonnenrad und eine mit dem Sonnenrad verbundene zweite Teillängswelle zur Vorderachse.
- Zum variablen Einstellen einer Drehmomentverteilung zwischen Vorderachse und Hinterachse sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Für einen Allrad-Hybridantriebsstrang ist in
DE 102008044035 AI eine variable Drehmomentverteilung als Torque-Vectoring-Funktion zwischen Vorder- und Hinterachse beschrieben. Die Torque-Vectoring-Funktion wird hierbei über einen Planetenradsatz realisiert, der wahlweise als Verteilgetriebe für das Drehmoment einer Verbrennungskraftmaschine oder als Summiergetriebe für die Drehmomente einer Verbrennungskraftmaschine und einer Elektromaschine betreibbar ist. AusUS 9126581 B2 WO 2009/019580 A2 EP 2274537 BI beschreibt den Aufbau einer speziellen Torque-Vectoring-Einheit mit Kupplungen, die zur Regelung der Momentverteilung zwischen zwei Rädern einer angetriebenen Achse oder zwei angetriebenen Achsen eingesetzt wird. - Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art und für ein Verfahren zum Betrieb eines derartigen Kraftfahrzeugs, eine verbesserte Lösung anzugeben, die das Drehmoment insbesondere schneller und genauer verteilt.
- Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die elektromechanischen Verteilung von Drehmoment erfolgt mittels eines Überlagerungsgetriebe mit einer ersten Welle und einer zweiten Welle zur Übertragung von Drehmoment und einer Elektromaschine zur Erzeugung eines Drehmoments an einer dritten Welle des Überlagerungsgetriebes, zur Einstellung eines Drehmomentverhältnisses zwischen der ersten Welle und der zweiten Welle. Das Überlagerungsgetriebe umfasst ein erstes Umlaufgetriebe, ein zweites Umlaufgetriebe und ein drittes Umlaufgetriebe, die in Serie geschaltet sind. Das erste Umlaufgetriebe und das zweite Umlaufgetriebe weisen ein gemeinsames Zentralrad zur Übertragung von Drehmoment auf. Das zweite Umlaufgetriebe und das dritte Umlaufgetriebe sind über eine Koppelwelle zur Übertragung von Drehmoment verbunden. Die erste Welle ist mit dem ersten Umlaufgetriebe zur Übertragung von Drehmoment verbunden. Die zweite Welle ist mit dem zweiten Umlaufgetriebe zur Übertragung von Drehmoment verbunden. Die die dritte Welle ist mit dem dritten Umlaufgetriebe zur Übertragung von Drehmoment verbunden. Die mit dem dritten Umlaufgetriebe verbundene Elektromaschine ermöglicht eine sehr schnelle und sehr genaue Regelung der Verteilung des Drehmoments auf die erste und die zweite Welle.
- Vorzugsweise ist das gemeinsame Zentralrad als erstes Hohlrad ausgeführt. Das erste Umlaufgetriebe weist in diesem Fall im ersten Hohlrad ein erstes Zentralrad und zwischen dem ersten Zentralrad und dem ersten Hohlrad mindestens ein erstes Umlaufrad auf. Das zweite Umlaufgetriebe weist in diesem Fall im ersten Hohlrad ein zweites Zentralrad und zwischen dem zweiten Zentralrad und dem ersten Hohlrad mindestens ein zweites Umlaufrad auf. Das erste Umlaufgetriebe weist einen ersten Steg mit mindestens einer ersten umlaufenden Achse auf, wobei die mindestens eine erste umlaufende Achse das mindestens eine erste Umlaufrad des ersten Umlaufgetriebes zwischen dem ersten Zentralrad und dem ersten Hohlrad trägt, und wobei der erste Steg mit der ersten Welle zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist. Das zweite Umlaufgetriebe weist einen zweiten Steg mit mindestens einer zweiten umlaufenden Achse auf, wobei die mindestens eine zweite umlaufende Achse das mindestens eine zweite Umlaufrad des zweiten Umlaufgetriebes zwischen dem zweiten Zentralrad und dem ersten Hohlrad trägt, und wobei der zweite Steg mit der zweiten Welle zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist. Das dritte Umlaufgetriebe weist in einem zweiten Hohlrad ein drittes Zentralrad und zwischen dem dritten Zentralrad und dem zweiten Hohlrad mindestens ein drittes Umlaufrad auf. Das dritte Umlaufgetriebe weist einen dritten Steg mit mindestens einer dritten umlaufenden Achse auf, wobei die mindestens eine dritte umlaufende Achse das mindestens eine dritte Umlaufrad des dritten Umlaufgetriebes zwischen dem dritten Zentralrad und dem zweiten Hohlrad trägt, und wobei der dritte Steg mit dem zweiten Zentralrad des zweiten Umlaufgetriebes zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist. Das dritte Umlaufgetriebe weist einen vierten Steg auf, der mit einem Rotor der Elektromaschine und dem dritten Zentralrad des dritten Umlaufgetriebes zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist. Das gemeinsame erste Hohlrad und die Integration des Rotors ermöglichen eine sehr kompakte Bauform bei niedrigem Gewicht.
