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Die Erfindung betrifft ein Ventil-Verschlussteil für ein Abfüllventil zur Verwendung in einer Abfüllanlage zum Abfüllen von fließfähigen Medien in Behältnisse, wobei das Ventil-Verschlussteil zum Verschließen einer durch eine Abfüllberandung begrenzten Abfüllöffnung der Abfüllanlage dient, durch die das Medium in die abzufüllenden Behältnisse fließt. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Abfüllanlage zum Abfüllen von fließfähigen Medien in Behältnisse und ein Verfahren zum Abfüllen von fließfähigen Medien in Behältnisse.
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Im Stand der Technik ist es bekannt, bei der Abfüllung von fließfähigen Medien, wie etwa Bier oder andere Getränke, in beispielsweise Flaschen die Abfüllmenge mit Hilfe einer Durchflussmessung zu bestimmen. Aufgrund der herstellungsbedingten leicht unterschiedlichen Volumina der Flaschen kann eine Volumenfüllung basierend auf einer Durchflussmessung jedoch zu unterschiedlichen Füllhöhen innerhalb der Flaschen führen. Eine Alternative zu der durchflussbestimmten Abfüllung basiert daher auf einer füllstandbestimmten Abfüllung. In bekannten Anlagen wird das Erreichen einer gewünschten Füllhöhe durch eine Füllstandsonde detektiert und die Füllung daraufhin abgebrochen. Eine weitere, häufig verwendete Methode der Füllstandmessung wird durch Bilderkennung am Flaschenhals realisiert. Hierbei ergibt sich allerdings das Problem, dass die Messung des Füllstandes durch die Beschaffenheit des Behältnisses, insbesondere des Materials, der Form und der Farbe des Behältnisses, beeinflusst und erschwert werden kann.
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Eine Abfüllanlage weist in der Regel einen Tank auf, in dem sich das abzufüllende Medium befindet. Durch eine durch eine Abfüllberandung begrenzte Abfüllöffnung fließt das Medium dann in die abzufüllenden Behältnisse. Um eine Füllung abzubrechen, wenn die gewünschte Füllhöhe erreicht ist, wird die Abfüllöffnung mit einem Ventil-Verschlussteil eines Abfüllventis verschlossen, so dass der Fluss des Mediums unterbrochen wird.
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Aus der
DE 36 05 748 ist eine Abfüllanlage zum Abfüllen von fließfähigen Medien in Behältnisse bekannt, bei der das Medium durch eine Flüssigkeitsführung in die Behältnisse fließt. Die Abfüllanlage weist ein Ventil zum Verschließen einer Abfüllöffnung auf, wobei in den Ventilkörperschaft ein Gasrohr eingeschraubt ist. Durch eine lotrechte Bohrung in dem Gasrohr kann Rückgas aus den Behältnissen abgeführt werden. Gleichzeitig sind durch die Bohrung zur Füllstandmessung in den Behältnissen dienende Lichtleiter geführt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil-Verschlussteil für ein Abfüllventil zur Verwendung in einer Abfüllanlage zum Abfüllen von fließfähigen Medien in Behältnisse und eine Abfüllanlage anzugeben, mit dem/der auf einfache Weise eine zuverlässige Bestimmung der Füllhöhe des abzufüllenden Mediums in dem abzufüllenden Behältnis durchgeführt werden kann.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß zunächst und im Wesentlichen dadurch gelöst, dass das Ventil-Verschlussteil eine Antenne für ein nach dem Radar-Messprinzip arbeitendes Füllstandmessgerät aufweist, wobei die Antenne das Ventil-Verschlussteil bildet. Die Antenne eines nach dem Radar-Messprinzip arbeitenden Füllstandmessgerätes dient zum Senden und Empfangen von Radar-Signalen. In der Regel werden Sendesignale über eine Sende- und Empfangsseite der Antenne in Richtung des Mediums, dessen Füllstand bestimmt werden soll, ausgesandt. Die von dem Medium reflektierten Antwortsignale werden dann von der Antenne über ihre Sende- und Empfangsseite empfangen, wobei anhand der Signale der Füllstand des Mediums bestimmt werden kann.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ventil-Verschlussteils ist vorgesehen, dass die Antenne eine Sende- und Empfangsseite aufweist, wobei die Antenne mit ihrer Sende- und Empfangsseite innerhalb einer Schließkontur des Ventil-Verschlussteils ausgebildet ist, wobei das Ventil-Verschlussteil im Schließzustand mit seiner Schließkontur gegen die Abfüllberandung der Abfüllöffnung abdichtet. Unter Schließkontur ist der Bereich der Antenne zu verstehen, der im Schließzustand direkten Kontakt zu der Abfüllberandung der Abfüllöffnung hat. Die Sende- und Empfangsseite der Antenne ist dann bei der Verwendung des Ventil-Verschlussteils in einer Abfüllanlage direkt dem Medium zugewandt, sodass auf einfache Art und Weise eine Füllstandmessung an dem abzufüllenden Medium in dem abzufüllenden Behältnis durchgeführt werden kann. So kann der Füllstand des Mediums besonders einfach und genau bestimmt werden.
