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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft die Steuerung einer Kraftmaschine unter Verwendung einer berechneten Luftladung der Zylinder der Kraftmaschine.
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HINTERGRUND
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Einige Brennkraftmaschinen verwenden ein Turboladersystem, um die Leistung und den Wirkungsgrad der Kraftmaschine zu erhöhen. Bei einem typischen Turboladersystem drückt ein Zentrifugalgaskompressor zusätzliche Luft in die Brennräume der Zylinder der Kraftmaschine hinein, um die Zylinderluftladung, d. h. die Konzentration von Frischluft, die den Zylindern zugeführt wird, zu erhöhen. Die zusätzliche Masse von sauerstoffhaltiger Luft verbessert den volumetrischen Wirkungsgrad der Kraftmaschine und sie ermöglicht, dass die Kraftmaschine während eines gegebenen Kompressionszyklus des Verbrennungsprozesses mehr Leistung erzeugt.
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Die Menge der Luft und des Kraftstoffs, die an eine Kraftmaschine geliefert werden, wird genau gesteuert, so dass sich ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis (AFR von engl.: air-fuel ratio) einem idealen Verhältnis oder einem stöchiometrischen AFR annähert. Wie in der Technik gut bekannt ist, beträgt das stöchiometrische AFR für eine Benzinkraftmaschine 14,7:1, was bedeutet, dass jedes Pfund Benzin, das in die Zylinder der Kraftmaschine injiziert wird, zu der Verbrennung von 14,7 Pfund Luft führt. Die Begriffe ”mager” und ”fett” werden verwendet, um Variationen oberhalb bzw. unterhalb des stöchiometrischen AFR zu beschreiben.
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Eine AFR-Steuerung in einer Kraftmaschine erfordert die genaue Kenntnis der Zylinderluftladung. Herkömmliche Techniken zum Schätzen der Luftmassenströmung der Kraftmaschine können bei einer turbogeladenen Kraftmaschine suboptimal sein, speziell bei einer, die einen Hochdruck- und/oder Niederdruck-Abgasrückführungsprozess (AGR-Prozess) verwendet. Wie in der Technik bekannt ist, betreffen AGR-Prozesse die Rückführung eines kleinen Teils des Abgases der Kraftmaschine zurück in die Zylinder hinein. AGR-Prozesse sollen zur Reduktion der Gesamtemissionen am Auspuff beitragen. Die Umleitung von Abgasen in einem AGR-Prozess beeinflusst jedoch die Luftmenge in dem Gemisch aus Luft und Kraftstoff. Als Folge kann die Verwendung eines AGR-Prozesses in einer Kraftmaschine die Gesamtgenauigkeit von AFR-Berechnungen an Bord und nachfolgende Regelungstechniken beeinflussen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die Luftladung eines gegebenen Kraftmaschinenzylinders wird typischerweise unter Verwendung des bekannten volumetrischen Wirkungsgrads der Kraftmaschine geschätzt. Eine derartige Herangehensweise ist hinsichtlich der Genauigkeit möglicherweise nicht optimal, speziell wenn ein Abgasrückführungsprozess (AGR-Prozess) wie oben erwähnt verwendet wird. Als Folge wird im Bestreben, inhärente Ungenauigkeiten zu korrigieren und Varianzen zwischen verschiedenen Kraftmaschinen zu justieren, oft eine aufwendige Kalibrierung benötigt. Die hier offenbarte alternative Herangehensweise ist zum Verbessern derartiger Verfahren gedacht, indem die Kenntnis der eindeutigen dynamischen Gleichungen der Luftstrecken der Kraftmaschine und verfügbare Kraftmaschinenstatussignale verwendet werden, um die Zylinderluftladung direkt zu berechnen, und um anschließend die berechnete Luftladung zum Steuern eines Betriebs der Kraftmaschine zu verwenden.
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Als Teil des vorliegenden Verfahrens verarbeitet ein Controller Informationen von einem Satz von Kraftmaschinensensoren, welche Krümmerdrucksensoren (MAP-Sensoren), einen Luftmassenströmungssensor (MAF-Sensor) und Krümmertemperatursensoren (MAT-Sensoren) umfassen, und er berechnet die Zylinderluftladung als das Volumen oder die Menge von Frischluft, die während eines Ansaugschritts eines gegebenen Kompressionszyklus in die verschiedenen Zylinder der Kraftmaschine eintritt. Als Teil des vorliegenden Verfahrens kann eine homogene Differenzierung [engl.: homogenous differentiation] verwendet werden, um sauberere/weniger verrauschte Signale von den MAP-Sensoren und von einem optionalen Sauerstoffsensor zu erhalten. Die geschätzte Luftladung wird dann verwendet, um einen Betrieb der Kraftmaschine zu steuern, etwa durch Justieren des Drosselklappenniveaus und/oder einer Kraftstoffeinspritzrate.
