DE102016109639A1 - Vorrichtung zur atomaren oder molekularen Umstrukturierung von Edukten - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur atomaren oder molekularen Umstrukturierung eines ersten Edukts und wenigstens eines zweiten Edukts zur Bildung eines Produkts.
- Aus der
WO 2013/156556 A1 WO 2013/156556 A1 - Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, eine weitere Vorrichtung bereitzustellen, durch die ein erstes Edukt und wenigstens ein zweites Edukts durch atomare oder molekulare Umstrukturierung mit hohem Wirkungsgrad in ein Produkt umgewandelt werden kann.
- Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit der Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
- Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Reaktionskammer umfasst, die mit einer ersten Zuleitung zur Zuführung des ersten Edukts und mit einer zweiten Zuleitung zur Zuführung des zweiten Edukts fluidtechnisch verbunden ist. Die Vorrichtung ist so ausgebildet, dass beide Edukte in der Reaktionskammer mit einer vergleichsweise hohen Geschwindigkeit aufeinanderprallen und die kinetische Energie der Edukte wenigstens zum Teil für die atomare oder molekulare Umstrukturierung verwendet wird. Vorzugsweise wird die kinetische Energie wenigstens zu 40, 60, 80 oder gar 90% für die atomare oder molekulare Umstrukturierung verwendet. Mit anderen Worten wird die kinetische Energie somit in chemische Energie umgewandelt.
- Ein Strömungsquerschnitt der ersten Zuleitung kann größer sein als ein Strömungsquerschnitt der zweiten Zuleitung. Vorzugsweise wird dabei die Zuleitung mit dem kleineren Strömungsquerschnitt für die Zuführung des Edukts verwendet, welches eine größere Dichte gegenüber dem anderen Edukts aufweist. Die Dichte der Edukte muss aber nicht zwangsläufig unterschiedlich sein. Vorzugsweise ist eines der Edukte Wasser und das andere Edukt ein flüssiger Kohlenwasserstoff (zum Beispiel Methanol, Kerosin, Diesel). Das Produkt kann dann ein anderer Kohlenwasserstoff mit einer anderen chemischen Struktur sein.
- Vorzugsweise weisen die erste Zuleitung und die zweite Zuleitung einen kreisförmigen Strömungsquerschnitt auf. Es ist aber auch denkbar, dass der Strömungsquerschnitt von der Kreisform abweist, beispielsweise kann er ovalförmig oder mehreckig sein.
- In einem Ausführungsbeispiel stehen sich erste Zuleitung und die zweite Zuleitung gegenüber und sind vorzugsweise auf einer gemeinsamen Mittelachse angeordnet. Somit treffen die Edukte bei dieser Anordnung der Zuleitungen frontal in der Reaktionskammer aufeinander. Mit anderen Worten endet oder mündet die erste Zuleitung an einer Seite der Reaktionskammer, während die zweite Zuleitung an einer gegenüberliegenden Seite der Reaktionskammer endet oder mündet.
- Die Reaktionskammer kann rotationssymmetrisch, insbesondere zylinderförmig, konisch oder teilweise zylinderförmig und teilweise konisch ausgebildet sein.
- Beispielsweise kann die Reaktionskammer als ein zylinderförmiges Rohrstück ausgebildet sein, das einen Innendurchmesser von 0,2 bis 5 mm, vorzugsweise 0,4 bis 4 mm umfasst. Die Zylinderinnenwand kann dabei leicht bauchig ausgebildet sein, wobei ein Durchmesser der Umhüllenden dieser nach außen gewölbten Zylinderinnenwand um mindestens den Faktor 1,02 größer sein kann als der (Grund-)Durchmesser der Reaktionskammer. Der Faktor kann beispielsweise 1,05 bis 1,1 betragen.
- Die Reaktionskammer kann zumindest zu der ersten Zuleitung oder der zweiten Zuleitung beweglich ausgebildet sein. In einem Ausführungsbeispiel ist die Reaktionskammer zu der ersten Zuleitung und der zweiten Zuleitung beweglich ausgebildet.
