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Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 zum Überwachen einer Datenübertragung auf Übertragungsfehler und ein entsprechendes Datenübertragungssystem gemäß dem Patentanspruch 10.
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Aus der
DE 10 2008 034 160 A1 ist eine Vorrichtung zur Überwachung eines räumlichen Bereichs, insbesondere in der Umgebung oder innerhalb eines Fahrzeugs, vorzugsweise eines Schienenfahrzeugs, bekannt. Die Vorrichtung umfasst eine Aufnahmeeinrichtung, welche im Betrieb einen Bildstrom aus zeitlich aufeinanderfolgenden Bildern erzeugt und eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige des erzeugten Bildstroms. Gekoppelt an den Betrieb der Aufnahmeeinrichtung ist ein dynamisches Mittel zur Erzeugung einer optisch wahrnehmbaren zeitlichen Veränderung durch eine Veränderung von Zuständen, welche das dynamische Mittel annehmen kann. Die Aufnahmeeinrichtung wirkt im Betrieb derart mit dem dynamischen Mittel zusammen, dass ein jeweiliges, durch die Aufnahmeeinrichtung erzeugtes Bild den Zustand des dynamischen mittels zum Zeitpunkt der Erzeugung des jeweiligen Bildes enthält. Das dynamische Mittel umfasst zumindest ein dynamisches Element, welches derart in Bezug auf die Aufnahmeeinrichtung angeordnet ist, dass die Aufnahmeeinrichtung das dynamische Element aufnimmt. Das dynamische Element kann beispielsweise eine digitale und/oder analoge Zeitanzeige sein. Mittels einer Auswerteeinheit kann der angezeigte Bildstrom dahingehend analysiert werden, ob die optisch wahrnehmbare zeitliche Veränderung im angezeigten Bildstrom der durch das dynamische Mittel erzeugten optisch wahrnehmbaren seitlichen Veränderung entspricht. Somit ist eine Beurteilung möglich, ob Zeitverzögerungen zwischen der Erzeugung und der Anzeige des Bildstroms auftreten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und ein entsprechend eingerichtetes Datenübertragungssystem bereitzustellen, welche eine besonders flexible und einfach anpassbare Überwachung einer Datenübertragung auf Übertragungsfehler ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Datenübertragungssystem gemäß dem Patentanspruch 10.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Überwachen einer Datenübertragung auf Übertragungsfehler wird ein Gesamtbildstrom, welcher eine vorgegebene Kontrollbildsequenz enthält, von einem Sender zu einer Empfangseinrichtung übertragen. Empfängerseitig wird dabei mittels einer Auswerteeinheit der Empfangseinrichtung ein jeweiliger Momentanzustand der Kontrollbildsequenz auf eine Abweichung von einem vorgegebenen Sollwert hin überprüft. Der Momentanzustand der Kontrollbildsequenz kann beispielsweise ein jeweiliger aktueller Übertragungszustand oder Übertragungsstatus sein. Es wird ein Übertragungsfehler erkannt, falls oder wenn eine Abweichung zwischen dem Momentanzustand und dem Sollwert festgestellt wird oder besteht. Ein Übertragungsfehler kann beispielsweise eine Verzögerung oder eine fehlerbehaftete oder beispielsweise eine unvollständige Datenübertragung oder Übertragung eines oder mehrerer Einzelbilder des Gesamtbildstroms sein.
