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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Formteils. Bei dem Formteil handelt es sich insbesondere um ein als Formteil ausgebildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum. Es kann sich aber auch um ein Holzschmuck-Formteil oder ein Formteil für Möbel handeln.
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Das Formteil weist einen Träger und eine Dekorschicht mit einer Dekorlage auf, wobei eine oder mehrere gefüllte Aussparungen zur Darstellung eines Symbols an der Vorderseite der Dekorschicht in der Dekorschicht vorgesehen sind.
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Im Fahrzeuginnenraum werden zahlreiche als Formteil ausgebildete Dekor- und Verkleidungsteile eingebaut, beispielsweise Türverkleidungen, Konsolen- und Instrumentenverblendungen. Zu den Dekor- und Verkleidungsteilen zählen auch Bedientasten bzw. die Abdeckungen von Bedientasten.
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Die Dekorschicht kann zum einen lediglich die Dekorlage umfassen, zum anderen jedoch auch weitere Schichten, beispielsweise eine transparente oder transluzente Schutz- und/oder Optikschicht an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite der Dekorlage.
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Die Erfindung beschäftigt sich mit Formteilen, bei denen in der Dekorschicht eine oder mehrere gefüllte Aussparungen vorgesehen sind, welche zur Darstellung eines Symbols an der Vorderseite der Dekorschicht vorgesehen sind. Der Begriff Symbol ist hierbei breit zu verstehen, es kann sich dabei beispielsweise sowohl um Funktionssymbole als auch um geometrische Muster und/oder um dekorierende Elemente, beispielsweise Schriftzüge oder Linien, handeln.
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Verfahren zum Herstellen von Formteilen sind im Stand der Technik bekannt.
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Aus
EP 1 995 034 A2 ist bekannt, dass zur Herstellung von Dekor- oder Verkleidungsteilen für den Fahrzeuginnenraum, die lediglich eine Dekorschicht (die jedoch neben der eigentlichen Dekorlage noch weitere Konstruktions-und/oder Klebstofflagen aufweisen kann) und einen Träger aus Kunststoff umfassen, verschiedene Herstellungsverfahren bekannt sind. Gemäß einer ersten Variante wird die Dekorschicht in einem PressWerkzeug zunächst in die gewünschte Form gepresst, sodass sie eine Dekorschale bildet. Anschließend wird in einem Spritzgießwerkzeug die vorgeformte Dekorschicht bzw. die Dekorschale mit einer Kunststoff-Formmasse zur Ausbildung des Trägers hinterspritzt.
Gemäß einer zweiten Variante wird zunächst der Träger in einem Spritzgießwerkzeug ausgebildet und anschließend in einem Presswerkzeug der flächige Werkstoff zur Bildung der Dekorschicht auf den Träger gepresst. Alternativ wird gemäß einer dritten Variante die vorgeformte Dekorschale zusammen mit einer Kunststoff-Formmasse in ein Presswerkzeug eingelegt und darin mittels Pressen das Formtell erzeugt. Gemäß einer vierten Variante kann zunächst der Träger in einem Presswerkzeug ausgebildet und anschließend in einem Presswerkzeug der flächige Werkstoff zur Bildung der Dekorschicht auf den Träger gepresst werden.
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Gemäß
DE 10 2010 017 494 B4 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Formteils bekannt, bei dem Lichtleiter Glasfasern und/oderPolymerfasern sind und/oder aus Glasfasern und/oder Polymerfasern bestehen. Gemäß der Lehre von
DE 102010 017 494 B4 ist vorgesehen, dass die Lichtleiter mittels Sticken mindestens eines Fadens aus Glasfaser und/oder Polymerfaser in die Dekorschicht eingebracht werden. Zweckmaßigerweise erfolgt dies, bevor der Träger an die Dekorschicht angebracht wird. Beim Sticken wird mindestens ein Faden aus Glasfaser oder Polymerfaser mehrfach durch die Dekorschicht hindurch gezogen, insbesondere an zueinander beabstandeten Stellen.
