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Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Verteilung von Energie in einem Hausenergieversorgungssystem, umfassend eine Zentraleinheit, eine Energiequelle und wenigstens einen Energieverbraucher, wobei die Zentraleinheit, die Energiequelle und der Energieverbraucher zum Informationsaustausch miteinander verbunden sind.
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Derartige Verfahren zur Verteilung von Energie und derartige Hausenergieversorgungssysteme (engl. Home Energy Management System, HEMS) sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt und dienen nicht zur Erzeugung, wohl aber zur Einflussnahme auf den Fluss und die Aufteilung von Energie. Aus energiepolitischen Gründen werden erneuerbare Energien, die im Zeitverlauf wechselnde Energiemengen zur Verfügung stellen, gefördert. Die derart generierten Energiemengen werden in das Stromnetz eingespeist, wodurch die verfügbare Energie im Zeitverlauf wechselnden Preisen unterworfen ist. Weiterhin werden aus umweltpolitischen Gründen Elektrofahrzeuge in vielen Ländern staatlich gefördert. Es kommt daher zu der Situation, dass im Zeitverlauf unterschiedliche Energiemengen zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden und Verbraucher im Zeitverlauf teilweise stark unterschiedliche Energiemengen benötigen. So benötigt beispielsweise ein ladendes Elektrofahrzeug über einen längeren Zeitraum hinweg hohe Mengen an Energie, während ein Haartrockner lediglich kurzfristig und nur geringe Energiemengen benötigt, wohingegen ein Hausklimatisierungssystem wiederum kontinuierlich leicht schwankende Energiemengen anfordert. Weiterhin besitzen Verbraucher zum Teil selber Energiequellen, beispielsweise Photovoltaikanlagen, die im Zeitverlauf wechselnde Energiemengen zur Verfügung stellen können.
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Es ist daher bekannt, dass Hausenergieversorgungssysteme nach bestimmten Kriterien die zur Verfügung stehenden Energiemengen an Energieverbraucher aufteilen. Zu diesen bekannten Kriterien gehört u.a. eine starre Priorisierung; so hat beispielweise ein Hausklimatisierungssystem stets Vorrang vor einem ladenden Elektrofahrzeug. Alternativ ist es bekannt, die verfügbaren Energiemengen gleichmäßig auf alle Energieverbraucher aufzuteilen. Schließlich ist es ebenfalls bekannt, die verfügbaren Energiemengen nach dem „first come, first served“-Prinzip zu verteilen, d.h. der erste anfragende Energieverbraucher bekommt die gesamte benötigte Energie zugeteilt und die verbleibende zur Verfügung stehende Energiemenge wird in der Reihenfolge der Anfragen unter den übrigen Energieverbrauchern aufgeteilt. Diese Verfahren weisen vielerlei Nachteile auf. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass ein Verbraucher zu bestimmten Zeiten auf Mobilität angewiesen ist und daher zu einem bestimmten Zeitpunkt das Laden seines Elektrofahrzeugs eine hohe Priorität genießt, zu einem anderen Zeitpunkt aber nicht, oder dass bei milden Temperaturen ein Hausklimatisierungssystem auch mit reduziertem Energiebedarf betrieben werden kann, bei deutlich höheren oder tieferen Temperaturen jedoch nicht. In jedem dieser Fälle entscheidet eine Zentraleinheit oder zentrale Intelligenz, die auch softwareseitig implementiert sein kann, alleinig über die Aufteilung der zur Verfügung stehenden Energiemengen ohne Einflussmöglichkeiten seitens der Energieverbraucher und im Regelfall ohne Kenntnisse darüber, warum ein Energieverbraucher zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge an Energie anfordert bzw. wozu er diese Energie benötigt.
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Um den Datenaustausch in derartigen Hausenergieversorgungssystemen zu standardisieren, wurden internationale Normen bzw. Protokolle geschaffen, beispielsweise SEP 2.0, EEBus oder ISO 15118. Jedoch weisen diese Normen bzw. Protokolle einen begrenzten Einsatzbereich auf und regeln die Energieverteilung durch zentrale Steuerung mit einer vorgegebenen Verteilungslogik gemäß den oben erläuterten Kriterien, d.h. ohne dass der Zentraleinheit Informationen über die Zustände der angeschlossenen Energieverbraucher übermittelt werden.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die HEMS-Priorisierungslogik gleichsam durch eine „virtuelle Manipulation“ des Energiepreises zu dezentralisieren, sodass die verschiedenen Energieverbraucher selbst entscheiden, wann und wie sie Energie verbrauchen. Verdeutlicht sei dies am Beispiel zweier Elektrofahrzeuge A und B, die um 0 Uhr angeschlossen werden und für eine vollständige Aufladung vier Stunden benötigen. Elektrofahrzeug A habe eine Abfahrtszeit von 6 Uhr und Elektrofahrzeug B habe eine Abfahrtszeit von 8 Uhr. Das HEMS kann keine Information darüber haben, wie lange jedes Elektrofahrzeug aufgeladen werden muss (d. h. wieviel Energie es braucht) oder was seine jeweiligen Abfahrtszeiten sind. Ein typisches HEMS wird blindlings über die Priorität entscheiden, welches Fahrzeug zuerst lädt und zum Beispiel das zuerst anfragende Elektrofahrzeug zuerst bedienen. So kann es vorkommen, dass das Elektrofahrzeug B zuerst eintrifft (wenn auch nur um eine Millisekunde), und das HEMS somit erlaubt, dass Elektrofahrzeug B vor Elektrofahrzeug A aufgeladen wird. Dies könnte zu der Situation führen, dass Elektrofahrzeug A aus Zeitmangel nicht vollständig aufladen kann, weil ihm nur noch zwei Stunden Ladezeit verbleiben, sobald Elektrofahrzeug B um 4 Uhr seinen Ladevorgang beendet.