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Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass der Füllstand des Mediums durch eine Radar-Füllstandmessung erfolgt, wobei die Signale zur Bestimmung des Füllstandes des Mediums direkt über das Ventil-Verschlussteil, nämlich durch die Antenne des Füllstandmessgerätes, ausgesandt und empfangen werden. Durch das erfindungsgemäße Einbringen der Antenne kann eine kontaktlose und kontinuierliche Füllstandsmessung während des gesamten Füllprozesses realisiert werden. So ist gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Techniken eine präzisere Regelung des Abfüllvorgangs möglich. Zudem weist das erfindungsgemäße Ventil-Verschlussteil gegenüber der Verwendung einer Sonde den Vorteil der einfachen Reinigung auf. Durch das erfindungsgemäße Ventil-Verschlussteil ist es möglich, eine Füllstandsmessung durchzuführen, die unabhängig von der Beschaffenheit des abzufüllenden Behältnisses ist.
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Abhängig von der Größe der Füllöffnung der abzufüllenden Behältnisse kann die Abfüllöffnung der Abfüllanlage ebenfalls in ihrer Größe variieren. Die Abfüllöffnung in der Abfüllanlage weist in der Regel einen kleineren Durchmesser auf als die Füllöffnung des abzufüllenden Behältnisses, um zu verhindern, dass das Medium an dem abzufüllenden Behältnis vorbei fließt. Da das Ventil-Verschlussteil im Schließzustand mit seiner Schließkontur gegen die Abfüllberandung der Abfüllöffnung abdichtet, ist die Wahl der Größe des Ventil-Verschlussteils ebenfalls abhängig von der Größe der abzudichtenden Abfüllöffnung.
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Bei einem nicht zur Erfindung gehörenden Ventil-Verschlussteil ist vorgesehen, dass das Ventil-Verschlussteil die Antenne umfasst. Hierbei ist „umfassen“ derart gemeint, dass das Ventil-Verschlussteil die Antenne zumindest teilweise räumlich umschließt, insbesondere umhüllt. Hierbei ist die Sende- und Empfangsseite der Antenne nicht von dem Ventil-Verschlussteil eingeschlossen, sodass eine ungestörte Ausbreitung der Signale möglich ist.
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Das erfindungsgemäße Ventil-Verschlussteil ist dadurch gekennzeichnet, dass die Antenne das Ventil-Verschlussteil bildet. Die Antenne ist also nicht in das Ventil-Verschlussteil eingefasst, sondern bildet das Ventil-Verschlussteil vollständig, fungiert also als das Ventil-Verschlussteil. Diese Ausführungsform erweist sich besonders vorteilhaft, wenn die Abfüllöffnung einen kleinen Durchmesser aufweist.
