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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum adhäsiven Aufnehmen, Handhaben und/oder Ablegen von Faserhalbzeugen bei einer Herstellung von Faserverbundwerkstoff-Bauteilen, mithilfe eines Effektors mit wenigstens einem temperierbaren Wirkmodul. Außerdem betrifft die Erfindung einen Effektor zur Durchführung eines derartigen Verfahrens. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens. Außerdem betrifft die Erfindung einen Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund zur Verwendung in einem derartigen Verfahren.
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Aus der
DE 10 2011 055 107 A1 ist eine Greifvorrichtung bekannt für ein Faserverbund-Halbzeug, umfassend mindestens ein Halteelement, eine Zuführungseinrichtung für Harz zu dem Faserverbund-Halbzeug, wobei das Faserverbund-Halbzeug über das Harz adhäsiv an dem mindestens einen Halteelement fixierbar ist, und eine Temperiereinrichtung, durch welche die Temperatur des Harzes an einem Kontaktbereich mit dem mindestens einen Halteelement und dem Faserverbund-Halbzeug beeinflussbar ist. Das mindestens eine Halteelement hat eine Halteseite und in dem mindestens einen Halteelement sind ein oder mehrere Kanäle angeordnet, welche in fluidwirksamer Verbindung mit der Halteseite stehen. Das mindestens eine Halteelement weist eine der Halteseite gegenüberliegende Rückseite auf und der oder die Kanäle liegen oder verlaufen zwischen der Rückseite und der Halteseite. Das mindestens eine Halteelement umfasst eine oder mehrere Ausnehmungen zur Harzbeaufschlagung an der Halteseite.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren zu verbessern. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Effektor baulich und/oder funktional zu verbessern. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Vorrichtung baulich und/oder funktional zu verbessern. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund baulich und/oder funktional zu verbessern.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Ein adhäsives Aufnehmen, Handhaben und/oder Ablegen kann ein Aufnehmen, Handhaben und/oder Ablegen unter Nutzung von Adhäsionskräften sein. Die Adhäsionskräfte können zwischen dem wenigstens einen Wirkmodul und einem Faserhalbzeug wirken. Zum adhäsiven Aufnehmen, Handhaben und/oder Ablegen kann ein Adhäsionsvermittler verwendet werden. Die Adhäsionskräfte können einerseits zwischen dem wenigstens einen Wirkmodul und dem Adhäsionsvermittler und andererseits zwischen dem Adhäsionsvermittler und einem Faserhalbzeug wirken. Innerhalb des Adhäsionsvermittlers können Kohäsionskräfte wirken.
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Die Faserhalbzeuge können textile Eigenschaften aufweisen. Die Faserhalbzeuge können flächig sein. Die Faserhalbzeuge können biegeschlaff sein. Die Faserhalbzeuge können biegesteif sein. Die Faserhalbzeuge können konfektioniert sein. Die Faserhalbzeuge können zugeschnitten sein. Die Faserhalbzeuge können gewebt, gewirkt, gestrickt, geflochten, nähgewirkt oder tapeförmig sein. Die Faserhalbzeuge können organische Fasern, wie Aramidfasern, Kohlenstofffasern, Polyester-Fasern, Nylon-Fasern, Polyethylen-Fasern, Plexiglas-Fasern, und/oder anorganische Fasern, wie Basaltfasern, Borfasern, Glasfasern, Keramikfasern, Kieselsäurefasern, aufweisen. Die Fasern können Filamente aufweisen. Die Filamente können zu Rovings zusammengefasst sein. Die Faserhalbzeuge können trockene Faserhalbzeuge sein. Die Faserhalbzeuge können vorimprägnierte Faserhalbzeuge sein.