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Um eine besonders flexible und einfach anpassbare Überwachung der Datenübertragung auf Übertragungsfehler zu ermöglichen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Gesamtbildstrom zusammengesetzt ist oder wird aus einem ersten Bildstrom und einem von diesem vollständig unabhängigen zweiten Bildstrom, der mit dem ersten Bildstrom nach dessen Erzeugung kombiniert wird, wobei die Kontrollbildsequenz nur in dem zweiten Bildstrom übertragen wird. Mit anderen Worten enthält der erste Bildstrom also einen mit der Datenübertragung beabsichtigten oder zu übertragenden Daten- und/oder Nutzinhalt. Beispielsweise kann der erste Datenstrom ein von einer Kamera oder einem optischen Sensor oder Detektor aufgenommenes oder erfasstes Bild oder Video sein oder codieren und/oder ein entsprechendes Bild- oder Videosignal sein oder enthalten. Als Erzeugung oder Erzeugungszeitpunkt des ersten Bildstroms kann beispielsweise ein Zustand oder Zeitpunkt verstanden werden, in dem die von der Kamera oder dem optischen Sensor oder Detektor erfassten oder generierten Daten beziehungsweise ein entsprechender Datenstrom oder ein entsprechendes Datensignal als kohärentes vollständiges Signal den Sensor oder Detektor verlassen hat oder aus dem Sensor oder Detektor ausgelesen worden ist. Damit ist also explizit der zweite Bildstrom beispielsweise nicht ein bestimmter, etwa einer vorbestimmten Auswahl von Pixeln zugeordneter Anteil des von der Kamera oder dem Sensor oder Detektor erfassten oder generierten ersten Bildstroms. Vielmehr enthält der erste Bildstrom sämtliche von der Kamera oder dem Sensor oder Detektor erfassten Bilddaten oder Informationen, nicht jedoch die Kontrollbildsequenz oder ein entsprechendes Kontrollbildsignal. Der erste Bildstrom kann dabei auch ein beispielsweise rein digital generiertes vollständiges Videosignal sein, sodass die Anwendung des vorliegenden Verfahrens nicht auf Situationen oder Instanzen beschränkt ist, in denen eine physische Realität mittels eines in Hardware ausgeführten Sensors erfasst wird.
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Der zweite Bildstrom kann beispielsweise durch eine entsprechende Datenverarbeitungseinrichtung oder Elektronik oder elektronische Schaltung mit dem ersten Bildstrom kombiniert, in den ersten Bildstrom eingespeist oder dem ersten Bildstrom überlagert oder aufgeprägt werden. Somit kann dann der zweite Bildstrom oder die Kontrollbildsequenz eine Signatur des Gesamtbildstroms darstellen, welche unabhängig von einem Inhalt des ersten Bildstroms ist und auch unabhängig von diesem verändert werden kann. Auch kann die Kontrollbildsequenz beispielsweise bedarfsgerecht und ebenfalls unabhängig von dem ersten Bildstrom und dem Inhalt des ersten Bildstroms in dem Gesamtbildstrom oder eine Darstellung des Gesamtbildstroms eingeblendet oder entsprechend ausgeblendet werden.
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Da also die zur Überwachung und Überprüfung der Datenübertragung genutzte Kontrollbildsequenz vollständig unabhängig von dem ersten Bildstrom ist, kann vorteilhaft die Kontrollbildsequenz in jeder Situation optimal für ihren Verwendungszweck angepasst oder eingestellt werden. Besonders vorteilhaft kann die Kontrollbildsequenz beispielsweise eine Animation darstellen oder enthalten, anhand derer besonders einfach und zuverlässig eine Qualität, Güte und/oder Fehlerfreiheit der Datenübertragung ermittelt oder festgestellt werden kann. Dies ist besonders vorteilhaft insbesondere auch dann möglich, wenn beispielsweise der erste Bildstrom ein statisches Bild darstellt. In diesem Fall wäre anhand des ersten Bildstroms beispielsweise nicht erkennbar, ob die Darstellung eingefroren ist, gleichmäßig erfolgt oder beispielsweise einer erhöhten Latenz unterliegt oder beispielsweise einzelne Bilder oder Frames nicht übertragen werden oder nicht übertragen worden sind. Ebenfalls vorteilhaft ist es, dass anhand der Kontrollbildsequenz nicht nur automatisiert durch die Auswerteeinheit, sondern auch durch einen menschlichen Benutzer, Betrachter oder Beobachter die Datenübertragung auf Übertragungsfehler überprüft oder überwacht werden kann. Insbesondere ist dies auch einem Benutzer ohne besondere Vor- oder Fachkenntnisse möglich.