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Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung zur künstlichen Beleuchtung von Verkehrswegen, Plätzen oder Freiräumen, mit mindestens einem Leuchtmittel.
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Beleuchtungseinrichtungen zur künstlichen Beleuchtung von Verkehrswegen, Plätzen oder Freiräumen sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus
DE 948 795 B oder aus
DE 525 173 A . Dabei dienen derartige Beleuchtungseinrichtungen als Bestandteil der öffentlichen Sicherheit dazu, die Verkehrssicherheit von Verkehrsteilnehmern durch ausreichende Beleuchtung zu erhöhen, insbesondere in den Dämmerungsstunden und in der Nacht.
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Allerdings ist bei derartigen Beleuchtungseinrichtungen problematisch, dass diese abgesehen von einer Beleuchtung nicht positiv zu den an einer Beleuchtungseinrichtung herrschenden Umgebungsbedingungen beiträgt. Tatsächlich tritt durch eine Beleuchtungseinrichtung neben einer Lichtverschmutzung bei unzureichender Montage auf Grund des Energiebedarfs der Beleuchtungseinrichtung auch eine zumindest mittelbare Beeinträchtigung der Umgebungsbedingungen auf, und zwar auf Grund der großenteils noch immer auf fossilen Brennstoffen beruhenden Energieversorgung des Stromnetzes und der damit einhergehenden Umweltbelastungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen konstruktiven Mitteln einen positiven Beitrag zu den vorherrschenden Umgebungsbedingungen zu ermöglichen. Dabei ist eine Nachrüstlösung wünschenswert.
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Die Erfindung löst die voranstehende Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach zeichnet sich die Beleuchtungseinrichtung dadurch aus, dass an oder in der Beleuchtungseinrichtung ein Ionisator zur partiellen Ionisierung von Umgebungsluft angeordnet ist.
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Mittels des Ionisators erfolgt eine partielle Ionisierung der Luft. Dabei werden im Inneren des Ionisators negative Ionen erzeugt und an die Umgebungsluft abgegeben. Negative Ionen sind elektrisch geladene Teilchen (Atome oder Moleküle), denen durch Energieeinwirkung im Ionisator ein Elektron hinzugefügt wurde (Plasma). Durch das Ungleichgewicht zwischen Protonen und Elektronen sind die Teilchen elektrisch nicht mehr neutral und üben daher eine Anziehungskraft auf andere Teilchen, insbesondere entgegengesetzt geladene Teilchen wie Staub, Feinstaub, Pollen oder Rußpartikel aus. Die negativen Ionen und die voranstehend genannten Teilchen ziehen sich an und haften aneinander, wodurch sich das Gewicht dieser Gruppe oder dieses Clusters erhöht. Diese Gruppe oder dieses Cluster verbindet sich mit weiteren Gruppen/Clustern und sinkt dann, da es von der Luft nicht mehr getragen werden kann, zu Boden. Auf Grund dieser Clusterbildung wirken die negativen Ionen in der Art eines Bindemittels partikelbindend auf Staub, Feinstaub, Pollen oder Rußpartikel, so dass die Luft in der Umgebung der Beleuchtungseinrichtung von diesen Partikeln befreit wird. Dies ermöglicht insbesondere in Städten eine Luftreinigung von Feinstaub im Umfeld einer Beleuchtungseinrichtung, wobei bereits mit einer moderaten Leistung des Ionisators eine Luftreinigung mit einem Radius von bis zu 100 Metern und mehr um eine Beleuchtungseinrichtung erreicht werden kann. Neben geringeren Feinstaubwerten können sich die negativen Ionen positiv auf das Wohlbefinden der Menschen im Umfeld der Beleuchtungseinrichtung auswirken. Damit ist mit einfachen konstruktiven Mitteln eine Luftreinigung im Umfeld einer Beleuchtungseinrichtung und damit eine wertvolle Zusatzfunktion erreicht.
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Der Ionisator kann in der Beleuchtungseinrichtung angeordnet sein. Damit kann der Ionisator bei der Montage einer Beleuchtungseinrichtung auf einfache Weise mit verbaut werden. Zudem sind eine platzsparende Ausführung und eine sichere Anordnung des Ionisators geschaffen.
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Ebenfalls denkbar ist, dass der Ionisator an oder auf der Beleuchtungseinrichtung angeordnet ist. Dadurch ist eine einfache Nachrüstmöglichkeit bestehender Beleuchtungseinrichtungen geschaffen. Der Ionisator kann dabei ein Gehäuse aufweisen, welches mittels Schrauben, Klemmeinrichtungen oder einer Klebeverbindung an der Beleuchtungseinrichtung, beispielsweise am Mast einer Beleuchtungseinrichtung, montiert werden kann. Dabei ist der Ionisator und dessen Komponenten in dem Gehäuse angeordnet, wobei das Gehäuse eine Abgabeöffnung und/oder einen Zugang aufweisen kann. Eine Energiezuführung kann kabelgebunden über die Beleuchtungseinrichtung oder deren Energieversorgung erfolgen.
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Im Konkreten kann die Beleuchtungseinrichtung als Straßenleuchte oder als Straßenlaterne ausgebildet sein. Damit ist für verschiedene Beleuchtungssituationen eine geeignete Beleuchtungseinrichtung geschaffen. Bei einer Straßenleuchte kann es sich um eine an einem Gebäude montierte Wandleuchte oder um eine zwischen Gebäuden, beispielsweise mittels Seilen, befestigte Hängeleuchte handeln. Bei einer Straßenlaterne kann es sich um eine Stehleuchte mit Mast handeln.
