DE102016117667A1 - Verfahren zur Bestimmung von charakteristischen Werten einer Heizungsanlage - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von charakteristischen Werten einer Heizungsanlage, wobei jedes Heizkörperventil (1) der Heizungsanlage bezüglich seines Durchflussquerschnittes insgesamt auf n verschiedene Stellungen, mit n größer 1, einstellbar ist und somit n verschiedene Durchflussfaktoren aufweist. Die Erfindung ist gekennzeichnet durch eine Bestimmung der Durchflussfaktoren der Heizkörperventile (1), – wobei in einem Messzyklus mit Ausnahme eines ausgewählten Heizkörperventils (1) alle übrigen Heizkörperventile (1) geschlossen und auf Basis von drei gewählten Wertepaaren aus Volumenstrom und Druckdifferenz – einerseits ein einer Differenz zwischen einem hydraulischen Gesamtwiderstand und einem hydraulischen Widerstand des ausgewählten Ventils entsprechender Restwiderstand der Heizungsanlage und – andererseits auf diesem ermittelten Restwiderstand basierend die Durchflussfaktoren berechnet werden, – wobei der Messzyklus anschließend zur Bestimmung der Durchflussfaktoren der übrigen Heizkörperventile (1) nacheinander für alle übrigen Heizkörperventile (1) durchgeführt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von charakteristischen Werten einer Heizungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Es gibt eine Vielzahl von Verfahren zur Bestimmung von charakteristischen Werten einer Heizungsanlage. Bei einigen dieser Heizungsanlagen, die eine Reihe von Heizkörpern aufweisen, ist jedes Heizkörperventil bezüglich seines Durchflussquerschnittes insgesamt auf n verschiedene Stellungen, mit n größer 1, (vor-)einstellbar und weist somit n verschiedene Durchflussfaktoren auf, die man auch KVS-Werte oder Durchflusskoeffizienten nennt (siehe hierzu https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kv-Wert&oldid=145811651), sofern vom Heizkörperventil der üblicherweise vorgesehene Thermostatkopf, entfernt oder auf maximale Öffnungsstellung eingestellt wurde.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur (näherungsweisen) Bestimmung dieser Durchflussfaktoren der Heizkörperventile bereit zu stellen.
- Diese Aufgabe ist mit einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
- Nach der Erfindung ist das Verfahren also durch eine (näherungsweise) Bestimmung der Durchflussfaktoren der Heizkörperventile gekennzeichnet, wobei in einem Messzyklus mit Ausnahme eines ausgewählten Heizkörperventils alle übrigen Heizkörperventile geschlossen und auf Basis von drei gewählten Wertepaaren aus Volumenstrom und Druckdifferenz einerseits ein einer Differenz zwischen einem hydraulischen Gesamtwiderstand und einem hydraulischen Widerstand des ausgewählten Ventils entsprechender Restwiderstand der Heizungsanlage und andererseits auf diesem ermittelten Restwiderstand basierend die Durchflussfaktoren berechnet werden und wobei der Messzyklus anschließend zur Bestimmung der (also aller) Durchflussfaktoren der übrigen Heizkörperventile nacheinander für alle übrigen Heizkörperventile durchgeführt wird.
- Mit anderen Worten zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren somit dadurch aus, dass insbesondere bei bereits bestehenden Heizungsanlagen (sogenannte Bestandsanlagen) die Durchflussfaktoren der Heizkörperventile näherungsweise bestimmt werden können, die dann besonders bevorzugt bei der Durchführung eines sogenannten hydraulischen Abgleichs (siehe hierzu https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hydraulischer_Abgleich&oldid=150674901) verwendet werden.
- Andere vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
- Das erfindungsgemäße Verfahren einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- Es zeigt
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1 Ersatzschaltbild der hydraulischen Situation eines Heizkreislaufes; -
2 Heizkreislauf mit Pumpe und mehreren Heizkörpern und Heizkörperventilen. - Die Durchflussfaktoren, auch KVS-Werte genannt, von voreinstellbaren Thermostatventilen spielen insbesondere beim hydraulischen Abgleich (siehe oben) eine wichtige Rolle, da sie den maximalen Durchfluss der jeweiligen Voreinstellung bestimmen und somit den Regelbereich des entsprechenden Reglers, der im einfachsten Fall ein Thermostatkopf ist.