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Eine Antenne eines nach dem Radar-Messprinzip arbeitenden Füllstandmessgerätes umfasst meist ein Speiseelement und eine Linse, wobei die Linse über das Speiseelement mit elektromagnetischer Strahlung beaufschlagt wird und die Strahlung als Sendesignal die Linse über die Sende- und Empfangsseite in Richtung des Mediums, dessen Füllstand bestimmt werden soll, aussendet. Die Form der Antenne ist bevorzugt so gewählt, dass die ausgesandten Signale, also die elektromagnetische Strahlung, ein bestimmtes Abstrahlprofil aufweist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ventil-Verschlussteils sieht demnach vor, dass die Antenne als Tropfenantenne ausgestaltet ist. Eine Tropfenantenne ist dadurch charakterisiert, dass sie zur Wellenformung eine elektromagnetisch wirksame Linse aufweist, die wenigstens im Sendebereich ellipsoidal geformt ist. Die Linse ist zu dem Speiseelement so angeordnet, dass die von der Linse abgestrahlte elektromagnetische Strahlung in der Hauptabstrahlrichtung der Antenne eine im Wesentlichen ebene Phasenfront aufweist. Unter der Hauptabstrahlrichtung ist die Richtung zu verstehen, in die der wesentliche Teil der elektromagnetischen Strahlung abgestrahlt wird. Die Ausbildung einer Antenne eines Radar-Füllstandmessgerätes in Form einer Tropfenantenne ist beispielsweise bekannt aus der
DE 10 2008 008 715 A1 . Unter Berücksichtigung der vorgenannten Eigenschaften eignet sich die Verwendung einer Tropfenantenne insbesondere für das erfindungsgemäße Ventil-Verschlussteil, da hier oft nur ein begrenzter Raum für die Antenne zur Verfügung steht.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Anlage zum Abfüllen von fließfähigen Medien in Behältnisse. Die Anlage weist ein Abfüllventil auf, wobei das Abfüllventil ein Ventil-Verschlussteil zum Verschließen einer durch eine Abfüllberandung begrenzte Abfüllöffnung aufweist, durch die das Medium in die abzufüllenden Behältnisse fließt. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird bei der Anlage erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Anlage ein nach dem Radar-Messprinzip arbeitendes Füllstandmessgerät mit einer Antenne aufweist, wobei das Füllstandmessgerät zur Bestimmung des Füllstandes des Mediums in dem abzufüllenden Behältnis dient und wobei die Antenne das Ventil-Verschlussteil bildet.
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Die zuvor in Bezug auf das erfindungsgemäße Ventil-Verschlussteil ausgeführten Ausführungsbeispiele in Verbindung mit ihren Vorteilen sind auch auf das in der Anlage befindliche Ventil-Verschlussteil übertragbar. Weitere Vorteile, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Anlage ausgeführt werden, sind auch auf das erfindungsgemäße Ventil-Verschlussteil übertragbar.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anlage ist dadurch gekennzeichnet, dass das Füllstandmessgerät einen Radar-Messumformer aufweist, wobei das Abfüllventil einen Ventilschaft aufweist, wobei die Antenne über eine Antennenanbindung an den Radar-Messumformer angeschlossen ist und dass die Antennenanbindung durch den Ventilschaft geführt ist. Hierdurch kann garantiert werden, dass die Antennenanbindung nicht mit dem abzufüllenden Medium in Kontakt kommt. So können die hygienischen Bestimmungen, die an eine Anlage zum Abfüllen von fließfähigen Medien, die insbesondere auch Lebensmittel und Getränke sein können, umgesetzt werden, und es kommt nicht zu einer Verunreinigung des abzufüllenden Mediums.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine Stellvorrichtung zur Ansteuerung des Ventil-Verschlussteils in der Anlage umfasst ist, wobei die Stellvorrichtung zumindest mittelbar mit dem Ventil-Verschlussteil verbunden ist. Die Stellvorrichtung dient dazu, das Ventil-Verschlussteil zu bewegen, insbesondere dessen Höhe einzustellen. Die Höhe ist hierbei der Abstand zwischen dem der Abfüllöffnung zugewandten Seite des Ventil-Verschlussteils und der Abfüllöffnung. Durch die Höhe des Ventil-Verschlussteils kann der Durchfluss des Mediums durch die Abfüllöffnung gedrosselt werden. Bei einer geringen Höhe ist der Durchfluss gering, bei einer großen Höhe, also einem größeren Abstand zwischen der Abfüllöffnung und der ihr zugewandten Seite des Ventil-Verschlussteils, ist der Durchfluss größer. So kann der Abfüllprozess mit Hilfe des Ventil-Verschlussteils gesteuert und sehr präzise durchgeführt werden. Die Stellvorrichtung kann insbesondere derart ausgestaltet sein, dass sie das Ventil-Verschlussteil in Abhängigkeit von der erreichten Füllhöhe des Mediums ansteuert. Hierfür wird die Stellvorrichtung mit Informationen über den aktuellen Füllstand versorgt und regelt in Abhängigkeit von dem aktuellen Füllstand die Höhe des Ventil-Verschlussteils. Insbesondere bietet sich hierbei an, die Höhe zu Beginn des Füllprozesses groß zu halten und dann zu verringern, sodass zum Ende des Füllprozesses der Durchfluss des Mediums geringer wird und so ein genaues Abfüllen durch ein präzises Stoppen des Füllprozesses ermöglicht wird.