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Wenn aber das HEMS stattdessen den Energiepreis zwischen 0 und 6 Uhr virtuell erhöhte, würde Elektrofahrzeug A den höheren Preis akzeptieren, sodass es von 0 bis 4 Uhr aufladen könnte. Elektrofahrzeug B hingegen würde mit seiner Aufladung womöglich erst um 4 Uhr beginnen, um zugunsten einer erhöhten Kosteneffizienz zumindest anteilig vom niedrigeren Tarif nach 6 Uhr zu profitieren.
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Damit hätte sich das System durch eine dezentralisierte Logik und einen virtuell manipulierten Energiepreis priorisiert. Die Logik wäre insofern als dezentralisiert zu bezeichnen, als das HEMS als solches lediglich den Energiepreis manipulieren würde und jedes Elektrofahrzeug ohne weiteres Zutun des HEMS sein Verbrauchsverhalten dem in diesem Sinne virtuellen Energiepreis anpassen würde.
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Wichtig ist dabei, dass jedes beteiligte Gerät - sei es HEMS, Energieverbraucher oder Energieerzeuger - jederzeit eine sinnbildliche „Nachverhandlung” einleiten kann. So könnte etwa das HEMS eine Nachverhandlung einleiten, weil ein zweites Elektrofahrzeug eingetroffen ist und geladen werden muss. Ein Elektrofahrzeug selbst wiederum könnte eine Nachverhandlung einleiten, weil sein Nutzer die Abfahrtzeit geändert hat. Während dieser Nachverhandlung oder Neuplanung mag der Verbraucher wahlweise weiterhin Energie nach dem bestehenden Plan beziehen oder den Bezug aussetzen.
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Ein potenzielles Problem dieses Ansatzes stellt insbesondere der Fall dar, dass das HEMS einen Ressourcenkonflikt erkennt und eine derartige Nachverhandlung zentral einleitet. In diesem Szenario könnten sämtliche Verbraucher ihre Verbrauchspläne im Zuge der Nachverhandlung in übereinstimmender Weise anpassen und beispielsweise um die gleiche Zeitdifferenz verschieben, sodass der Ressourcenkonflikt nicht behoben, sondern lediglich auf einen späteren Zeitpunkt verlagert wäre. Verbraucher sind daher zu befähigen, selbst einen Preis festzulegen, zu dem sie bereit wären, ihren Verbrauchsplan zumindest teilweise aufzugeben und den aufgegebenen Teil ihres Verbrauchsplans nachzuverhandeln,
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Verfahren zur Verteilung von Energie in einem Hausenergieversorgungssystem umfassend eine Zentraleinheit, wenigstens eine Energiequelle und wenigstens einen Energieverbraucher, wobei die Zentraleinheit, die Energiequelle und der Energieverbraucher zum Informationsaustausch miteinander verbunden sind, wobei in einem ersten Schritt die Zentraleinheit eine Information generiert, die wenigstens eine erste Preisinformation und wenigstens eine erste Energiemengeninformation für einen vorbestimmten Zeitraum beinhaltet, wobei in einem zweiten Schritt die Zentraleinheit dem Energieverbraucher die Information übermittelt, wobei in einem dritten Schritt der Energieverbraucher unter Berücksichtigung der Information eine Bedarfsinformation ermittelt, die wenigstens eine angeforderte Energiemenge für den vorbestimmten Zeitraum beinhaltet, wobei in einem vierten Schritt der Energieverbraucher der Zentraleinheit die Bedarfsinformation und eine zweite Preisinformation übermittelt, wobei in einem fünften Schritt die Zentraleinheit überprüft, ob die zweite Preisinformation konsistent ist und zu einem beliebigen Zeitpunkt die aus den übermittelten Bedarfsinformationen ermittelte, gesamte angeforderte Energiemenge die zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehende Energiemenge überschreitet, wobei in einem sechsten Schritt, falls die zweite Preisinformation konsistent und die gesamte angeforderte Energiemenge zu jedem Zeitpunkt kleiner oder gleich der zur Verfügung stehenden Energiemenge ist, die Zentraleinheit dem Energieverbraucher eine Bestätigungsinformation übermittelt, wobei die Bestätigungsinformation eine Information darüber beinhaltet, dass dem Energieverbraucher Energie gemäß der Bedarfsinformation zur Verfügung steht, oder, falls die zweite Preisinformation inkonsistent oder die gesamte angeforderte Energiemenge zu einem beliebigen Zeitpunkt größer als die zur Verfügung stehende Energiemenge ist, das Verfahren erneut durchgeführt wird, wobei die Zentraleinheit in dem ersten Schritt die Information derart generiert, dass sie wenigstens teilweise eine dritte Preisinformation beinhaltet, wobei die dritte Preisinformation anders, insbesondere höher oder niedriger, ist als die erste Preisinformation.