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In vorteilhafter Weise kann der Ionisator einen Hochspannungsgenerator und Entladungsspitzen aufweisen. Damit kann bei vergleichsweise platzsparender Bauweise eine hinreichende Erzeugung negativer Ionen erfolgen, wobei keine oder bezogen auf die von Umgebungslicht oder Leuchtmittel stammende Helligkeit vernachlässigbare Lichtemissionen auftreten.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Ionisator als geregelter Ionisator ausgebildet sein. Damit werden nicht ungeregelt ständig negative Ionen erzeugt, sondern lediglich zu vorgegebenen Zeiträumen und/oder dann, wenn ein Überschreiten von Feinstaubgrenzwerten dies erfordert. Denkbare Grenzwerte sind für die Feinstaubfraktion PM10 40 µg/m3 und/oder für die Feinstaubfraktion PM2,5 25 µg/m3. Eine Zeitschalteinrichtung und/oder ein Partikelsensor können als Regeleinrichtung dienen. Alternativ oder ergänzend kann ein Hygrometer oder ein Regensensor als Regeleinrichtung dienen, so dass der Ionisator bei Feuchtigkeit oder Regen heruntergeregelt oder deaktiviert werden kann. Ebenfalls denkbar ist die Verwendung eines Miniaturrechners mit drahtloser oder kabelgebundener Netzwerkschnittstelle zum Abruf aktueller Umgebungsbedingungen und/oder Wetterdaten, beispielsweise aus dem Internet. Bei dem Miniaturrechner kann es sich beispielsweise um einen Rasperry Pi handeln.
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Zweckmäßigerweise kann der Ionisator eine Abgabeöffnung zur Abgabe von negativen Ionen an die Umgebungsluft aufweisen. Damit können die negativen Ionen zielgerichtet an die Umgebungsluft abgegeben werden. Zudem kann der Ionisator einen Zugang zur Aufnahme von Umgebungsluft aufweisen. Der Zugang kann mit der Abgabeöffnung strömungsverbunden sein.
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In vorteilhafter Weise kann an oder in der Abgabeöffnung ein Gebläse angeordnet sein. Damit wird die Abgabe negativ geladener Ionen an die Umgebungsluft unterstützt, so dass ein Luftstrom aufrechterhalten wird.
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Zweckmäßigerweise kann der Ionisator elektrisch mit dem Leuchtmittel oder einer Energiezuführung zur elektrischen Versorgung des Leuchtmittels verbunden sein. Damit kann die an einer Beleuchtungseinrichtung üblicherweise ohnehin vorhandene, insbesondere kabelgebundene, Energiezuführung auch zur elektrischen Versorgung des Ionisators genutzt werden. Damit ist der Verkabelungsaufwand gering und eine dauerhafte Energieversorgung ist gewährleistet.
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Zweckmäßigerweise weist der Ionisator eine elektrische Leistung von 0 bis 2 Watt, vorzugsweise von 0 bis 1 Watt, weiter vorzugsweise von 0,5 W auf. Bereits mit einer moderaten Leistung des Ionisators kann eine Luftreinigung mit einem Radius von bis zu 100 Metern und mehr um eine Beleuchtungseinrichtung erfolgen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt:
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1 in einer schematischen Ansicht eine Ausführungsform einer Beleuchtungseinrichtung.
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1 zeigt eine Beleuchtungseinrichtung zur künstlichen Beleuchtung von Verkehrswegen, Plätzen oder Freiräumen, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist. Die Beleuchtungseinrichtung 10 weist mindestens ein Leuchtmittel 12 in Form einer Leuchtstoffröhreneinheit oder einer LED-Einheit auf.
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In der Beleuchtungseinrichtung 10 ist ein Ionisator 14 zur partiellen Ionisierung von Umgebungsluft 16 angeordnet. Die Beleuchtungseinrichtung 10 ist als Straßenlaterne mit einem Mast 18 ausgebildet.
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Der Ionisator 14 weist einen Hochspannungsgenerator und Entladungsspitzen auf (nicht dargestellt). Der Ionisator ist als geregelter Ionisator ausgebildet, so dass in Abhängigkeit von Regeleinrichtungen oder Regelgrößen eine geregelte Ionenerzeugung erfolgt. Als Regeleinrichtungen können eine Zeitschalteinrichtung, ein Partikelsensor, ein Hygrometer, ein Regensensor oder ein Miniaturrechner mit Netzwerkschnittstelle zum Abruf von Umgebungsbedingungen und/oder Wetterdaten dienen, beispielsweise aus dem Internet (nicht dargestellt). Die Regeleinrichtungen können an oder im Ionisator angeordnet sein.
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Der Ionisator 14 weist eine Abgabeöffnung 20 zur Abgabe von negativen Ionen an die Umgebungsluft 16 auf. Zudem weist der Ionisator 14 einen Zugang 22 zur Aufnahme von Umgebungsluft 16 auf. Zugang 22 und Abgabeöffnung 20 sind strömungsverbunden. An oder in der Abgabeöffnung 20 ist ein Gebläse 24 angeordnet.
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Der Ionisator 14 ist elektrisch mit einer Energiezuführung 26 zur elektrischen Versorgung des Leuchtmittels 12 verbunden.
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Der Ionisator 14 weist eine elektrische Leistung von 0,5 Watt auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 948795 B [0002]
- DE 525173 A [0002]