- Vorzugsweise sind das erste Zentralrad, das zweite Hohlrad und ein Stator der Elektromaschine drehfest zueinander an einem Gehäuse angeordnet, wobei das erste Hohlrad, das zweite Zentralrad, das dritte Zentralrad und die Umlaufräder drehbar bezüglich des Gehäuses angeordnet sind. Dadurch kann das Gehäuse drehfest am Kraftfahrzeug angeordnet werden. Dies vereinfacht den Aufbau der Vorrichtung und erleichtert den elektrischen Anschluss des Stators.
- Vorteilhafterweise ist ein Steuergerät ausgebildet zumindest die Elektromaschine abhängig von einer Soll-Drehmomentverteilung zur Erzeugung eines Drehmoments anzusteuern. Das Steuergerät ist vorteilhafterweise ausgebildet die Elektromaschine mit einem Drehmoment zur Einstellung eines Soll-Drehmomentverhältnisses im Bereich von 100:0 bis 10:90, 100:0 bis 50:50, 100:0 bis 80:20, oder 60:40 bis 50:50 zwischen der ersten Welle und der zweiten Welle anzusteuern. Dadurch kann eine entsprechende Drehmomentverteilung zwischen der Vorderachse und der Hinterachse eingestellt werden. Die Soll-Drehmomentverteilung kann abhängig von einem Betriebszustand des Kraftfahrzeugs durch eine entsprechende Torque-Vectoring Funktion festlegbar sein.
- Vorteilhafterweise umfasst das Überlagerungsgetriebe ein Differentialgetriebe. Dadurch kann Drehmoment zwischen dem Überlagerungsgetriebe und zwei Seitenwellen der Vorderachse oder der Hinterachse übertragen werden. Dies ermöglicht eine kompakte integrierte Bauform die ein Achsdifferential einschließt.
- Vorteilhafterweise umfasst das Überlagerungsgetriebe eine Getriebeübersetzung. Dies ermöglicht eine kompakte integrierte Bauform die ein Getriebe einschließt.
- Vorteilhafterweise sind ein erstes Achsdifferentialgetriebe und ein zweites Achsdifferentialgetriebe, über ein Mittendifferentialgetriebe miteinander verbunden, wobei das erste Achsdifferentialgetriebe antriebsseitig über das Mittendifferential verdrehbar mit der ersten Welle verbunden ist, wobei das zweite Achsdifferentialgetriebe antriebsseitig drehfest mit der zweiten Welle verbunden ist. Dadurch ist die Drehmomentverteilung ausgehend von einer durch das Mittendifferential fest vorgegebenen asymmetrischen Momentverteilung regelbar.
- Vorteilhafterweise ist einen Generator zur Rekuperation von elektrischer Energie aus einer Rotation der ersten Welle oder der zweiten Welle vorgesehen. Die Verbindung über das Überlagerungsgetriebe ermöglicht es eine variable Verteilung der Drehmomente für die Rekuperation mittels Drehmomentreglung einzustellen.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Beschreibung, und aus der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
-
1 schematisch einen Teil eines Antriebsstrangs nach einer ersten Ausführungsform, -
2 schematisch einen Teil eines Antriebsstrangs nach einer zweiten Ausführungsform. - In den Figuren beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile.
