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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage einer Bedieneinheit für eine oder mehrere Fahrzeugkomponenten, wie z. B. eine Heizungs-, Lüftungs- und/oder Klimaanlage, ein Navigationsgerät, ein Infotainment-Gerät, ein Radio, ein CD- und/oder DVD-Abspielgerät oder allgemein für ein Mensch-Maschine-Interface. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Bedieneinheit für eine oder mehrere Fahrzeugkomponenten, wie z. B. die vorstehend genannten.
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Derartige Bedieneinheiten werden vorzugsweise eingesetzt, um im Fahrzeug diverse Geräte zu bedienen. Dabei können die Bedieneinheiten insbesondere auch mit Tasten ausgestattet sein.
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Um die Bedienung einer Taste zu erfassen, können mechanische Schalter (z. B. Schaltmatten mit sogenannten Key-Tops) oder aber auch Sensoren (z. B. optische oder induktive) eingesetzt werden. Insbesondere kommen dabei kapazitiv arbeitende Wegsensoren zum Einsatz.
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Insbesondere aus Bedienkomfortgründen haben sich Tasten bewährt, für deren Betätigung nur ein kurzer Bewegungshub erforderlich ist (Kurzhubtaster). Um die Betätigungsbewegung von Kurzhubtastern zu erfassen, kann man z. B. MOC-Sensoren (MOC: Metal Over Capacitive) einsetzen. MOC-Sensoren zeigen eine besonders hohe Sensibilität und eignen sich dazu, Bewegungen von wenigen 10 µm zu detektieren. Die Tasten einer Bedieneinheit sind im Regelfall an deren Frontblende angeordnet, während die MOC-Sensoren auf einer Träger-(bzw. Leiter-)Platte positioniert sind. Im nicht betätigten Zustand, also in der Ruhelage, sollten die Tasten ohne Spiel an den MOC-Sensoren anliegen.
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In der Praxis erweist sich eine solche Montage von Tastenkörper und MOC-Sensor als problematisch, da die Montagetoleranzen typischerweise einige 100 µm betragen können, während MOC-Sensoren typischerweise Bewegungen im Bereich von einigen 10 µm erfassen können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Montage einer Bedieneinheit sowie eine Bedieneinheit für eine Fahrzeugkomponente bereitzustellen, mit dem und bei der eine präzise Positionierung von Tasten an den Sensoren ermöglicht wird bzw. gegeben ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Verfahren zur Montage einer Bedieneinheit für eine oder mehrere Fahrzeugkomponenten, wie z. B. eine Heizungs-, Lüftungs- und/oder Klimaanlage, ein Navigationsgerät, ein Infotainment-Gerät, ein Radio, ein CD- und/oder DVD-Abspielgerät oder allgemein für ein Mensch-Maschine-Interface vorgeschlagen,
- – wobei die Bedieneinheit versehen ist mit
– einem Gehäuse (mit einer eine Vorderseite sowie ggf. eine Rückseite aufweisenden Frontblende) und einer (der Rückseite der ggf. vorhandenen Frontblende zugewandt angeordneten) Trägerplatte für elektronische und mechanische Bauteile,
– mindestens einem Tastenbedienelement mit einem Tastenkörper, der in Richtung auf die Trägerplatte sowie von dieser weg verschiebbar (in einem Aufnahmeraum der ggf. vorhandenen Frontblende geführt) ist und einen Stößel aufweist, und
– mindestens einem auf der Trägerplatte angeordneten Wegsensor, der dem mindestens einen Tastenbedienelement zugeordnet ist und die Verschiebung des Tastenbedienelements bei dessen Betätigung erfasst,
– wobei der Stößel relativ zum Tastenkörper des Tastenbedienelements ausfahrbar ist, und
- – wobei bei dem Verfahren
– das Tastenbedienelement oder die mit dem mindestens einen Tastenbedienelement bestückte Frontblende einerseits und die Trägerplatte andererseits relativ zueinander positioniert werden,
– der Stößel infolge der Einwirkung einer Kraft in eine Wegsensorkontaktposition überführt wird, in der der Stößel an dem Wegsensor anliegt, und
– der Stößel in seiner Wegsensorkontaktposition relativ zum Tastenkörper des Tastenbedienelements fixiert wird.
