DE102016103758A1 - Verfahren zum Auslegen eines Energiespeichers, Recheneinheit zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auslegen eines Energiespeichers und eine Recheneinheit zur Durchführung des Verfahrens. Immer mehr Nutzer einer regenerativen Energieerzeugungsanlage gehen dazu über, einen Speicher für die aktuell erzeugte, aber nicht verbrauchte Energie vorzusehen. Dazu ist es notwendig, in langwierigen Simulationsprozessen herauszufinden, welche Art von Energiespeicher, und welche technischen Daten des Energiespeichers vorteilhaft sind.
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren zum Auslegen eines Energiespeichers bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Recheneinheit zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen, die es dem Anwender ermöglicht, das Simulationsverfahren selbst durchzuführen.
- Diese Aufgaben werden durch das Verfahren zum Auslegen eines Energiespeichers und die Recheneinheit der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Einem Verfahren zum Auslegen eines Energiespeichers wird ein Modell für einen vorhergesagten Netto-Energiefluss zugrunde gelegt. Der Netto-Energiefluss ist dabei die Differenz zwischen einer erzeugten und einer verbrauchten Energie. Ein realer Netto-Energiefluss wird durch eine Messung mindestens einer Messgröße ermittelt. Dies kann beispielsweise durch die Messung eines oder mehrerer Ströme innerhalb der Elektroinstallation eines Gebäudes und die Umrechnung der Ströme in Energiefluss verwirklicht sein. Zu einer vorgegebenen Anzahl von Zeitpunkten wird der vorhergesagte Netto-Energiefluss mit dem realen Netto-Energiefluss verglichen. Wenn der vorhergesagte Netto-Energiefluss nicht mit dem realen Netto-Energiefluss übereinstimmt, wird anhand des realen Netto-Energieflusses das Modell für den vorhergesagten Netto-Energiefluss angepasst, indem das Modell an den realen Netto-Energiefluss angeglichen wird. Wenn der vorhergesagte Netto-Energiefluss mit dem realen Netto-Energiefluss für die vorgegebene Anzahl von Zeitpunkten übereinstimmt, wird anhand des Netto-Energieflusses ein zeitlicher Verlauf eines Betriebsparameters des Energiespeichers in Abhängigkeit vom zeitlichen Verlauf des Netto-Energieflusses berechnet. Außerdem wird der zeitliche Verlauf des Betriebsparameters in einem Speicher abgelegt. Der Netto-Energiefluss ist dabei die Energiemenge, die entweder in einem Energiespeicher gespeichert oder vom Energiespeicher abgegeben werden könnte. Durch die Vorhersage des Netto-Energieflusses kann auch vorhergesagt werden, wie ein zeitlicher Verlauf eines Betriebsparameters des Energiespeichers aussehen würde, wenn dieser Energiespeicher zur Verfügung stehen würde.
- Durch den Vergleich des vorhergesagten Netto-Energieflusses mit dem anhand der Messgrößen ermittelten Netto-Energiefluss zu verschiedenen Zeitpunkten kann überprüft werden, ob das Modell für die Vorhersage des Netto-Energieflusses mit dem realen, gemessenen Netto-Energiefluss übereinstimmt. Dabei ist es möglich, dass zwischen den Zeitpunkten, an denen verglichen wird, weitere Vorhersagen des Netto-Energieflusses und weitere Messwerte ermittelt und verglichen werden. Durch die Anpassung des Modells für den vorhergesagten Netto-Energiefluss wird die Vorhersage des Netto-Energieflusses immer genauer an den realen Netto-Energiefluss angepasst und so das Modell verbessert. Wenn zu einer vorgegebenen Anzahl von Zeitpunkten der vorhergesagte Netto-Energiefluss mit dem realen, gemessenen Netto-Energiefluss übereinstimmt, kann aus dem realen und dem weiter vorhergesagten Netto-Energiefluss ein Betriebsparameter des Energiespeichers berechnet werden, bzw. auch der zeitliche Verlauf des Betriebsparameters berechnet werden. Dieser Betriebsparameter kann beispielsweise der Füllstand des Energiespeichers sein, sodass durch den zeitlichen Verlauf des Betriebsparameters der zeitliche Verlauf der Energiemenge, die innerhalb des Energiespeichers zur Verfügung steht, berechnet wird. Dieser zeitliche Verlauf wird dann in einem Speicher abgelegt, um dem Nutzer zur Verfügung zu stehen.
