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Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät und ein Verfahren zur Bestimmung des Zustandes des Fluidleitungssystems in einem derartigen Haushaltsgerät.
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Ganz allgemein besteht in Haushaltsgeräten mit Fluidleitungssystemen, die auf Wasser basierende, flüssige und/oder gasförmige Fluide führen, ein Problem darin, dass sich, über einen gewissen Zeitraum betrachtet, Teile des Fluidleitungssystems sowie die darin enthaltenen Aggregate und Geräte zusetzen. Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere Calciumcarbonat beziehungsweise Magnesiumcarbonat und deren chemische Verbindungen hierfür verantwortlich sind, weil sich gemeinhin als „Kalk“ oder „Kesselstein“ bezeichnete Stoffe in Wasser führenden Leitungen und Aggregaten absetzen und diese dadurch entweder außer Betrieb setzen oder eine ungehinderte Fluidströmung zumindest behindern. Bekannt und bereits im Einsatz sind hierfür Entkalkungsmittel, die auf Grund einer chemischen Reaktion in der Lage sind, Kalk zu lösen. Dieser Vorgang muss regelmäßig durchgeführt werden.
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Neben der Problematik der Verkalkung in Fluidleitungssystemen wird häufig weniger beachtet, dass Wasser führende Fluidleitungen je nach den vorhandenen Gegebenheiten auch eine Belastung mit Keimen aufweisen oder ausbilden können. Eine Keimbildung ist insbesondere zu beobachten, wenn die Flüssigkeit über eine gewisse Zeit in dem Fluidleitungssystem steht und/oder wenn ein warmes Umfeld existiert, das die Keimentwicklung begünstigt. Wird ein derartiges Fluidleitungssystem nicht regelmäßig hinreichend gereinigt und nicht ebenso regelmäßig von Ablagerungen, wie dem zuvor beschriebenen Kalk, befreit, fördert dies auch eine Verkeimung, was zum Beispiel bei Getränkeautomaten problematisch ist. Die damit einhergehenden Gesundheitsgefahren sind nicht zu unterschätzen und rücken zunehmend in den Fokus der Betrachtung. Teilweise sind auch Lösungen bekannt, bei denen einem Entkalkungsmittel geeignete Entkeimungsmittel beigemischt werden, so dass während des Entkalkungsvorganges auch eine Entkeimung des Fluidleitungssystems erfolgt.
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Nach einem Entkalkungs- beziehungsweise Entkeimungsvorgang wird das Fluidleitungssystem immer gründlich mit frischem Wasser gespült und in der Regel noch einmal zusätzlich gereinigt, bevor es wieder seinem eigentlichen Verwendungszweck dienen kann.
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Die durch ein Reinigungsmittel zu beseitigenden Verunreinigungen entstehen in Haushaltsgeräten beispielsweise auch durch organische Beläge oder Materialabtragungen. Zur Reinigung des Fluidleitungssystems kommen daher spezielle Reinigungsmittel zum Einsatz. Im Unterschied zur Spülung ist eine Reinigung des Fluidleitungssystems jedoch nicht zwingend nach jedem Entkalkungs- beziehungsweise Entkeimungsvorgang erforderlich.
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Wie zuvor dargestellt wurde, werden verschiedene Mittel in unterschiedlichen Anwendungszyklen zu verschiedenen Zwecken eingesetzt, um das Fluidleitungssystem eines Haushaltsgerätes von Verunreinigungen, Ablagerungen und Keimen frei zu halten. Die zum Einsatz kommenden Entkalkungsmittel, Entkeimungsmittel und Reinigungsmittel werden nachfolgend einheitlich unter dem Begriff "Pflegemittel" zusammengefasst und sind folglich synonym zu verstehen.
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Die Problematik besteht bei Haushaltsgeräten darin, festzustellen, wann in dem Fluidleitungssystem ein Zustand erreicht ist, der die Durchführung eines Pflegeprogramms erfordert, um die vorhandenen Fluidleitungen beispielsweise von den zuvor genannten Ablagerungen zu befreien.