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Im Sinne dieser Anmeldung ist unter Energie beispielsweise Strom zu verstehen. Ein Energieverbraucher ist vorzugsweise ein Haushaltsgerät, beispielsweise ein Kühlschrank, eine Waschmaschine, eine Spülmaschine und/oder ein Haartrockner. Alternativ ist der Energieverbraucher eine Wärmepumpe, ein Beleuchtungsmittel und/oder ein Elektrofahrzeug. Die zweite Preisinformation ist vorzugsweise virtuell, d.h., dass sie insbesondere ausschließlich innerhalb des Hausenergieversorgungssystems existiert und lediglich der Verteilung der Energie dient und im Hausenergieversorgungssystem nicht einer tatsächlichen Abrechnung. Außerhalb des Hausenergieversorgungssystems, zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern oder deren chinesischen Pendants, sogenannten Compounds, kann die zweite Preisinformation durchaus der Abrechnung dienen. Die Preisinformationen sind vorzugsweise auf einen Zeitraum und/oder eine Energiemenge bezogene Preise für die Energie. Insbesondere umfasst die Information mehrere Preisinformationen und/oder mehrere Energiemengeninformationen. Beispielsweise kann zu einer bestimmten Zeit einer ersten Energiemenge eine erste Preisinformation zugeordnet sein und einer zweiten Energiemenge eine zweite Preisinformation. Gemäß einem weiteren Beispiel ist einer ersten Zeitspanne eine erste Preisinformation zugeordnet und einer zweiten Zeitspanne eine zweite Preisinformation. Auch eine Kombination von auf Energiemenge und Zeitspanne bezogener Preisinformation ist möglich. Eine Preisinformation ist dabei insbesondere ein Preis. Vorzugsweise umfasst das Verfahren mehrere Energieverbraucher und/oder mehrere Energiequellen.
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Der Zentraleinheit stehen dabei zur Festlegung der zweiten Preisinformation mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Vorzugsweise wird die zweite Preisinformation mit Hilfe von Erfahrungswerten der Zentraleinheit ermittelt. Mit anderen Worten, die Zentraleinheit ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform lernfähig vorgesehen. Hierdurch kann vorteilhafterweise die Anzahl der nötigen Iterationen minimiert werden, obgleich die Lernfähigkeit des HEMS keine zwingende Voraussetzung für das Grundkonzept einer durch Preismanipulation dezentralisierten Priorisierung darstellt.
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Besonders bevorzugt speichert die Zentraleinheit übermittelte Bedarfsinformationen und/oder Angebotsinformationen, insbesondere über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Somit kann die Zentraleinheit vorteilhafterweise auf gespeicherte Daten, d.h. insbesondere auf erste und/oder zweite Preisinformationen, zurückgreifen, um zu einer bestimmten Zeit und/oder für bestimmte Energieverbraucher einen möglichst nahe an einer endgültigen zweiten Preisinformation, d.h. einem zweiten Preis, bei dem die Nachfrage das Angebot nicht mehr übersteigt, liegenden zweite Preisinformation zu ermitteln. Alternativ oder zusätzlich ermittelt die Zentraleinheit die zweite Preisinformation, indem sie auf die vorherige erste oder zweite Preisinformation einen festen, insbesondere stufenweise oder exponentiell steigenden, Wert aufschlägt. Hierbei ist es wichtig zu bemerken, dass das besagte Konzept keineswegs auf lediglich zwei Preise beschränkt ist, sondern mit mehreren Preisen zu arbeiten vermag. Beispielsweise könnte der Energiepreis um 13 Uhr 0,10 €/kWh bei einem Verbrauch von bis zu 5 kW, 0,15 €/kWh bei einem Verbrauch von 5 bis 10 kW, 0,20 €/kWh bei einem Verbrauch von 10 bis 20 kW usw. betragen. Anstelle der entnommenen Leistung könnte der Preis auch vom Zeitpunkt der Entnahme abhängen, etwa 0,10 €/kWh zwischen 13 und 13.15 Uhr, 0,15 €/kWh zwischen 13.15 und 13.30 Uhr und 0,20 €/kWh zwischen 13.30 und 13.45 Uhr. In Betracht kommt schließlich eine Abhängigkeit des Preises von jedweder Kombination der genannten Leistungs- und Zeitkriterien.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, dass im Falle einer Energienachfrage zu einem bestimmten Zeitpunkt, die ein Energieangebot zu diesem Zeitpunkt übersteigt, ein einfacher, insbesondere auktionsbasierter, Preismechanismus zum Tragen kommt, der es jedem Energieverbraucher ermöglicht, gemäß ihm vorgegebener Parameter selber eine Priorisierung vorzunehmen und entsprechend den Energieverbrauch selbstständig anzupassen. Somit ist es nicht zwingend nötig, dass jenseits von Preis und Energiemengen zusätzliche Informationen zwischen der Zentraleinheit und dem Energieverbraucher ausgetauscht werden müssen, beispielsweise Art oder Priorität des Energieverbrauchers, was in vorteilhafter Weise ein einfach aufgebautes Hausenergieversorgungssystem mit einem einfach ausgebildeten Informationsaustausch ermöglicht. Das Verfahren ermöglicht es also den Energieverbrauchern vorteilhafterweise ihren Betrieb selbstständig anzupassen und gewährleistet somit eine stabile Energieversorgung in dem Hausenergieversorgungsystem.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zu entnehmen.
