DE102016008876A1

DE102016008876A1 - Verfahren und Helm zur Ausgabe von zumindest einer verkehrsrelevanten Information

Info

Publication number: DE102016008876A1
Application number: DE102016008876.1A
Authority: DE
Inventors: Philipp Schindler; Christian Kobetz; Dominik Irschik; Peer SMUDA; Frank Duerr; Patrick Hepper; Markus Kutschke; Jürgen Schmidt; Christian Braunagel; Christoph Weckmann
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2016-07-20
Filing date: 2016-07-20
Publication date: 2017-02-16

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von zumindest einer verkehrsrelevanten Information in oder an einem Helm (1). Erfindungsgemäß wird zumindest ein Fahrzeug (3) in einer Umgebung (U) des Helms (1) erfasst, wobei als verkehrsrelevante Information eine Information darüber, ob zwischen dem Helm (1) und dem zumindest einen Fahrzeug (3) eine drahtlose Kommunikation (K) aufgebaut ist oder nicht aufgebaut ist, mittels einer im oder am Helm (1) angeordneten Ausgabeeinheit (6) ausgegeben wird. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Helm (1).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von zumindest einer verkehrsrelevanten Information gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Helm zur Ausgabe der verkehrsrelevanten Information gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
Aus der DE 10 2014 215 322 A1 ist ein Helm bekannt, der eine Empfangseinheit zum Empfangen von Steuerungsdaten und eine Mehrzahl von an der Innenseite des Helms angeordneten Aktoren aufweist. Die Aktoren sind dazu eingerichtet, haptische Signale auf Basis der empfangenen Steuerungsdaten zu erzeugen, wobei die Steuerungsdaten auf verkehrsrelevanten Informationen basieren. Weiterhin ist ein Navigationssystem bekannt und ein Verfahren zum Anzeigen von verkehrsrelevanten Informationen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren und einen verbesserten Helm zur Ausgabe von verkehrsrelevanten Informationen anzugeben.
Hinsichtlich des Verfahrens zur Ausgabe von verkehrsrelevanten Informationen wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Hinsichtlich des Helms wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 6 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
In einem Verfahren zur Ausgabe von zumindest einer verkehrsrelevanten Information in oder an einem Helm wird erfindungsgemäß zumindest ein Fahrzeug in einer Umgebung des Helms erfasst, wobei als verkehrsrelevante Information eine Information darüber, ob zwischen dem Helm und dem zumindest einen Fahrzeug eine drahtlose Kommunikation aufgebaut ist oder nicht aufgebaut ist, mittels einer im oder am Helm angeordneten Ausgabeeinheit ausgegeben wird.
Mittels des Verfahrens ist eine Verkehrssicherheit, insbesondere für einen einen Helm tragenden Motorradfahrer, erhöht. Die Ausgabe der Information über eine drahtlose Kommunikation zwischen zumindest einem Fahrzeug, insbesondere einem zumindest teilautonom betreibbaren Personenkraftfahrzeug, und dem Helm verbessert für eine den Helm tragende Person eine Gesamtübersicht über eine momentane Verkehrssituation. Zudem ist das Verfahren zur Warnung des Motorradfahrers vorgesehen, wobei der Motorradfahrer darüber informiert wird, ob eine drahtlose Kommunikation mit einem erfassten Fahrzeug aufgebaut oder nicht aufgebaut ist. Mit anderen Worten: Eine aufgebaute drahtlose Kommunikation bedeutet für den Motorradfahrer, dass das vorausfahrende Fahrzeug über seine Anwesenheit und/oder Position informiert ist. Eine nicht aufgebaute drahtlose Kommunikation bedeutet, dass das vorausfahrende Fahrzeug den Motorradfahrer noch nicht als Verkehrsteilnehmer erfasst hat.
