-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radnabe, ein System aus einer Radnabe und einer Radkappe, eine Radlageranordnung mit einer Radnabe und ein Verfahren zur Überwachung einer Radnabentemperatur.
-
Die Temperaturentwicklung eines Radlagers ist ein wesentlicher Indikator für den Funktionszustand des Lagers. So kündigt sich der Ausfall eines Radlagers häufig durch einen Temperaturanstieg an. Eine regelmäßige Kontrolle der Temperatur des Radlagers ist somit ein geeignetes Mittel, die Funktionsfähigkeit und damit die Betriebssicherheit des Radlagers zu überprüfen. Eine Möglichkeit zur Überwachung der Temperatur eines Radlagers besteht darin, an dem Radlager einen Temperatursensor vorzusehen, welcher ein Temperatursignal an eine Anzeigeeinrichtung im Cockpit des Fahrzeugs sendet. Beispielsweise kann die Temperatur durch einen Widerstand gemessen werden, der seine Leitfähigkeit temperaturabhängig ändert. Derartige Temperaturmesssysteme haben sich in Anhängerfahrzeugen jedoch nicht durchgesetzt. Gründe hierfür sind zum einen eine aufwändige Infrastruktur. Zum anderen ist das Messen an umlaufenden Teilen mit einer Kabelführung aufwändig. Eine Temperaturüberwachung eines Radlagers mittels eines Thermopunktes ist beispielsweise aus der
DE 102 42 199 A1 bekannt.
US 6 546 892 B2 offenbart eine komplexe Achsüberhitzungswarneinrichtung, welche einen Wärmesensor mit einer Dichtscheibe aufweist, die eine übliche Radnabenverschlusskappe mit Gummifüllung ersetzt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Radnabe zur Verfügung zu stellen, mit der eine Überhitzung des Radlagers einfach, kostengünstig und aussagekräftig festgestellt werden kann.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Radnabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein System aus Radnabe und Radkappe gemäß Anspruch 8, eine Radlageranordnung gemäß Anspruch 9 und ein Verfahren zur Temperaturabschätzung gemäß Anspruch 10 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den beiliegenden Figuren, angegeben.
-
Erfindungsgemäß ist eine Radnabe für eine Radlageranordnung, insbesondere Radnabe eines Nutzfahrzeugs bzw. Nutzfahrzeugradnabe vorgesehen, wobei die Radnabe an einem Achselement über mindestens ein Radlager um eine Radachse drehbar gelagert ist, und wobei die Radnabe in axialer Richtung gesehen an ihrer Stirnseite eine Aussparung, insbesondere ein Rücksprung oder eine Bohrung, zur Visualisierung einer Temperaturänderung aufweist. Durch die Anordnung der Aussparung an der Stirnseite ist die Aussparung an einem visuell leicht zugänglichen Ort angebracht. Dadurch kann rechtzeitig erkannt werden, ob eine kritische Temperatur in der Radnabe überschritten wurde und es können geeignete Gegenmaßnahmen in Angriff genommen werden. Die Anordnung der Aussparung an der Stirnseite erlaubt zudem, die Aussparung möglichst lagernah, d. h. möglichst nah am Radlager anzuordnen, so dass die Visualisierung in einem systemkritischen Bereich in unmittelbarer Nähe zum Lager erfolgt. D. h. es wird die Wahrscheinlichkeit für temperaturverfälschende Einflüsse in vorteilhafter Weise durch die lagernahe Anordnung reduziert. Zudem erleichtert die lagernahe Anordnung an der Stirnseite das visuelle Lokalisieren der Aussparung, da die Aussparung auf den ersten Blick auf die Achse auffindbar ist und nicht am äußeren Umfang der Radnabe gesucht werden muss. Insbesondere ist es vorgesehen, dass ein in radialer Richtung bemessener Achsenabstand zwischen der Radachse und der Aussparung derart dimensioniert ist, dass ein Verhältnis des Achsenabstands zum äußersten Umfang der Radnabe einen Wert zwischen 0,2 und 0,7, bevorzugt einen Wert zwischen 0,25 und 0,45 und besonders bevorzugt einen Wert zwischen 0,3 und 0,4 annimmt. Grundsätzlich ist die Aussparung an derjenigen Stirnseite angeordnet, die Teil einer Sichtseite der Radlageranordnung ist und vorzugsweise ist die Aussparung