-
1 zeigt schematisch eine Vorrichtung100 zur elektromechanischen Verteilung von Drehmoment nach einer ersten Ausführungsform. - Die Vorrichtung
100 ist beispielsweise in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs mit Allradantrieb angeordnet. Die Vorrichtung100 umfasst ein Überlagerungsgetriebe102 mit einer ersten Welle104 und einer zweiten Welle106 zur Übertragung von Drehmoment und einer Elektromaschine108 zur Erzeugung eines Drehmoments an einer dritten Welle144 des Überlagerungsgetriebes102 . - Zur Einstellung eines Drehmomentverhältnisses zwischen der ersten Welle
104 und der zweiten Welle106 erzeugt die Elektromaschine108 ein Drehmoment an der dritten Welle, 144. Ein Steuergerät erfasst dazu beispielsweise Information über eine momentane Drehmomentverteilung und steuert die Elektromaschine abhängig von einem Betriebszustand des Kraftfahrzeugs an. Beispielsweise werden eine Ist-Drehzahlverteilung und eine Soll-Drehzahlverteilung bestimmt, die eine momentane Antriebsmomentverteilung und eine vorgegebene Antriebsmomentverteilung für das Antriebsmoment an eine Vorderachse und eine Hinterachse des Kraftfahrzeugs angibt. Das Steuergerät ist somit ausgebildet, zumindest die Elektromaschine108 abhängig von einer Soll-Drehmomentverteilung zur Erzeugung eines Drehmoments anzusteuern. Das Steuergerät ist beispielsweise ausgebildet die Elektromaschine108 mit einem Drehmoment zur Einstellung eines Soll-Drehmomentverhältnisses im Bereich von 100:0 bis 10:90, 100:0 bis 50:50, 100:0 bis 80:20, oder 60:40 bis 50:50 zwischen der ersten Welle104 und der zweiten Welle106 anzusteuern. Dadurch wird eine entsprechende Antriebsmomentverteilung zwischen Vorderachse und Hinterachse des Kraftfahrzeugs einstellbar. - Das Überlagerungsgetriebe
102 umfasst ein erstes Umlaufgetriebe110 , ein zweites Umlaufgetriebe112 und ein drittes Umlaufgetriebe114 , die in Serie geschaltet sind. Das erste Umlaufgetriebe110 und das zweite Umlaufgetriebe112 weisen ein gemeinsames Zentralrad116 zur Übertragung von Drehmoment auf. Das gemeinsame Zentralrad116 ist vorzugsweise als erstes Hohlrad116 ausgeführt. Das erste Umlaufgetriebe110 weist im ersten Hohlrad116 ein erstes Zentralrad118 und zwischen dem ersten Zentralrad 118 und dem ersten Hohlrad116 mindestens ein erstes Umlaufrad120 auf. Das zweite Umlaufgetriebe112 weist im ersten Hohlrad116 ein zweites Zentralrad122 und zwischen dem zweiten Zentralrad122 und dem ersten Hohlrad116 mindestens ein zweites Umlaufrad124 auf. - Das erste Umlaufgetriebe
110 weist einen ersten Steg126 mit mindestens einer ersten umlaufenden Achse128 auf, wobei die mindestens eine erste umlaufende Achse128 das mindestens eine erste Umlaufrad120 des ersten Umlaufgetriebes110 zwischen dem ersten Zentralrad118 und dem ersten Hohlrad116 trägt, und wobei der erste Steg126 mit der ersten Welle104 zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist. Die erste Welle104 ist somit mit dem ersten Umlaufgetriebe110 zur Übertragung von Drehmoment verbunden. - Das zweite Umlaufgetriebe
112 weist einen zweiten Steg130 mit mindestens einer zweiten umlaufenden Achse132 auf. Die mindestens eine zweite umlaufende Achse132 trägt das mindestens eine zweite Umlaufrad124 des zweiten Umlaufgetriebes112 zwischen dem zweiten Zentralrad122 und dem ersten Hohlrad116 . Der zweite Steg 130 ist mit der zweiten Welle106 zur Übertragung von Drehmoment verbunden. Die zweite Welle106 ist somit mit dem zweiten Umlaufgetriebe112 zur Übertragung von Drehmoment verbunden. - Das dritte Umlaufgetriebe
