-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Aus dem Stand der Technik sind Fahrzeuge mit Reifendrucksensoren bekannt. Mittels der Reifendrucksensoren wird ein Reifendruck, insbesondere Reifenluftdruck, von Fahrzeugreifen ermittelt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs anzugeben.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
In einem Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs wird mittels zumindest einer im Fahrzeug angeordneten Erfassungseinheit ein Reifendruck zumindest eines Fahrzeugreifens des Fahrzeugs ermittelt. Erfindungsgemäß wird im Betrieb des Fahrzeugs zumindest ein Energieverbrauch des Fahrzeugs überwacht und in Abhängigkeit des Energieverbrauchs und des Reifendrucks zumindest ein Hinweis zur Änderung des Reifendrucks an einen Fahrzeugnutzer und/oder an eine dem Fahrzeug zugeordneten Person ausgegeben wird.
-
Zum Beispiel umfasst der Energieverbrauch einen Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs und/oder einen elektrischen Energieverbrauch beispielsweise eines Fahrzeugs mit einem elektrischen Energiespeicher.
-
Die dem Fahrzeug zugeordnete Person ist beispielsweise ein Flottenmanager einer Fahrzeugflotte.
-
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann insbesondere der Energieverbrauch des Fahrzeugs verringert werden. Insbesondere ist das Verfahren zur Überwachung des Reifendrucks, insbesondere Reifenluftdrucks, und des damit verbundenen Energieverbrauchs vorgesehen. Hierdurch werden bzw. wird der Fahrzeugnutzer, insbesondere ein Fahrer, und/oder der Flottenmanager bei einem zu hohen, aufgrund des Reifendrucks verursachten Energieverbrauchs, zur Änderung des Reifendrucks automatisch aufgefordert. Beispielsweise wird der Hinweis als akustische und/oder optische Warnung und/oder Empfehlung an den Fahrzeugnutzer und/oder den Flottenmanager ausgegeben.
-
Des Weiteren können durch die Änderung des Reifendrucks Fahreigenschaften des Fahrzeugs verbessert werden, wenn ein zu hoher oder zu niedriger Reifendruck vermieden wird. Insbesondere können Reifenschäden vermieden werden, wenn der Reifendruck des jeweiligen Fahrzeugreifens in Abhängigkeit ermittelter Werte angepasst wird. Zudem kann eine Fahrsicherheit signifikant erhöht werden.
-
Weiterhin ist ein Fahrkomfort des Fahrzeugs, insbesondere für den Fahrzeugnutzer des Fahrzeugs, erhöht, wenn der Fahrzeugnutzer automatische über eine Druckeinstellung des jeweiligen Fahrzeugreifens informiert wird. Anschließend kann der Fahrzeugnutzer die Druckeinstellung des jeweiligen Fahrzeugreifens zur Energieersparnis optimal an unterschiedliche Bedingungen anpassen.
-
Zum Beispiel umfassen die unterschiedlichen Bedingungen einen Beladungszustand des Fahrzeugs und eine Außentemperatur des Fahrzeugs. Beispielsweise kann sich der Reifendruck durch eine Nutzungsdauer der Fahrzeugreifen und während des Betriebs, d. h. während einer Fahrt, verändern.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
-
Dabei zeigen:
-
1 schematisch ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung zum Betrieb des Fahrzeugs und
-
2 schematisch ein Diagramm zur Analyse eines Energieverbrauchs von Fahrzeugen in Abhängigkeit eines Reifendrucks des jeweiligen Fahrzeugs.
-
1 zeigt schematisch ein Fahrzeug 1 mit einer Vorrichtung 2 zum Betrieb des Fahrzeugs 1. Das Fahrzeug 1 wird beispielsweise mit Kraftstoff oder mit elektrischer Energie betrieben. Zum Beispiel ist das Fahrzeug 1 ein Personenkraftwagen, ein Personentransportfahrzeug, ein Lastkraftwagen oder ein anderes Nutzfahrzeug.
-
Des Weiteren kann das Fahrzeug 1 ein Bestandteil einer Fahrzeugflotte sein. Hierfür werden von der Vorrichtung 2 erfasste Daten an eine externe Datenverarbeitungseinheit 4, wie zum Beispiel an einen externen Server des Flottenmanagers, zur Analyse und Überwachung übermittelt. Insbesondere sind Fahrzeuge 1 der Fahrzeugflotte über eine nicht näher dargestellte Kommunikationseinheit und/oder ein Datennetzwerk verbunden. Die ermittelten Daten der Fahrzeuge 1 können mittels der Kommunikationseinheit jeweils oder gemeinsam an die externe Datenverarbeitungseinheit 4 übermittelt werden.