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Falls nicht explizit anders angegeben oder logisch zwingend erforderlich, ist die Reihenfolge der einzelnen Schritte beliebig, unabhängig von ihrer Nomenklatur. Insbesondere kann beispielsweise ein neunter Schritt vor oder gleichzeitig mit dem ersten Schritt erfolgen oder umgekehrt. Vorzugsweise ist der erste Schritt zeitlich, insbesondere wenigstens teilweise, vor dem zweiten Schritt vorgesehen, der zweite Schritt vor dem dritten Schritt, der dritte Schritt vor dem vierten Schritt, der vierte Schritt vor dem fünften Schritt und/oder der fünfte Schritt vor dem sechsten Schritt. Insbesondere bedeutet dies, dass das erfindungsgemäße Verfahren von jeder Komponente, d.h. der Zentraleinheit, jedem Energieverbraucher und/oder jeder Energiequelle, zu jeder Zeit initiiert werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in einem siebten Schritt die Energiequelle eine Angebotsinformation generiert, die maximal bereitstellbare Energiemengen für den vorbestimmten Zeitraum beinhaltet, wobei in einem achten Schritt die Energiequelle die Angebotsinformation an die Zentraleinheit übermittelt, wobei die Zentraleinheit vorzugsweise die Angebotsinformation in dem ersten Schritt bei der Generierung der Information und/oder in dem fünften Schritt bei der Überprüfung berücksichtigt, wobei der siebte Schritt und/oder der achte Schritt insbesondere vor dem ersten Schritt erfolgen. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, auch (lokale) Energiequellen in das Energieverteilungsverfahren einzubeziehen und es insbesondere den Energiequellen zu ermöglichen, abhängig von der Energienachfrage die Energieproduktion anzupassen. Vorzugsweise ist die Energiequelle eine Photovoltaikanlage, insbesondere mit einem Solarwechselrichter.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Energiequelle wenigstens zeitweise ein Energieverbraucher. So ist es beispielsweise möglich, dass eine Energiequelle eine Batterie ist, die bei Bedarf Energie zur Verfügung stellt, im Falle einer sehr geringen Nachfrage und/oder eines sehr hohen Energieangebots jedoch Energie speichert, also als Energieverbraucher fungiert. Ein anderes Beispiel ist ein sogenannter intelligenter Zähler (engl. Smart-Meter), der eine Verbindung zu einem externen Energieversorgungssystem herstellt, beispielsweise einem Stromversorgungsnetzwerk, wobei das externe Energieversorgungssystem je nach Angebot und Nachfrage eine Energiequelle oder ein Energieverbraucher ist und der intelligente Zähler als Zentraleinheit fungiert. Beispielsweise kann das externe Energieversorgungssystem Energie zu einem vorgegebenen Preis zur Verfügung stellen oder Energie, z.B. von einer Photovoltaikanlage erzeugte und nicht benötigte Energie, aufnehmen. Hierdurch ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, ein flexibles und dynamisches Verfahren bereitzustellen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in einem dem ersten Schritt vorgeschalteten Teilschritt der Energieverbraucher eine Anfrage nach der Information an die Zentraleinheit übermittelt. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass in einem dem siebten Schritt vorgeschalteten Teilschritt die Zentraleinheit der Energiequelle eine Anfrage nach der Angebotsinformation übermittelt. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, dass das erfindungsgemäße Verfahren von jeder Systemkomponente, also z.B. einem Energieverbraucher, initiiert wird. Dadurch kann beispielsweise ein Energieverbraucher auf eine Änderung seiner Situation reagieren. So kann ein Elektrofahrzeug zum Beispiel eine neue Verteilung erwirken, wenn eine geplante Abfahrtszeit verschoben wurde.
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Vorzugsweise passen der Energieverbraucher und/oder die Energiequelle anhand der von der Zentraleinheit übermittelten Informationen, insbesondere anhand der übermittelten Preisinformationen, ihren Betrieb selbstständig an. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Energieverbraucher seinen Energieverbrauch reduziert oder erhöht, insbesondere sich ein- oder ausschaltet. Entsprechendes gilt für die Energiequelle, die ihren Betrieb vorzugsweise in Abhängigkeit des Preises anpasst, insbesondere sich ein- oder ausschaltet oder eine Energieproduktion reguliert. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, dass der Energieverbraucher und/oder die Energiequelle selbstständig ihren Betrieb anhand von nur ihnen zugänglichen Informationen regulieren.