- In einer Ausführungsform wird bei Übereinstimmung des vorhergesagten Netto-Energieflusses mit dem realen Netto-Energiefluss ein Signal ausgegeben. Dieses Signal kann entweder optisch oder akustisch oder aber auch über eine Datenverbindung ausgegeben werden, wodurch der Nutzer erfährt, dass die Simulation beendet ist. Dadurch, dass zu diesem Zeitpunkt auch schon der zeitliche Verlauf des Betriebsparameters zur Verfügung steht, ist mit dem Signal auch schon die Simulation beispielsweise des Füllstandes des Energiespeichers beendet, sodass der Nutzer auf diese Daten sofort zugreifen und sie für die Auslegung seines Energiespeichers verwenden kann.
- In einer Ausführungsform wird zu jedem Zeitpunkt, an dem ein Vergleich zwischen dem vorhergesagten Netto-Energiefluss und dem realen Netto-Energiefluss stattfindet, ein zeitlicher Verlauf des Betriebsparameters des Energiespeichers anhand des realen Netto-Energieflusses berechnet und im Speicher abgelegt. Dies ist vorteilhaft, wenn der Nutzer, auch während die Simulation läuft, die Betriebsparameter bzw. den zeitlichen Verlauf des Betriebsparameters des Energiespeichers auslesen möchte.
- In einer Ausführungsform setzt sich der Netto-Energiefluss aus einer ersten Energiemenge, die von einer Energiequelle bereitgestellt wird, und einer zweiten Energiemenge, die von elektrischen Verbrauchern verbraucht wird, zusammen. Dadurch entspricht der Netto-Energiefluss der Bereitstellung und dem Verbrauch der Energieanlage, bzw. der Energiemenge, die entweder im Energiespeicher gespeichert oder aus dem Energiespeicher zur Verfügung gestellt wird.
- In einer Ausführungsform ist die Energiequelle eine Solaranlage und/oder ein Blockheizkraftwerk und/oder eine Wärmepumpe.
- In einer Ausführungsform weist der Betriebsparameter einen minimalen Wert und einen maximalen Wert auf. Für den Fall, dass der Betriebsparameter im zeitlichen Verlauf größer als der maximale Wert oder kleiner als der minimale Wert des Betriebsparameters ist, wird ein weiterer Verlauf des Betriebsparameters mit verändertem minimalen oder maximalen Wert des Betriebsparameters berechnet. Dies ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn der für die Simulation vorgesehene Energiespeicher zu klein ist. In diesem Fall wird zu einem Zeitpunkt der maximale Betriebsparameter, also in diesem Fall die maximale Speicherkapazität erreicht. Weiter vorhandener überschüssiger Strom, bzw. überschüssige Energie, die sich aus dem Netto-Energiefluss ergibt, könnte dann nicht mehr im Energiespeicher gespeichert werden. Nun wird ein entsprechend vergrößerter Energiespeicher für die Berechnung vorgesehen, der auch den weiter vorhandenen Überschuss an Netto-Energiefluss aufnehmen und speichern kann. Die veränderten minimalen und maximalen Werte des Betriebsparameters werden dann ebenfalls im Speicher abgelegt.
- In einer Ausführungsform ist der Betriebsparameter eine im Energiespeicher gespeicherte Energiemenge.
- In einer Ausführungsform ist ein weiterer Betriebsparameter vorgesehen, wobei der weitere Betriebsparameter dem maximalen Lade- bzw. Entladestrom entspricht. Für den Fall, dass im zeitlichen Verlauf der Netto-Energiefluss größer ist als der maximale Lade- bzw. Entladestrom, wird ein weiterer Verlauf des Betriebsparameters mit einem erhöhten maximalen Ladebzw. Entladestrom berechnet. Dies ist vorteilhaft, wenn zu gewissen Zeitpunkten ein großer Netto-Energiefluss zur Verfügung stehen würde, der Energiespeicher diesen aber aufgrund der Lade- bzw. Entladestrombeschränkung nicht aufnehmen kann. An dieser Stelle muss der Energiespeicher mit einem vergrößerten maximalen Lade- bzw. Entladestrom vorgesehen werden, wodurch die Simulation daran angepasst und für diesen neuen Energiespeicher der zeitliche Verlauf der im Energiespeicher gespeicherten Energiemenge berechnet wird.
