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Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät mit einem Gerätekörper und einem mit dem Gerätekörper verbundenen Träger.
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Solche Installationsgeräte werden üblicherweise in Gebäuden installiert und können zum Beispiel als Schalter, Taster, Dimmer, Türkommunikationsgeräte, Schutzkontaktsteckdosen, usw., ausgeführt sein.
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Zur elektrischen Verbindung dieser Installationsgeräte weisen diese häufig ein oder mehrere Kontaktiermodule auf, die dafür geeignet sind, Leiterendstücke aufzunehmen und elektrisch leitend mit elektrischen Leitern verbunden zu werden.
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Aus der Druckschrift
EP 2 846 407 A1 ist ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät bekannt, welches wenigstens ein Kontaktiermodul umfasst. Jedes Kontaktiermodul weist zum Anschluss von zwei elektrischen Leitungen einen Schneidklemmbereich auf. Jeder Schneidklemmbereich weist eine Basis auf, von welcher ausgehend drei Schenkel derart winklig abgebogen sind, dass einem feststehenden ersten Schenkel zwei federnd ausgeführte zweite Schenkel zugeordnet sind. Jeweils eine Leitung kann zwischen dem ersten Schenkel und jeweils einem von den zwei federnd ausgeführten zweiten Schenkel aufgenommen werden.
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Nachteilig an diesem elektrischen/elektronischen Installationsgerät aus dem Stand der Technik ist, dass der Anschluss der zwei Leitungen an das Kontaktmodul sich nicht unabhängig voneinander realisieren lässt. Das heißt, dass das Vorhandensein oder nicht eines Leiters in dem Kontaktmodul Auswirkungen, beispielsweise hinsichtlich der zwischen dem ersten Schenkel und dem zweiten Schenkel erzeugten Klemmkraft, auf den Anschluss einer weiteren Leitung in dem Kontaktmodul hat.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät bereitzustellen, welches mit einem Kontaktiermodul versehen ist, das geeignet ist, unabhängig vom Vorhandensein eines Leiters in dem Kontaktmodul den Anschluss eines weiteren Leiters ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße elektrische/elektronische Installationsgerät der eingangsgenannten Art gelöst, wobei der Gerätekörper für ein Anschlusspotential wenigstens ein Kontaktiermodul, welches wenigstens zwei Kontaktiervorrichtungen zum jeweiligen Anschluss einer elektrischen Leitung umfasst, aufweist, wobei jede Kontaktiervorrichtung eine Schneidklemmeinrichtung und eine bezüglich der Schneidklemmeinrichtung beweglich gelagerte Führungseinrichtung umfasst,
wobei jede Führungseinrichtung eine Aufnahmeeinrichtung umfasst, die in einer Einführstellung der Führungseirichtung zur Aufnahme eines eine Isolierung aufweisenden Leitungsendstücks der elektrischen Leitung geeignet ist und ausgebildet ist, die Isolierung des Leitungsendstücks in einer Verbindungsstellung der Führungseinrichtung derart mit der jeweiligen Schneidklemmeinrichtung in Verbindung zu bringen, dass die Isolierung durch die Schneidklemmeinrichtung eingeschnitten wird und ein unterhalb der Isolierung angeordneter Leiter elektrisch leitend mit der Schneidklemmeinrichtung in Berührung gebracht wird und
wobei die wenigstens zwei Schneidklemmeinrichtungen jeweils zwei Halteschenkel umfassen, der Leiter in der Verbindungsstellung zwischen den zwei Halteschenkeln angeordnet ist und jeweils elektrisch leitend mit den zwei Halteschenkeln in Berührung ist.
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Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass das Kontaktiermodul zwei Leiter unabhängig voneinander aufnehmen kann.