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Nach der Erfindung ist also vorgesehen, die mechanische Kopplung von Tastenbedienelement und Sensor selbsttätig längenveränderbar auszuführen. Dazu weist der Tastenkörper eines Tastenbedienelements erfindungsgemäße einen in seiner Relativposition zum Tastenkörper veränderbaren (Tastenbewegungsübertragungs-)Stößel auf, der z. B. translatorisch oder auf andere Weise ausfahrbar, ausschwenkbar odgl. beweglich an dem Tastenkörper gelagert ist. Während der Montage wird z. B. federkraftunterstützt und/oder aufgrund der Erdbeschleunigung (Eigengewicht des Stößels) dafür gesorgt, dass der Stößel eines Tastenbedienelements automatisch in seine Wegsensorkontaktposition überführt wird, in der er an dem Wegsensor spielfrei anliegt.
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Bei der Montage wird der Stößel also aufgrund einer auf ihn wirkenden Kraft dazu veranlasst, sich in Richtung auf den Wegsensor zu bewegen, bis er in Anlage mit dem Wegsensor und somit in seine Wegsensorkontaktposition gelangt. In dieser Wegsensorkontaktposition wird der Stößel an dem Tastenkörper fixiert. Eine in diesem Einbauzustand auf den Tastenkörper ausgeübte Kraft führt zu einer Bewegung des Tastenbedienelements, die direkt, d.h. im Wesentlichen ohne Spiel vom Wegsensor erfasst wird.
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Der Tastenkörper kann z. B. federnd gelagert sein. Die federnde Lagerung des Tastenkörpers trägt neben der typischerweise gegebenen Rückstellfähigkeit des Wegsensors dazu bei, dass sich das Tastenbedienelement nach seiner Betätigung wieder automatisch in den Ausgangszustand zurückbewegt. Bei dem Wegsensor handelt es sich insbesondere um einen kapazitiven Wegsensor. Der kapazitive Wegsensor ist bevorzugt durch einen MOC-Sensor realisiert. Die Verschiebung des Tastenbedienelements kann entweder binär erfolgen (Erkennung von zwei Zuständen: gedrückt/nicht gedrückt) oder die zurückgelegte Wegstrecke bzw. Verformung einer Elektrode erfassen. Der Stößel kann beispielsweise zylinderförmig ausgebildet sein und um einen zylindrischen Teil des Tastenkörpers anordenbar sowie entlang der Längsachse des zylindrisches Teils des Tastenkörpers translatorisch geführt bewegbar sein. Auch kann der Stößel zylinderförmig ausgeführt sein und in einer zylinderförmigen Öffnung des Tastenkörpers entlang der Längsachse der zylindrischen Öffnung translatorisch bewegbar geführt sein.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Stößel durch Verkleben oder Verschweißen in seiner Wegsensorkontaktposition fixiert wird. Die Fixierung des Stößels durch Verkleben hat den Vorteil, dass dadurch die Fixierung besonders einfach und kostengünstig erfolgen kann. Je nach Anwendung kann aus einem breiten Spektrum an verschiedenen Klebstoffen derjenige Klebstoff ausgewählt werden, der für die entsprechende Anwendung am geeignetsten ist. Insbesondere kann dabei aus verschiedenen Klebstoffen mit unterschiedlichen Topfzeiten gewählt werden, abhängig davon, wie lange der Montageprozess dauert und über welchen Zeitraum der Stößel relativ zum Tastenkörper bewegbar bleiben soll. Die Fixierung des Stößels durch Verschweißen kann vorteilhaft sein, da bei dieser Methode der stoffschlüssigen Verbindung keine Klebstoffe notwendig sind.
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Zur weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Stößel durch Applizierung eines Klebstoffs und/oder durch Aktivierung der Aushärtung eines bereits vor seiner Positionierung zwischen dem Stößel und dem Tastenkörper applizierten Klebstoffs in seiner Wegsensorkontaktposition fixiert wird. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Klebstoff eine lichthärtende Eigenschaft aufweist. Bevorzugt kann dabei vorgesehen sein, dass ein UV-Klebstoff eingesetzt wird. Der Vorteil dabei ist, dass der Klebstoff gezielt aushärten kann, beispielsweise sobald der Stößel in seiner Wegsensorkontaktposition überführt ist. Beispielsweise können UV-Lampen eingesetzt werden, um den Aushärteprozess einzuleiten. Das Licht der UV-Lampe muss dabei in den Zwischenraum zwischen der Trägerplatte und der Frontblende eingeführt werden. Dies kann beispielsweise über eine Öffnung der Trägerplatte oder eine Öffnung am seitlichen Rand der Bedieneinheit erfolgen. Auch kann zur Initiierung der Klebstoff-Aushärtung eine Laserstrahlquelle eingesetzt werden. Dabei kann die Laserstrahlung mittels geeigneter Strahlführungselemente, insbesondere mittels Spiegeln oder einer Glasfaser zum auszuhärtenden Klebstoff geführt werden.