- Beispielsweise kann die Reaktionskammer in einem drehbar gelagerten Revolverzylinder ausgebildet sein, wobei in einer Arbeitsstellung des Revolverzylinders die erste Zuleitung und zweite Zuleitung fluidtechnisch mit der Reaktionskammer verbunden sind bzw. in die Reaktionskammer münden und wobei in einer Spülstellung die Reaktionskammer fluidtechnisch mit einer Entleerungsvorrichtung verbunden ist. In der Arbeitsstellung des Revolverzylinders werden die Edukte der Reaktionskammer zugeführt und die Umstrukturierung findet statt, bis die Reaktionskammer vollständig mit dem Produkt bzw. mit den Resten der Edukte gefüllt ist. Danach wird der Revolverzylinder gedreht, bis die Reaktionskammer fluidtechnisch mit der Entleerungsvorrichtung verbunden ist, die beispielsweise durch Luft die Reaktionskammer wieder freibläst. Danach kann der Revolverzylinder wieder in die Arbeitsstellung gedreht werden.
- Der Revolverzylinder kann dabei an seinem Umfang eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Reaktionskammern aufweisen, sodass der Revolverzylinder immer nur um einen bestimmten Winkel gedreht werden muss, um die jeweilige Reaktionskammer mit den Zuleitungen zu verbinden. Das gleiche gilt sinngemäß für die Entleerungsvorrichtung.
- Alternativ oder zusätzlich kann ein Kanal vorgesehen sein, aus dem das Produkt aus der Reaktionskammer entweichen kann. In einem Ausführungsbeispiel weist der Kanal ein über die Kanallänge variablen Strömungsquerschnitt auf. Vorzugsweise steigt der Strömungsquerschnitt mit größer werden im Abstand von der Reaktionskammer an. Der Strömungsquerschnitt kann dabei linear oder nicht-linear mit der Kanallänge (gerechnet ab Reaktionskammer) ansteigen.
- In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Reaktionskammer einstückig an der zweiten oder ersten Zuleitung angeformt.
- Anhand der in den Figuren dargestellten aus Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel; -
2 eine Reaktionskammer des Ausführungsbeispiel der1 ; -
3 schematisch eine andere Anordnung von Strömungsrichtungen; -
4 ein Ausführungsbeispiel mit einem Revolverzylinder; -
5 eine weitere Ansicht des Ausführungsbeispiel der4 ; -
6 ein Ausführungsbeispiel mit einer feststehenden Reaktionskammer; und -
7 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit feststehenden Reaktionskammer. -
1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die in ihrer Gesamtheit mit1 bezeichnet wird. Die Vorrichtung1 umfasst eine erste Zuleitung10 und eine zweite Zuleitung20 , die eine gemeinsame Mittelachse2 aufweisen. Die Zuleitungen10 ,20 können zum Beispiel Schläuche, Rohre oder Düsen sein. Zwischen den sich gegenüberstehenden Zuleitungen10 ,20 ist eine Reaktionskammer30 angeordnet. Die Reaktionskammer30 ist als zylinderförmiges Rohrstück mit einer leicht bauchigen Zylinderinnenwand31 ausgebildet. In2 ist zu erkennen, dass ein Durchmesser32 einer Umhüllenden der Zylinderinnenwand31 größer ist als ein Innendurchmesser33 der Reaktionskammer30 an deren stirnseitigen Enden34 . Der Durchmesser32 kann 2% bis 20 oder 3% bis 10% größer sein als der Durchmesser33 . Der Durchmesser33 kann 0,2 mm bis 5 cm betragen. Eine axiale Länge der Reaktionskammer30 beträgt in einem Ausführungsbeispiel 1 mm bis 5 cm. Es können auch größere axialer Längen gewählt werden. - Die Flussrichtung eines ersten Edukts, dass durch die erste Zuleitung