-
Beispielsweise ist die Vorrichtung 2 ein Fahrerassistenzsystem zur Unterstützung eines Fahrzeugnutzers zum Betrieb des Fahrzeugs 1.
-
Die Vorrichtung 2 ist insbesondere zur Ermittlung und Überwachung eines Energieverbrauchs EV in Abhängigkeit des Reifendrucks p der jeweiligen Fahrzeugreifen 3 vorgesehen. Hierfür umfasst die Vorrichtung 2 eine Anzahl von Erfassungseinheiten 5, 6 zur Erfassung des Energieverbrauchs EV und zur Erfassung des Reifendrucks p, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Erfassungseinheiten 5, 6 dargestellt sind.
-
Beispielsweise ist die Erfassungseinheit 5 eine im Fahrzeug 1 angeordnete Sensoreinheit zur Erfassung des Energieverbrauchs EV des Fahrzeugs 1, insbesondere während des Betriebs.
-
Die Erfassungseinheit 6 ist beispielsweise eine im Fahrzeug 1, insbesondere im Bereich der jeweiligen Fahrzeugreifen 3 angeordnete, Sensoreinheit zur Erfassung des jeweiligen Reifendrucks p. Zur Optimierung eines Energieverbrauchs EV des Fahrzeugs 1 muss zumindest ein Reifendruck p eines jeweiligen Fahrzeugreifens 3 optimal eingestellt sein.
-
Zum Beispiel können die Erfassungseinheiten 5, 6 den Energieverbrauch EV und den Reifendruck p jeweils zu vorgegebenen Zeitpunkten, innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls und/oder periodisch und/oder fortlaufend erfassen.
-
Zur Zusammenführung und Auswertung erfasster Werte des Energieverbrauchs EV und des Reifendrucks p umfasst die Vorrichtung 2 zumindest eine im Fahrzeug 1 angeordnete Auswerteeinheit 7. Alternativ oder zusätzlich werden die erfassten Werte an die externe Datenverarbeitungseinheit 4 zur Auswertung übermittelt. Insbesondere ist die Auswertung zur Ermittlung des für einen bestimmten, insbesondere einen geringen, Energieverbrauch EV des Fahrzeugs 1 geeigneten Reifendrucks p vorgesehen.
-
Insbesondere wird der Energieverbrauch EV während des Betriebs des Fahrzeugs 1 überwacht, wobei der Energieverbrauch EV in Abhängigkeit des Reifendrucks p derart berücksichtigt wird, dass in Abhängigkeit des Energieverbrauchs EV zumindest ein Hinweis zur Änderung des Reifendrucks p an den Fahrzeugnutzer und/oder an eine dem Fahrzeug 1 zugeordnete Person ausgegeben wird. Die Person ist beispielsweise ein Flottenmanager einer Fahrzeugflotte, zu welcher das Fahrzeug 1 gehört.
-
Der Hinweis wird beispielsweise als Warnung und/oder Empfehlung akustisch und/oder optisch im Fahrzeug 1 und/oder mittels der externen Datenverarbeitungseinheit 4 an den Flottenmanager ausgegeben. Insbesondere werden bzw. wird der Fahrzeugnutzer und/oder der Flottenmanager darauf aufmerksam gemacht, den Reifendruck p des Fahrzeugs 1 zu verändern, um den Energieverbrauch EV zu reduzieren.
-
Beispielsweise werden die ermittelten Werte des Energieverbrauchs EV und/oder des Reifendrucks p mit in der im Fahrzeug 1 angeordneten Auswerteeinheit 7 und/oder mit in der externen Datenverarbeitungseinheit 4 hinterlegten Werten verglichen. Hierfür werden keine statistischen und/oder historischen Daten des Fahrzeugs 1 benötigt.
-
Bei Ermittlung einer Abweichung zumindest eines der Werte des Energieverbrauchs EV und/oder des Reifendrucks p von einem Optimalwert wird der Hinweis zur Änderung des Reifendrucks p ausgegeben. Beispielsweise wird der Hinweis mittels einer optischen Anzeigeeinheit im Fahrzeug 1 und/oder über ein Portal an den Flottenmanager ausgegeben.