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Die vorliegende Herangehensweise beruht teilweise auf dem Prinzip der Massenbilanz. In Übereinstimmung mit diesem Prinzip wird die Luftmassenströmung (Ṁ
m) durch einen Krümmer einer Kraftmaschine hindurch, etwa der Kraftmaschine
12 von
1 und
2, als die Differenz zwischen der Strömungsrate in den Krümmer hinein, d. h. der Drosselklappen-Luftströmung (ṁ
in) und der Luftströmung aus dem Krümmer heraus, z. B. der Zylinderluftströmung (ṁ
out) definiert, wobei Ṁ
m = ṁ
in – ṁ
out. Im Allgemeinen ist für einen Kaltstart und/oder für eine erwärmte Kraftmaschine
12 die folgende Beziehung gültig:
wobei P
m der Luftdruck im Krümmer ist, T
m die Temperatur der Luft ist, R die ideale Gaskonstante für Luft ist und M
m die Luftmasse im Krümmer ist. Da die Temperatur ein sich langsam verändernder Prozess ist, kann der Ausdruck
vernachlässigt, d. h. auf 0 gesetzt werden. Unter Verwendung dieser Beziehung kann die Strömung ṁ
out aus dem Krümmer heraus berechnet werden zu:
wobei
Während also in der offenbarten Herangehensweise das ideale Gasgesetz (PV = mRT) verwendet wird, enthält das hier offenbarte Verfahren
100 außerdem die Kenntnis der Luftströmungsstrecken in der Kraftmaschine
12, um die Zylinderluftladung genau zu schätzen. Diese Luftströmungsstrecken können in Abhängigkeit von der Ausführungsform eine oder mehrere Abgasrückführungsstrecken (AGR-Strecken) enthalten und daher zielt die vorliegende Herangehensweise darauf ab, die Menge der Frischluft, die in Zylinder einer Kraftmaschine eintritt, im Vergleich mit Techniken des Standes der Technik genauer zu berechnen.
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In einer speziellen Ausführungsform enthält ein beispielhaftes System eine Brennkraftmaschine, einen Controller und mehrere Sensoren. Der Controller ist programmiert, um über das Ausführen von Schritten eines zugehörigen Verfahrens eine Frischluftströmung in Zylinder der Kraftmaschine hinein zu berechnen, d. h. die vorstehend erwähnte Zylinderluftladung. Die Kraftmaschine kann optional eine Niederdruck- und/oder eine Hochdruck-AGR-Strecke enthalten, obwohl keine AGR-Strecke benötigt wird, damit das Verfahren wie beabsichtigt funktioniert. Der Controller steht in Kommunikation mit den Sensoren, die ein Paar Krümmerabsolutdrucksensoren (MAP-Sensoren), einen Luftmassenströmungssensor (MAF-Sensor) und eine Vielzahl von Krümmertemperatursensoren (MAT-Sensoren), die über die Kraftmaschine hinweg positioniert sind, enthalten können. Optional können die Sensoren einen Ansaugsauerstoffsensor (O2-Sensor) und einen AFR-Sensor, der stromabwärts zu einem Katalysator positioniert ist, enthalten. Da Sauerstoffniveaus geschätzt werden können, statt sie zu messen, ist die Verwendung eines O2-Sensors optional. Analog kann das Verfahren bei stöchiometrischen Benzinkraftmaschinen annehmen, dass der gesamte Kraftstoff verbrannt wird, und es kann daher ein stöchiometrisches AFR von 14,7 verwenden, statt das AFR stromabwärts zu dem Katalysator zu messen.
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Ein System in Übereinstimmung mit einer beispielhaften Ausführungsform umfasst eine Kraftmaschine, Kraftmaschinensensoren und einen Controller. Die Kraftmaschine weist einen Kraftmaschinenansaugkrümmer, einen Luftansaugkrümmer, der Luft aus der Umgebung empfängt, einen Kompressor, der die von dem Luftansaugkrümmer empfangene Umgebungsluft empfängt und komprimiert, eine erste Nachkühlungsvorrichtung, welche die von dem Kompressor komprimierte Luft empfängt und kühlt, eine Drosselklappe stromabwärts zu der ersten Nachkühlungsvorrichtung, welche die gekühlte komprimierte Luft in den Kraftmaschinenansaugkrümmer hineinlässt, und Zylinder auf, welche die von der Drosselklappe hineingelassene gekühlte komprimierte Luft zur Verbrennung darin empfangen. Die Kraftmaschinensensoren können betrieben werden, um einen Satz von Kraftmaschinenstatussignalen zu ermitteln, und sie enthalten einen ersten Krümmerdrucksensor (MAP-Sensor), der an der ersten Nachkühlungsvorrichtung positioniert ist, einen zweiten MAP-Sensor, der an dem Kraftmaschinenansaugkrümmer positioniert ist, einen Luftmassenströmungssensor (MAF-Sensor), der in dem Luftansaugkrümmer positioniert ist, einen ersten Krümmertemperatursensor (MAT-Sensor), der in dem Kraftmaschinenansaugkrümmer positioniert ist, und einen zweiten MAT-Sensor, der zwischen der ersten Nachkühlungsvorrichtung und der Drosselklappe positioniert ist. Der Controller ist programmiert, um eine Luftladung der Zylinder der Kraftmaschine unter Verwendung eines Sauerstoffniveaus der gekühlten komprimierten Luft und des Satzes von Kraftmaschinenstatussignalen zu berechnen und um einen Betrieb der Kraftmaschine unter Verwendung der berechneten Luftladung mit Hilfe der Erzeugung und Übertragung eines Satzes von Kraftmaschinensteuerungssignalen zu steuern.