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Empfangseinrichtung auch eine Anzeigeeinrichtung umfasst, auf oder mittels welcher der Gesamtbildstrom dargestellt wird. Dabei kann die Anzeigeeinrichtung auch als separates Gerät ausgebildet und beispielsweise mit der Empfangseinrichtung oder mit der übrigen Empfangseinrichtung über eine entsprechende Datenverbindung, über welche der Gesamtbildstrom übertragen wird, verbunden oder gekoppelt sein. Die Anzeigeeinrichtung kann zur Darstellung des Gesamtbildstroms insbesondere einen Bildschirm, ein Display oder dergleichen umfassen, wobei jedoch beispielsweise auch ein Projektor, ein Head-up-Display oder ähnliches verwendet werden kann. Durch Beobachtung der Darstellung des Gesamtbildstroms und insbesondere der darin enthaltenen Kontrollbildsequenz kann der Benutzer optisch beispielsweise erkennen, ob die Kontrollbildsequenz unvollständig, mit Unterbrechungen, ungleichmäßig oder fehlerhaft übertragen wird. Beispielsweise können ein Fehlen bestimmter Teile oder Elemente oder eine verblasste Darstellung oder ein eingefrorener, nicht-animierter statischer Zustand erkannt und als Hinweis für oder auf einen Übertragungsfehler interpretiert werden. Vorteilhaft kann es vorgesehen sein, dass die Kontrollbildsequenz aus mehreren Einzelbildern oder Frames besteht oder zusammengesetzt ist, welche beispielsweise in einem regelmäßigen vorbestimmten, insbesondere gleichmäßigen, Abstand oder Muster übertragen werden sollen. Ist diese Abfolge oder Frequenz der Einzelbilder der Kontrollbildsequenz entsprechend auf ein menschliches Wahrnehmungsvermögen und/oder die zur Darstellung verwendete Anzeigeeinrichtung abgestimmt, so kann beispielsweise auch von Seiten des Benutzers eine Nachbildwirkung, ein Phi-Phänomen oder -Effekt und/oder eine Beta-Bewegung zur Erkennung von Übertragungsfehlern genutzt oder überwacht werden.
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In weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Kontrollbildsequenz aus einer vorgegebenen Anzahl von Einzelbildern besteht, welche in einer Schleife kontinuierlich wiederholt werden. Dies ermöglicht besonders vorteilhaft mit geringem Aufwand eine Kontrollbildsequenz zu erstellen und zu verwenden, welche beispielsweise eine kontinuierliche Animation darstellen kann. Zudem kann dann die sich wiederholende Kontrollbildsequenz dem Benutzer vollständig vertraut sein, sodas er Abweichungen besonders einfach und zuverlässig erkennen und identifizieren kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass beim Überprüfen des Momentanzustands der Kontrollbildsequenz eine Position eines Merkmals der Kontrollbildsequenz, insbesondere des zuletzt von der Empfangseinrichtung empfangenen Merkmals der Kontrollbildsequenz, überprüft wird. Beispielsweise kann also überprüft werden, ob eine Animation bei einem vorgesehenen oder erwarteten Zustand oder Status angekommen ist, was beispielsweise durch eine bestimmte Position eines Bildelements der in der Kontrollbildsequenz kodierten oder die Kontrollbildsequenz darstellenden Animation überprüft werden kann. Es kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass die Kontrollbildsequenz eine Anzahl von an unterschiedlichen Positionen innerhalb des mit dem Gesamtbildstrom übertragenen Gesamtbildes angeordneten oder darzustellenden Bildpunkten enthält, sodass anhand des jeweils zuletzt dargestellten Bildpunktes oder anhand aller jeweils aktuell sichtbaren Bildpunkte ein Status oder ein Zustand der Kontrollbildsequenz und somit der Datenübertragung überprüft oder festgestellt werden kann. Dies ist insbesondere deshalb jederzeit auch automatisiert möglich, da auch auf Seiten der Empfangseinrichtung bekannt oder vorgegeben sein kann, nach welchem Muster oder in welcher Art und/oder beispielsweise in welcher Reihenfolge die Kontrollbildsequenz nominell, das heißt bei einer fehlerfreien Datenübertragung übertragen und/oder dargestellt wird oder werden soll.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass bei der Überprüfung des Momentanzustands überprüft wird, ob in einem vorgegebenen zurückliegenden Zeitintervall alle vorgesehenen in diesem Zeitintervall erwarteten Einzelbilder der Kontrollbildsequenz von der Empfangseinrichtung empfangen wurden. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, zu jedem Zeitpunkt die in der letzten oder gerade abgelaufenen Sekunde übertragenen Daten, Informationen oder Einzelbilder des Gesamtbildstroms oder der Kontrollbildsequenz oder eines Bereiches des Gesamtbildes, in dem die Kontrollbildsequenz dargestellt wird, zwischenzuspeichern und zu analysieren. Dabei können beispielsweise alle in diesem Zeitraum empfangenen Einzelbilder der Kontrollbildsequenz gezählt und hinsichtlich ihrer korrekten Reihenfolge und Abfolge überprüft werden. Damit können sowohl Verzögerungen als auch „Löcher”, das heißt ein Fehlen von Einzelbildern oder Bereichen oder Sequenzen von Einzelbildern, ermittelt werden. Verzögerungen bei der Datenübertragung können sich insbesondere in einer von einem vorgegebenen Sollwert abweichenden Anzahl von in dem vorgegebenen Zeitraum empfangenen Einzelbildern der Kontrollbildsequenz äußern. Dabei kann diese Anzahl über mehrere aufeinanderfolgende Zeitintervalle auch variieren, was ein weiterer Hinweis auf eine fehlerhafte oder nicht einem vorgesehenen Normalbetrieb folgende Datenübertragung sein kann.