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Die beiden Druckschriften
DE 102012101 314 und
DE 10 2012101 315 offenbarten jeweils ein Verfahren zum Herstellen eines Formteils, bei dem zunächst die Bereitstellung eines Verbundmaterialsumfassend einen Träger und eine Dekorschicht mit einer dem Träger zugewandten Rückseite und einer der Rückseite gegenüberliegenden Sichtseite vorgesehen ist, wobei der Träger einen für sichtbares Licht im Wesentlichen transparenten oder transluzenten Kunststoff umfasst. Diese Komponenten bilden nach der Herstellung die entsprechenden Komponenten im fertigen Formteil. Weiter sieht das Verfahren vor, dass in dem bereitgestellten Verbundmaterial mindestens ein Lichtdurchlass zwischen Ruckseite und Sichtseite der Dekorschicht mittels einer UV-Laserbearbeltung hergestellt wird. Hierbei kann es sich insbesondere um ein UV- Laserstrahlsublimierverfahren handeln. Das UV-Laserlicht zur Herstellung des Lichtdurchlasses wird hierbei von der sichtseitigen Seite der Dekorschicht des Verbundmaterials her eingestrahlt, so dass der Lichtdurchlass von der Sichtseite der Dekorschicht her zur Rückseite hin hergestellt wird.
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Gemäß
DE 20 2015 103 830 U1 kann ein Verfahren zum Herstellen eines Formteils folgende Schritte aufweisen:
- - Bereitstellen der Dekorschicht, insbesondere eines Holzfurniers:
- - Versehen der Dekorschicht mit einem oder mehreren Lichtdurchlässen, insbesondere einer Vielzahl von Lichtdurchlässen, vorzugsweise mittels Lasern oder Stanzen;
- - Einbringen einer Lackfüllung in einen oder mehrere Lichtdurchlässe, vorzugsweise von der Vorderseite der Dekorschicht aus;
- - Anbringen des Trägers an die Rückseite des Dekorteils, vorzugsweise mittels Ankleben und/oder Anspritzen und/oder Anpressen und/oder Angießen.
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Allerdings steigen stets die Anforderungen an derartige Formteile bei gleichzeitigem Kostendruck bei der Herstellung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zum Herstellen eines Formteils bereit zu stellen, insbesondere ein Verfahren, das Formteile ermöglicht, bei denen verschiedenste Symbole oder Designelemente an der Formteilvorderseite sichtbar sind und das vorzugsweise auf einfache Weise eine kostengünstige Herstellung von Formteilen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte:
- a) Bereitstellen eines zur Bildung der Dekorlage des Formteils vorgesehen Materials, mit einer als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite und einer Rückseite,
- b) Hinterspritzen des zur Bildung der Dekorlage vorgesehen Materials an dessen Rückseite mittels Spritzgießen mit einem Trägermaterial, insbesondere einem Kunststoff, zum Ausbilden des Trägers,
- c) Abkleben der Vorderseite der Dekorschicht oder der Vorderseite der Dekorlage, insbesondere zumindest im Bereich der vorzusehenden Aussparungen, mit Klebeband oder Klebefolie,
- d) Einbringen von Aussparungen in die Dekorschicht oder die Dekorlage von der Vorderseite der Dekorschicht oder der Vorderseite der Dekorlage aus,
- e) Füllen der Aussparungen mit Füllmaterial,
- f) Aushärten des Füllmaterials,
- g) Entfernen des Klebebands oder der Klebefolie nach dem Aushärten des Füllmaterials.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen insbesondere darin, dass damit ein Formteil mit hohem Freiheitsgrad hinsichtlich der darzustellenden Symbole, beispielsweise Designelemente wie Schriftzüge, hergestellt werden kann, vorzugsweise auf einfache und kostengünstige Weise.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Einbringen der Aussparungen mittels Fräsen und/oder Lasern durgeführt wird, wobei sich die Aussparungen vorzugsweise nur teilweise in die Dekorschicht oder die Dekorlage hinein oder vollständig durch die Dekorschicht und/oder die Dekorlage hindurch erstrecken.
