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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Toilettenabdeckung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In Campingmobilen oder mobilen Häusern oder dergleichen ist üblicherweise eine Sanitäreinheit eingebaut. Diese umfasst zumindest eine Toilette und ein Waschbecken und bevorzugt auch eine Dusche. Hierbei besteht das Problem, dass nur wenig Platz vorhanden ist. In diesem Platz sollen die einzelnen Funktionen gut möglich sein.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, verbessert die unterschiedlichen Funktionen in eine Sanitäreinheit auf geringem Platz zu integrieren. Diese Aufgabe wird mit der Sanitäreinheit des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Eine Sanitäreinheit für ein Campingmobil umfasst eine Toilette und ein oberhalb der Toilette befindliches Waschbecken, wobei das Waschbecken an einer Wand der Sanitäreinheit befestigt ist und klappbar ist. Die Sanitäreinheit umfasst zudem eine Blende, mit der der Bereich oberhalb der Brille der Toilette und dem Waschbecken abdeckbar ist. Die Achse des Klappens ist insbesondere in der Horizontalen. Und „abdeckbar“ bedeutet insbesondere, dass die Toilettenbrille vor Spritzwasser etwa von einer in der Sanitäreinheit befindlichen Dusche oder von Spritzwasser durch das Handwaschwasser geschützt ist. Aufgrund der Enge in der Sanitäreinheit ist die Toilette und insbesondere deren Brille in unmittelbarer Nähe zum Waschbecken und zur Dusche. Aufgrund der Blende wird Spritzwasser effektiv von der Toilettenbrille ferngehalten. Die Blende kann deutlich größer sein, wie z.B. mehr als 20% größer, als ein üblicher Toilettendeckel, der aufgrund seiner Lagerung hinter der Brille maßlich beschränkt ist. Die Blende kann somit großflächig Spritzfeuchtigkeit von der Toilette fernhalten. Zudem ergibt sich ein besseres Gesamtdesign, wenn die Toilette nicht erkennbar ist. Auch ist bei dieser Anordnung die Blende bevorzugt senkrecht ausgerichtet, so dass Feuchtigkeit gut abfließen kann. Im Gegensatz dazu liegt ein herkömmlicher Toilettendeckel in der Horizontalen, und Wasser kann auf ihm und dem ebenso horizontal ausgerichteten Umgebungsbereich der Toilette nicht so gut abfließen. Ein gutes Abfließen wird sichergestellt, wenn die Blende in einem Winkel von mehr als 30° zur Horizontalen ausgerichtet ist.
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Bevorzugt ist die Blende als eine Klappe ausgeführt, die schenkbar am Waschbecken gelagert ist. Die Klappe umfasst insbesondere im Wesentlichen ein einstückiges Material, wie ein Brett oder dergleichen, das den Abstand zwischen dem Waschbecken und dem oberen Rand der Toilette komplett überbrückt. Dies ist ein konstruktiv einfach realisierbares Konzept, bei dem die Toilette nicht als solche erkennbar ist, wenn das Waschbecken ausgeklappt ist. Auch ist es möglich, mit einer einzigen Einhandbewegung sowohl das Waschbecken ein- bzw. auszuklappen und dabei die Blende in ihre Solllagen zu bringen.
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In einer alternativen Ausführungsform kann die Blende als ein Rollo ausgeführt sein, das am Waschbecken befestigt ist. Dies ist eine Ausführungsform, für die eine standardmäßig und somit kostengünstig verfügbare Komponente verwendet wird. Bevorzugt ist dabei die Trommel des Rollos am Waschbecken befestigt.
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Insbesondere ist es möglich, mit einem Handgriff das Waschbecken von einer Freigabeposition, bei der die Toilette benutzbar ist, in eine Verwendungsposition zu bringen, bei der das Waschbecken benutzbar ist und die Toilette durch die Blende abgedeckt ist. Da das Waschbecken im Wesentlichen oder zumindest zu 50% lotrecht oberhalb der Brille der Toilette angeordnet ist, ist es nicht möglich, gleichzeitig die Toilette und das Waschbecken zu benutzen. Ein Umbau mit nur einer Bewegung ist für den Anwender komfortabel. Bei einer voll automatischen Betätigung kann ein elektrischer Antrieb verwendet werden. In diesem Fall genügt bspw. ein Tastendruck, wie ein Handgriff, um den Umbau vorzunehmen.
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Auch kann die Blende als ein Rollo ausgeführt sein, dessen Trommel seitlich neben der Toiletten-Waschbecken-Einheit angeordnet ist, wobei die Toilette und das Waschbecken vorzugsweise Führungen für seitliche Randbereiche des Rollos umfasst. Bei dieser konstruktiven Ausführungsform wird die Blende wie ein Vorhang vor den freien Bereich zwischen dem Waschbecken und der Toilette gezogen.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann die Blende als entnehmbares Einsatzteil ausgeführt sein, für das an dem Waschbecken und insbesondere auch an der Toilette Führungs- und/oder Haltebereiche vorgesehen sind.