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In weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass ein Übertragungsfehler erkannt wird, falls die festgestellte Abweichung von dem vorgegebenen Sollwert größer ist als ein vorgegebener Schwellwert. Dadurch kann vorteilhaft eine Fehlerbehandlungsmaßnahme oder beispielsweise eine Warnung oder Benachrichtigung des Benutzers zurückgestellt oder vermieden werden, wenn die Abweichung beispielsweise so gering ist, dass sie keinen Effekt oder Einfluss auf eine Nutzbarkeit oder Verständlichkeit der mit der Datenübertragung übertragenen Daten für den Benutzer bedeutet, darstellt oder mit sich bringt.
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In weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass in dem Gesamtbildstrom eine Vielzahl von Einzelbildern codiert ist und die Überprüfung des Momentanzustands der Kontrollbildsequenz für eine vorgegebene Auswahl der Einzelbilder, insbesondere für jedes Einzelbild durchgeführt wird. Dies ermöglicht eine an die jeweiligen Anforderungen angepasste Überprüfung oder Überwachung, da beispielsweise einzelbildgenau Übertragungsfehler festgestellt oder erkannt werden können. Alternativ kann beispielsweise ein geringerer Überprüfungsaufwand aufgewendet werden kann, falls beispielsweise ein lediglich ein Einzelbild betreffender Fehler in der Datenübertragung für die aktuelle Anwendung nicht signifikant ist. Es kann dann etwa vorgesehen sein, dass lediglich diejenigen Einzelbilder des Gesamtbildstroms überprüft oder ausgewertet werden, welche bei einem fehlerfreien Betrieb oder bei einer fehlerfreien Datenübertragung jeweils ein Einzelbild der Kontrollbildsequenz enthalten würden oder sollen. Damit kann vorteilhaft auch mit geringerem Datenverarbeitungsaufwand besonders zuverlässig ein jeweiliger Momentanzustand der Kontrollbildsequenz ermittelt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Gesamtbildstrom von dem Sender zu der Empfangseinrichtung über eine kabellose Datenverbindung übertragen wird. Als kabellose Datenverbindung kann beispielsweise eine Bluetooth-Verbindung oder eine WLAN-Verbindung oder eine sonstige Art von Funkverbindung dienen. In diesem Fall ist eine Anwendung des vorliegenden Verfahrens besonders vorteilhaft, da bei derartigen kabellosen Datenverbindungen im Gegensatz zu kabelgebundenen Datenverbindungen häufiger Datenübertragungsfehler auftreten oder auftreten können, da sich beispielsweise die jeweiligen Übertragungsbedingungen, wie etwa ein Zustand eines zwischen dem Sender und der Empfangseinrichtung befindlichen Mediums, sich besonders schnell und einfach verändern können.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass eine optische und/oder akustische Warnung ausgegeben wird, falls ein Übertragungsfehler erkannt worden ist. Eine optische Warnung kann beispielsweise auf der Anzeigeeinrichtung, welche auch zur Darstellung des Gesamtbildstroms verwendet wird, dargestellt werden. Ebenso ist es jedoch auch möglich, beispielsweise eine separate Warneinrichtung, wie beispielsweise eine Lampe oder eine sonstige Anzeige zu verwenden. Hier kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass bei einem fehlerfreien Normalbetrieb die Lampe ausgeschaltet ist oder dauerhaft leuchtet und bei einem erkannten Übertragungsfehler die Lampe eingeschaltet wird beziehungsweise blinkt. Ebenso kann auch eine Farbveränderung vorgesehen sein. Bei einer Darstellung des Gesamtbildstrom kann auch dieser Darstellung überlagert oder nebengeordnet ein Warnsymbol oder Warnmeldung oder ein Warnhinweis in Textform eingeblendet oder dargestellt werden. Damit kann der Benutzer beispielsweise darauf hingewiesen werden, dass die Datenübertragung aktuell gestört ist. Eine akustische Warnung kann beispielsweise über eine mit der Auswerteeinheit verbundene Lautsprechereinrichtung ausgegeben werden. Eine derartige zusätzliche Warnung ist besonders vorteilhaft, da so der jeweilige Benutzer nicht die Kontrollbildsequenz genau betrachten muss, um einen Übertragungsfehler zu erkennen. Insbesondere kann dem Benutzer somit ein Vorliegen eines Übertragungsfehlers auch dann gemeldet oder mitgeteilt werden, wenn er eine Darstellung des Gesamtbildstroms zum Zeitpunkt des Auftretens des Übertragungsfehlers nicht beobachtet. Ebenso kann vorteilhaft gegebenenfalls durch eine Warnung beispielsweise auch in Fällen ein Übertragungsfehler gemeldet werden, in denen der Gesamtbildstrom nicht auf einer Anzeigeeinrichtung dargestellt wird.