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Weiterhin bevorzugt kann in Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass die den Stößel in seiner Wegsensorkontaktposition überführende Kraft eine auf den Stößel wirkende Federkraft oder die Gewichtskraft des Stößels ist.
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Bei der Ausnutzung der Gewichtskraft des Stößels kann es vorgesehen sein, dass zunächst das Gehäuse der Bedieneinheit mit dem Tastenkörper bestückt wird. Anschließend kann der Tastenkörper mit dem Stößel bestückt werden. Dabei ist der Stößel relativ zum Tastenkörper translatorisch bewegbar geführt, so dass sich der Stößel in den Tastenkörper hinein bewegen kann. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Stößel und der Tastenkörper von vornherein miteinander verbunden sind, wobei der Stößel und der Tastenkörper trotzdem relativ zueinander verschiebbar sind. Anschließend kann die Trägerplatte oberhalb des Tastenkörpers und des Stößels angeordnet und mit der Frontblende verbunden werden. Schließlich kann das gesamte Gehäuse derart umgedreht werden, dass (durch die Schwerkraft des translatorisch bewegbar geführten Stößels) dieser soweit in Richtung auf die Trägerplatte und die Sensoren geführt bewegt wird, bis der Stößel den Sensor kontaktiert. Abschließend verharrt der Stößel so lange in dieser Position, bis der Klebstoff ausgehärtet ist. Alternativ kann die Aushärtung des Klebstoffs mittels einer UV-Lichtquelle oder einer Laserstrahlquelle gezielt eingeleitet werden, sobald der Stößel den Sensor kontaktiert. Dabei kann die Leiterplatte eine oder mehrere Öffnungen aufweisen, durch die das für die Initiierung der Aushärtung verwendete Licht in die Bedieneinheit geführt werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Stößel mittels eines Laserdurchstrahlschweißverfahrens mit dem Tastenkörper verbunden wird. Dabei kann vorgesehen sein, dass mindestens eine der genannten Komponenten aus einem für die Laserstrahlung durchlässigen Kunststoff gefertigt ist. Der zweite der genannten Komponenten kann beispielsweise aus einem Kunststoff mit hoher Absorption für die Laserstrahlung gefertigt sein. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Stößel aus einem für die Laserstrahlung durchlässigen Kunststoff gefertigt ist, während der Tastenkörper aus einem dunkel eingefärbten, insbesondere schwarzen Kunststoff gefertigt ist. Auf diese Weise kann der eingesetzte Laserstrahl den lichtdurchlässigen Stößel hindurchdringen und auf eine Grenzfläche zwischen Stößel und Tastenkörper fokussiert werden. Die Fokussierung kann dabei entweder über eine Fokussierlinse erfolgen oder aber durch eine Lichtbrechung am lichtdurchlässigen Stößel.
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Weiterhin wird zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe eine Bedieneinheit für eine oder mehrere Fahrzeugkomponenten, wie z. B. eine Heizungs-, Lüftungs- und/oder Klimaanlage, ein Navigationsgerät, ein Infotainment-Gerät, ein Radio, ein CD- und/oder DVD-Abspielgerät oder allgemein für ein Mensch-Maschine-Interface vorgeschlagen, mit
- – einem Gehäuse,
- – einer in dem Gehäuse angeordneten Trägerplatte für elektronische und mechanische Bauteile,
- – mindestens einem Tastenbedienelement mit einem Tastenkörper, der in Richtung auf die Trägerplatte sowie von dieser weg verschiebbar ist und einen ausfahrbar am Tastenkörper geführten Stößel aufweist, und
- – mindestens einem auf der Trägerplatte angeordneten Wegsensor, der dem mindestens einen Tastenbedienelement zugeordnet ist und die Verschiebung des Tastenbedienelements bei dessen Betätigung erfasst,
- – wobei der Stößel in einem auf dem Wegsensor aufliegenden Zustand an dem Tastenkörper des Tastenbedienelements fixiert ist.
