DE102016120277A1

DE102016120277A1 - Kältemittel

Info

Publication number: DE102016120277A1
Application number: DE102016120277.0A
Authority: DE
Inventors: Jan Ackermann; Henry Sirotenko
Original assignee: IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr
Current assignee: IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr
Priority date: 2016-10-25
Filing date: 2016-10-25
Publication date: 2017-10-19

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Kältemittelkreislauf (1), welcher ein entflammbares Kältemittel umfasst. Erfindungsgemäß umfasst der Kältemittelkreislauf (1) mindestens eine verschließbare Öffnung (8), über die eine chemische Substanz in den Kältemittelkreislauf (1) einbringbar ist.

Description

Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Kältemittelkreislauf gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
Aus DE 10 2014 009 849 A1 ist eine Sprühvorrichtung für einen Kraftwagen, mit wenigstens einem Tank zum Aufnehmen eines Fluids, welches zum Binden von Fluoridionen ausgebildet ist, und mit wenigstens einem Sprühelement, mittels welchem wenigstens eine Komponente des Kraftwagens mit dem Fluid aus dem Tank zumindest teilweise beaufschlagbar ist, bekannt.
Die DE 10 2013 100 457 A1 beschreibt ein kältemittelführendes Leitungssystem mit einer Innenmediumführung und einer Außenmediumführung, wobei die Innenmediumführung, insbesondere ein Rohr, geeignet ist, Kältemittel aufzunehmen.
Die Innenmediumführung ist zumindest teilweise von einer Außenmediumführung, insbesondere einem Mantel, umgeben, wobei in einem zwischen der Innenmediumführung und der Außenmediumführung liegenden Zwischenraum ein flammenhemmendes Medium, insbesondere Stickstoff oder Kohlendioxid, angeordnet ist.
In der DE 10 2013 018 656 A1 wird ein Kühlsystem für ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer ersten Leitung, in der ein Kältemittel geführt wird, beschrieben.
Unmittelbar benachbart und parallel der ersten Leitung ist eine zweite Leitung angeordnet, in der ein unter Druck stehendes nicht brennbares Medium geführt wird.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kältemittelkreislauf anzugeben, welcher eine chemische Inhibition des entflammbaren Kältemittels gewährleistet.
Lösung der Aufgabe
Die Erfindung wird durch einen Kältemittelkreislauf gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteile der Erfindung
Mittels der mindestens einen verschließbaren Öffnung des Kältemittelkreislaufes ist eine chemische Substanz in den Kältemittelkreislauf einbringbar.
Somit ist eine chemische Inhibition auch zu einem Zeitpunkt vor einem drohenden Unfall möglich.
Weiterhin kann die chemische Inhibition auch in weiteren Situationen, beispielsweise bei einer Detektion einer nicht unfallbedingten Leckage, erfolgen.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die verschließbare Öffnung abhängig von mindestens einem Sensorsignal geöffnet werden.
Es ist lediglich ein Signal eines Fahrzeugsensors erforderlich, um eine Öffnung zu veranlassen.
Hierdurch wird aufgrund der fehlenden Redundanz die Auslösewahrscheinlichkeit in einem entsprechenden Ernstfall maximiert.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die verschließbare Öffnung auf der Hochdruckseite des Kältemittelkreislaufs liegen.
Somit kann die chemische Substanz im Kreislauf sehr effektiv und schnell im sog. Frontend verteilt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die verschließbare Öffnung auf der Niederdruckseite des Kältemittelkreislaufs liegen.
Die chemische Substanz kann hierdurch im Kreislauf sehr effektiv und schnell zu den Komponenten in Innenraumnähe, beispielsweise zu dem Verdampfer, verteilt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die verschließbare Öffnung in einem Kondensator des Kältemittelkreislaufs liegen.
Somit kann ein großer Teil der Kältemittelmenge direkt im Kondensator inhibiert werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die verschließbare Öffnung in einem Sammelbehälter des Kältemittelkreislaufs liegen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die verschließbare Öffnung stromaufwärts des Kondensators und stromabwärts des Verdichters liegen. Somit kann die chemische Substanz im gesamten Kreislauf effektiv und schnell verteilt werden.
Zeichnung
Es zeigt:
Fig.: einen erfindungsgemäßen Kältemittelkreislauf.
Die Fig. zeigt einen Kältemittelkreislauf 1.
Ein entflammbares Kältemittel, beispielsweise R1234yf, strömt in Richtung des Pfeils P1.
Der Kältemittelkreislauf 1 umfasst einen Verdichter 2, einen Kondensator 3, einen Sammelbehälter 4, einen Trockner 5, ein Expansionsventil 6 und einen Verdampfer 7.
Der Kondensator 3, der Sammelbehälter 4 und der Trockner 5 können auch als gemeinsame Einheit ausgeführt sein.
Auf der Hochdruckseite des Kältemittelkreislaufes 1 befindet sich stromabwärts des Verdichters 2 und stromaufwärts des Expansionsventils 6 der Kondensator 3, der Sammelbehälter 4 und der Trockner 5.
Die Niederdruckseite des Kältemittelkreislaufes 1 umfasst stromabwärts des Expansionsventils 6 und stromaufwärts des Verdichters 2 den Verdampfer 7.
Der Kältemittelkreislauf 1 weist in diesem Ausführungsbeispiel drei verschließbare Öffnungen 8 auf.
In die Öffnung 8 kann eine chemische Substanz eingebracht werden.
Die verschließbaren Öffnungen 8 werden aktiv betätigt, beispielsweise zu einem Zeitpunkt, der vor einem drohenden Unfall liegt.
Somit besteht eine Zeitspanne, in der die chemische Substanz mit dem Kältemittel chemisch reagieren kann.
Die aktive Betätigung der verschließbaren Öffnung 8 kann beispielsweise mittels einer nicht dargestellten Steuerung erfolgen.
Die chemische Substanz kann aus einem Behälter 9 in Richtung der Pfeile P2, P3 und P4 über die Öffnung 8 in den Kältemittelkreislauf 1 einströmen.
Als chemische Substanz können beispielsweise Natriumhydrogencarbonat zur Neutralisation und Caliciumhydroxid (Kalkmilch), um das Fluorid anschließend LS Calciumfluorid auszufällen, verwendet werden.
Die chemische Substanz kann die Zündtemperatur des Kältemittels positiv beeinflussen und die Entstehung von Flourwasserstoffen unterbinden.
Bezugszeichenliste