hierbei in axialer Richtung gesehen auf Höhe eines Radlagers, insbesondere eines Außenradlagers angeordnet. Insbesondere ist es vorgesehen, dass ein Verhältnis zwischen einer Aussparungslochtiefe zur axialen Radlagerausdehnung, insbesondere zur axialen Radlagerausdehnung des Außenlagers, eine Wert zwischen 0,1 und 0,75, bevorzugt einen Wert zwischen 0,15 und 0,55 und besonders bevorzugt zwischen 0,25 und 0,45 annimmt. Durch die mit der Radlagerausdehnung abgestimmte Aussparungslochtiefe lässt sich in vorteilhafter Weise eine möglichst aussagekräftige Visualisierung der Temperatur ermöglichen, da sich dadurch in vorteilhafter Weise ein für die Temperatur des Radlagers besonders aussagekräftiger Bereich erfassen lässt.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Radnabe an ihrer Stirnseite eine Materialanhäufung aufweist, wobei die Aussparung im Bereich der Materialanhäufung eingelassen ist. Mittels der Materialanhäufung ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Radnabe in Hinblick auf ihre Dauerfestigkeit, d. h. in Hinblick auf ihre Lebensdauer, nicht nachteilig zu beeinflussen. Hierzu wird die Materialhäufung vorzugsweise möglichst achsennah bzw. lagernah angeordnet. Weiterhin unterstützt die Materialhäufung die Lokalisierung der Bohrung, da die Materialhäufung eine Abweichung von der üblichen symmetrischen Ausformung und damit einen Blickfang bildet, wenn ihre Erstreckung bzw. Ausdehnung entlang des Umfangs der Radnabe auf einen Bereich beschränkt ist.
-
Zweckmäßig ist es vorgesehen, dass eine Innenseite der Aussparung oberflächenpoliert ist. Eine oberflächenpolierte Innenseite ist in vorteilhafter Weise zu direkten Visualisierung einer Temperaturänderung geeignet, da das Radnabenmaterial, insbesondere Stahl, ja nach Temperatur seine Farbe ändert. Dadurch lässt sich eine möglichst einfache und besonders kostengünstige Konfiguration der Radnabe zur Visualisieren der Temperaturänderung realisieren. Um zu verhindern, dass Schmutz und Feuchtigkeit, die einen Oxidationsprozess veranlassen würden, in die Aussparung eindringen, ist es von Vorteil, die Aussparung abzudichten, d. h. eine Bohröffnung abdichtend zu verschließen. Dabei ist es vorstellbar, dass die Bohröffnung über ein reversibel verschließbares Abdeckelement, beispielsweise in Form einer Klappe, abdeckbar ist, oder in die Bohröffnung ein Sichtfenster eingelassen ist.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Aussparung im Wesentlichen parallel zur Radachse verläuft. Dadurch lässt sich vermeiden, dass ein Einsehen der Aussparung durch die aktuelle Radstellung nicht signifikant beeinträchtigt wird.
-
Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Aussparung ein Sackloch bzw. eine Sackbohrung oder eine Durchbrechung bzw. Durchgangsbohrung ist.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass in der Aussparung ein Kunststoffelement angeordnet ist, dessen visuell wahrnehmbare Eigenschaften, insbesondere seine Farbe, sich mit einer Temperaturveränderung ändert. Vorzugsweise ist das Kunststoffelement form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit der Aussparung verbunden. Beispielsweise ist das Kunststoffelement in der Aussparung verschraubt, verklebt, verpresst oder eingehaust. Hierbei ist es besonders bevorzugt vorgesehen, dass das Kunststoffelement die Aussparung vollständig füllt. Alternativ ist es auch vorstellbar, dass das Kunststoffelement die Aussparung nur in demjenigen Bereich füllt, der sich in axialer Richtung gesehen auf Höhe des Radlagers, insbesondere Außenradlagers, erstreckt. Weiterhin ist das Kunststoffelement derart konfiguriert, dass beim Überschreiten einer kritischen Temperatur die Farbänderung dauerhaft erhalten bleibt bzw. irreversibel ist. Dadurch lässt sich zeitlich nach einem Fahrbetrieb feststellen, ob die Temperatur der Radnabe während des Fahrbetriebs die kritische Temperatur überschritten hat.