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Ein Verfahren zum Berechnen einer Zylinderluftladung in der vorstehend beschriebenen Kraftmaschine umfasst, dass ein erster und ein zweiter Krümmerdruck mit Bezug auf die erste Nachkühlungsvorrichtung und auf den Kraftmaschinenansaugkrümmer unter Verwendung jeweiliger erster und zweiter Krümmerdrucksensoren (MAP-Sensoren) gemessen werden und dass außerdem mit Hilfe eines MAF-Sensors eine Luftmassenströmung über einen Luftmassenströmungssensor (MAF-Sensor) ermittelt wird, welcher in dem Luftansaugkrümmer positioniert ist. Das Verfahren umfasst ferner, dass eine erste Krümmertemperatur mit Hilfe eines ersten Krümmertemperatursensors (MAT-Sensors), der in dem Kraftmaschinenansaugkrümmer positioniert ist, und eine zweite MAT-Temperatur mit Hilfe eines zweiten MAT-Sensors, der zwischen der ersten Nachkühlungsvorrichtung und der Drosselklappe positioniert ist, gemessen werden.
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Zudem umfasst das Verfahren, das mit Hilfe eines Controllers eine Luftladung der Zylinder unter Verwendung eines Sauerstoffniveaus von Gasen der Kraftmaschine nach der Verbrennung und eines Satzes von Kraftmaschinenstatussignalen, welche die gemessenen Krümmerdrücke, Krümmertemperaturen und Luftmassenströmungen umfassen, berechnet wird. Der Controller erzeugt einen Satz von Kraftmaschinensteuerungssignalen und überträgt diesen an die Kraftmaschine, um dadurch einen Betrieb der Kraftmaschine unter Verwendung der berechneten Luftladung zu steuern.
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Die vorstehenden und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Offenbarung werden sich leicht aus der folgenden genauen Beschreibung der Ausführungsformen und besten Arten zum Ausführen der beschriebenen Offenbarung ergeben, wenn sie in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen und den beigefügten Ansprüchen gelesen wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist eine schematische Darstellung eines Systems in der Form eines Fahrzeugs, das eine Kraftmaschine mit einem beispielhaften Turboladersystem und einen Controller aufweist, der programmiert ist, um ein Verfahren zum Schätzen der Zylinderluftladung der Kraftmaschine auszuführen.
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2 ist eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer Kraftmaschine mit zugehörigen Turboladerkomponenten, die als Teil des in 1 gezeigten Fahrzeugs verwendet werden kann.
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3 ist ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Steuern eines Betriebs der Kraftmaschine von 2 unter Verwendung der Zylinderluftladung beschreibt, welche wie hier offengelegt geschätzt wird.
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GENAUE BESCHREIBUNG
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Mit Bezug auf die Zeichnungen, bei denen gleiche Bezugszeichen gleichen oder ähnlichen Komponenten in den mehreren Figuren entsprechen, ist in 1 ein Fahrzeug 10 als beispielhaftes System gezeigt, das eine Brennkraftmaschine (E) 12 mit einem Turboladersystem 13 aufweist. Das Fahrzeug 10 enthält einen Controller (C) 50, der programmiert ist, um eine Zylinderluftladung der Kraftmaschine 12 zu berechnen und um die berechnete Zylinderluftladung bei der Gesamtsteuerung der Kraftmaschine 12 zu verwenden, was mit Hilfe der Ausführung eines Verfahrens 100 bewerkstelligt wird, das nachstehend mit Bezug auf 3 beschrieben ist.
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Die Kraftmaschine 12, von der ein Beispiel in 2 gezeigt ist, kann als Funkenzündungs- oder Kompressionszündungskonstruktion ausgeführt sein, bei welcher ein Sollverhältnis von Luft zu Kraftstoff bei der Gesamtsteuerung der Kraftmaschine 12 ermittelt und verwendet wird. Das Fahrzeug 10 enthält ein Getriebe (T) 14, das mit der Kraftmaschine 12 über eine Drehmomentübertragungsvorrichtung 15, beispielsweise einen hydrodynamischen Drehmomentwandler oder eine Anordnung mit einer Eingabekupplung und einem Dämpfer wirksam verbunden ist. Drehmoment (Pfeil TE) von der Kraftmaschine 12 treibt eine Kurbelwelle 16 an, die mit der Drehmomentübertragungsvorrichtung 15 verbunden ist. Die Drehmomentübertragungsvorrichtung 15 wiederum überträgt ein Eingabedrehmoment (Pfeil TI) an ein Eingabeelement 17 des Getriebes 14. Ausgabedrehmoment (Pfeil TO) wird über ein Ausgabeelement 19 des Getriebes 14 an Antriebsräder 20 des Fahrzeugs 10 übertragen, z. B. über eine oder mehrere Antriebsachsen 21.
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Als Teil eines Verfahrens 100 berücksichtigt der Controller 50 eine Luftmassenströmung durch verschiedene Strömungsstrecken des Turboladersystems 13 hindurch. Wie in der Technik gut bekannt ist, ist es zur Steuerung von Fahrzeugemissionen notwendig, das Luft/Kraftstoff-Verhältnis (AFR) zu steuern und dadurch eine katalytische Umwandlung mit einer hohen Effizienzrate zu erreichen. Eine genaue AFR-Steuerung wiederum benötigt bei allen Kraftmaschinenbetriebsmodi eine genaue Schätzung der Luftladung, die in die Kraftmaschine 12 eintritt. Der Controller 50 führt Anweisungen aus, die das Verfahren 100 verkörpern, um dadurch die Zylinderluftladung unabhängig davon zu schätzen, ob die Kraftmaschine 12 eine Abgasrückführungsfunktionalität (AGR-Funktionalität) verwendet oder nicht. Ein beabsichtigtes Ergebnis des Verfahrens 100 ist eine Verringerung des Kalibrierungsaufwands, der für ein derartiges Turboladersystem 13 für gewöhnlich benötigt wird.