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Vorzugsweise ist die Schneidklemmeinrichtung einer Kontaktiervorrichtung derart ausgebildet, dass dieselbe Klemmkraft auf das in der Schneidklemmeinrichtung aufgenommene Leitungsendstück durch die Schneidklemmeinrichtung ausgeübt wird, unabhängig davon, ob in der Schneidklemmeinrichtung der jeweils anderen Kontaktiervorrichtung desselben Kontaktiermoduls bereits ein Leitungsendstück aufgenommen ist oder nicht.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Halteschenkel jeder Schneidklemmeinrichtung des Installationsgerätes ausgebildet, um unabhängig voneinander und/oder unabhängig von den Halteschenkeln einer benachbarten Schneidklemmeinrichtung bewegbar zu sein.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Abstand zwischen zwei benachbarten Halteschenkeln der wenigstens zwei Klemmeinrichtungen des Kontaktiermoduls derart ausgebildet, dass die zwei benachbarten Halteschenkel unabhängig voneinander bewegbar sind. Vorzugsweise entspricht der Abstand wenigstens einem maximalen Querschnitt des Leiters.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Führungseinrichtungen unabhängig voneinander von der Einführstellung in die Verbindungsstellung und/oder von der Verbindungsstellung in die Einführstellung bewegbar.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht die Verbindung eines Leiters mit der Schneidklemmeinrichtung unabhängig von der Verbindung des Leiters mit der weiteren Schneidklemmeinrichtung des Kontaktiermoduls.
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Vorzugsweise umfasst die Führungseinrichtung eine Schwenkachse, um welche herum die Führungseinrichtung zwischen der Einführstellung und der Verbindungsstellung schwenkbar ist.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht ein einfaches und sicheres Verbinden des Leiters mit der Schneidklemmeinrichtung.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Schwenkachse jeder Führungseinrichtung im Wesentlichen in einer selben Ebene, die sich im Wesentlichen parallel zu einer Erstreckungsebene des Trägers erstreckt, angeordnet.
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Vorzugsweise verlaufen die Schwenkachsen jeder Führungseinrichtung im Wesentlichen parallel zueinander.
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Die zuvorgenannten Merkmale ermöglichen, dass wenigstens zwei Kontaktiervorrichtungen in platzsparender Weise nebeneinander angeordnet und die Führungseinrichtungen der zwei Kontaktiervorrichtungen verschwenkt werden können.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung verläuft ein sich an das Leitungsendstück anschließender Leitungsabschnitt in der Verbindungsstellung im Wesentlichen orthogonal zu einer Erstreckungsebene des Trägers.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht ein einfaches Montieren des Installationsgerätes, beispielsweise in eine Unterputzdose, welche beispielsweise in einer Wand montiert ist.
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Alternativ kann ein sich an das Leitungsendstück anschließender Leitungsabschnitt in der Verbindungsstellung im Wesentlichen parallel zu einer Erstreckungsebene des Trägers verlaufen.
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Vorzugsweise sind der Gerätekörper und/oder das Kontaktiermodul und/oder die Kontaktiervorrichtungen derart ausgebildet, dass der Gerätekörper in eine Unterputzdose einführbar ist, wenn jede Führungseinrichtung die Verbindungsstellung einnimmt.
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Diese Ausgestaltung vereinfacht die Installation des Installationsgerätes an seinem Bestimmungsort.
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Vorzugsweise sind der Gerätekörper und die Kontaktiervorrichtungen derart ausgebildet, dass ein Einführen des Gerätekörpers in eine Unterputzdose verhindert wird, wenn wenigstens eine der Führungseinrichtungen die Einführstellung einnimmt.
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Gemäß dieser Ausgestaltung wird verhindert, dass das Installationsgerät in seiner bestimmungsgemäßen Lage verbaut wird, ohne dass eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der Schneidklemmeinrichtung und dem Leiter erfolgt.
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Vorzugsweise ist das Leitungsendstück in der Einführstellung der Führungseinrichtung in einer Einführrichtung, die im Wesentlichen orthogonal zur Schwenkachse verläuft, in die Aufnahmeeinrichtung, einführbar.
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Gemäß dieser Ausgestaltung wird die Einführung des Leitungsendstücks in die Führungseinrichtung vereinfacht.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Führungseinrichtung zwischen der Einführstellung und der Verbindungsstellung um die Schwenkachse herum um einen Winkel verschwenkt, dessen Winkelmaß zwischen ca. 10° und ca. 90°, vorzugsweise zwischen ca. 10° und ca. 30°, weiterhin vorzugsweise ca. 20° beträgt.