-
Alternativ oder ergänzend ist es vorgesehen, dass die Aussparung mit einem Stopfen verschließbar ist. Insbesondere lässt sich die Aussparung in vorteilhafter Weise zur Hinterlegung eines Teststreifen nutzen, dessen Farbe sich mit einer Temperaturänderung ändert. Durch den Stopfen lässt sich in vorteilhafter Weise vermeiden, dass der Teststreifen im Fahrbetrieb aus der Aussparung rausrutscht. Die Nutzung eines Teststreifens erlaubt zudem ein einfaches Austauschen des Visualisierungsmittels, beispielsweise wenn dieses unbrauchbar geworden ist.
-
Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Aussparung einen Innendurchmesser zwischen 0.1 cm und 5 cm, bevorzugt zwischen 2 cm und 3 cm oder besonders bevorzugt im Wesentlichen von 2.5 cm aufweist. Durch eine solche Dimensionierung ist es in vorteilhafter Weise möglich einen Einfluss der Dehnung der Radnabe so gering zu halten, dass das Kunststoffelement während des Fahrtbetriebs nicht aus der Aussparung herausfällt.
-
Zweckmäßig ist es vorgesehen, dass das Kunststoffelement mit der Radnabe kraft-, form- und/oder stoffschlüssig verbunden ist, wobei insbesondere die Form des Kunststoffelements an die Stirnseite der Radnabe angepasst ist. Beispielsweise ist das Kunststoffelement über eine Erhebung in der Radnabe aufgeschoben und vorzugsweise mit der Radnabe verklemmt oder verklebt. Hierzu ist das Kunststoffelement vorzugsweise abhängig von der jeweiligen Radnabe, insbesondere der Radnabenkontur, ausgeformt. Insbesondere ist es vorstellbar, dass das in die Aussparung hineinragende Kunststoffelement zur Anbindung an die Radnabe mit einem Teil der Radnabe, der außerhalb der Aussparung angeordnet ist, verbunden ist. Dadurch ist die Anbindung des Kunststoffelements in einem leicht zugänglichen Bereich angeordnet, so dass sich das Kunststoffelement bei Bedarf leicht von der Radnabe lösen bzw. austauschen lässt.
-
Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Radnabe einen sich zumindest überwiegend axial erstreckenden Anlagebereich, der im montierten Zustand an einem Radlager anliegt, und einen sich in axialer Richtung an den Anlagebereich anschließender, zumindest überwiegend radial erstreckenden Kragenabschnitt aufweist, wobei die Aussparung in den Anlagebereich integriert bzw. vorgesehen ist. Dadurch ist die Aussparung an der Stirnseite der Radnabe in axialer Richtung gesehen gegenüber dem Kragenabschnitt versetzt angeordnet. Insbesondere bildete der Kragenabschnitt einen zur Stirnseite hin offenen Trichter aus. Mittels des Kragenabschnitts lässt sich vorteilhafter Weise die Aussparung geschützt anordnen.
-
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der Kragenabschnitt Speichenelemente bzw. -bereiche aufweist und die Aussparung an einer zwischen zwei Speichenelementen, insbesondere zwei benachbarten Speichenelementen, einsehbaren Stirnseite des Anlagebereichs angeordnet ist. Hierbei übergreifen die Speichenelemente die Aussparung vorzugsweise derart, dass die Speichenelemente die Aussparung bzw. ein in der Aussparung angeordnetes Kunststoffelement schützen. Hierbei erlaubt ein zwischen zwei Speichenelementen ausgebildeter Speichenfreiraum, dass das Sichtfeld auf die Aussparung nicht eingeschränkt wird.