Darüber hinaus ist mittels des Verfahrens auch beispielsweise im Fall einer Vorfahrtssituation die Verkehrssicherheit des Motorradfahrers und anderer Verkehrsteilnehmer erhöht. Zum Beispiel erhält der auf einer Vorfahrtsstraße fahrende Motorradfahrer Kenntnis darüber, ob das Fahrzeug auf einer gegenüber der Vorfahrtsstraße nicht vorfahrtsberechtigten Straße den Motorradfahrer als Verkehrsteilnehmer erfasst hat. Hierbei ist der Motorradfahrer mittels des Helms nicht mehr nur darauf angewiesen, einem Blickkontakt des Fahrers des Fahrzeugs zu vertrauen.
Insbesondere wird ein Übersehen des Motorradfahrers auf einer Fahrbahn vermieden, wenn eine Erkennung des Motorradfahrers vom Fahrzeug automatisch erfolgt. Darüber hinaus kann bei schlechten äußeren Einflüssen, wie zum Beispiel schlechten Wetter- und Sichtverhältnissen, eine Informationsausgabe über eine Anwesenheit und/oder Position beteiligter Verkehrsteilnehmer mittels der drahtlosen Kommunikation ermöglicht werden.
Die Information über die drahtlose Kommunikation wird mittels der im oder am Helm integrierten Ausgabeeinheit an den Motorradfahrer übermittelt. Hierbei kann sich der Motorradfahrer mehr auf sein eigenes Fahrverhalten und auf eine momentane Fahrbahn konzentrieren, während verkehrsrelevante Informationen automatisch übertragen und angezeigt werden. Insbesondere kann eine Unsicherheit des Motorradfahrers mittels des Verfahrens vermindert werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1 schematisch einen Helm zur Ausgabe von verkehrsrelevanten Informationen.
Die einzige 1 zeigt einen Helm 1, insbesondere einen Motorradhelm oder einen anderen Sicherheits- und Schutzhelm.
Der Helm 1, umfassend ein Visier 2, ist zum Schutz eines Nutzers, insbesondere Fahrers eines Motorrads vorgesehen. Zudem ist der Helm 1 zur Ausgabe von zumindest einer verkehrsrelevanten Information an den Motorradfahrer ausgebildet.
Die verkehrsrelevante Information umfasst zumindest eine Information darüber, ob zwischen einem Fahrzeug 3 in einer Umgebung U des Helms 1 und dem Helm 1 eine drahtlose Kommunikation K aufgebaut oder nicht aufgebaut ist. Insbesondere ist das Fahrzeug 3 ein vorausfahrendes Fahrzeug 3, welches mittels einer im Helm 1 integrierten Erfassungseinheit 4 erfasst wird.
Die Erfassungseinheit 4 ist beispielsweise als eine Radar-, Lidar- oder Ultraschallsensoreinheit ausgebildet. Erfassungsbereiche der Erfassungseinheit 4 sind in die Umgebung des Helms 1 gerichtet. Hierbei kann das Fahrzeug 3 ebenfalls solch eine Erfassungseinheit 4 zur Kommunikation K mit dem Helm 1, insbesondere zur Mitteilung darüber, dass das Fahrzeug 3 ein dem Helm 1 zugeordnetes Fahrzeug oder eine dem Helm 1 zugeordneten Person berücksichtigt, umfassen.
Vorzugsweise umfasst die Erfassungseinheit 4 eine Sendeeinheit für die drahtlose Kommunikation K zwischen dem vorausfahrenden Fahrzeug 3 und dem Helm 1. Darüber hinaus erfolgt die Kommunikation K ebenfalls bei Vorfahrtssituationen. Zum Beispiel erhält der auf einer Vorfahrtsstraße fahrende Motorradfahrer Kenntnis darüber, ob das Fahrzeug 3 auf einer gegenüber der Vorfahrtsstraße nicht vorfahrtsberechtigten Straße den Motorradfahrer als Verkehrsteilnehmer erfasst hat.
Die Kommunikation K erfolgt beispielsweise über eine private drahtlose Funkübertragung und/oder über ein Funknetz. Alternativ oder zusätzlich kann das Fahrzeug 3 mit dem Helm 1 über eine Fahrzeug-zu-X-Kommunikation K kommunikationstechnisch verbunden werden. Des Weiteren ist auch eine Kommunikation K mittels einer Mobilfunkverbindung mit vergleichsweise hohen Datentransferraten möglich.
In einer weiteren Ausführungsform des Helms 1 erfolgt die Kommunikation K mittels einer optischen Datenübertragung unter Verwendung von elektromagnetischen Wellen, wie zum Beispiel moduliertem Infrarotlicht und/oder UV-Strahlung. Die optische Datenübertragung ermöglicht insbesondere eine gerichtete Kommunikation K zwischen dem Fahrzeug 3 und dem Helm 1. Die drahtlose Kommunikation K erfolgt bevorzugt jeweils verschlüsselt, damit keine falschen Informationen eingespeist werden.