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Hierzu wird beispielsweise in der
DE 10 2014 110 034 A1 eine Messeinrichtung vorgestellt, die aus mindestens einem an der Außenoberfläche einer Fluidleitung befestigten, akustischen Sender und einem beabstandet zu dem Sender ebenfalls an der Außenoberfläche der Fluidleitung angeordneten Empfänger besteht. Der Sender erzeugt dabei die Fluidleitung durchdringende, akustische Oberflächenwellen, die an der Innenwand der Fluidleitung reflektiert und von dem Empfänger erfasst werden. Die Signalverarbeitung erfolgt in einer elektronischen Steuerungseinheit, die der Messeinrichtung zugeordnet ist. Lagert sich an der Innenwand der Fluidleitung beispielsweise eine Kalkschicht ab, so verändert sich dadurch die Reflektion der vom Sender ausgesendeten, akustischen Oberflächenwellen, so dass der Empfänger geänderte Signale empfängt. Die Auswertung dieser geänderten Signale in der elektronischen Steuerungseinheit ermöglicht dann die Auslösung eines Pflegeprogramms, wenn die Ablagerungen innerhalb der Fluidleitungen einen kritischen Wert überschritten haben.
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Aus der
DE 10 2013 107 377 A1 ist darüber hinaus ganz allgemein am Beispiel eines Getränkeautomaten ein Haushaltsgerät bekannt, bei dem zur Durchführung eines Pflegeprogramms ein Vorratsbehälter mit einem Pflegemittel vorhanden ist. Der Vorratsbehälter befindet sich bei dieser Lösung in einem als Bypass ausgeführten Teil des Fluidleitungssystems. Die Ansteuerung des Vorratsbehälters zur Durchführung des Pflegeprogramms wird über Ventile ermöglicht, die über eine elektronische Steuerungseinheit ansteuerbar sind. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass Pflegemittel in den zur Zubereitung eines Getränks genutzten Teil des Fluidleitungssystems gelangt, solange die Herstellung eines Getränks erfolgt. Anders ausgedrückt wird durch die Ansteuerung der Ventile gewährleistet, dass entweder ein Pflegeprogramm durchführbar oder der Bezug eines Getränks möglich ist.
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Bislang werden die Fluidleitungen an beliebigen Positionen nach Ablagerungen untersucht. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Belastung des Fluidleitungssystems mit Verunreinigungen oder Ablagerungen nicht gleichmäßig erfolgt, weil beispielsweise in Bereichen mit höheren Temperaturen eine schnellere chemische Reaktion stattfindet und damit das Voranschreiten der Ablagerungen beschleunigt wird.
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Bekannt ist auch die Vorgehensweise, die Zahl der Nutzungen des Haushaltsgerätes zu ermitteln, um dadurch den Zeitpunkt für die Durchführung eines Pflegeprogramms zu bestimmen. Dabei können jedoch nur empirische Durchschnittswerte zu Grunde gelegt werden, was eine gewisse Ungenauigkeit mit sich bringt. Bei dieser Art der Ermittlung wird zudem oft die Härte des lokal vorhandenen Wassers nicht hinreichend berücksichtigt. Dies kann dazu führen, dass trotz durchgeführter Pflegeprogramme eine zu starke Verkalkung des Fluidleitungssystems mit samt den darin vorhandenen Aggregaten des Haushaltsgerätes erfolgt.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, unabhängig von der vorhandenen Wasserhärte eine Lösung zu finden, die eine bedarfsgerechte Durchführung der erforderlichen Pflegeprogramme in einem Haushaltsgerät ermöglicht, so dass dadurch die Lebensdauer des Haushaltsgerätes insgesamt erhöht wird und die Qualität seiner Leistung stets gleichbleibend ist.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren gemäß dem Patentanspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweils nachfolgenden Unteransprüchen.