- In einer Ausführungsform ist der Energiespeicher ein Stromspeicher und/oder ein Wärmespeicher. Diese beiden Arten von Energiespeichern sind gut geeignet, um mit dem Verfahren ausgelegt zu werden.
- In einer Ausführungsform wird ein weiteres Signal ausgegeben, wenn der vorhergesagte Netto-Energiefluss unterschiedlich vom realen Netto-Energiefluss ist. Dies ist vorteilhaft, um dem Nutzer zu signalisieren, dass die Simulation einerseits noch nicht abgeschlossen ist und andererseits er, also der Nutzer, die Simulation überprüfen kann und sollte. Dadurch kann der Nutzer, wenn ihm durch die Überprüfung deutlich wird, dass dieser Simulationslauf abgebrochen und das Modell manuell verändert werden sollte, diese Veränderung selbst vornehmen.
- In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verfahren anhand einer Nutzereingabe, beispielsweise durch einen Schalter, aktiviert und deaktiviert werden kann.
- In einer Ausführungsform wird anhand des realen Energieverbrauchs eine Auslegung für eine Stromquelle, beispielsweise einer Photovoltaikanlage, berechnet. Die Auslegung kann dabei eine Leistung und/oder eine maximale Strommenge, die von der Stromquelle bereitgestellt wird, beinhalten. Anschließend wird anhand dieser berechneten Auslegung der Netto-Energiefluss vorhergesagt und der Betriebsparameter des Energiespeichers simuliert.
- Dabei kann es vorgesehen sein, dass eine kleine Solarzelle beziehungsweise eine Photodiode einen realen Messwert für die zur Verfügung stehende Leistung der Sonnenstrahlung bereitstellen, der dann zur Auslegung der Photovoltaikanlage genutzt wird. Mittels der Messwerte der kleinen Solarzelle beziehungsweise der Photodiode wird auch der reale Netto-Energiefluss auf die Auslegung der Solarzelle hochgerechnet, um den Energiespeicher auszulegen.
- Eine Recheneinheit ist eingerichtet, eines der genannten Verfahren durchzuführen. Dazu weist die Recheneinheit einen Anschluss für ein Messgerät auf, mit dem die Messgröße ermittelt werden kann. Ferner kann die Recheneinheit in die Energieanlage eines Gebäudes integriert sein, beispielsweise in einem Gleichrichter einer Photovoltaikanlage.
- Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. In schematischer Darstellung zeigen
-
1 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens; -
2 ein weiteres Ablaufdiagramm des Verfahrens; -
3 ein Diagramm mit vorhergesagten und realen Netto-Energieflüssen; -
4 einen Verlauf eines Betriebsparameters eines Energiespeichers; und -
5 ein Gebäude mit einer Photovoltaikanlage und einer Recheneinheit. -
1 zeigt ein Ablaufdiagramm100 eines Verfahrens zum Auslegen eines Energiespeichers. In einem ersten Verfahrensschritt101 wird das Programm gestartet und es werden technische Daten des Energiespeichers bereitgestellt. Dieses Bereitstellen der technischen Daten des Energiespeichers kann beispielsweise über eine Nutzereingabe erfolgen, oder es werden vorgegebene technische Daten eines Energiespeichers genutzt. In einem anschließenden zweiten Verfahrensschritt102 wird ein Netto-Energiefluss anhand eines Modells vorhergesagt. In einem daran anschließenden dritten Verfahrensschritt103 wird durch eine Messung mindestens einer Messgröße ein realer Netto-Energiefluss ermittelt. In einem vierten Verfahrensschritt104 werden der reale Netto-Energiefluss und der vorhergesagte Netto-Energiefluss miteinander verglichen. Wenn der reale Netto-Energiefluss und der vorhergesagte Energiefluss nicht übereinstimmen, wechselt das Programm in den fünften Verfahrensschritt105 . In diesem wird das Modell für den vorhergesagten Netto-Energiefluss anhand des realen Netto-Energieflusses angepasst, indem das Modell an den realen