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Insgesamt wird dem Benutzer durch eine Warnung vorteilhaft ermöglicht, besonders schnell auf die jeweilige Situation zu reagieren.
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Ein erfindungsgemäßes Datenübertragungssystem umfasst einen Sender und eine Empfangseinrichtung und ist zur Durchführung zumindest einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet. Dazu kann das Datenübertragungssystem auf Seiten des Senders eine Datenverarbeitungseinrichtung oder eine elektronische Schaltung aufweisen, welche insbesondere den zweiten Bildstrom, das heißt die Kontrollbildsequenz, in den ersten Bildstrom einspeist und/oder den Gesamtbildstrom erzeugt. Weiterhin kann das Datenübertragungssystem empfängerseitig eine Auswerteeinheit zur Überprüfung eines Momentanzustands der Kontrollbildsequenz und zum Erkennen einer Abweichung des Momentanzustands von einem vorgegebenen Sollwert umfassen.
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In jedem Fall wird es durch das vorliegende Verfahren und durch das vorliegende erfindungsgemäße Datenübertragungssystem dem jeweiligen Benutzer vorteilhaft ermöglicht, einen Fehler oder ein Problem bei der Datenübertragung zu erkennen. Damit wird es dem Benutzer also ermöglicht, zu erkennen oder zu wissen, dass die dargestellten, den ersten Bildstrom repräsentierenden Daten oder Informationen im Fehlerfall nicht mehr belastbar oder vertrauenswürdig sind. Somit kann der Benutzer anschließend gegebenenfalls notwendige oder geeignete Maßnahmen ergreifen, wodurch sich je nach Einzel- oder Anwendungsfall vielfältige Vorteile, wie beispielsweise ein Sicherheitsgewinn, ergeben können.
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Die bisher und im Folgenden sowie in den Patentansprüchen beschriebenen funktionalen Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie die entsprechenden Vorteile sind entsprechend sinngemäß auch auf das erfindungsgemäße Datenübertragungssystem und/oder die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Einrichtungen und Bauteile übertragbar und umgekehrt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Ansicht einer ersten Gesamtdarstellung mit einem ersten Beispiel eines Kontrollbildes;
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2 eine schematische Ansicht einer zweiten Gesamtdarstellung mit einem zweiten Beispiel eines Kontrollbildes; und
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3 eine schematische Ansicht eines Ablaufplans eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt schematisch eine erste Gesamtdarstellung 10, welche einem Einzelbild eines Gesamtbildstroms entspricht. Als Teil der ersten Gesamtdarstellung 10 ist in einem Teilbereich der ersten Gesamtdarstellung 10 eine Darstellung eines ersten Bildstroms 12 vorgesehen. Der erste Bildstrom 12 kann beispielsweise mittels einer Kamera erzeugt werden und einen physischen Bereich darstellen oder abbilden. Es kann hier beispielsweise vorgesehen sein, dass der erste Bildstrom 12 von einer Rückfahrkamera eines Kraftfahrzeugs aufgenommen und/oder erzeugt wird. Der erste Bildstrom 12 ist also eine Darstellung oder Abbildung des physischen, von der Kamera erfassten Bereiches. Außerhalb des zur Darstellung des ersten Bildstroms 12 genutzten Teilbereiches der ersten Gesamtdarstellung 10 ist vorliegend ein erstes Kontrollsequenzbild 14 dargestellt, welches ein Einzelbild oder einen Frame einer Kontrollbildsequenz darstellt. Alle Einzelbilder der Kontrollbildsequenz bilden zusammen eine Animation und werden dazu kontinuierlich in einer Schleife wiederholt dargestellt. Dabei wird die Kontrollbildsequenz unabhängig von dem ersten Bildstrom 12 als zweiter Bildstrom erzeugt. Dies kann beispielsweise mittels einer elektronischen, insbesondere von der zur Aufnahme oder Erzeugung des ersten Bildstroms 12 verwendeten Kamera verschiedenen Datenverarbeitungseinrichtung oder Schaltung erfolgen.