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Insbesondere umfasst die Toilette einen Toilettendeckel. Der Toilettendeckel ist insbesondere ein Teil, das unabhängig von dem Waschbecken und/oder der Blende einsetzbar ist. So dient die Blende als ein zusätzlicher Schutz.
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Bevorzugt befindet sich das Waschbecken in einer seiner Positionen vertikal oberhalb der Toilette. Zumindest befinden sich zumindest ca. 80% der Toilettenbrille vertikal bzw. lotrecht unter dem Waschbecken.
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Ferner kann die Sanitäreinheit eine Dusche umfassen. Gerade bei der größeren Feuchtigkeitsmenge, die beim Duschen freigesetzt wird, ist ein Schutz der Toilette gegen Verschmutzungen hilfreich.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Rückansicht eines Campingmobils mit Teileinblick in die Sanitäreinheit,
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2 eine Seitenansicht der Sanitäreinheit in einer ersten Ausführungsform in der Stellung, dass das Waschbecken verwendbar ist,
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3 eine Seitenansicht der Sanitäreinheit gemäß 2 in der Stellung, dass die Benutzung der Toilette möglich ist und
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4 bis 6 weitere alternative Ausführungsformen in einer seitlichen Ansicht.
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1 zeigt eine Rückansicht von einem Campingmobil. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist der Blick in das Fahrzeuginnere freigeschnitten. Zu sehen ist zunächst eine Innenwand 5, die einen Teil des Fahrzeuginneren, nämlich die Naßzelle bzw. Sanitäreinheit, vom Rest des Fahrzeuginneren abtrennt. Die Sanitäreinheit umfasst eine Toilette 30, die gemäß 1 eine Toilettenbrille 34 umfasst. Der Toilettendeckel 32 ist in den anderen Figuren aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt. Zudem ist in 1 ein Waschbecken 10 gezeigt, das über einen Lagerpunkt 12 an einer Wand der Sanitäreinheit gelagert ist. Der Lagerpunkt ist eine horizontale Schwenkachse, die parallel zur Wand hinter der Toilette liegt.
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Die beiden Ansichten der 2 und 3 zeigen eine Ausführungsform in unterschiedlichen Zuständen. In 2 ist der Zustand gezeigt, dass das Waschbecken verwendbar ist, wobei dieser Zustand nachfolgend als Waschstellung bezeichnet wird. Dafür ist das Waschbecken um den Lagerpunkt bzw. die Schwenkachse 12 in eine horizontale Position geschwenkt. Eine Schwenkbegrenzung (nicht gezeigt), ist am Waschbecken 10 befestigt und stützt sich gegen die Wand der Sanitäreinheit ab, so dass das Waschbecken 10 in der gezeigten (horizontalen) Position verbleibt. An dem Waschbecken 10 ist entfernt von der Schwenkachse 12 und benachbart zu seinem vorderen, also dem Anwender benachbarten Rand eine Lagerung 22 vorgesehen, über die eine Blende 20 schwenkbar an das Waschbecken gekoppelt ist. Die Blende ist eine Platte aus einem bevorzugt steifen Material. Zur Realisation der Lagerung 22 kann die Platte bspw. zwei vorstehende Bolzen aufweisen, die in passenden Lagersitzen aufgenommen sind, wobei die Lagersitze dauerhaft am Waschbecken befestigt sind. Gemäß 3 ist das Waschbecken nach oben geklappt und dabei weitgehend von einer entsprechenden Aufnahme in der Wand der Sanitätseinheit aufgenommen. Dies ist die Toilettenstellung, bei der die Toilette benutzt werden kann.
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Vorzugsweise durch die Schwerkraft wird die Blende 20 bei der Bewegung von der Waschstellung (2) in die Toilettenstellung (3) so relativ zum Waschbecken 10 geschwenkt, dass sie an dem Waschbecken anliegt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in 2 und 3 der Abfluss des Waschbeckens und der zugehörige Wasserhahn nicht gezeigt. Der Wasserhahn kann so schwenkbar sein, dass er bei der Toilettenstellung (3) aus Sicht des Sanitärzelleninneren hinter dem Waschbecken liegt. In der Stellung gemäß 3 sind an der Blende 20 und dazu zugehörig an der Wand der Sanitäreinheit vorzugsweise Magnete und entsprechende Eisenelemente (in den Figuren nicht gezeigt) angebracht, so dass die Blende auch beim Fahren des Campingmobils 1 in der gezeigten Stellung verbleibt und nicht klappert. Wenn das Waschbecken von der Toilettenstellung in die Waschstellung geklappt wird, wird die Magnetverbindung gelöst. Anstelle der Magnetverbindung kann auch eine Klettverbindung oder eine Klemm- oder Hakenverbindung zum Einsatz kommen. An dem gemäß 2 unteren Ende der Blende 20 ist ebenfalls bevorzugt eine Magnetverbindung vorgesehen, wobei üblicherweise entsprechende metallische Gegenkörper an dem vorderen Rand der Toilette vorgesehen sind. So ist die Blende auch in der Waschstellung gut gegen ein Klappern gesichert. Alternativ kann an der Toilette auch eine Nut vorgesehen sein, in welche die Blende eingreift.