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Dabei ist der Stößel vom Tastenkörper separat ausgeführt. Auf diese Weise verschiebt sich der Stößel während der Montage am Tastenkörper translatorisch und insbesondere automatisch (z.B. unter Einfluss der Erdbeschleunigung) bis zu seiner Anlageposition, die erreicht ist, sobald der Stößel den Sensor kontaktiert. Die automatische Positionierung bewirkt, dass sich nach der Montage der Bedieneinheit kein oder nur sehr wenig Spiel zwischen dem Stößel und dem Tastenkörper einstellt.
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In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelements kann vorgesehen sein, dass der Stößel an dem Tastenkörper durch Verkleben und/oder Verschweißen fixiert ist. Damit der Stößel an dem Tastenkörper durch Verschweißen fixiert ist, ist es vorteilhaft, den Stößel und den Tastenkörper aus Materialen zu fertigen, die einen relativ niedrigen Schmelzpunkt aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bedienelementes kann vorgesehen sein, dass der Stößel einen Kunststoff aufweist oder vollständig aus einem Kunststoff gefertigt ist. Auf diese Weise können der Tastenkörper und der Stößel miteinander verschweißt werden, ohne dass diese auf eine allzu hohe Temperatur erhitzt werden müssten.
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Zur weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bedienelements kann vorgesehen sein, dass der Stößel einen Kunststoff aufweist, der für UV-Licht und/oder sichtbares Licht durchlässig ist, oder vollständig aus einem Kunststoff gefertigt ist, der für UV-Licht und/oder sichtbares Licht durchlässig ist.
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Die Verwendung eines das UV-Licht und/oder die Laserstrahlung durchlässigen Kunststoffs ermöglichen die Anwendung eines Laserdurchstrahlschweißverfahrens. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Tastenkörper einen für das UV-Licht und/oder die Laserstrahlung durchlässigen Kunststoff aufweist oder vollständig aus einem für das UV-Licht und/oder die Laserstrahlung durchlässigen Kunststoff gefertigt ist. Die Wahl der lichtdurchlässigen Komponente trifft der Fachmann in Abhängigkeit davon, aus welcher Richtung die für die Initiierung der Aushärtung des Klebstoffs eingesetzten Strahlung in das Gehäuse des Bedienelements hinein geführt wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Im Einzelnen zeigen dabei:
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1 eine schematische Frontansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Bedienelements,
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2 eine schematische Rückansicht des in der 1 dargestellten Ausführungsbeispiels,
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3 eine weitere Rückansicht des in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels,
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4 eine schematische Seitenansicht des zuvor dargestellten Ausführungsbeispiels,
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5 eine weitere Seitenansicht der Erfindung, wobei das Bedienelement im Vergleich zur Darstellung in der 4 um 180° gedreht ist,
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6 eine vergrößerte Ansicht der in der 4 gezeigten Darstellung,
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7 eine vergrößerte Ansicht der in der 5 gezeigten Darstellung,
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8 eine weitere vergrößerte Darstellung der in der 7 abgebildeten Bedieneinheit im betätigten Zustand und
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9 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Bedieneinheit mit Force Sense Display und optionalem Force Feedback.
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In der 1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bedieneinheit 10 mit einem Gehäuse 12 dargestellt. Das Gehäuse 12 weist eine Frontblende 14 mit einer Vorderseite 16 auf. In der Frontblende 14 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel fünf Tastenbedienelemente 18 angeordnet. Die Tastenbedienelemente 18 sind dazu ausgelegt, verschiedene Fahrzeugkomponenten anzusteuern. Beispielsweise können über die Tastenbedienelemente 18 die Klimaanlage oder die Sitzheizung des Fahrzeugs ein- oder ausgeschaltet werden. Jedes der Tastenbedienelemente 18 weist wiederum einen Tastenkörper 20 auf. Oberhalb der Tastenbedienelemente 18 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Anzeige 21 angeordnet, über die beispielsweise die aktuelle Temperatur im Fahrzeug angezeigt werden kann.