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Bevorzugt wird zum Füllen der Aussparungen als Füllmaterial Kitt und/oder Farbe und/oder Lack und/oder Harz verwendet, wobei das Füllmaterial vorzugweise farbig ausgebildet ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass eine transparente oder transluzente Schutz- und/oder Optikschicht an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite der Dekorlage vorgesehen wird, wobei die Schutz- und/oder Optikschicht zusammen mit der Dekorlage die Dekorschicht ausbildet. In diesem Fall umfasst die Dekorschicht neben der Dekorlage auch die Schutz- und/oder Optikschicht.
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Gemäß einer Ausführungsvariante wird die Schutz- und/oder Optikschicht vor dem Verfahrensschritt des Abklebens der Vorderseite der Dekorschicht mit Klebeband oder Klebefolie an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite der Dekorlage vorgesehen. Weiter kann bei dieser Ausführungsvariante vorgesehen sein, dass der Verfahrensschritt des Einbringens von Aussparungen in die Dekorschicht von der Vorderseite der Dekorschicht aus ein Einbringen von Aussparungen in die Schutz- und/oder Optikschicht als Teil der Dekorschicht von der Vorderseite der Schutz- und/oder Optikschicht aus ist. Hierbei kann vorgesehen sein, dass sich die Aussparungen nur teilweise in die Schutz- und/oder Optikschicht hinein erstrecken, was im fertigen Formteil dazu führt, dass die mit Füllmaterial gefüllten Aussparungen Symbole bilden, die über der Vorderseite der Dekorlage zu schweben scheinen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass sich die Aussparungen vollständig durch die Schutz- und/oder Optikschicht hindurch erstrecken und somit die Aussparungen sich somit bis zur Vorderseite der Dekorlage oder gar darüber hinaus noch in die Dekorlage hinein erstrecken.
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Die Schutz- und/oder Optikschicht kann aufgegossen werden, wobei die Schutz- und/oder Optikschicht insbesondere PUR umfasst. Alternativ kann die Schutz- und/oder Optikschicht auch aufgesprüht werden und eine offenporige Lackierung bilden, beispielsweise mit einer Schichtdicke im µ-Bereich.
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Es kann vorgesehen sein, dass nach dem Vorsehen der Schutz- und/oder Optikschicht oder nach dem Entfernen des Klebebands oder der Klebefolie, die Schutz- und/oder Optikschicht, beispielsweise durch Fräsen und/oder Schleifen und/oder Polieren, an ihrer Vorderseite nachbearbeitet wird.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Dekorlage ein Holzfurnier ist oder umfasst, wobei das Holzfurnier vor dem Hinterspritzen kaschiert wird.
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Eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass nach der Bereitstellung der Dekorlage eine Textillage, insbesondere ein Vlies, an der Rückseite der Dekorlage vorgesehen wird als weiteres Bestandteil der Dekorlage, wobei die Textillage vor dem Hinterspritzen der Dekorlage und vor dem Füllen der Aussparungen an ihrer Rückseite mit Klebeband oder Klebefolie, insbesondere zumindest im Bereich der vorzusehenden Aussparungen oder über die gesamte Fläche hinweg, abgeklebt wird, wobei das Klebeband oder die Klebefolie nach dem Aushärten des Füllmaterials entfernt wird. Das Vlies kann insbesondere als Stabilisierungslage dienen.
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Die Dekorlage kann vor dem Hinterspritzen umgeformt werden, beispielsweise durch Pressen in einem Presswerkzeug. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die Dekorlage zunächst nicht umgeformt wird, das heißt im Wesentlichen flächig ist, also eine im Wesentlichen zweidimensionale Erstreckung aufweist.