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Ein Haushaltsgerät mit einem Fluidleitungen aufweisenden Fluidleitungssystem, einer Wasserquelle und einer zur Steuerung der Betriebsabläufe des Haushaltsgerätes sowie zur Datenverarbeitung geeigneten, elektronischen Steuerungseinheit, wurde erfindungsgemäß dahin gehend weitergebildet, dass mindestens eine der vorhandenen Fluidleitungen einen Messabschnitt aufweist, in dem eine Messwerterfassungseinrichtung und ein Verkalkungselement angeordnet sind.
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Eine Messwerterfassungseinrichtung mit einem Verkalkungselement zu kombinieren, bedeutet hierbei, einen vollkommen neuen Weg zu gehen, für den es bislang keine vergleichbaren Lösungen gibt. Der Messabschnitt wird als separater Bereich des Fluidleitungssystems oder einer Fluidleitung ausgeführt. Das Verkalkungselement des Messabschnittes hat dabei die Aufgabe, vorrangig der Anlagerung der sich im Fluidleitungssystem ausbildenden Ablagerungen zu dienen. Bei der Durchführung eines Pflegeprogramms wird das Verkalkungselement wieder von den dort vorhandenen Ablagerungen befreit. Erfindungsgemäß wird der Zustand des Fluidleitungssystems nicht mehr direkt in dem Fluidleitungssystem beziehungsweise in einer Fluidleitung selbst gemessen, sondern im Bereich des Messabschnittes und hier insbesondere im Bereich des Verkalkungselements. Die Einstellung der Wasserhärte kann mit der Erfindung vollständig entfallen. Darüber hinaus erfolgt die Pflege des Haushaltsgerätes somit nur noch bedarfsgerecht und nicht mehr in zeitlich festgelegten Abständen, was bislang unabhängig davon geschah, ob eine Pflege des Fluidleitungssystems überhaupt erforderlich war. Der Vorteil dieser Lösung besteht insbesondere auch darin, dass das Fluidleitungssystem als solches weniger durch Ablagerungen belastet wird und weiterhin nahezu vollständig seine Funktion erfüllen kann. Die Lebensdauer des mit der Erfindung ausgestatteten Haushaltsgerätes erhöht sich damit und die Qualität seiner Leistung ist stets gleich bleibend.
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Eine erste Ausgestaltung der Erfindung geht dahin, dass der Messabschnitt als eine von der Fluidleitung abzweigende Bypassleitung oder als eine lokal begrenzte Querschnittsvergrößerung der Fluidleitung ausgebildet ist. Als Querschnittsvergrößerung ist dabei beispielsweise eine muldenartige Ausbuchtung oder eine vollständige Durchmessererweiterung der Fluidleitung zu verstehen, in der das Verkalkungselement und die Messwerterfassungseinrichtung angeordnet sind. Die Bypassleitung zweigt hingegen unmittelbar von einer der Fluidleitungen des Fluidleitungssystems ab, so dass die Fluidströmung der Fluidleitungen dadurch in keiner Weise beeinträchtigt wird.
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Zur Messung der sich im Fluidleitungssystem ausbildenden Ablagerungen kann die Messwerterfassungseinrichtung wenigstens einen Sensor zur Temperaturmessung, zur Messung des Leitwertes, des Volumenstromes, des Strömungsverhaltens oder zur Erfassung der Strömungsgeschwindigkeit des durch die Bypassleitung strömenden Fluids oder zur optischen Messung des Strömungsquerschnitts der Bypassleitung aufweisen. Hieraus ergibt sich, dass verschiedene Messmethoden anwendbar sind, was insgesamt die Flexibilität der erfindungsgemäßen Bestimmung des Zustandes des Fluidleitungssystems ausmacht. Die elektronische Steuerungseinheit dient erfindungsgemäß dazu, einen Sollwert zu hinterlegen, der eine optimale Fluidströmung darstellt. Mit diesem Sollwert wird der innerhalb der Messwerterfassungseinrichtung ermittelte Istwert verglichen, wobei bei Überschreitung eines Grenzwertes automatisch ein Pflegeprogramm zur Durchführung der Pflege des Fluidleitungssystems gestartet wird. So ist zum Beispiel vorstellbar, dass der zuvor erwähnte Sensor der Messwerterfassungseinrichtung die Strömungsgeschwindigkeit in der Bypassleitung misst. Durch Ablagerungen, die sich bevorzugt am Verkalkungselement absetzen, wird die Strömungsgeschwindigkeit verändert, was eine Abweichung vom Sollwert bedeutet. Der auf diese Weise ermittelte Istwert wird an die elektronische Steuerungseinrichtung übergeben und dort in der zuvor beschriebenen Weise verarbeitet.