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Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Abfüllen von fließfähigen Medien in Behältnisse anzugeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das abzufüllende Medium zunächst durch eine mit einem Ventil-Verschlussteil eines Abfüllventils verschließbare Abfüllöffnung einer Abfüllanlage in das abzufüllende Behältnis fließt. Mit einem in der Abfüllanlage angeordneten Radar-Füllstandmessgerät wird die Füllhöhe des Mediums in dem Behältnis bestimmt, wobei für die Bestimmung der Füllhöhe Signale über eine das Ventil-Verschlussteil bildende Antenne des Füllstandmessgeräts in das abzufüllende Behältnis ausgesandt werden und die von dem Medium reflektierten Antwortsignale über die Antenne empfangen werden. Beim Erreichen einer vorgegebenen Füllhöhe wird dann der Füllvorgang abgebrochen, indem die Abfüllöffnung durch das Ventil-Verschlussteil verschlossen wird. Wenn es heißt, dass die Antenne in dem Ventil-Verschlussteil angeordnet ist, dann ist damit auch gemeint, dass die Antenne das Ventil-Verschlussteil bildet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass auf besonders einfache Weise ein präzises Abfüllen von fließfähigen Medien gewährleistet werden kann. Die Bestimmung der Füllhöhe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht durch die Beschaffenheit des abzufüllenden Behältnisses beeinflusst, insbesondere deshalb nicht, weil die von der Antenne ausgesandten Signale nicht durch das Behältnis hindurchgehen, sondern auf ungestörtem Weg durch die Öffnung des Behältnisses zu dem abzufüllenden Medium gelangen.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Bestimmung der Füllhöhe des Mediums in dem abzufüllenden Behältnis kontinuierlich erfolgt. Der Füllstand wird also von Beginn des Füllvorgangs bis zu seinem Ende kontinuierlich bestimmt.
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Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Bestimmung der Füllhöhe des Mediums in dem abzufüllenden Behältnis in vorgebbaren aufeinanderfolgenden Zeitintervallen erfolgt. Bei dieser Ausführungsform ist also nicht vorgesehen, dass die Füllhöhe kontinuierlich erfolgt, sondern vielmehr die Füllhöhe nur zu konkreten, vorgegebenen Zeitpunkten, nämlich in vorgebbaren aufeinanderfolgenden Zeitintervallen, erfolgt. Hierbei müssen die aufeinanderfolgenden Zeitintervalle nicht gleichlang sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass zu Beginn des Füllvorgangs die Zeitintervalle zwischen zwei aufeinanderfolgenden Füllstandsmessungen größer sind, als gegen Ende des Füllvorgangs. Gegen Ende des Füllvorgangs ist es wichtig, den Füllstand des Mediums in kleineren Zeitintervallen zu erfassen, um den Füllvorgang rechtzeitig abbrechen zu können, um ein Überlaufen des Mediums zu verhindern.
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Im Einzelnen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Ventil-Verschlussteil, die erfindungsgemäße Anlage und das erfindungsgemäße Verfahren auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen auf die den unabhängigen Patentansprüchen nachgeordneten Patentansprüche sowie auf die folgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
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1 eine schematische Darstellung eines Teils einer Abfüllanlage zum Abfüllen von fließfähigen Medien mit einem Ventil-Verschlussteil,
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2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Abfüllanlage mit einem erfindungsgemäßen Ventil-Verschlussteil gemäß einer Ausgestaltung im geöffneten Zustand,
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3 die in 2 gezeigte Darstellung mit einem erfindungsgemäßen Ventil-Verschlussteil im geschlossenen Zustand,
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4 ein Flussdiagramm beschreibend eine erste Ausführungsform eines Verfahrens zum Abfüllen von fließfähigen Medien und
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5 ein Flussdiagramm beschreibend eine zweite Ausführungsform eines Verfahrens zum Abfüllen von fließfähigen Medien.