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Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung werden vor dem Entfernen des Klebebands oder der Klebefolie Rückstände des Füllmaterials an der Oberfläche des Klebebands oder der Klebefolie, insbesondere mittels wenigstens eines Rakels, entfernt.
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Ferner kann auf die als Sichtseite ausgebildete Vorderseite der Dekorlage eine Farbschicht aufgebracht oder die als Sichtseite ausgebildete Vorderseite der Dekorlage eingefärbt werden.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Formteils in einer schematischen Querschnittsdarstellung,
- 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Formteils nach 1,
- 3 einen vergrößerten Ausschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels eines gemäß einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Formteils,
- 4 einen vergrößerten Ausschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels eines gemäß einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Formteils, und
- 5 einen vergrößerten Ausschnitt eines vierten Ausführungsbeispiels eines gemäß einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahren herzustellenden Formteils während des Herstellungsprozesses.
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Einander entsprechende Teile und Komponenten, auch über die verschiedenen Ausführungsbeispiele hinweg, sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Ferner sei angemerkt, dass die Größenverhältnisse, insbesondere die Schichtdicken zur Verdeutlichung der Erfindung rein schematisch dargestellt sind und nicht den realen Größenverhältnissen entsprechen müssen.
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1 bis 5 zeigen ein als Formteil 10 ausgebildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum. Das Formteil 10 weist einen Träger 14 und eine Dekorschicht 25 mit einer Dekorlage 11 sowie einer Schutz- und/oder Optikschicht 15 auf. In der Dekorschicht 25 sind mehrere gefüllte Aussparungen 18 zur Darstellung eines Symbols an der Vorderseite der Dekorschicht 25 vorgesehen. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Formteils 10 nach 1.
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Zur Herstellung eines Formteils gemäß 1 bzw. 2 wird in einem Schritt a) ein zur Bildung der Dekorlage 11 des Formteils 10 vorgesehenes Material mit einer als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite 12 und einer Rückseite 13 bereitgestellt.
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Bei der Dekorlage 11 kann es sich beispielsweise um ein Holzfurnier, gegebenenfalls ein kaschiertes Holzfurnier, handeln. Das Holzfurnier kann in einem Zwischenschritt kaschiert werden und es kann in einem weiteren Zwischenschritt umgeformt werden, beispielsweise durch Pressen in einem Presswerkzeug.
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Anschließend wird in einem Schritt b) zum Ausbilden des Trägers 14 das zur Bildung der Dekorlage 11 vorgesehene Material, beispielsweise ein Holzfurnier, an seiner Rückseite 13 mittels Spritzgießen mit einem Kunststoff als Trägermaterial hinterspritzt.
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In einem weiteren Schritt wird eine transparente Schutz- und/oder Optikschicht 15, vorzugsweise aus PUR, an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite 12 der Dekorlage 11 aufgegossen. Die Schutz- und/oder Optikschicht 15 bildet zusammen mit der Dekorlage 11 die Dekorschicht 25 aus. Alternativ kann die transparente Schutz- und/oder Optikschicht 15 auch eine offenporige Lackierung sein, vorzugsweise eine aufgesprühte offenporige Lackierung, beispielsweise mit einer Schichtdicke im µ-Bereich.
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Anschließend wird in einem Schritt c) die Vorderseite 26 der Dekorschicht 25, bei der es sich nunmehr um die Vorderseite der Schutz- und/oder Optikschicht 15 handelt, zumindest im Bereich der vorzusehenden Aussparungen 18 mit Klebeband oder Klebefolie 17 abgeklebt.