-
In einer weiteren Ausführungsform werden äußere Umweltfaktoren und/oder weitere Fahrzeugparameter, welche insbesondere einen Einfluss auf den Energieverbrauch EV des Fahrzeugs 1 umfassen, zusätzlich zur Auswertung der ermittelten Werte des Energieverbrauchs EV und des Reifendrucks p berücksichtigt. Insbesondere werden die ermittelten Daten der Umweltfaktoren, wie zum Beispiel von Witterungsverhältnissen und Außentemperaturen, und/der der Fahrzeugparameter, wie zum Beispiel eine Fahrzeuggeschwindigkeit, Reifenzustand und ein Beladungszustand, als Korrekturdaten in die Auswertung des Energieverbrauchs EV in Abhängigkeit des Reifendrucks p miteinbezogen. Die Daten der Umweltfaktoren und/oder der Fahrzeugparameter werden insbesondere mittels der im Fahrzeug 1 angeordneten Auswerteeinheit 7 und/oder der externen Datenerarbeitungseinheit 4 ausgewertet und/oder für eine spätere Analyse in diesen bzw. dieser hinterlegt.
-
2 zeigt schematisch ein Diagramm zur Analyse des Energieverbrauchs EV von Fahrzeugen 1, insbesondere der Fahrzeugflotte, in Abhängigkeit des Reifendrucks p des jeweiligen Fahrzeugs 1.
-
Eine Kurve K des Diagramms stellt ermittelte Momentanwerte des Energieverbrauchs EV in Abhängigkeit des jeweiligen Reifendrucks p von einzelnen Fahrzeugen 1 der Fahrzeugflotte dar. Insbesondere weichen die Momentanwerte des Energieverbrauchs EV in Abhängigkeit des Reifendrucks p von einem Mittelwert MW ab. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sinkt der Energieverbrauch EV mit zunehmendem Reifendruck p.
-
Zur Analyse eines genauen Zusammenhangs des Energieverbrauchs EV und des Reifendrucks p werden die ermittelten Werte von mehreren Fahrzeugen 1 der Fahrzeugflotte mittels der externen Datenverarbeitungseinheit 4 berücksichtigt. Hierbei können die ermittelten Werte fahrzeugmodellspezifisch hinterlegt und ausgewertet werden. Insbesondere kann der Energieverbrauch EV und ein Energieeinsparpotential in Abhängigkeit der Reifendrücke p für unterschiedliche Fahrzeugmodelle ermittelt werden. Hierfür wird beispielsweise eine statistische Datenanalyse der ermittelten Werte der Fahrzeugflotte durchgeführt. Anschließend kann dem Fahrzeugnutzer und/oder dem Flottenmanager ein Idealwert ausgegeben werden.
-
In einer Weiterbildung kann der Flottenmanager die ermittelten Energieverbräuche EV der jeweiligen Fahrzeuge 1 der Fahrzeugflotte miteinander vergleichen, indem beispielsweise verschiedene Reifendrücke p und/oder Energieverbräuche EV zu unterschiedlichen Zeitpunkten der jeweiligen Fahrzeuge 1 zu Klassen berücksichtigt werden. Beispielsweise kann der Flottenmanager den Energieverbrauch EV zu einem Zeitpunkt vor Befolgung des Hinweises zur Änderung des Reifendrucks p mit dem Energieverbrauch EV nach Befolgung des Hinweises zur Änderung des Reifendrucks p zur Erfolgskontrolle vergleichen. Des Weiteren können die jeweiligen Fahrzeuge 1 in beispielsweise eine Anzahl von Klassen mit verschiedenen Druckbereichen unterteilt werden, wobei die Auswertung der ermittelten Werte der jeweiligen Fahrzeuge 1 innerhalb dieser Klassen durchgeführt wird. Beispielsweise umfassen die Druckbereiche Bereiche von 0–1,5 bar, 1,5–2 bar, 2–2,5 bar und/oder andere Einteilungsmöglichkeiten.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Vorrichtung
- 3
- Fahrzeugreifen
- 4
- Datenverarbeitungseinheit
- 5, 6
- Erfassungseinheit
- 7
- Auswerteeinheit
- EV
- Energieverbrauch
- K
- Kurve
- MW
- Mittelwert
- p
- Reifendruck