114 weist in einem zweiten Hohlrad134 ein drittes Zentralrad 136 und zwischen dem dritten Zentralrad136 und dem zweiten Hohlrad134 mindestens ein drittes Umlaufrad138 auf. Das dritte Umlaufgetriebe114 weist einen dritten Steg 140 mit mindestens einer dritten umlaufenden Achse142 auf, wobei die mindestens eine dritte umlaufende Achse142 das mindestens eine dritte Umlaufrad138 des dritten Umlaufgetriebes108 zwischen dem dritten Zentralrad136 und dem zweiten Hohlrad134 trägt. Der dritte Steg140 ist mit dem zweiten Zentralrad122 des zweiten Umlaufgetriebes112 zur Übertragung von Drehmoment verbunden. Das zweite Umlaufgetriebe112 und das dritte Umlaufgetriebe114 sind somit über eine Koppelwelle 140 zur Übertragung von Drehmoment verbunden. - Die dritte Welle
144 verbindet einen Rotor146 der Elektromaschine108 und das dritte Zentralrad136 des dritten Umlaufgetriebes108 zur Übertragung von Drehmoment. Die dritte Welle144 ist somit mit dem dritten Umlaufgetriebe114 zur Übertragung von Drehmoment verbunden. - Das erste Zentralrad
118 , das zweite Hohlrad134 und ein Stator146' der Elektromaschine108 sind drehfest zueinander an einem Gehäuse angeordnet, wobei das erste Hohlrad116 , das zweite Zentralrad122 , das dritte Zentralrad136 und die Umlaufräder120 ,124 ,138 drehbar bezüglich des Gehäuses angeordnet sind. - Das Überlagerungsgetriebe
102 kann zudem ein Differentialgetriebe und/oder eine Getriebeübersetzung umfassen. Im Beispiel sind die relevanten Dimensionen der Zahnräder der Umlaufgetriebe identisch. Es können auch unterschiedlich große Zahnräder eingesetzt werden. Zudem können zusätzliche Getrieberäder für das Differentialgetriebe und/oder die Getriebeübersetzung im Gehäuse vorgesehen sein. - Der Antriebsstrang umfasst ein erstes Achsdifferentialgetriebe
148 und ein zweites Achsdifferentialgetriebe150 . Das erste Achsdifferentialgetriebe148 ist antriebsseitig drehfest mit der ersten Welle104 verbunden. Das zweite Achsdifferentialgetriebe150 ist antriebsseitig drehfest mit der zweiten Welle106 verbunden. - Ein Traktionsantrieb
152 , beispielsweise eine Verbrennungskraftmaschine und/oder ein elektrischer Antrieb, ist zur Übertragung von Drehmoment zwischen dem ersten Achsdifferentialgetriebe148 und dem Überlagerungsgetriebe102 mit der ersten Welle 104 vorzugsweise lösbar verbindbar. Eine Verbindung erfolgt beispielsweise über ein Getriebe154 , insbesondere ein Schaltgetriebe oder ein Automatikgetriebe. In dieser Anordnung ist kein Mittendifferentialgetriebe vorgesehen. -
2 stellt schematisch eine Ausführungsform mit einem Mittendifferentialgetriebe164 dar. Das erste Achsdifferentialgetriebe148 und das zweite Achsdifferentialgetriebe150 , sind im Unterschied zur zuvor beschriebenen Ausführungsform über das Mittendifferentialgetriebe164 miteinander verbunden. Das erste Achsdifferentialgetriebe 148 ist antriebsseitig über das Mittendifferentialgetriebe164 verdrehbar mit der ersten Welle104 verbunden. Das zweite Achsdifferentialgetriebe150 ist antriebsseitig drehfest mit der zweiten Welle106 verbunden. Die zwischen Mittendifferentialscheibe164 und Überlagerungsgetriebes102 erste Welle104 ist hierbei als Hohlwelle ausgebildet, die die zweite Welle106 drehbar aufnimmt. - Das Mittendifferentialgetriebe
164 weist ein viertes Umlaufgetriebe166 und ein fünftes Umlaufgetriebe168 auf, die in Serie geschaltet sind. Das vierte Umlaufgetriebe166 weist ein drittes Hohlrad170 , ein viertes Zentralrad172 und zwischen dem vierte Zentralrad172 und dem dritten Hohlrad170 mindestens ein viertes Umlaufrad174 auf. Das vierte Zentralrad172 ist mit der ersten Welle104 drehfest verbunden, wobei der Traktionsantrieb152 , zur Übertragung von Drehmoment im Unterschied zur zuvor beschriebenen Ausführungsform mit dem ersten Hohlrad170 verbindbar angeordnet ist. Das fünfte Umlaufgetriebe168 weist ein fünftes Zentralrad176 und mindestens ein fünftes