- Bei Neuanlagen sind diese Werte im Normalfall bekannt, da die Thermostatventile gerade erst verbaut wurden. Im besten Fall wurden die Thermostatventile auf Grundlage der Auslegung ausgewählt.
- In Bestandsanlagen entsteht zum Beispiel nach einer Heizungsmodernisierung oder einer Gebäudedämmung die Notwendigkeit für einen hydraulischen Abgleich. Ein großes Problem ist dabei, dass bei Bestandsanlagen die Bestimmung der Durchflussfaktoren der verbauten voreinstellbaren Thermostatventile häufig schwierig ist. In der Regel lässt sich die Anzahl der Voreinstellungen ablesen, jedoch nicht der genaue Ventiltyp. Daher kennt man die Durchflussfaktoren der Ventile nicht.
- Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben, mit dem die Durchflussfaktoren von voreinstellbaren Thermostatventilen mit Hilfe von Messungen des Volumenstroms näherungsweise bestimmt werden können.
- Der Durchflussfaktor KVS bezeichnet bei Thermostatventilen den Volumenstrom in m3/h, der bei einer anliegenden Druckdifferenz von 1 bar durch das voll geöffnete Thermostatventil fließen würde, d. h. bei vollem Hub. Dies wird zum Beispiel erreicht, wenn kein Thermostatkopf auf dem Ventil sitzt. Bei voreinstellbaren Thermostatventilen gibt es für jede Voreinstellung einen KVS-Wert.
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- Dabei ist 1 die kleinste und n die größte Voreinstellung. Sieht man von Zwischenstellungen ab, ist n auch die Anzahl der Voreinstellungen. Aufgrund der Darstellung (1) genügt es, die Werte KVS(1) und KVS(n) zu kennen, um alle weiteren KVS-Werte bestimmen zu können.
- Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, für voreinstellbare Thermostatventile insbesondere in Bestandsgebäuden die Werte KVS(1) und KVS(n) zu ermitteln. Die Anzahl der Voreinstellungen n kann in der Regel am Ventil abgelesen werden.
- Zur Bestimmung der KVS-Werte werden Messungen des Volumenstromes durchgeführt. Die Messung erfolgt zentral am Wärmeerzeuger. Für die Messung wird eine feste Druckdifferenz Δpmess eingestellt. Weiterhin sind während einer Messung nur das untersuchte Ventil geöffnet und alle anderen geschlossen.
- Die hydraulische Situation während einer Messung kann durch das in
1 dargestellte Ersatzschaltbild beschrieben werden. Dabei bezeichnen RTV den hydraulischen Widerstand des Thermostatventils und RRest den restlichen hydraulischen Widerstand, der durch die Rohrleitungen, Einbauten und dergleichen verursacht wird. - Es werden (für jedes Thermostatventil) drei Messungen durchgeführt, und zwar bei den Voreinstellungen 1, n – 1 und n.
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- (Anmerkung: In Gleichung (2) wird, was in der Praxis häufig geschieht, davon ausgegangen, das KVS ein dimensionsloser Wert ist).
- Bezeichnet Vmess,j den bei der Voreinstellung j gemessenen Volumenstrom, so ergibt sich:
Δpmess = (RTV(KVS,app(j)) + RRest)V 2 / mess,j, j = 1, n – 1, n (3) - Dabei bezeichnet KVS,app(j) den approximativen KVS Wert bei Voreinstellung j, der durch das Verfahren berechnet wird.
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-
- Bei Voreinstellung 1 kann davon ausgegangen werden, dass der hydraulische Widerstand des Thermostatventils viel größer ist als RRest, d. h.:
RTV(KVS(1)) >> RRest KVS,app(1) = a1 (8) -
- Dies liefert die (nichtlineare) Gleichung
0 = ((a –2 / n – 1 – x)–1/2 – a1)(n – 1) – ((a –2 / n – x)–1/2 – a1)(n – 2) (9) - Definieren wir
F(x) = ((a –2 / n – 1 – x)–1/2 – a1)(n – 1) – ((a –2 / n – x)–1/2 – a1)(n – 2), F(x) = 0 (10) - Die nichtlineare Gleichung (10) kann z. B. mit dem Newton Verfahren gelöst werden.
- Ist x bestimmt, so kann mit (7) dann KVS,app(n) bestimmt werden, und mit (1) können dann alle KVS Werte bestimmt werden.