Weiterhin umfasst der Helm 1 eine mit der Erfassungseinheit 4 gekoppelte Steuereinheit 5. Die Steuereinheit 5 ist zur Steuerung einer im oder am Helm 1 angeordneten Ausgabeeinheit 6, insbesondere in Abhängigkeit der Erfassung einer aufgebauten oder nicht aufgebauten drahtlosen Kommunikation K, vorgesehen.
Die Information, ob eine drahtlose Kommunikation K aufgebaut oder nicht aufgebaut ist, wird über die Ausgabeeinheit 6 an den Motorradfahrer ausgeben. Beispielsweise wird die verkehrsrelevante Information optisch, akustisch und/oder haptisch im Helm 1 ausgegeben.
Bei einer autonomen oder teilautonomen Fahrt des Fahrzeugs 3 wird eine Information vom Fahrzeug 3 an den Helm 1 übermittelt, dass das Fahrzeug 3 das dem Helm 1 zugeordnete Fahrzeug oder die dem Helm 1 zugeordneten Person erfasst und bei der Durchführung der autonomen oder teilautonomen Fahrt berücksichtigt.
Bei einer heteronomen Fahrt des Fahrzeugs 3 wird eine Information an einen Fahrer des Fahrzeugs 3 über ein Vorhandensein und/oder eine Relevanz des dem Helm 1 zugeordneten Fahrzeugs oder der dem Helm 1 zugeordneten Person für eine Fahrt des Fahrzeugs 3 ausgegeben.
Insbesondere umfasst das Fahrzeug 3 hierzu ein nicht näher dargestelltes Erfassungssystem zur Erfassung beispielsweise einer Aufmerksamkeit des Fahrers des Fahrzeugs 3. Wenn automatisch erfasst wird, dass der Fahrer bei einer manuellen Führung des Fahrzeugs 3 das dem Helm 1 zugeordnete Fahrzeug oder die dem Helm 1 zugeordneten Person während der Fahrt und/oder eines Fahrmanövers nicht berücksichtigt. Zum Beispiel erfolgt die Erfassung der Aufmerksamkeit des Fahrers des Fahrzeugs 3 anhand eines Fahrverhaltens, beispielsweise Blickverhalten, des Fahrers.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird zur Kennzeichnung des Fahrzeugs 3 mittels der Ausgabeeinheit 6 eine farbliche und/oder eine schraffierte Information in einen Sichtbereich projiziert, wobei die Information entweder auf das Visier 2 projiziert wird oder als virtuelles Bild innerhalb oder außerhalb des Helms 1 erzeugt wird.
Zum Beispiel wird zur Kennzeichnung des Fahrzeugs 3, welches über eine drahtlose Kommunikation K mit dem Helm 1 verbunden ist, eine Kontur oder eine Schraffur oder eine sonstige optische Information in den Sichtbereich projiziert oder als virtuelles Bild erzeugt. Wenn keine drahtlose Kommunikation K aufgebaut ist, wird zur Kennzeichnung des Fahrzeugs 3 eine andere schraffierte und/oder farbliche Information auf das Visier 2 projiziert oder als virtuelles Bild erzeugt.
Mit anderen Worten: Nach erfolgter Kommunikation K, d. h. nach erfolgter Mitteilung, dass das Fahrzeug 3 die dem Helm 1 zugeordneten Person oder das dem Helm 1 zugeordnete Fahrzeug erkannt hat und im Verkehr berücksichtigt, wird diese Information mittels des Helms 1 an den Motorradfahrer ausgegeben.
Der Motorradfahrer kann in übersichtlicher Weise darüber informiert und gewarnt werden, welches der Fahrzeuge 3 in seiner Umgebung U seine Position und/oder Anwesenheit zur Kenntnis genommen hat.
Die insbesondere als optische Anzeigeeinheit ausgebildete Ausgabeeinheit 6 ist semi-transparent, so dass die Ausgabeeinheit 6 im Bereich des Visiers 2, beispielsweise innerhalb oder außerhalb des Helms 1, angeordnet werden kann. Alternativ ist die Ausgabeeinheit 6 an einem Seitenrand des Visiers 2 angeordnet und mit dieser gekoppelt. Hierfür kann das Visier 2 beispielsweise als Projektionsfläche der Ausgabeeinheit 6 ausgebildet sein. Die Information zur drahtlosen Kommunikation K wird insbesondere in ein Sichtfeld des Motorradfahrers projiziert. Mittels dieser Ausgabe der verkehrsrelevanten Information kann sich der Motorradfahrer mehr auf sein eigenes Fahrverhalten und auf die Fahrbahn konzentrieren, während die Information automatisch angezeigt wird.
Bezugszeichenliste