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Für die konkrete Ausführung des Verkalkungselements nach der Erfindung ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten. So geht ein Vorschlag beispielsweise dahin, das Verkalkungselement als einen den Querschnitt der Querschnittsvergrößerung der Fluidleitung oder der Bypassleitung verengenden und/oder das Strömungsverhalten des Fluids beeinflussenden Abschnitt auszubilden. Durch die Querschnittsverengung wird beispielsweise die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids verändert, was dazu führt, dass sich im Bereich des Verkalkungselements verstärkt Ablagerungen ausbilden. Unter der Änderung des Strömungsverhaltens ist dabei zu verstehen, dass hierbei beispielsweise bewusst turbulente Strömungen erzeugt werden, die ebenfalls zu einer Verstärkung der Ablagerungen am Verkalkungselement führen. Hieraus wird auch ersichtlich, weshalb es von Bedeutung ist, dass nicht die Fluidleitungen selbst als Messabschnitt dienen, sondern hierfür ein Bypass oder eine Querschnittsvergrößerung genutzt wird.
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Zur Veränderung des Strömungsverhaltens kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung das Verkalkungselement eine mit einer Struktur ausgestattete oder eine diffuse Innenoberfläche aufweisen. Als Struktur ist hierbei beispielsweise eine labyrinthartige Ausbildung der durchströmten Innenoberfläche das Verkalkungselementes anzusehen, wobei natürlich jede andersartige Ausführung ebenso möglich ist, also beispielsweise eine wellenförmige oder zick-zack-artige Innenoberfläche. Die diffuse Gestaltung der Innenoberfläche bedeutet im erfindungsgemäßen Sinne nichts anderes, als eine aufgerauhte Kontur. Diese Innenoberflächen verstärken den Ablagerungseffekt in erheblichem Maße, so dass das Fluidleitungssystem nur sehr geringfügig und das Verkalkungselement in verstärktem Maße mit Ablagerungen des Fluids beaufschlagt wird.
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Neben dem Umstand, dass das Verkalkungselement als einstückiges Bauteil ausgeführt sein kann, geht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung dahin, dass das Verkalkungselement mehrschichtig ausgeführt ist und eine Innenschicht mit einer diffusen oder strukturierten Innenoberfläche aufweist. Die mehrschichtige Ausführung hat beispielsweise fertigungstechnische Vorteile.
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Dem Grundgedanken der Erfindung folgend, das Verkalkungselement derart auszuführen, das eine verstärkte Ablagerung an seiner von dem Fluid durchströmten Innenoberfläche stattfindet, wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass das Verkalkungselement zumindest in dem von dem Fluid durchströmten Abschnitt aus einem die Verkalkung fördernden Werkstoff besteht. Hierbei kann es sich in bevorzugter Weise um einen porösen Werkstoff handeln, dessen Oberfläche folglich auf natürliche Weise diffus ist.