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Mittels derselben oder einer weiteren Datenverarbeitungseinrichtung 30 (siehe 3) werden der erste Bildstrom 12 und der die Kontrollbildsequenz enthaltende oder kodierende zweite Bildstrom zu dem Gesamtbildstrom vereinigt oder kombiniert. Dieser Gesamtbildstrom wird dann im Zuge einer Datenübertragung 34 an einen Empfänger oder eine Empfangseinrichtung 36 übertragen oder gesendet (siehe 3). Dabei kann die Datenverarbeitungseinrichtung 30 auch als Sender dienen oder den Gesamtbildstrom zunächst an einen Sender oder eine Sendeeinrichtung weiterleiten. Schlussendlich wird der Gesamtbildstrom auf einer Anzeigeeinrichtung 38 dargestellt, auf welcher ein Benutzer oder Beobachter also beispielsweise zu einem bestimmten Zeitpunkt die erste Gesamtdarstellung 10 sehen oder beobachten kann.
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Die Kontrollbildsequenz stellt eine spezifisch zur Beurteilung einer Bildübertragung definierte grafische Darstellung oder Bildsequenzen dar, von der jeweils nur ein Ausschnitt oder Teil- oder Einzelbild (Frame) in einem Einzelbild des Gesamtbildstroms, also beispielsweise in der ersten Gesamtdarstellung 10, dargestellt wird. Es kann dabei vorgesehen sein, dass in jedem Einzelbild des Gesamtbildstroms auch ein Einzelbild der Kontrollbildsequenz enthalten ist. Ebenso ist es jedoch auch möglich, nur in jedem n-ten Einzelbild des Gesamtbildstroms ein Einzelbild der Kontrollbildsequenz darzustellen. Werden die Einzelbilder der Kontrollbildsequenz beispielsweise mit einer Frequenz von wenigstens 16 Hz angezeigt beziehungsweise aktualisiert, so verschmelzen für den Benutzer oder Beobachter die beobachteten Einzelbilder oder Phasen der Kontrollbildsequenz – beispielsweise aufgrund der Nachbildwirkung (Phi-Effekt) – zu einem scheinbar kontinuierlichen Ablauf. Dies gilt jedoch nur dann, wenn die Übertragung und die Bilddarstellung fehlerfrei und ohne Verzögerungen erfolgt.
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Bei der ersten Gesamtdarstellung 10 kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die gesamte Kontrollbildsequenz sich dem Benutzer als ich gegenläufig von einem Rand der ersten Gesamtdarstellung 10 zu einem gegenüberliegenden Rand der ersten Gesamtdarstellung 10 bewegende oder vergrößern erste Pfeile 16 darstellt. Ist die Bildübertragung oder Datenübertragung des Gesamtbildstroms jedoch gestört, so erscheint diese Animation dem Benutzer beispielsweise nicht mehr flüssig oder gleichmäßig. Ebenfalls ist es möglich, dass dauerhaft nur ein Einzelbild der Kontrollbildsequenz anstelle einer Animation dargestellt wird, wenn die Darstellung eingefroren ist. Insbesondere dann, wenn die von der Kamera erfasste Scene statisch ist, kann ohne die Kontrollbildsequenz ein solches Einfrieren der Darstellung nicht oder nur mit großer zeitlicher Verzögerung erkannt werden, wodurch erhebliche Gefahren entstehen können.