1: Helm
2: Visier
3: Fahrzeug
4: Erfassungseinheit
5: Steuereinheit
6: Ausgabeeinheit
U: Umgebung
K: Kommunikation

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102014215322 A1 [0002]

Claims

Verfahren zur Ausgabe von zumindest einer verkehrsrelevanten Information in oder an einem Helm (1), dadurch gekennzeichnet, dass – zumindest ein Fahrzeug (3) in einer Umgebung (U) des Helms (1) erfasst wird, wobei – als verkehrsrelevante Information eine Information darüber, ob zwischen dem Helm (1) und dem zumindest einen Fahrzeug (3) eine drahtlose Kommunikation (K) aufgebaut ist oder nicht aufgebaut ist, mittels einer im oder am Helm (1) angeordneten Ausgabeeinheit (6) ausgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kennzeichnung des Fahrzeugs (3) mittels der Ausgabeeinheit (6) eine farbliche und/oder eine schraffierte Information in einen Sichtbereich projiziert wird, wobei die Information entweder auf ein Visier (2) des Helms (1) projiziert wird oder als virtuelles Bild innerhalb oder außerhalb des Helms (1) erzeugt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikation (K) über eine drahtlose Funkübertragung, eine Mobilfunkverbindung, eine optische Datenübertragung und/oder eine Fahrzeug-zu-X-Kommunikation (K) aufgebaut wird und anschließend eine Information darüber, dass zwischen dem Helm (1) und dem zumindest einen Fahrzeug (3) eine drahtlose Kommunikation (K) aufgebaut ist, ausgegeben wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer autonomen oder teilautonomen Fahrt des Fahrzeugs (3) eine Information vom Fahrzeug (3) an den Helm (1) übermittelt wird, dass das Fahrzeug (3) ein dem Helm (1) zugeordnetes Fahrzeug oder eine dem Helm (1) zugeordnete Person erfasst und bei der Durchführung der autonomen oder teilautonomen Fahrt berücksichtigt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer heteronomen Fahrt des Fahrzeugs (3) eine Information an einen Fahrer des Fahrzeugs (3) über ein Vorhandensein und/oder eine Relevanz eines dem Helm (1) zugeordneten Fahrzeugs oder einer dem Helm (1) zugeordneten Person für eine Fahrt des Fahrzeugs (3) ausgegeben wird.
Helm (1) zum Ausgeben von zumindest einer verkehrsrelevanten Information, gekennzeichnet durch – eine Erfassungseinheit (4) zur Erfassung zumindest eines Fahrzeugs (3) in einer Umgebung (U), und – eine Ausgabeeinheit (6), die ausgebildet ist, als verkehrsrelevante Information eine Information darüber, ob zwischen dem Helm (1) und dem zumindest einen Fahrzeug (3) eine drahtlose Kommunikation (K) aufgebaut ist oder nicht aufgebaut ist, auszugegeben.
Helm (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeeinheit (6) zur Kennzeichnung des Fahrzeugs (3) eine farbliche und/oder eine schraffierte Information in einen Sichtbereich projiziert, wobei die Ausgabeeinheit (6) die Information entweder auf ein als Projektionsfläche dienendes Visier (2) des Helms (1) projiziert oder als virtuelles Bild innerhalb oder außerhalb des Helms (1) erzeugt.
Helm (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinheit (4) oder eine Sendeeinheit die Kommunikation (K) über eine drahtlose Funkübertragung, eine Mobilfunkverbindung, eine optische Datenübertragung und/oder eine Fahrzeug-zu-X-Kommunikation (K) aufbaut, wobei anschließend die Ausgabeeinheit (6) eine Information darüber, dass zwischen dem Helm (1) und dem zumindest einen Fahrzeug (3) eine drahtlose Kommunikation (K) aufgebaut ist, ausgibt.