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Zur Erleichterung des Einbaus des Messeabschnitts ist es von entscheidendem Vorteil, wenn die Messwerterfassungseinrichtung, das Verkalkungselement und zumindest teilweise die Querschnittsvergrößerung der Fluidleitung oder die Bypassleitung, in einem Messgehäuse aufgenommen sind. Das Messgehäuse lässt sich in die Fluidleitung integrieren, was auch eine Nachrüstung vorhandener Haushaltsgeräte mit der Erfindung möglich macht.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, in dem Fluidleitungssystem eine Schwachstelle zu schaffen, die durch das Verkalkungselement gebildet ist, wobei bei der Durchführung eines Pflegeprogramms auch das Verkalkungselement von den dort vorhandenen Ablagerungen befreit wird. Dennoch kann es vorkommen, dass ein Austausch des Verkalkungselements gewünscht oder erforderlich wird. Denkbar ist beispielsweise eine Weiterentwicklung des Verkalkungselements hinsichtlich seiner Innenoberfläche. Für einen solchen Fall ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Verkalkungselement lösbar und damit austauschbar in der Querschnittsvergrößerung der Fluidleitung oder in der Bypassleitung beziehungsweise in dem Messgehäuse aufgenommen ist.
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Wie eingangs bereits ausgeführt wurde, finden chemische Reaktionen in verstärktem Maße in den Bereichen statt, die eine erhöhte Temperatur aufweisen. Folglich werden in diesen Abschnitten des Fluidleitungssystems auch verstärkt Ablagerungen erfolgen. Üblicherweise verfügen Haushaltsgeräte der hier betroffenen Art in ihrem Fluidleitungssystem über eine der Erwärmung des Fluids dienende Heizeinrichtung. Bevorzugt wird die Heizeinrichtung dabei, in Strömungsrichtung des Fuids betrachtet, zwischen der Wasserquelle und der Querschnittsvergrößerung der Fluidleitung oder der Bypassleitung angeordnet, um zu gewährleisten, dass erwärmtes Fluid durch den Messabschnitt fließt, damit hier eine beschleunigte chemische Reaktion und damit eine verstärkte Ablagerung erfolgt.
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Als Haushaltsgerät wird im erfindungsgemäßen Sinne beispielsweise eine Waschmaschine, ein Getränkebereiter, eine Geschirrspülmaschine, ein Wäschetrockner, ein Nassstaubsauger, ein Dampfgarer oder eine Bügeleinrichtung angesehen, wobei diese Aufzählung nicht abschließend zu betrachten ist. Maßgeblich ist im vorliegenden Fall lediglich, dass es sich um ein Haushaltsgerät handelt, dass Fluide auf der Basis von Wasser in seinem Fluidleitungssystem aufweist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung des Zustandes des Fluidleitungssystems in einem Haushaltsgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass ein von der Messwerterfassungseinrichtung bestimmter Istwert des durch die Temperaturmessung, die Messung des Leitwertes oder des Volumenstromes, des Strömungsverhaltens oder der Erfassung der Strömungsgeschwindigkeit des durch die Querschnittsvergrößerung der Fluidleitung oder durch die Bypassleitung strömenden Fluids oder der optischen Messung des Strömungsquerschnitts der Bypassleitung mit einem in der elektronischen Steuerungseinheit gespeicherten Sollwert verglichen wird und bei einer ermittelten, einen definierten Grenzwert überschreitenden Abweichung des Istwertes vom Sollwert ein das Fluidleitungssystem von Ablagerungen befreiendes Pflegeprogramm gestartet wird.
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Dabei wird eine vollautomatische Durchführung der erforderlichen Pflegeprogramme bevorzugt, die nur gestartet wird, wenn der Istwert vom gespeicherten Sollwert in der Weise abweicht, was ein definierter Grenzwert überschritten ist.
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Die Messwerterfassungseinrichtung führt dabei die Messung in der Querschnittsvergrößerung der Fluidleitung oder in der Bypassleitung durch:
- – in definierten zeitlichen Abständen, und/oder
- – in Abhängigkeit von der Häufigkeit der Benutzung des Haushaltsgerätes, und/oder
- – in Abhängigkeit von einer Betriebsdauer des Haushaltsgerätes.