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Ganz besonders bevorzugt erfolgen die Anpassungen in Abhängigkeit von vorgegebenen Priorisierungen und/oder Parametern. So ist es beispielsweise möglich, dass ein Energieverbraucher wenigstens genügend Energie aufnimmt bzw. benötigt, um einen Minimalbetrieb aufrechtzuerhalten. Alternativ und optional ist es vorgesehen, dass ein Energieverbraucher einen bestimmten Höchst- und/oder Mindestpreis aufweist, zu dem er Energie beziehen soll. (Dies ist keineswegs als zwingende Voraussetzung für die Ausführung der Erfindung zu erachten: Falls beispielsweise zwei Geräte keinen Höchst- oder Mindestpreis aufweisen und unabhängig vom virtuellen Preis stets versuchen, Energie zu beziehen, wird das HEMS schlussendlich auf eine traditionelle Form der Priorisierung zurückgreifen und selbst bestimmen müssen, welches Gerät zuerst gespeist werden soll, oder eigenständig Parameter einfügen.) Für eine Energiequelle gilt Entsprechendes. Beispielsweise kann ein Verbraucher einem Elektrofahrzeug vorgeben, dass es in Abhängigkeit seines Ladezustandes ein unterschiedliches Energieaufnahmeverhalten aufweist. So ist es möglich, dass ein Elektrofahrzeug ab einem vorbestimmten Ladezustand Energie nur noch dann aufnehmen soll, falls der Preis unter einen bestimmten Grenzwert fällt, und/oder dass bei einem anderen vorbestimmten Ladezustand das Elektrofahrzeug zu jedem Preis Energie aufnehmen soll, um eine Mindestfunktionalität zu gewährleisten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Information, die Bedarfsinformation und/oder die Angebotsinformation ausschließlich wenigstens eine Preisinformation und/oder wenigstens eine Energiemengeninformation für den vorbestimmten Zeitraum beinhalten. Besonders bevorzugt beinhalten die Information, die Bedarfsinformation und/oder die Angebotsinformation mehrere Preisinformationen und/oder mehrere Energiemengeninformationen. Hierdurch ist es vorteilhaft möglich, das erfindungsgemäße Verteilungsverfahren auch auf komplexe Energiepreise anzuwenden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Energieverbraucher in einem dem ersten und/oder dritten Schritt vorgeschalteten neunten Schritt die der Bedarfsinformation zugrundeliegende anzufordernde Energiemenge ermittelt. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, dass der Energieverbraucher zunächst die aktuell und/oder über einen bestimmten Zeitraum hinweg benötigte Energiemenge ermittelt, bevor er eine Anfrage an die Zentraleinheit richtet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kommunikation, d.h. der Informations- bzw. Datenaustausch, zwischen der Zentraleinheit und dem Energieverbraucher und/oder der Energiequelle kabelgebunden oder kabellos erfolgt, besonders bevorzugt über ein Internetprotokoll-basiertes Verfahren und/oder ein Bussystem, insbesondere einen CAN-Bus. Ganz besonders bevorzugt erfolgt die Kommunikation über ein öffentliches und/oder privates Netzwerk und/oder über das Internet. Insbesondere erfolgt die Kommunikation gemäß dem ISO 15118-Standard.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das System auch Energieverbraucher und/oder Energiequellen umfasst, die nicht zu einem Datenaustausch mit der Zentraleinheit fähig sind. In diesem Fall ist es besonders bevorzugt vorgesehen, dass die Zentraleinheit die benötigte Energiemenge des Energieverbrauchers und/oder die zur Verfügung gestellte Energiemenge der Energiequelle misst und insbesondere eine Bedarfsinformation bzw. eine Angebotsinformation erstellt. Hierdurch ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, auch ältere Energieverbraucher bzw. Energiequellen in das System zu integrieren und im Rahmen des Energieverteilungsverfahrens zu berücksichtigen.
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Der Fachmann versteht, dass die Zentraleinheit die Energiemenge für einen solchen Energieverbraucher und/oder für eine solche Energiequelle anhand von vorbestimmten Kriterien verteilt, da diese nicht aktiv an dem Verfahren teilnehmen können. Vorzugsweise greift die Zentraleinheit hierfür auf die eingangs erläuterten, aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zurück.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Hausenergieversorgungssystem, umfassend eine Zentraleinheit, wenigstens eine Energiequelle und wenigstens einen Energieverbraucher, wobei die Zentraleinheit, die Energiequelle und der Energieverbraucher zum Informationsaustausch miteinander verbunden sind, wobei das Hausenergieversorgungssystem zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens konfiguriert ist.
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Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, ein kompaktes Hausenergieversorgungssystem bereitzustellen, bei dem die Zentraleinheit über keine weitergehenden Informationen über die Energieverbraucher verfügen muss, wodurch die Zentraleinheit vorteilhafterweise einfach aufgebaut sein kann und besonders kompatibel mit einer Vielzahl von Energieverbrauchern ist. Das erfindungsgemäße Hausenergieversorgungssystem kann dadurch in besonders vorteilhafter Weise einfach und kompakt aufgebaut sein und dementsprechend kostengünstig realisiert werden. Besonders bevorzugt können mehrere Hausautomatisierungssysteme verknüpft, beispielsweise hintereinandergeschaltet sein, wobei ein Energieverbraucher dann insbesondere eine weitere Zentraleinheit eines weiteren Hausautomatisierungssystems ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Hausenergieversorgungssystem eine Vorrichtung umfasst, wobei die Vorrichtung die Zentraleinheit, die Energiequelle und/oder den Energieverbraucher umfasst. Besonders bevorzugt ist die Vorrichtung ein Hausladegerät, insbesondere für ein Elektrofahrzeug. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, ein besonders kompakt aufgebautes Hausenergieversorgungssystem bereitzustellen.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Computerprogramm, umfassend einen maschinenlesbaren Programmcode, wobei der Programmcode, wenn er auf einem Hausenergieversorgungssystem, insbesondere einer Zentraleinheit, einer Energiequelle und/oder einem Energieverbraucher, ausgeführt wird, das Hausenergieversorgungssystem, insbesondere die Zentraleinheit, die Energiequelle und/oder den Energieverbraucher, zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Computerprogrammprodukt zur Verteilung von Energie in einem Hausenergieversorgungssystem, wobei das Computerprogrammprodukt ein Computerprogramm aufweist, welches auf einem Speichermedium vorgesehen ist, wobei das Computerprogramm einen maschinenlesbaren Programmcode umfasst, wobei der Programmcode, wenn er auf einem Hausenergieversorgungssystem, insbesondere einer Zentraleinheit, einer Energiequelle und/oder einem Energieverbraucher, ausgeführt wird, das Hausenergieversorgungssystem, insbesondere die Zentraleinheit, die Energiequelle und/oder den Energieverbraucher, zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst.