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In 1 schematisch dargestellt ist ein Ventil-Verschlussteil 1 als Teil eines Abfüllventils 2 in einer Abfüllanlage 3. Die Abfüllanlage 3 ist in der 1 nur zu Teilen grob umrissen dargestellt und dient zum Abfüllen von fließfähigen Medien in Behältnisse 4.
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Auch das Behältnis 4 ist nur ansatzweise schematisch dargestellt. Von der Abfüllanlage 3 ist im Wesentlichen ein Teil des Tanks 5 gezeigt, in dem das abzufüllende Medium gelagert ist, und eine durch eine Abfüllberandung 6 begrenzte Abfüllöffnung 7, durch die das Medium in das Behältnis 4 fließt.
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Das Ventil-Verschlussteil 1 dient zum Verschließen der durch die Abfüllberandung 6 begrenzten Abfüllöffnung 7.
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1 zeigt den geöffneten Zustand, bei dem also Medium in das Behältnis 4 fließen kann. Das Ventil-Verschlussteil 1 weist eine Antenne 8 für ein nach dem Radar-Messprinzip arbeitendes Füllstandmessgerät 11 auf. Die Antenne 8 ist als Tropfenantenne ausgebildet und weist eine Sende- und Empfangsseite 9 auf, die dem abzufüllenden Behältnis 4 zugewandt ist. Über die Sende- und Empfangsseite 9 sendet die Antenne 8 Radar-Signale aus, die an der Oberfläche des Mediums in dem Behältnis 4 reflektiert und wieder von der Antenne 8 über die Sende- und Empfangsseite 9 empfangen werden. Aus der Laufzeit der Signale kann die Füllhöhe des Mediums in dem Behältnis 4 erfolgen.
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Durch das Ventil-Verschlussteil 1 wird eine kontaktlose und kontinuierliche Füllstandsmessung während des Abfüllvorgangs ermöglicht. Die Füllstandsmessung ist hierbei unabhängig von beispielsweise der Beschaffenheit des Behältnisses 4, da sie direkt erfolgt, also ohne dass das Radar-Signal beispielsweise eine Behältniswand durchqueren muss. Ist eine gewünschte Füllhöhe erreicht, wird die Abfüllöffnung 7 durch das Ventil-Verschlussteil 1 geschlossen und damit der Füllvorgang gestoppt. Wie aus 1 ersichtlich, ist die Antenne 8 mit ihrer Sende- und Empfangsseite 9 innerhalb einer Schließkontur 10 des Ventil-Verschlussteils 1 angeordnet. Die Schließkontur 10 ist der Bereich der Antenne 8, der im Schließzustand gegen die Abfüllberandung 6 der Abfüllöffnung 7 abdichtet.
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In 1 dargestellt ist ein Behältnis 4 mit einer großen Öffnung. Denkbar ist jedoch auch, dass das Behältnis 4 eine schmale Öffnung aufweist, beispielsweise ein Flasche mit einem Flaschenhals, wie dies in 2 dargestellt ist.
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2 zeigt eine Abfüllanlage 3 mit einem Abfüllventil 2, wobei das Ventil-Verschlussteil 1 durch die Antenne 8 gebildet ist. Diese Ausführungsform bietet sich an, wenn die Abfüllöffnung 7 der Abfüllanlage 3 schmal ausgebildet ist. Die Abfüllanlage 3 weist ein nach dem Radar-Messprinzip arbeitendes Füllstandmessgerät 11 auf. Das Füllstandmessgerät 11 weist einen Radar-Messumformer 12 auf und dient zur Bestimmung des Füllstandes des Mediums in dem Behältnis 4. Der Radar-Messumformer 11 ist über eine nicht dargestellte Antennenanbindung mit der Antenne 8 verbunden. Die Antennenanbindung ist in 2 nicht sichtbar, weil sie durch einen Ventilschaft 13 des Abfüllventils 2 geführt ist. Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, dass hygienische Bestimmungen eingehalten werden können, da das abzufüllende Medium lediglich mit dem Ventilschaft 13 und dem Ventil-Verschlussteil 1 in Berührung kommt.