-
Bevorzugt ist weiterhin eine Radkappe vorgesehen, die an der Radnabe derart montiert oder montierbar ist, dass die Radkappe in axialer Richtung gesehen einen Sichtbereich für eine Draufsicht auf die Aussparung aufweist. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise die Radnabe verkleiden, ohne dass mit der Radkappe eine Sichteinschränkung auf die Aussparung bedingt wird. Zudem schützt die Radkappe das Radlager und insbesondere die Aussparung. Vorstellbar ist auch, dass die Radkappe und die Radnabe derart konfiguriert sind, dass sich die Radkappe und die Radnabe nur so zueinander ausrichten lassen, dass der Sichtbereich in axialer Richtung gesehen deckungsgleich zur Aussparung angeordnet ist.
-
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Radlageranordnung mit einer erfindungsgemäßen Radnabe, die über ein Radlager an einem Achsenelement drehbar gelagert ist. Alle für die erfindungsgemäße Radnabe beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf die erfindungsgemäße Radlageranordnung übertragen und andersherum.
-
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Überwachung einer Radnabentemperatur, wobei eine Veränderung der Farbe der Aussparung oder eines in der Aussparung vorgesehenen Elements, insbesondere eine mit einem Kunststoffelement gefüllte Aussparung, erfasst wird und anhand der Beobachtung auf eine Radnabentemperatur oder eine Veränderung der Radnabentemperatur rückgeschlossen wird. Alle für die erfindungsgemäße Radnabe beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen und andersherum.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Aussparung zeitlich nach dem Fahrtbetrieb in Augenschein genommen wird.
-
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsform können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden.
-
Es zeigt:
- 1: eine Radlageranordnung mit einer Radnabe gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in einer parallel zur Rotationsachse verlaufenden Schnittansicht.
- 2 eine Radnabe gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
-
In 1 ist eine Radlageranordnung 10 mit einer Radnabe gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Radlageranordnung 10 umfasst eine Radnabe 26, welche über Radlager 20 an einem Achselement 12 drehbar gelagert ist. Die Radlager 20 sind im Inneren der Radnabe 26, zwischen dem Achselement 12 und der Radnabe 26, angeordnet. In den dargestellten Ausführungsformen umfasst die Radlageranordnung 10 zwei Radlager 20, nämlich ein links dargestelltes Innenlager und ein rechts dargestelltes Außenlager. Die Radlager 20 sind mittels einer Achsmutter 16 axial fixiert. Die Radlageranordnung 10 weist eine zentrale Rad- bzw. Längsachse 14 auf, welche eine Drehachse der Radnabe 26 bildet. An einer Stirnseite 2 der Radlageranordnung 10 ist eine Radkappe 60 angeordnet, welche mit der Radnabe 26 derart gekoppelt ist, dass sie sich zusammen mit der Radnabe 26 dreht. In der in 1 dargestellten Ausführungsform umfasst die Radnabe 26 eine Hinterschneidung 27, die die Radnabe 26 in axialer Richtung zur formschlüssigen Fixierung der Radkappe 60 hintergreift. Eine Dichtung 29 zwischen der Radkappe 60 und der Radnarbe 26 verhindert in vorteilhafter Weise das Eindringen von Flüssigkeiten.