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Ein wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass das Pflegeprogramm nur gestartet wird, wenn kein bestimmungsgemäßer Gebrauch des Haushaltsgerätes gegeben ist. Dies bedeutet mit anderen Worten, solange beispielsweise bei einem Getränkeautomaten ein Getränk hergestellt wird, kann kein Pflegeprogramm gestartet werden. Hierfür wird zunächst der Getränkebezug abgeschlossen und anschließend das für die Pflege des Fluidleitungssystems erforderliche Pflegeprogramm begonnen. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass das Getränk mit Pflegemittel verunreinigt wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die gezeigten Ausführungsbeispiele stellen dabei keine Einschränkung auf die dargestellte Varianten dar, sondern dienen lediglich der Erläuterung des Prinzips der Erfindung. Gleiche oder gleichartige Bauteile werden stets mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Um die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen zu können, sind in den Figuren nur stark vereinfachte Prinzipdarstellungen gezeigt, bei denen auf die für die Erfindung nicht wesentlichen Bauteile verzichtet wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht vorhanden sind.
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Es zeigt:
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1: ein Haushaltsgerät am Beispiel eines Getränkeautomaten in einer perspektivischen Ansicht und mit einem teilweisen Blick in den Innenraum,
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2: ein vereinfachtes Prinzipschaltbild eines Teiles des Fluidleitungssystems eines Haushaltsgerätes,
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3: ein Messgehäuse im Schnitt
und
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4: ein Verkalkungselement innerhalb einer Bypassleitung im Schnitt.
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Der in der 1 gezeigte Getränkeautomat zur Herstellung eines Kaffeegetränks stellt ein Haushaltsgerät 1 dar, wie es in unterschiedlichen Ausführungen bekannt ist. Die Besonderheit dieses Haushaltsgerätes 1 besteht darin, dass es in einem Gehäuse 11 sämtliche, für die Herstellung eines Getränks erforderlichen Aggregate und Einrichtungen aufweist. Hierzu zählt auch ein Fluidleitungssystem mit diversen Fluidleitungen 2. Der Getränkeautomat 1 in 1 verfügt als Wasserquelle 3 über einen nachfüllbaren Wassertank, der sich unterhalb eines den Wassertank verschließenden Deckels befindet und in der Darstellung nicht erkennbar ist. Das aus der Wasserquelle 3 stammende, frische Wasser wird in einer Heizeinrichtung 10 erhitzt und anschließend in der Brüheinheit 12 mit dem Kaffeepulver zusammengeführt, so dass auf diese Weise ein Kaffeegetränk hergestellt wird, das anschließend über die Ausgabeeinrichtung 13 entnommen werden kann. Unterhalb der Ausgabeeinrichtung 13 ist eine Abstellfläche 14 vorhanden, auf der zu diesem Zweck ein Gefäß, also beispielsweise eine Tasse, abgestellt wird. Die Abstellfläche 14 besteht im vorliegenden Beispiel aus einem Abtropfblech 15, indem verschiedene Ablauföffnungen vorhanden sind, die verspritzte oder übergelaufene Flüssigkeitsreste in eine unterhalb des Abtropfbleches 15 vorhandene Auffangschale abführen. Andeutungsweise ist in der 1 auch eine elektronischen Steuerungseinheit 4 dargestellt, die zur Ansteuerung sämtlicher Funktionen des Getränkeautomaten 1 dient. Die elektronischen Steuerungseinheit 4 wird auch für die Überwachung, Ansteuerung und Durchführung der für die Pflege des Fluidleitungssystems erforderlichen Pflegeprogramme eingesetzt. Zur Bereitstellung der hierfür erforderlichen Messwerte dient ein Messgehäuse 9, das an eine Fluidleitung 2 des Fluidleitungssystems angeschlossen ist und ein Verkalkungselement 7 sowie eine Messwerterfassungseinrichtung 6 aufweist.