Umlaufrad178 auf. Das vierte Umlaufgetriebe166 und das fünfte Umlaufgetriebe 168 weisen mindestens eine gemeinsame vierte umlaufende Achse180 auf. Die mindestens eine vierte umlaufende Achse180 trägt das mindestens eine vierte Umlaufrad166 und das mindestens eine fünfte Umlaufrad168 . Ein vierter Steg182 trägt die mindestens eine gemeinsame vierte umlaufende Achse180 . Der vierte Steg182 ist mit dem ersten Achsdifferential148 drehfest verbunden. Das fünfte Zentralrad176 ist mit der zweiten Welle106 und dem zweiten Achsdifferential150 drehfest verbunden. - Zudem kann optional ein Generator zur Rekuperation von elektrischer Energie aus einer Rotation der ersten Welle
104 oder der zweiten Welle106 vorgesehen sein. Dieser ist dazu beispielsweise mit der ersten Welle104 oder der zweiten Welle106 verbindbar. Beispielsweise treibt die erste Welle104 oder die zweite Welle106 einen Anker oder ein Polrad des Generators. - Das Steuergerät ist im Beispiel ausgebildet ein Verfahren zum elektromechanischen Verteilen von Drehmoment in dem Kraftfahrzeug durchzuführen. Dazu wird der Traktionsmotor zum Antreiben der ersten Welle
104 mit einem ersten Drehmoment angesteuert um an der zweiten Welle106 ein zweites Drehmoment zu erzeugen. Zudem wird die Elektromaschine108 abhängig vom Betriebszustand des Kraftfahrzeugs zur Erzeugung eines dritten Drehmoments an der dritten Welle144 angesteuert. Das dritte Drehmoment wird zur Einstellung des Soll-Drehmomentverhältnisses zwischen der ersten Welle104 und der zweiten Welle106 bestimmt. Dadurch erfolgt eine entsprechende Antriebsmomentverteilung zwischen der Vorderachse und der Hinterachse, abhängig vom Betriebszustand. Für ein Allradfahrzeug mit Mittendifferentialgetriebe wird die Elektromaschine für das Torque-Vectoring beispielsweise für Betriebszustände, die keinen Regeleingriff durch das Torque-Vectoring benötigen so angesteuert, dass der Vorderachse das Drehmoment zugeführt wird, das die unveränderliche Mittendifferentialgetriebeverteilung vorsieht, z.B. 40%. Für ein Allradfahrzeug ohne Mittendifferential wird der Vorderachse beispielsweise in diesem Betriebszustand kein Drehmoment zugeführt. Ausgehend von dieser Grundverteilung erfolgt dann die Allradverteilung mittels Torque-Vectoring. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008044035 [0003]
- US 9126581 B2 [0003]
- WO 2009/019580 A2 [0003]
- EP 2274537 [0003]
Claims (12)
- Vorrichtung (100) zur elektromechanischen Verteilung von Drehmoment, gekennzeichnet durch ein Überlagerungsgetriebe (102) mit einer ersten Welle (104) und einer zweiten Welle (106) zur Übertragung von Drehmoment und einer Elektromaschine (108) zur Erzeugung eines Drehmoments an einer dritten Welle (144) des Überlagerungsgetriebes (102), zur Einstellung eines Drehmomentverhältnisses zwischen der ersten Welle (104) und der zweiten Welle (106), wobei das Überlagerungsgetriebe (102) ein erstes Umlaufgetriebe (110), ein zweites Umlaufgetriebe (112) und ein drittes Umlaufgetriebe (114) umfasst, die in Serie geschaltet sind, wobei das erste Umlaufgetriebe (110) und das zweite Umlaufgetriebe (112) ein gemeinsames Zentralrad (116) zur Übertragung von Drehmoment aufweisen, wobei das zweite Umlaufgetriebe (112) und das dritte Umlaufgetriebe (114) über eine Koppelwelle (140) zur Übertragung von Drehmoment verbunden sind, wobei die erste Welle (104) mit dem ersten Umlaufgetriebe (110) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist, wobei die zweite Welle (106) mit dem zweiten Umlaufgetriebe (112) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist, und wobei die dritte Welle (144) mit dem dritten Umlaufgetriebe (114) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist.