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Die Faserhalbzeuge können zur Einbettung in einer Matrixkomponente dienen. Die Faserhalbzeuge können in einer Matrixkomponente eingebettet sein. Die Matrixkomponente kann ein thermoplastisches Matrixmaterial aufweisen. Die Matrixkomponente kann Polyetheretherketon (PEEK), Polyphenylensulfid (PPS), Polysulfon (PSU), Polyetherimid (PEI) und/oder Polytetrafluorethen (PTFE) aufweisen. Die Matrixkomponente kann ein duroplastisches Matrixmaterial aufweisen. Die Matrixkomponente kann Epoxidharz (EP), ungesättigtes Polyesterharz (UP), Vinylesterharz (VE), Phenol-Formaldehydharz (PF), Diallylphthalatharz (DAP), Methacrylatharz (MMA), Polyurethan (PUR) und/oder Aminoharze, wie Melaminharz (MF/MP) oder Harnstoffharz (UF), aufweisen. Die Matrixkomponente kann Benzoxaine aufweisen. Die Matrixkomponente kann ein vorgemischtes Epoxysystem aufweisen. Die Matrixkomponente kann für Gebrauchstemperaturen von ca. –60°C bis ca. 120°C geeignet sein. Eine Viskosität der Matrixkomponente kann sich mit steigender Temperatur erhöhen. Die Matrixkomponente kann einem Luftfahrtindustriestandard entsprechen.
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Die Faserverbundwerkstoff-Bauteile können in einem Laminierverfahren hergestellt werden. Die Faserverbundwerkstoff-Bauteile können in einem Harzinjektionsverfahren hergestellt werden. Die Faserverbundwerkstoff-Bauteile können in einem Vakuum-Infusionsverfahren hergestellt werden. Die Faserverbundwerkstoff-Bauteile können in einem Spritzpressverfahren, auch Resin Transfer Moulding (RTM), hergestellt werden. Die Faserverbundwerkstoff-Bauteile können in einem Autoklavverfahren, in einem Pressverfahren, in einem Spritzverfahren oder in einem Wickelverfahren hergestellt werden. Die Faserverbundwerkstoff-Bauteile können in einem offenen Formwerkzeug hergestellt werden. Die Faserverbundwerkstoff-Bauteile können in einem geschlossenen Formwerkzeug hergestellt werden. Die Faserverbundwerkstoff-Bauteile können Fahrzeugbauteile sein. Das Fahrzeug kann ein Landfahrzeug, Kraftfahrzeug, Luftfahrzeug, Wasserfahrzeug oder Raumfahrzeug sein.
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Als Adhäsionsvermittler dient Matrixmaterial. Der Zustand des Matrixmaterials kann durch Temperaturänderung änderbar sein. Adhäsionskräfte, Kohäsionskräfte, eine Viskosität und/oder ein Aggregatzustand des Matrixmaterials können/kann durch Zustandsänderung änderbar sein. In dem ersten Zustand kann das Matrixmaterial eine erhöhte Viskosität aufweisen. In dem zweiten Zustand kann das Matrixmaterial eine reduzierte Viskosität aufweisen. In dem ersten Zustand kann das Matrixmaterial in festem Aggregatzustand vorliegen. In dem zweiten Zustand kann das Matrixmaterial in flüssigem Aggregatzustand vorliegen. Der erste Zustand kann bei einer ersten Temperatur erreicht werden. Der zweite Zustand kann bei einer zweiten Temperatur erreicht werden. Die erste Temperatur kann niedriger als die zweite Temperatur sein. Die erste Temperatur kann unterhalb einer Schmelztemperatur des Matrixmaterials liegen. Die zweite Temperatur kann oberhalb einer Schmelztemperatur des Matrixmaterials liegen.
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Das Matrixmaterial kann in dem ersten Zustand bereitgestellt werden. Das Trägermaterial mit dem Matrixmaterial kann dem wenigstens einen Wirkmodul automatisiert zugeführt werden. Das Matrixmaterial kann in dem ersten Zustand zugeführt werden. Zum adhäsiven Aufnehmen wenigstens eines Faserhalbzeugs kann das Matrixmaterial zunächst in den zweiten Zustand und nachfolgend wieder in den ersten Zustand überführt werden.
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Das Trägermaterial mit dem Matrixmaterial kann dem Wirkmodul derart zugeführt werden, dass das Trägermaterial zwischen dem Wirkmodul und dem Matrixmaterial angeordnet ist.