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In der 2 ist eine rückseitige Ansicht des Bedienelements 10 abgebildet. Dabei ist die Rückseite 22 des Gehäuses 12 dargestellt. Das Gehäuse 12 weist mehrere Aufnahmeräume 24 auf, die der Aufnahme der einzelnen Tastenkörper 20 dienen. Jede der genannten Aufnahmeräume 24 weist zudem Führungsnuten 26 auf, die eine geführte Bewegung der Tastenkörper 20 ermöglichen. Bei der Montage der erfindungsgemäßen Bedieneinheit 10 wird das Gehäuse 12 zunächst auf eine Unterlage gestellt, wobei die Vorderseite 16 in Richtung auf die Unterlage zeigt. Anschließend werden die einzelnen Tastenkörper 20 in die Aufnahmeräume 24 eingesetzt. Dabei werden die Tastenkörper 20 mittels der Führungsnuten 26 geführt. Als nächstes können die Stößel 28 in die Tastenkörper 20 eingeführt werden. Dabei ist zu beachten, dass jeder Tastenkörper 20 in diesem Ausführungsbeispiel zwei Öffnungen 30, 32 aufweist. Die erste Öffnung 30 kann beispielsweise dazu dienen, eine (erst in der 3 dargestellte) LED 31 aufzunehmen. Die LED 31, die in dieser Darstellung nicht gezeigt ist, dient dazu, einen Tastenkörper 20 zu beleuchten, so dass dieser auch bei Dunkelheit deutlich zu erkennen ist. Auch kann die LED 31 dazu eingesetzt werden, beispielsweise den eingeschalteten Zustand einer der Fahrzeugkomponenten zu signalisieren. Die zweite Öffnung 32 dient der Aufnahme des Stößels 28. Der Stößel 28 ist in diesem Ausführungsbeispiel hülsenförmig ausgeführt.
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In der 3 ist dargestellt, wie nach dem nächsten Schritt der Montage der Bedieneinheit 10 eine Trägerplatte 34 in das Gehäuse 12 eingesetzt ist, wobei die Trägerplatte 34 die einzelnen Tastenkörper 20 sowie die Stößel 28 abdeckt. Die Trägerplatte 34 weist einzelne elektronische und mechanische Bauteile 36 auf. Bei den Bauteilen 36 kann es sich beispielsweise um Widerstände, Kondensatoren oder andere elektronische Bauteile handeln. Insbesondere sind auf der Trägerplatte 34 mehrere Wegsensoren 38 derart angeordnet, dass nach Einsetzen der Trägerplatte 34 jeweils ein Wegsensor 38 oberhalb eines Stößels 28 angeordnet ist.
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In der 4 ist eine Seitenansicht des Bedienelements 10 dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, dass jeder Stößel 28 in einer Öffnung 32 des Tastenkörpers 20 eingesetzt ist. Da die Stößelkragen 28a jeweils einen größeren Durchmesser als die Öffnungen 32 des jeweiligen Tastenkörpers 20 haben, werden die Stößel 28 durch die Stößelkragen 28a in einer definierten Position relativ zum Tastenkörper 20 gehalten. In dieser Position haben die Stößel 28 auch einen definierten Abstand zu den Wegsensoren 38.
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In der 5 ist eine weitere Seitenansicht der erfindungsgemäßen Bedieneinheit 10 dargestellt, wobei das Gehäuse 12 der Bedieneinheit 10 um 180° gedreht ist. Wie in dieser Figur zu erkennen ist, liegen nun sämtliche Stößel 28, bedingt durch ihre Gewichtskraft, auf den Wegsensoren 38 auf. Es liegt daher kein Spiel zwischen den Stößeln 28 und den Wegsensoren 38 vor.
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In der 6 ist eine vergrößerte Ansicht der Bedieneinheit 10 gemäß der Darstellung in der 4 dargestellt. Wie in dieser Figur zu erkennen ist, weist der Wegsensor 38 eine erste Elektrode 40, eine zweite Elektrode 42 und einen zwischen der ersten Elektrode 40 und der zweiten Elektrode 42 angeordneten Abstandshalter 44 auf. Weiterhin ist der 6 zu entnehmen, dass ein Klebstoff 46 zwischen einem Stößel 28 und einem Tastenkörper 20 appliziert ist. Die Wahl des Klebstoffs 46 sollte vorzugweise derart erfolgen, dass der gewählte Klebstoff 46 ausreichend lange in einem flüssigen Zustand verharrt, so dass nach Applikation des Klebstoffs noch ausreichend Zeit verbleibt, um die weiteren Montageschritte durchzuführen.
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In der 7 ist eine vergrößerte Ansicht der Bedieneinheit 10 gemäß der 5 dargestellt, wobei diese im Vergleich zu dem in der 4 dargestellten Zustand um 180° gedreht ist. Wie in dieser Darstellung zu erkennen ist, liegt der Stößel 28 nun auf der zweiten Elektrode 42 auf. Der Klebstoff 46 befindet sich immer noch im flüssigen, d. h. im nicht ausgehärteten Zustand.