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Vorzugsweise umfasst die Führungseinrichtung wenigstens ein erstes Rastmittel und der Gerätekörper weist wenigstens ein zweites Rastmittel auf, wobei das erste Rastmittel und das zweite Rastmittel in der Verbindungsstellung derart miteinander in Wirkverbindung stehen, dass die Führungseinrichtung in der Verbindungsstellung gehalten ist.
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Diese Merkmale ermöglichen einen festen Sitz des Leitungsendstücks in dem Installationsgerät, wenn die entsprechende Führungseinrichtung die Verbindungsstellung einnimmt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung greifen das erste Rastmittel und das zweite Rastmittel in der Verbindungsstellung formschlüssig ineinander.
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Vorzugsweise ist das erste Rastmittel als Rastnase oder als Rasthaken und das zweite Rastmittel als Raststeg ausgebildet, wobei die Rastnase oder der Rasthaken in der Verbindungsstellung formschlüssig in den Raststeg eingreift.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die wenigstens zwei Schneidklemmeinrichtungen desselben Kontaktmoduls elektrisch leitend miteinander verbunden.
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In dieser Ausgestaltung wird ein Kontakt für jeweils ein Anschlusspotential in dem Kontaktmodul erzeugt.
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Vorzugsweise ist der Abstand zwischen der Schwenkachse und einer durch den Mittelpunkt in einer Einbaurichtung des Installationsgeräts verlaufenden Hauptachse größer als der Abstand zwischen der Schneidklemmeinrichtung und der Hauptachse.
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Vorzugsweise ist der Abstand zwischen der Schwenkachse und einer durch den Mittelpunkt in einer Einbaurichtung des Installationsgeräts verlaufenden Hauptachse kleiner als der Abstand zwischen der Schneidklemmeinrichtung und der Hauptachse.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Schneidklemmeinrichtung einstückig, vorzugsweise als Blechstanzteil ausgebildet.
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Gemäß dieser Ausgestaltung kann die Schneidklemmeinrichtung in einer einfachen Weise hergestellt werden.
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Vorzugsweise ist die Schneidklemmeinrichtung geeignet, mit dem Leiterendstück, welches einen Querschnitt umfasst, der ein Flächenmaß aufweist, welches zwischen ca. 0,5 mm2 und ca. 2,5 mm2 beträgt, verbunden zu werden und/oder ist die Aufnahmeeinrichtung geeignet, das Leiterendstück, welches einen Querschnitt umfasst, der ein Flächenmaß aufweist, welches zwischen ca. 0,5 mm2 und ca. 2,5 mm2 beträgt, aufzunehmen.
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Ein Leiterendstück, welches einen Querschnitt umfasst, der ein Flächenmaß aufweist, welches zwischen ca. 0,5 mm2 und ca. 2,5 mm2 beträgt, entspricht einem Leiterendstück mit einem Durchmesser, der zwischen ca. 0,25 mm und ca. 0,57 mm beträgt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weisen die zwei Halteschenkel jeweils einen Hauptabschnitt und einen Endabschnitt auf, wobei vorzugsweise die Hauptabschnitte der jeweiligen Halteschenkel im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, wobei weiterhin vorzugsweise die Endabschnitte bezüglich der Hauptabschnitte der jeweiligen Halteschenkel in Richtung des Endabschnitts des gegenüberliegenden Halteschenkels abgewinkelt sind.
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Diese Merkmale erlauben es, die Schneidklemmeinrichtung elastisch verformbar auszugestalten und derart auszubilden, dass eine ausreichende Klemmkraft des zwischen den zwei Halteschenkeln angeordneten Leiters ermöglich wird.
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Vorzugsweise weist der Endabschnitt einen Schneidebereich und einen Klemmbereich auf, wobei Schneidebereich und Klemmbereich derart angeordnet sind, dass das in die Aufnahmeeinrichtung eingeführte Leitungsendstück bei einer Bewegung der Führungseinrichtung von der Einführstellung in die Verbindungstellung derart an dem Schneidebereich entlang geführt wird, dass Isolierung durch den Schneidebereich eingeschnitten wird, und anschließend derart zwischen den Klemmbereichen beider Endabschnitte der jeweiligen Halteschenkel der Schneidklemmeinrichtung angeordnet wird, dass der Leiter abschnittsweise elektrisch leitend an dem Klemmbereich anliegt und das Leitungsendstück kraftschlüssig in der Schneidklemmeinrichtung gehalten wird.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht ein einfaches und sicheres elektrisches Verbinden des Leiters mit der Schneidklemmeinrichtung.