Netto-Energiefluss angeglichen wird. Anschließend wird mit dem zweiten Verfahrensschritt102 , diesmal mit dem im fünften Verfahrensschritt105 angepassten Modell fortgefahren. Wenn im vierten Verfahrensschritt104 festgestellt wird, dass der reale Netto-Energiefluss mit dem vorhergesagten Netto-Energiefluss übereinstimmt, wird in einem sechsten Verfahrensschritt106 überprüft, ob dies bereits bei einer vorgegebenen Anzahl von Zeitpunkten der Fall war. Durch diese Überprüfung im sechsten Verfahrensschritt106 kann erreicht werden, dass ein zufälliges, einmaliges Übereinstimmen von realem Netto-Energiefluss und vorhergesagtem Netto-Energiefluss nicht zu falschen Ergebnissen führt. Die vorgegebene Anzahl kann dabei vom Nutzer gewählt werden oder aber schon von vornherein für das Verfahren vorgegeben sein. Wenn bei einer vorgegebenen Anzahl von Zeitpunkten der vorhergesagte Netto-Energiefluss noch nicht mit dem realen Netto-Energiefluss übereingestimmt hat, wird das Verfahren mit dem zweiten Verfahrensschritt102 fortgesetzt. Sollte die Übereinstimmung auch zu der vorgegebenen Anzahl von Zeitpunkten im sechsten Verfahrensschritt106 festgestellt werden, wird in einem siebten Verfahrensschritt107 ein zeitlicher Verlauf eines Betriebsparameters des Energiespeichers in Abhängigkeit vom zeitlichen Verlauf des Netto-Energieflusses berechnet. Ebenfalls im siebten Verfahrensschritt107 wird der zeitliche Verlauf des Betriebsparameters in einem Speicher abgelegt. - In einem Ausführungsbeispiel wird im siebten Verfahrensschritt
107 zusätzlich ein Signal ausgegeben, um dem Nutzer zu signalisieren, dass das Verfahren zum Auslegen eines Energiespeichers beendet ist. -
2 zeigt ein weiteres Ablaufdiagramm100 des Verfahrens. In diesem Ablaufdiagramm, das die Verfahrensschritte101 bis107 der1 ebenfalls enthält, ist vorgesehen, dass, nachdem das Verfahren nach dem vierten Verfahrensschritt104 bzw. dem sechsten Verfahrensschritt106 im zweiten Verfahrensschritt102 fortgesetzt wird, zusätzlich ein achter Verfahrensschritt108 ausgeführt wird, in dem mit den bereits gemessenen realen Netto-Energieflüssen ein zeitlicher Verlauf des Betriebsparameters des Energiespeichers anhand des realen Netto-Energieflusses berechnet und im Speicher abgelegt wird. - In einem Ausführungsbeispiel wird im fünften Verfahrensschritt
105 zusätzlich ein Signal ausgegeben, das anzeigt, dass der vorhergesagte Netto-Energiefluss vom realen Netto-Energiefluss unterschiedlich ist. -
3 zeigt ein Diagramm200 , in dem zu verschiedenen Zeitpunkten202 bis209 auf einer Zeitachse201 vorhergesagte Netto-Energieflüsse211 bis218 und real gemessene Netto-Energieflüsse221 bis228 aufgetragen sind. Die Auftragung der gemessenen und realen Netto-Energieflüsse211 bis218 ,221 bis228 erfolgt dabei auf einer Achse210 . Die vorhergesagten Netto-Energieflüsse211 bis218 sind dabei durch Quadrate angedeutet, die real gemessenen Netto-Energieflüsse221 bis228 durch Kreuze. Für einen ersten Zeitpunkt202 wird ein erster vorhergesagter Netto-Energiefluss211 bestimmt. Wenn der erste Zeitpunkt202 erreicht wird, wird der erste reale Netto-Energiefluss221 gemessen. Im Diagramm200 unterscheiden sich der erste vorhergesagte Netto-Energiefluss211 und der erste reale Netto-Energiefluss221 . Da sich diese beiden Netto-Energieflüsse unterscheiden, wird das Modell für die Vorhersage des Netto-Energieflusses angepasst und für den zweiten Zeitpunkt203 ein zweiter vorhergesagter Netto-Energiefluss212 bestimmt. Bei Erreichen des zweiten Zeitpunkts203 wird wiederum der zweite reale Netto-Energiefluss222 gemessen, der sich wiederum vom zweiten vorhergesagten Netto-Energiefluss212 unterscheidet. Daraufhin wird das Modell