-
Zur Temperaturerfassung ist es in der dargestellten Ausführungsform vorgesehen, dass die Radnabe 26 an ihrer Stirnseite 2 eine Aussparung 1, insbesondere einen Rücksprung oder eine Bohrung, aufweist. Die Aussparung 1 verläuft dabei vorzugsweise parallel zur Radachse 12 und ist beispielsweise als Sackbohrung ausgestaltet. Hierbei ist es vorstellbar, dass die Aussparung 1 zur visuellen Erkennung bzw. Abschätzung der Temperatur herangezogen wird, indem eine Farbänderung an einer Innenseite der Aussparung 1 beobachtet wird. Zur Unterstützung der visuellen Wahrnehmung eines Farbwechsels an der Innenseite der Aussparung 1 ist es von Vorteil die Aussparung 1 auszuleuchten. Vorstellbar ist hierbei, dass am Fahrzeugrahmen des Fahrzeugs, in dem die Radlageranaordnung verbaut ist, ein auf die Radnabe 26 gerichtete Lichtquelle, beispielsweise in Form einer LED oder eines LED-Arrays, angeordnet ist. Die Anordnung der Aussparung 1 an der Stirnseite 2 hat mitunter den Vorteil, dass sich die Aussparung 1, beispielsweise durch die Radkappe 60, geschützt anordnen lässt. Außerdem wird mit einer Aussparung 1 eine möglichst einfache Möglichkeit bereitgestellt, mir der geprüft werden kann, ob die Radnabe 26 im Betrieb eine kritische Temperatur überschritten hat. Hierbei wird die mit einer Temperaturänderung einhergehenden Farbänderung des Materials, aus dem die Radnabe 26 gefertigt ist, ausgenutzt, um die Temperatur abzuschätzen. Um die Aussparung 1 vor eventuellen Fremdkörpern zu schützen ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Aussparung 1 abgedichtet ist. Beispielsweise ist die Aussparung 1 mit einem Sichtfenster abgedichtet, durch das ein Fahrzeugführer die Innenseite der Aussparung 1 bei Bedarf einsehen kann.
-
Weiterhin ist es vorstellbar, dass die Radkappe 60 ein in axialer Richtung gesehen im Wesentlichen deckungsgleich zur Aussparung 1 angeordneten Sichtbereich, beispielsweise in Form einer Auslassung in der Radkappe 60, aufweist. Denkbar ist auch, dass sich die Auslassung mit einem Abdeckelement, wie z. B. einer Klappe, verschließen lässt.
-
Weiterhin ist es vorgesehen, dass ein in radialer Richtung bemessener Lagerabstand a zwischen dem Außenlager und der Aussparung 1 geringer ist als 10 cm, bevorzugt geringer als 8 cm und besonders bevorzugt geringer als 5 cm. Durch die achsennahe Anordnung der Aussparung 1 lässt sich die Aussparung besonders einfach lokalisieren, da ein möglicher Bereich, in dem die Aussparung 1 angeordnet ist, auf einen Blick zu erkennen ist und man nicht den Außenumfang der Radnabe 26 absuchen muss. Außerdem ist die Aussparung 1 in unmittelbarer Nähe zum Radlager 20, für das die Temperaturerfassung besondere Relevanz hat, angeordnet.
-
In der 2 ist als Schnittansicht eine Radnabe 26 gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei die Schnittansicht einmal als Seitenansicht und einmal als Draufsicht illustriert ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Radnabe 26 Teil einer Radlageranordnung 10 ist, wie sie in 1 gezeigt ist. Hierbei umfasst die Radnabe 26 einen Anlagebereich 37, an dem die Radnabe 26 im montierten Zustand an dem Radlager 20 anliegt. In axialer Richtung gesehen schließt sich an den Anlagebereich 37 ein Kragenabschnitt 36 an, dessen Kragenradius D1 größer ist als ein Außenradius D3 der Radnabe im Anlagebereich 37. Dabei weitet die Radnabe 20 mit zunehmenden Abstand vom Anlagebereich 37 auf. Mit anderen Worten formt der Kragenabschnitt 36 die Radnabe 26 an ihrer Stirnseite 2 trichterförmig aus. Insbesondere umfasst der Kragenabschnitt 36 an seiner zur Radachse 16 gewandte Trichterinnenseite Speichenelemente 32, die insbesondere umlaufend äquidistant zueinander angeordnet sind. Zwischen den Speichenelementen 32 bildet sich dabei ein Speichenfreiraum 34 aus, der einen Blick auf den in axialer Richtung gesehen gegenüber dem Speichenelement 32 zurückversetzten Anlagebereich 37 zulässt. Wie die im unteren Teil der 2 dargestellte Draufsicht erkennen lässt, bilden der Kragenabschnitt 36 mit den Speichenelementen 26 sowie die Stirnseite des Anlagebereichs 37 die Stirnseite 2 der Radnabe 26. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Radnabe 26 im Bereich der Aussparung eine Materialanhäufung 38, insbesondere in Form einer in Schnittsicht betrachtet kuppel- bzw. teilkreisförmigen Materialanhäufung 38, aufweist. Hierbei ist es vorstellbar, dass sich die Materialanhäufung 38 umlaufend ohne Unterbrechung an der Stirnseite des Anlagebereichs 37 erstreckt oder sich die Materialanhäufung 38 auf einen lokalen Bereich beschränkt. Insbesondere ist die Aussparung 1 in der Materialanhäufung 38 angeordnet und erstreckt sich in einer parallel zur Radachse 16 verlaufenden Richtung bis in den Anlagenbereich 37 hinein. Insbesondere ist es vorgesehen, dass ein Verhältnis zwischen einer Bohrlochtiefe T zur axialen Radlagerausdehnung L einen Wert zwischen 10 % und 75 %, bevorzugt einen Wert zwischen 15 % und 55 % und besonders bevorzugt zwischen 25 % und 45 % annimmt. Vorzugsweise ist die Aussparung 1 in Umlaufrichtung gesehen im Bereich eines Speichenfreiraums 34 angeordnet, so dass die Aussparung 1 bei einer Draufsicht unmittelbar auf die Radlageranordnung 10 einsehbar ist. Ferner ist es vorgesehen, dass ein in radialer Richtung bemessener Achsenabstand b zwischen der Radachse 16 und der Aussparung 1 derart dimensioniert ist, dass ein Verhältnis des Achsenabstands b zum Kragenradius D1 einen Wert zwischen 20 % und 70%, bevorzugt einen Wert zwischen 25 % und 45 % und besonders bevorzugt einen Wert zwischen 30 % und 35 % annimmt. Durch die möglichst achsennahe Anordnung lässt sich die Aussparung 1 in der Radnabe schnell lokalisieren und ist in unmittelbarer Nähe zum Radlager angeordnet.
-
Sowohl für die Ausführungsform aus der 1 als auch die Ausführungsform der 2 ist es vorstellbar, dass in die Aussparung 1 ein Kunststoffelement oder ein Teststreifen eingelassen ist. Insbesondere ist es vorstellbar, dass das Kunststoffelement innerhalb der Aussparung 1 angeordnet ist, wobei das Kunststoffelement beispielsweise seine Farbe abhängig von der Umgebungstemperatur ändert. Alternativ ist es vorstellbar, dass ein seine Farbe wechselnder Teststreifen in der Aussparung hinterlassen wird und die Aussparung anschließend, vorzugsweise mit einem Stopfen, verschlossen wird. Zur Temperaturschätzung lässt sich dann der Stopfen aus der Aussparung entfernen und der Teststreifen kann in Augenschein genommen werden.
-
Weiterhin ist es vorstellbar, dass zur Temperaturschätzung das die Farbe mit der Temperatur wechselnde Kunststoffelement an der Stirnseite 2 der Radnabe 26, insbesondere an der Stirnseite 2 des Anlagebereichs montiert ist. Vorstellbar ist beispielsweise auch, dass das Kunststoffelement mit der Radnabe 26 verklebt oder verclipst ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Aussparung
- 2
- Stirnseite
- 10
- Radlageranordnung
- 12
- Achselement
- 14
- Radachse
- 20
- Radlager
- 26
- Radnabe
- 29
- Dichtung
- 27
- Hinterschneidung
- 32
- Speichenelement
- 34
- Speichenfreiraum
- 36
- Kragenabschnitt
- 37
- Anlagebereich
- a
- Lagerabstand
- b
- Achsenabstand
- D1
- Kragenradius
- D2
- Bohrlochdurchmesser
- D3
- Außenradius
- L
- Radlagerausdehnung
- T
- Bohrlochtiefe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10242199 A1 [0002]
- US 6546892 B2 [0002]