- Vorrichtung (100) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das das gemeinsame Zentralrad (116) als erstes Hohlrad (116) ausgeführt ist, wobei das erste Umlaufgetriebe (110) im ersten Hohlrad (116) ein erstes Zentralrad (118) und zwischen dem ersten Zentralrad (118) und dem ersten Hohlrad (116) mindestens ein erstes Umlaufrad (120) aufweist, wobei das zweite Umlaufgetriebe (112) im ersten Hohlrad (116) ein zweites Zentralrad (122) und zwischen dem zweiten Zentralrad (122) und dem ersten Hohlrad (116) mindestens ein zweites Umlaufrad (124) aufweist, wobei das erste Umlaufgetriebe (110) einen ersten Steg (126) mit mindestens einer ersten umlaufenden Achse (128) aufweist, wobei die mindestens eine erste umlaufende Achse (128) das mindestens eine erste Umlaufrad (120) des ersten Umlaufgetriebes (110) zwischen dem ersten Zentralrad (118) und dem ersten Hohlrad (116) trägt, und wobei der erste Steg (126) mit der ersten Welle (104) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist, wobei das zweite Umlaufgetriebe (112) einen zweiten Steg (130) mit mindestens einer zweiten umlaufenden Achse (132) aufweist, wobei die mindestens eine zweite umlaufende Achse (132) das mindestens eine zweite Umlaufrad (124) des zweiten Umlaufgetriebes (112) zwischen dem zweiten Zentralrad (122) und dem ersten Hohlrad (116) trägt, und wobei der zweite Steg (130) mit der zweiten Welle (106) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist, wobei das dritte Umlaufgetriebe (114) in einem zweiten Hohlrad (134) ein drittes Zentralrad (136) und zwischen dem dritten Zentralrad (136) und dem zweiten Hohlrad (134) mindestens ein drittes Umlaufrad (138) aufweist, wobei das dritte Umlaufgetriebe (114) einen dritten Steg (140) mit mindestens einer dritten umlaufenden Achse (142) aufweist, wobei die mindestens eine dritte umlaufende Achse (142) das mindestens eine dritte Umlaufrad (138) des dritten Umlaufgetriebes (108) zwischen dem dritten Zentralrad (136) und dem zweiten Hohlrad (134) trägt, wobei der dritte Steg (140) mit dem zweiten Zentralrad (122) des zweiten Umlaufgetriebes (112) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist, und wobei das dritte Umlaufgetriebe (114) einen vierten Steg (144) aufweist, der mit einem Rotor (146) der Elektromaschine (108) und dem dritten Zentralrad (136) des dritten Umlaufgetriebes (108) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zentralrad (118), das zweite Hohlrad (134) und ein Stator (146') der Elektromaschine (108) drehfest zueinander an einem Gehäuse angeordnet sind, wobei das erste Hohlrad (116), das zweite Zentralrad (122), das dritte Zentralrad (136) und die Umlaufräder (120, 124, 138) drehbar bezüglich des Gehäuses angeordnet sind. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , gekennzeichnet, durch ein Steuergerät, das ausgebildet ist, zumindest die Elektromaschine (108) abhängig von einer Soll-Drehmomentverteilung zur Erzeugung eines Drehmoments anzusteuern. - Antriebsstrang nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät ausgebildet ist die Elektromaschine (108) mit einem Drehmoment zur Einstellung eines Soll-Drehmomentverhältnisses im Bereich von 100:0 bis 10:90, 100:0 bis 50:50, 100:0 bis 80:20, oder 60:40 bis 50:50 zwischen der ersten Welle (104) und der zweiten Welle (106) anzusteuern. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass das Überlagerungsgetriebe (102) ein Differentialgetriebe umfasst. - Antriebsstrang nach einem der