für die Vorhersage des Netto-Energieflusses wiederum angepasst und für einen dritten Zeitpunkt204 ein dritter vorhergesagter Netto-Energiefluss213 bestimmt. Zu diesem dritten Zeitpunkt204 wird wiederum der dritte reale Netto-Energiefluss223 bestimmt, der in diesem Fall mit dem dritten vorhergesagten Netto-Energiefluss213 übereinstimmt. Daraufhin wird das Modell nicht angepasst und für einen vierten Zeitpunkt205 ein vierter vorhergesagter Netto-Energiefluss214 bestimmt. Bei Erreichen des vierten Zeitpunkts205 wird wiederum der vierte reale Netto-Energiefluss224 bestimmt, der nicht mit dem vierten vorhergesagten Netto-Energiefluss214 übereinstimmt. Daraufhin wird das Modell für die Vorhersage des Netto-Energieflusses erneut geändert und für einen fünften Zeitpunkt206 ein fünfter vorhergesagter Netto-Energiefluss215 bestimmt. Zum fünften Zeitpunkt206 bestimmt der fünfte reale Netto-Energiefluss225 mit dem vorhergesagten fünften Netto-Energiefluss215 überein, sodass das Modell für die Vorhersage nicht geändert wird und mit dem Modell ein sechster vorhergesagter Netto-Energiefluss216 für einen sechsten Zeitpunkt207 bestimmt wird. Auch zum sechsten Zeitpunkt207 stimmt der sechste reale Netto-Energiefluss226 mit dem sechsten vorhergesagten Netto-Energiefluss216 überein, ebenso der siebte vorhergesagte Netto-Energiefluss217 mit dem realen siebten Netto-Energiefluss227 und der achte vorhergesagte Netto-Energiefluss218 mit dem realen achten Netto-Energiefluss228 , jeweils für den siebten Zeitpunkt208 und den achten Zeitpunkt209 . Wenn nun die vorgegebene Anzahl von Übereinstimmungen vier war, kann an dieser Stelle davon ausgegangen werden, dass das Modell für die Vorhersage des Netto-Energieflusses nicht weiter verändert werden muss und nun anhand der Netto-Energieflüsse der Betriebsparameter bzw. der zeitliche Verlauf des Betriebsparameters des Energiespeichers in Abhängigkeit vom zeitlichen Verlauf des Netto-Energieflusses berechnet werden kann. - Diese Berechnung des zeitlichen Verlaufs
311 des Betriebsparameters ist in4 dargestellt.4 zeigt ein Diagramm300 des zeitlichen Verlaufs311 des Energieinhalts eines Energiespeichers. Dabei ist über eine Zeitachse301 ein erster Zeitpunkt302 bis zu einem achten Zeitpunkt309 aufgetragen, die zweite Achse310 gibt den Energieinhalt des Energiespeichers. Anhand der realen Netto-Energieflüsse221 bis228 der3 kann die Linie311 , bzw. der zeitliche Verlauf des Energieinhalts des Energiespeichers311 berechnet werden. - In einem Ausführungsbeispiel wird schon zum ersten Zeitpunkt
202 bzw.302 der zeitliche Verlauf des Energieinhalts des Energiespeichers berechnet. - In einem Ausführungsbeispiel weist der Betriebsparameter einen minimalen Wert und einen maximalen Wert auf. Dies könnten beispielsweise die durch 0 % und 100 % angezeigten Füllstände des Energiespeichers der
4 sein. Sollte sich bei der Berechnung des zeitlichen Verlaufs311 des Energieinhalts des Energiespeichers ergeben, dass der Energieinhalt über 100 % ansteigen würde, da der Netto-Energiefluss eher positiv als negativ ist, so könnten an dieser Stelle die technischen Daten des Energiespeichers verändert werden, damit eine größere Kapazität des Energiespeichers berücksichtigt werden kann. - In einem Ausführungsbeispiel ist ein weiterer Betriebsparameter des Energiespeichers vorgesehen, wobei dieser weitere Betriebsparameter dem maximalen Lade- bzw. Entladestrom des Energiespeichers entspricht und wobei für den Fall, dass im zeitlichen Verlauf der Netto-Energiefluss größer ist als der maximale Lade- bzw. Entladestrom, ein weiterer Verlauf des Betriebsparameters mit einem erhöhten maximalen Lade- bzw. Entladestrom berechnet wird.