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Der Controller 50 von 1 steht in Kommunikation mit einer Vielzahl von Kraftmaschinensensoren 22, die in 1 schematisch gezeigt sind und mit Bezug auf 2 in weiterem Detail beschrieben werden. Die Kraftmaschinensensoren 22 geben gemeinsam Kraftmaschinenstatussignale (Pfeil 11) an den Controller 50 aus. Beim Ausführen des Verfahrens 100 gibt der Controller 50 Kraftmaschinensteuerungssignale (Pfeil 111) an die Kraftmaschine 12 aus, um dadurch das AFR zu steuern, z. B., indem das Drosselklappenniveau, Kraftstoffeinspritzraten und dergleichen modifiziert werden.
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Der Controller 50 kann als eine oder mehrere digitale Computervorrichtungen ausgeführt sein, die einen Speicher (M), von dem zumindest ein Teil konkret und nicht vorübergehend ist, und einen Prozessor (P) aufweisen. der Speicher kann ein beliebiges flüchtiges oder nichtflüchtiges Aufzeichnungsmedium sein, sei es magnetisch, optisch oder dergleichen, welches am Bereitstellen von computerlesbaren Daten oder Prozessanweisungen beteiligt ist. Anweisungen können über Kabel, Drähte, Glasfasern oder drahtlos unter Verwendung beliebiger geeigneter Übertragungsmedien übertragen werden. Der Controller 50 enthält sämtliche benötigte Hardware und Schaltungen, die beispielsweise einen Hochgeschwindigkeits-Taktgeber oder Oszillator, Analog/Digital- und Digital/Analog-Schaltungen, Eingabe/Ausgabe-Vorrichtungen, Signalaufbereitungs- und/oder Pufferschaltungen und dergleichen umfassen. Alle Algorithmen, die von dem Controller 50 benötigt werden, einschließlich derjenigen, die zum Ausführen des Verfahrens 100 notwendig sind, können in dem Speicher gespeichert sein und mit Hilfe des Prozessors ausgeführt werden, um die offenbarte Modellierungs- und Steuerungsfunktionalität bereitzustellen.
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Mit Bezug auf 2 kann die Kraftmaschine 12 einen Zylinderblock 30 mit einer Vielzahl darin angeordneter Zylinder 32 enthalten. Die Anzahl der Zylinder 32 kann mit der Konstruktion der Kraftmaschine 12 variieren. Die Zylinder 32 empfangen ein Gemisch aus Luft und Kraftstoff zur anschließenden Verbrennung darin. Zwar wurde es zur Einfachheit der Veranschaulichung weggelassen, jedoch enthält jeder Zylinder 32 einen jeweiligen sich hin- und herbewegenden Kolben. Zwischen der unterseitigen Oberfläche eines Zylinderkopfs und den Oberseiten der (nicht gezeigten) Kolben sind Brennräume in den Zylindern 32 vorhanden. Wie dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt ist, empfängt jeder dieser Brennräume während eines Ansaugschritts eines Kraftmaschinenzyklus ein Gemisch aus Kraftstoff und Luft, wobei das Gemisch aus Luft und Kraftstoff in den Brennräumen verbrannt wird, um das Eingabedrehmoment (Pfeil TI) von 1 zu erzeugen.
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Die Kraftmaschine 12 enthält außerdem einen Kraftmaschinenansaugkrümmer 34 und einen Kraftmaschinenabgaskrümmer 36. Eine Luftströmung in die Kraftmaschine 12 hinein wird über den Kraftmaschinenansaugkrümmer 34 zu den verschiedenen Zylindern 32 geleitet und sie wird aus den Zylindern 32 heraus über den Kraftmaschinenabgaskrümmer 36 abgeführt. Nach der Verbrennung des Luft/Kraftstoff-Gemisches innerhalb eines speziellen Brennraums (nicht gezeigt) werden Gase nach der Verbrennung (Pfeil EPC) aus einem gegebenen Zylinder 32 über ein oder mehrere (nicht gezeigte) Auslassventile ausgestoßen. Die Gase nach der Verbrennung (Pfeil EPC) werden über ein Abgasrohr 38 an eine Turbine 40 des Turboladersystems 13 geleitet. Eine Drehung der Turbine 40 verursacht eine Drehung einer Turbinenwelle 42, wie allgemein durch Pfeil B angezeigt ist.