Ansprüche 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass das Überlagerungsgetriebe (102) eine Getriebeübersetzung umfasst. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis7 , gekennzeichnet durch ein erstes Achsdifferentialgetriebe (148) und ein zweites Achsdifferentialgetriebe (150), wobei das erste Achsdifferentialgetriebe (148) antriebsseitig drehfest mit der ersten Welle (104) verbunden ist, wobei das zweite Achsdifferentialgetriebe (150) antriebsseitig drehfest mit der zweiten Welle (106) verbunden ist, und wobei ein Traktionsantrieb, (152) zur Übertragung von Drehmoment zwischen dem ersten Achsdifferentialgetriebe (148) und dem Überlagerungsgetriebe (102) mit der ersten Welle (104) verbindbar ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis7 , gekennzeichnet durch ein erstes Achsdifferentialgetriebe (148) und ein zweites Achsdifferentialgetriebe (150), die über ein Mittendifferentialgetriebe (164) miteinander verbunden sind, wobei das erste Achsdifferentialgetriebe (148) antriebsseitig über das Mittendifferentialgetriebe (164) verdrehbar mit der ersten Welle (104) verbunden ist, wobei das zweite Achsdifferentialgetriebe (150) antriebsseitig drehfest mit der zweiten Welle (106) verbunden ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 9 , wobei das Mittendifferentialgetriebe (164) ein viertes Umlaufgetriebe (166) und ein fünftes Umlaufgetriebe (168) aufweist, die in Serie geschaltet sind, wobei das vierte Umlaufgetriebe (166) ein drittes Hohlrad (170), ein viertes Zentralrad (172) und zwischen dem vierte Zentralrad (172) und dem dritten Hohlrad (170) mindestens ein viertes Umlaufrad (174) aufweist, wobei das vierte Zentralrad (172) mit der ersten Welle (104) drehfest verbunden ist, wobei ein Traktionsantrieb (152), zur Übertragung von Drehmoment mit dem ersten Hohlrad (170) verbindbar angeordnet ist, wobei das fünfte Umlaufgetriebe (168) ein fünftes Zentralrad (176) und mindestens ein fünftes Umlaufrad (178) aufweist, wobei das vierte Umlaufgetriebe (166) und das fünfte Umlaufgetriebe (168) mindestens eine gemeinsame vierte umlaufenden Achse (180) aufweisen, wobei die mindestens eine vierte umlaufende Achse (180) das mindestens eine vierte Umlaufrad (166) und das mindestens eine fünfte Umlaufrad (168) trägt, wobei ein vierter Steg (182) die mindestens eine gemeinsame vierte umlaufende Achse (180) trägt, wobei der vierte Steg (182) mit dem ersten Achsdifferential (148) drehfest verbunden ist, und wobei das fünfte Zentralrad (176) mit der zweiten Welle (106) und dem zweiten Achsdifferential (150) drehfest verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis10 , gekennzeichnet durch einen Generator zur Rekuperation von elektrischer Energie aus einer Rotation der ersten Welle (104) oder der zweiten Welle (106). - Verfahren zum elektromechanischen Verteilen von Drehmoment in einem Kraftfahrzeug, gekennzeichnet durch Antreiben einer ersten Welle (104) eines Überlagerungsgetriebes (102) mit einem ersten Drehmoment zur Erzeugung eines zweiten Drehmoments an einer zweiten Welle (106) des Überlagerungsgetriebes, Ansteuern einer Elektromaschine (108) abhängig von einem Betriebszustand des Kraftfahrzeugs zur Erzeugung eines dritten Drehmoments an einer dritten Welle (144) des Überlagerungsgetriebes (102) zur Einstellung eines Soll-Drehmomentverhältnisses zwischen der ersten Welle (104) und der zweiten Welle (106), wobei das Überlagerungsgetriebe (102) ein erstes Umlaufgetriebe (110), ein zweites Umlaufgetriebe (112) und ein drittes Umlaufgetriebe (114) umfasst, die in Serie geschaltet sind, wobei das erste Umlaufgetriebe (110) und das zweite Umlaufgetriebe (112) ein gemeinsames Zentralrad (116) zur Übertragung von Drehmoment aufweisen, wobei das zweite Umlaufgetriebe (112) und das dritte Umlaufgetriebe (114) über eine Koppelwelle (140) zur Übertragung von Drehmoment verbunden sind, wobei die erste Welle (104) mit dem ersten Umlaufgetriebe (110) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist, wobei die zweite Welle (106) mit dem zweiten Umlaufgetriebe (112) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist, und wobei die dritte Welle (144) mit dem dritten Umlaufgetriebe (114) zur Übertragung von Drehmoment verbunden ist.
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DE102021208546B3 (de) | 2021-08-06 | 2022-12-01 | Zf Friedrichshafen Ag | Antriebsstrang für ein Fahrzeug mit einer Torque-Vectoring-Überlagerungseinheit |
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