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In einem Schritt d) werden Aussparungen 18 in die Dekorschicht 25, hier konkret die Schutz- und/oder Optikschicht 15 als Teil der Dekorschicht 25, von der Vorderseite 26 der Dekorschicht 25 und damit von der Vorderseite der Schutz- und/oder Optikschicht 15 aus eingebracht. Das Einbringen der Aussparungen 18 wird mittels Fräsen oder Lasern durgeführt, wobei die Aussparungen 18 nur teilweise in die Dekorschicht 25 hinein reichen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel reichen die Aussparungen sogar lediglich teilweise in die Schutz- und/oder Optikschicht 15 der Dekorschicht 25 hinein, sie erreichen nicht die Dekorlage 11.
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Die Aussparungen 18 werden in einem Schritt e) mit Füllmaterial 19 gefüllt. Zum Füllen der Aussparungen 18 wird als Füllmaterial 19 beispielsweise Kitt verwendet, wobei das Füllmaterial 19 farbig ausgebildet ist. In einem Schritt f) härtet das Füllmaterial 19 aus.
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Vor dem Entfernen des Klebebands oder der Klebefolie 17 können in einem Zwischenschritt Rückstände 22 des Füllmaterials 19 an der Oberfläche des Klebebands oder der Klebefolie 17 mittels eines Rakels 23 entfernt werden, wie beispielhaft in 5 dargestellt.
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In einem weiteren Schritt g) wird das Klebeband oder die Klebefolie 17 entfernt, nachdem das Füllmaterial 19 ausgehärtet ist und/oder Rückstände 22 des Füllmaterials 19 an der Oberfläche des Klebebands 17 entfernt wurden.
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Nach dem Entfernen des Klebebands oder der Klebefolie 17 kann die Schutz- und/oder Optikschicht 15, beispielsweise durch Fräsen und/oder Schleifen und/oder Polieren, an ihrer Vorderseite 16 nachbearbeitet wird.
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Das Ergebnis dieses Verfahrens kann ein Formteil 10 sein, bei dem Symbole, gebildet durch Füllmaterial 19 in den Aussparungen 18, über der Oberfläche der Dekorlage 11, beispielsweise einer Holzfurnier-Oberfläche, zu schweben scheinen.
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Zur Herstellung eines Formteils gemäß 3 wird in einem Schritt a) ein zur Bildung der Dekorlage 11 des Formteils 10 vorgesehenes Material mit einer als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite 12 und einer Rückseite 13 bereitgestellt.
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Bei der Dekorlage 11 kann es sich um ein Holzfurnier, gegebenenfalls ein kaschiertes Holzfurnier, handeln. Das Holzfurnier 11 kann in einem Zwischenschritt kaschiert werden und es kann in einem weiteren Zwischenschritt umgeformt werden, beispielsweise durch Pressen in einem Presswerkzeug.
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Anschließend wird in einem Schritt b) zum Ausbilden des Trägers 14 das zur Bildung der Dekorlage 11 vorgesehene Material an seiner Rückseite 13 mittels Spritzgießen mit einem Kunststoff als Trägermaterial hinterspritzt.
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Anschließend wird in einem Schritt c) die Vorderseite 12 der Dekorlage 11 zumindest im Bereich der Aussparungen 18 mit Klebeband oder Klebefolie 17 abgeklebt.
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Anschließend werden in einem Schritt d) Aussparungen 18 in die Dekorlage 11 von der Vorderseite 12 der Dekorlage 11 aus eingebracht. Das Einbringen der Aussparungen 18 kann mittels Fräsen oder Lasern durgeführt werden. Die Aussparungen 18 reichen im vorliegenden Ausführungsbeispiel vollständig durch die Dekorlage 11 hindurch. Auch ein nur teilweises Hineinreichen in die Dekorlage 11 ist jedoch möglich.
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Die Aussparungen 18 werden in einem Schritt e) mit Füllmaterial 19 gefüllt. Zum Füllen der Aussparungen 18 wird als Füllmaterial 19 beispielsweise Kitt und/oder Farbe und/oder Lack und/oder Harz verwendet, wobei das Füllmaterial 19 vorzugsweise farbig ausgebildet ist. In einem Schritt f) härtet das Füllmaterial 19 aus.