- In einem Ausführungsbeispiel ist der Energiespeicher ein Stromspeicher und/oder ein Wärmespeicher.
-
5 zeigt ein Gebäude400 mit einer Photovoltaikanlage401 , einer Recheneinheit402 , einem Anschluss an ein externes Stromnetz403 , einer Messeinrichtung404 und elektrischen Verbrauchern405 . Die Recheneinheit402 ist dabei eingerichtet, das Verfahren durchzuführen. Der Strom, der von der Photovoltaikanlage401 bereitgestellt wird, wird mit einem (nicht dargestellten) Wechselrichter zu Wechselstrom transformiert und steht zur Verfügung. Mit dem Strom, der durch den Wechselrichter transformiert wurde, werden elektrische Verbraucher405 betrieben. Je nachdem, ob der Strombedarf der elektrischen Verbraucher405 größer oder kleiner ist als der von der Photovoltaikanlage401 bereitgestellte Strom, wird im Messgerät404 , das in die Anschlussleitung des externen Stromanschlusses403 integriert ist, ein Netto-Energiefluss hin zum Gebäude400 oder weg vom Gebäude400 gemessen. Dieser Netto-Energiefluss, der im Messgerät404 gemessen wird, entspricht dem Netto-Energiefluss, der in einem Stromspeicher gespeichert werden könnte, oder mit dem aus einem Stromspeicher heraus die elektrischen Verbraucher405 versorgt werden könnten, wenn die Photovoltaikanlage401 zu wenig Strom liefert. - Anstelle der Photovoltaikanlage
401 oder zusätzlich zur Photovoltaikanlage401 kann auch ein Blockheizkraftwerk und/oder eine Wärmepumpe für das Gebäude400 vorgesehen sein. Der Energiespeicher kann sowohl ein Stromspeicher als auch ein Wärmespeicher sein, wobei für das Ausführungsbeispiel mit dem Wärmespeicher insbesondere vorteilhaft ist, eine Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe zu kombinieren, und den überschüssigen Strom der Photovoltaikanlage mittels Wärmepumpe im Wärmespeicher zu speichern. - Als Stromspeicher könnten beispielsweise Batterien, aber auch andere vom Fachmann auszuwählende Stromspeicher dienen.
- Ebenso ist es denkbar, den überschüssigen Strom mittels Elektrolyse von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff umzuwandeln und den Sauerstoff zu speichern, und für den Fall, dass die Photovoltaikanlage
401 zu wenig Strom erzeugt, mit dem gespeicherten Wasserstoff eine Brennstoffzelle zu betreiben. - Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
- Bezugszeichenliste
-
- 100
- Ablaufdiagramm
- 101
- erster Verfahrensschritt
- 102
- zweiter Verfahrensschritt
- 103
- dritter Verfahrensschritt
- 104
- vierter Verfahrensschritt
- 105
- fünfter Verfahrensschritt
- 106
- sechster Verfahrensschritt
- 107
- siebter Verfahrensschritt
- 108
- achter Verfahrensschritt
- 200
- Diagramm
- 201
- Zeitachse
- 202
- erster Zeitpunkt
- 203
- zweiter Zeitpunkt
- 204
- dritter Zeitpunkt
- 205
- vierter Zeitpunkt
- 206
- fünfter Zeitpunkt
- 207
- sechster Zeitpunkt
- 208
- siebter Zeitpunkt
- 209
- achter Zeitpunkt
- 210
- Achse
- 211–218
- erster bis achter vorhergesagter Netto-Energiefluss
- 221–228
- erster bis achter realer Netto-Energiefluss
- 300
- Diagramm
- 301
- Zeitachse
- 302
- erster Zeitpunkt
- 303
- zweiter Zeitpunkt
- 304
- dritter Zeitpunkt
- 305
- vierter Zeitpunkt
- 306
- fünfter Zeitpunkt
- 307
- sechster Zeitpunkt
- 308
- siebter Zeitpunkt
- 309
- achter Zeitpunkt
- 310
- Achse
- 311
- zeitlicher Verlauf
- 400
- Gebäude
- 401
- Photovoltaikanlage
- 402
- Recheneinheit
- 403
- Anschluss an ein externes Stromnetz
- 404
- Messeinrichtung
- 405
- elektrischer Verbraucher
Claims (10)