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Der erfindungsgemäß maßgebliche Teil des Fluidleitungssystems mit dem Messgehäuse 9 ist in dem Prinzipschaltbild in 2 dargestellt. Ausgehend von einer Wasserquelle 3, bei der es sich vorliegend um einen Wassertank handelt, wird frisches Wasser zunächst durch eine Heizeinrichtung 10, die hierbei als Thermostat ausgeführt ist, geleitet und gelangt anschließend in das Messgehäuse 9. Der genaue Aufbau des Messgehäuses 9 geht anschaulicher aus der Darstellung in 3 hervor. Die Fluidleitung 2 unterteilt sich in dem Messgehäuse 9 in die im Querschnitt unveränderte Fluidleitung 2 und eine von dieser abzweigende Bypassleitung 5. Die Strömungsrichtung des Fluids ist in den Darstellungen der 2 und 3 durch Pfeile und in der 3 insbesondere durch den Pfeil A angedeutet. Im Anschluss an die Leitungsverzweigung 16 innerhalb des Messgehäuses 9 durchläuft ein Teil des Fluids zunächst das Verkalkungselement 7, welches auf seiner Innenoberfläche 8 mit einer labyrinthartigen Struktur ausgestattet ist. Nach Passieren des Verkalkungselementes 7 wird innerhalb des Messgehäuses 9 durch die Messwerterfassungseinrichtung 6 ein Messwert für die Bestimmung der Ablagerung innerhalb der Bypassleitung 5 erfasst und an die elektronischen Steuerungseinheit 4 übergeben. In der elektronischen Steuerungseinheit 4 ist ein Sollwert hinterlegt, der bei Überschreiten eines Grenzwertes des auf diese Weise gemessenen Istwertes automatisch ein Pflegeprogramm für das Fluidleitungssystem auslöst. Bei der Messwerterfassungseinrichtung 6 kann es sich beispielsweise um einen Temperatursensor handeln. Überschreiten die Ablagerungen in dem Verkalkungselement 7 einen Grenzwert, so ist vorstellbar, dass sich auch die durch die Heizeinrichtung 10 erzeugte Temperatur ändert. Diese Veränderung ist durch die Messwerterfassungseinrichtung 6 ermittelbar und führt zur Auslösung des erforderlichen Pflegeprogramms, wenn dies notwendig ist. Insbesondere aus dem Prinzipschaltbild in 2 hervorgeht, wird das erhitzte Fluid nach dem Durchströmen des Messgehäuses 9 an die Brüheinheit 12 übergeben, wo das gewünschte Getränk erzeugt und anschließend über die Ausgabeeinrichtung 13 abgegeben wird.
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Aus der Darstellung in 4 geht ein vergrößerter Ausschnitt der Bypassleitung 5 im Bereich des Verkalkungselementes 7 hervor. Das Verkalkungselement 7 ist hierbei mehrschichtig ausgeführt und weist eine Innenschicht 17 auf, die mit einer porösen, das heißt, diffusen Innenoberfläche 8 ausgestattet ist, so dass diese Innenoberfläche 8 verstärkt dazu neigt, Ablagerungen der in dem Fluid vorhandenen Stoffe aufzunehmen. Die Strömungsrichtung des Fluids ist in der 4 durch den Pfeil A angedeutet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haushaltsgerät
- 2
- Fluidleitungen
- 3
- Wasserquelle
- 4
- Steuerungseinheit
- 5
- Bypassleitung
- 6
- Messwerterfassungseinrichtung
- 7
- Verkalkungselement
- 8
- Innenoberfläche
- 9
- Messgehäuse
- 10
- Heizeinrichtung
- 11
- Gehäuse
- 12
- Brüheinheit
- 13
- Ausgabeeinrichtung
- 14
- Abstellfläche
- 15
- Abtropfblech
- 16
- Leitungsverzweigung
- 17
- Innenschicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014110034 A1 [0008]
- DE 102013107377 A1 [0009]