- Wie sehr der Wert KVS,app(n) vom Wert KVS(n) abweicht, hängt im Wesentlichen davon ab, wie sehr der Wert KVS(n – 1) vom Wert KVS,app(n – 1) abweicht und natürlich von den Messfehlern.
- Nochmals in anderen Worten ausgedrückt, ist oben ein Verfahren zur Bestimmung von charakteristischen Werten einer Heizungsanlage erläutert, bei dem jedes Heizkörperventil
1 der Heizungsanlage bezüglich seines Durchflussquerschnittes insgesamt auf n verschiedene Stellungen, mit n größer 1, einstellbar ist und somit n verschiedene Durchflussfaktoren aufweist. Dieses Verfahren ist nun im Wesentlichen gekennzeichnet durch eine Bestimmung der Durchflussfaktoren der Heizkörperventile1 , wobei in einem Messzyklus mit Ausnahme eines ausgewählten Heizkörperventils1 alle übrigen Heizkörperventile1 geschlossen und auf Basis von drei gewählten Wertepaaren aus Volumenstrom und Druckdifferenz einerseits ein einer Differenz zwischen einem hydraulischen Gesamtwiderstand und einem hydraulischen Widerstand des ausgewählten Ventils entsprechender Restwiderstand der Heizungsanlage und andererseits auf diesem ermittelten Restwiderstand basierend die Durchflussfaktoren berechnet werden, wobei der Messzyklus anschließend zur Bestimmung der Durchflussfaktoren der übrigen Heizkörperventile1 nacheinander für alle übrigen Heizkörperventile1 durchgeführt wird. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Heizkörperventil
- 2
- Heizkörper
- 3
- Pumpe
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kv-Wert&oldid=145811651 [0002]
- https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hydraulischer_Abgleich&oldid=150674901 [0006]
Claims (4)
- Verfahren zur Bestimmung von charakteristischen Werten einer Heizungsanlage, wobei jedes Heizkörperventil (
1 ) der Heizungsanlage bezüglich seines Durchflussquerschnittes insgesamt auf n verschiedene Stellungen, mit n größer 1, einstellbar ist und somit n verschiedene Durchflussfaktoren aufweist, gekennzeichnet durch eine Bestimmung der Durchflussfaktoren der Heizkörperventile (1 ), – wobei in einem Messzyklus mit Ausnahme eines ausgewählten Heizkörperventils (1 ) alle übrigen Heizkörperventile (1 ) geschlossen und auf Basis von drei gewählten Wertepaaren aus Volumenstrom und Druckdifferenz – einerseits ein einer Differenz zwischen einem hydraulischen Gesamtwiderstand und einem hydraulischen Widerstand des ausgewählten Ventils entsprechender Restwiderstand der Heizungsanlage und – andererseits auf diesem ermittelten Restwiderstand basierend die Durchflussfaktoren berechnet werden, – wobei der Messzyklus anschließend zur Bestimmung der Durchflussfaktoren der übrigen Heizkörperventile (1 ) nacheinander für alle übrigen Heizkörperventile (1 ) durchgeführt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes Heizkörperventil (
1 ) drei Messungen durchgeführt werden, vorzugsweise bei den Voreinstellungen 1, n – 1 und n. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung des Volumenstroms zentral am Wärmeerzeuger der Heizungsanlage durchgeführt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussfaktoren der Heizkörperventile (
1 ), die besonders bevorzugt bei der Durchführung eines hydraulischen Abgleichs verwendet werden, bei bestehenden Heizungsanlagen bestimmt werden.
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CN109945269A (zh) * | 2019-04-04 | 2019-06-28 | 尚东奎 | 一种换热站节能运行方法 |
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EP2085707A2 (de) | 2008-01-07 | 2009-08-05 | Viessmann Werke GmbH & Co. KG | Heizungsanlage und Verfahren zum Betrieb einer Heizungsanlage |
WO2016156556A1 (en) | 2015-04-02 | 2016-10-06 | Belimo Holding Ag | Method and system for determining characteristic parameters of a hydraulic network |
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2016
- 2016-09-20 DE DE102016117667.2A patent/DE102016117667A1/de not_active Ceased
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Title |
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https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hydraulischer_Abgleich&oldid=150674901 |
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