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Beim Aufnehmen des wenigstens einen Faserhalbzeugs kann das Matrixmaterial zumindest teilweise in das wenigstens eine Faserhalbzeug eindringen. Das Matrixmaterial kann zumindest teilweise in das wenigstens eine Faserhalbzeug eindringen, wenn das Matrixmaterial beim Aufnehmen des wenigstens einen Faserhalbzeugs zunächst in den zweiten Zustand überführt wird. Wenn das Matrixmaterial zumindest teilweise in das wenigstens eine Faserhalbzeug eingedrungen ist, kann das Matrixmaterial nachfolgend wieder in den ersten Zustand überführt werden.
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Das Matrixmaterial kann durch entsprechendes Temperieren des wenigstens einen Wirkmoduls in den zweiten Zustand überführt werden, um das wenigstens eine Faserhalbzeug abzulegen. Beim Ablegen des wenigstens einen Faserhalbzeugs kann sich das Matrixmaterial zumindest teilweise von dem Trägermaterial lösen und auf das wenigstens eine Faserhalbzeug übergehen.
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Vor dem Aufnehmen wenigstens eines weiteren Faserhalbzeugs kann erneut Trägermaterial mit Matrixmaterial dem Wirkmodul zugeführt werden. Das Trägermaterial mit dem Matrixmaterial kann rollenförmig bereitgestellt werden. Das Trägermaterial mit dem Matrixmaterial kann lagenförmig bereitgestellt werden.
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Außerdem wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gelöst mit einem Effektor mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
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Der Effektor kann zur Anordnung an einem Manipulator, insbesondere an einem Industrieroboter, dienen. Der Effektor kann einen mechanischen Anschluss zur Verbindung mit dem Manipulator aufweisen. Der Effektor kann wenigstens einen elektrischen Leistungsanschluss aufweisen. Der Effektor kann wenigstens einen elektrischen Signalanschluss aufweisen. Der Effektor kann als Endeffektor dienen. Der Effektor kann zum Anordnen von Faserhalbzeugen an eine Oberfläche eines Formwerkzeugs dienen.
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Der Effektor kann mehrere temperierbare Wirkmodule aufweisen. Die Wirkmodule können einzeln, gruppenweise und/oder gemeinsam temperierbar sein. Das wenigstens eine Wirkmodul kann heizbar und/oder kühlbar sein. Das wenigstens eine Wirkmodul kann zumindest auf die erste Temperatur und die zweite Temperatur temperierbar sein. Das wenigstens eine Wirkmodul kann eine Wirkfläche aufweisen. Die Wirkfläche kann zum Kontakt mit einem Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund dienen. Die Wirkfläche kann ein besonders gut wärmeleitendes Material aufweisen. Die Wirkfläche kann aus einem Metall hergestellt sein. Das wenigstens eine Wirkmodul kann wenigstens ein Temperierelement aufweisen. Das wenigstens eine Temperierelement kann ein Peltier-Element sein. Der Effektor kann wenigstens einen Umlenker, wie Umlenkrolle, aufweisen. Die wenigstens eine erste Haspel und die wenigstens eine zweite Haspel können als Rollen ausgeführt sein.
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Die erste Haspel und die zweite Haspel können miteinander bewegungsgekoppelt sein. Die erste Haspel und die zweite Haspel können miteinander drehend gekoppelt sein.
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Außerdem wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gelöst mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
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Der Speicher kann zum Aufnehmen gestapelter Trägermaterial-Matrixmaterial-Lagen dienen. Der Effektor kann wenigstens eine Haltevorrichtung zum Halten einer Trägermaterial-Matrixmaterial-Lage an dem wenigstens einen Wirkmodul aufweisen. Die wenigstens eine Haltevorrichtung kann zum mechanischen, elektrostatischen, magnetischen und/oder pneumatischen Halten einer Trägermaterial-Matrixmaterial-Lage an dem wenigstens einen Wirkmodul dienen.
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Außerdem wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gelöst mit einem Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund mit den Merkmalen des Anspruchs 13.