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Vorzugsweise nimmt die Materialdicke des Endabschnitts ausgehend von dem Klemmbereich hin zum Schneidebereich ab.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung nimmt die Materialdicke des Hauptabschnitts hin zum Klemmbereich ab.
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Gemäß dieser Ausgestaltung wird zugleich ein einfaches und sicheres Einführen des Leiters in die Schneidklemmeinrichtung ermöglicht und eine ausreichend hohe Anpresskraft der Schenkel an dem Leiter bereitgestellt, um den Leiter zwischen den Klemmbereichen der Halteschenkel zu halten. In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Gerätekörper ferner wenigstens einen Kontaktverbinder und die Schneidklemmeinrichtung einen Befestigungsabschnitt, wobei der Kontaktverbinder mit dem Befestigungsabschnitt formschlüssig, vorzugsweise mittels einer Bördelung und/oder stoffschlüssig, vorzugsweise mittels Widerstandsschweißen verbunden ist, wobei weiterhin vorzugsweise beide Schneidklemmeinrichtungen eines Kontaktmoduls mit demselben Kontaktverbinder verbunden sind.
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Vorzugsweise sind die Schneidklemmeinrichtung und der Kontaktverbinder zumindest teilweise aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet.
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Vorzugsweise ist die Schneidklemmeinrichtung aus Bronze und/oder der Kontaktverbinder aus Messing gefertigt.
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Diese Ausgestaltung erlaubt es zugleich, eine ausreichende Schneidewirkung durch den Schneidebereich zu erzielen und zugleich eine ausreichende Stromführung des Klemmbereichs und/oder des Befestigungsabschnitts und/oder des Kontaktverbinders zu ermöglichen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Schneidklemmeinrichtung und/oder die Halteschenkel elastisch verformbar.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht ein einfaches und sicheres Verbinden des Leiters mit der Schneidklemmeinrichtung.
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Einzelheiten und weitere Vorteile des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgeräts werden anhand der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele erläutert.
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Dabei veranschaulichen im Einzelnen:
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1: eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2: eine Rückansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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3 zeigt eine Seitenansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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5 zeigt eine perspektivische Schnittansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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6 zeigt eine perspektivische Ansicht mehrere Schneidklemmeinrichtungen des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem ersten Ausführungsbeispiel;
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7: eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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8: eine Rückansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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9 zeigt eine Seitenansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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10 zeigt eine perspektivische Ansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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11 zeigt eine perspektivische Schnittansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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12 zeigt eine perspektivische Ansicht mehrere Schneidklemmeinrichtungen des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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13: eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach einem dritten Ausführungsbeispiel;
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14: eine Rückansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem dritten Ausführungsbeispiel;
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15 zeigt eine Seitenansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem dritten Ausführungsbeispiel;
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16 zeigt eine perspektivische Ansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem dritten Ausführungsbeispiel;
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17 zeigt eine perspektivische Schnittansicht des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem dritten Ausführungsbeispiel;
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18 zeigt eine perspektivische Ansicht mehrere Schneidklemmeinrichtungen des elektrischen/elektronischen Installationsgeräts nach dem dritten Ausführungsbeispiel.
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Die Erfindung betrifft ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät 10. Die 1 bis 6 zeigen jeweils ein erfindungsgemäßes elektrisches/elektronisches Installationsgerät nach dem ersten Ausführungsbeispiel, die 7 bis 12 zeigen ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät 10 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel und die 13 bis 18 zeigen ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Das Installationsgerät 10 umfasst einen Gerätekörper 20 und einen mit dem Gerätekörper 20 verbundenen Träger 90. Das Installationsgerät 10 kann zur Verbindung mit wenigstens einem Anschlusspotential ausgebildet sein. Der Gerätekörper 10 weist für jedes Anschlusspotential wenigstens ein Kontaktiermodul 30 auf, welches mit wenigstens zwei Kontaktiervorrichtungen 40 zum jeweiligen Anschluss einer elektrischen Leitung 100 umfasst.