10 in die Reaktionskammer30 gelangt, ist mit einem Pfeil3 gekennzeichnet. Eine Flussrichtung oder Strömungsrichtung eines zweiten Edukts, das durch die zweite Zuleitung20 in die Reaktion,30 gelangt, ist mit4 gekennzeichnet. In der Reaktionskammer30 prallen die beiden Edukte aufeinander, wobei die kinetische Energie zur atomaren oder molekularen Umstrukturierung der beiden Edukte verwendet wird. Die kinetische Energie der mit vergleichsweise hoher Geschwindigkeit in die Reaktionskammer strömenden Edukte wird somit in chemische Energie umgewandelt. -
3 zeigt schematisch, dass die Flussrichtungen3 ,4 sich nicht nur um 180° gegenüberstehen können, sondern auch einen Winkel5 einschließen können, der von 180° abweicht. Beispielsweise kann der Winkel5 90° bis 170° betragen. - Die
4 und5 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Reaktionskammer30 in einem drehbaren Bauteil ausgebildet ist. Das drehbare Bauteil ist in dem Ausführungsbeispiel der4 und5 als Revolverzylinder ausgebildet, der mit50 bezeichnet wird. In dem Revolverzylinder50 sind eine Vielzahl von am Umfang nebeneinander angeordneten Reaktionskammern30 ausgebildet. Durch Drehung um eine Revolverachse51 lässt sich eine der Reaktionskammern30 , die in der in4 gezeigten Stellung zwischen der ersten Zuleitung10 und der zweiten Zuleitung20 angeordnet und somit fluidtechnisch mit diesen Zuleitungen10 ,20 verbunden ist, in eine Position drehen, wo sie fluidtechnisch mit einer Entleerungsvorrichtung60 verbunden ist. Somit können die Edukte der Reaktionskammer30 zugeführt werden, bis Letztgenannte vollständig gefüllt ist. Durch Drehung kann dann die gefüllte Reaktionskammer der Entleerungsvorrichtung60 zugeführt werden, die beispielsweise durch Luft das Produkt bzw. ein Gemisch aus Produkt und den nicht umgewandelten Edukten aus der gefüllten Reaktionskammer bläst. Die derart entleerte Reaktionskammer kann dann durch weitere Drehung wieder den Zuleitungen10 ,20 zugeführt werden. Es versteht sich, dass aufgrund der Vielzahl der am Umfang angeordneten Reaktionskammern der Revolverzylinder im Betrieb der Vorrichtung immer nur um einige Winkelgrad gedreht werden muss, um den Zuleitungen10 ,20 eine neu, entleerte Reaktionskammer zuzuführen. - Die
6 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Reaktionskammer30 einstückig an der ersten Zuleitung10 angeformt ist. Ein Durchmesser der zylinderförmigen Reaktionskammer30 entspricht dabei dem Innendurchmesser der ersten Zuleitung10 . Die auch hier auf einer gemeinsamen Mittelachse2 liegenden Zuleitungen10 ,20 weisen einen kleinen Abstand A auf, der beispielsweise 0,2 bis 5 mm betragen kann. Die zweite Zuleitung20 weist einen positiven Konus21 auf, während die erste Zuleitung10 einen negativen Konus11 aufweist. Durch den Abstand A und die beiden Koni11 ,21 entsteht ein sich nach außen öffnender, ringförmiger Kanal6 zwischen den Zuleitungen10 ,20 , wobei durch diesen Kanal6 das Produkt aus der Reaktionskammer30 entweichen kann. Eine Winkeldifferenz zwischen dem Neigungswinkel des Konus21 und dem Neigungswinkel des Konus11 ist mit7 gekennzeichnet. Die Winkeldifferenz kann Werte zwischen 1° und 10° annehmen. Wie der6 zu entnehmen ist, steigt mit zunehmendem Abstand zur Reaktionskammer30 der Strömungsquerschnitt des Kanals6 an. -
7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Reaktionskammer30 , die einstückig mit der ersten Zuleitung10 ausgebildet ist. Wie auch im Ausführungsbeispiel der6 ist ein Innendurchmesser12 der ersten Zuleitung10 größer als ein Innendurchmesser22 der zweiten Zuleitung20 . Eine Differenz der Innendurchmesser12 ,22 kann 0,1 bis 5 mm betragen. Im Ausführungsbeispiel der7 ist ebenfalls ein Abstand A eingezeichnet, durch den der Kanal6 zum Entweichen des Produkts aus der Reaktionskammer30 gegeben ist. Der Strömungsquerschnitt des Kanals6 wird nach außen hin größer. - Durch Variation des Abstandes A, der Innendurchmesser
