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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalteinrichtung für eine elektrische Schaltanlage, insbesondere eine Schaltanlage der Mittelspannungstechnik, wobei die Schalteinrichtung einen Spannungswandleranschluss und ein Umschaltelement umfasst, das den Spannungswandleranschluss mit einem Spannungskontakt oder mit einem Erdkontakt verbindet.
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Eine solche Schalteinrichtung ist aus dem Stand der Technik bekannt (vgl. beispielsweise
EP 2 124 306 A2 ) und dient dazu, einen mit dem Spannungswandleranschluss verbundenen Spannungswandler entweder zu erden oder aber mit einem Spannungskontakt zu verbinden, der beispielsweise an einer Sammelschiene befestigt ist.
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Bei den bekannten Schalteinrichtungen ist dabei der Erdkontakt üblicherweise an einem Gehäuse der Schaltanlage befestigt, so dass bei der Montage der Schalteinrichtung eine Justierung erforderlich ist, um ein ordnungsgemäßes Schalten bei allen auftretenden Temperaturen sicherzustellen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schalteinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die kostengünstig hergestellt und montiert werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass der Erdkontakt an dem Umschaltelement angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß muss somit der Erdkontakt nicht gehäuseseitig montiert werden sondern der Erdkontakt ist Bestandteil der Schalteinrichtung, so dass dieser bereits bei der Fertigung der Schalteinrichtung montiert und zu einer kompakten Einheit verbunden werden kann. Auch entfällt eine Justierung des Erdkontaktes, da dieser nicht mehr gehäusefest montiert ist, sondern Bestandteil der Schalteinrichtung ist.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, der Zeichnung sowie den Unteransprüchen beschrieben.
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Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform kann das Umschaltelement einen elektrisch leitenden Kontakthebel aufweisen. Mit diesem Kontakthebel lässt sich eine elektrische Verbindung zwischen dem Spannungswandleranschluss und dem Spannungskontakt oder dem Erdkontakt herstellen, wobei der Kontakthebel als insbesondere selbstfedernder Zwillingshebel ausgebildet sein kann. Bei einer solche Ausbildung kann der Kontakthebel bei einem Verschwenken den Erdkontakt oder den Spannungskontakt zwischen den beiden Komponenten des Zwillingshebels aufnehmen, so dass dieser nach Art eines Messerkontaktes zwischen die beiden Komponenten des Zwillingshebels eingeführt wird. Wenn diese beiden Komponenten so ausgebildet sind, dass diese den Spannungskontakt oder den Erdkontakt federnd zwischen sich aufnehmen, ist ein geringer Kontaktwiderstand gewährleistet.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann das Umschaltelement einen elektrisch isolierenden Betätigungshebel aufweisen, mit dessen Hilfe der Kontakthebel zwischen seinen beiden Schaltstellungen hin und her bewegt werden kann. Da der Betätigungshebel elektrisch nicht leitend ausgebildet ist, kann dieser mechanisch mit dem Erdkontakt verbunden werden, ohne dass die Gefahr eines Kurzschlusses besteht. Insbesondere kann der Betätigungshebel gelenkig mit einem Schwenkarm verbunden sein, der starr mit einer Betätigungswelle verbunden ist. Durch Drehen der Betätigungswelle kann somit der Schwenkarm und der mit dem Schwenkarm verbundene Betätigungshebel verdreht werden, so dass der Kontakthebel von einer Endstellung in die andere Endstellung verschwenkt werden kann.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann eine elektrisch leitende Betätigungswelle vorgesehen sein, an welcher der Erdkontakt starr befestigt ist. Hierdurch wird bei einem Verdrehen der Betätigungswelle auch der starr an dieser befestigte Erdkontakt verschwenkt, so dass dieser gleichzeitig mit dem Kontakthebel verschwenkt wird. Hierdurch kann je nach Drehrichtung der Betätigungswelle ein elektrischer Kontakt zwischen dem Erdkontakt und dem Kontakthebel hergestellt oder getrennt werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Umschaltelement einen Kniehebel auf, der sich in einem Totpunkt befindet, wenn das Umschaltelement den Spannungswandleranschluss mit dem Spannungskontakt verbindet. Auf diese Weise kann die elektrische Verbindung zwischen dem Spannungswandleranschluss und dem Spannungskontakt nur durch Lösen des Kniehebels aus seiner Totstellung gelöst werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Erdkontakt an einem Teil des Umschaltelements anschlagen, wenn das Umschaltelement den Spannungswandleranschluss mit dem Erdkontakt verbindet. Bei dieser Ausführungsform ist eine Endstellung des Umschaltelements durch Anschlagen des Erdkontakts an einem Teil des Umschaltelements, beispielsweise dem Betätigungshebel, sichergestellt, wodurch auf einen zusätzlichen Anschlag verzichtet werden kann.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Kontakthebel gelenkig an dem Spannungswandleranschluss befestigt sein, wodurch eine einfache Montage möglich ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform können Spannungskontakt und Erdungskontakt als Kontaktmesser ausgebildet sein, was eine kostengünstige Herstellung ermöglicht.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Schalteinrichtung in einer Endstellung;
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2 die Schalteinrichtung von 1 in ihrer anderen Endstellung; und
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3 eine perspektivische Ansicht mehrerer Schalteinrichtungen gemäß 1 und 2.