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Das Installationsgerät 10 kann als Schalter oder Taster ausgebildet sein, wie in den ersten Ausführungsbeispielen veranschaulicht. Das Installationsgerät 10 kann als Schutzkontaktsteckdose ausgebildet sein, wie in dem dritten Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Alternativ kann das Installationsgerät 10 als ein Dimmer, ein Türkommunikationsgerät, usw., ausgeführt sein.
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Das Installationsgerät 10 nach den ersten beiden Ausführungsbeispielen umfasst vier Kontaktiermodule 30 mit jeweils zwei Kontaktiervorrichtungen 40. Das Installationsgerät 10 nach dem dritten Ausführungsbeispiel umfasst drei Kontaktiermodule 30 mit jeweils zwei Kontaktiervorrichtungen 40.
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Jede Kontaktiervorrichtung 40 umfasst eine Schneidklemmeinrichtung 50 und eine bezüglich der Schneidklemmeinrichtung 50 beweglich gelagerte Führungseinrichtung 70.
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Jede Führungseinrichtung 70 umfasst eine Aufnahmeeinrichtung 72, die in einer Einführstellung E der Führungseinrichtung 70 zur Aufnahme eines eine Isolierung 120 aufweisenden Leitungsendstücks 110 geeignet ist und ausgebildet ist, die Isolierung 120 des Leiterendstücks 110 in einer Verbindungsstellung V der Führungseinrichtung 70 derart mit der jeweiligen Schneidklemmeinrichtung 50 in Verbindung zu bringen, dass die Isolierung 120 durch die Schneidklemmeinrichtung 50 eingeschnitten wird und ein unterhalb der Isolierung 120 angeordneter Leiter 130 elektrisch leitend mit der Schneidklemmeinrichtung 50 in Berührung gebracht wird.
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Die wenigstens zwei Schneidklemmeinrichtungen 50 umfassen jeweils zwei Halteschenkel 52. Das Leitungsendstück ist in der Verbindungsstellung V zwischen den zwei Halteschenkeln 52 angeordnet und der Leiter 130 ist jeweils elektrisch leitend mit den zwei Halteschenkeln 52 in Berührung.
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Zur besseren Veranschaulichung der Erfindung ist jeweils bei dem ersten Ausführungsbeispiel eine Führungseinrichtung 70 eines Kontaktiermoduls 30 bildlich nicht wiedergegeben.
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Wie insbesondere in den 3 bis 5, 9 bis 11 und 15 bis 17 veranschaulicht, können die Führungseinrichtungen 70 unabhängig voneinander von der Einführstellung E in die Verbindungsstellung V und/oder von der Verbindungsstellung V in die Einführungsstellung E bewegbar sein.
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Wie in denselben zuvorgenannten Figuren besonders veranschaulicht kann die Führungseinrichtung eine Schwenkachse S umfassen, um welche herum die Führungseinrichtung 70 zwischen der Einführstellung E und der Verbindungsstellung V schwenkbar ist.
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Die Schwenkachse S jeder Führungseinrichtung 70 kann im Wesentlichen in einer selben Ebene liegen, die sich im Wesentlichen parallel zu einer Erstreckungsebene des Trägers 90 erstreckt.
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Die Schwenkachsen S unterschiedlicher Führungseinrichtungen 70 desselben oder eines weiteren Kontaktiermoduls 30 können im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
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Ein sich an das Leitungsendstück 110 anschließender Leitungsabschnitt 112 kann in der Verbindungsstellung V im Wesentlichen orthogonal zu einer Erstreckungsebene des Trägers 90 verlaufen.
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Der Gerätekörper 20, das Kontaktiermodul 30 und/oder die Kontaktiervorrichtungen 40 können derart ausgebildet sein, dass ein Einführen des Gerätekörpers 20 in eine Unterputzdose zumindest teilweise verhindert wird, wenn wenigstens eine der Führungseinrichtungen 70 die Einführstellung E einnimmt.