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Die Turbine 40 ist über die Turbinenwelle 42 mit einem Kompressor 44 verbunden, so dass eine Drehung der Turbinenwelle 42 von 2 den Kompressor 44 antreibt oder mit Leistung versorgt. Frische Ansaugluft (Pfeil A) wird durch einen Betrieb des Kompressors 44 in einen Luftansaugkrümmer 46 eingesaugt. Ein erster Zwischenkühler 48 kühlt die komprimierte Luft stromabwärts zu dem Kompressor 44 ab, um dadurch eine Strömung aus gekühlter, komprimierter Luft (Pfeil AC) zu erzeugen. Die gekühlte, komprimierte Luft (Pfeil AC) wird über eine Drosselklappe 52 in den Kraftmaschinenansaugkrümmer 34 hineingelassen. Dieser Prozess wird mit jedem Ansaugzyklus der Kraftmaschine 12 wiederholt, wie in der Technik bekannt ist.
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Die Kraftmaschine 12 kann eine oder mehrere Abgasrückführungs-Luftströmungsstrecken (AGR-Luftströmungsstrecken) AGRL und AGRH enthalten, welche beide in 2 schematisch gezeigt sind. Die Strömungsstrecke AGRH leitet einen Teil der Gase nach der Verbrennung (Pfeil EPC) durch einen zweiten Zwischenkühler 148 hindurch an den Kraftmaschinenansaugkrümmer 34 als Teil eines Hochdruck-AGR-Prozesses. Analog kann die Strömungsstrecke AGRL als Teil eines Niederdruck-AGR-Prozesses verwendet werden, wobei ein weiteres AGR-Ventil (nicht gezeigt) die Gase nach der Verbrennung (Pfeil EPC) stromabwärts zu einem Oxidationskatalysator (CAT) 56 zurück zu einem Luftansaugkrümmer 46 leitet. Ein jeweiliges Umgehungsventil 58 kann verwendet werden, um einen kalibrierten Anteil der Gase nach der Verbrennung (Pfeil EPC) nach Bedarf um die Turbine 40 herum oder um den Kompressor 44 herum umzuleiten. In 2 sind zwar sowohl Hochdruck- als auch Niederdruck-AGR-Prozesse gezeigt, jedoch kann das Verfahren 100 in einer Kraftmaschine 12 verwendet werden, die keine oder nur eine dieser AGR-Optionen aufweist.
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Der Controller 50 steht in Kommunikation mit der Vielzahl von Kraftmaschinensensoren 22, wie in 1 gezeigt ist. Mögliche Stellen für die verschiedenen Kraftmaschinensensoren 22 sind in 2 gezeigt. Beispielsweise kann ein Luftmassenströmungssensor (MAF) (SMAF) an dem Ansaugkrümmer 46 in der Ansaugluftströmung (Pfeil A) positioniert und ausgestaltet sein, um ein MAF-Signal (Pfeil MAF) zu messen und an den Controller 50 als Teil der Kraftmaschinenstatussignale (Pfeil 11) auszugeben. Zusätzliche Kraftmaschinensensoren 22 können MAP-Sensoren SP umfassen, die zwischen dem ersten Zwischenkühler 48 und der Drosselklappe 52, z. B. direkt stromaufwärts zu der Drosselklappe 52, und innerhalb des Kraftmaschinenansaugkrümmers 34 selbst positioniert sind. Der Controller 50 kann außerdem Sauerstoff-Ansaugmesswerte (O2-Ansaugmesswerte) über einen optionalen O2-Sensor (SO2) oder über eine Modellierung der AGR-Strömung, wie in der Technik bekannt ist, empfangen.
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Zudem können Krümmertemperatursensoren (MAT-Sensoren) (ST) an dem zweiten Zwischenkühler 148, zwischen dem ersten Zwischenkühler 48 und der Drosselklappe 52 und innerhalb des Kraftmaschinenansaugkrümmers 34 positioniert sein. Ein optionaler AFR-Sensor (SAFR) kann wie gezeigt direkt stromabwärts zu dem Katalysator 56 positioniert sein, etwa in einem Auspuffrohr 55, oder dieser Sensor kann weggelassen sein und anstelle dieser Messung kann ein kalibriertes AFR verwendet werden, z. B. der stöchiometrische Punkt für den speziellen Kraftstoff, der gerade durch die Kraftmaschine 12 verbraucht wird. In dieser Ausführungsform enthalten die Kraftmaschinenstatussignale (Pfeil 11) von 2 alle Messungen, die von den verschiedenen Kraftmaschinensensoren 22 ausgeführt werden.
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Zum Zweck des Ausführens der Schritte des Verfahrens 100 ist die Kraftmaschine 12 von 2 in separate Steuerungsvolumina V2 und V3 unterteilt. Das Steuerungsvolumen V2 enthält das Luftvolumen der Kraftmaschine 12 an der Ansaugseite der Kraftmaschine 12, d. h. das Luftvolumen von dem Luftansaugkrümmer 46 bis direkt stromabwärts zu der Drosselklappe 52. Das Steuerungsvolumen V3 ist das Luftvolumen des Kraftmaschinenansaugkrümmers 34. Die beiden Steuerungsvolumina V2 und V3 sind vorbestimmte oder kalibrierte Werte, die im Speicher (M) des Controllers 50 aufgezeichnet sind und für den Prozessor (P) leicht zugänglich sind, wenn sie beim Ausführen des Verfahrens 100 benötigt werden.