12 ,22 sowie der Ausbildung der Reaktionskammer30 , die in7 einen konischen Teil35 aufweist, sowie durch die Variation der Drücke bzw. der Geschwindigkeiten, mit denen die Edukte der Reaktionskammer30 zugeführt werden, lässt sich die Reaktion steuern und somit der Ertrag des Produkts und die Qualität des Produkts beeinflussen. - Je nach Einstellung der oben genannten Parameter bilden sich beim Betrieb der Vorrichtung bestimmte Schallwellen aus, deren Frequenzspektrum aufgezeichnet werden kann. Dieses Frequenzspektrum steht in einem bestimmten Verhältnis zu dem Produkt, welches sich aus der atomaren oder molekularen Umstrukturierung der Edukte ergibt. Das Frequenzspektrum kann somit zur Steuerung oder Regelung der chemischen Reaktion eingesetzt werden. Beispielsweise lässt sich durch eine Variation der einzelnen Drücke, mit denen die Edukte in die Reaktionskammer geschossen werden, die chemische Struktur des Produkts beeinflussen. Da such dadurch auch das Frequenzspektrum ändert, kann bei bekannter Abhängigkeit zwischen dem Frequenzspektrum und dem erzielbarem Produkt auf Basis des Frequenzspektrums der Prozess durch Variation der obigen Parameter gesteuert werden.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2013/156556 A1 [0002, 0002]
Claims (9)
- Vorrichtung zur atomaren oder molekularen Umstrukturierung eines ersten Edukts und wenigstens eines zweiten Edukts zur Bildung eines Produkts, mit einer Reaktionskammer, mit einer ersten Zuleitung zur Zuführung des ersten Edukts in die Reaktionskammer, und mit einer zweiten Zuleitung zur Zuführung des zweiten Edukts in die Reaktionskammer, wobei in der Reaktionskammer die Edukte aufeinanderprallen und die kinetische Energie der Edukte wenigstens zum Teil für die atomare oder molekulare Umstrukturierung verwendet wird.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchmesser der ersten Zuleitung größer ist als ein Durchmesser der zweiten Zuleitung.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zuleitung und die zweite Zuleitung sich gegenüberstehen und auf einer gemeinsamen Mittelachse angeordnet sind.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionskammer rotationssymmetrisch, insbesondere zylinderförmig, konisch oder teilweise zylinderförmig und teilweise konisch ausgebildet ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionskammer zumindest zu der ersten Zuleitung oder der zweiten Zuleitung beweglich ausgebildet ist.
- Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionskammer in einem drehbar gelagerten Revolverzylinder ausgebildet ist, wobei in einer Arbeitsstellung des Revolverzylinders die erste Zuleitung und die zweite Zuleitung fluidtechnisch mit der Reaktionskammer verbunden sind und in einer Spülstellung die Reaktionskammer fluidtechnisch mit einer Entleerungsvorrichtung verbunden ist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kanal vorgesehen ist, aus dem das Produkt aus der Reaktionskammer gelangen kann.
- Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal einen über die Kanallänge variablen Öffnungsquerschnitt aufweist.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionskammer einstückig an der zweiten Zuleitung oder der ersten Zuleitung angeformt ist.
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