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Um ein Ableiten von Luft und/oder Gas während des Füllvorgangs gewährleisten zu können, weist die Abfüllanlage 3 eine Luftableitung 14 auf. Des Weiteren weist die Abfüllanlage 3 eine Stellvorrichtung 15 zur Ansteuerung des Ventil-Verschlussteils 1 auf. Die Stellvorrichtung 15 und das Ventil-Verschlussteil 1 sind zumindest mittelbar miteinander verbunden. Mit Hilfe der Stellvorrichtung 15 wird die Höhe des Ventil-Verschlussteils 1 über der Abfüllöffnung 7 eingestellt. Hierdurch kann der Durchfluss des Mediums durch die Abfüllöffnung 7 reguliert werden. 2 zeigt die Abfüllanlage 3 mit einer geöffneten Abfüllöffnung 7.
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In 3 ist die in 2 dargestellte Abfüllanlage 3 zu sehen, wobei nun das Abfüllventil 2 im Schließzustand ist, die Abfüllöffnung 7 also durch das Ventil-Verschlussteil 1, das wiederum durch die Antenne 8 gebildet ist, verschlossen ist. Die Antenne 8 dichtet mit seiner Schließkontur 10 gegen die Abfüllberandung 6 der Abfüllöffnung 7 ab.
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4 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Abfüllen von fließfähigen Medien in Behältnisse 4. In einem ersten Schritt 101 fließt das Medium durch eine mit einem Ventil-Verschlussteil 1 eines Abfüllventils 2 verschließbare Abfüllöffnung 7 einer Abfüllanlage 3. In einem weiteren Schritt 102 wird mit einem in der Abfüllanlage 3 angeordneten Radar-Füllstandmessgerät 11 die Füllhöhe des Mediums in dem Behältnis 4 bestimmt. Hierfür werden Radar-Signale über eine das Ventil-Verschlussteil 1 bildende Antenne 8 des Füllstandmessgeräts 11 in das abzufüllende Behältnis 4 ausgesandt und die von dem Medium reflektierten Antwortsignale über die Antenne 8 empfangen. Die Bestimmung der Füllhöhe erfolgt kontinuierlich. Es versteht sich von selbst, dass das Medium während des Verfahrensschritts 102 weiterhin in das Behältnis fließt, der Verfahrensschritt 101 also andauernd fortwährt. Ist eine vorgegebene Füllhöhe erreicht, wird in einem weiteren Verfahrensschritt 103 der Füllvorgang abgebrochen, indem die Abfüllöffnung 7 durch das Ventil-Verschlussteil verschlossen wird.
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Eine weitere Ausführungsform eines Verfahrens zum Abfüllen von fließfähigen Medien ist in 5 als Flussdiagramm dargestellt. Das Verfahren umfasst ebenfalls die beschriebenen Verfahrensschritte 101 und 103. Der Verfahrensschritt 102’ unterscheidet sich von dem vorherigen Verfahrensschritt 102 dadurch, dass die Bestimmung des Füllstandes nicht kontinuierlich, sondern in vorgebbaren aufeinanderfolgenden Zeitintervallen erfolgt. Vorteilhaft ist, wenn zu Beginn des Füllvorgangs ein großes Zeitintervall für aufeinanderfolgende Messungen gewählt wird, das Zeitintervall aufeinanderfolgender Messungen zum Ende des Füllvorgangs jedoch kleiner ist, sodass ein präzises Stoppen des Füllvorgangs gewährleistet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventil-Verschlussteil
- 2
- Abfüllventil
- 3
- Abfüllanlage
- 4
- abzufüllendes Behältnis
- 5
- Tank
- 6
- Abfüllberandung
- 7
- Abfüllöffnung
- 8
- Antenne
- 9
- Sende- und Empfangsseite der Antenne
- 10
- Schließkontur des Ventil-Verschlussteils
- 11
- Füllstandmessgerät
- 12
- Radar-Messumformer
- 13
- Ventilschaft
- 14
- Luftableitung
- 15
- Stellvorrichtung
- 101
- Medium fließt durch die Abfüllöffnung in das Behältnis
- 102
- kontinuierliche Bestimmung der Füllhöhe des Mediums
- 103
- Abbrechen des Füllvorgangs durch Verschließen der Abfüllöffnung
- 102’
- Bestimmung der Füllhöhe in vorgebbaren aufeinanderfolgenden Zeitintervallen