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Mit Bezug auf 3 beginnt eine beispielhafte Ausführungsform des Verfahrens 100 bei Schritt 102, wobei der Controller 50 von 1 und 2 die gemessene Luftmassenströmung von dem MAF-Sensor SMAF empfängt, welcher in 2 schematisch gezeigt ist. Dieser Schritt ist in 3 als ”REC MAF” abgekürzt. Dieser empfangene Wert, der Teil der Kraftmaschinenstatussignale (Pfeil 11) ist, wird ein gutes Stück stromaufwärts zu den Zylindern 32 der Kraftmaschine 12 gemessen, beispielsweise nahe bei oder innerhalb des Luftansaugkrümmers 46. Das Verfahren 100 geht dann zu Schritt 104 weiter.
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Schritt 104 umfasst, dass die Krümmerdrücke (MAP) mit Hilfe der MAP-Sensoren SP und die Krümmertemperaturen (MAT) von den MAT-Sensoren ST empfangen oder anderweitig ermittelt werden, wobei beide einen Teil der Kraftmaschinenstatussignale (Pfeil 11) bilden, die in 1 gezeigt sind. Dieser Schritt ist in 3 als ”REC MAP, MAT” abgekürzt. Für die Zwecke der nachstehend offengelegten mathematischen Beziehungen können die MAP-Sensoren SP speziell zwei Krümmerdrücke P2 und P3 messen, d. h. separate Krümmerdrücke direkt stromaufwärts zu der Drosselklappe 52 und innerhalb oder nahe bei dem Kraftmaschinenansaugkrümmer 34. Die MAT-Sensoren ST können Krümmertemperaturen T2, T3, T8 und T9 messen.
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Mit Bezug auf 2 werden die vorstehend erwähnten Krümmertemperaturen T2, T3, T8 und T9 jeweils am Einlass zu der Drosselklappe 52, innerhalb des Kraftmaschinenansaugkrümmers 34, direkt stromabwärts zu dem ersten Zwischenkühler 48 und an dem oder in der Nähe des zweiten Zwischenkühlers 148 ermittelt. Zur Reduktion der Anzahl der MAT-Sensoren ST, die an Bord des Fahrzeugs 10 verwendet werden und unter der Voraussetzung der Nähe der Krümmertemperaturen T2 und T8 kann nur ein Sensor zwischen dem ersten Zwischenkühler 48 und der Drosselklappe 52 verwendet werden. Bei einer derartigen Ausführungsform kann die Temperatur T2 als gleich wie die Temperatur T8 betrachtet werden und folglich kann der eine Wert oder der andere anstelle von beiden Werten verwendet werden. Sobald die Werte von Schritt 104 gemessen oder anderweitig ermittelt worden sind, geht das Verfahren 100 zu Schritt 106 weiter.
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Bei Schritt 106 umfasst das Verfahren 100, dass O2-Niveaus direkt stromaufwärts zu der Drosselklappe 52 von 2 ermittelt werden (”DET 02”), entweder von dem optionalen O2-Sensor (SO2) oder mit Hilfe einer Modellierung, wie in der Technik bekannt ist. Die nachstehend beschriebene mathematische Herangehensweise trifft auf beide Bedingungen zu. Der einzige Unterschied besteht darin, wie der Controller 50 über die O2-Niveaus informiert wird. Das Verfahren 100 geht zu Schritt 108 weiter, sobald die O2-Niveaus ermittelt worden sind.
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Zur Wiederholung besteht eine Kernaufgabe, die von dem Controller 50 mit Bezug auf das Verfahren 100 ausgeführt wird, in der Berechnung der Gesamtmasse von Gasen, die in die Zylinder 32 der Kraftmaschine 12 hineinströmen, welche anderweitig als die gesamte Zylinderluftladung bekannt ist, und darin, wie viel von dieser Masse Frischluft ist, d. h. eine Zylinder-Frischluftladung. Der Teil der Luftmasse, der keine Frischluft ist, stammt von dem AGR-Prozess. Schritt 108 von 3 ist daher als ”CALC ṁ34, ṁ34F” abgekürzt.
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Das größte Problem beim Berechnen einer Zylinderluftladung unter Verwendung von Sensorinformationen besteht darin, dass die beispielsweise von einem Luftmassenströmungssensor gemessene Luftströmung keine direkte Messung der Zylinderluftströmung ist. Die gemessene Luftströmung muss Auffüll- und Entleerungsdynamiken in den verschiedenen Steuerungsvolumina durchlaufen, bevor sie den Zylinder erreicht. Das hier offenbarte Verfahren
100 nutzt die Auffüll- und Entleerungsdynamiken, um den Effekt der Auffüll- und Entleerungsdynamiken aus der gemessenen Luftströmung zu entfernen. Das Standardmodell für Auffüll- und Entleerungsdynamiken für ein Steuerungsvolumen mit einem Volumen V ist gegen durch:
wobei P der Luftdruck ist, ṁ
in die Strömungsrate der Luftmasse (verbrannt und frisch) in das Volumen hinein ist, T
in die Temperatur der Luftmasse ist, die in das Volumen hineinströmt, ṁ
out die Strömungsrate der Luftmasse (verbrannt und frisch) aus dem Volumen heraus ist, T
out die Temperatur der Luftmasse ist, die aus dem Volumen herausströmt, und γ der Isotropenexponent [engl.: ratio of specific heat] für die Luft ist. Unter Verwendung dieser Gleichung kann ṁ
out wie folgt berechnet werden:
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Dies ermöglicht, dass die Strömung aus einem gegebenen Steuerungsvolumen heraus berechnet werden kann, wenn die Strömung in das Volumen hinein gemessen wird.