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In der 8 ist eine vergrößerte Darstellung des Bedienelements 10 im betätigten Zustand dargestellt. Wie in dieser Figur zu erkennen ist, ist der Klebstoff 46 bereits ausgehärtet. Damit ist der Stößel 28 mit dem Tastenkörper 20 fixiert. Dadurch wird der Stößel 28 bei Betätigung des Tastenkörpers 20 ebenfalls bewegt. Wird also der Tastenkörper 20 betätigt, so übt der Stößel 28 eine Kraft auf den Wegsensor 38, genauer gesagt auf die zweite Elektrode 42 des Wegsensors 38 aus. Dadurch wird die zweite Elektrode 42 des Wegsensors 38 in Richtung auf die erste Elektrode 40 des Wegsensors 38 gedrückt, so dass die Kapazität des Wegsensors 38 erhöht wird. Durch die Messung dieser Kapazität kann auf eine Betätigung des Tastenkörpers 20 zurückgeschlossen werden.
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Die Erfindung wurde vorstehend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, bei dem das Niederdrücken einer Taste einer Bedieneinheit kapazitiv mittels eines MOC-Sensors erkannt wird. Wesentlich interessanter ist der Einsatz der Erfindung zur Detektion der Betätigung eines berührungssensitiven Displays (Force Sense) einer Bedieneinheit, bei der überdies eine haptische Rückmeldung der Betätigung durch eine mechanische Anregung des Displays (Force Feedback) erfolgen kann. Dabei werden vorteilhafterweise mehrere (mindestens zwei) Wegsensoren eingesetzt, indem das Display räumlich verteilt mehrere, den Wegsensoren jeweils zugeordnete Stößel aufweist, die während der Montage der Bedieneinheit in Anlage mit den Wegsensoren gelangen, um anschließend in den Anlagepositionen fixiert zu werden. Der "Tastenkörper" ist dabei das berührungssensitive Display. Das ist schematisch in 9 gezeigt, in der diejenigen Komponenten der Bedieneinheit 10', die bau- und/oder funktionsgleich bzw. -ähnlich den Komponenten der in den 1 bis 8 gezeigten Bedieneinheit sind, mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Im Gehäuse 12 der Bedieneinheit 10' ist ein vertikal federnd gelagertes Display 48 als Tastenbedienelement 18 angeordnet, dessen berührungssensitive Vorderseite ein Bedienfeld 50 mit Symbolen zur Auslösung diverser Einstellungen und Funktionen einer oder mehrerer Fahrzeugkomponenten aufweist. Im Gehäuse 12 befindet sich unterhalb des Displays 48 eine Trägerplatte 34 für u.a. elektrische, elektronische und/oder mechanische Bauteile. Auf der Trägerplatte 34 befinden sich auch mehrere (Kurzhub-)Wegsensoren 38, an denen Stößel 28 eines das Display 48 aufnehmenden Tastenkörpers 20 anliegen.
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Während der Montage sind die Stößel 28 in Richtung auf die Wegsensoren 38 beweglich geführt. Durch z. B. ihr Eigengewicht, also infolge der Erdbeschleunigung, gelangen die Stößel 28 dabei in Anlage mit den Wegsensoren 38. In dieser Montageposition (Wegsensoranlageposition) werden die Stößel 28 an dem Tastenkörper 20 durch z. B. Klebstoff 46 fixiert. Im Gehäuse 12 ist optional ein Aktuator 52 angeordnet, der das Display 48 mechanisch anregt, um dem Bediener taktil eine durch die Wegsensoren 38 sensierte, wirksame Funktionsbetätigung des Displays 48 zu signalisieren (Force Sense Force Feedback).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bedieneinheit
- 10'
- Bedieneinheit
- 12
- Gehäuse
- 14
- Frontblende
- 16
- Vorderseite
- 18
- Tastenbedienelemente
- 20
- Tastenkörper
- 21
- Anzeige
- 22
- Rückseite
- 24
- Aufnahmeraum
- 26
- Führungsnut
- 28
- Stößel
- 28a
- Stößelkragen
- 30
- erste Öffnung
- 31
- LED
- 32
- zweite Öffnung
- 34
- Trägerplatte
- 36
- elektronisches oder mechanisches Bauteil
- 38
- Wegsensor
- 40
- erste Elektrode
- 42
- zweite Elektrode
- 44
- Abstandshalter
- 46
- Klebstoff
- 48
- Display
- 50
- Bedienfeld
- 52
- Aktuator