1: Kältemittelkreislauf
2: Verdichter
3: Kondensator
4: Sammelbehälter
5: Trockner
6: Expansionsventil
7: Verdampfer
8: Öffnung
9: Behälter
P1: Pfeil
P2: Pfeil
P3: Pfeil
P4: Pfeil

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102014009849 A1 [0002]
DE 102013100457 A1 [0003]
DE 102013018656 A1 [0005]

Claims

Kältemittelkreislauf (1), welcher ein entflammbares Kältemittel umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Kältemittelkreislauf (1) mindestens eine verschließbare Öffnung (8) umfasst, über die eine chemische Substanz in den Kältemittelkreislauf (1) einbringbar ist.
Kältemittelkreislauf (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verschließbare Öffnung (8) abhängig von mindestens einem Sensorsignal geöffnet werden kann.
Kältemittelkreislauf (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die verschließbare Öffnung (8) auf der Hochdruckseite des Kältemittelkreislaufs (1) liegen kann.
Kältemittelkreislauf (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die verschließbare Öffnung (8) auf der Niederdruckseite des Kältemittelkreislaufs (1) liegen kann.
Kältemittelkreislauf (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die verschließbare Öffnung (8) in einem Kondensator (3) des Kältemittelkreislaufs (1) angeordnet sein kann.
Kältemittelkreislauf (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die verschließbare Öffnung (8) in einem Sammelbehälter (4) des Kältemittelkreislaufs (1) angeordnet sein kann.
Kältemittelkreislauf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die verschließbare Öffnung (8) stromaufwärts des Kondensators (3) und stromabwärts des Verdichters (2) angeordnet sein kann.