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Die vorstehende Berechnung erfordert das Berechnen der Ableitung des Krümmerdrucks. Zur Feinabstimmung der Drucksignalinformationen kann eine bereinigte Ableitung des Drucks unter Verwendung eines homogenen Differenzierers wie folgt berechnet werden:
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In diesen Gleichungen sind α und β kalibrierte Konstante. Diese Herangehensweise kann verwendet werden, um Signalrauschen in ansonsten verrauschten Drucksignalen zu verringern.
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Als Teil von Schritt
108 berücksichtigt der Controller
50 von
1 die eindeutigen Druckdynamiken in dem Kraftmaschinenansaugkrümmer
34, d. h., Ṗ
3 und auch direkt stromaufwärts zu der Drosselklappe
52, d. h., Ṗ
2. Wenn kein Turbolader und keine AGR vorhanden sind, dann stellt MAF die Luftmassenströmung in den Kraftmaschinenansaugkrümmer hinein bereit. Die Beziehung zwischen Strömung und Druck kann ausgedrückt werden als:
wobei ṁ
34 die Luftmassenströmung in die Zylinder
32 hinein ist, die der Controller
50 letztendlich zu ermitteln versucht.
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Für turbogeladene Systeme, die keinen AGR-Prozess verwenden, kann diese Beziehung wie folgt ausgedrückt werden:
wobei ṁ
82 die gemessene Luftmassenströmung in
2 ist, ṁ
23 die Luftmassenströmung über die Drosselklappe
52 hinweg in den Kraftmaschinenluftansaugkrümmer
34 hinein ist, ṁ
34 die Luftmassenströmung in die Zylinder
32 hinein ist, die der Controller
50 letztendlich zu ermitteln versucht, und T
2 die Krümmertemperatur direkt stromabwärts zu dem ersten Zwischenkühler
48 ist.
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Wenn ein Niederdruck-AGR-Prozess verwendet wird, ist die Strömungsstrecke von Pfeil AGR
L von
2 vorhanden. Die Dynamikgleichung von Ṗ
3 bleibt die Gleiche wie diejenige eines turbogeladenen Systems ohne Verwendung eines AGR-Prozesses. Die Dynamiken für Ṗ
2 werden jedoch wie folgt modifiziert:
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Wenn ein Hochdruck-AGR-Prozess verwendet wird, ist die Strömungsstrecke von Pfeil AGR
H von
2 vorhanden. Die Verwendung eines derartigen AGR-Prozesses erfordert eine Modifikation der vorstehenden Ṗ
3-Gleichung wie folgt:
d. h. die Luftmassenströmung aufgrund der AGR-Strömung (Pfeil AGR
H) direkt stromaufwärts zu dem zweiten Zwischenkühler
148 wird zusammen mit der Temperatur an dem zweiten Zwischenkühler
248 oder ein wenig stromabwärts von diesem berücksichtigt. Die Dynamiken für Ṗ
2 sind die Gleichen wie für das turbogeladene System ohne einen AGR-Prozess. Die Verwendung eines Hochdruck-AGR-Prozesses beeinflusst außerdem die Dynamiken des Anteils verbrannter Gase, wie nachstehend offengelegt wird.
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Bei einer Kraftmaschinenkonfiguration ohne AGR müssen nur die Druckdynamiken im Ansaugkrümmer berücksichtigt werden. Aufgrund der vorstehend beschriebenen Gleichung kann die frische Ladung in den Zylinder hinein berechnet werden als:
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Bei einer Kraftmaschinenkonfiguration mit einem Turbolader aber ohne jeden AGR-Prozess müssen die Druckdynamiken im Steuerungsvolumen V
2 zusätzlich zu den Druckdynamiken im Ansaugkrümmer (Steuerungsvolumen V
3) berücksichtigt werden. Folglich können die Gesamtzylinderluftladung sowie die Zylinderfrischluftladung berechnet werden als:
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Als Teil von Schritt 108 berücksichtigt der Controller 50 von 1 und 2 außerdem den Anteil f2 verbrannter Gase, welcher von dem optionalen Sauerstoffsensor SO2 von 2 (Schritt 110) oder von einer Modellierung stammen kann. Der Anteil verbrannter Gase muss für Systemkonfigurationen mit AGR berücksichtigt werden. Wie in der Technik bekannt ist, misst ein typischer Sauerstoffsensor tatsächlich den partiellen Druck von Sauerstoff in einer gegebenen Luftströmung. Daraus kann der Controller 50 leicht ermitteln, wie viel Sauerstoff verbrannt worden ist, gegenüber dem, wie viel Frischluft in einer gegebenen Luftströmung verbleibt. Der Prozentsatz von Sauerstoff in Umgebungsluft beträgt für gewöhnlich etwa 20,7%. Folglich teilt die nachstehende Steuerungsvariable ṁ34f dem Controller 50 mit, wie viel Kraftstoff eingespritzt werden muss, und die Ermittlung der Steuerungsvariablen ṁ34f ist ein letztendliches Steuerungsziel des Verfahrens 100.