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Die 1 und 2 zeigen eine Schalteinrichtung für eine elektrische Schaltanlage (nicht dargestellt), insbesondere eine Schaltanlage der Mittelspannungstechnik, wobei die Schalteinrichtung einen Spannungswandleranschluss 10 und ein Umschaltelement 12 umfasst, das den Spannungswandleranschluss 10 entweder mit einem Spannungskontakt 14 oder mit einem Erdkontakt 16 verbindet. Hierbei verdeutlicht 1 eine Verbindung des Spannungswandleranschlusses 10 mit dem Spannungskontakt 14, wohingegen 2 eine Verbindung des Spannungswandleranschlusses 10 mit dem Erdkontakt 16 darstellt.
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Der Spannungswandleranschluss 10, der beispielsweise als Innenkonus-Steckerbuchse realisiert sein kann, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gelenkig mit einem elektrisch leitenden Kontakthebel 18 verbunden, der als selbstfedernder Zwillingshebel ausgebildet ist. Der Zwillingshebel (vgl. 3) besteht dabei aus zwei Komponenten 18a und 18b, die parallel um ihre horizontale Schwenkachse S verschwenkt werden, wobei am äußeren Ende des Kontakthebels 18 zwischen den beiden Komponenten 18a und 18b ein Zwischenraum ist, in den der Spannungskontakt 14 oder aber der Erdungskontakt 16 eingeführt werden kann, wobei die beiden Komponenten 18a und 18b aufgrund ihrer Ausbildung einen Kontaktdruck auf den jeweiligen Kontakt ausüben.
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Zum Verschwenken des Kontakthebels 18 zwischen seinen beiden Endstellungen ist dieser etwa in seiner Mitte mit einem elektrisch isolierenden Betätigungshebel 20 gelenkig verbunden, dessen unteres Ende zwischen die beiden Komponenten 18a und 18b eingeführt ist. An seinem anderen Ende ist der Betätigungshebel 20 mit einem Schwenkarm 22 gelenkig verbunden, der wiederum starr an einer Betätigungswelle 24 befestigt ist. 1 verdeutlicht dabei, dass der Schwenkarm 22 und der Betätigungshebel 20 einen Kniehebel bilden, der sich in der in 1 dargestellten Position in einem Totpunkt befindet, wenn das Umschaltelement 12 den Spannungswandleranschluss 10 mit dem Spannungskontakt 14 verbindet. Somit kann in dieser Position der Kontakthebel 18 nicht mehr verschwenkt werden. Nur durch Drehen der Betätigungswelle 24 in der in 1 dargestellten Richtung (im Uhrzeigersinn) kann der Kniehebel 20, 22 aus seiner Totpunktstellung gelöst werden, wobei dann gleichzeitig der Kontakthebel 18 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt wird.
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In seiner anderen in 2 dargestellten Endstellung ist der Kontakthebel 18 so weit entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt worden, dass die äußeren Enden des Kontakthebels 18 den Erdkontakt 16 kontaktieren, der starr an der Betätigungswelle 24 befestigt ist. Auch hier dringt der Erdkontakt 16 zwischen die beiden Komponenten 18a und 18b des Kontakthebels 18 ein. Gleichzeitig berührt in dieser Endstellung der Erdkontakt 16 den in der gleichen Ebene liegenden Betätigungshebel 20, so dass das Umschaltelement 12 seine Endstellung erreicht hat.
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Das vorstehend beschriebene Umschaltelement kann in einem Gehäuse einer elektrischen Schaltanlage montiert werden, wobei der Spannungskontakt 14 beispielsweise an einer Sammelschiene befestigt sein kann. Die Betätigungswelle 24 kann dabei – so wie in 3 verdeutlicht – mehrere Umschaltelemente 12 betätigen. Zur Herstellung des Erdkontakts ist die Betätigungswelle 24 auf nicht näher dargestellte Weise mit einem Erdungsanschluss verbunden.
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Die vorstehend beschriebene Schalteinrichtung kann äußerst kompakt ausgebildet werden und umfasst nur wenige Teile. Darüber hinaus lässt sich die Schalteinrichtung vormontieren ohne dass eine Justierung relativ zu einem Gehäuse erforderlich ist. Hierdurch sind Montagezeit und die Gesamtkosten der Vorrichtung minimiert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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