- Verfahren zum Auslegen eines Energiespeichers, wobei ein Modell für einen vorhergesagten Netto-Energiefluss zugrunde gelegt wird, wobei ein realer Netto-Energiefluss durch eine Messung mindestens einer Messgröße ermittelt wird, wobei zu einer vorgegebenen Anzahl von Zeitpunkten der vorhergesagte Netto-Energiefluss mit dem realen Netto-Energiefluss verglichen wird, wobei bei Nicht-Übereinstimmung des vorhergesagten Netto-Energieflusses mit dem realen Netto-Energiefluss anhand des realen Netto-Energieflusses das Modell für den vorhergesagten Netto-Energiefluss angepasst wird, indem das Modell an den realen Netto-Energiefluss angeglichen wird, wobei bei Übereinstimmung des vorhergesagten Netto-Energieflusses mit dem realen Netto-Energiefluss für die vorgegebene Anzahl von Zeitpunkten anhand des Netto-Energieflusses ein zeitlicher Verlauf eines Betriebsparameters des Energiespeichers in Abhängigkeit vom zeitlichen Verlauf des Netto-Energieflusses berechnet wird, und wobei der zeitliche Verlauf des Betriebsparameters in einem Speicher abgelegt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, wobei bei Übereinstimmung des vorhergesagten Netto-Energieflusses mit dem realen Netto-Energiefluss ein Signal ausgegeben wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zu jedem Zeitpunkt, an dem ein Vergleich zwischen dem vorhergesagten Netto-Energiefluss und dem realen Netto-Energiefluss stattfindet, ein zeitlicher Verlauf des Betriebsparameters des Energiespeichers anhand des realen Netto-Energieflusses berechnet und im Speicher abgelegt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich der Netto-Energiefluss aus einer ersten Energiemenge, die von einer Energiequelle bereitgestellt wird und einer zweiten Energiemenge, die von elektrischen Verbrauchern verbraucht wird, zusammensetzt.
- Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Energiequelle eine Solaranlage und/oder ein Blockheizkraftwerk und/oder eine Wärmepumpe ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Betriebsparameter einen minimalen Wert und einen maximalen Wert aufweist und wobei für den Fall, dass der Betriebsparameter im zeitlichen Verlauf größer als der maximale Wert oder kleiner als der minimale Wert des Betriebsparameters ist, ein weiterer Verlauf des Betriebsparameters mit verändertem minimalen oder maximalen Wert berechnet wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Betriebsparameter eine im Energiespeicher gespeicherte Energiemenge ist.
- Verfahren nach Anspruch 7, wobei ein weiterer Betriebsparameter des Energiespeichers vorgesehen ist, wobei der weitere Betriebsparameter dem maximalen Lade/Entladestrom entspricht und wobei für den Fall, dass im zeitlichen Verlauf der Netto-Energiefluss größer ist als der maximale Lade/Entladestrom, ein weiterer Verlauf des Betriebsparameters mit einem erhöhten maximalen Lade/Entladestrom berechnet wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Energiespeicher ein Stromspeicher und/oder ein Wärmespeicher ist.
- Recheneinheit (
402 ), die eingerichtet ist, eines der Verfahren der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.
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DE102016103758.3A Withdrawn DE102016103758A1 (de) | 2016-03-02 | 2016-03-02 | Verfahren zum Auslegen eines Energiespeichers, Recheneinheit zur Durchführung des Verfahrens |
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2016
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2019132919A1 (en) * | 2017-12-28 | 2019-07-04 | Total Solar International | A multi-agent shared machine learning approach for real-time battery operation mode prediction and control |
US11727307B2 (en) | 2017-12-28 | 2023-08-15 | Total Solar International | Multi-agent shared machine learning approach for real-time battery operation mode prediction and control |
AU2017444938B2 (en) * | 2017-12-28 | 2023-12-14 | North Carolina State University | A multi-agent shared machine learning approach for real-time battery operation mode prediction and control |
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