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2 zeigt schematisch eine zweite Gesamtdarstellung 18, welche ein alternatives Beispiel eines Einzelbildes des Gesamtbildstroms darstellt. Hier ist es ebenfalls vorgesehen, dass der erste Bildstrom 12 in einem Teilbereich der zweiten Gesamtdarstellung 18 dargestellt wird. Abweichend von der Darstellung gemäß 1 ist es hier jedoch vorgesehen, dass ein als Teil der entsprechenden, mit dem Gesamtbildstrom übertragenen Kontrollbildsequenz vorgesehenes zweites Kontrollsequenzbild 20 nicht neben dem ersten Bildstrom 12 oder außerhalb des zur Darstellung des ersten Bildstroms 12 verwendeten Teilbereiches dargestellt wird. Stattdessen wird das zweite Kontrollsequenzbild 20 dem ersten Bildstrom 12 überlagert dargestellt. Dabei ist die vorliegende Darstellung lediglich schematisch zu verstehen und insbesondere die Größenverhältnisse zwischen dem zweiten Kontrollsequenzbild 20 und dem ersten Bildstrom 12 beziehungsweise der zweiten Gesamtdarstellung 18 sind nicht für eine tatsächliche reale Implementierung repräsentativ. In diesem zweiten Beispiel werden durch die Kontrollbildsequenz ebenfalls zwei animierte Pfeile, hier die zweiten Pfeile 22, dargestellt. Vorliegend können die zweiten Pfeile 22 beispielsweise so animiert sein, dass sie für den Benutzer auf einer Kreisbahn oder auf einer Ellipsenbahn um laufend erscheinen.
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3 zeigt einen schematischen Ablaufplan 24 eines Verfahrens zum Überwachen einer Datenübertragung auf Übertragungsfehler. Das Verfahren beginnt mit einem Start 26, zu dem beispielsweise die Kamera eingeschaltet oder aktiviert werden kann. Dabei oder anschließend findet dann kontinuierlich eine Erzeugung 28 des ersten Bildstroms 12 statt, welcher also einen von der Kamera generierten und ausgegebenen Datenstrom darstellt. Der erste Bildstrom 12 wird von der Kamera an eine Datenverarbeitungseinrichtung 30 bereitgestellt oder übermittelt. Parallel wird von der Datenverarbeitungseinrichtung 30 oder von einer separaten Erzeugungseinrichtung oder Erzeugungsschaltung der zweite Bildstrom 32 generiert und an die Datenverarbeitungseinrichtung 30 übermittelt oder bereitgestellt. In dem zweiten Bildstrom 32 ist die in einer Schleife kontinuierlich ablaufende oder wiederholte Kontrollbildsequenz codiert.
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Die Datenverarbeitungseinrichtung 30 erzeugt durch Kombination des ersten Bildstroms 12 und des zweiten Bildstroms 32 den Gesamtbildstrom. Dieser Gesamtbildstrom wird dann über eine entsprechende Datenübertragung 34 an eine Empfangseinrichtung 36 übertragen oder gesendet. Die Empfangseinrichtung 36 empfängt den Gesamtbildstrom und kann beispielsweise bestimmte Datenverarbeitungsschritte auf diesen anwenden. Dies kann etwa eine Dekodierung und/oder eine Vorbereitung zur Darstellung umfassen. Vorliegend ist es vorgesehen, dass der Gesamtbildstrom anschließend auf oder mittels einer Anzeigeeinrichtung 38, beispielsweise also auf einem Bildschirm, dargestellt wird. Diese Anzeigeeinrichtung 38 kann Teil der Empfangseinrichtung 36 sein oder über eine entsprechende Datenverbindung mit der Empfangseinrichtung 36 verbunden sein. Vorliegend kann die Anzeigeeinrichtung beispielsweise einen Bildschirm in einer Instrumententafel des Kraftfahrzeugs umfassen. Somit kann beispielsweise ein Fahrer des Kraftfahrzeugs besonders einfach einen durch die Rückfahrkamera erfassten rückwärtigen Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs auf dem Bildschirm einsehen.