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Bezüglich möglicher vorteilhafter Ausführungsformen wird auf die Ausführungen bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens verwiesen, die für diesen Gegenstand ebenfalls gelten und umgekehrt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den wesentlichen Erfindungsgedanken nicht einschränken.
- 1 zeigt ein Hausenergieversorgungssystem gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt eine graphische Darstellung einer Information gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- 3 zeigt eine graphische Darstellung einer Bedarfsinformation gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- 4 zeigt ein Verfahren gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist ein Hausenergieversorgungssystem 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Das Hausenergieversorgungssystem 1 umfasst eine Zentraleinheit 10, die mit mindestens einem Energieverbraucher 20 verbunden ist. Die Verbindung erfolgt dabei über kabelgebundene oder kabellose Kommunikation gemäß einem Internetprotokoll-basierten Verfahren oder einem Bussystem, hier beispielsweise über ein Intranet. Eine derartige Kommunikation ist gemäß der vorliegenden Darstellung durch durchgezogene Linien symbolisiert.
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Bei dem Energieverbraucher 20 handelt es sich z.B. um ein Elektrofahrzeug. Hier umfasst das Hausenergieversorgungssystem weitere Energieverbraucher 20', 20", 20''' und 20"". Dies können beispielsweise eine Wärmepumpe 20', ein Kühlschrank 20", eine Waschmaschine 20''' und eine Spülmaschine 20““ sein.
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Diese Energieverbraucher 20-20““ stehen wiederum mit externen Diensten oder Systemen 60-60““ in Verbindung, wobei die Waschmaschine 20“‘ und die Spülmaschine 20““ gemeinsam an ein externes System 60““, hier ein Hausautomatisierungssystem (HAS), angeschlossen sind. Um zu verdeutlichen, dass diese Systeme kein Teil des Hausenergieversorgungssystems an sich sind, sind die entsprechenden Verbindungen gestrichelt ausgeführt. Das Elektrofahrzeug 20 ist beispielsweise über bordeigene Systeme mit dem Internet 60' verbunden, die Wärmepumpe 20' mit Wetterdiensten 60", der Kühlschrank mit einem weiteren HAS 60“‘.
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Das Hausenergieversorgungssystem 1 umfasst weiterhin eine Energiequelle 30, hier eine Photovoltaikanlage mit einem Solarwechselrichter, die Energie in Form von Strom in das System einspeisen kann.
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Auch ist es möglich, dass das Hausenergieversorgungssystem 1 Einheiten umfasst, die je nach Situation als Energiequelle 30 oder als Energieverbraucher 20 fungieren. In diesem Sinne handelt es sich also um kombinierte Energieverbraucher bzw. Energiequellen 23. Hier kann dies eine Batterie 23' sein, die je nach Energieversorgungslage Energie in das System einspeist oder Energie speichert. Ferner ist im vorliegenden Fall ein intelligenter Zähler 23 vorgesehen, der in Verbindung mit einem externen Energieversorgungssystem 60““ steht, zum Beispiel einem städtischen Stromnetz. Der intelligente Zähler 23 speist Energie aus der Photovoltaikanlage in das externe Energieversorgungssystem 60““‘ ein und versorgt andererseits das Hausenergieversorgungsystem 1 mit Energie aus diesem externen System 60““‘.
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Die Zentraleinheit 10 kann selber ebenfalls mit externen Systemen bzw. Diensten 60 verbunden sein. So kann es beispielsweise von derartigen externen Systemen 60 mit Informationen über eine verfügbare Energiemenge und die zugehörigen Preisinformationen versorgt werden.
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Weiterhin sind hier weitere Energiequellen oder Energieverbraucher 50 an die Zentraleinheit 10 angeschlossen. Diese sind jedoch nicht zu einer IP-basierten Kommunikation fähig, was durch die doppelten Striche angedeutet wird. Um auch diese Energieverbraucher bzw. -quellen in das erfindungsgemäße System 1, bzw. das erfindungsgemäße Verfahren einzubeziehen, misst die Zentraleinheit deren Energieaufnahme bzw. -Abgabe und verfährt entsprechend der ermittelten Messwerte, wobei es für diese Systeme 50 Energiemengen anhand vorgegebener Priorisierungskriterien zuweist. Alternativ ist es vorstellbar, dass die weiteren Energiequellen bzw. Energieverbraucher 50 mit einem Energieverbraucher 20 oder einer Energiequelle 30 verbunden sind, wodurch die Zentraleinheit mittelbar bzw. indirekt mit den weiteren Energiequellen bzw. Energieverbrauchern verbunden ist, mit denen es wie oben beschrieben kommuniziert.