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Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann geschichtet ausgeführt sein. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann als Schichtkörper ausgeführt sein. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann zweischichtig ausgeführt sein. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann flächig sein. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann flexibel oder eigensteif sein. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann eine bandartige Form aufweisen. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann zur Bereitstellung aufrollbar und/oder abrollbar sein. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann eine einzelblattartige Form aufweisen. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann eine viereckige Form aufweisen. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann zur Bereitstellung stapelbar und/oder vereinzelbar sein.
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Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund kann ein folienartiges oder eigensteifes Trägermaterial aufweisen Die Trägermaterialschicht kann aus einem biegeschlaffen Material hergestellt sein. Die Trägermaterialschicht kann aus einer Folie, insbesondere aus einer Metall- oder Kunststofffolie, hergestellt sein. Die Trägermaterialschicht kann aus einem textilen Material hergestellt sein. Die Trägermaterialschicht kann aus Papier hergestellt sein. Die Trägermaterialschicht kann aus einem Blech hergestellt sein. Die Trägermaterialschicht kann beschichtet sein. Die Trägermaterialschicht kann auf ihrer der Matrixmaterialschicht zugewandten Seite beschichtet sein. Die Trägermaterialschicht kann auf ihrer der Matrixmaterialschicht abgewandten Seite beschichtet sein. Die Trägermaterialschicht kann wenigstens eine Haltevorrichtung zum Halten des Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbunds an dem wenigstens einen Wirkmodul aufweisen. Die wenigstens eine Haltevorrichtung kann zum mechanischen, elektrostatischen, magnetischen und/oder pneumatischen Halten des Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbunds an dem wenigstens einen Wirkmodul dienen. Die Matrixmaterialschicht kann aus demselben oder einem ähnlichen Matrixmaterial bestehen, das auch zum Herstellen eines Faserverbundwerkstoff-Bauteils verwendet wird.
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Zusammenfassend und mit anderen Worten dargestellt ergibt sich somit durch die Erfindung unter anderem ein Adhäsionsgreifer mit Wirkfläche und integrierter Matrixzuführung. Die Methode der vorliegenden Wirkfläche gehört zu der Gruppe der Adhäsionsfoliengreifer.
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Um das neue Wirkprinzip zu erzielen, kann ein Wirkmedium, vorzugsweise Matrix bzw. Harz in flüssiger Form, beim Aufnehmen von Faserhalbzeugen bis zu einer bestimmten Temperatur gekühlt werden. Umgekehrt kann beim Ablösen von Faserhalbzeugen aufgeheizt werden. Mit diesen Anforderungen kann eine Schnittstelle zur Greifkinematik definiert sein. Eine Matrixmenge kann auf eine Greiffläche aufgebracht und von einer Greiffläche entfernt werden. Eine Benetzung der Greiffläche mit Matrix/Harz kann spezifisch auf einen jeweiligen Anwendungsfall bezogen sein. In eine Greifkinematik kann eine Folienrolle mit durchgehender matriximprägnierter Folie integriert sein. Es kann eine externe Bestückungsstation mit partiellen matriximprägnierten Folien vorgesehen sein.
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Als Wirkmedium kann Infiltrationsmatrix, beispielsweise RTM-6, angewendet werden. Damit ist ein Einsatz zur luftfahrtzugelassenen CFK-Herstellung ermöglicht. Die externe Bestückungsstation kann wie ein Werkzeugwechselsystem funktionieren. In diesem Fall können Matrixfolien oder Matrix-Metallscheiben als einzelne Wirkfläche in einer Werkzeugwechseleinheit aufeinander gestapelt werden. Die einzelnen Matrixfolien bzw. Matrix-Metallscheiben können jeweils nur einmal zum Aufnehmen und zum Ablösen von Faserhalbzeugen verwendet und danach in dieser Werkzeugwechseleinheit zum Reinigen aussortiert werden. Nach einer aufgebrauchten Werkzeugwechseleinheit kann mit einem Roboter eine nächste Einheit geholt werden.
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Damit werden Vorteile für eine industrielle Anwendung erzielt. Sowohl eine matriximprägnierte Folienrolle als auch Matrix-Metallscheiben können reproduzierbar maschinell hergestellt werden. Die Matrix-Metallscheiben können auch mehrmals verwendet werden. Somit kann eine Reproduzierbarkeit eines Temperaturzyklus eines Matrixsystems, einer Matrixmenge und einer Wirkflächengröße eingehalten werden.