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Vor dem Entfernen des Klebebands oder der Klebefolie 17 können in einem Zwischenschritt Rückstände 22 des Füllmaterials 19 an der Oberfläche des Klebebands 17 mittels eines Rakels 23 entfernt werden, wie beispielhaft in 5 dargestellt.
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In einem weiteren Schritt g) wird das Klebeband oder die Klebefolie 17 entfernt, nachdem das Füllmaterial 19 ausgehärtet ist und/oder Rückstände 22 des Füllmaterials 19 an der Oberfläche des Klebebands oder der Klebefolie 17 entfernt wurden.
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Nach dem Entfernen des Klebebands oder der Klebefolie 17 von der Vorderseite 12 der Dekorlage 11 wird eine transparente Schutz- und/oder Optikschicht 15 aus PUR an der als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite 12 der Dekorlage 11 aufgegossen. Die Schutz- und/oder Optikschicht 15 bildet zusammen mit der Dekorlage 11 anschließend die Dekorschicht 25 aus.
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Die Schutz- und/oder Optikschicht 15 kann daraufhin, beispielsweise durch Fräsen und/oder Schleifen und/oder Polieren, an ihrer Vorderseite 16 nachbearbeitet werden.
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Das Formteil gemäß 4 wird im Prinzip mit demselben Verfahren hergestellt wie das Formteil gemäß 3 mit dem Unterschied, dass nach der Bereitstellung der Dekorlage 11, beispielsweise eines Holzfurniers, zusätzlich ein als Textillage 20 ausgebildetes Vlies an der Rückseite 13 der Dekorlage 11 vorgesehen wird, als weiteres Bestandteil der Dekorlage 11. Die Dekorlage 11 ist hierbei noch nicht umgeformt, sie liegt somit noch im Wesentlichen flächig, also mit im Wesentlichen zweidimensionaler Erstreckung, vor.
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Vor dem Hinterspritzen der Dekorlage 11 und vor dem Füllen der Aussparungen 18 wird die Textillage an ihrer Rückseite 21 zumindest im Bereich der vorzusehenden Aussparungen 18 ebenfalls mit Klebeband oder Klebefolie 17 abgeklebt, wobei das Klebeband oder die Klebefolie 17 nach dem Aushärten des Füllmaterials 19 entfernt wird. Anschließend kann in einem Zwischenschritt die Dekorlage 11 umgeformt werden, beispielsweise durch Pressen in einem Presswerkzeug.
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5 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt eines vierten Ausführungsbeispiels eines gemäß einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahren herzustellenden Formteils beim Herstellungsprozess während des Schritts des Entfernens von Rückständen 22 des Füllmaterials 19 von der Oberfläche des Klebebands 17 mittels eines Rakels 23.
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Das Formteil 10 gemäß 5 weist gegenüber denen gemäß 1 bis 4 zusätzlich eine Farbschicht 24 auf. Die Farbschicht 24 wird in einem Zwischenschritt auf die als Sichtseite ausgebildete Vorderseite 12 der Dekorlage 11 aufgebracht. Der Zwischenschritt kann beispielsweise nach dem Bereitstellen der Dekorlage 11 durchgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Formteil
- 11
- Dekorlage
- 12
- Vorderseite der Dekorlage
- 13
- Rückseite der Dekorlage
- 14
- Träger
- 15
- Schutz- und/oder Optikschicht
- 16
- Vorderseite der Schutz- und/oder Optikschicht
- 17
- Klebeband oder Klebefolie
- 18
- Aussparung
- 19
- Füllmaterial
- 20
- Textillage
- 22
- Rückstand
- 23
- Rakel
- 24
- Farbschicht
- 25
- Dekorschicht
- 26
- Vorderseite der Dekorschicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1995034 A2 [0007]
- DE 102010017494 B4 [0008]
- DE 102012101314 [0009]
- DE 102012101315 [0009]
- DE 202015103830 U1 [0010]