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In 2 ist eine graphische Darstellung einer Information gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Diese ist hier zweckmäßigerweise als Graph einer verfügbaren Energiemenge in kW gegen die Zeit aufgetragen, wobei verschiedene Preise durch verschiedene Bereiche dargestellt werden. Die hier angegebenen Preise in Cent pro kWh sind rein beispielhaft zu verstehen.
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Es ist sofort ersichtlich, dass es in der Mitte einen Zeitraum gibt, in dem viel Energie zu hohen Preisen verfügbar ist und sehr wenig Energie zu geringen Preisen. Außerhalb dieser Zeiten ist eine im Wesentlichen konstante Energiemenge zu mittleren Preisen verfügbar. Ein solcher Graph kann sich dabei insbesondere auf eine bestimmte Energiequelle 30 beziehen.
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Im Laufe des erfindungsgemäßen Verfahrens ermittelt die Zentraleinheit 10 eine Information für das gesamte Hausenergieversorgungssystem 1, wobei diese Information in einer der vorliegenden Darstellung ähnelnden Form dargestellt werden kann und somit die gesamt verfügbare Energie zu bestimmten Preisen im Zeitverlauf angibt.
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Die Information umfasst damit hier eine verfügbare Energiemenge zu einem bestimmten Preis mit Bezug auf die Zeit. Zusätzliche Informationen, wie beispielsweise die Quelle einer bestimmten Energiemenge, ein mit der Energiemenge verbundener CO2-Ausstoß oder ein Anteil von erneuerbaren Energien an einer Energiemenge können ebenfalls enthalten sein, sind aber nicht nötig und vorzugsweise auch nicht enthalten. Der Fachmann versteht, dass das Integral über den Graphen die gesamte verfügbare Energiemenge angibt. In 3 ist eine graphische Darstellung einer Bedarfsinformation gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei ist die angeforderte Energiemenge in kW über die Zeit aufgetragen. Im vorliegenden Beispiel benötigt der zugehörige Energieverbraucher 20 dabei zu Beginn eine im Wesentlichen konstante Menge Energie, die im Zeitverlauf abnimmt. Gegen Ende des dargestellten Zeitraums benötigt der Energieverbraucher 20 keinerlei Energie mehr.
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In 4 ist ein Verfahren gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Hier beginnt das Verfahren damit, dass eine Energiequelle 30', beispielweise ein öffentliches Stromnetz, in einem achten Schritt 800 einer Zentraleinheit 10 des Hausenergieversorgungssystems 1 zur Verfügung stehende Energiemengen zu bestimmten Preisen für einen bestimmten Zeitraum übermittelt.
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In einem neunten Schritt 900, der vor, nach oder parallel zu dem achten Schritt 800 ausgeführt werden kann, bestimmt ein Energieverbraucher 20 des Hausenergieversorgungssystems 1 die von ihm benötigte Leistung, insbesondere für einen vorbestimmten Zeitraum. Dann stellt er der Zentraleinheit 10 des Hausenergieversorgungssystems 1 eine Anfrage 101 nach einer Information bezüglich der auf Preis und den vorbestimmten Zeitraum bezogenen verfügbaren Energie.
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Die Zentraleinheit 10 richtet daraufhin in einem siebten Schritt 700 eine Anfrage 701 an eine in dem Hausenergieversorgungssystem 1 befindliche Energiequelle 30, um eine Angebotsinformation zu erhalten, welche analog der Information eine zur Verfügung gestellte preiskodierte Energiemenge für den vorbestimmten Zeitraum umfasst. Die Energiequelle 30 ermittelt diese Angebotsinformation in dem siebten Schritt 700 und übermittelt sie an die Zentraleinheit 10.
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In einem ersten Schritt 100 ermittelt die Zentraleinheit 10 nun die Information umfassend preiskodierte zur Verfügung stehende Energiemengen in dem vorbestimmten Zeitraum.
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In einem zweiten Schritt 200 übermittelt die Zentraleinheit 10 diese Information nun an den Energieverbraucher 20. Dieser ermittelt in einem dritten Schritt 300 unter Berücksichtigung der durch die Zentraleinheit 10 zur Verfügung gestellten Information und der ermittelten benötigten Energie eine Bedarfsinformation, die analog der Angebotsinformation bzw. der Information für den vorbestimmten Zeitraum zu einem bestimmten Preis angeforderte bzw. anzufordernde Energiemengen umfasst.
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In einem vierten Schritt 400 übermittelt der Energieverbraucher 20 die Bedarfsinformation, welche auch als Energieanforderungsprofil oder Verbrauchsplan bezeichnet werden kann, an die Zentraleinheit 10. Hierbei indiziert der Verbraucher 20 seine Bereitschaft, wie eine Batterie seine gespeicherte Energie oder zumindest seinen Verbrauchsplan gleichsam zu „verkaufen“. Diese zweite Preisinformation mag dem oben umrissenen tabellarischen Format entsprechen, gibt anstelle der insgesamt verfügbaren Leistung und deren Preises jedoch den vom Verbraucher 20 vorgesehenen Verbrauch und seine Bereitschaft, diesen Plan zu ändern, an, um seinerseits der Zentraleinheit 10 einen diesbezüglichen Preisanreiz zu bieten, oder gar eigene Energievorräte auf Abruf bereitzustellen.