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Es kann eine integrierte matriximprägnierte Folienrolle verwendet werden. Eine Folienrolle kann mit Matrix imprägniert sein. Diese Rolle kann in eine Greifkinematik integriert sein. Die Folie kann verfahren/gefördert werden, sodass unterschiedliche Folienbereiche an einer Greiffläche zu liegen kommen. Es kann eine externe Bestückungsstation verwendet werden. Matriximprägnierte Metallscheiben können in einer Bestückungsstation aufgestapelt sein. Die Greifkinematik kann über die technische Möglichkeit, beispielsweise Magnete, verfügen, um diese Metallscheiben aufzunehmen und nach einer Nutzung auszusortieren.
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Mit der Erfindung wird ein Aufbringen von Matrixmaterial als Adhäsionsvermittler verbessert. Ein Aufbringen von Matrixmaterial wird beschleunigt. Eine Verteilung von Matrixmaterial wird vergleichmäßigt. Ein Aufbringen einer vorbestimmten Menge von Matrixmaterial wird ermöglicht. Ein Aufwand, wie Zeitaufwand und/oder Reinigungsaufwand, wird reduziert. Eine Prozesssicherheit wird erhöht. Eine Reproduzierbarkeit wird erhöht. Eine Qualität wird erhöht. Rückstände von Matrixmaterial an der wenigstens einen Wirkfläche werden reduziert oder vermieden. Eine Automatisierbarkeit wird erleichtert oder ermöglicht.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren näher beschrieben. Aus dieser Beschreibung ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile. Konkrete Merkmale dieser Ausführungsbeispiele können allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen. Mit anderen Merkmalen verbundene Merkmale dieser Ausführungsbeispiele können auch einzelne Merkmale der Erfindung darstellen.
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Es zeigen schematisch und beispielhaft:
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1 ausschnittsweise einen Effektor für einen Industrieroboter mit einem temperierbaren Wirkmodul und zwei Haspeln für einen rollenförmigen Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund und
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2 ausschnittsweise einen Effektor für einen Industrieroboter mit einem temperierbaren Wirkmodul und einen Speicher für einzelblattförmige Trägermaterial-Matrixmaterial-Lagen.
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1 zeigt ausschnittsweise einen Effektor 100 für einen Industrieroboter. Der Effektor 100 weist ein temperierbares Wirkmodul 102, eine erste Haspel 104 zum Bereitstellen eines rollenförmigen Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbunds 106, eine erste Umlenkrolle 108, eine zweite Umlenkrolle 110 und eine zweite Haspel 112 zum Aufnehmen von verbrauchtem Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund 106 auf.
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Die zweite Haspel 112 ist mithilfe in Pfeilrichtung a antreibbar, um den Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund 106 von der ersten Haspel 104 abzurollen und verbrauchten Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund 106 auf der zweiten Haspel 112 aufzurollen. Zwischen den Umlenkrollen 108, 110 ist ein Arbeitsabschnitt 114 gebildet. Das Wirkmodul 102 kann in Pfeilrichtung b mit dem Arbeitsabschnitt 114 in Kontakt gebracht und von dem Arbeitsabschnitt 114 entfernt werden. Der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund 106 wird mit dem Trägermaterial dem Wirkmodul 102 zugewandt durch den Arbeitsabschnitt 114 geführt.