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Bei einem Campingmobil ist Platz ein großes Problem. So ist es notwendig, die einzelnen Komponenten: Toilette, Waschbecken und Dusche in unmittelbarer Nähe anzuordnen. Auch ist bspw. das Waschbecken üblicherweise sehr klein. Das heißt, aus beiden Gründen kann es leicht passieren, dass Wasser beim Händewaschen auf die Brille 34 der Toilette spritzt. Dies ist zum einen wegen der Feuchtigkeit selbst unangenehm und zum anderen ist nachfolgenden Benutzern der Toilette nicht klar, ob es sich dabei um sauberes Wasser, Abwasser oder Urin handelt. Durch die Blende 20 kann die Toilette effektiv vor derartigem Wasser geschützt werden. Ein Schutz der Toilettenbrille 34 ausschließlich durch einen Toilettendeckel 32 wird als nicht ausreichend angesehen, da der Toilettendeckel 32 konstruktiv nur wenig größer als die Toilettenbrille 34 ist. Hingegen ist es möglich, die Blende 20 deutlich größer als den Toilettendeckel 32 zu gestalten. Dadurch kann nicht nur die Brille selbst, sondern auch der gesamte umgebende Bereich vor Spritzwasser geschützt werden. Zudem wird die Toilette vor Blicken geschützt, was ebenfalls vorteilhaft ist. Die vorstehend genannten Vorteile bestehen insbesondere auch dann, wenn eine in der Sanitäreinheit vorhandene Dusche zusätzlich vorhanden ist.
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In 4 ist eine alternative Ausführungsform dargestellt, in der die Blende 20 kein starres Material ist, sondern ein Textil oder eine Folie. An dem Waschbecken 10 ist rollo-ähnlich eine Trommel angebracht, auf welcher sich die Blende 20 federunterstützt aufrollt. Anders als bei einem Rollo ist hier vorzugsweise keine Rastfunktion vorgesehen. In 4 ist eine Zwischenstellung gezeigt, bei der das Waschbecken sich in der Waschstellung befindet und bei der ein Anwender an das untere Ende der Blende 20 greift (Hand nicht gezeigt) und dieses Ende in eine entsprechende Aufnahme der Toilette einhakt. Alternativ ist hier auch eine Arretierung über eine Magnetverbindung möglich. Auch hier wird durch die Blende 20 der Bereich der Toilette großflächig abgedeckt. Die Trommel des Rollos ist an dem vorderen (zum Anwender zeigenden) Ende des Waschbeckens angeordnet.
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In 5 ist eine weitere Alternative gezeigt. Hier ist die Trommel des Rollos bzw. der Blende 20 nicht am vorderen Ende, sondern in der Nähe der Lagerung 12 des Waschbeckens 10 vorgesehen. Dabei kann die Trommel am Waschbecken oder an der Wand der Sanitäreinheit angebracht sein. In diesem Fall kann die Blende 20 ein vollwertiger Ersatz für den Toilettendeckel 32 sein. Auch hier ist die Blende 20 in einer Zwischenstellung gezeigt, bevor sie mit einer entsprechenden Aufnahme der Toilette in Eingriff gebracht wird.
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In 6 ist eine weitere Alternative gezeigt, bei der nicht an der Rückwand (in 6 links) sondern an einer der Seitenwände, wie z.B. an der Sanitäreinheitswand 5 eine Trommel für eine rolloartige Blende angebracht ist. An den Seiten des Rollos (gemäß 6 oben und unten) sind Vorsprünge angebracht, die in Führungsnuten des Waschbeckens und der Toilette aufgenommen sind, um so eine spritzwassergeschützte Verbindung der Blende 20 mit dem Waschbecken 10 bzw. der Toilette 30 sicherzustellen. Diese Führungen sind optional. Auch eine schräge Anordnung, wie in 5 gezeigt, ist bei dieser Ausführungsform möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Campingmobil, Campingfahrzeug
- 5
- Sanitäreinheitswand
- 10
- Waschbecken
- 12
- Lagerpunkt
- 20
- Blende
- 22
- Lagerung
- 30
- Toilette
- 32
- Toilettendeckel
- 34
- Toilettenbrille