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In einem fünften Schritt 500 überprüft die Zentraleinheit 10 nun anhand der übermittelten Bedarfsinformationen und unter Berücksichtigung der übermittelten Angebotsinformationen, ob zu einem beliebigen Zeitpunkt die gesamte angeforderte Energiemenge die zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehende Energiemenge überschreitet oder die zweite Preisinformation inkonsistent ist. Im vorliegenden Fall ist dies nicht gegeben, da es nur einen Energieverbraucher 20 gibt, dessen Bedarfsinformation ja unter Berücksichtigung der zu Verfügung stehenden Energiemenge ermittelt wurde.
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Daher wird in diesem Fall die Zentraleinheit 10 dem Energieverbraucher 20 in einem sechsten Schritt 601 eine Bestätigungsinformation übermitteln, die dem Energieverbraucher 20 signalisiert, dass die angeforderte Energiemenge zur Verfügung steht. Dies ist als gleichbedeutend dazu anzusehen, dass die Zentraleinheit 10 dem Energieverbraucher 20 eine Zustimmung zu der Bedarfsinformation übermittelt. In jedem Fall ist es entscheidend, dass der Energieverbraucher 20 nun entsprechend seiner Bedarfsinformation Energie aus dem Hausenergieversorgungssystem 1 aufnimmt.
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Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform umfasst das Hausenergieversorgungssystem 1 mehrere Energieverbraucher 20-20““. In diesem Fall kann es vorkommen, insbesondere zu Stoßzeiten, zu denen viele Energieverbraucher 20-20““ hohe Mengen an Energie anfordern, dass die Prüfung in dem fünften Schritt 500 ergibt, dass zu wenigstens einem Zeitpunkt die gesamte angeforderte Energiemenge die zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehende Energiemenge überschreitet. In diesem Fall wird das erfindungsgemäße Verfahren nun iteriert ausgeführt, wobei jedoch die Zentraleinheit die der Information zugrundeliegende erste Preisinformation wenigstens teilweise durch eine dritte, in diesem Fall höhere Preisinformation ersetzt. Hierzu führt die Zentraleinheit die erste Preisinformation mit der beispielsweise vom ersten Verbraucher 20 zurückgelieferten zweiten Preisinformation oder Verbrauchstabelle zusammen und sendet das Ergebnis an den nächsten anfragenden Verbraucher 20'. Letzterer wird somit in die Lage versetzt, den Verbrauchsplan des ersten Verbrauchers 20 zu einem von diesem selbst festgelegten Preis quasi „aufzukaufen“. Der zweite Verbraucher 20' plant auf dieser Grundlage seinen Verbrauch und sendet eine eigene „Verkaufstabelle” nach dem obigen Format zurück an die Zentraleinheit 10, die das Verfahren bis zum Abschluss der Verhandlungen fortsetzt.
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Dadurch wird gewissermaßen ein Auktionsmechanismus eingeführt, da nun jeder Energieverbraucher 20 erneut entscheiden muss, ob er seine ursprünglich angeforderten Energiemengen auch unter Beachtung der höheren, (virtuellen) dritten Preisinformation beibehält oder beispielsweise geringere Energiemengen anfragt. Die Entscheidung darüber, ob ein höherer Preis für einen Energieverbraucher 20 akzeptabel ist, liegt damit ausschließlich bei diesem und kann von verschiedenen Parametern abhängen. So kann einem Energieverbraucher 20' ein Priorisierungssystem vorgegeben sein, oder ein Energieverbraucher 20“‘ drosselt seine Energieaufnahme zu Zeiten mit einem hohen Preis.
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Es ist dabei klar, dass der dritte Preis nicht für den gesamten vorbestimmten Zeitraum gelten muss, aber sehr wohl kann. So ist es beispielsweise möglich, dass lediglich zu den Stoßzeiten die Energienachfrage das -Angebot übersteigt und nur zu diesen Zeitpunkten eine dritte Preisinformation im Sinne eines höheren virtuellen Preises angesetzt wird.
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Ebenso ist es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, dass auch die Energiequelle 30 auf die Veränderung des Preises reagiert und beispielsweise höhere Energiemengen liefert und die Angebotsinformation entsprechend anpasst.
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Schließlich kann die Zentraleinheit 10 im Falle einer Abweichung vom zurückgelieferten Verkaufsplan dem betreffenden Verbraucher 20-20““ eine Sanktion auferlegen. Beispielsweise könnte die Zentraleinheit 10 den Verbraucher zwingen, für die aufgrund des Verkaufsplans seitens der Energiequelle 30 reservierte Energie zu zahlen, selbst wenn diese nicht abgerufen wurde. Hierzu könnte der volle Preis, ein Bruchteil oder Vielfaches hiervon angesetzt werden. Denkbar ist ebenfalls die Erhebung einer festen Gebühr oder die Zurückstufung des verstoßenden Verbrauchers 20-20““ an das Ende der „Verhandlungsliste”, sodass etwaige weitere Nachverhandlungen von der Zentraleinheit 10 zunächst mit allen anderen Verbrauchern 20-20““ aufgenommen werden. Im letzteren Fall könnte der solchermaßen degradierten Verbraucher 20-20““ gegen Zahlung eines erhöhten Preises seinen ursprünglichen Tarif wahlweise gleichsam „zurückkaufen”.
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Die Schritte können dabei teilweise auch variieren oder wegfallen, je nach dem Aufbau des Hausenergieversorgungssystems 1 und der Situation.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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