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Um den Leiter 130 elektrisch leitend mit der Schneidklemmeinrichtung 50 zu verbinden, wird zunächst die Führungseinrichtung 70 in die Einführstellung E überführt und das Leiterendstück 110 in die Aufnahmeeinrichtung 72 eingeführt. Anschließend wird die Führungseinrichtung 70 in die Verschlussstellung V überführt. Durch das Überführen der Führungseinrichtung 70 in die Verbindungsstellung wird das Leiterendstück derart zwischen den zwei Halteschenkeln 52 der Schneidklemmeinrichtung 50 bewegt, dass der Leiter 130 elektrisch leitend mit den zwei Halteschenkeln 52 verbunden wird.
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Vorzugsweise ist das Leitungsendstück 110 in der Einführstellung E in der Führungseinrichtung 70 in einer Einführrichtung R, die im Wesentlichen orthogonal zur Schwenkachse S verläuft, in die Aufnahmeeinrichtung 72 einführbar. Die Führungseinrichtung 70 kann zwischen der Einführstellung E und der Verbindungsstellung V um die Schwenkachse S herum um einen Winkel verschwenkt werden. Das Winkelmaß kann zwischen ca. 10° und ca. 90°, vorzugsweise zwischen ca. 10° und ca. 30°, weiterhin vorzugsweise ca. 20° betragen.
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Dieser Winkel α ist insbesondere aus den 3, 9 und 15 ersichtlich.
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Die Führungseinrichtung 70 kann wenigstens ein erstes Rastmittel 74 umfassen und der Gerätekörper 20 kann wenigstens ein zweites Rastmittel 22 umfassen. Das erste Rastmittel 74 und das zweite Rastmittel 22 können derart miteinander in Wirkverbindung stehen, dass in der Verbindungsstellung V die Führungseinrichtung 70 in der Verbindungsstellung V gehalten ist.
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Das erste Rastmittel 74 und das zweite Rastmittel 22 können in der Verbindungsstellung V formschlüssig ineinander greifen. Vorzugsweise kann das erste Rastmittel 74 als Rastnase oder Rasthaken ausgebildet sein. Das zweite Rastmittel 22 kann als Raststeg ausgebildet sein. Ein einzelner Raststeg und/oder ein einzelnes zweites Rastmittel 22 kann dabei mit einem oder mehreren ersten Rastmittel 74 und/oder Rastnasen und/oder Rasthaken in Wirkverbindung stehen, wenn die Führungseinrichtung 70 die Verbindungsstellung V einnimmt.
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Die wenigstens zwei Schneidklemmeinrichtungen 50 jedes Kontaktiermoduls 30 können elektrisch leitend miteinander verbunden sein.
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Der Abstand zwischen der Schwenkachse S und einer durch den Mittelpunkt in einer Einbaurichtung B des Installationsgeräts 10 verlaufenden Hauptachse H kann größer sein als der Abstand zwischen der Schneidklemmeinrichtung 50 und der Hauptachse H. Diese Ausgestaltung kann in dem in den 1 bis 6 wiedergegebenen ersten Ausführungsbeispiel des Installationsgeräts 10 verwirklicht sein.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann der Abstand zwischen der Schwenkachse S und einer durch den Mittelpunkt in einer Einbaurichtung B des Installationsgeräts 10 verlaufenen Hauptachse H kleiner sein als der Abstand zwischen der Schneidklemmeinrichtung 50 und der Hauptachse H. Diese Ausgestaltung kann in dem Installationsgerät 10 gemäß dem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel verwirklicht sein.
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Die Schneidklemmeinrichtung 5 kann einstückig, vorzugsweise als Blechstanzteil ausgebildet sein.
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Die Schneidklemmeinrichtung 50 kann derart ausgebildet sein, dass sie geeignet ist, mit dem Leiterendstück 110, welches einen Querschnitt umfasst, der ein Flächenmaß aufweist, welches zwischen ca. 0,5 mm2 und ca. 2,5 mm2 beträgt, verbunden werden. Entsprechend kann die Aufnahmeeinrichtung 72 geeignet sein, dass Leiterendstück 110, welches ein Querschnitt umfasst, der ein Flächenmaß aufweist, welches zwischen ca. 0,5 mm2 und ca. 2,5 mm2 beträgt, aufzunehmen.