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Zum Aufnehmen eines Faserhalbzeugs wird zunächst unverbrauchter Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund 106 von der ersten Haspel 104 in den Arbeitsabschnitt 114 geführt. Nachfolgend wird das Wirkmodul 102 in Pfeilrichtung b mit dem Arbeitsabschnitt 114 in Kontakt gebracht und in dem Arbeitsabschnitt 114 wird das Matrixmaterial mithilfe des Wirkmoduls 102 auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt, wobei sich eine Viskosität des Matrixmaterials reduziert. Nachfolgend wird der Effektor mithilfe des Industrieroboters mit dem in dem Arbeitsabschnitt 114 erwärmten Matrixmaterial auf ein aufzunehmendes Faserhalbzeug aufgesetzt. Dabei dringt das in dem Arbeitsabschnitt 114 erwärmte und verflüssigte Matrixmaterial teilweise in das Faserhalbzeug ein. Alternativ kann der Effektor auch zuerst mit noch nicht erwärmtem Matrixmaterial auf das aufzunehmende Faserhalbzeug aufgesetzt werden und das Matrixmaterial kann nachfolgend erwärmt werden. Nachfolgend wird in dem Arbeitsabschnitt 114 das Matrixmaterial mithilfe des Wirkmoduls 102 auf eine vorgegebene Temperatur abgekühlt, wobei sich eine Viskosität des Matrixmaterials und damit eine Haltekraft erhöht. Nachfolgend wird der Effektor mit dem Faserhalbzeug zu einer Ablegestelle bewegt.
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Zum Ablegen des Faserhalbzeugs wird in dem Arbeitsabschnitt 114 das Matrixmaterial mithilfe des Wirkmoduls 102 wieder auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt, wobei sich eine Viskosität des Matrixmaterials und damit eine Haltekraft reduziert. Nachfolgend wird der Effektor von dem Faserhalbzeug weg bewegt, wobei sich das Faserhalbzeug von dem Arbeitsabschnitt 114 löst. Dabei verbleibt ein Teil des verflüssigten Matrixmaterials aus dem Arbeitsabschnitt 114 an dem abgelegten Faserhalbzeug. Nachfolgend wird das Wirkmodul 102 in Pfeilrichtung c von dem Arbeitsabschnitt 114 entfernt und wieder unverbrauchter Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund 106 von der ersten Haspel 104 in den Arbeitsabschnitt 114 geführt, sodass erneut ein Faserhalbzeug aufgenommen werden kann. Wenn der Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund 106 verbraucht ist, wird der verbrauchte Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund von der zweiten Haspel 112 entfernt und unverbrauchter Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund 106 wird auf der ersten Haspel 104 bereitgestellt.
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2 zeigt ausschnittsweise einen Effektor für einen Industrieroboter mit einem temperierbaren Wirkmodul 200 und einem Speicher 202 für einzelblattförmige Trägermaterial-Matrixmaterial-Lagen, wie 204.
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Die Trägermaterial-Matrixmaterial-Lagen 204 sind jeweils eigensteif. Das Trägermaterial ist beispielsweise ein Metallblech. In dem Speicher 202 sind die Trägermaterial-Matrixmaterial-Lagen 204 gestapelt bereitgestellt. In dem Speicher 202 sind die Trägermaterial-Matrixmaterial-Lagen 204 jeweils mit dem Trägermaterial nach oben und mit dem Matrixmaterial nach unten weisend angeordnet.
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Zum Aufnehmen eines Faserhalbzeugs wird zunächst mithilfe des Effektors eine Trägermaterial-Matrixmaterial-Lage 204 aufgenommen. Dazu werden das Wirkmodul 200 und das Trägermaterial der Trägermaterial-Matrixmaterial-Lage 204 miteinander verbunden, beispielsweise magnetisch. Nach dem Aufnehmen und Ablegen des Faserhalbzeugs wird die verbrauchte Trägermaterial-Matrixmaterial-Lage 204 abgelegt und es wird eine unverbrauchte Trägermaterial-Matrixmaterial-Lage 204 aus dem Speicher 202 aufgenommen, um ein weiteres Faserhalbzeug aufzunehmen. Verbrauchte Trägermaterial-Matrixmaterial-Lagen 204 werden mit Matrixmaterial aufbereitet und wieder verwendet. Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf 1 und die zugehörige Beschreibung verwiesen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Effektor
- 102
- Wirkmodul
- 104
- erste Haspel
- 106
- Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund
- 108
- erste Umlenkrolle
- 110
- zweite Umlenkrolle
- 112
- zweite Haspel
- 114
- Arbeitsabschnitt
- 200
- Wirkmodul
- 202
- Speicher
- 204
- Trägermaterial-Matrixmaterial-Verbund, Trägermaterial-Matrixmaterial-Lage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011055107 A1 [0002]