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Vor der Darstellung des Gesamtbildstroms oder parallel zu der Darstellung wird der Gesamtbildstrom mittels einer Auswerteeinheit 40 auf Übertragungsfehler hin überprüft. Die Auswerteeinheit 40 kann insbesondere Teil der Empfangseinrichtung 36 sein, sodass unnötige Verzögerungen durch eine Übertragung oder Weiterleitung des Gesamtbildstroms von der Empfangseinrichtung 36 zu der Auswerteeinheit 40 entfallen oder zumindest minimiert werden. Durch die Auswerteeinheit 40 kann kontinuierlich ein Momentanzustand der Kontrollbildsequenz oder der Übertragung der Kontrollbildsequenz überwacht oder überprüft werden. Dazu können beispielsweise jeweilige Eintreffzeitpunkte der Einzelbilder der Kontrollbildsequenz erfasst und hinsichtlich ihres zeitlichen Abstandes analysiert werden. In der Auswerteeinheit 40 kann dabei ein Schema oder Muster hinterlegt sein, gemäß welchem die Kontrollbildsequenz erzeugt und/oder mit dem ersten Bildstrom 12 kombiniert und/oder in dem Gesamtbildstrom übertragen werden soll. Dementsprechend ist also der Auswerteeinheit 40 ein einer fehlerfreien Datenübertragung 34 entsprechender Sollwert für die Abfolge der Einzelbilder der Kontrollbildsequenz bekannt. Durch einen Vergleich des von der Auswerteeinheit 40 ermittelten Momentanzustands mit diesem Sollwert kann eine gegebenenfalls bestehende Abweichung ermittelt werden. Ist eine solche Abweichung größer als ein vorgegebener Schwellwert, so wird ein Übertragungsfehler erkannt oder angenommen und es wird eine dementsprechende Warnung 42 an den Benutzer ausgegeben. Dazu kann beispielsweise die Warnung 42 ebenfalls mittels oder auf der Anzeigeeinrichtung 38 und beispielsweise dem dort bereits dargestellten Bild des Gesamtbildstroms überlagert dargestellt werden.
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In der Situation dieses Beispiels kann so der Benutzer durch die Kontrollbildsequenz – und noch einfacher durch die Warnung 42 – beispielsweise besonders schnell einen Fehler in der Datenübertragung 34 erkennen und daraufhin beispielsweise das Fahrzeug stoppen. Da der rückwärtige Bereich des Fahrzeug anderweitig nicht oder nur schwer einsehbar ist, ergibt sich somit ein erheblicher Sicherheitsgewinn, da sich der Benutzer oder Fahrer des Fahrzeugs nicht blind darauf verlassen muss, dass das ihm auf der Anzeigeeinrichtung 38 dargestellte Bild die jeweils aktuelle Realität wiedergibt.
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Zusätzlich kann die Warnung 42 beziehungsweise eine entsprechende Information bezüglich des erkannten Übertragungsfehlers zurück an den Sender beziehungsweise die Datenverarbeitungseinrichtung 30 übermittelt oder gemeldet werden. Dies kann vorteilhaft für Fehlerkorrekturzwecke, zur Verbesserung einer zukünftigen Datenübertragung beispielsweise durch eine Anpassung einer verwendeten Frequenz und/oder Modulationsart oder dergleichen vorgesehen sein. Ebenso kann diese Rückmeldung oder dieses Feedback auch für diagnostische Zwecke der Datenübertragung 34 verwendet werden. Dabei können nicht nur die Tatsache, dass ein Fehler in der Datenübertragung 34 erkannt wurde übermittelt werden, sondern auch nähere Informationen oder Details bezüglich des Fehlers oder der Fehlerart oder sonstiger Unregelmäßigkeiten bei der Datenübertragung 34.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- erste Gesamtdarstellung
- 12
- erster Bildstrom
- 14
- erstes Kontrollsequenzbild
- 16
- erste Pfeile
- 18
- zweite Gesamtdarstellung
- 20
- zweites Kontrollsequenzbild
- 22
- zweite Pfeile
- 24
- Ablaufplan
- 26
- Start
- 28
- Erzeugung (des ersten Bildstroms)
- 30
- Datenverarbeitungseinrichtung
- 32
- zweiter Bildstrom
- 34
- Datenübertragung
- 36
- Empfangseinrichtung
- 38
- Anzeigeeinrichtung
- 40
- Auswerteeinheit
- 42
- Warnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008034160 A1 [0002]