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Im Weiteren wird der Aufbau der Schneidklemmeinrichtung 50 erläutert, welches in den Installationsgeräten 10 gemäß den drei Ausführungsbeispielen verwendet wird.
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Die zwei Halteschenkel 52 können jeweils einen Hauptabschnitt 54 und eine Endabschnitt 56 aufweisen. Die Hauptabschnitte 54 der jeweiligen Halteschenkel 52 derselben Schneidklemmeinrichtung 50 können im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Ebenso können die Hauptabschnitte 54 der Halteschenkel 52 sämtlicher Schneidklemmeinrichtungen 50 des Installationsgerätes im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
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Die Endabschnitte 56 können bezüglich der Hauptabschnitte 54 desselben Halteschenkels 52 in Richtung des Endabschnittes 56 des gegenüberliegenden Halteschenkels 52 derselben Schneidklemmeinrichtung 50 abgewinkelt sein.
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Der Endabschnitt 56 kann einen Schneidebereich 58 und einen Klemmbereich 60 aufweisen. Der Schneidebereich 58 und der Klemmbereich 60 können dabei derart angeordnet sein, dass das in die Aufnahmeeinrichtung 72 eingeführte Leitungsendstück 110 bei einer Bewegung der Führungseinrichtung 70 von der Einführstellung E in die Verbindungsstellung V derart an dem Schneidebereich 58 entlang geführt wird, dass die Isolierung 120 durch das Entlangführen entlang des Schneidebereichs 58 eingeschnitten wird, und anschließend derart zwischen den Klemmbereichen 60 bei der Endabschnitte 56 der jeweiligen Halteschenkel 52 der Schneidklemmeinrichtung 50 angeordnet sein, dass der Leiter 130 abschnittsweise elektrisch oder zumindest abschnittsweise elektrisch leitend an dem Klemmbereich 60 anliegt und das Leitungsendstück 110 kraftschlüssig und/oder formschlüssig in der Schneidklemmeinrichtung 50 gehalten wird.
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Wie insbesondere in den 6, 12 und 18 zu erkennen ist, kann die Materialdicke des Endabschnitts 56 ausgehend von dem Klemmbereich 60 hin zum Schneidebereich 58 abnehmen. Alternativ oder Zusätzlich kann die Materialdicke des Hauptabschnitts 54 hin zum Klemmbereich 60 abnehmen.
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Der Gerätekörper 20 kann ferner wenigstens einen Kontaktverbinder 24 und die Schneidklemmeinrichtung 50 einen Befestigungsabschnitt 62 umfassen. Der Kontaktverbinder 24 kann mit dem Befestigungsabschnitt 62 formschlüssig, vorzugsweise mittels einer Bördelung und/oder stoffschlüssig, vorzugsweise mittel Widerstandsschweißen verbunden sein. Bei der Schneidklemmeinrichtungen 50 eines Kontaktiermoduls 30 können mit demselben Kontaktverbinder 24 verbunden sein.
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Die Schneidklemmeinrichtung 50 und der Kontaktverbinder 24 können zumindest teilweise aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet sein.
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Die Schneidklemmeinrichtung 50 kann beispielsweise aus Bronze gefertigt sein. Der Kontaktverbinder 24 kann aus Messing gefertigt sein.
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Die Schneidklemmeinrichtung 50 und/oder die Halteschenkel 52 können elastisch verformbar sein.
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Gemäß aller Ausführungsbeispiele können die Endabschnitte 56 der Schneidklemmeinrichtungen 50 eines selben Kontaktiermoduls 30 im Wesentlichen in einer Ebene liegen.
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Gemäß der ersten beiden Ausführungsbeispiele kann das Installationsgerät 10 bis zu vier Kontaktiermodule umfassen. Gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel kann das Installationsgerät 10 bis zu drei Kontaktiermodule umfassen. Dabei kann eines der Kontaktiermodule 30 durch zwei Kontaktiervorrichtungen 40 gebildet sein, die sich bezüglich der Hauptachse H gegenüberliegen.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen begrenzt. Änderungen, z. B. in den Ausführungsformen der verschiedenen Bestandteile oder Ersetzungen durch technische Äquivalente sind, soweit sie im Rahmen des beanspruchten Schutzbegehrens bleiben, jederzeit möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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