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Wenn nur ein Niederdruck-AGR-Prozess und die Strömung des Pfeils AGR
L in
2 verwendet werden, wird f
2 wie folgt offengelegt:
wobei ṁ
61 die Luftmassenströmung aufgrund einer Niederströmungs-AGR (Pfeil AGR
L) ist, d. h. vom Auslass des Katalysators
56 zum Luftansaugkrümmer, V
2 das kalibrierte Steuerungsvolumen des Kompressors
44, des ersten Zwischenkühlers
48 und des Krümmervolumens zwischen dem ersten Zwischenkühler
148 und der Drosselklappe
52 ist und ṁ
01 die von dem Sensor S
MAF gemessene Luftmassenströmung ist. Hier ist
wobei λ
S die Weitbereichsmessung des stöchiometrischen Luft/Kraftstoff-Verhältnisses von dem O2-Sensor ist, λ
6 die Luft/Kraftstoff-Messung stromabwärts zu dem Katalysator
56 ist und f
2 der Anteil verbrannter Gase vor der Drosselklappe
52 ist, und wobei
wobei f
O2 der Anteil ist, der von dem O2-Sensor gemessen wird. Zum Ermitteln von λ
6 kann ein Weitbereichssensor für das Luft/Kraftstoff-Verhältnis, etwa der Sensor S
AFR von
2, am Ausgang des Katalysators
56 positioniert werden, oder im Spezialfall einer stöchiometrisch arbeitenden Kraftmaschine
12 kann angenommen werden, dass der Katalysator
56 einen Wirkungsgrad von 100% aufweist, und folglich kann als Vereinfachung angenommen werden, dass λ
6 gleich λ
S ist, z. B. 14,7 für eine Benzinkraftmaschine
12.
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Wenn ein Niederdruck-AGR-Prozess verwendet wird, wird die AGR-Strömungsrate (W
AGR) ermittelt und wie folgt berücksichtigt:
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Daraus wird die Zylindermassenströmungsrate ṁ
34, welche ein Steuerungsziel des Controllers
50 ist, wie folgt ermittelt:
wobei V
3 wiederum das Steuerungsvolumen des Kraftmaschinenansaugkrümmers
34 ist, d. h. ein kalibrierter Wert. Sobald der Wert von ṁ
34 bekannt ist, kann der Anteil der Frischluft in der Zylindermassenströmungsrate ermittelt werden als ṁ
34f = (ṁ
34)(1 – f
2).
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Wenn ein Hochdruck-AGR-Prozess verwendet wird, werden die dynamischen Gleichungen etwas modifiziert, um die Hochdruck-AGR-Strömung (Pfeil AGR
H) zu berücksichtigen. Der Anteil verbrannter Gase wird wie folgt ermittelt:
wobei
wobei f
3 der Anteil verbrannter Gase am Lufteinlass der Kraftmaschine ist. In diesem Fall wird die AGR-Strömung berücksichtigt als:
Und
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Analog zu dem Fall der Niederdruck-AGR kann, sobald der Wert von ṁ34 bekannt ist, der Anteil der Frischluft in der Zylinderluftmassenströmungsrate ermittelt werden als ṁ34f = (ṁ34)(1 – f3).
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Sobald der Anteil der Frischluftmassenströmung ṁ34 bekannt ist, geht das Verfahren 100 zu Schritt 110 weiter, wobei der Controller 50 an dieser Stelle eine Steuerungsmaßnahme (”EX CA”) mit Bezug auf die Kraftmaschine 12 von 1 ausführt. Diese wird von dem Controller 50 über eine Übertragung der Kraftmaschinensteuerungssignale (Pfeil 111) von 1 befohlen. Beispielsweise kann der Controller 50 den Wert von ṁ34 mit einem kalibrierten Schwellenwert vergleichen, um zu ermitteln, ob die Frischluftmenge ausreicht, und er kann dann eine Position der Drosselklappe 52 verstellen und/oder die Rate der Kraftstoffeinspritzung an die Zylinder 32 von 2 verändern, um dadurch das Luft/Kraftstoff-Verhältnis zu modifizieren. Auf diese Weise verwendet der Controller 50 von 1 beliebige verfügbare Sensorsignale und die bekannten dynamischen Gleichungen der Kraftmaschinenluftstrecken, wie vorstehend offengelegt, um die Zylinderluftladung direkt zu berechnen und anschließend einen Betrieb der Kraftmaschine 12 unter Verwendung der berechneten Zylinderluftladung zu steuern.
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Obwohl einige der besten Arten und andere Ausführungsformen zum Ausführen der beanspruchten Offenbarung im Detail beschrieben wurden, existieren verschiedene alternative Konstruktionen und Ausführungsformen, um die Offenbarung, die in den beigefügten Ansprüchen offengelegt ist, in die Praxis umzusetzen. Außerdem dürfen die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen oder die Eigenschaften von verschiedenen Ausführungsformen, die in der vorliegenden Beschreibung erwähnt wurden, nicht unbedingt als voneinander unabhängig aufgefasst werden. Stattdessen ist es möglich, dass die Eigenschaften, die in einer oder mehreren der offenbarten beispielhaften Ausführungsformen beschrieben sind, mit einer oder mehreren Eigenschaften von anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, was zu weiteren Ausführungsformen führt, die nicht mit Worten oder durch Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben sind. folglich ist es beabsichtigt, dass diese weiteren Ausführungsformen in den Rahmen des Umfangs der beigefügten Ansprüche fallen.